Archiv für den Monat: Juli 2015

From angry to Angri

04.07. Mein erstes Mal Süditalien. Karin ist in Trauer, trägt schwarz, sieht aber trotzdem sexy aus (ist auch durchsichtig) und hat schönen altmodischen Schmuck um, einen Goldanhänger mit Aquamarin. Im Flieger sitzen wir vorne bei den niedersächsischen Möchtegernpromis. Papa trägt Slipper, schläft eine Runde mit offenem Mund, trinkt dann zum Wachwerden einen Prosecco und will „Bambi“, die weiter hinter sitzt, was anbieten und die kleine Pulle nach hinten durchreichen und gibt den Kindern die Bild zu lesen. Die 2 Familien sehen aus wie Freunde von Bettina und Christian. Der Flug ist ultrakurz und gefüllt nur knapp länger als Wien. Während die Hitze in Deutschland unerträglich ist und mich immer ins Haus treibt, kann man es hier gut draußen aushalten und der Sommer macht gute Laune. Eine 50er Jahre Limo-Werbung auf dem Parkhaus und eine Freiluftbar für die Taxifahrer sowie Laternen in Fliegenpilzoptik begrüßen uns am Flughafen von Neapel und machen mir gleich gute Laune. Wir fahren mit dem Leihwagen und Karin und Georg durch die Büffelmozzarella-Straße, überall Käsereien und kaufen eine Tüte voller Käse, überwiegend Büffelmorzarella, aber auch Caciocavallo dolce, sehr lecker und kräftig im Geschmack. Tomaten und Pfirsiche gibt es – wie in Kalifornien – am Straßenrand zu kaufen. Ich bin verliebt in die Nadelbäume, die ganz exakte, lange Borsten haben, wie frisch vom Friseur. Als wir in Castellabate ankommen sieht die Straßenbeleuchtung nach Weihnachtsmarkt aus, schön kitschig mit Delfinen, aus denen Wasserfontänen kommen und Herzen darüber. Die ganze Familie sitzt vor dem Haus im Dunkeln auf einer Steinbank und wartet auf uns. Von mir aus hätte es auch schon viel früher los gehen können und ich habe mühsam auf den Flieger gewartet und das es endlich los geht mit dem Sommerurlaub. Im Scheinwerferlicht des Fiat erstrahlen sie und die Freude könnte nicht größer sein. Die Villa ist perfekt. An diesem ersten Abend gibt es Caprese und Rotwein auf der Terrasse. Die Therme ist undicht in unserem privaten Bad, sonst ist alles so, dass es besser nicht gehen würde.

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05.07. Unter dem Mosquitonetz ist es stickig, aber gemütlich wie in einer Höhle. Ich sitze ab jetzt jeden Morgen im Garten, gerne auf der Steintreppe und beobachte die vielen verschiedenen Schmetterlinge und die kleinen Greifvögel oder eine Armeisenstraße bei der Arbeit. Wie schlau die kleinen Viecher sind, die Baumstämme transportieren und wenn es nicht weiter geht bzw. hakt, sich umdrehen und das Hindernis rückwärts weiter ziehen. Am ersten Tag lernen wir den Alimentari kennen. Hier gibt es den tollsten Hund der Welt und alles was man braucht, vor allem leckere Wassermelone (Anguri) und Brötchen mit Fußballmuster. Außerdem Nagellack an der Kasse und das bei dem überschaubaren Sortiment. Das finde ich beachtlich und es zeigt, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert. Hier wurde ein Film gedreht „Benvenuti al Sud“ und etliche Paare halten an dem Ortsschild bzw. dem Filmplakat und machen ein Selfie bzw. Marc hilft aus mit dem rosa Smartphone. Der Pizzabäcker an der Ecke steht vor seinem Laden und begrüßt die Neuen „amici“ und die „Bambini“. Unten in Santa Maria de la Castellabate ist es wie Travemünde der Italiener. Hier würde ich einen Knall kriegen. Dicht an dicht drängen sich die Gäste in der Bucht, so dass man vor lauter Menschen und menschlichem Zubehör (Liegen und Schirmchen) nichts mehr sieht. Es gibt allerlei für die Kleinen (tollstes Plastik, Pizza in Stücken und den runden Pizzaschneider dazu, was ich mir aber verbiete zu kaufen) und zum Plantschen und auch heiße Fummel (Frauenstrand- und Urlaubsmode) und totleckeres Eis ohne Spießerkugeln. Cassata und Amalfi, ein Zitronencremeeis sind meine Favoriten. Abends fahren wir zum historischen Ortskern und ich kaufe eine geschnitzte Schrotflinte von einem einheimischen Künstler/Rentner. Der Typ hat auch Liebesromane geschrieben und zeigt mir sein Foto hinter auf dem Einband, die auch in Deutsch zu lesen sind, aber daran habe ich kein Interesse. Er schnitzt auch allerlei Vögel und malt sie bunt an, aber ich kann mich nicht entscheiden und hätte sie wenn dann für die Freunde aus Hamburg gekauft und hier war ich mir zu unsicher. Da ist das Gewehr die sicherere Option und hilfreich für Neapel. An der Piazza gibt es Tischfußball und ein Kaltgetränk und dazu kleine Würstchen im Schlafrock und Nüsschen und Chips. Wie in Frankreich wissen die hier was sich gehört und servieren nicht nur so eine Cola mit Glas, sondern mache für den Kneipengast ein Gedeck, wie sich das gehört. Marc trinkt einen Crema di Caffè und der macht sofort süchtig.

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Am nächsten Morgen frühstücken auf der Piazza, weil ich den kleinen Eiskaffee trinken will und dann zum Hafen. Ich bringe einen großen Teller mit kleinen Törtchen mit aus einer Konditorei.

Büffelmozzarellabutter ist weiß. Apropos weiß. Man waren meine Zehennägel sauber beim ganzen Barfuß laufen und Pool. Herrlich. Im Pool spielen wir Ente. Das ist wenn die Jungs und ich auf der Luftmatratze sitzen. Leander ruft dann „Lorca“ und Stephan macht einen Köpper und schwimmt unter Wasser um uns runter zu stürzen.

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Am späten Vormittag fahren wir gerne in den Ort um Eis zu essen oder ein Panini um uns dann wieder zur Villa zurück zu flüchten. Hier ist es am schönsten und der Pool ist ein Traum. Ich tusche Postkarten, mache einen Gästebucheintrag und sticke die Hausordnung. Die Süßigkeiten, die es vor allem in Neapel dann geben wird, Croissants, die knuspriger sind und gerne mit Ricotta gefüllt, der Teig ist geformt wie eine Muschel heißen Sfogliatelle, phonetisch: Sojatelle. Karin fängt auch an zu Häkeln und eine Frau in Santa Maria leiht ihr Häkelgarn und eine Nadel und will kein Geld dafür. Sie soll den Rest wiederbringen, wenn sie fertig ist. Keiner fährt so dicke, neue Autos wie bei uns und die auf 3 Rädern gefallen mir besonders. Leander sieht aus wie eine negativer Vampir mit seinen fehlenden Schneidezähnen. Die Kinder bringen mir Minion-Sprache bei. Babble heißt Apfel. Also sagen wir immer, Babbel?, Banana! Yam Yam!

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Dienstag besichtigen wir den Garten bzw. bekommen eine Führung. Die wichtigste Station sind die Zitronenbäume. Ab jetzt gibt es Soda Zitrone und zwar vom leckersten. Das schmeckt nicht so ätzend wie zuhause, wie Vitamin Industriepulver, sondern weich und süßlich und aromatisch. Ich sehe eine lange schwarze Schlange, wie sie abhaut. Ich mache eine kleine Installation mit meinem Nachthemd, was dann doch tagsüber lüften muss. Wir machen Frauenauto und Männerauto und ich kaufe eine schöne Glasflasche mit Tragehenkel, italienisches Glas und bunte Wäscheklammern mit Blumenmotiv und verteile sie unter den Frauen. Außerdem einen gelben Sparschäler aus Plexiglas und Karin macht Limoncello mit den Kindern. Abends grillt Georg. Steak und Schwertfisch, den er zuvor eingelegt hat. Die Kräuter im Garten sind derart aromatisch, gerade das Basilikum, aber auch Salbei und Rosmarin. Sonnenuntergang a la grande gibt es hier jeden Tag. Das schönste an dem Urlaub ist das Leben ohne Uhr. Handy ist die ganze Zeit im Flugmodus. Ich liebe es!

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Mittwoch fahren wir zu den Grotten und machen eine kleine Bootstour. Am Strand warten wir auf den Kapitän, der über 70 ist und mit Sommersprossen übersät und seine Brille ableckt um sie vom Salz zu reinigen. Am Strand stehen die Machos im Wasser und unterhalten sich. Andere essen Reissalat aus Tupper. Durch den Nationalpark und sehr kurvenreich. Leander kotzt wie ein Vollprofi. In der Mittagshitze sind wir auf dem Wasser und haben abends alle einen Sonnenstich. Dafür haben wir im sehr salzigen Mittelmeer gebadet und historische Ortschaften durchfahren, die romantisch sind ohne Ende. In jedem Ort ist eine Postfiliale und der Mann hinterm Schalter hat eine Fluppe im Mund und kann es kaum abwarten bis zu seiner Pause. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Die Pflanze die so heftig blüht heißt Bogouvilie. Jasmin erzählt wie ihr Onkel einmal schwarz geflogen ist nach Damaskus von Ostberlin aus. Man ging noch direkt aufs Rollfeld und bei all den Kindern haben sie den Überblick verloren und immer wieder durchgezählt.

