Hannover kann was. Wäre ich sonst da?

25.09. Als ich schon müde war, überredete mein Mann mich zu einer Folge Cesar Millan, was dazu führte, dass wir gleichzeitig ins Bett gingen und ich viel zu gesprächig war, sprich aufgekratzt und nicht einschlafen konnte. Das endete im Gästezimmer. Morgens will ich mir ein Brot machen und schneide mir erst mal mit dem dicken, geriffelten Brotmesser kräftig in den Finger.

Das Wetter beschert einen Nieselregen, der zunächst kaum merklich ist und wie eine Erfrischung daher kommt, aber nach und nach wird man doch einfach naß und das Wasser läuft einem übers Gesicht.

Manche, z.B. hiesige Modedesignerinnen, die ich unlängst aufgesucht habe, lästern über die schlecht angezogenen Hannoveraner. Das würde in der Wertung direkt nach Braunlage kommen usw. Das finde ich immer müßig, mir Gedanken darüber zu machen, wer, wie angezogen ist. Natürlich ist es mir auch schon aufgefallen, dass, gerade Frauen ab 60, in Italien und auch in Wien bedeutend geschmackvoller gekleidet sind. Hier hat man das Gefühl, dass im Alter alles Richtung praktischer Kurzhaarfrisur, Bequemhose und Funktionsbekleidung tendiert. Als hätten alle ihren Geschmack abgeschafft und würden sich jetzt nur noch auf Werbeverkaufsfahrten einkleiden. Aber was bringt es eigentlich, darüber zu lamentieren? Ich meine, Nichts. Lästern darf man natürlich. Richtig schlimm finde ich ältere Paare im Partnerlook, am schlimmsten wenn beide diese Selbstmordattentäter- Baumarktwesten tragen, so wie unsere früheren Miteigentümer. Da reagiere ich allergisch drauf. Statt die Hannoveraner zu dissen für ihren schlechten Modegeschmack bin ich ihnen dankbar, dass ich hier so viel machen kann und sie mich überwiegend in Ruhe lassen oder positiv reagieren. In Oberfranken z.B. wäre das undenkbar. Da gibt es Menschen die so dreist glotzen, dass sofort ein Menschenauflauf entsteht und mein Vater nicht mehr mit mir in die Stadt will oder sagt, wenn wir für jeden einen Euro kriegen würden, dann wären wir reich oder er weiß nicht, wer mehr Aufmerksamkeit erregt meine behinderte Schwester (die sehr auffällig ist) oder ich und recht hat er, es wird so oder so geglotzt was das Zeug hält mit Stehenbleiben und der Mund ist offen oder mit dem Finger zeigen und andere darauf aufmerksam machen. Hier hingegen kann ich friedlich vor mich hinleben und mich eben auch ausleben und das ist mir sehr viel Wert und dafür bin ich den Hannoveranern unendlich dankbar. Denn auch wenn meine Eltern und auch vereinzelt andere mir das gerne unterstellen, es ist nicht die Lust auf Provokation, die mich dazu bringt, Hütchen zu basteln und ich fühle mich damit auch ganz normal und mache es weder für Lob noch für Tadel der anderen. Schlimmer als die Oberfranken sind vielleicht noch die Bewohner meiner Geburtsstadt Stuttgart. Hier ins Museum gehen, dann ist man selber die Attraktion und Stephan hat etliche Male, die kurz antippen wollen, um sie da raus zu „snappen“, wie Cesar Millan sagt, wenn das Gehirn zu sehr sich gerade ins Glotzen versteift und man es durch eine körperliche Berührung da raus bringen muss. Aber auch die coolen Hanseaten sind ganz schön uncool und bekommen hier eine schlechte Note von mir. Ganz selten passiert es, dass ein Hütchen hier für etwas mehr Aufsehen sorgt und das war heute der Fall. Das für mich unscheinbare „Dean and Deluca“ Kaffeebecherhütchen hat es den Hannoveranern angetan. Ein Mann im Hauptbahnhof auf der Rolltreppe strahlt mich an und sagt, dass sei bestimmt die neue Mode von Karl Lagerfeld. Ich bin Richtung MHH unterwegs und freue mich, dass ich heute nicht in die Abteilungen der körperlichen Leiden muss, sondern schön in die Psychiatrie. Unterhalte mich lange mit der Frau und auch gut und kann ihr das ein oder andere erklären. Sie bedankt sich für meinen Besuch. Mein Fahrrad habe ich am Bahnhof stehen lassen. In der Unterführung treffe ich meinen früheren Ausbilder und kreuze die Straße und fahre zu ihm hin. Er trägt ein blütenweißes Hemd und hat heute seinen letzten Sitzungstag. Was für ein Zufall, weil wir uns selten begegnen und, wie die Zeit vergeht. Ich mag ihn sehr gerne. Er und seine Frau sind jetzt öfter in Basel bei der Tochter und wir wollen uns mal wieder privat treffen. Ich kaufe zwei weitere Bastelkalender (es werden dann dieses Jahr 7 Stück sein, die ich mache) und fahre zurück ins Büro. Aufgrund meiner Schwerhörigkeit erschrecke ich mich leicht, weil ich z.B. Leute nicht höre, die sich nähern und mich dann total verjage. Das führt automatisch zu schlechter Laune. In der Adolfstraße radelt sich eine Frau von hinten an mich ran und sagt: Sie sind ganz schön flott unterwegs. Ich erschrecke mich. Sie will dann meinen Haarschmuck erklärt bekommen, was das sei. Das ist nicht die originellste Anmache, aber sie passiert halt selten hier und der Mann mit Lagerfeld war da schon eher lustig, dass ich es weder blöd noch störend fand.

