Archiv für den Monat: März 2015

Vor Suki

23.02. Ich träume und meine Yogalehrerin von der Yogawerkstatt ist irgendwie unsere Lehrerin an der Uni. Eine Frau will einen Stand mit politischen Flugblättern und die ist dagegen. Ich sage, der Unipräsident hat das Hausrecht und irgendwie sei das Gebäude doch groß genug, dass man dafür was frei geben könnte, einen bestimmten Bereich und will vermitteln. Irgendwie eskaliert das und die Frau mit den Flugblättern wirft ihr Verlogenheit vor mit „ihren Aufsteckzähnen“ und tatsächlich war es mir auch aufgefallen, dass die große, weiße, perfekte Schneidezähne hat. Sie sagt, die seien nicht echt und die Flugblattfrau, ja das habe sie gesehen. Die Zähne werden abgemacht und darunter sind kleinere, die nicht so perfekt sind. Das wäre manchmal schwierig, gerade mit den Amis, die ihre Kinder zu ihr schicken würden. Da würde das schnell als Mangel und Charakterfehler aufgefasst. Ich schaue meine Zähne an im Spiegel und habe kleine Haieckzähne, die ich aber mag. Ich bin mit meinen unperfekten Beißern mal wieder zufrieden.

Wache auf. Haben am Wochenende nicht alles geschafft und vor allem Aufräumen und putzen wäre mal wieder angezeigt…

Herr Borderline mit Mutter beim Familiengericht. Er versteht immer das Gegenteil, die Klägerseite hat die Arschkarte gezogen und wir können uns zurück lehnen. Warum haben wir die Arschkarte? Er muss zuhören und nicht immer das Gegenteil von dem verstehen, was ich gesagt habe. Ich muss an den Film gestern denken und fasse ihn oft an während der Verhandlung. Am Arm. Das hat sehr beruhigende Wirkung. DB hat bestätigt, dass der Automat defekt war. Der Fall Dart Turnier ist abgeschlossen. Der Kollege hat die Zähne nicht auseinander bekommen und rechnet die paar Kröten nach einem Gegenstandswert von 1.000,- € ab. Arme Sau, oder? Das bringt ca. 350 € brutto für das ganzen Schreiben und sich mit der Mandantin treffen und deren Leidensgeschichte sich anhören und bei Gericht. Da würde ich doch lieber Thermen warten. Sie ist eine verängstigte Maus, die sich nicht mal normal grüßen will mit meinem Monster und den Sohn soll er auch nicht ansprechen. Da kriegen die Kinder die Manieren ja gut beigebracht. Vor allem, es ist nicht passiert außer in ihrem Kopf und sie hätte heute die Chance das sich alles normalisiert, auch für sich. Aber sie bleibt verbockt.

Die Sportlehrerin hat gearbeitet, oder was man so nennt, wie sie selber sagt. Hat Karten mit alten Menschen gespielt. Was hat sie denn so drauf frage ich, Kanasta und Rommé. Sie ist so süß und ich werde nach der Doppelstunde endlich mal wieder Muskelkater haben. Schön. Ich denke an Kingsman und die Szene mit dem Bierglas. Herrlich. So fühle ich mich auch manchmal. Als ich nach Hause komme Überraschungsbesuch auf der Durchreise von der Insel. Das Essen ist kalt geworden und schmeckt nicht. Ich bin müde. In 6 Wochen sind wir schon in London. Irgendeine 6-Wochen-Frist hatte ich eingetragen.

24.02. Tolle, unterhaltsame Träume, aber sie sind mir entglitten. Email von Thomas, dem auch die Sprüche der Standardleser aufgefallen sind. Los, Thomas melde Dich an und zeige denen wo der Hammer hängt.

Dann ins Büro und die Mutter zurück rufen, die ich gestern abgewürgt habe. Ach ja, das war die Frist. 6-Wochen-Beschluss des Sohnes. MHH.

Die Marilyn vom Jobcenter. Wir haben Termin und Mietschulden. Sie hat French Nails rosa und mit Leopardenmuster und Glitzersteine auf die Tattoos geklebt, als Mittelpunkt der Blüten, ein kleines Steinchen und ein weiteres in der Lippe. Das hat alles nichts von Marilyn, die mit so was verglichen, total natürlich war. Die unterschiedlich dekorierten Nails machen sich an dem Taschenrechner zu schaffen. Juhu, Erfolg auf ganzer Linie, 1.850 € Nachzahlung an den Vermieter, Stadtwerkerechnung wird ausgeglichen und der Betreute bekommt auch was nachgezahlt. Was noch schwerer wiegt, eine Entschuldigung. Nehme mir vor, die Frau zu loben. Heißt ja Kundenreaktionsmanagement und nicht Beschwerdestelle. Muss man nicht immer nur beschweren, auch loben, wenn der Mitarbeiter gut war. Die soll Stellenleiterin werden. Ist sympathisch und offen, trotz der Wasserstoffblonden Haare, ach, die ist ja noch jung. Manchmal messe ich alles mit der Latte von heute. Das gildet auch nicht. Nach diesem Termin habe ich ein richtiges Hochgefühl.

Zu Frau Altersheim gegenüber, die eine spanische Immobilie verkaufen wird mit meiner Hilfe. Auf dem Weg dorthin kommt mir Bauleiter entgegen auf einem engen Fußweg und ich steige nicht vom Rad ab, wo will ich hin. Ich gucke erst so nach dem Motto, was geht Dich das an und sehe dann sein Schild und meine Auskunft: zu dem Altersheim. Es sind zwei Mitarbeiter im Zimmer. Was läuft gerade für eine Anwendung, störe ich? Der blutjunge Typ mit Rastalocken und dem blauen Arbeitsanzug, der nach OP ausschaut, übt Atmen und Tai Chi. Süß ist der. Wenn man nicht schlafen kann, kann man die Hände auf den Bauch, die Rippenbögen oder die Brust legen und da ganz tief hin atmen. Da bekommt man Lust zu Atmen und denkt, das Abenteuer Alter wartet auf uns. Wenn man dann eines Tages so da liegt mit dem jungen Mann über dem Bett, statt neben einem und man kann das alles nicht, Rippen anfassen, man kommt nicht hin, spüren wie der Atmen da rein fließt, man merkt nichts. Das wird eine neue Situation. Hoffe, mein Yoga hilft. Ich kann überall hinatmen und es fühlen. Psychoseartige Hypersensibilität habe ich da, in die Finger kann ich atmen und es spüren, wie der Atem dort hinfließt.

Zurück nach Linden lohnt nicht. Fairkaufhaus und ja, ich kaufe was für Thomas, der immer darauf herum reitet, dass ich Hamburg nicht so mag (was ja auch stimmt). Also Thomas, Du darfst gespannt sein. Heute kriegt sich eine Frau über meinen Anblick nicht mehr ein und muss die ganze Zeit krampfhaft lachen. Das ist wohl Unsicherheit. Drei männliche Rentner loben mich. Einen kenne ich schon und der lauert vor der Umkleide und ist mir nicht so recht. Der andere spontan im Treppenhaus. Schick sieht das aus und der Dritte im vorbei fahren auf dem Rad: der Zylinder wäre noch das Beste. Für Alex habe ich Peanuts Briefpapier, etwas angegriffen, Retro halt. Im Separee im Mary’s gibt es 3 Gänge. Schöner gediegener Mittagstisch. Ich könnte ewig hier sitzen bleiben und Kaffee trinken und Pralinen essen. Themen mit Alex, der nette iranische Kollege ist verheiratet und in Göttingen und man hört nichts mehr von ihm. Das Alter der Eltern und das eigene, Tagespflege als Kindergarten für Senioren, Krebs im Alter, der einen zugrunde richtet auf die fieseste Art, fängt mit Zungenbodenkrebs an, dann Lunge, dann Leber und dann auch noch mal was am Hals. Lesbenalarm im Prückel. Sie ist mal aus dem Teehaus am Ballhof geflogen, weil sie gestillt hat. Ausgerechnet heute kommt der Mandant der eine gewisse Verbindung zur Ex-Kanzlei ihres Mannes hatte. Der holt später einen Umschlag Geld und freut sich. Ist ein guter Tag, nur mein Sport fällt aus, aber ich merke ja auch noch gestern und mein Mann hat Probleme mit seinen emails. Die sind weg. Kann ihm welche von mir geben. Ich schicke Alex später Post-Its vom San Francisco Airport mit Tieren drauf. Die Blöcke aus dem Museumsshop in Wien gibt es nicht mehr und ich denke, sie kann sie besser gebrauchen. Bei mir fliegen sie nur herum.

Stephan hat Betreutenberührung und lernt den schwulen Türken kennen, der mir sagt: „Konja, kenne Se das? Daa müssen Se hin. Das isses.“ Wir eröffnen zu Dritt ein online Konto. Ich sage ihm, ich bin zu doof, muss der Chef helfen, der Oberbetreuer. Ich bin schlauer als er, aber mein Mann ist schlauer als ich. Er freut sich, meinen Mann kennen gelernt zu haben. Herr Ihme kommt ohne Termin und wird verfolgt von Christengruppen wegen seines germanischen Namens und hat einen Chip im Ohr und wird von dem kontrolliert. Er ist latent aggressiv und will nichts hören davon, dass er krank ist. Ich habe keine Angst vor ihm, auch wenn ich alleine im Besprechungszimmer mit ihm bin und seine Konzentration immer wieder abreißt und er mir nicht folgen kann und in seiner eignen Welt ist und sage ihm, das sei kein anwaltliches Problem, er soll bitte zum Arzt gehen. Ich meine es gut mit ihm. Er fühlt sich natürlich so, als würde ich ihn auch wegschicken. Der Arztpraxis schuldet er auch 10,- €. Auch hier noch mal anfassen um das zu bekräftigen. Das geht nicht mehr lange gut und vielleicht hätte ich alles stehen und liegen lassen sollen und ihn hinbegleiten. Das mache ich nicht, auch wegen meiner anderen Termine und weil das auf Dauer nicht geht. Hilfe durch ambulant betreutes Wohnen lehnt er ab, aber es geht nicht alles über mich und ohne Termin.

Um 17 Uhr hatte eine Frau einen Termin, die Demenz hat oder so was und alles durcheinander gebracht hat am Telefon und sich das dann aufschreiben wollte, ach so, zum Amtsgericht und Beratungsschein holen. Um kurz nach 17 Uhr ruft sie an und will einen Anwalt sprechen und weiß nichts von unserem Telefonat gestern und unserem Termin. Wohin das wohl führt?

Sport fällt aus. So ca. alle Kurse sind heute gestrichen.

25.02. Öfter in letzter Zeit bekomme ich beim Einschlafen einen kleinen Erstickungsanfall und schrecke dann wieder hoch. Ist mein Kropf so gewachsen, dass ich schlecht Luft bekomme, wenn da irgendwas ganz entspannt? Es ist jedenfalls doof.

Ganz toller Traum, dann mitten in der Nacht aufschrecken, bitterer Geschmack im Hals, Panik, sitze gerade im Bett, Teetasse umgerissen und einiges mehr, Bett nass. Leider weiß ich diesen Traum nicht mehr. Dann geht es langweiliger weiter. Irgendwie sind wir auf einem Festival mit Michi und Markus, Thomas und Yunfeng sind auch teilweise dabei. Wir gehen in einem Hörsaal an der Uni, der Boden ist unregelmäßig und mit Teppich überzogen, man geht über Rohre und runde Strukturen und manchmal wird es ganz eng. Wenig Zuschauer, was wir da sehen, weiß ich nicht mehr. Irgendwann schöne Landschaft mit alten Säulen und Ausblick, ist das Würzburg frage ich. Nein, es soll Heidelberg sein. Das kenne ich nicht. M und M sind nach Hause gegangen und wir treiben uns weiter herum. Es gibt viele Shops. Der Chef und ich sind sehr verliebt und hatten verrückten Sex. ich sage, dass mir das gefallen hat. Es gibt kleine Figuren aus Latex, Ales mögliche, eingeschweißt und auch Draculazähne, die sich mit den eigenen verbinden und kleine Figuren aus Knochen, liebevoll gemacht, z.T, als Schlüsselbundanhänger. An einem anderen Stand denke ich, es ist Knochen, aber es ist nur Plastik. Hier sind es kleine Häuserelemente. Das hätte ich aus Knochen lustig gefunden. Es gibt überall Sushi und es sind viele Asiaten da. Da sehen die Portionen groß aus, eine tätowierte Frau, die auf 50er burslesque macht, serviert gerade. Gurkensalat grob geschnitten und viele Beilagen, sieht nicht so lecker, wir wollen weiter suchen. Im Treppenhaus wird Musik gemacht und zwar Klassik, aber ein Typ, den ich nicht sehe hat eine tolle Stimme. Dann auf einer Etage Tiere, Hunde mit sehr weichem Fell, die mich erfolgreich zum Spielen auffordern bzw. mich manipulieren, dass ich sie streichele. Sie bewegen sich viel und komisch, dass ein normales Streicheln nicht möglich ist. Später denke ich, es müssen Katzen gewesen sein. Der Besitzer sagt, er kommuniziert mit ihnen auf verschiedene Arten und irgendwie auch per Telepathie und sie können ihm die Gedanken der Menschen verraten. Ich denke an was Eindeutiges und will testen, ob das klappt.