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Donnerstag hat Georg den leckersten Sugo der Welt gekocht und nach einigen Erfrischungen im Pool geht es nach Ravello. Wir halten in Vietri, dem Keramikort und ich könnte mir ein ganzes Service kaufen, lila-rot kariert in komplett gefällt auch Stephan. Stattdessen ein Mitbringsel für Chico und Barbara, die für mich im Brockenhaus waren. In das kleine Espresso-Set verliebe ich mich spontan. In Ravello gibt es den coolsten Spar der Welt, direkt in Stein gebaut am Hang. Wir haben Hunger, aber es gibt eine große Schale Knabbereien mit frittierten Zucchini und Kartoffeln und einen tollen Blick. Erst lästere ich ab, richtig deutsch: wie die haben keine Küche, da ist doch ein Koch und der frittiert gerade was. Das rieche ich doch. Dann ist das für uns. Die können echt gut Drinks servieren mit Knabbereien dazu, wie sich das gehört. Laurie Anderson hat einen großen Klunker am Finger. Das fällt mir und Jasmin auf. Muss ein echter Diamant sein, so wie der aus der Ferne funkelt. Die Texte sind traurig und die Musik verhalten, aber es gefällt mir. Sie spricht von: „We were in the room my mother had died“. „Why are all the animals on the ceiling?“ „Talking of places she meant to go“.„What are the last words you say, before you turn into dust?“. „Thank you for this family experiment äähh experience and thank you for having me“. Texte von Lou Reed werden eingespielt und Alain Ginsberg, der ein Mantra gegen den Vietnamkrieg auf Band gesprochen hat für Philipp Glass. Das letzte Stück handelt von: „What are days for? To put between the endless nights. And what are night for? To slip through time into another world“. Nach dem Konzert gibt es noch ein Kaltgetränk auf der Piazza. Ob man mein Hütchen erleuchten kann, will die Bedienung wissen. Es ist Mitternacht, aber es sind noch reichlich Kinder unterwegs und fahren Fahrrad und spielen Ball und schieben Kinderwägen mit kleineren Geschwistern als wäre es 12 Uhr mittags bei einer Sonnenfinsternis. Als ich mir ein Kinderfahrrad mit Stützrädern greife und damit ein Foto machen will, kommt der rechtmäßige Besitzer an und nimmt es in Sicherheit (Radklau umgekehrt). Wir kommen todmüde nachts um kurz vor halb drei wieder an. Man muss höllisch aufpassen, weil der Schilderwald ist unübersichtlich und zwischen den verschiedenen Abfahrten und Richtungen hängt Hotel- und Gastronomiewerbung alles übereinander mindestens 10 Schilder auf einmal. Georg meistert das. Die letzte halbe Stunde konnte ich auch nicht mehr reden im Auto.

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Am letzten Tag der Schuhkauf in Santa Maria und abends das Abschiedsessen mit der Hausverwaltung. Monika kommt aus Braunschweig wie Marc und hat in den 60er Jahren Silvio kennen gelernt und der sah früher noch besser aus. Sie hat im Kaufhaus gearbeitet und in der ersten Woche kamen die Italiener alle alleine und dann hatten sie Freundinnen. Lass Dir den Pass zeigen, hatte ihre Mutter geraten und da stand drin: „verheiratet“. Dann wollte sie ihn nicht, aber das war ein Irrtum. Silvio ist zurück nach Italien und hat ihn korrigieren lassen und sie haben dann 3 Kinder bekommen und leben hier auf dem Kamm. Können das Meer von beiden Seiten sehen. Ich bedanke mich bei Silvio, dass er Monika aus Braunschweig raus geholt hat. Es gibt Vorspeisen u.a. rohe eingelegte Kartoffeln. Peinlich, wenn man als Deutsche die Kartoffeln nicht erkennt. Streit (d.h. ich ereifere mich über Marcs Meinung) um den Unterschied zwischen Eidechsen und Geckos und nein, es ist nicht die Farbe, die den Unterschied ausmacht. Katzen gibt es auch in schwarz, weiß und braun. Eidechsen hauen so schnell ab, dass man oft nur den Schatten sieht bzw, die Bewegung der Blätter, wo sie gerade durchgelaufen sind. Geckos hängen nachts an der Wand und haben Saugnäpfe an den Füßen und jagen im Licht der Lampen Insekten (spannender als Fußball, mitfiebern und zählen, wer vorne liegt). 

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Ich werde um 5 Uhr etwas wach, noch bevor die Familie aufstehen muss zum Flieger. Denke erst, die sind weg, aber da stehen noch ein paar Kinderschuhe und Marcs Tasche, dann: sie haben verschlafen. Es ist weder noch, nach weiteren 15 Minuten springt Jasmin das letzte Mal in den Pool. Es war eine großartige Reise und die ganze Familie ist mir wieder ein Stück näher gekommen, aber vor allem auch die Jungs sind mir ans Herz gewachsen und sie werden mir fehlen. Jasmin, die gute Fee, die immer Klarschiff in der Küche gemacht hat ist so lieb und ausgleichend, Marc mochte das Kindertaschentuch der Weltmeisterschaft von 1954 so sehr…Die Jungs, Leander mit seiner Energie, der alle verzaubern kann und Valentin mit seiner Aufmerksamkeit. Welcher 10 jährige schaut sich Konzertmitschnitte von Laurie Anderson an und will über die elektrische Geige sprechen. Nächstes Mal nehme ich ihn mit. Er ist der Große, der immer vernünftig sein muss und dann seinen Flummi aus dem Kinderflipper seinem kleinen Bruder abtritt, wenn der keinen bekommen hat. Leander ist wie Hulk, wenn er Schmerzen spürt oder wütend wird, verliert er die Kontrolle.

Für uns heißt es Markt in Santa Maria. Hier gibt es Lebensmittel, Haushaltswaren und Klamotten, auch mein „Normal People scare me“ Longshirt für die Hälfte. Es ist heiß ohne Ende. Ich kaufe noch 3 Paar Leggings und eine Strumpfhose in Strickoptik für die kalte Jahreszeit, außerdem Marvis, die italienische Zahnpasta, weil mich die Verpackung anspricht. Die gäbe es teuer bei Liebe in Hannover, weiß Georg. Krass pfefferminzig, wie sich dann herausstellt, aber ich werde da durch müssen. Vor dem Einkauf wasche ich mir doch die Haare, die ganz stumpf geworden sind. Hatte mir Shampoo von Jasmin geliehen. Sie meinte, es wirke nicht (macht keinen Schaum). Bahnhof Agropoli. Karin und Georg bringen uns zum Zug. Vorher gebe ich Karin die violette Baumwolle zum Weiterhäkeln. In jeder kleinen Bahnhofsklitsche gibt es leckeren Kaffee. Das Zitronen-Granité ist so reichhaltig und zu süß, so dass ich vier Portionen essen muss. Hier stehen schon szenigere Frauen am Gleis, eine junge mit Basketball Trikot in XXL und blondierten Haaren sowie ganz verrückten crazy nails, spitz gefeilt und jeder anders gemustert. Unser Zug hat Verspätung, wir nehmen den nächsten und setzen uns ins Abteil der Afrikaner mit gefälschter Ware in riesigen Plastiktüten, die Richtung Neapel unterwegs sind neben ein Zigeunerpärchen, die nein gesagt hatte, aber ich hatte es ignoriert und mich einfach zu ihnen gesetzt und denen das zu viel Aufdringlichkeit ist und der Mann flüchtet immer zum Rauchen aus der engen Umklammerung des vierer Abteils. Ich glaube später das waren die Könige der Taschendiebe, die wir in Angst und Schrecken versetzt haben. Ich häkele während der Fahrt. Lustige neue Ortsnamen habe ich kennengelernt. Eboli, Paestum, Positano, Maiori, Angri. Krank kam ich an und erholt fahre ich wieder. Es war toll und Wasser und Sonne und südländische Lebensart haben entspannt und gut getan. Ich würde definitiv meine Hautfarbe ändern, wenn ich hier wohnen würde und ich habe Lust auf Mehr. Jetzt steigt die Spannung, weil wir in Neapel angekommen sind.

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Männerland-Hannover und Frauenleiden-Hannover

27.06. Früh wach und wieder packen (was soll alles mit nach Italien, braucht es die 30 Hütchen) irgendwie schaffe ich es nicht das nennenswert zu reduzieren und basteln. Was in Berlin ein alter Hut ist, ist in Linden heute eine Premiere. Hofflohmarkt, Andrea macht auch mit mit ihrem Laden, aber ich habe keinen Bock die Wohnung zu verlassen. Hätte selber machen sollen mit Larissa und Sabine. Stephan holt groß vom Markt Obst und Gemüse und ich koche Linseneintopf mit Curry und Kokosmilch.

Stephan will Morgen zu Hartmut El Kurdi. Ich komme mir vor wie eine Stalkerin und kenne seine Texte ja. Andererseits wenn er diese unsägliche Fritz Oblong Show übernimmt, wäre das klasse.