Herr A. hatte einen Kokainrückfall und wurde aus der Klinik rausgeworfen. Heute kann mir nichts die gute Laune verderben. Ich liebe die Ohrringe, die ich trage. Ganz kleine Stöpsel für Waschbecken, die ich mal in einem Haushaltswarenladen auf Mallorca gekauft habe vor Urzeiten. Heute Abend wieder das therapeutische Yoga.

Nachmittags kommt eine andere Alkoholikerin, die ich betreue. Ihr Ex, der immer zwischen Knast und Entziehungsanstalt und draußen pendelt bedroht und stalkt sie. Er tritt die Wohnungstür ein und sie lebt in Angst vor ihm. Sie war zuletzt bis zum 19.09. in der Entgiftung und er war wohl schon mehrfach bei der Wohnung und hat sie gesucht und dann ihr Fahrrad beschädigt (lässt sich vermutlich schlecht nachweisen). Als sie wieder da war und ihn nicht ins Haus lassen wollte, tritt er gegen die Hauseingangstür, die seit dem nicht mehr schließt und ruft: ich bringe Dich um und deinem Hund drehe ich den Hals um. Dann kommt er irgendwie ins Haus und tritt jetzt gegen ihre Wohnungstür, während sie sich im Schlafzimmer verpisst hat und die Polizei ruft. Als die kommen, ist er schon abgehauen. Diesen Sachverhalt will sie Montag, den 22.09. auf der Dienststelle zur Anzeige bringen und die weigern sich eine Anzeige aufzunehmen. Sie solle sich erst mal eine einstweilige Verfügung holen. Witz komm raus. Wir haben keine Zustelladresse. Die Bewährungshelferin von ihm hat mich immer angerufen um zu fragen, ob ich wüsste, wo er ist. Ich hatte gestern in der Büttnerstraße, einer Männerunterkunft nach ihm gefragt, aber dort war er zuletzt bis zum 30.04.2012. Wir machen die Strafanzeige jetzt schriftlich und die Polizei soll sich erklären, warum sie es nicht für notwendig hält hier zu ermitteln, ob Sachbeschädigung, Hausfriedenbruch und Bedrohung auf einmal nicht mehr ausreichen und sich bis zum 30.09. erklären, ob sie bereit sind beim nächsten Einsatz ihm das Schriftstück auszuhändigen und damit zuzustellen, weil wir sonst keine Chance haben. Das klappt dann allerdings meistens auch nicht. Ich dachte nur, diese Stalker würden mittlerweile ernster genommen.