Die Kommentare der Standardleser passen ins allgemeine Bild:

„der ihre wohnung und das medikamentenkasterl. möchte ich sehen“

Die liegen alle so was von daneben mit ihren Einschätzungen. Ich wusste nicht, was ich anziehen soll und mein Mann hat einen Pornoschwanz. Nee, die Wirklichkeit ist anders und ich weiß immer, was ich anziehen soll. Die das nicht wissen, haben nicht zu viele Klamotten, sondern ein Kopfproblem.

Auffälliges Wien-Hütchen. Das fällt selbst der selber auffälligen Wiener Urgroßmutter mit dem grauen Mustermix-Haaren auf. Ich „leuchte von da vorne“ begrüßt sie mich. Der Betreute ist spe ist anstrengend und muss etwas auf Abstand gehalten werden. Ein Karton mit Sachen, der nicht untergestellt werden kann bei der Freundin (sie hat zwar 2 Kinder und er wohnt da, aber ein Karton geht nicht??) und in der Bachstraße nicht sicher genug ist. Hallo, es gibt wohl andere Probleme bzw. so sieht nicht lösungsorientiert aus. Wenn das so schon anfängt. Die Richterin ist bereit mich einzusetzen, jetzt muss noch die Stellungnahme aus Langenhagen mit eine Unterschrift und Diagnosen versehen werden. Sein Suchtberater erreicht mich am frühen Abend, duzt mich aus Versehen vor lauter Sympathie, bloß nicht zu viel vor den Karren spannen lassen ist sein Tipp. Er mag mich anscheinend bzw. meine Art und will mir zwei neue Betreuungen angedeihen lassen, einen Alkoholiker und eine geistig Behinderte Kandidatin. Die Zusammenarbeit mit ihm klappt schon mal super und in dem einen Fall macht er die Wohnbetreuung.

Notartermin für den spanischen Wohnungsverkauf nächste Woche. Darf ich Suki mit ins Altersheim nehmen? Muss ich wohl vorher anrufen.

Herr Ihme war gestern beim Arzt und hat der Arztfrau auch die 10,- € in Aussicht gestellt. Ich fass es nicht und bin total glücklich darüber, dass er sich hat lenken lassen. Für die Spritze war es zu früh, er hat Schlafmittel mitbekommen und ich bin glücklich.

Telefonat mit meinen süßen Eltern. Gemeinsame Reise nach Israel oder Istanbul. Muss ich mit Stephan besprechen und Weihnachten wollen sie uns auch zum Essen einladen in den Dötzer, am Tag vor Weihnachten, am 23.12. Da haben wir sonst immer andere Pläne in Nürnberg oder Würzburg, aber ich finde es süß und solange habe ich meine Eltern nicht mehr. Ich bin heute rührselig und denke, das Leben ist kurz und man sollte sie begleiten und möglichst viel miteinander teilen, es war dann zwar lang, aber der Weg hat auch ein Ende. Das was mich ängstigt ist es, die Bayreuther mal wieder zum Staunen zu bringen und wie mein Mann das findet.

Beim Notar liegt der Playboy aus und eine hässliche Fototapete vom Flohmarktufer klebt an der Wand. Kantine, endlich mal wieder, erbettele mir Olivenbrot. Die Kassiererin hat es gebacken. Erst will ich das nicht glauben, aber später fragt die Kollegin, ob sie mal Morgen mal wieder backen würde. Der Sandler mit den großen Kopfhörern, der die Gulaschsuppe im Stehen gegessen hat, setzt sich neben mich. Ich bin erst sauer, weil Harald pünktlich kommt und nicht 15 Minuten zu früh, wie wir und es dann wagt aufs Klo zu gehen und ich weiß nicht, wo er abgeblieben ist (kenne kein Klo in der Kantine) und springe hin und finde ihn nicht und mache mich zum Deppen. Harald müssen wir in Bremen besuchen. Da gibt es eine tolle Kantine. Ich bin satt ohne Ende bis nach dem Yoga. Dieser Quark mit Kekse in dem heutigen Tag gibt einem wohl den Rest. Ich liebe diese Rampe, die schwer nach dem Erfinder bei den Minions ausschaut, der Alte, der gaanz langsam fährt.

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Wir fahren am Landtag vorbei und machen uns darüber lustig, dass da nur noch eine Gerippe steht. Ab wann ist die Sanierung dann doch ein Abriss und was lassen sie überhaupt stehen? Eine hauchdünne äußere Betonhülle und dann sich wundern, wen die Betonsanierungskosten in die Höhe schnellen.

Ich kann endlich Rechnungen schreiben. Fürs am Rechner helfen bekommt der Kollegen ein Reststück von dem Olivenbrot aus der Kantine. Er ist genügsam. Morgen muss er einen Vortrag halten und will auf meine Empfehlung ins Mary’s gehen.

Traum von neulich fällt mir ein, in dem meine Sportklamotten nass waren und ganz stark nach Sperma gerochen habe und ich mich nicht entscheiden konnte ob das schlimm ist oder nicht so.

Heute schmeckt das Essen von Montag mit Salz, Pfeffer und Butter richtig schön angebraten und warm und mit altem Gouda dazu.

26.02. Traum von Kalifornien. Unsere Übernachtungsmöglichkeit grenzt an ein Fischrestaurant und der hat ein Aquarium mit ganz bunten Fischen, schwarzen hummerartigen Tieren vor der Tür. Ich will unbedingt da was essen und überrede Stephan und frage den Restaurantleiter, ob er noch Plätze frei hat, ganz früh, ja wir können gleich in einer ½ Stunde was Essen. Passt nicht so gut, aber ich bin fixiert. Dann kommen Sabine, Larissa und Claudia und ich erzähle ihnen, wie cool die Gegend ist. Ein Kulturzentrum und in der ganzen ersten Etage Galerien, die allerdings geschlossen hatten als wir durchgelaufen sind. Männer, die riesig und nackt sind mit eindrucksvollen Schenkeln und Hintern und aussehen, wie die überzeichnete griechische Darstellung von olympischen Turnern, die aber Steinmetzarbeiten verrichten, in fast nackt und das Außenschloss wo wir gestern waren, wäre auch was für sie. Wir trennen uns und treffen uns abends wieder und die restliche Reisegruppe hat fast den ganzen Tag im Apartment und der Umgebung verbracht. Ich bin neidisch. Im Fischlokal, bitte nur Kleinigkeiten, wir sind schon satt, Stephan und ich. Gerne den exotischen Fisch in roh, Sashimi, wenn man den roh essen kann. Dann Sonnenuntergang, ich ziehe los um ihn fotografisch einzufangen. Zu spät, Kamera zickt, es klappt nicht. Ich muss es so genießen. Das Wasser ist voller Menschen und die Beleuchtung toll. Das ist unrealistisch für Kalifornien mit dem Meer voller Körper. Auf dem Rückweg gehe ich lieber außen herum, erst war es nur ein Baumstamm, das zweite ist ein Krokodil. Das muss ja nicht sein, dass ich durch das Wasser zurück balanciere. Werde wach. Der Junge unter uns „spielt Schlagzeug“, lässt Frust ab durch Klopfen.

Absage, der Krankenpfleger, der fleißig neue Schulden macht, hat Grippe. Konnte aber gestern Abend noch zum Geldautomaten.

Anruf bei der Richterin, ob sie den Versorgungsausgleich macht bei meinem schwulen Türken, wo die Frau nach 3 Minuten wieder abgehauen ist und die Ehe faktisch nicht bestanden hat. Sie will es mir nicht verraten und deutet es an. Ich rufe die Verwandten in Salzgitter noch mal an wegen der Vollmacht und schicke denen einen Vordruck. Dann nachlesen, dass ich den Scheidungsantrag bis zur Rechtskraft zurück nehmen kann. Das mache ich dann, wenn die Blödsinn macht. Dann soll meiner einfach weiter verheiratet bleiben und die ungekürzte Rente behalten und sie darf nicht nach Deutschland einreisen. Dann scheiß drauf. Die Frau hat in der Türkei neu geheiratet und der Mann ist auch schon wieder gestorben. Wenn das nicht sich wirtschaftlich verselbständigen ist, dann weiß ich es nicht.

Die Betreute auf die ich keine Lust habe mit Sozialgerichtsklagen kommt aus Hameln mit der Wohnbetreuung. Sie hat einen ganz ruhigen Hund dabei, der sich bei jeder Gelegenheit sofort auf den Boden legt und keinen Muks macht. Sehr positives Gespräch. Ich rate zu: raus aus der Opferrolle, sein Leben mit anderen Inhalten füllen, weitergehen, schauen, wo die positive Energie herkommt. Wenn sie über den Hund spricht, hat sie einen ganz anderen Ausdruck, ist ein anderer Mensch und dieses andere, was nicht betroffen ist von den Verfahren, das muss sie wiederentdecken. Wie man auf Verletzungen reagiert ist entscheidend, an der ersten Verletzung kann man nicht ändern, aber dass man nicht durch seine Haltung eine größere hinzufügt, wie dies in westlicher Kultur häufig gemacht wird, das kann man selber beeinflussen. Entscheiden, was ist wichtig und wo lohnt sich der Kampf und was kostet nur Kraft und muss los gelassen werden. Ich werde sie beraten und sie wird sich dem Rat anschließen. Sehr schöne Sitzung. Zum Schluss zeigt Alfons sein wahres Gesicht. Laut bellen, wie verrückt, aber die Hündin lässt sich nicht beeindrucken. Sie merkt, dass da nichts dahinter ist. Dann Schwanz einklemmen ohne Grund. Der Bürohund ist echt nicht gebalanct. Das ist so was von sicher.

Mittag viele Kalorien zuhause. Buttertoast in der Pfanne angebraten, dann Schweizer Chips und türkische Haselnüsse sowie getrocknete Marillen aus dem Nachbarland. Gut, dass man fettigen Joghurt essen soll, wenn man abnehmen will. Das wusste ich schon immer. Streit mit meinem Mann um den 23.12. Mehr will ich dazu nicht ausführen. Im Sommer ein Sommerfest an der Donau mit Sunl am Grillplatz ihres Vertrauens? Träumen kann man ja schon mal. Dann ist Tichy-Zeit.

Suki darf mit ins Altersheim. Nachmittags die Betreute, die bald wieder in den Schuldienst will, den sie 2011 krankheitsbedingt abbrechen musste. Sie muss zum Amtsarzt. Die Knochenlampe ist bald fertig. Ich rufe den anderen Borderliner an um 18:30 und der freut sich voll über meinen Anruf, er mag mich und meine Farben. Alles wieder schlimm. Er hat sich nicht getraut anzurufen, weil er sich geschämt hat und freut sich so über meinen Anruf. Mal wieder zusammensetzen mit der ambulanten Wohnbetreuung. Er schlägt nächsten Donnerstag vor. Dann würde Suki auch mal die desolate Rattenwohnung kennen lernen, aber das sind mir zu viele Außentermine an einem Tag. Vielleicht die Woche darauf oder er kommt vorbei. Mein Kollege ist den ganzen Tag nicht aufgetaucht. Den Leuten sagen, dass er eine ganztägige auswärtige Veranstaltung hat. Heute Abend ausnahmsweise Sport bei Pia und ja, sie nimmt uns wieder ran. Das ist gut. Sie ist zur Zeit die Grace-Trainerin und vertritt alle ihre Kolleginnen, die alle malad sind und Knie haben. Die afrikanische Nonne aus Linden macht jetzt Ballett in meinem Studio und kommt mir aus der Umkleide entgegen.

Das Ende von Lexigrund für uns? Meine Wünsche gehen alle in Erfüllung, weil ich ja schon seit Jahren mal nach Mannheim will. Heike hat Verständnis für meine Absage. Ich komme endlich dazu die Wienpostkarten zu Ende zu tuschen, was ich letztes Wochenende gemacht haben wollte und die Sachen liegen ewig rum. Darauf hatte ich mich schon gefreut als das Wochenende wieder nahte und so schnell diese Woche. Steffi kann vermutlich auch Sonntag nähen. Dann vielleicht zusammen Sushi bestellen oder ich hole anschließend was von Mr. Thang. Au ja, ich freu mich.

Haare waschen kann so geil sein, wenn man es lange genug herauszögert. Das wissen die wenigstens, weil kaum einer Haarwaschfasten so betreibt wie moi.

27.02. Ich übe mich und kann mich an meinen Morgentraum von davor noch erinnern. Meine tote Großmutti kam darin vor und lauter interessantes Zeug von früher, ein Puppenstubenschreibtisch mit winziges Schubladen. Eine Kombination als Angorapulli und Hemd, d.h. Hemdsärmel an dem Pullover, den jemand abgeschnitten hat und die Reste behalten. Das muss meine Mama früher gemacht haben. Ein Aufdruck vorne ist durchgeschnitten. Es war Berufsbekleidung für den Beruf des Uhrmachers, den Großmutti (die Mutter meiner Mutter) wohl mal erlernen sollte, was ich gar nicht wusste und an Ärmel, die man ausklappen kann, sind Maße eingezeichnet, die man dafür braucht wie so ein kompliziertes Lineal. Das zeige ich dann später dem Nachwuchs. Wir unterhalten uns und es ist noch ganz früh, vor 7 Uhr. Was ist das? Eine dicke Kette aus Horn mit einer Art Pferdekopf auch aus dem Material? Das war für die erste Waschmaschine die Kette als Antrieb, erklärt eine andere Frau. Das ist ja toll. Ich probiere es als Hütchen. Jetzt muss ich mir was überziehen, weil die anderen langsam wach werden und rein schauen und da sehe ich aus wie in der Umkleide beim Sport und verstecke mich immer im Nebenraum. Ein Batik-T-Shirt, was ich verschenkt habe, soll gerade innerhalb der Familie an ein Kind weiterverschenkt werden, ist dem Mädchen aber viel zu groß, soll sie reinwachsen? Süß und ich freu mich, wenn alles seinen Platz hat, aber so toll ist das auch. Ich träume von einer Toten. Das passiert auch selten, aber es sind meine Vorfahren und das Thema Familie spielte gestern eine Rolle.