Mache Hütchen, eines mit Minion-Figur (Aufkleber, die ich mir in Bayreuth am Kiosk vom HBF gekauft hatte für 60 Cent zusammen mit der Taz für Stephan), nachdem er mir den geilen Trailer für den Film gezeigt hat. Ich muss da rein, vielleicht gleich zum Start am 2. Sie dienen immer einem bösen Herrn und einen zu finden ist leicht, aber nicht ihn zu behalten. Dann die lustigen Sterbeszenen mit Tyrannosaurus Rex, Dracula, dem man zum Geburtstag gratuliert und die Gardine aufreißt und er zerfällt zu Staub, der Pyramide, die man falsch aufstellt, auf die Spitze, weil der Plan falsch hing, Napoleon wird ausversehen in den Kopf geschossen und das alles begleitet von „Oouooh“ Kommentaren der Minions. Dann auf dem Boot und der Gefräßige sieht die anderen als Bananen mit spitzen gelben Köpfen. Ich muss da rein. Dann noch ein Hütchen mit den Schildkröten aus dem Malteser Laden in Berlin. Das ziehe ich abends gleich an. Ja, die Farben sind gedeckt (Stephans Kritikpunkt). Auf dem Weg allerdings passende Plakat in der Kröpkestation:

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Muss mich richtig überwinden zur Modenschau zu fahren. Mache ich nur, damit ich Suki weiter anfassen darf. In der Bahn häkele ich vor mich hin, man sieht schon wer da alles hin will. Dünne Mädels, unbequeme Schuhe oder welche mit dicken Schaumstoffsohlen. Mixen sich Alkopops selber mit Brausepulver oder sind Türkinnen mit O-Beinen und der Macker dazu kriegt die Arme vor lauter Kraft nicht an den Körper. Die steigen nicht Krügerskamp aus, welche Überraschung. Ach war das schön als hier Expo war, denke ich mir in Rentnermanier. Sie haben mit Neonbändern dekoriert. Es gibt Chari-Tea mit Vodka, man muss was abtrinken aus der Flasche und dann wird aufgefüllt. Die Bestuhlung ist alles „reserviert“ und die meisten stehen dumm herum, aber ich kann heute schlecht stehen, musste schon Bequemlichkeitsschuhe anzeigen. Ist irgendwie wie in der Bahn mit Bahn Comfort ggfs. freigeben. Setze mich. Die jungen Dinger haben Ersatzschuhe dabei, wie vernünftig. So vernünftig war ich früher nie. Vor mir unsympathisches Paar, die einen Typen weggejagt haben, der aber auch schwierig wirkte und gleich eine junge Helferin herbei rief um seine Interessen durchzusetzen. Sie dreht sich um und will Aufkleber mit mir tauschen. Ich sieze sie (Zeichen für unsympathisch finden). Nein, meine sind geiler als ihre und ich will nicht tauschen, habe auch keine doppelt, will auch nicht Panini spielen, sie soll sich wieder umdrehen. Ich kenne keinen nur eine Frau von früher. Sie sitzt uns gegenüber. Hat einen Freund von uns geheiratet nach 8 oder 10 Jahren, hatten schon 3 Kinder und ihn am Tag danach für den Trauzeugen sitzen lassen. Die Alte sieht nach 7 Kindern und 20 Jahren noch unverändert aus. Das nötigt mir Bewunderung ab, andererseits weiß ich, was sie für einen Dachschaden hat und sie sitzt ohne Gefühlsregung da, neben einem neuen Typen, nehme ich an. Hatte mich neulich schon erschrocken als ich ihr nach vielen Jahren vor der Bürotür über den Weg gelaufen war. Es geht los. 19 „Kollektionen“. Die Streetware finde ich überwiegend scheiße. T-Shirt Mode. Der zweite Auftritt ist ganz schlimm. Stoffbahnen in Falten herandrapiert und die Models gehen fast nackt und man merkt ihnen an, wie unwohl sie sich in den Sachen fühlen. Man merkt auch, wer von wem abgeguckt hat in der Klasse. Ein bisschen Falten und Formen verändern durch eine Kapuze an einer falschen Stelle, ein Bein abschneiden und dann Jesuslatschen dazu. Es gibt aber auch schöne Ideen und zum Teil gute Musik und gute Typen. Ein Jamaikaner ist mein Favorit unter den Models. Der sieht spitze aus, etwas älter, jedenfalls schon leicht ergraut, dünner Körper, lange Glieder, schöner Bauch, schöner Bauchnabel, läuft gut. Alle anderen flippen aus bei einer alten, grauhaarigen Frau. Die kann man nackt in der Oper sehen. Da macht sie Statist oder hat es getan für Calixto, eine Wagnerinszenierung war es. Auch ein Prof läuft mit. Das kommt gut, mal andere Typen dazwischen zu streuen. Das macht Kontrast und unterstreicht die eigentlichen Models. Das wird zu wenig gemacht, in Mode allgemein. Zu Screaming Jay Hawkins „I put a spell on you“ wird graue Wäsche gezeigt. Die Sachen sind gut, auch das grauhaarige Modell läuft mit. Die Designerin bekommt später einen Sonderpreis. Sie selber hat eine Venus von Willendorf Figur. Leider hat sie nicht ein Modell mit ihren Köpermaßen laufen lassen. Hätte sie gut selber machen können. Auch mal große runde Brüste und nicht nur kleine Tittchen. Kann man auch mal zeigen, etwas Vielfalt. Was ich noch nicht gesehen habe ist Männer, mittleren Alters mit Platte, d.h. Männer fallen gerne Mitte dreißig schon die Haare aus, genauso wie Frauen, auch mit Anfang 20, gerne schon Cellulite haben. So sehen menschliche Körper aus. Wenn man das gar nicht mag für Modepräsentation, rate ich zu Puppen und gepolsterten Bügeln. Den Publikumspreis aus der ersten Runde gewinnen zwei, die ich auch gewählt habe im zweiten Durchgang. Die machen abgewandelte Matrosenmode (mit Witz und gut umgesetzt) und etwas Fluch der Karibik, mit Knöpfen dekorierte Kragen und Manschetten. Das ganze darf sich auch Kollektion nennen. Bin ich sehr mit einverstanden. Die den Hauptpreis bekommt hat auch gut gearbeitet, eine Asiatin, die Rührung vortäuscht und sich immer wieder an die Augen fasst, die aber trocken sind nur damit sie vor Rührung nichts sagen muss. Ich muss sofort aufs Klo, obwohl man raus soll für den Umbau. Steffi lotst mich. Die Spiegelplätze sind alle besetzt, aber die Kabinen leer. Unfassbar. Ich blute aus wie eine abgestochene Sau. Auf dem Weg dorthin habe ich irgendwie gedacht, vielleicht lande ich auch im Krankenhaus, wenn das literweise raus kommt und mir die Beine runter läuft und ich in einer Blutpfütze da stehe, aber so schlimm ist es wohl nicht. Die Neonschnüre sind nach oben gebunden wir Quallen. Schöne Idee. Erst mal Sushi, die Plastikteller wischen wir sauber für künftige Hütchen, Stephan noch gewissenhafter als ich. Wir bleiben noch, die Musik wird schlechter. Soll er noch mal die Playlist der Modenschau spielen, da waren gute Sachen dabei wie „warm, Leatherette“. Wir sitzen draußen. Ich trinke Vodka mit Roibusch Tee. Der Alkohol betäubt. Ich lerne einen Kollegen von Steffi kennen, der mein Outfit mag. Ist alles Trödel sage ich ihn. Sein Hemd hat über 900,- € gekostet, wie mir Steffi am nächsten Tag verrät. Sah man aber nicht. Er hat Jack Russel Hunde, die aber nicht in eine Tasche gehen. So was gibt es eigentlich nicht, das ein Hund das nicht macht, aber wenn er meint dann macht er es natürlich nicht. Ich stehe an der Tanzfläche und schaue mir das Treiben an und keine Ahnung warum ich daran denken muss, sage zu Stephan, wie sehr ich mich über die Lichtinstallation im Weißen Haus gefreut habe in den Regenbogenfarben. Wie geil das aussah und wie cool von Obama, dass er so seine Befürwortung der Gerichtsentscheidung demonstriert und was hat der für geile Veranstaltungstechniker, die ihm so was auf die Schnelle bauen können.

Steffi telefoniert. Sie sieht richtig gut aus in meinem hellblauen, kurzärmeligen Wollkleid, was sie modifiziert hat passend zur Veranstaltung mit einem Neonband, doppelreihig unten am Saum mit Schleife. Ja, sie ist modisch ganz weit vorne und war es schon immer. Ich sehe sie so gerne in meinen Sachen. Das ist toll, wie Erweiterung meiner eigenen Möglichkeiten. Ich habe die Sachen nicht mehr, aber doch noch. Stephan und ich machen Witze: Ist es Suki und sie soll eine Dose Rinti mitbringen? Der hätte ne SMS geschrieben. Es war Jan. Ihre Professorin sagt mir vorwurfsvoll, dass sie mich immer sieht, jeden zweiten Tag auf dem Rad und in der Kestnergesellschaft und ich würde sie immer ignorieren. Die gibt sich ganz schön die Blöße, dass sie das offenbar so stört. Ich habe sie echt nicht wiedererkannt von früher (aufgrund medizinischer Einschnitten, die das Aussehen verändert haben) und jetzt weiß ich, wie sie ausschaut. Ich muss allerdings sagen, dass modisch sich zu kleiden nicht unbedingt zu ihren Stärken gehört. Ich weiß nicht, was sie so drauf hat, aber die Pluderhose mit den goldenen Alibaba-Schuhen wäre noch gegangen, meinetwegen auch mit der Kaffeetasche am Haarreif (etwas platt), aber spätestens das T-Shirt mit Renaissancegesicht darauf und die Hip Hop Kette mit ihrem Namen, die sie bestimmt von einem Schüler bekommen hat, machen es echt beliebig. Überhaupt sehen hier etliche lächerlich verkleidet aus, wie zum Fasching und das aus meinem Mund. Auch diejenigen die sprechen nach der Modenschau sind alle peinlich, durch die Bank, nicht nur Mehmet, der sich verhaspelt und immer auf dem Schlauch steht. Sponsorinnen, die gefragt werden, was ihnen am besten gefallen hat und denen außer „alles“ nichts einfällt und auch die vermeintlich eloquente Männer der Hochschule langweilen ohne Ende, freie Rede ist nicht unbedingt auch gute Rede. Welche Qualitäten muss man für diese Professionen haben? Der Dekan sagt alle hätten nur an den Bachelor gedacht und ich dachte, was, die RTL-Serie hat die so mitgenommen. Bin hier auch old school was akademische Bildung und die Bezeichnung der Abschlüsse anbelangt. Stephan fragt dann, wo die Absolventen jetzt alle anfangen, bei Kik? Das ist fies, trifft die Sache aber ziemlich. Wir fahren mit Steffi zurück, das Auto macht komische Geräusche. Ja, sie soll Stephan lieber die Tipps für Neapel geben, ich bin gar nicht für die Reiseleitung zuständig und für Mode, die andere gemacht haben, interessiert er sich auch tendenziell mehr für als ich. Sieht man nicht, ist aber so. Die Hunde kläffen bei der Ankunft die ganze Straße zusammen begleitet von „Aus-“ und „Schluss“-rufen des Lebensgefährten.

