Archiv für den Monat: Januar 2015

VAGINA

12.01. Abends Schweizer Cracker und Käse aus Wien. Bewundere meine Lebensmitteleinkäufe. Der abgeranzte Blütentee und die Billa-Einkäufe. Die Pfefferminzbonbons sind mir allerdings zu scharf. Die bekommt meine Schwiegermutter.

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13.01. Ich sitze in einem Berg voller Post. Herr Ihme ohne Termin. Bringt mir Unterlagen. 2 mal polizeiliche Anhörung wegen Schwarzfahren und die Krankenkasse will ihn rausschmeißen, weil er 23 geworden ist. Das Schreiben stammt von Mitte Dezember. Die sollen mir schreiben, die Deppen.

Meine Betreute Afrikanerin nimmt die Spritze nicht. Ich fahre spontan ins Frauenwohnheim. Es geht ihr gut. Sie hat einen Korb geflochten und einen Perlenvirus gebastelt, den ich gleich lobe. Beides Ausflüge in die Ergo, die sie eigentlich ablehnt. Ich erkläre ihr die Risiken, dass ich eine erneute Einweisung beantragen muss, wenn sich das ändert und es sei ihr immer zeitnah schlechter gegangen, wenn sie die Medikamente nicht genommen habe. Das hätten wir mehrfach erlebt. Sie sagt, ich soll optimistisch bleiben und das wäre sonst o.k. mit der Klinik. Sie will Gespräche führen und, dass die das dann beurteilen, wie es ihr geht. Außerdem will sie eine christliche Therapeutin. Ich sage, erst mal wichtig ist, dass die gut ist, sie will ja keine Kinder mit der Zusammen erziehen und wenn die Brötchen schmecken, dann ist die religiöse Orientierung des Bäckers zweitrangig. Sie lacht und hält dann einer Mitbewohnerin die Tür auf. Das ist für mich ein guter Kompromiss, den wir der zuständigen Mitarbeiterin des Wohnheimes gemeinsam erklären. Ich hoffe, dass ich sie dann auch noch lenken kann, wenn es wieder bergab geht und versuche ihr auch diesen Ansatz näher zu bringen. Heute bekommt sie von mir die Bescheinigung „gesund“, dass alles gut ist. Wenn es ihr schlechter geht, kann man nicht mit ihr reden und dringt nicht zu ihr vor. Sie ist dann in ihrer eigenen Welt, erkläre ich ihr. Es müsse nicht immer mit Feuerwehr ins Krankenhaus. Ich bin 15 Minuten entfernt, wenn ich mich auf mein Rad schwinge und kann sie auch zum Arzt begleiten oder auch freiwillig ins Krankenhaus. Diese Worte soll sie noch mal berücksichtigen und ja, ich bin immer optimistisch und will, dass es ihr gut geht.

Mittag zuhause den kranken Mann versorgen, der mit Grippe im Bett liegt. Bei ihm sind 38 ° wie bei mir 41. Ich habe Obst und Gemüse gekauft und bereite gegrillte Paprika von für den Abend. Lecker sind die geworden in der Pfanne angeröstet mit Knoblauch und Essig, etwas Zucker, Salz und Pfeffer. Mein Cousin ruft mich an wegen der Familienfeier. Stadt Hotel Gernsbach sage ich nur.

VAGINA.

VAhrenwalder

Gegen die

Inflationäre

Nutzung von

Abkürzungen. Wie geil ist das denn? Ich liebe es und weiß, warum ich in Hannover lebe. Das ist genau mein Motto.

Eine Betreute braucht diese Woche früher Geld für Medikamente, eine andere ist krank und sagt den Termin schon das dritte Mal ab.

Endlich mal wieder schwitzen im meinem Sportstudio. Wie herrlich. Auf Plakatwänden prangt: „Happy Birthday, Elvis“. Macht man das? Einen Toten zum Geburtstag gratulieren als wäre nichts? Ich weiß nicht. Noch was: Immer wenn ich am Lichtenbergkreisel nach Hause fahre denke ich an die leckeren Kardamon-Kekse, die es dort gab mit ganz viel Butter und die ich dort – auch für Zuhause gekauft habe. Dann war der Koch/Bäcker weg und ich verzehre mich nach den Keksen. Mal eine Chiffre-Anzeige in der Haz. „Suche den Kardamon-Pistazien-Keks-Bäcker, der mal im Zweitladen von Frau Weißwein- und Lachbar am Lichtenbergkreisel gebacken hat. Bitte melden, ich vermisse Dich und will privat was mit Dir anfangen“….

Wienheimweh. Vorstadtweiber. Schlafe im Gästezimmer.