Ich beobachte meinen Mann beim Schlafen. Er liegt auf dem Rücken und bläht die Lippen auf und presst den Atem durch sie hindurch. Das wirkt leicht gequält, ein bisschen wie furzen an der falschen Stelle. Ich nehme an, das sind Überreste der Erkältung und, dass es sonst anders ist. Muss ich auch mal beobachten, damit ich auch weiß, wie er normal atmet. Warum sind alle krank und ich nicht? Das ist ein verrücktes Jahr.

Schreibe Steffi und Heike und dann auch Andrea. Was ist mit dem grünen Cordstoff von Markus Mutter? Einer ihrer Stoffreste ziert jetzt mein Weezer-T-Shirt, was mir immer noch nicht steht, wie Stephan gestern festgestellt hat, aber für Sport reicht es.

Die Brosche meiner Verwandten kommt zum Einsatz (Opa mit seinen Schwester, darunter die Kochbuchautorin), die mir Mama Weihnachten mitgegeben hat. Ich habe so Angst, dass ich sie verliere, aber deswegen gar nicht tragen wäre auch nicht Sinn der Sache und irgendwie so als hätte ich sie schon verloren, also gut aufpassen. Wohnung Berlin, Atelier tauglich? Schon gekündigt, heute Abend Tanzen in der schwulen Sau. Werde mich wieder nicht aufraffen können. Immer kläfft mich Alfons an und ist dann ganz aufregt und zugleich ängstlich, dann wird ihm erklärt, bin doch nur ich und muss er nicht. Leider versteht er keine sprachlichen Erklärungen und ich habe nicht das Gefühl das es besser wird.

Heute wurden wir als Pärchen im Standard abgelöst. Das schmerzt, aber es war unweigerlich. Ich habe mir zwei Ringe angeeignet, einen von der ersten Wienreise aus herrlich blass rosaner Keramik. Ich freu mich und werde den ganzen Tag daran erinnert optisch und olfaktorisch. Das mit dem Anfassen, was geschrieben stand, ist so was von wahr. Stephan macht mich immer Glauben, ich hätte einen voluminösen Hintern, so wie er ihn anfasst. Dann probiere ich es selber und da ist nichts. Wie macht er das? Phantomschmerzen in umgekehrt?

Menschen, die sich viel Gedanken um Flecken und Hygiene machen, neigen zu Kopfschmerzen. Das bewahrheitet sich heute wieder. Ich sehe im Kalender, dass der Praktikant heute den letzten Tag da ist. Den habe ich aber auch nicht viel gesehen. Dann taucht er auf mit Post, aber Erwachsenenansprache Fehlanzeige. Der Kollege schlägt um halb 1 mit Kuchen auf. Das scheint immer auszureichen dann. Mein Telefon repariert er durch Stecker ziehen. Warum klappt das bei mir nicht? Claudia will vielleicht übernächstes Wochenende zu Besuch nach Hannover kommen. Ich beantrage haufenweise zusätzliche Betreuungsleistungen für meine Betreuten, schreibe mein Lob für die Blondine aus der Walter-Gieseking-Straße. Die soll Teamleiterin werden wenn’s nach mir geht. Dann email an den Kollegen aus Braunschweig, Fachanwalt für Sozialrecht, dass meine mittellose Betreute ihm keine Stundenhonorarvereinbarung unterschreiben kann (und ich das dann alles übernehmen darf, wenn er keinen Bock mehr hat). Telefoniert mit meinem Betreuten, der Rückfall gebaut hat und in der Entgiftung ist. Natürlich, die Zentrale in Wunstorf findet ihn erst nicht. Da werde ich schon wieder cholerisch. Das Amt hat Geld für ihn nachgezahlt, weil Schecks zurück kamen, auf mein Konto, aber zu viel und ich warte die Korrektur ab, bevor ich das auszahle. Nur das Ordnungsgeld zahle ich davon. Es fällt ihm schwer, das einzusehen. Ist aber so. Dann hat er neue Strafsache. Wodka für 1,69 € bei Rossmann, ach so, Flachmann. Ich hatte schon Angst, wie billig der Fusel sein kann. Er hat in der Schlange gestanden und wollte zahlen. Der Strafverteidiger sagt, erst Akteneinsicht, dann erst Einlassung. Da ist er streng. Dann telefoniere ich mit Herrn Afghanistan und seiner Bewährungshelferin, die uns was schreibt fürs Verwaltungsgericht. In zwei Betreuungssachen laufen im Mai die Bewährungen ab. Yuhu! Der reiche Typ, der 700 für einen englischen Führerschein zum Fenster rausschmeißt und 40.000 € für Zähne, kann meine Rechnung nicht mehr zahlen und hält sich für mittellos. Mit dem Verkaufserlös der Wohnung, will er seinen Eltern das Geld zurück zahlen und dann ist er pleite. Alles gut, aber dann soll er auch gefälligst seinen Hintern zum Jobcenter bewegen und dort einen Antrag stellen. Wir hatten das schon besprochen, dass er dann verhungern wird, weil er mit Sauna im Schlafzimmer 200,- € Stromabschlag bezahlt und nur 399,- € Regelsatz bekommt. Ich hatte ihn eindringlich aufgefordert seinen Lebensstil umzustellen, aber das hat er mitnichten gemacht. Er hat beschlossen, sich weiter von seinen Eltern aushalten zu lassen so nach dem Motto, sie bestehen nicht auf Rückzahlung und jetzt auf einmal doch und er hat Grippe und kann nicht zum Jobcenter. Ich schicke ein Fax. Das habe ich schon mal im Mai gemacht als ich die Betreuung übernommen habe vor Paris. Damals kam auch keine Reaktion. Das wird spannend. Der Barzahler, klein, aus Sri Lanka meine ich, mag mich, bringt mir manchmal Essen, versteht nur 1/3 mit den ewigen Problemen mit Energieversorgern. Das geht mir auf den Puffer und ich sage es ihm unverhohlen. Ich will das nicht mehr beackern, auch wenn er mich dafür zahlt. Da muss mal Ruhe rein. Macht einfach keinen Spaß. Zu einer Betreuten, die mit Kabel Deutschland Probleme hat, bin ich aber fuchsig. Ich kann nicht nach Unterföhring fahren. Ich kann die anschreiben und ansonsten kann sie kündigen und/oder die Einzugsermächtigung für ihr Konto widerrufen und sich eine Prepaid Karte holen, wenn sie mit dem Anbieter nicht zurecht kommt. Ich bin kein HTP oder so was Berater. Mich ärgert das, das die alles mögliche Abschließen und ich soll dann machen und manchmal geht es eben nicht. Ich hatte sie angerufen, weil 100,- € mehr als sonst abgebucht wurden und das Modem sollte doch umsonst sein, weil der Anschluss nicht funktioniert hat….Das muss sie mit denen klären, indem sie dort hin geht und sich den Namen des Mitarbeiters aufschreibt und es sich schriftlich geben lässt, sonst ist ein Handy auch nicht zum Leben notwendig. Alle haben Handy außer Katzen oder wie was das? (Vladimir Kaminer).

Noch mal Rechner hochfahren, weil Richterin mich vor dem Sport erwischt und Anhörungstermin abmachen will. Dann reicht es nicht mehr für Post. Dann fällt mir ein, es ist noch früh, ich kann den Briefkasten in der Königsworther Straße nehmen. Was schon um 16:30 Uhr Leerung, ach so, fahre weiter, muss doch nachher noch mal zum Lindener Marktplatz. Man Sport geht schon um 16:30 Uhr los. Auch wenn ich spät dran bin, muss es kurz davor sein. Noch mal zurück und doch da einwerfen. Manchmal bin ich so langsam von Capé.

Statt getrocknete Fleischchips aus der Schweiz, die Alpenmitgliedsausweise für 2014, Akademikerfraktion Wien und die Titel dazu Stephan ist Hofrat und ich bin Ministerialrätin. Hammer. Das macht was her und ist zum Basteln gedacht, was ich am nächsten Tag auch damit mache.

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Ich hatte Gela geschrieben, dass sie vorsichtig in den Bergen sein soll wegen Lawinen und so und, dass kein Mensch so was wie Eisklettern machen sollte und sie kennt mich gut mittlerweile und meinen Geschmack und hat alte Zeitschriften auf die Hütte gefunden, die sie nicht mitnehmen durfte, aber zumindest für mich dokumentiert hat.

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Ich mache bald ein Praktikum im Hutgeschäft unter mir und werde Milchkaffees mit Andrea trinken und ratschen solange keine Kunden zugegen sind. Katzen sind allesamt nicht für Kinder geeignet nach der schlechten H1 Tierheim Hannover Sendung zu urteilen, weil die Katzen, die vorgestellt werden, schmusen gerne, zeigen aber auch, wenn sie was nicht mögen. Hähh? Gilt das nicht für jede Katze auf dem ganzen Planeten? Dann dürfen die alle nicht zu Kindern oder die Kinder kommen damit klar, sonst muss man es ihnen beibringen. Dann laufen komische Nazis auf Speed Videos. Heute denke ich: armes Hannover. So 80er.

28.02. Traum von einer Reise mit Jasmin. Sie war ins Wasser gefallen und musste ganz teuer ein Taxi nehmen, auf der anderen „Rheinseite?“ wäre es um ein Vielfaches billiger gewesen. Was sind das für Ferienhäuser mit dem Naturstein und gleich am Wald. So ländlich und das hier in der Stadt. Sie sind nicht abgeschlossen und ganz neugierig gehe ich rein und schaue mich um, habe dann aber Angst erwischt zu werden und gehe schnell wieder raus. Zwei Bücher lass ich einfach irgendwo und tue sie nicht mehr zurück und denke, ohoooh, wenn das mal nicht auffällt. Ach so, die Inhaber sind den ganzen August nicht da, na dann können wir ja nach Belieben rein. Irgendwie gibt es einen Hamster. Da muss mal wieder einer den Stall sauber machen, aber hoffentlich nicht wir. Ich schaue mir das an und der Käfig besteht aus zwei Seiten und die eine benutzt er offenbar als Klo. Ich lasse das Tier frei herum laufen und er pisst gegen das Necessaire von Jasmin. Das wasche ich wieder. Wir nehmen den Inhalt raus, leider stinkt es sehr. Dann gibt es einen Behinderten, der das Tier gerne nehmen will. Große Erleichterung. Kurze Zeit später ist es tot und ein anderes Tier auch und die Leichen schlimm zugerichtet mit Löchern drin (warum eigentlich zwei?). Ich will den Sarg basteln und lasse mich beraten, wie groß er sei muss. Das wird auf einem Papier aufgemalt. Da sind schon so viele Striche. Die Äußeren zählen. Der Berater verdeutlicht sie noch mit einer gestrichelten Linie. Was machen wir rein in den Sarg. Er sagt, Erde geht, aber auch jeder andere Material. Ich spucke Sand aus dem Mund hinein, was recht unangenehm ist und überlege dann welche von meinen Bastelsachen ich als Grabbeigaben dazu machen kann.