Ich würde gerne vollgeblutetes Papier laminieren für Schmuck, aber die schöne knallige Farbe geht leider raus.

28.06. Zu früh wach, aber die Sonne scheint. Heute will ich unterwegs sein, werde Steffi späten Nachmittag vorschlagen zum kreativen vor sich hin arbeiten und heute Abend vielleicht draußen was zusammen essen. Stephan geht zu Asian Dub Foundation. Erst mal eine Runde Schmuck machen. Will noch zwei Ketten für Italien, das kleine Messer und eine in den italienischen Farben, aber krass oder doch lieber Hut, das grüne Krokodil steht schon fest.

Etwas Sonne zum Vorbräunen für den Urlaub. Ich würde Stephan modeln lassen und er müsste was tragen, wo man seinen Hintern sieht, wie bei den Frauen gestern. Tanga und zu kurzen Rock.

Pfannkuchen mit Salzbutter und frischen Erdbeeren. Wie lecker ist das denn! Wertvollste Lektion meiner Oma, dass man ranzige oder in meinem Fall alte Butter noch total prima für Pfannkuchen verwenden kann. Da hat sie wieder richtig Aroma und alles. Meine Mutter war Sparfuchs hat früher immer Lebensmittelangebote genutzt und wenn die Butter beim Meisterkauf im Angebot war, hat sie eingekauft wie Loriot und eingefroren und die Putzfrau hat den Stecker gezogen und wir waren in den USA. Da war ich als Kind aufmerksam, was meine Oma gesagt und in die Tat umgesetzt hat.

Ich muss keinen Hofflohmarkt oder heute Hainholzflohmarkt besuchen. Ich habe so viel Kram. Ich schreibe Heike, ich kann Flohmarkt in der eigenen Wohnung machen indem ich die Schränke aufmache und schaue, was ich da alles reingestopft habe und das ist bestimmt mindestens so gut, wie das was ich auswärts finden würde. Ich rate Heike auch mit dem Lesen der Texte abzuwarten bis Stephan ca. 2-5 Tage nach der Veröffentlichung den Text liest und ich die Fehler ausmerze, zumindest einen Teil davon. Lektorat quasi.

Regelbeschwerden und die erste Schmerztablette. Keine Lust mich zu bewegen, sehe schwarz für den Urlaub und Badeanzug geht gar nicht in meinem Zustand. Lachen hilft. Tresen-Yoga Titanic, wie man Körper. Alkohol und Geist in Harmonie bringt und optimiert und verschiedene Stufen der Bewusstlosigkeit erreicht, Koma, Hausverbot. Stephan liest es mir vor und ich kriege mich nicht mehr ein. 1. Stufe: nüchtern am Tresen, beide Arme hängen locker von den Schultern herunter. Einen Punkt im Gesicht des Wirtes fixieren und ein Bier und einen Schnaps bestellen. Dann Happy Hour, beide Arme rudern und bestellen weitere Getränke bis hin zu flach auf dem Bauch vor der Kneipe liegen, die Arme ausgebreitet und der Kopf Richtung Straße. Oberkörper anheben und versuchen Passanten auf sich aufmerksam zu machen und das dann wiederholen bis es wirkt. Gut gesehen und ich mich an früher denken, die Glockseefotos von Bierleichen, die in abartigen Haltungen auf der Tanzfläche liegen, auf dem Tresen schlafen oder über Heizkörper drapiert sind. Lustig war auch wie fortschrittlich die Bahn ist, weil das Essen im ICE Bordrestaurant schon seit Jahren aus dem 3-D Drucker kommt. Lecker Krustenbraten mit angeschmorten Plastikgeschmack, aber saftig. Stephan sagt ich soll zum Arzt gehen, aber der kann nur Hormone verabreichen und das will ich ja nicht. Ist für mich zu unberechenbar. Die jetzigen Anfälle sind besser zu berechnen.

Gestern hatte mich schon über einen alten Gary Larson gefreut als Antwort auf Winnetou:

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Zwinge mich zur Bürgerschule. Die Mitbewohnerin hat die Fahrradstelleplätze mit Kies aufgeschüttet, also ich mag es nicht. Alles muss selber gemacht werden. Ich hätte das lieber von Markus schön pflastern lassen. Immer muss es billig sein, man läuft schlecht darauf und für die Schuhe ist es auch kacke. Irgendwie werde ich nie gefragt, halt Aktionismus und zahlen muss ich auch dafür (da würde Steffi sich aufregen). Ich rege mich über das Ergebnis auf, was ich nicht haben will. Finnisage, kurze Sache, der Typ hat einen ganz guten Strich, die Kuli-Zeichnungen gefallen mir auch am besten. Er hat welche, die auch meine Favoriten gewesen wären, schon verkauft. Auf dem Rückweg ein herrenloser schwarz-weißer Jagdhund auf der Brücke zur Nordstadt. Der war Stephan schon auf dem Hinweg aufgefallen. Er schließt sich immer wieder Menschen an. Eine Mutter mit Kinderwagen und Begleitung. Neues Schuhgeschäft hat gleich einen Tag, das man das hier nicht gebrauchen kann und andere Sorgen hat. Das finde ich echt kleinkariert und wenn man andere Sorgen hat, dürfen sich andere deswegen keine Schuhe kaufen? Genau wie diese Anti-DLH Plakate, dass die Versuchstiere transportieren. Dieses moralisierende, zu Boykott aufrufende hat immer so was: kauft nicht bei Juden, auch wenn es aus der anderen politischen Ecke kommt. Dieser Anwalt verteidigt einen Vergewaltiger usw.

Hey, die TV-Spielfilm hat es nicht verstanden. Die Minions waren keine Stars aus „Ich – einfach unverbesserlich“ sondern Nebenfiguren, wie Drus Mutter oder der Erfinder. Die Schmerztablette wirkt nicht und der Film mit den Minions als Nebendarsteller läuft im Fernsehen.

Ich häkele vor mich hin und Steffi paust einen Tiger ab. „Sieht böse aus, sieht nicht aus wie Kinderbuch“ ist ihr Kommentar und meiner „Gähn“ auf mein Projekt bezogen. Das Empress of Dallas Kleid aus den USA steht ihr beängstigend gut und sie hat den passenden Blazer, der aussieht als würde er dazu gehören, dann Zweiteiler und eh perfekt. Nein, nicht bedrückend, erstaunlich immer wieder, wie unterschiedlich die Trödelkleider an uns ausschauen. Angeblich kann sie keine Falten, das stimmt aber definitiv nicht.

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Das benachbarte Bauprojekt hat kleine Risse entstehen lassen über der Tür des Schlafzimmers. Ihr Freund musste ab morgens früh arbeiten und wir geben das Bett frei und verlegen uns ins Wohnzimmer. Sie zeigt mir ein Modeheft und da ist genau die Streetware-Jesuslatschen-Mode zu sehen, die in der FH gezeigt wurde, also ich scheine mich mit dem Thema, was gerade angesagt ist und als modisch zählt, nicht auszukennen. Muss ich auch nicht. Ich bin die Sonne und kenne mich nur mit BM aus. Immer wieder flucht sie und es herrscht viel Stille und die Stifte sind leer. Dann Mr. Thang. Jan kommt vorbei mit seinem eleganten Whippet, schwarz. Suki ist so viel kleiner wundere ich mich und werde als Non-Checker entlarvt, weil Whippet und italienisches Windspiel verschiedene Rassen sind. Hunderennbahn in Hildesheim, muss man Rennschein machen und in Hannover ist mehr Milieupublikum (Prostitution). Das ist doch super, soll sich der Besitzer einen Pelz mit Fuchskragen besorgen und ich wette auf seinen Hund.

Ich fühle mich heute in etwa so modisch (die Neapeltasche zur Probe).

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29.06. Montag werde ich nicht früh wach, wie am Wochenende, sondern der Wecker weckt mich brutal und ich könnte noch weiter pennen. Ich habe irgendwie von einem Essen geträumt bei der VHV, große Gruppe, eher Büro essen und ich erzähle, dass ich morgens einen Gerichtstermin hatte und die VHV auf der Gegenseite war (Gegenseite darf ich ja erzählen und ich hätte gewonnen). Jasmin sagt, dass sei hier nicht unbemerkt geblieben und die würden mich komisch anschauen. Irgendeiner ist mit einer ganz kleinen Frau zusammen. Das fällt dann erst auf der Straße richtig auf beim zum Bus laufen, sie ist nur kniehoch und ich frage mich, was das für eine Art von Behinderung sein soll und das es aber offenbar schon eine ist, wenn das so krass ist. Stephan erzählt morgens vom Konzert, was wohl erst nach 22 Uhr angefangen hat. da war ich schon im Bett. Movits seien fast so tanzbar gewesen wie die mexikanische Band lese ich in der Haz.