26.09. Ich träume toll, dass irgendein Typ mit ganz süß was Gebasteltes geschickt hat in einem Päckchen. Es sind zwei kleine Skateboards als Holz. Ich bin entzückt und will mir ein Hütchen daraus machen und probiere schon mal die Position am Kopf vor dem Spiegel. Dann treffen wir den Typen zufällig auf der Straße und geraten in Köln (?) in den tollsten second hand Laden, den ich in Wirklichkeit nicht finden darf. Ein Designerkleid mit metallic Glitzer und weit ausgeschnittenen Ärmelausschnitten ist zu klein, aber dann geht es weiter mit einem Morgenmantel. Hinten nur weiß, aber vorne das tollste asymmetrische Muster mit Gebäuden drauf. So was habe ich noch nie gesehen, brauche ich dringend, obwohl ich von Morgenmänteln auch schon eine stattliche Sammlung habe. Dann finde ich ein weiteres Kleid und das hat so lustige Strippen und wenn ich daran ziehe wird es zum Mini. Sowas habe ich auch noch nie gesehen. Begeistert demonstriere ich das dem Typen, den ich in Wirklichkeit nicht kenne und sehe meine Beine von hinten im Spiegel. Sehen gar nicht so schlecht aus, wäre da nicht dieser dicke Pickel. Das wiederum ist ein Teilstück aus der realen Welt, nur, dass dieser am Oberschenkel meines Mannes wuchs. Schon lustig, wie ich beim Träumen alles so schön durcheinander mixe.

Beim Kundalini-Yoga kommen nur tiefe Gefühle der Dankbarkeit, wenn ich meditiere. Für was anderes scheint kein Raum da zu sein. Das finde ich gut.

Der Arbeitstag gestaltet sich stressig. Ich versuche was mit einem neuen Fall zu klären und muss ewig der Rechtsschutzversicherung hinterher telefonieren. Junge Menschen, die schlimme Verträge abschließen, in denen sie 8.000,- € praktisch ohne Gegenleistung zahlen sollen. Kommen mit Mutter, die vor der Begrüßung gleich die Rechtsschutzkarte überreichen will, wie in einer Arztpraxis.

Das Heim von Frau P. ruft an, das Post da sei vom Amtsgericht Coburg und die läge da schon länger und sie hätten sie jetzt aufgemacht auf Wunsch von Frau P. Ein Mahnbescheid vom 09.09. wird mir zugefaxt. Es geht um eine Haftpflichtversicherung, die zum 03.03. schon aufgehoben werden sollte und jetzt versuchen die hintenrum über eine Zustellung ans Heim sich einen Titel zu besorgen. Mache eine Runde Thermik, hat sich aber alles erledigt und überschnitten. Gut wäre für die Zukunft, wenn das Heim früher solche Dinge melden würde. Das muss ich denen noch mal erklären.

Nachmittags kommt wie immer die Frau aus der Frauenunterkunft, die ihre Medikamente abgesetzt haben soll nach Auskunft der Sozialarbeiterin des Wohnheims, in dem es Beschwerden gegeben habe von Mitbewohnnerinnen, weil sie sich zunehmend obszön äußere (diese Entwicklung sei bei der letzten Einweisung auch so gewesen) und nackt herum laufe und in Unterwäsche am Fenster rauche. Nach meinem Kenntnisstand hat sie die Medikamente gleich nach der Entlassung aus der Klinik gar nicht mehr weiter genommen. So hatte sie es mir gesagt also quasi von Anfang an, zumindest seit ich sie kennen gelernt habe nach einem Betreuerwechsel. Sie kommt mir ganz unverändert vor. Kommt pünktlich ihr Geld abholen und ihre Art ist speziell, aber darin konstant und ich kann keine Veränderung feststellen. Ich spreche mit ihr darüber Einweisungen zu vermeiden. Der Arzt hatte wohl vorgeschlagen ein Bedarfs- oder Notfallmedikation zuhause vorrätig zu haben. Das halte ich für eine gute Idee und rate ihr dazu.

Dann kommt danach wieder Elisabeth Taylor. Die Vermieterin hatte so eine geile Betriebskostenabrechnung gemacht mit 635,85 und dann handschriftlich abzüglich gezahlter Abschläge 50 = 300 macht 33,85 € noch zu zahlen. Stephan und auch dem Sozialamt war dann aufgefallen, dass 12 x 50 600 macht und daher nur 35,85 € noch ausstehen. Das sage ich ihr dann auch bei einem Anruf.