Markt, Sonne. Ich gehe zur Feier des Tages mal mit. Wir treffen den netten Jan mit Begleitung und anderen Freunden. Einer mit großen Zähne und schicker Mütze ist in seinem Schwimmteam. „Das ist doch voll anstrengend und man bekommt nasse“ Haare und „ihr seid doch bestimmt alle Michael Phelps Fans“ fällt mir qualifiziert dazu ein. Nach Stockholm wollen sie nicht reisen, aber vielleicht zusammen mal zum Yoga gehen. Wir stehen in der Sonne und genießen es und Stephan und ich essen 2 Crepes, mein zweites mit Zuckerrübensirup und Butter. Lecker. Ein junges Mädchen starrt mich so heftig an, dass es ins Wachkoma verfällt/Starrstarre und auf die Ansprache der Mutter gar nicht mehr reagiert. Ich gehe mit der zweiten Runde Crepes zurück. Die Kollegenfrau mit dem aufgedunsenen Gesicht, wie ihre Mutter als sie auf Psychopharmaka war, trifft sich mit ihren vergnatzten Freundinnen. Mondgesicht und ganz schlanker Körper sieht auch kacke aus. Ich weiß, ich bin böse, aber die kann ich echt nicht mehr ausstehen. Ist vorbei und grußlos gehe ich vorbei. Mein Vierzigster ist auch schon eine Weile her. Morgen soll Frühlingsanfang sein, meint Jan und das Wetter würde aber schlechter, nein, das ist nie an einem ersten eines Monat, bin ich der Meinung. Das was auch sein Schwimmkollege zu bestätigen, der es besser weiß. Irgendwann wollen wir uns mit den Whippets treffen. Kurz ins Büro, wo die Psychos auch am Wochenende telefonieren. Sie telefoniert mehr als ich und zahlt weniger. Ich merke, dass mich das Agro macht und wir da eine neue Regelung finden müssen, weil ich diese Subventionierung nervig finde und eher Schmerzensgeld für das ganze Gebimmele fordern will durch die häufige Taktung und viele Kundschaft bringt das sehr viel Unruhe rein und immer steht die Klotür oft, weil aufs Klo müssen sie alle. Ich rufe einen Betreuten an, ausnahmsweise, weil Kabel Deutschland versucht abzubuchen und sein Konto nicht gedeckt ist. Zuhause essen wir frisches Brot, warm gemacht mit leckerer Salzbutter, ganz dick. Irgendwann beschließt Stephan erst Morgen zu fahren und bucht das Hotel, was seine Schwester auch genommen hat nach viel Internet gucken will mich noch überreden, aber das ist mit zu stressig, einen Tag hin und zurück und Montag erst zurück und 10 Uhr Landgericht ist mir auch zu stressig. Ich trenne mich auch nicht gerne. Ein Koch aus dem Steirereck, mit einem runden, unrasierten Gesicht, der total süß ausschaut, hat einen neuen Laden aufgemacht in der Wiedener Hauptstraße oder so und der Mittagstisch kostet 8,50 € und es gibt abends Vitello Tonnato und Gänseleber mit Brioche und Quittenmarmelade. Wir brauchen keine Restaurantempfehlungen, wir finden selber was uns gefällt und schaffen eh nie alles auf dem Plan. Katalin wünscht sich drei Fragezeichen. Die spielen live in Freiburg. Ich frage die Mutter, ob das auch was sei. Ein Ausflug mit der Familie zu den Großeltern und dann Rothaus Arena? Billig sind die Karten nicht, muss schon gewollt sein und weiß auch nicht, ob Kinder da überhaupt rein dürfen seitens der Veranstalter und seitens der Erziehungsberechtigten. Ich bastele Hütchen zu Ende, die ich letztes Mal bei Steffi genäht habe und eines aus gelben Eierbechern wird geklebt (da hatte ich gleich eine Idee und es ist mit einfacher Mitteln gemacht, sie sind dynamisch übereinander getürmt, sieht aber hammer aus, wird aber wieder viel für Unruhe sorgen) und umhäkele ein dickes, schwarzes Gummistück. Wir schauen 2 Folgen Cesar und essen lecker die Reste von gestern, die heute noch besser schmecken. Pasta mit Fenchel, Chicorée und Mango-Tofu und Kapern. Stephan will mir den Laptop wegnehmen für die Reise. Ich biete ihm mehrfach mein Handy als Bauernopfer an, aber das will er nicht. Ich wollte den Wientext schreiben. Was? An seinem Rechner? Das ist ungemütlich und wenn ich es nicht kenne, bin ich sehr unflexibel. Zum Nachtisch gibt es Matcha-Eis aus Wien. Ich hatte eine Packung gekauft in dem japanischen Laden am Nachmarkt und man musste es nur mit Milch anrühren und einfrieren. Ich habe etwas Angst vor der Wirkung und kann auch nicht sofort einschlafen. Stephan spricht mich nachts an, also ihm scheint es auch so gegangen zu sein. Glaube nicht, dass das eine Reiseaufgeregtheit wegen der paar Stunden Berlin ist.

Dartturnier

17.02. Heike hat einen Laden zur unvorteilhaften Winterzeit gemietet um Klamotten zu verkaufen. Es soll SM/Gruftie-Mode sein, die sich gut verkauft, alles schwarz. ich sage, gute Idee und unterstütze sie, weil das Talent hat sie. Sie zeigt mir dann ein buntes Minikleid und es gibt passende Stiefel, die zugleich Overknees sind. Es guckt nur ein kleines Stück vom Oberschenkel raus und es sieht verrückt aus. Ich muss dann durch ein schlammiges Gelände und wähle den falschen Weg und breche ein auf einer Dreckscholle und bin total schlammig und wasche die weißen Turnschuhe am fremden Waschbecken und hoffe, dass ich nicht alles verstopft habe. Ist irgendwie WG. Ich schlafe mit der ganz warmen Wolldecke, die richtig sofort Wärme ausstrahlt. Sie ist wärme als die Daunen bzw. in der Kombi nicht zu toppen. Stephan sägt neben mir Holz und muss mal zum HNO-Arzt, das ist laut und arg und man hört es durch mehrere geschlossene Türen hindurch.

Ausländerstelle, der kleine Spanier im Nebenraum. Heute ist die Sachbearbeiterin echt nett und umgänglich muss man sagen. Termin bei der Bettlägerigen habe ich heute abgesagt, das schaffe ich nicht.

Mittelmäßig viel Post.

Wenig konsumieren, mehr meditieren. Mittags zu Hause kochen. Wenn mein Mann an meinem Fahrrad schraubt, finde ich das sexy. So einfach bin ich gestrickt.

Der neue Betreute kommt heute mit einem Haftbefehl. Er ist aber lustig und sagt, er sei kein einfacher Fall und habe schon als Student Atomkraftwerke verklagt. Er ist querulatorisch und hat die Unterlagen immer woanders. Schlussendich hat er sich um gar nichts gekümmert. Mal zum Jobcenter mit einer Anwältin ist sein Traum. Der wird bald wahr. Seine Hand ist ganz schmal, d.h. die Knochen der Hand. Der Neue in der Warteschleife mit Drogen und Bewährung und Körperverletzungen ist pünktlich und auch zierlich. Er ist relativ fit, jammert aber viel. Mal sehen. Er schläft bei einer Freundin, weil sein Zimmergenosse in der Bachstraße morgens schon „eine Friedenspfeife raucht“ und er drogenfrei leben will. Die neue Richterin, die ich noch nicht kenne, war heute nicht zu erreichen. Die Geschäftsstelle kennt meinen Namen. Er will ein Praktikum in der Altenpflege machen. Da arbeitet ein Betreuter von mir seit fast 5 Jahren. Alle wollen Altenpfleger werden.

Die Sprengelschokolade, die meine Betreute mir mitgebracht hat ist unter aller sau. Ich merke es schon nach der ersten, teste aber noch 7 weitere bis ich endlich damit aufhöre. Muss ich leider verfüttern an die Kollegen oder an Alfons. Der Kollege fragt mich auch am nächsten Tag, wo die schlechte Schokolade her kommt.

Ein Typ spuckt nach mir auf dem Weg zum Sport auf der Brücke hinten dem Ihme-Zentrum. Irgendwie schaut er mich dabei an aus der Dunkelheit, aber ist zu weit weg. Irritiert bin ich trotzdem. Ich sage zu Pia beim Sport: Morgen ist Tena Lady Day (wegen Trampolin). Das versteht sie nicht, zu jung vermutlich.

Ich will nächstes Jahr noch mal Märchen. An der Ballettstange mit Knie zum Ohr ziehen und meine Silhouette dazu im Fenster fällt es mir ein, dass wir hätten Froschkönig machen sollen, aber umgekehrt. Ich als grüner Frosch und Stephan mit blonder Perücke, so wie Krümelmonster als Prinzessin geht. Ich will noch mal.

18.02. Meine unzufriedene Betreute in der Großen Pfahlstraße hätte gut zu unserem Freund gepasst, der da mal gewohnt hat. Hörspiel über geschichtliche Themen (sie merkt an meinem, Ausdruck, „das ist wohl nicht Ihre Sache“), sie ist praktisch oben ohne mit schwarzer Spitze durchsichtig und man sieht ihren Busen, die Wohnung verraucht. Wir verstehen uns gut und sie zeigt mir die Pflanzenableger, die von mir sind. Bett ist über Spende beantragt. Ihr geht es gut und wir werden noch Freundinnen. Manchmal wundert mich so eine Entwicklung, weil ich dachte, wir verstehen uns nicht und ich nehme kein Blatt vor den Mund und das eskaliert dann und ich bin sie wieder los, aber es kommt ein ums andere Mal genau anders herum.

Ich liebe Edeka auf der Lister Meile. So guten Feldsalat und andere Leckereien (griechischer Joghurt, geröstete Haselnüssen mit Cappuccino-Geschmack) kaufe ich da und die Auswahl an alkoholfreien Softdrinks ist der Hammer. Nicht nur Thomas Henry, auch lauter Ingwer, scharf, Mate-Krams. Toll! Ist auch nicht teurer als anderswo. Im Gegenteil frisches Gemüse und nicht die Phantasiepreise vom Wochenmarkt. Der ist für Marktposer und nostalgisch Veranlagte.

Wetter ist so toll, dass ich deutliche Umwege fahre und mich freue über alles was mir begegnet. Manchmal ist durch Hannover fahren wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und lauter alte Erinnerungen kommen hoch an frühere Wohnungen, frühere Freunde, die Studentenzeit. Es gibt auch Neues zu entdecken, was schwer lustig ist.

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Ein Typ in Arbeiterklamotten lehnt an Baum auf einem Verkehrskreisel in der Sonne, die Augen geschlossen und genießt. Der Frühling liegt in der Luft und es ist herrlich in meiner Stadt mit den üppigen Radwegen und dem vielen Grün.

Sie ist Showtalent, meine Betreute, die ich ewig nicht gesehen habe. Sieht nicht so aus, kann aber gleich auf die Bühne, die kleine Frau mit Brille. „Wollt der mich verführen mit Saufen. Das brauch ich nicht, mein Bruder hat genug Maria Cron geknallt“. „Hooligan“, hat Pflasterstein nach ihr geworfen (sie stellt das alles körperlich dar, während sie redet), „der halbe Meter hat sie gerettet“. „Sie war so erschöpft von dem Vieh, als sie ihn rausgeschmissen hat, hat sie den ganzen Tag durchgeschlafen“. „Beruhigungswiesen“ braucht sie jetzt, „ohne Radaukerle“. Er wohnt bei der Glocksee, da macht sie jetzt einen Bogen drum. „Nackte auf der Wiese, das ist kein Kino“. Lauter alleinstehende Frauen in Empelde, sie kennt meine andere Betreute, die dort wohnt. Bei der Tagesstätte, „der eine ist ruhig, sie kann es nicht ab, wenn die Kerle so unruhig sind“. Sie umarmt mich und ich mache mit. Ich bin wie eine Schwester sagt sie zu mir und ich fühle mich irgendwie geschmeichelt.

Die Schwester von Elisabeth Taylor heiratet, Amadeus Hotel/Restaurant in Altwarmbüchen. Die macht Geigenbewegungen, der Musiker. Rock me Amadeus, wir kommen auf Falco, der war Polizist, sagt sie. Das ist zu viel und ich muss widersprechen, der war nicht Polizist, Jeannie, das war ein Stück und er war kein deutscher Musiker, nein Wiener, einer von Drillingen, Johann Hölzel, nach dem DDR-Skispringer benannt. Kann ich schauen, ob der noch lebt oder behindert ist, nein. Katharina Witt, die DDR-Sportler mussten sich für den Playboy ausziehen, damit Geld in die Kassen kommt. Ich sehe gut aus, nähe ich das selber? Burda-Mode. Da müsste ich eigentlich sauer werden, aber ich lass es.

19.02. Beyoncé hat sich schlechte Haut, kriegt aber trotzdem Jay-Z.

Fax vom Kollegen, der die sofortige Beschwerde eingelegt hat und es jetzt doch genau so machen will, wie von mir vorgeschlagen und dafür hatte ich eine schlaflose Nacht und habe mir den Kopf zerbrochen, ob ich auch hätte Beschwerde einlegen müssen und aus Köln in der Geschäftsstelle hätte anrufen müssen usw., aber mir war dann bald klar, so tagsüber, ich habe alles richtig gemacht und muss cool bleiben und das war ich dann auch, dem Mandanten verkauft und dann erst mal nach Wien fahren.

Was haben die Chinesen gegen Schafe/Ziegen? Ich bin auch Feuer- und Wasserziege. bei Spiegel online steht, dass die Chinesinnen massenhaft schnell Kaiserschnitt machen lassen, damit ihre Kinder nicht im Tierkreiszeichen Schaf/Ziege geboren werden. Angeblich 9 von 10 unglücklich. Was soll der Scheiß?

Langsam wird Pflegebegutachtung um 8 Uhr doch meins. Der Himmel ist rotverfärbt neben der Figur auf der Waterloosäule und dann die rote Kugel am Ende einer Allee. So schön Bilder aus der Bahn heraus und tolle Mitfahrer. 2 x Junkies mit Hunden, der Gelassene, Freundliche, dem man es ansieht und der sich alles gefallen lässt und der Riesige, Aufgeregte mit der kleinen Frau, die unentwegt quasselt. Begutachtung in der Bäckerei der Dementen Heyde. Hier die Kneipe, in die meine demente Betreute immer rein geht. Soll Rotlicht mäßig sein, meint meine Betreute, um die es heute geht.

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Die Betreute kann nicht offen in der Wohnung reden, weil dann andere mithören und es gegen sie verwenden. Sie ist sehr schlau und analytisch, kommt da aber nicht raus. Sie hat alles aufgeschrieben. Ich sage der Gutachterin gleich, wie wir es machen und so machen wir es auch. Es läuft alles super und sie wird Pflegestufe 0 und Sachleistungen bekommen. Sie strahlt und ich habe das Gefühl richtig hilfreich gewesen zu sein. In der Bahn ein lieber türkische Vater mit einem Sohn im Trotzalter, der immer nach ihm schlägt und er bleibt ganz gelassen. Die Daunenjacke des Sohnes ist viel zu groß und hat ein kleines Loch. Vorsichtig schiebt Papa die Feder wieder rein und der Sohn heult und schlägt und er bleibt ganz ruhig und versucht ihn zum Lachen zu bringen und abzulenken.