Meine Betreute ist unterwegs als wir kommen und wir setzen uns in den Innenhof. Sie lässt sich Handcreme und ein Bibelbuch mitbringen. Der neue Stationsarzt und die mir bekannte Sozialarbeiterin. Wir zicken uns an. Frau Afrika kann wieder arbeiten und hat eine rosige Zukunft vor sich, so der Arzt. Sie ist so kreativ, muss nur stabil bleiben. Lehnt dann aber im weiteren Gespräch leider die Ergotherapie ab, will nur im Zimmer sein und die Kirchenmitglieder sehen (bei einem religiösen Wahn bin ich misstrauisch und es gefällt mir nicht, was ich höre, aber die anderen hören es nicht). Will Integrationskurs machen. Hatte ich alles schon beantragt, hätte dafür in die Königstraße gehen müssen und sie hat den Termin abgesagt. Sie braucht mich nicht und gleichzeitig ich soll aber den Arzttermin für sie ausmachen und den Krankenschein vom Sozialamt abholen. Die lassen sich ganz schön verarschen von der Guten. Sie sagt: ja gut, Spritze, aber ich spüre, dass sie nicht überzeugt ist und es nicht lange anhalten wird. Zumindest bis nach meinem Urlaub, weil 1. Spritze wird sie nehmen, ist auch die Meinung der Frau von Frauenwohnheim. Eine Musterschülerin von Ihnen, die den Marathon mitlaufen wollte, ist abgeklappt und hat sie nicht mehr erkannt. Ist schon 8 Monate hier. Die Zimmer seien gar nicht eingerichtet, hier könne man nicht gesund werden, sagt die Sozialarbeiterin. Fahrrad in der Bahn. Um 14:36 los in Langenhagen und um 14:59 Allerweg. Gut gemacht. Gerichtspost geholt. Frau von früher getroffen, war Uni-Sekretärin und ist dann schon in meinem Referendariat Rechtspflegerin geworden. Sie bewundert immer meine Outfits und will mich für ihre 14-jährige Tochter fotografieren um der zu zeigen, wenn man kreativ sein will, muss man auch basteln und nicht nur zeichnen.

Postkarte in die Schweiz, Ritterrüstung für Frederik, nachträglich. Ständig ändern sie die Frankierung. Statt 75 kostet eine internationale Postkarte jetzt 80 Cent. Mir fehlt 1 Cent. Will Briefmarke im Automaten kaufen, geht nicht. Neuer Postmitarbeiter schenkt mir zwei 2 Cent Marken mit Werbung für Postbank. Auch gut. Viel Post. Verwaltungsrichterin will, dass ich neuen Vordruck für PKH ausfülle. Fühle mich verarscht und rufe da an.

Der Freund des Kollegen im Büro. Will nicht in Wunstorf bleiben, ist traumatisiert durch die Fixierung, dass er sich mit einem Kugelschreiber in den Arm gehakt hat, das sei nicht so schlimm, die anderen würden sich ritzen und drogeninduzierte Psychose, er sei kein Junkie, er will lieber in eine Klinik nach Lübeck, ans Meer, sich über seine Beziehungen unterhalten. 6-Wochen-Beschluss ist kein Ponyhof und er ist mir so ein bisschen wenig selbstkritisch bei dem Ganzen. Eine Teenagertochter einer Mandantin –ohne Termin – wartet auf mich um 10,- € einzuzahlen. Die Mutter braucht dringend einen Termin bei mir (die ist auch psychisch krank). Ich sage Sport ab. Zu unappetitlich unten herum. Weder Bock auf Yoga noch auf Trampolin. Ich könnte 24/7 auf dem Bidet sitzen und mache mir um die anstehende Reise Gedanken/Sorgen, ob das so geil wird in meinem Zustand und wie lange das noch anhält. Werde ich immer vor Reisen krank und das sei nicht krank, sondern ein natürlicher Vorgang beruhigt mich Stephan, aber so natürlich finde ich das nicht mehr, aber unten zunähen geht auch nicht.

Der Hausarzt von Herrn Minus will die ambulante psychiatrische Pflege verordnen und sieht es genauso wie ich. Hatte morgens mit dem Richter telefoniert, der mich bestärkt hat und dann mit der Steuerung (netter Typ, meldet sich Mittwoch wieder). Die Ärztin will ich gar nicht mehr sprechen nur ihren Vorgesetzten oder irgendjemand von der übergeordneten Stelle für Gemeindepsychiatrie, den Nachfolger von Herrn Schlieckau, wen auch immer.

Es gibt Pasta mit einer Soße aus Ochsenherzen und Fenchel mit Butter und Chili und Wallnusssalami aus Bayreuth. Geht auch das Foto von mir als Hund geschminkt im Wiener Fasching für die Goldene Theaterkarte. Wie flexibel ist das Schauspielhaus. Finde meine Augenentzündung auch langsam deprimierend. Detlef ist zu Besuch. Wie findet er das Teer- und Schwefelshampoo, was Stephan geschenkt bekommen hat. Das rieche nach Teebaumöl, aber noch fieser. Detlef kennt sich mit Zahnpasta aus und probiert gerne ausländische Sorten. Steffi schickt mir email mit dem Einbandentwurf für das Schulbuch bei dem es um Zahlen geht und wie man Kindern durch eine spannende Geschichte um eine Vergrößerungsmaschine das Rechnen schmackhaft machen kann. Mir gefällt der Entwurf total. Grafisch gut gemacht und ansprechend und lässt viel Raum für die Phantasie. Ich hefte Seepferdchen auf Häkeltürme und bin aber wenig unterhaltsam und gehe um 21:30 Uhr ins Bett. Schön Wolldecke auf die Haut um den Bauch und dann immer wieder wach und die kratzt auch. Irgendwann geht Detlef. Da hätte ich mal ein Ibuprofen nehmen sollen. Das tue ich dann als Stephan ins Bett kommt.

30.06. Traum: Besuch bei Verwandten (in Amerika). ich soll immer erklären, wer ich bin (die Tochter von…)., die Frau stellt mir ihre Töchter vor und sagt, beide seien Single und ich sage, ich sei verheiratet und beschreibe Stephan. Ist kräftig gebaut und trägt mittlerweile eine Brille. Hat verschobene Wahrnehmung und denkt immer er sei viel kleiner und schmächtiger. Ruf ihn und als er in den Raum mit Frauen kommt, lachen alle. Ich telefoniere bei Marc und Jasmin und beschimpfe die Gegenseite am Telefon. Die Psychologin bei uns aus dem Büro sitzt vor mir und lächelt und hört aufmerksam zu. Ich gehe raus und verfriemele dabei das Telefonkabel, was an der Treppe in einer Leiste befestigt ist und es ist viel kürzer. Ich versuche das zu korrigieren und kriege es natürlich nicht wieder so hin. Da wird Marc schimpfen. Ist auf einmal das Haus von Marc und Jasmin. Ich bin ganz früh eingeschlafen. Wir wollten noch eine lange Reise in ein Sternerestaurant antreten. War ich denn mit, will ich am nächsten Tag wissen und die Antwort lautet ja. Ich kann mich an nichts erinnern und es hat aber 500 pro Person gekostet. So, jetzt weiß ich, dass sich das nicht mehr lohnt für mich. Meine Eltern haben bei uns geschlafen und können hier frühstücken. Ich habe das Toast offen gelassen und Stephan hat eine ganze Tüte voller Brötchen gekauft, Käsebrötchen und Laugen. Die sind alt und müssen weggeschmissen werden. Meine Familie, Johannes ist auch da mit Familie, will sie essen. Ja, aber dann auftoasten. Kann man hier machen und alles im Kühlschrank darf gegessen werden. Mache ihn auf und da stehen lauter Tassen mit ominösen Flüssigkeiten drin u.a. trübe Flüssigkeit mit weißen Samen wie Froschlaich. Das schmeiße ich mal weg. Das ist ja eklig. Werde wach. Fühle mich nach einer Nacht der Schmerzen nicht gut ausgeschlafen.

Stefanie hat die schwerste Prüfung hinter sich gebracht und es ist gut gelaufen. Ich freue mich. Der Supermarkträuber wird von Holger verteidigt. Der war auch immer im Nordbayerischen Kurier in den Schlagzeilen und pendelte wohl wie wir zwischen Hannover und Oberfranken. Die haben mit Handyüberwachung gearbeitet und Armut war das Motiv. Er musste seine Familie unterstützen und hat sich selber nichts gegönnt und wohl nicht mal im billigsten Hotel übernachtet, sondern im Auto.

Der Kollege hat ein Bild aus der Psychiatrie geschenkt bekommen mit Zahnpasta gemalt. Ja, das hat was. Später Bagels für den Kollegen besorgen, der einen ausgeben will, aber dann noch was zu erledigen hat. 10 vor mir in der Schlange. Dauert eine geschlagene halbe Stunde. Bin ich seine Sekretärin? Gepflegte Schwule, denen gefällt, dass der Energieanbieter ihnen ein persönliches Dankeschön schickt, dann darf es ruhig etwas Mehr kosten, das ist es ihm wert und sie werden im Alter anspruchsvoller, wie sie sich wechselseitig bestätigen und das Wasser muss schmecken. Er muss es Frau Weißwein noch mal sagen und es wird ihr nicht gefallen, dass ihm ihr Wasser nicht schmeckt. Oh Mann, ich muss mensig und in den Wechseljahren sein. Ich halte es kaum aus und bekomme Tourette von so was. Der Inhaber schneidet die Bagels nicht in Viertel mit seinem Beil, sonst drückt er den Belag raus. Wir sollen abbeißen, das sei wie Küssen. Quittung haben sie auch nicht. ES IST EIN MARKTSTAND werde ich dem Kollegen erklären, was erwartet er. Herrgott noch Mal. Ich muss mich zusammen reißen mich mit dazu zu setzen und koche wieder über. Mir habe ich Bananen gekauft wegen der Minions glaube ich: „Banana“ muss ich immer denken.