Elisabeth ist wieder super drauf: Die Vermieterin klingelt immer, wenn sie auf dem Klo sitzt, das sei schon das zweite Mal passiert. Sie hat Angst bekommen und gefroren. Die Vermieterin sagte, dass Dienstag zwei Männer vorbei kommen würden und sie zuhause sein soll und sie habe gedacht, die kommen wegen Exorzismus, um ihr den Dämonen auszutreiben, weil sie Fingernägel trägt und raucht. Ich sage, ihr Prospekt aus Krelingen „Mensch sein- Gott begegnen“ mache mir Exorzismus und lasse ihn auf den Schreibtisch fallen. Wenn sie mir so was noch mal zuschicken lässt, flippe ich aus. Sie hat denselben Prospekt bekommen, also bewerben die mich jetzt vielleicht von sich aus oder ich bin anderweitig in deren Datenpool gelangt. Sie überreicht mir Prospekte über Hospizdienst und sagt dazu, sie hat sich erkundigt wegen Friseurhandwerk. Hähhhh? Sie will wechseln vom VPE (Anm.: Verein Psychiatrie Erfahrener) zum Evangelischen Frauenbund. Sie hat jetzt fast alle Vereine durch. Das stimmt und das glaube ich ihr sofort. Ich soll mir einen Wasserbrunnen hinstellen mit einer Kugel, die sich dreht, das hilft bei der Konzentration und gegen Stress. Letztes Mal sollte öfter mal einer bei mir putzen und Staub wischen wegen Wanzen (Abhörwanzen waren gemeint) oder vielleicht ist es ihr auch zu schmuddelig in meinem Büro. Dann redet sie weiter über den Brunnen, den gibt es auch mit Nebel und ihre Mutter wollte so einen mit Wasser und dann zu ihren Pflanzen. Das wäre professionell und wirke wie bei einer große Firma, so ein Brunnen. Das passt zu mir, ist sie der Meinung.

Abends gibt es Blumenkohl- Kartoffelsuppe und Michael isst mit uns. Ich habe eine neue Freundin, es ist eine wunderschöne Spinne an der ich meine Spinnenangst abarbeite bzw. überwinde, indem sie mein neues Haustier ist und ich durch die Glasscheibe ihr schönes Netz bewundere. Leider hat sie es vor die Balkontür gebaut und so wird es immer zerstört, wenn einer rausgeht und sie darf dann tagsüber nicht schlafen, sondern muss derbe Reparaturarbeiten verrichten. Ich glaube nachdem Michael rauchen gegangen ist und sich kräftig gegen das Netz gewehrt hat, wird es morgen besonders schlimm sein.

27.09. Mild soll es sein? Davon merke ich nichts und hole meine Avocadopflanze vom Balkon in den Wintergarten und ziehe eine Angoraunterhose an, bevor ich heute in aller Früh nach Herrenhausen fahre. Beim Zusammenräumen der Bastelunterlagen beschließe ich, dieses Jahr 9 Kalender zu machen, es macht Spaß und Material ist reichlich vorhanden. Beim Radfahren stelle ich fest, Handschuhe hätte ich auch gebrauchen können. Es ist Reif, so heißt doch der gefrorene Tau? auf dem Gras und den Pflanzen am Boden. An dem Radweg neben dem Bad/Wasserkunst wird gebaut und ich muss den unschöneren Radweg an der Schnellstraße entlang nehmen und kann nicht meinen Lieblingsradweg in Hannover fahren, bei dem man den Eindruck hat, dass man in Montana U.S.A. sei, verwachsene Baumallee, Felder mit riesigen Bäumen in der Mitte abgesteckt durch lustige, gebastelte Holzzäune. Manchmal sind auch Kühe oder Rinder auf den Weiden. Ich liebe es hier und fühle mich immer als wäre ich woanders.