Nachmittags fahre ich zum Kronsberg. Das Problem ist, meine Betreute erzählt was und ich glaube ihr nichts. Sie hatte Arzttermine und die haben sie angeschrieben und ihr abgesagt. Das glaube ich nicht. Das machen Arztpraxen nicht. Mit welcher Begründung? Ähhh Fortbildung und angeblich in beiden Fällen. Sie lügt auch noch schlecht. Eine gerahmte Collage mit Fotos der Kinder, die sie nicht mehr sieht hängt an der Wand. Die ist egoistisch und mit ihren ganzen Krankheiten beschäftigt und voller Selbstmitleid und steigert sich in alles Mögliche rein und hat nur den Fokus auf sich. Meine Sympathien hat sie nicht. Das ist wirklich eine Ausnahme bei meinen Betreuten.

Ich denke den ganzen Tag schon, ob sie gut ankommen in der Wohnung und alles in Ordnung war, wie wir es hinterlassen haben und dann Wienflug gestrichen. Wohl Hotelübernachtung. Ich denke an die Werbung, über die ich heute gestaunt habe. Raucher sind flexibel. Pärchen in Badewanne mit viel Schaum, er dunkelhäutig mit Afro. Darüber: anderes Hotel, neue Freunde, Gauloise, live in the moment oder so.

20.02. Frontseite bei Standard online Lifestyle.

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Das Herz hüpft. Irgendwie scheint da auch Fotoshop im Spiel gewesen zu sein, jedenfalls finde ich, wir sehen super aus und von Hautunreinheiten keine Spur. Auch Mama sagt, ich sehe glücklich aus und besser als früher. Da war noch was Unsicheres, Verkniffenes im Blick. Das Foto aus früheren Zeiten ist aufgetaucht und erstaunt mich. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wo das war, unsere alte Studentencafeteria Hanomacke. Das Kind neben mir hat mittlerweile selber 2 Kinder. Ich habe weniger Schmuck getragen und weniger Strumpfhose. Den schwarz-weiß Armreif und die Gänseohrringe habe ich aber heute noch.

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Leider sind die Zitate nicht ganz richtig: ich liebe an meinem Mann, dass er meine beste Freundin ist, die mich aber gleichzeitig auch gut anfassen kann und nicht wie eine beste Freundin. Großer Unterschied. Na ja, die Presse.

Der Mann, der täglich 100,- € ausgibt (was er sich von seinen Eltern leiht usw.) und unter Betreuung steht, hat englischen Führerschein beantragt und dem Typen einen Haufen Geld gezahlt um die MPU zu umgehen. Jetzt nagen ihn Zweifel, ob das wohl klappt. Was sind die weiteren Pläne? Die Queen sucht einen Fahrer und da verdient man 30.000 € im Monat. Stephan findet am nächsten Tag raus, dass man dazu im Ausland gemeldet sein muss und da 185 Tage im Jahr leben muss. Das Geld, 600,- € ist für die Katz.

Stephan geht zum HNO, aber erst mittags als das Land unter ist. Er hilft mir vorher das an einen Betreuten zu formulieren. Der hat jetzt einen Job und ist raus aus dem SGB-II Leistungsbezug und statt die Chance zu nutzen, haut er das ganze Geld auf den Kopf und zahlt keine Miete. Ich soll aber mit seinen Altgläubigern verhandeln. Warum?

So läuft das nicht. Ich soll da irgendwelche 10 € Raten verhandeln und Sie schaffen es innerhalb von 4 Monaten 1800 neue Schulden aufzubauen (Anm.: Überzahlung Jobcenter) und ich soll Raten für 60-90 Monate also 5-7,5 Jahre über 20-30 € ausmachen?

Ohne weiteren Termin mit Ihnen mache ich gar nichts. Ich bitte um einen Vorschlag.“

Der schwerst drogenabhängige Jordanier soll doch eine Rente bekommen auf meinen Widerspruch? Ich bin ganz erregt. Jedenfalls fragen sie nach der Kontoverbindung. Das geht in die richtige Richtung. Ich glaube es erst, wenn der Rentenbescheid da ist.

Während wir in Wien waren und darüber berichtet haben, was wir als Paar an uns lieben, haben andere eine Trennungsvereinbarung unter Dach und Fach gebracht und da es unser Haus betrifft gehen wir Mittwoch kurz zum Notar. Anschließend vielleicht Kantine mit Harald, den ich lange nicht gesehen habe und auch zum Geburtstag nicht da waren.

Herr P-Monster kommt nachmittags und hat harmlose Briefe eines Inkassodienstes bekommen und tut so als wären es Drohbriefe, quasi toter Pferdekopf im Bett, toter Hase an die Tür genagelt. Schon alleine das Bild, was sie schicken. Das sei Psychoterror….

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Doppelsport mit der Burlesque-Frau. Sie geht heute ins Broncos, vorher trinkt sie zuhause einen Moscow Mule, empfehle ihr Edeka wegen Thomas Henry und so, aber das ist ihr zu weit weg.

In Gedanken ans Sperl (Schinken-Käse-Toast).

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21.02. Traum, Stephan sagt mir, Kathi ist ganz krank, wollen wir Berlin ausfallen lassen. Das kann er nicht gesagt haben, er schläft noch. Ich überlege dann, das ist doch noch eine Woche hin, hat Stephan schon Opernkarten? Dann noch Traum, einem Jungen gebe ich einen Ring, den ich zweifach habe, er ist eng, weil sehr lang auf dem Kinderfinger. Wenn der Finger anschwillt, nicht ziehen, sondern nach oben halten und mit Wasser kühlen oder Spucke nehmen. Dann andere Szene Stephan lässt den Hund sitzt machen an einem Kanal, der sitzt auf einem runden Rohr, geht noch etwas zurück, fällt ins Wasser, er schwimmt kurz, geht dann unter wie ein Stein. Es ist Feininger. Stephan springt hinterher. Der Hund ist nicht tot und atmet wieder, warum kann der nicht schwimmen? Um 7 Uhr ist die Nacht vorbei.

Wer alles Modebloggerin werden darf. Das scheint eher ein Indiz für das Gegenteil zu sein. Langweiligste Billigklamotten bei phantasielosen Ketten kaufen. Was hat das mit Mode zu tun? Als würde ich mich als Food-Bloggerin behaupten und alle meine Maggi-Fertigprodukte zeigen, die ich zuhause stehen habe. Warum dürfen solche Spießertussis über Mode schreiben? Kein echtes Fell, weil sie hat Meerschweinchen, aber viel Leder in Billigläden. Kann man so doof sein? Sie kann nicht verstehen, dass man was sammeln kann. Natürlich kann sie es nicht.

Standardkommentare über uns. Diese Spekulationen, was machen wir wohl beruflich, warum sind wir überhaupt ein Paar, wir passen nicht zusammen, auffallen um jeden Preis. Jetzt soll Stephans Gemächt so groß sein, dass die Hose aufplatzt. Oh Mann. Und ja klar, Fasching ist vorbei. Den Vergleich mit der Supergranny finde ich lustig (und entdecke wirklich eine gewisse Ähnlichkeit)

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und dass Carola Pojer, diese superlangweilige Wiener Modebloggerin (ich habe nachgeschaut) mal mein Outfit tragen sollte. Außerdem wird ein Link zu diesem Pärchen gesetzt

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oder wie Simone de Beauvoir und R. Düringer sollen wir ausschauen…

Stephan macht ausgiebigen Mittagsschlaf. Ich kann mich nicht zur Tai Chi Party motivieren, auch wenn Sabine dort auflegt, was natürlich reizt, aber das andere drum herum. Weiß nicht was ich da soll, schaue wieder Wienapartments. Esse die Madelaines von Meinl (Vanille, Zitrone, Roggen, Sesam, Kokos, Mohn) und mache Hütchen aus den Resten der Verpackung. Oh weia, das wird wieder für Verwirrung sorgen bei manchen. Es gibt Pasta mit dem Speck vom Urbanek und der ist so lecker, das ist der Wahnsinn. Ich esse das Fett am liebsten pur.

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Den Kollegen hatte ich nach Monster Magnet gefragt, weil ich Stephan morgens gesagt habe, die Entscheidung sei bei mir gefallen, ich gehe auf keine Großkonzerte mehr, egal wer da spielt und deshalb Capitol forever. Der Kollege rät ab, der Sänger sei nicht mehr das was er mal war. O.k. er kennt sich besser aus und muss auch nicht sein um jeden Preis. Dieselben Songs noch mal aufnehmen spricht nicht für Antrieb und Einfallsreichtum.

Gehe früh ins Bett, aber kann nicht einschlafen. Bloß nicht wieder raus ans Licht und kein Fernsehen mehr, sondern im Bett liegen und genießen. Vielleicht Morgen Flohmarkt und nach Hainholz/Rehagen in den Schrebergarten? Kommt aufs Wetter an.

22.02. Wir sind in einer Disko, aber es ist schrecklich da. Es werden Namen aufgerufen von vier Mädels, die sexuell belästigt worden sind und die müssen zu Türsteherinnen gehen, die rote Beratungszettel hochhalten. Die eine gibt mir Post mit für ihre Eltern. Der Umschlag ist zerrissen und unfrankiert. Später werde ich Verfahrensbeistand. Es ist ein auswärtiges Gericht, Düsseldorf oder so und immer wieder Taschenkontrolle. Anderswo reicht der Anwaltsausweis. Ich rege mich auf. Mein Schützling, eine Russlanddeutsche, hat angeblich erzählt, es sei nicht schlimm gewesen, was sie alles schon mit ihrem Freund gemacht habe und hat damit geprahlt. Sie war unter Schock, wollte es nicht wahrhaben und kleinreden. Sie ist Einserschülerin und hat nur Einsen im Zeugnis und weiß bestimmt, dass auf Briefe eine Marke muss. Wir sitzen in einem Hörsaal, ich neben ihr und einer Freundin und es geht um ein Theaterstück für schwererziehbare Jugendliche. Unser Junge spielt ein Kind ohne Arme. Erst mal müssen alle Mittagstisch wählen. Es gibt 3 Gerichte zur Auswahl. Ich nehme Hühnchen mit Rigatoni und die Mädels neben mir beide auch. Da ist eine älterer Lehrer oder Typ und irgendwie will ich Sex mit ihm und hoffe er merkt es. Er ist grauhaarig, hat aber gute Zähne und ich räkele mich etwas auf ihm und flüstere ihm ins Ohr, was das längste Theaterstück sei. Er gibt einen Tipp ab (das Stück kenne ich nicht) und ich sage darauf, ob er nicht gehört hat, dass ein Improtheater 1 Jahre lang durchspielt. Die überlegen vorher einen Handlungsstrang und dann können die Leute ins Theater kommen und zusehen, wann sie wollen wie eine Art Big Brother als Theaterstück. Wir fahren mit dem Bus durch eine Wohngegend, soll Empelde, nein irgendwo in der Region Hannover sein und der Name meiner Betreuten aus Sri Lanka steht an einer Hausfassade in kursiv und ich denke, Familie von ihr. Man kann ins Haus rein schauen und dicke Goldfische küssend auf Steppbetten sind als riesige Stoffe an die Wände gehängt und als Bettüberzüge und ich kreische vor Vergnügen. Nach dem Aufwachen muss ich mich mal wieder wundern.

Flohmarkt in Hainholz. Wir treffen gleich den Ex von Claudia, mit der ich morgens telefoniert habe. Mr. Space Junks schaut ernst und ist alleine unterwegs. Ich umgehe ihn gekonnt. Nein, mit dem würde ich nicht zusammen kommen, wie Stephan mir unterstellt, dann mit dem old school Skater, der mich Hip Hop Franzi nennt, nein auch nicht, ist mir nicht intellektuell genug. Ich kaufe nur bei Leuten, die mit sympathisch sind. Wurstplatte und hässliches Schild mit durchsichtiger Plastikkuppel. Wo soll das sein, am Rhein. Holzimitat aus Plastik. 50 Cent. Es braucht einen Platz auf einem Balkon, d.h. draußen, aber überdacht oder im Treppenhaus. Beim Gehen findet der Toffifee-Verkäufer es lustig, dass ich seinen Berg mit Altpapier fotografiere und mich fragt ein anderer Mann, ob er meine Plastiktüte unter dem Sattel haben darf für seine Einkäufe. Nein, das ist doch mein Sattel-Regen-Schutz. Kennt er das nicht? Der Schrebergarten ist verwaist und der Froschteich leer und mit niedrigem Wasserstand. Ins Rossi, die Hände sind knallrot und kribbeln, bei wieder Wiedererwärmen, dann Glühen die Ohren. Wir treffen Wolfgang mit Pfleger und ich zeige meine Schätze. Es gibt Marmorkuchen und Kaffee. Die Quiche ist mit Tiefkühlgemüse (!) und bedruckter Zettel ist mit eingebacken (!). Nicht so lecker. Das war das Schmitz in Köln doch eine andere Liga.

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Nähsession mit Steffi. Sonntag läuft keine Shopping Queen. Suki lässt sich angeblich nicht gut fotografieren, sonst. Nähe Baumwollärmel an das Weezer-T-Shirt bzw. Steffi macht das für mich, soll asiatisch anmuten und gefällt mir besser als vorher. Stephan hat lecker gekocht als ich nach Hause komme und das Essen ist schon so gut wie fertig. Pasta und Radicchio mit Sahnesoße, der hammerleckere Speck aus Wien. Dann schauen wir Silver Linings, den ich sehr gut gespielt finde, aber da war ich wohl nicht die Einzige und ich bastele meine neuen Hütchen zu Ende. Brigitte aus Berlin hat geschrieben und würde uns gerne sehen. Ich mache gerade Fastenzeit mit Alkohol. Da wird es schwierig und überhaupt brauche ich etwas Ruhe von den ganzen Reisen und das geht sicherlich auch ein andermal. So geht das Wochenende zu Ende. Die restlichen Collagen von Wien wurden auch nicht gemacht.