Nachmittags Insolvenzverfahren und 30 Faxe. Das kostet die letzte Kraft. 5 gehen nicht durch. Ganz guter Schnitt. Die blöde Betreute hat immer noch keinen Hundeführerschein und es der letzte Tag des Monats. Warum ich sie da so unter Druck setze. Sie kann mit Hunden umgehen. Mir ist der Lappen doch wumpe. Weil sie es selber gesagt hat, dass sie es im Juni macht und ihr jeden Monat ca. 50,- € Hundebudget durch die Lappen gehen von denen sie die verdammte Hundesteuer zahlen könnte Herrgott noch mal.

Sonst geht es um Safranwasser und andere persische Getränke bei Elisabeth und heute im Ahoi Brause und Zahnfleischbluten. Sie lässt eine Tüte da, obwohl sie schon einmal zurück gekommen war und ich sie ihr in die Hand gedrückt hatte, aber darin waren nur leere Verpackungen, Vomex A und ein großes Büschel blondierte Haare. Skalp? Schamhaartoupet. Ich mag die Tüte. Die Steuermitarbeiterin hatte sich nicht getraut rein zu schauen.

Die Nachbarin deren Tochter gestern für sie gewartet hat ist durch den Wind. Immobilienverkauf am 02.02. Nicht umgesetzt, Notar gepennt und dann Poststreik, jetzt Schufa-Eintrag und Dispo soll gekündigt werden. Kann die Anwältin da was machen?

Stephan gibt mir den Tipp, falls er mal zu der Jahreszeit im Sterben liegt, ruhig ein Schälchen Himbeeren vorbei bringen. Die Nachbarin kommt bei meiner Tante vorbei als wir telefonieren, hat eingekauft, hoffentlich Vanilleeis. Nach dem Durchfall und vor der anstehenden Zahnversorgung. Sie lacht. Ja, ich bin wie sie unverwüstlich. Sie hat auch immer viel geblutet, dann wurde in England die Gebärmutter entfernt. Im Alter sei es so, dass man an Lapalien zugrunde geht, die eigentlich nebensächlich sind. Der Armbruch spielt bei ihr keine Rolle mehr. Abends denke ich dann, dieses alt werden ist dann richtig krass, Wechseljahre quasi piece of cake. Da spricht dann keiner mehr von.

Während ich mir morgens eingebildet habe, das Blut wird heller und es schleicht sich aus, stelle ich am Nachmittag fest, dass ich wieder alles knallrot vollgeblutet habe. Nach Sport ist mir nicht zu Mute und Suki versuche ich auch los zu werden. Doch lieber zum Arzt, aber was kann der schon machen? Mich zunähen? Ich suche langsam nach schuldigen? Sex und damit mein Mann? Sunla, weil sie mir die Binden geschickt hat, die ich haben wollte.

Abends die Reise ins Glück 20 Minuten schauen. Mir ist kalt und ich habe 37,2 °. Schmerztablette und eine Folge Kunst und Krempel bis sie wirkt. Dann muss ich alle 15 Minuten auf die Toilette und es kommt kaum was. Blasenentzündung? Schmerzen die ganze Nacht und keinen Schlaf, nur Stiche im Unterleib. Schmerzmittel wirkt nicht. Hölle. Aber weniger Blut. Das ändert sich dann morgens wieder.

01.07. Verlasse die Wohnung grußlos als die Zweitfrau kommt. Herr Yoga, Eltern wollen Haus aus der Zwangsversteigerung in Kirchrode kaufen. Er kann nicht in Sozialwohnung ziehen, vorher springt er vom Balkon.

Termin bei TCM-Ärztin, verspricht die Blutung vor dem Urlaub in den Griff zu bekommen, sonst nadeln. Habe Freitag gleich Folgetermin. Hormone verschieben alles nach hinten. Wechseljahre machen Hormonschwankungen und durch Zugabe wird das ausgeglichen, aber dem Körper wird simuliert, er sei nicht in den Wechseljahren und dann wird dann verschoben, aber irgendwann muss man durch und ich will durch wegen meiner Gärten im Unterleib, also Zähne zusammen beißen.

Frau Pflanzenableger, die das Bett bekommen soll rufe ich an. Ob der Kefir auch geschwefelte Trockenfrüchte verträgt. Es muss Bio sein, warum denn das? Weil er ist doch so klein, viel kleiner als ein Mensch und die Giftstoffe und am besten sind getrocknete Feigen. Die würde ich im Laden für arabische Lebensmittel kaufen. Ich kann meinen nicht mehr sehen und die sind unkaputtbar und wachsen wie Hulle. Die vertragen alles, nur ich das Zeug nicht.

Nachmittags eine Betreute, die zu meinen ersten gehört, sie hat eine quadratische Figur und mittlerweile graue, kurze Haare und die ich so gut wie nie sehe. Sie will nach 6 Jahren die Tagesstätte kündigen zum 17.07. Immer muss sie kochen und eine Teilnehmerin hat einen Löffel von ihrem Pudding gegessen und den Rest weggestellt. Sie hat sie dann gefragt, ob es nicht geschmeckt hätte und die Antwort war, sie sei satt. Da macht man alles frisch und es wird in die Tonne geworfen, außerdem sei satt eine schlechte Ausrede. Die anderen seien unhygienisch und benutzten ein Handtuch zum Hände abtrocknen und für das Geschirr. Das gehe doch nicht. Sie sei 50 und weiß wie das alles geht, braucht keine Zettel auf denen steht was man zu tun habe und die Arbeit bleibe an ihr hängen. Es würde sie nur noch runter ziehen. Die Spritze wird von 4 auf 5 Wochen verlängert. Ich sage, dass es ihre Entscheidung sei, aber ich hoffe, dass sie sich dann bei mir meldet, wenn es ihr nicht gut geht. Das hat sonst die Tagesstätte gemacht, weil es ihr dann auch so schlecht gehen kann, dass auch Melden schwierig wird und ambulant betreutes Wohnen will sie auch nicht. Dann gibt es nur mich. Sie sei stabil. Mich kann sie auch los werden. Da lacht sie, „nein, mit Ihnen habe ich einen guten Fang gemacht“.

Schadensfall mit der VHV, auch wenn ich da neulich essen war, will ich bezahlt werden (Unterschrift auf dem Klo quasi). Die Frau des Betreuten, die Mandantin ist hat mir gestern 2 kleine Torten von Efendi Bey vorbeigebracht für mich und meinen Mann als sie den Scheck über 3.500 abgeholt hat.

Frau aus Lehrte ist im Krankenhaus, 100 m von der Wohnung entfernt. Die Blutzuckerwerte sind entgleist.

Stephan spiel Ping Pong und ich habe Fenchelgemüse gemacht und einen Salat. Sabine ruft an, aber 11 A geht nicht. Bin unpässlich. Stephan kommt dann nach Hause. Die ganze Woche begleitet mich das Lied von Screamin Jay Hawkings.

Dreieckstuch aus Mohair/Poly für die kalte Jahreszeit, irgendwie Muster leicht verbockt, aber nur leicht und aufribbeln geht auch nicht bei der Wolle. Ich werde besser und dann Weihnachtsgeschenke für alle.

Schmerzen und Hitze, kann nicht schlafen. 2. Schmerztablette, wirkt auch nicht. Stephan will verständlicherweise keine Berührung zur Wolldecke bei den Temperaturen.

02.07. Irgendwann in den Morgenstunden keine Schmerzen mehr und eine Runde schlafen. Ich bin dankbar. Werde dann wach und bin voller Elan und die Stimmung ist wieder bestens. Eine Runde häkeln während die TCM-Medizin wirken soll und vor dem Kaffee. Dann duschen und Haare wachsen. Auch wenn ich noch blute, die Welt ist schön und ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Freue mich auf das Theaterstück heute. Telefonat mit meinen Eltern. Sie wusste es nicht mit unserem Urlaub und Rick will mich an mein Istanbulversprechen erinnern. Meine Mama meint Ausschabung. Das sei nicht so schlimm. Außerdem bittet sie mich vorsichtig zu sein. Am Meer seien manchmal spitze Steine im Wasser, die man nicht sehen würde. Mama, ich bin fast 50. Das ist so süß! Mein Brief ist angekommen, den ich am 24.06. oder so losgeschickt habe. Schön Poststreik. Mein Paps ist auf Schiller, die Glocke, sein neues Lieblingszitat:

Riesengroß

Hoffnungslos

Weicht der Mensch der Götterstärke

Müßig sieht er seine Werke

Und bewundernd untergehn

Heute keine Strumpfhose. Leider blute ich noch stark, so dass ich anfange am Optimismus der Ärztin zu zweifeln, aber die Schmerzen sind fast weg und die Laune besser. Bei den Homöopathen zählte das immer mehr, wie die Energie ist.

Betreuter mit Fahrkarten, die beim Amt eingereicht werden wegen Besuche seines Sohnes in Hameln. Sie fahren jetzt zum Meer mit Niedersachsenticket, aber die Haftpflicht, die ich ihm angedreht habe und die mir mit über 100,- € auch teuer vorkommt hat gerade abgebucht. Warum wird die nicht vom Kindergeld abgezogen? Das muss dringend geprüft werden. Er war früher auch in Italien. Bambino oder so. Ja, klingt italienisch. Ja, ich habe was am Auge.

Die Frau, die immer lustig redet, hatte sich wegen Nachbarn beschwert und will sich bedanken wegen der GEZ-Befreiung, die endlich geklappt hat und die Wohnbetreuung ist eine blöde Kuh, die einfach in der Urlaub abgehauen ist, aber von dem Guten neuen aus der Tagesstätte hat sie eine Traumatherapeutin vermittelt bekommen unter meiner alten Büroadresse. Ja, wo das ist kann ich ihr gut erklären, so gut ich so was halt kann.

Doch kein italienisches Stück, sondern Chilenen. Ist ja gut, mein Mann hat Recht. Hätte halt gut gepasst für mich. Illusion wäre auch schön gewesen.

Mandant bedankt sich für Anwaltsempfehlung (Steuerstrafsache) und will jetzt noch eine Empfehlung wegen Unterhalt der Tochter. Kriegt er.