Bei meinem Betreuten sind die Briefkästen vor der Tür. Seiner ist recht voll, aber wohl nur mit Werbung, was ich so ertasten kann. Er macht nicht auf. Ich komme schließlich über einen Nachbarn ins Haus, weil ich dann auch bei denen klingele und oben an der Haustür steht nicht mehr sein Name, sondern ein anderer. Ich bin verunsichert und kontrolliere das noch mal anhand der Klingel. Klingele und klopfe dann an seine (ehemaligen?) Wohnung.  Aufmachen tut keiner. Er hatte einen Untermieter, der aber wieder ausziehen wollte. Ist er im Ausland, Iran und hat sich nicht abgemeldet? Ist er woanders hingezogen und hat dem Untermieter die Wohnung überlassen, die er bzw. das Amt weiter zahlt? Was soll ich dem Amtsgericht in dem anstehenden Jahresbericht melden?

Der Kollege hatte mich vorgewarnt, dass Frauen im Büro sein würden. Er veranstaltet irgendeine Sitzung (es ist ein Seminar wie ich von der Mitarbeiterin höre) in unserem Besprechungszimmer und kennt mich gut genug, dass er weiß, dass ich sonst unbeherrscht auf Eindringlinge reagiere. Abweisend bin ich so oder so.

Der Commerzbank muss ich wieder auf ihren Systemfehler hinweisen. Der Mitarbeiter gibt mir Recht, dass er meine Unzufriedenheit verstehe und es auch so nennen würde „Systemfehler“. Die sollen in einer Betreuungssache einen Dauerauftrag ausführen über 1.900,- € und jeden Monat klappt es nicht und zwar grundlos, einfach weil die Bank es nicht hinbekommt das so einzustellen, dass es funktioniert. Was soll man davon halten. Ich freue mich, dass ich bei einer anderen Bank bin. Ich sage nur: „Kuuuchen“.

Das Jobcenter ruft mich zurück. Eine Seltenheit. Hat vielleicht gereicht, dass ich der Tante im Callcenter sage, dass es um 2.700,- € geht, die ihnen sonst durch die Lappen gehen. Die Alkoholikerin, die jetzt neu Rente bekommt, hat die Rentennachzahlung auf ihr Konto bekommen, obwohl das Amt eine Erstattung gegenüber der Deutschen Rentenversicherung angemeldet hat. Das ist der Fehler der Rentenversicherung. Darf ich ihr jetzt raten es zu verprassen. Sie sagte gleich: Hundefutter, neue Waschmaschine. Ich habe zur Besonnenheit gemahnt. Mal schauen, was das Wochenende bringt. Die Sachbearbeiterin kann mir nämlich keine Auskunft geben und muss erst die Teamleiterin befragen und meldet sich Montag oder Dienstag. Dann kann es natürlich zu spät sein….

Im Zug soll weder Doppelkopf noch Skat gespielt werden, weil nicht alle das Kartenspiel gleichermaßen beherrschen. Uno oder Mau Mau oder einfach unterhalten und aus dem Fenster schauen 2 ¾ Stunden sind kurzweilig.

Was mir nach dem heutigen Vormittag bewusst wird, ich lebe nicht seit über 25 Jahren in derselben Stadt. Es ist nicht dieselbe wie damals; ich bin auch nicht dieselbe. Wenn ich am Bad vorbei fahren, was heutzutage mit Stacheldraht umzäunt und mit großflächigen Fassadenbildern verziert, von den Pflanzen zurück erobert wird, sehe ich die Kasse von damals und wie wir anstehen um in die Disse reinzukommen. Ich sehe meine Jugend. Es gab das Hannover der 80er und 90er Jahre (viel von Punkrock und Chaos-Tagen geprägt), dann das Hannover des Expo (mehr Glocksee, zumindest für mich und gut, die spielte auch in den 90ern schon eine Rolle) und jetzt das heutige Hannover (eher Lindener Markt, aber weniger als die anderen, die ihn wirklich lieben, dann die Museen und die Oper und die Radwege, die für mich eine Rolle spielen, sowie die Restaurants und Cafés der Stadt, Yoga und movenyo und der Küchengartenplatz). Mindestens diese 3.

2 Gedanken zu „Hannover kann was. Wäre ich sonst da?

  1. Sunla

    Danke für die Impressionen dieser so unterschätzten Stadt! Hab direkt so etwas wie Heimweh bekommen. Muss wirklich mal wieder auf Besuch kommen und schaun, was sich alles verändert hat. Eins kann ich aus der Ferne noch hinzufügen, zu den Hannoveranern: aus dieser Stadt sind mir die treuesten Freunde geblieben!

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