Wien Teil 2

12.02. Wir haben zum Glück die Fluggesellschaft gewählt, die heute nicht streikt. Die hatten wir letztes Mal. Ein unangenehmer Versicherungs- und Rentenberechner telefoniert bis zur letzten Minute „am Handy“, ja ich bin schon auf Wien eingestellt und boardet dann die Maschine nach Stuttgart. Die Koffer sind voll, der zerrissene Pelzmantel, der Holzkoffer mit Stempelset und ein großer Philipps-Wecker dienen als Füllmaterial. Wenn der kurze braune Wollmantel mit dem graphischen Muster noch da sein sollte bei Humana in der Josefstädter Straße, dann sehe ich das als Zeichen. Wir fliegen über Wien, wie ich irgendwann eingestehen muss. Viele Fußballplätze sind hell erleuchtet und ich kann die Figuren sehen, wie sie laufen. Dann ein Schloss mit Säulen davon in einem riesigen dunklen Loch. Das ist wohl der Park drum herum. Leider war es da schon dunkel, aber auch davor, ohne Stadt, war der Flug sehr schön.

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Erst kommt nur mein Koffer und gaaanz lange der andere nicht, d.h. 50 Gepäckstücke dazwischen. Ich wäre schon wahnsinnig geworden und überlege schon, was ich von meinen Sachen da drin habe: die Zahnbürste, die Wärmflasche. Sunla und Andras holen uns ab. Ich sehe einen Typen mit roter Michael Schumacher Mütze und denke, das sei Andras und steuere auf den Falschen zu voll verpeilt und weil man dann genau das sieht, an unseren Freunden vorbei. Es ist schön, sie zu sehen und ich fühle mich sehr verwöhnt durch das abgeholt werden. Wir fahren ins Gasthaus Stern. Die Vorspeise Rote Beete Suppe mit Blunzenzucker (ein Blätterteigstange) ist gut, von den Hauptspeisen schmeckt mit Sunlas mit Maronen-Risotto und leckeren Geflügelfleisch am besten und die Cremeschnitte, die Andras zum Nachtisch wählt, ist eindrucksvoll, die reinste Familienportion. Unser Fazit, d.h. von Familie Arnhold ist, das kommt nicht ans Meixners ran und da hilft auch keine Lederkarte, aus der der Stern so schön ausgestanzt ist. Darauf kommt es nicht an, das Essen zählt.

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Ich erzähle von meinem Vorhaben mit der Mensblutung Performances zu machen. Andras nimmt es gelassen in bester Pfadfindermanier (bei ihm hatte ich Bedenken, weil Stephan kennt es und mit Sunla ist es eh Thema) und zeigt mir Fotos auf dem Handy einer Freundin, die einen Blog scheibt und kleine Schnapsgläser aus Gummi statt Tampons verwendet um gegen die Wegwerfprodukte eine Alternative zu setzen. Die verfärben sich mit der Zeit und das ganze interessiert mich. Kommt die auch zum Faschingsparty oder zum Geburtstag?

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Die Bedienung scheint uns zu mögen und will wissen, was hier heute noch vorhaben. Nix. Wir fahren nach Hause. Die Geschenke und Bestellungen werden ausgepackt. Altes Stempelset, 2 x T-Shirts, niedlich 2000, ein altes mit Collage von mir und eines mit einem Kunstwerk hinten drauf aus dem Frieda Burda Museum, vergesse immer wer das ist, ein Hund auf dem Kopf, ist das Baselitz?, 2 Röcke, Tabak und Zahnbürstenköpfe für die Elektrische. Die neue Kette gefällt. Es läuft Opernball und ich übe mich in alternativen Kommentaren. Ich finde leider die farbigen langen Kleider alle schlimm und neige doch zu schwarz. Die, die rot-weiße Schärpen tragen, haben Pommes bestellt und sind gekennzeichnet, damit die Ober sie wieder finden. Ach so, das ist in der Oper stelle ich nach 90 Minuten fest. Leider ist Julia krank und wir können sie nicht zum Essen im Dreieck treffen. Da sage ich dann ab und Sunl fragt an, ob sie auf Krankenbesuch steht. Um kurz nach 12 gehen wir zu Bett. Die Geschenke für Andras soll es Morgen geben (Geburtstagstisch). Ich schwitze doll und schlafe dann ohne was oben und dann im Angoraunterhemd weiter bis 8:30 Uhr.

13.02. „In diesem Haus (re.) wurde Ingrid K. beim Zigarettenrauchen überrascht und getötet“. Sunla macht Kaffee, Andras gefällt der Wecker (ein Glück) und er macht fetten Sound. Nein, ich will die Kosmetik nicht ausprobieren, die Ute vertreibt und will mich damit nicht schminken lassen von meiner Freundin, auch nicht wenn es ein Valentinsspecial gibt. Da bin ich eine Runde zu hart in der Gegenwehr, wie ich an Sunlis Reaktion merke. Am Freitag den 13. passieren weniger Unfälle, weil die Menschen aufmerksamer sind. Ich bin doch eine gute Beraterin in Sachen Beziehung und habe offenbar vor langer Zeit den Tipp gegeben, dass wir nach einem Streit nie im Streit nebeneinander einschlafen, sondern das immer vorher klären. Andras schickt Sunla einen Auslandskrankenschein zu holen und die haben vielleicht nur bis mittags auf. Wir ziehen los und Stephan ist schlecht drauf und hat Ohrenschmerzen- apropos Auslandskrankenschein. Wir gehen in die Gemäldegalerie, wo Adolf Hitler abgelehnt wurde. Ich kenne es nicht, Stephan schon. Er sagt, er versteht das, das Hitler dann den Krieg begonnen hat nach der Ablehnung hier. Beim Reinkommen spreche ich gleich den älteren Typen hinter der Scheibe an. Der hat nichts mit der Austellung zu tun, die Räume sind oben. Das hier ist auch Uni und er Hausmeister, so meine Schlussfolgerung. Bemalte Decken und etwas studentischer Ranz machen eine gelungene Mischung, in der wir uns sofort wohl fühlen. Vereinzelt steht im Vorraum ein Kopierer und man kann lesen, wer hier Dozent ist und wer im Vorzimmer sitzt und es gibt Aushänge, Werbung für Kulturelles und Mehr. Die Ausstellung ist mittelprächtig. Das Triptychon von Bosch ist schon eindrucksvoll und ein paar weitere Bilder auch. Die ständige Ausstellung haut einen nicht vom Hocker. Ich kaufe einen Glasring mit mexikanischem Totenkopf mit Blumen als Augen in Blautönen. Die Frau im Museumsshop zeigt mir ihren hässlichen Ring, der irgendwas mit ägyptischen Gräbern und dem Grundriß zu tun hat und böse Energie abwehrt; das hat eine Heilseherin ihr alles gesagt und aktiviert. Stephan verdreht wohl die Augen und sie sagt: die Männer verstehen das nicht. Aber ich bin in dieser Hinsicht durch und durch Mann und will nur Zahlen. Die Klos sind stylisch und modern. Draußen scheint die Sonne. Es ist herrlichsten Wetter und ich habe meine Wien-Stulpen an. Yuhuu!

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Wir gehen ins Sperl und ich bestelle unschuldig ein Körnerschnitzel, weil ich keinen Kuchen will und denke, das ist ein Grünkernbratling. Abends gibt es ja schon Steak zu Andras Geburtstag. Und was wird geliefert? Ein üppiges Schnitzel mit einer eindrucksvollen Panade, in die erfolgreich Cornflakes und Kürbiskerne eingearbeitet wurden. Dazu ein leckerer Erdäpfel-Vogerl-Salat. Es macht mich glücklich, aber ich lache auch über die kulinarischen Missverständnisse und die Bedienung, die ich daran teilhaben lasse, ist genauso überrascht nur umgekehrt, weil für sie selbstverständlich ist, dass ein Körner-Schnitzel eben ein großes Stück Fleisch ist. In der Apotheke, die mit alten Einrichtungsgegenständen versehen ist und auf Naturkosmetik macht, riecht es gut, aber ich weiß nicht, was ich hier soll.

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Wir nehmen den Bus zu Humana. Beim Umsteigen, dunkle Autos und ein Fotograf, dann erkennt Stephan Bouffier, den hessischen Ministerpräsidenten. Ich sehe nur mehrere Frauen und die großen Taschen mit Hessen-Aufdruck, wie Umsonstware auf einer Messe. Schnell steigen alle in das Fahrzeug mit Schiebetür hinten ein und die Tür wird von dem Helfer/Fotografen von außen zu gemacht und dann geht es mit Blaulicht auf dem Dach, aber leise, los.

Der kurze Mantel oder die Jacke, je nachdem, ist weg, weil gerade Mäntel-„Abverkauf“ ist und es gibt sie ab 7,- €. Den hätte ich kaufen und bei Sunla deponieren sollen. Es sind zwei akademisch wirkende Frauen um die Mitte 50 im Laden, die beide sehr gut aussehen. Die eine schaut immer zu mir rüber und kommt dann auf mich zu und sagt: „Ich finde Sie toll, so mutig und es steht Ihnen auch alles. Ich will so sein wie Sie.“ That kind of makes my day. Ich kaufe – wie immer – einen tollen Morgenmantel mit einem Muster, was an Kunst und Glasfenster erinnert und ein Polyester-Blumenkleid mit tollem Stiefmütterchenmuster, was eine Frau wohl selbstgenäht hat mit Stoff bezogenen Knöpfen. Ich halte mich also zurück und verlasse trotzdem glücklich den Laden. Die Marktleiterin erzählt uns an der Kasse, dass es einen dritten Vintage Humana in der Taborstraße gibt. Das ist im zweiten. Da hin und dann kann man gut mit der U 1 zum Reumannplatz, so der Plan. Mein Mann begleitet mich. Wir fahren mit der Bim vorbei am Hotel Stefanie (ich meine dem ältesten Hotel der Stadt aus dem Buch unnützes Wienwissen). An der Taborstraße hat man einen herrlichen Blick auf einen der Flacktürme. Kurze Orientierung und dann will ich einen Kaffee. Ich steuere ins Café Magistrat. Schöne Raucherkneipe. Die Bedienung sieht aus wie eine Mischung aus polnischer Putzfrau und Puffmutter. Der Kaffee ist 1 a von Illy, die hat sogar eine Pressvorrichtung aus Metall und es gibt eine reiche Auswahl an Schnäpsen und da drunter steht ein Tic Tac Ständer. Erst verstehe ich es nicht, dann doch. Falls Alco-Probe beim Auto-Lenker…..Neben dem Humana ein Sanitätshaus, vor dem mehrere Männer stehen und in die Auslage glotzen, als sei es Beate Uhse. Kissen mit Einkerbungen für die Arme??? Eine Anziehhilfe für Gummistrümpfe. Das will ich später von Andras Partygästen wissen, was das zu bedeuten hat. Immer ein bisschen Uli Seidel sei da mit im Spiel, ist ja meine Theorie.

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Stundenlang probiere ich lauter Sachen durch, viel Nachtwäsche, lange, asiatische Seidenkleider mit Seerosen in rot-orange, ich kaufe ein paar gefütterter Stiefel „Made in Austria“, ein Traum, warm, Kreppsohle, suche ich schon ewig und ein paar helle Halbschuhe mit Metallschnalle sowie ein graues Wollkleid, was einen Couture-Eindruck macht. Die Uhrzeit habe ich gar nicht im Blick und dachte, Stephan warnt mich vor. Es ist schon kurz vor halb 5. Da wollte ich längst in der Wohnung der Gastgeber sein, weil die 5 vor 5 das Haus verlassen wollen mit uns zusammen. Wir rennen und fahren und ich überlege, ob ich jetzt anrufen muss, aber man wird sich in die Arme laufen und so ist es auch. Wir kommen zur Wohnung und sie gehen gerade aus der Tür. Brauchen wir lange? Nein. Sie gehen noch um Bankomaten und ich habe 10 Minuten und dann treffen wir uns am Reumannplatz. Schnell umziehen, das Ananashütchen und den Schmuck rangemacht und die Geschenke für Gela eingepackt, fertig. Das Steakhaus St. Ellas ist sehr lecker. Daneben ist ein Laden mit Haushaltsauflösungen (Verlassenschaften), aber ich will den Bogen nicht überspannen. Die Cocktails sind sehr lecker. Ich trinke 2 oder 3, der Dritte, Thai Massage, ist der Beste. Der Barkeeper hat mehrere Kinder, die er nebenbei bespaßt. Es ist 18 und dann 19 Uhr und damit sehr früh. Ein Mädchen kniet auf einem der Barhocker und der Jeansrock ist hochgerutscht und man sieht die kruckelige Naht der Wollstrumpfhose. Sie schaut nach oben zu dem freundlichen Mann, der mit ihnen Späße macht, dazwischen die Cocktailutensilien, Schirmchen usw. Ein herrliches Bild, aber so was darf man heutzutage nicht mehr fotografieren, wie Sunla zu Recht feststellt. Da wird man gleich erschossen oder verhaftet. Die Pärchen essen absolut synchron und während Sunla und ich gegrillten Pulpo mit cremiger Polenta und Pesto, lecker zubereitet (9,50 €, eigentlich als Vorspeise gedacht) essen,