Herr Minus. Die Steuerung lehnt sich zurück, ich telefoniere denen immer hinterher. Ich will Entscheidung, rechtsmittelfähigen Bescheid. Schicke Fax. Da habe ich ganz schön mit dem Betreuungsrichter gewunken, wie mit einem Zaunpfahl, der denen Eindruck machen soll wie es juristisch läuft und der mich bestätigt hat.

Elisabeth war beim VPE (ich hatte ihr das Geld mitgegeben und nicht überwiesen, weil die sich ständig umentscheidet und wollte denen das sagen), aber Hamburgfahrt Ende des Monats ist schon voll und in Berlin müsste sie sich ein Zimmer teilen mit einem Mann. Das wird doch nichts. Auch Hamburg hätte man Zimmer teilen müssen und das fahren fast nur Männer mit und die Gruppenleiterin und die will nicht.

Ich blute ohne Ende und kriege Kreislaufprobleme und mir ist schlecht. Streiche mittags die Segel und gehe nach Hause. Muss mich aufs Bett legen. Meine Betreute (12 Uhr Termin) kam nicht und hatte die Termine verwechselt und dachte, das sei Morgen.

Zuhause liege ich auf dem Bett. Der Körper ist kalt und ich decke mich zu. Karins Mutter ist gestorben und Morgen ist die Beerdigung, aber sie fliegen trotzdem mit uns. Noch ca. einer Stunde muss kurz eingeschlafen sein. Traum: Mein Vater steht auf von einer Kirchbank hinter mir und geht nach vorne, will, dass die schlimme Orgelmusik aufhört und auf einmal ist es die Beerdigung meiner Schwester und ich sehe ihn im Gegenlicht wie er da steht und habe Angst, dass er umklappt und mir wird auch ganz anders zumute. Marc und Jasmin haben nur normales Auto, kann Stephan Ausflüge machen und ich bleibe bei Karin und hüte das Haus. Stephan will mit mir sein, aber er will auch Pompeji sehen und ich denke, es nützt nichts, wenn er verzichtet. Er kann mir dann erzählen und Fotos machen. Wenn meine Eltern Istanbul nicht mehr schaffen, kann ich sie in Bayreuth besuchen und wir erzählen. Langweilig wird es mit ihnen nie. Habe mit Zahn um den Hals geschlafen, gut die Kette hätte ich abmachen können. Um 15 Uhr wieder ins Büro. Hatte Post dabei, wo mich eine Frau von der Stadt Hannover locken will den Vergleich in einer Betreuungssache umzusetzen mit: mein Betreuter zahlt Raten und sie meine Gebühren. Denkt sie denn ich bin käuflich? Er zahlt gar nichts und ich scheiß auf die Gebühren. Gleich wieder auf 180. Stephan sagt, er habe mir schon zig mal erklärt, es sei ein guter Deal und meiner der unrechtmäßig Geld bekommen hat aufgrund eines Fehlers muss nur die Hälfte zurück zahlen, aber ich bin immer außer Rand und Band. Meine Aggression ist ein Problem.

Herr Yoga hat irgendwelchen Betrügern Geld gezahlt für einen englischen Führerschein und das klappt nicht. Hatte ich gleich gesagt, aber er hat nicht gefragt im Vorfeld, quasi Alleingang. Jetzt will er beraten werden wegen Klage und Strafanzeige. Ich kümmere mich gerade um sein Eilverfahren vor dem Sozialgericht und soll bei einem Ortstermin bei der Hausverwaltung mit dabei sein in seiner Wohnung (hat der Arzt vorgeschlagen) und will in den Urlaub. Das ist mir jetzt egal und ist vermutlich eh sinnlos.

Pflegedienst Frau Bettlägerig. Warum haben die 1.000,- € abgehoben, will Rückmeldung von seinem Chef. Geld sollte für Vorsorgevollmacht verwendet werden (Grabneugestaltung wollte sie, kostet über 600,- €) und nicht vom Pflegedienst verjuxt. Erwarte Rechtfertigung von seinem Chef, der heute auf einer Beisetzung ist. So haben wir nicht gewettet. Eine Bettlägerige braucht nicht 1.000,- €. Sie kriegt Essen auf Rädern und isst wie ein Spatz.

Herr ADHS taucht nicht auf. Morgens noch AB, dass ich ihn zurück rufen soll, aber wir hätten ja nachmittags den Termin und ich soll ihn zurück rufen. Warum, mach ich natürlich nicht, wir haben ja den Termin. Dann rufe ich an als er nicht kommt. Ist die Treppe runter gefallen und kommt gerade vom Arzt. Absage wäre halt schön gewesen. Kommt jetzt Morgen.

Bei meinem Kollegen sieht das Auge besser aus. War noch mal bei der Ärztin, es geht jetzt wohl auf. Solange es nicht hart wird und sich abkapselt. Ach ja, wie bei mir. Will ich gerade nicht hören. Auge ist nur eitel. Bauch ist wichtig, kann nicht so viele Baustellen auf einmal. Zuhause merke ich, dass Stephan mir einen neuen Schlüssel ran gemacht hat. Sieht aus wie Evva irgendwie. Neulich hat bei mir der Haustürschlüssel geklemmt und die Tür ließ sich nicht öffnen. Der Nachbar stand neben mir und ich meinte zu ihm, ob mein Mann die Schlösser ausgetauscht habe. Stephan hat seinen Sportschlüssel verloren und den Kellerschlüssel abgebrochen. Sind das seine Wechseljahre? Ich fragte ihn neulich, ob er was merken würde von hormonellem Wechsel, weil bei Männern müsse es das ja auch geben. Er meinte nicht und vielleicht wären nicht alle betroffen.

Die Wohnung des Nachbarn wurde als Spielstätte nicht genommen und die ist total geil. Was müssen die für Bewerber haben, Alter?

Ich muss mich schwer aufraffen. Theaterformen. Es ist so heiß, dass die Lift-Apfelschorle verdächtig lecker schmeckt, die wir uns vor der Vorstellung teilen. Wir sitzen am Rand. Typ: er muss mich inkommodieren. Das kann er mit seiner Frau machen. Er muss durch und kann es nicht so sagen, sondern will allen zeigen, dass er studiert hat und mehr noch, Klugscheißer ist. Das Stück finde ich super. Handelt von dem Militärputsch in Chile. Wie würde das heute laufen. Die ganzen Minister als Berater. Er darf die Erklärung an das Volk nicht einfach vor einem roten Vorhang und der Landesfahne abgeben, sondern muss optimistisch/dynamisch wirken mit Kindern. Dann schwanken sie und zeigen uns Roberto, einen 10 jährigen Jungen, den sie aus einer Kiste zaubern. Seine Mutter ist Putzfrau und sein Vater sitzt im Knast. Die Statistik besagt, dass er auch straffällig wird, um das zu verhindern soll jeder Zuschauer 20,- € für Roberto geben, damit ist seine Schulausbildung und die Uni gesichert (und sie sind sich bewusst, dass dieser Moment wenig künstlerischen Reiz und Sex Appeal hat, aber das soziale geht vor der Kunst). Sie kommen mit Klingelbeuteln und mein Mann macht einen Schein rein, der den jungen Schauspieler aufgucken lässt. Dann ein Aufschrei. Sie haben hier einen, der sich weigert. Der wird mit einer Kamera gezeigt. Woran liegt es? Hat er kein Geld? Doch Anzug und teure Schuhe und iphone 6. Hat die Geschichte von Roberto ihm nicht gereicht, dass er sein Herz öffnen kann, will er mehr. Die Schauspielerin dreht richtig auf und ist bereit für Roberto zu strippen und steht mit entblößten Bürsten vor ihm. Was das reicht immer noch nicht, will er, dass sie ihm einen bläst. Das macht sie für Roberto. Sie muss dann von ihren Kollegen weggetragen werden, weil sie sich so in Rage redet vor lauter Roberto-Rettung. Dann sagen sie uns, dass das alles nicht nützt, weil Roberto 2017 von einer verirrten Kugel getroffen wird und mit 12 stirbt. Dann ist die verirrte Kugel zu sehen, einer der Schauspieler, die alle viel tänzerisches Talent haben und Akrobatik können. Immer sei er der Böse, damit ist das doch eher der, der abdrücke und er habe Roberto schon seit Wochen im Kopf und bald wird er ihn im Kopf haben. Wir finden das Stück sehr gut und stehen zu dem Trinkgeld, was wir verteilt haben. Es hat die Richtigen getroffen. Samstag steht in der Haz es sei ein Stück was Antworten geben würde statt Fragen zu stellen und selten lustig sei. Klar, angenehmer ist es wohl, wenn sinnfrei irgendwelche Aktionen stattfinden, die interessant wirken und jeder kann was hinein interpretieren statt das Mal eine politische Aussage getroffen wird. Ich mag es lieber so. Der chilenische Präsident ruft in Amerika an als die Bomben fallen um dem dortigen zu sagen, dass sie seine Kultur nicht haben wollen. Fuck Hannah Montana. Muss später nachschauen, wer das überhaupt sein soll. Zur After Show Party kann ich nicht bleiben wegen Blutverlust und die Schmerzen strahlen in die Beine, aber ein schöner Abend war es trotzdem.

