Archiv für den Monat: Februar 2018

2. Liste – Februar 2018

Wenn die Bräune von Tenne noch anhält und man sich über die Muster auf dem Oberkörper im Winter freuen kann, wenn man vor dem Spiegel steht.

Mit über 50 neue Körperstellen entdecken, den fettbezogene Balken über dem Po. Kannte ich noch gar nicht. Ich fasse mich da wohl nie an.

Wiederentdecken, dass das alte Testament ansprechende Lyrik hat: Wer von euch vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen? Psalm 146,4

Menschen, die ausschauen wie Tiere.

Eine Yogalehrerin, die sehr gut unterricht, gute, simple Positionen, die ich nicht kannte und die Wirkung zeigen und die aussieht wie eine dicke Maus.

Einzelne Schneeflocken, die in alle Richtungen fliegen und ausschauen als kämen sie aus einer Konfettikanone bzw. als hätte das draußenvor dem Fenster mehr mit Party als mit Wetter zu tun.

In einem 50er Jahre Glaskasten sitzen und in das Schneetreiben schauen und die weiße Pracht ist unterhaltsam und beruhigend und verwandelt die Stadt in eine Märchenlandschaft, alles sieht zauberhaft aus, gerade die Bäume und wenn das Weiß auf allen Pflanzen haften bleibt. Wenig Verkehr und dabei die rote Ampel, die in die Winterlandschaft scheint und man fühlt sich wie in einer von Hans Op de Beeck gebastelten Kulisse.

Sich von Dingen verabschieden ist schmerzlich, aber es regt die Phantasie an, was neu Entdecktes zu tragen, sie selber neu zu entdecken, wiederentdeckte Dinge umzubauen und Neues zu basteln, Veränderung zuzulassen. Es scheint doch was vom Nachschneiden einer Pflanze zu haben. Das was nicht mehr so schön aussah kommt weg und Neues kann sprießen.

Einen Mann, der meinen Hass bei der schmerzlichen Abschiedsprozedur erträgt und sagt, dazu wäre er da.

Ärzte, die die Wahrheit sagen. Der Augenarzt, der sagt, Gleitsichtbrille verdient nur der Optiker dran, wenn man die nicht dauerhaft trägt und andere Sehgewohnheiten hat, dann reicht eine Lesebrille.

Dem Augenarzt sagen hören, Linse glasklar, Pupille rund, Netzhaut auf dem Auge befestigt und irgendwas anderes „altersgerecht“.

Durch das Umpflügen die alte Clutch die ausschaut wie eine zusammengefaltete Modezeitung wiederentdeckt, die auch einen gewissen Sammlerwert hat – wie eine Internetrecherche ergab und im Wartezimmer dadurch feststellen, dass es Grazia immer noch als Zeitschrift gibt.

Alte gleichgeschlechtliche Paare, die im Sommer heiraten und so richtig aus Überzeugung, auch wenn die Zähne schon Lücken haben und verfärbt sind lassen mein Herz höher schlagen. Ich freue mich sehr für sie und darüber, dass sie das nicht nur im kleinen Kreis machen, sondern es in großer Runde teilen wollen. Das sind doch die Dinge im Leben, die zählen. Alles passt, sogar die Briefmarke, auf der „Einladung“ steht mit Cupcakes zu dem Wort. Das hatte meine Tante Johanna auch drauf, immer thematisch passend. Muss eine sehr große Sammlung gehabt haben.

Das diese Tante mir nah ist merke ich daran, dass sie mir gleich alt vorkommt. Meine Oma war alt als sie starb, aber sie doch nicht noch. Sie ist ganz dicht bei mir „stehen geblieben“, eben verbunden von der Energie her. Anders kann ich es nicht sagen.

Syroporkügelchen aus gefrorenem Wasser auf der Holzverkleidung vom Balkon.

Gute Zitate. „Der einzig legitime Grund, ein Kind zu bekommen, ist die Freude am eigenen Leben“. Theodor Adorno.