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nehmen die Männer das Steak mit zwei Saucen, Pommes und Cole Slaw, sehr frisch und lecker. Ich esse auch etwas von Stephans und bin sehr zufrieden. Es gibt hier auch schöne Gewölbeklos mit herrlicher Beleuchtung. Auf dem Männerklo blendet die Beleuchtung wohl etwas oder man geht weiter nach hinten und dann trifft man nicht. Wir haben trotz unserer Verspätung reichlich Zeit. Dann geht es in die Aka-Bar. Hier arbeitet ein Mann, der ständig eine Zigarre im Mund trägt, der Inhaber. Es laufen österreichische Wintersportereignissen auf einem großen Flachbildschirm und dafür gibt es keine Musik. Sunla und ich sagen, dass man mehr aus dem Laden machen könnte, z.B. eine Bar, die auch Atmosphäre hat und dafür die sperrigen Sitzmöbel rausschmeißen. Sunla forografiert viel und mein Mantel ist der Backdrop. Die Gäste sind nett und ich kenne etliche von Gelas Partys aus den Vorjahren, der Pinguin und Che Guevara sind z.B. da. Auch die nette Kathrin und ihr gut aussehender türkischer (?) Mann. Ich mag Barbara sehr gerne, die in Istanbul 40 wird. Ja, mein Vierzigster is schon eine Weile her. Der war wie Gelas Fasching, Superheldenparty im Zirkuszelt und Sunla war als Lara Croft da. Ich finde das älter werden auch nicht schlimm, verrate ich den um den Stehtisch umherstehenden Damen. Bei mir ist es einfacher. Mein Körper war nie so richtig jung und hat sich wenig verändert, also gibt es nichts zu hadern und die Jahreszahl passt sich mehr meinem Zustand an. Die Fitness ist dabei eher besser geworden und das man weiß, wer man ist und die Unsicherheiten weg sind, ist auch ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Wir gehen mit Sunla um 1 Uhr. Gela kommt mit. Wir machen lustige Fotos vor einer Gemeindebau-Werbung. Das erinnert an Fasching letztes Jahr. Sunla macht das von uns. Als wir zuhause bei ihr ankommen ist es auch schon 2 und es war ein toller Tag.

DSC09663DSC096682015 Feb Wien A + F vor Gemeindebau

14.04. Auch wieder früh wach. Sunls Grindberg-Kurs fällt aus. Der Typ vom Standard wartet auf eine Antwort von Stephan. Ich hatte so viel geschrieben, warum ich meinen Mann liebe, dass ihn das ausgebremst hat, dabei kommt eh nur eine Zeile ins Magazin. Stephan soll schreiben, warum er mich liebt und der sagt, ich soll für ihn antworten. Ich weigere mich, finde das so unromantisch wie nur was und will schreiben, dass wir uns getrennt haben und er das Paarfoto nicht veröffentlichen darf. Am Montag ist Deadline. Wir einigen uns dann später doch auf eine Antwort. Stephan entscheidet sich und sagt es mir mündlich und ich tippe es ein (quasi Kompromiss, wie halt in einer guten Beziehung). Nach dem morgendlichen Kaffee gehen wir zum hiesigen Markt, der durchaus auch sehr interessant ist. Es gibt einen Laden, der Kittelschürzen nicht nur verkauft, sondern offenbar auch herstellt, als Neuware. Sunla kauft Börek, der sehr lecker ausschaut und auch ist und ein Appel und ein Ei kostet, sogar Su Börek gibt es hier. Auch Fleisch wird amtlich gegrillt und dazu gibt es Kräuersalz und Zitrone, schön puristisch. Gefällt mir der Laden. Es gibt auch lustige Sprachprobleme, weil sie den Inhalt der Blätterteiggebilde erfragen will und das nicht verstanden wird und sie es mit Zeichensprache probiert, indem man die Form des Teilchens in die Luft malt. Wir gehen zum Hofer und auch hier gibt es Marille. Sunla findet Edelmarillenfruchtaufstrich, der tatsächlich unsere Hausmarke von Billa toppt. Sie geht für uns zu Billa und macht dort noch mehr Marille-Erledigungen für uns und kauft meinen Ingwer-Tee mit ihrer Kundenkarte und nimmt unsere Einkäufe mit nach Hause, so dass wir weiter ziehen können. So lieb. Bei Billa ist heute Valentinstagspecial und ab 14 € gibt es 14 % für Mitglieder. Sunla ist mit ihrem Einkauf, der getrennt gezahlt wurde, 9 Cent über die Hürde gekommen und fühlt sich als Glückskind des Tages. In der Apotheke muss man eine Nummer ziehen wie beim Amt. Ich kaufe eine Flasche mit Blasenteekonzentrat, was mit Wasser verdünnt werden soll. Ich schlage vor als Flachmann für unterwegs. Sunla sucht Zwei-Komponenten-Kleber und so kommen wir erst am Bastelgeschäft vorbei und werden dann weitergeschickt zu einem wahnsinnig gut ausgestatteten Haushaltswarenladen. Die haben alles von Meisenknödel bis Rattenfallen, von Duscheinlagen mit Holzimitatmuster bis hin zu Gummidichtungen für Einweckgläser und Glasflaschen (Dinge, die man sonst nirgends findet, weil man denkt, die gibt es nicht mehr) und jede Menge Töpfe, Pfannen, Gläser bis hin zu Hunde- und Katzentassen….alles alles. Vor der Tür treffen wir die Ex von Andras Bruder mit ihrem Neuen. Ich denke, es ist eine Freundin von Sunla und sage mehrfach was, aber sie kann mich offenbar nicht anschauen, schaut so ganz bewusst daneben. Net amol ignoriert heißt das dann wohl.

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Wir fahren zur Minoritenkirche und schauen uns das Abendmahl aus Mosaik-Steinen an. Die Kirche ist italienisch. Die Stühle gefallen mir und Zimmerpflanzen gibt es auch in der Kirche…..

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Dann Griensteidl, Demel, Schwarzes Kameel, überall ist es brechend voll und die Touris stehen auf der Treppe Schlange. Ich kehre dann zum Ärger meines Mannes bei Aida ein, weil ich in Ruhe sitzen will und außerdem die salzige Torte probieren. Es gibt sie in normal und mini, ich nehme mini mit Schinken und Erbsen und die schmeckt sogar. Es ist ja mein Running Gag, dass wir eine der Aida-Filialen, die per Franchise vergeben werden sollen (es sind laut Zeitung 20), übernehmen und dann nach Wien ziehen. Die Torten bekommt man bestimmt geliefert, dann etwas einheimische Bedienungen finden und einstellen und wir sind selbständig in Wien!

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Ich will dann wieder in die Wohnung und chillen. Fotos von gestern schauen und Freundinnengespräche. Sunla ist Ästhet und mag keine Hässlichkeiten an ihren Freundinnen, zumindest wenn sie was daran ändern könnten, wie Zahnfarbe. Ich mache da wohl eine Ausnahme mit meinen unrasierten Beinen und fettigen Haaren. Ich verstehe auch nicht, warum Makel an der Hausfassade als ästhetisch interessant empfunden und fotografiert werden, aber sonst so wenig ästhetischer Spielraum ist. Ich denke, es ist vor allem für einen selber hart mit so einem perfektionistischen Anspruch zu leben, der sich dann wohl auch vor allem gegen einen selber richtet. Dann braucht man halt 4 Stunden im Bad und kann vorher nicht aus dem Haus gehen. Meine Ästhetik ist auf jeden Fall mehr Natürlichkeit und ich verstehe nicht, dass man das Natürliche gerade nicht schön findet. Das ist auf jeden Fall anstrengend dann. Stephan und ich legen uns ins Bett um uns auszuruhen und aufzuwärmen. Er schläft sogar ein. Dann geht um die Fotoqualität und warum Haare scharf und Gesicht unscharf ist und es sind auf jeden Fall – gerade bei den geblitzten Fotos – auch gequälte dabei. Sunla unterbricht und kocht Dal. Stephan fängt um 19 Uhr an mich zu schminken und ist ein Naturtalent. Ich hatte ihm eine rote Eselsbrosche hingelegt zuhause auf seinen Schreibtisch, aber nichts dazu gesagt. Das war zu dezent und er hat sie nicht eingesteckt. das hätte ich auch machen müssen oder es ihm zumindest erklären, was das soll, weil herum liegen tut genug bei uns. Das fällt nicht weiter auf. Dafür trägt er sie dann nach Wien.

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Ich trinke Red Bull Cranberry (darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut) und um 22 Uhr gehen wir dann los. Ich dekoriere meine neuen Plastikringe. Es gab 4 Stück zu 1,- € im zweiten Humana. Ich hatte natürlich auch schon welche dabei und auf der Hahnplatte, die ich bei Andras entsorge, muss ich sie noch mal in Szene setzen.

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Der Pfadfinder hat leichte Orientierungsschwächen und wir werden auf der Mariahilfer von einem freundlichen jungen Mann angesprochen, der sich als Freund von der Gela herausstellt, ob wir auf die Feier von der Gela wollen.

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Er führt uns hin und ich blamiere mich richtig gut und frage nach, ob er aus der Stadt Kärnten kommen würde. Nein, das ist das Bundesland, Klagenfurt war die Stadt. Na ja, ich kenne halt nur Wien. Er sieht es mir nach. Auf der Feier sind weniger Leute dieses Jahr, aber die Stimmung ist bestens. Die, die da sind, haben sich viel Mühe gegeben und sind gut drauf, u.a. die Transe aus dem Gemeindebau. Der Typ erinnert an Marilyn Manson von Wien und hat eine gut aussehende dunkelhaarige Frau als Schneewittchen von Disney im Schlepptau. Es gibt verschiedene Variationen von Rotkäppchen und der böse Wolf, die sehr interessante Varianten des Themas bieten, so dass Stephan sagt, man hätte auch auf ein Märchen beschränken sollen. Auch lustig. Ich lasse Schnappschlüsse machen u.a. mit „meinen Schafen“ und der müde Hund. Die Gruppenbilder der Stadtmusikanten hat Sunla mit ihrer Kamera gemacht und sie fehlen hier. Gela als Tischlein Deck Dich ist auch ganz groß.

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Ich trinke keinen Alkohol und tanze stattdessen mit den Schafen. Um ca. 1 Uhr gehen wir. Die Gastgeber müssen früh nach Istanbul fliegen. Wir sagen Baba und wollen noch den Würstelstand aufsuchen, der Bosna-Hotdog mit Koriander verkauft.

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Eine sehr gute Entscheidung, wie sich heraus stellt. Hier arbeiten zwei Männer und der eine hat deutlich einen sitzen. Die Gäste haben Verständnis, was sonst, der steht hier ja schon seit heute Morgen und ich darf endlich den Text sagen: „ich bin ein Hund und brauche eine Wurstberatung“. Ich will nicht immer die Käsekrainer essen, sondern auch mal was anderes probieren. Wir nehmen die Bosna mit frischem Koriander, leider sind die Zwiebeln aus und eine scharfe Wurst, dazu einen Grüner Veltliner im perfekt gespülten Glas. Das schmeckt so lecker, dass wir dann doch eine Käserkrainer nehmen und eine Bratwurst, dünn und würzig, anders als bei uns die Bratwurst, sagt der Verkäufer. Ich spreche zwei Spießer an, die neben uns stehen, der eine war gerade in Aachen auf einer Sitzung und das sei super gewesen und ich sage: wir stehen nicht auf Karneval oder Fasching und er nur: ne, is klar und lacht. Wie soll man dem jetzt den Unterschied zwischen den organisierten Massenveranstaltungen im Rheinland und anderswo und einer privaten Mottoparty erklären? Könnte man schon, will ich aber nicht. Es hat sich eine Schlange gebildet und ich sehe, dass ein junger Typ sich eine Curry-Wurst machen lässt mit selbstgemachter Tomatensauce auf die das Curry-Pulver draufgestreut wird. Ich schicke Stephan ein letztes Mal hin, die Bratwurst als Curry. Ich sehe nur, wie der Typ hinter der Scheibe den Kopf schüttelt und will schon ausflippen, wenn das jetzt abgelehnt wird, war aber ein Witz. 5 Würste, das Schachtfeld unseres nächtlichen Imbisses, mir ist schlecht. Ein junger, gutaussehende Typ steuert auf uns zu und strahlt. In den Händen mit zwei Getränke, die er vor sich her trägt. Er mag uns, wir sind großartig, wir hätten Charakter und Klasse und er will uns ein Getränk ausgeben, Wein oder frisch gezapftes Bier ist die Frage, die er stellt. Das ist so nett und ich fühle mich so geschmeichelt, aber ich muss sagen: der Hund ist müde und muss nach Hause. Ich liebe meine Fans in dieser Stadt. Mit der U 1 nach Hause. Es ist halb 3 und wieder einmal bin ich glücklich.