03.07. Letztes Arbeitstag. Um 11 Uhr Termin zum Nadeln. Mein Cousin hatte um Rückruf gebeten. Es geht um den Familienstreit um eine Erbschaftssache. Fakten liefern hilft nichts. Die Schwester einfach mal anrufen, dass sie sich gesehen fühlt. Das bewirkt Mehr. Sagen die Mediatoren und ich kann die ganze Aufregung um Geld nicht verstehen. Geht doch nicht an Vodafone, sondern an ein Geschwister. Ich mache ihm Mut. Er kriegt es vielleicht besser hin, seine Schwestern sind schwer eskaliert. Herr ADHS , dann zur TCM-Tante, keine Nadeln, nur weiter Tee. Den Sport verbietet sie mir. Ist auch besser so. Ich soll mich schonen. Lieber Mittagsschlaf und nein, ich fahre nicht in die Stadt um mir Häkelgarn in einer Neonfarbe zu besorgen. Vorher Schreibtisch leer machen. Alles noch bearbeiten, was noch raus muss. Die Mutter von Herrn Minus ruft an und lobt mich, mein Engagement und das Schreiben hat die Perserin vom abW (ambulant betreuten Wohnen, führe diese Abkürzung mal offiziell ein an dieser Stelle) ihr vorgelesen und was ich für den Sohn tue. Sie wüssten es zu schätzen. Habe jetzt nach dem Urlaub meine erste Clearingskonferenz, was auch immer das heißen mag. Soll eine Lösung gefunden werden. Noch mal dort treffen. Kostet mich alles Zeit. Etliche Betreute wünschen mir per mail einen erholsamen Urlaub. Das tut gut. Band neu besprechen. Die Steuermitarbeiterin fragt nach Notfällen. Gute Idee. Ich spicke sie mit Geld. Das hilft meistens und bei allen Differenzen, vertrauenswürdig ist sie. Eine Betreute schreibt mir nachmittags email was sei wenn ein Notfall eintreten würde, wenn ich weg bin. Das wusste ich, dass sie versucht da Geld rauszuschlagen und schreibe zurück. Notfall, dann zum Arzt. Sie schreibt: sie meint Geld. Ich überlege etwas und antworte ihr dann:

„Ich bin zuversichtlich, dass Sie das hinbekommen. Wir hatten den Turnus ja zwischendurch auf 2-wöchentlich und das hat jedes Mal geklappt. Ansonsten würde Ihnen Frau Perserin sicherlich mit 10 oder 20 € aushelfen, die ich ihr dann erstatte, wenn ich am 15. wieder da bin. Was meinen Sie?“.

Dann wünscht sie mir auch einen schönen Urlaub. Um 19:30 Uhr ist der 50zigste Geburtstag. Ich muss mich richtig zwingen dort hinzugehen und wir kommen 1,5 Stunden zu spät und ich missgelaunt. Beachte die Anwesenden zu wenig und setze mich gleich in eine Ecke. Mein ehemaliger Ausbilder und seine Frau kommen ganz zu kurz. Er erfährt nur als Musikfreund und Peter Gabriel Fan, dass wir zu Laurie Anderson gehen. Eine Kollegin, die neu in der Runde ist begrüßt mich überschwänglich und erklärt, wie sie die Gastgeberin kennen gelernt hat. Ich bin einsilbig und doof. Die zukünftigen Kolleginnen weichen den Freundeskreis auf in Richtung heterosexuell. Alle Ergotherapeutinnen sind blond. Das ist wohl Einstellungsvoraussetzung. Der Oberarzt aus Wunstorf sagt mir, dass Herr Ihme jetzt bei ihm sei und sich nächste Woche bei mir melden wollte. Heute Abend ist es mir sehr sympathisch und sein Freund auch, der viel von Italien erzählt und mich in Stimmung bringt und ich denke die würden gut zu den Hamburgern passt. Vielleicht mal zusammen essen gehen, aber das fällt mir erst am nächsten Morgen ein, sonst hätte ich es gleich vorgeschlagen. Ich belatschere den Fachmann mit meinem Clearingfall und gestehe dadurch, dass ich mich nicht nur mit seinem Haus anlege, sondern auch mit der Gemeindepsychiatrie. Das No-Go war schon, dass sie mir ihre Einschätzung, die schlechten Nachrichten nicht vor dem Betroffenen gesagt haben, sondern draußen vor der Tür. Hat er Recht. Ein Krass-Schimpferin (Geschlecht nicht eindeutig) zieht an den Gaststätten vorbei und lässt sich gerne nieder um dort ihre Tiraden abzulassen und dann muss man sie dezent, aber bestimmt weiter bitten und verscheuchen und die hat echt erstaunliche Schrei- und Schimpfenergie bei den Temperaturen. Jan holt auf Nachfrage seinen superedlen Hund, schwarz und elegant mit blendend weißem Gebiss. Stephan holt Suki.

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Der Schriftsteller drückt erneut seine Bewunderung für mich aus, die Hütchen und die Selbstverständlichkeit mit der ich sie trage, ich gehöre wie markante Gebäude zum Stadtbild. Mein heutiges (mit den Cowboy- und Indianerfiguren aus Stephans Kindheit) erinnert ihn an die Bundeswehrsoldaten von früher bei ihrem Abschied. Die sind zwischen Dortmund und Vechta gefahren und hatten offenbar passend zum Einsatz Dinge auf dem Hut. Chico verarscht ihn und will wissen, was der NSA in den 80ern für Hütchen getragen habe und ich weiß nur noch, dass man früher als Frau aufgefordert wurde T-Shirts zu unterschreiben. Er ist betrunken- wie immer und seine Frau macht einen auf logisch Argumentieren –auch wie immer- und guckt immer wie eine Schülerin, die Lob vom Vater erheischen will. Es sind langweilige Rhetorikskills und das was Chico sagt macht immer mehr Sinn und ist interessanter und akademischer. Da kann sie machen was sie will, die 50zig jährige Einserschülerin. Chico moniert, dass er darunter leide, dass er (als Schweizer) seit 35 Jahren nicht als Ausländer wahrgenommen werde. Ihr Mann ist ihr peinlich und sie bestimmt, dass sie jetzt gehen. Er gibt mir einen Handkuss. Barbara zeigt mir ihre Crocs, weil ich sie angefasst habe. Sie sehen nicht aus wie die Clogs mit Löchern und sind ganz leicht und wohl ultrabequem. Sie will abgerundete Kacheln vom Strand und Chico eine Postkarte. Ich werde mich erholen und die Füsse in den Pool hängen und mit den Kindern spielen. Stephan fährt hoffentlich auch ohne mich nach Pompeji. Dazu ist die Gruppenreise doch da und ich freue mich über Fotos und wenn er da gewesen ist, dann ist es fast so als sei ich auch da gewesen (Vorteil lange Partnerschaft). Ich gehe mit beiden Windhunden zum Kackstreifen und leine Mona ab. Sie ist ein anderes Kaliber als Suki, jung, doppelt so groß und doppelt so schnell und man merkt ihr das Jagdfieber an, alles was sich schnell bewegt löst den Impuls aus. Suki ist genervt, wenn sie aufdringlich spielt, aber sie übertreibt es nicht und orientiert sich an ihm und so kann ich beide kontrollieren. Beide kacken und Suki kann besser markieren. Da schaut sie nur zu. Sie ist sehr freundlich und gehorsam. Ich weiß noch nicht mal ihren Namen als ich sie mitnehme. Noma finde ich auch besser. Mir macht Kai das Licht an als ich auf dem Klo sitze. Unten herum scheint es halb so schlimm. Die Ladeninhaberin hat tolle Quiche gemacht und sehr aufmerksam bewirtet. Würde ich auch wählen den Laden für eine Feier. Um halb zwei beschließe ich, dass wir gehen sollten.

Die Eltern der Gastgeberin sind übrigens niedlicher als beide Hunde zusammen.

04.07. Traum: Ich suche einen bestimmten Bauernhof mit einem riesigen Ochsen und die haben alle möglichen Nutztiere, versuche mich mit einem Plan durchzufragen. Dann sind wir zu Besuch. Durch riesengroße Fenster im Wohnzimmer, unterteilt durch Rahmen, wie altdeutsch, sieht man das Meer wie durch eine Lupe. Der schwarze Seeelefant packt sich einen schwarzen Seelöwen oder wie heißen die, die eine Nummer kleiner sind und man sieht die weißen Zähne blitzen (wenn das nicht mit dem Vorabend zusammen hängt…..)

Schönes Bett habe ich für Suki gebaut aus dem Podest im Schlafzimmer. Dick gepolstert mit einem Bademantel oben drauf und aus dem Weg. Er schläft wie ein Baby darin, ganz entspannt und ausgestreckt und bewegt sich nicht, wenn ich pinkeln gehe. Morgens Schnappschüsse mit dem Gin von Thomas, den ich nach gestern unbedingt weiter verschenken muss. Jan muss ihn auf der Rennbahn trinken.

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Suki sucht auch einen bösen Meister, dem sie dienen kann bzw. hat einen gefunden. Corgiemischling an der Ihme. Frauchen schmeißt Futter ins Wasser damit er rein geht. Wollte Suki um kurz vor 10 abgeben, aber der Schlüssel steckt. Das monieren immer schon die Pflegedienste, dass sie da nichts tun können trotz Zweitschlüssel. Mein orangefarbener Glasring aus Wien ist bei der Hunderunde kaputt gegangen (hatte sehr lange gehalten) und mein Reißverschluss vom Rock springt auf, aber unten ist definitiv weniger Blut. Das ist gut. Schicke Moritz, dem alten Winnetou-Fan bzw. seiner Mutter Fotos von meinem Cowboy- und Indianerhütchen, auch wenn ihm die Assoziation vielleicht nicht ganz nachvollziehbar ist.

Stephan denkt dran und ich suche Karte für Christoph und Lea, die heute kirchlich heiraten. Papst findet das 11. Gebot auf einer Steintafel: „Du sollst Spaß am Sex haben und denkt“: „Scheiße“. Ich suche Adressen raus und Retrokarten aus Ischia, falls es dort keine lustigen gibt oder überhaupt weil es lustig ist, Karten von einem anderen Ort zu verschicken. Der Psychiater kriegt eine und soll sagen, ob das schon der Beginn einer Schizophrenie sein könnte.