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15.02. Wir sind alleine. Die neuen airbnb Gäste, wie Sunl witzelt und sie hat mir ein Postit an der Heizung hinterlassen, obwohl ich es auch mündlich verstanden habe wie ich sie herunter drehen soll auf manuell. Mein Problem ist, dass ich das Licht im Klo vergesse, aber das passiert mir jetzt nicht mehr. Kaffee heute mit Soja, dann schlage ich Sigmund Freud Museum vor, dann ist es so schön draußen und so viele Vögel finden in der Stahlkonstruktion an der U-Bahn-Haltestelle und in den benachbarten Büschen Platz, dass ich fasziniert stehen bleibe und genauer schaue. Stephan will ins Kameel, Faschingskrapfen mit Marille essen, aber mir ist das zu viel nach der Wurstorgie und weil wir um 12:30 Uhr einen Tisch im Meixners haben. Streit und dann Straßenbahn 67 in beiden Richtungen zur Endhaltestelle. Mir taugt es. Es gibt viel zu sehen. Lauter Asiaten steigen ein, Japaner, an einer Haltestelle weiter draußen an Schrebergärten. An der Endhaltestelle steigt ein Pärchen ein. Sie haben nur Scheine und brauchen Münzen für den Automaten in der Bahn, fragen den Schaffner, der durch den Zug läuft und bestimmte Kontrollarbeiten verrichtet und sie so mitfahren lassen will, weil ihr Tagesticket erst eine Stunde abgelaufen ist und der zuerst Deutsch mit ihnen spricht, bis sie entdecken, dass sie eine andere gemeinsame Sprache fließend miteinander sprechen können, die wir aber dann wieder nicht verstehen. Stephan wechselt 50 €. Dann ein dicker Weißer mit kleiner thailändischer Frau, die er fragt: „you have one or a make you ticket“. Der erzählt ihr, wie leicht man mit Uni-Anschluss hier einen Job findet. Überhaupt hört man nur ihn reden und sie kein Wort. Der Stadtteil ist interessant an jeder Ecke. Ich sage nur Kebab Del Mar. Es gibt viele Schüsseldienste ist uns aufgefallen und die Auslagen der Sicherheitsfachfirmen bei uns um die Ecke sind eindrucksvoll verstaubt und Stephan entdeckt überall tote Insekten. Auch der Wurstico fasziniert uns irgendwie, aber wir waren nicht drin.

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Im Meixners ist es wieder so toll. Rote Beete Carpaccio mit Krenmousse und Stephan eine Suppe mit Schweinsfuß abgezupft und frischen Kren mit Paprika-Note. Dann nehme ich den Tafelspitz und Stephan einen Giraldi-Braten oder so ähnlich mit vielen Kapern und köstlichem Semmelknödel, der überhaupt nicht dröge schmeckt, sondern frisch, eihaltig und würzig mit Petersilie, köstlich. Nachspeisen essen wir vier, erst zwei und dann noch mal nachbestellen, der Palatschinken ist nach wie vor der Beste ever und platzen fast aus allen Nähten.

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Neben uns macht ein Pärchen Weinprobe. Die Tochter malt ein Malbuch aus. Dann eine 1-Kind Familie mit erwachsenem Nachwuchs. Eltern dick, sie studiert, keiner redet und der Hund wird permanent vom Tisch gefüttert. Der wird bestimmt mehr gestreichelt als die Eheleute einander anfassen. Da sind wir uns sicher. Am Tisch neben uns eine Gruppe, auch irgendwie miteinander verwandt, ein junges Pärchen, Eltern, Tante. Der Vater moniert, dass „sie sagte, sie muss für die Matura lernen und dabei war sie mit ihren Freundinnen im U 4“. Das ist die Disko wo es Andras und die restlichen Partygäste nach der Cocktailbar hin verschlagen hat. Wir schleppen uns nach Hause, der Bauch schmerzt. Ich rege mich wieder über mein Handy auf, dass ich eine Geheimzahl eingeben muss um meine Mailbox abzuhören. Er ist genervt von meinen Zickereien und schläft. Ich tusche. Dann schreibt Gela eine email um 16:30, ob wir uns um 17:15 im Gartenbaukino treffen. Den Mann wecken, schnell, schnell. Wir treffen sie an der Station. Mein Mann ist noch sauer. Gela mag das grüne Oberteil mit den stilisierten Blumen oder Kleeblättern und es steht ihr eins A. Ich habe ja von ihr einen gesteppten blauen Morgenmantel bekommen, genau wie dieser (das Foto schickt sie mir nach Wien von einer Hütte):

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Ich liebe das Gartenbaukino, Original 50er Jahre, aber groß wie Cinemaxx sage ich immer. Der Film ist toll, Inherent Vice auf so großer Leinwand. Ich bin hingerissen. Vor uns gehen welche, also er scheint nicht jedem zu gefallen. Komisch. Ich tue endlich mal die geilen Damenklos etwas dokumentieren mit einem Eingang vor den Klos und hinter nach dem Schminkbereich, der Ausgang. Ich liebe es!

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Wir gehen in das kleine Café. Hier arbeitet eine Frau mittleren Alters, die irgendwo zeitlos aussieht und an Brigitte aus Oberfranken und 80ern ausschaut und auch ein bisschen nach Maus. Es wird hart geraucht und meine Augen brennen. Gela erzählt vom Alpenverein und dass Leute ihre Kinder mit 4-6 Monaten schon als Mitglieder anmelden und wir könnten eine Außenfraktion Hannover gründen. Das wäre geil, aber das müssen Michi und Markus machen, weil die auch wettbewerbsfähig sind. Ich kann null wandern und bin die Superpumpe, aber Tanzveranstaltungen und wechselseitige Besuche, das würde mir schon taugen und da geht die Phantasie wieder mit mir durch. Wir stromern noch etwas herum und gehen ganz spät in den Steffel. Er scheint offen zu sein und tatsächlich. Da ist nachts eine Messe am Laufen und wieder geht es ums Thema Wandern, diesmal mit einem 50 kg Rucksack, der Vergleich zum beschwerlichen Leben als Christ und wie es eben nicht sein soll. Oh weia, der Typ hat leider wenig Charisma. Stephan entdeckt einen Fahrstuhl, der runter zur U-Bahn fährt und ich entdecke Chucky-Puppen in der Auslage der Aida-Filiale und verliere meine Bezugsgruppe aus den Augen.

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Gehe früh zu Bett, bin platt.

16.02. Ich bin schon um 7 Uhr wach, habe aber gut geschlafen. Die Kirche am Antonsplatz schlägt Alarm, Minarett nichts dagegen. Die Hasenohren stehen mir auch gut und ich nehme sie wieder nach Deutschland mit sowie meinen zerschlissenen Pelzmantel, den ich auch unabhängig von Fasching und Hund viel getragen habe (und dann natürlich auf den Schlitz angesprochen wurde, das er kaputt ist hinten, wie damals als Punkerin in Prag mit Laufmasche in der Strumpfhose, ich werde daran erinnert) und der Ersatz quasi, neue Jacke von Humana, war ja nicht mehr da. Auch den Ledemini, der mir laut Sunla gut steht, habe ich die Tage über getragen und er hat mir gute Dienste geleistet. Ein Spaßfoto mit den Katzenohren muss auch sein, auch wenn mein Auge recht deppert ausschaut.

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Das Wetter ist wieder prächtig und wieder fängt der Tag mit Streit an und ich weiß nicht warum. „Mit der Erziehung sind schon andere an mir gescheitert“. Diesen Satz habe ich unzählige Male schon gesagt. Er bleibt fast in der Bahn, will aber ins Kameel und will nur zeigen, er fährt aus Protest zu jeder Endhaltestelle, auch unterirdisch. Ein kleiner Milchreis, der so groß ist wie ein Gruß aus der Küche kostet 6,90 € und der große Braune ist kalt. Das ist schon eine Frechheit, ich kann mich auch selber verarschen…. Der Kellner fragt Stephan wie’s geht und dann auf die Antwort „gut“. Das sieht man, sonst hätte ich mich nicht so selbstbewusst zu fragen getraut. Oh Weia. Meine Sympathien hat der Laden nicht mehr so wie früher, auch wenn die Brötchen lecker sind. Man sollte sie nur aufrecht transportieren, sonst passiert das. Komischerweise haben sie sogar diese Hölle gut überstanden und ließen sich wieder zusammen bauen als wäre nix gewesen und auch abends in Hannover, geschmacklich einwandfrei. Das muss ich sagen.

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Fotoausstellung, Landschaften im Forum Austria. Langweilig, nur wir im Weltall ist ganz gut. Ich bin schnell durch und warte innen auf Stephan und er außen und wir lesen beide. Irgendwie stimmt es nicht mit den Absprachen/Harmonien und ich rege mich auf. Eine ½ Stunde hat das gekostet und meine Nerven liegen blank.

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Zum Katzenkaffee, aber ich schaue nur rein, dann stoßen wir zufällig auf eine Ausstellung Dokumentation über Widerstand gegen Hitler in Österreich. Es sind Opfer, aber warum Widerstand. Stephan fragt den Studenten am Eingang warum die Berechnung hier mit 1934 anfängt, das war schon auf dem Mahnmal am Reumannplatz so und der will ihm alles erklären, weiß aber auch keine Antwort. Ja, ja, schon klar, 1933 Machtergreifung, 1938 Anschluss Österreichs, aber warum 1934? Bei uns ist immer 33-45. Irgendwie versteht der Typ die Frage nicht.

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Krapfn ohne „e“ in der Sonne am Brunnen. 3 Ringe aus Holz und Horn aus dem Allerweltsladen, dann Naschmarkt. Ich trinke Grüntee, habe aber die Stempelkarte nicht dabei. Zur Erinnerung an gestern fotografiere ich an Stephans Zeitungskiosk einen eingeschweißten Esel. Dann noch etwas bummeln in der Sonne. Der Laden mit Spülschwämmen als Notenschlüssel beeindruckt mich besonders…..

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Bei Urbanek sage ich, ich kann auch mal selber die Sachen holen, sonst wollen die Stammkunden, die es uns bringen umsonst trinken. Die zahlst Du sowieso, meint Gerhard, das sei Erlebnisgastronomie; ein Fotograf, angeblich aus New York knipst alles und ist auch später im Sperl und bei Stadtmusikanten will Gerhard wissen, wer war der Esel, der da alles zahlen musste. Heute fühle ich mich total ausgenommen und wir haben viel zu viel gezahlt für eine Jausenplatte und ein bisschen Wurst zum Mitnehmen. Gut, der Schinken ist köstlich, aber der kann ja nicht so viel kosten. Der eine Stammgast als ich sage Speck zum Mitnehmen, er hätte Speck, wenn ich Speck mitnehmen wolle, müsse ich ihn mitnehmen und streicht über seinen Wanst. Vor der Tür zwei betagte Pelztussis, die rauchen. Die eine erzählt der anderen von ihren jugendlichen Liebhaber, dass sie sich gefühlt hätten wie 17 bei ihm. Heute ekelt es mich an, das Gesockse hier. Unser Turnerin bedient uns im Sperl und ich bin mir sicher, dass es einen Codeword in der Küche gibt. Die Portionen sind doppelt so groß wie am Freitag. Ich esse zum Abschied noch mal ein Körnerschnitzel (selbst Stephan wundert sich, was da alles rein geht in seine Frau), jetzt im voller Bewusstsein der Bestellung und bin danach geschafft.

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4 x Topfenschnitte, ohne fremde Tupper. Ich kriege einen Impuls die Brötchen aus dem Kameel in die Tonne zu treten, mache es aber nicht. Wir fahren noch mal schön Öffis zum Augarten, obere Augartenstraße, herrlich sieht das aus, wie die Bäume beschnitten sind, knollig, wie schwere Arthritis, aber so schön und jetzt hier über den Fluss und auch zur Endhaltestelle und die Sonne und den Tag genießen, aber die Zeit reicht nicht. Im Biba kaufen zwei – es müssen Professionelle gewesen sein – für 160,- € Putzmittel. Auch hier eine gemeinsame Sprache mit der Kassiererin, die ihnen zu 10 % Rabatt verhilft. Ich suche Binden, die Sorte die Sunl empfohlen hatte und kaufe Marillen, getrocknet. Dann mit einem frustrierend langsamen Bus durch den 1. tuckern. Erst warten sie 5 Minuten bis er los fährt um 200 Meter damit zu fahren? Warum? Mich überrascht das, aber sie kennen es und machen es trotzdem, eine junge Mutter und ihr Sohn. Schnell raus hier, ich verliere die Nerven. Den Fahrstuhl am Steffel in die U-Bahn nehmen. Die Tupper zurück in den Schrank. Lichter kontrollieren, den Schlüssel zu zaghaft in die Wohnung werfen, aber das lässt sich nicht wiederholen. Holzdielen in der Bim sind mit dicken, schweren Koffern eine Herausforderung. Den ganzen Tag zitieren wir Inherent Vice, d.h. ja, der Film war tatsächlich so gut. „Mol to Pan e ca ko“ sage ich nur. Der Entwerter geht nicht und wir haben noch mal Fahrkarten zum Aufstocken Flughafen fürs nächste Mal. Auch schön.

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Mein geliebtes OMV. Severin schickt den Text für den Standard ein letztes Mal vor dem Abflug in gekürzter Version und Freigabe durch uns. Ich kann gar nicht sagen, wer jetzt schlecht drauf war, mein Mann oder ich. Der Streit entzündet sich an denselben Stellen. Konstruktiv daran arbeiten und es überwinden fällt schwer, aber immerhin reise ich gerne mit ihm und will nicht nur Gruppenreisen unternehmen, bloß nicht. Mord in Wien. Soll ich die Postkarte dem Strafverteidiger aus Hannover schicken, versteht er die?

Fazit: wir mögen Wien, wir mögen Gela, Andras und Sunl sowieso, auch die anderen Freunde, Julia, jetzt Barbara und das Gartenbaukino und das Meixners. Lustig wäre noch gewesen unserem neuen Würstlstand an der Albertina Sonntag ein paar Zwiebeln aus Sunlas Küche mitzubringen. Die hatte einen ganzen Sack unter dem Tisch. Ich werde an den Interaktionen mit den Einheimischen weiter arbeiten und wir werden wiederkehren.