14.01. Die Akustik unserer Nachbarn von unten ist vom Gästezimmer aus eine andere. Versorge meinen Mann, treffe den Weihnachtshund und fahre zum Landgericht. Meine Betreute wartet mit ihrem Nachbarn vor dem Sitzungssaal. Sie hat Angst, soll ihn einfach „net amol ignorieren“. Die Ex sitzt im Zuschauerraum und berichtet uns alles. Sie ist da, weil sie sehen will, wie er eine Kelle bekommt. Hat ihr damals in den Bauch getreten als sie schwanger war. Wir erkämpfen Zeugenentschädigung für die Begleitperson. Die Protokollkraft begleitet mich nach oben und wir fragen bei der Fachfrau der Zeugenerstattung. Der Richter hatte schließlich sogar die Übernahme von Taxi-Kosten angeboten. Ich gebe ihr ihren Pflegebescheid. Sie hat jetzt Pflegestufe I seit Dezember und bekommt Geld. Der Nachbar soll auch was abbekommen. Das ist ihm egal, wie er sagt. Er macht es so. Das weiß ich ja, hat er ja schon bewiesen, aber es wäre doch eine nette Anerkennung und die Tochter will mit ihm teilen. Ihre Aussage wird nicht mehr benötigt. Es wurde offenbar ein Deal gemacht mit der Staatsanwaltschaft und er kommt nach Hameln ins Betreute Wohnen. Jetzt haben beide Frauen wieder Angst und der Nachbar, dick mit abgekauten Nägeln, der 11 ½ Jahre gesessen hat weil er einer alten Frau, die für 20 Mark ausgeraubt wurde zur Hilfe gekommen ist und dabei wohl übertrieben hat und Kampfsport konnte und daher gleich abgestempelt wurde, versteht die Welt nicht mehr.

Auf dem Rückweg 2 neue Wienhandtücher mit Apfelstrudelrezept und Rahmstrudel (noch passender als Gugelhupf), aber wer hätte gedacht, dass ich davon noch 2 bekommen würde (zu je 50 Cent).

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Für weitere 50 Cent kaufe ich ein Stofftier, was ich ausschlachten will für ein Faschingskostüm. Suchte eigentlich nach einer billigen Möglichkeit an grauen Zottel für die Eselsohren zu kommen. Fühle mich ziemlich genial mit der Idee. Statt teuer und neu: Stofftier töten. Bauch von Stofftier aufschneiden, ist große Freude für mich und mal sehen was da noch alles abfällt.

Beim Post sortieren fällt mir die Psycho-Zeitschrift in die Hände und ich denke, den Malstil kenne ich und tatsächlich, es ist Josef Wittich, den ich seit L’Art Brut als Plakat im Zimmer hängen habe.

Mittag zuhause. Kürbissuppe. Butterbrot mit der Rohmilchbutter zu 5,- € (sie arbeiten noch am Preis, im Moment sind es zwei Zwischenhändler, aber sie ist tatsächlich sehr lecker). Die Tochter des Kollegen will meine Mäntel nicht. Schade eigentlich. Dann trage ich sie weiter bis sie ein neues Zuhause bekommen. Fange gleich damit an.

Dann schreibe ich dem Hohensinn und fange ganz plump an zu Duzen im Nachhinein und schriftlich. Ich denke, dass muss wohl von mir ausgehen, weil ich älter bin und sie ja höflich sein wollen zu den Gästen und auch immer nicht wissen, wen sie vor sich haben.

Schön Yoga-Sport, endlich mal wieder auch körperlich und so. Neben mir eine Schwangere. Dem Hund wird der Bauch aufgeschnitten nach dem Essen auf dem Sofa, aber ob das was wird. Hat jedenfalls Spaß gemacht.

15.01. Wieder das Gästebett. Da stehe ich nachts nicht auf zum Pinkeln, vermisse aber meinen Mann und wache morgens orientierungslos auf. Heute geht es in die MHH. Die Richterin hat mich gestern angerufen und aus einer laufenden Sache sind drei geworden. Das lohnt sich richtig. Der Pfleger kreischt vor Begeisterung wenn er mich sieht. Die Türkin, die spuckt und schreit und randaliert und daher fixiert ist und immer davon spricht, dass Gott das von ihr will oder mit ihr macht, ist handzahm bei mir (die anderen trauen sich nicht ins Zimmer) und ich nehme den Postit aus ihrer Hand und rufe ihre Schwester an. Die kommt gleich mit dem Cousin und bringt die Medikamente, die sie dann auch freiwillig einnehmen will. Ich bin für pragmatische Lösungen bekannt. Die andere Kandidatin, deren Beschluss verlängert werden soll, treffe ich im Frühstücksraum. Da gibt es einen Korb mit lecker Würfelzucker und Süßstoff. Ja, ich mache ein Foto. Darf man nicht, erklärt sie mir. Sie kann mit meinem Rückenwind besser argumentieren als die Ärztin und wir bestimmen wo es lang geht. Die Betreuerin ist eine Flachpfeife und wieder nicht da. Die demente Patientin sieht sehr süß aus, eine kleine Person. Sie hat Wasser in der Lunge und wird in ein anderes Krankenhaus verlegt, weil es kein freies Bett in Hannover gibt, muss sie weit weg. Sie hat nichts und will nach Hause. Wir sollen nachschauen, ob sie auf der Liste ist (für Mittagessen). Gut, dann will sie doch da bleiben. So werde ich auch enden.

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Nicht nur der begeisterungsfähige Pfleger, auch an der Haltestelle steht eine Frau um die 60, die leicht behindert aussieht und eine schwarze Strickmütze mit dicken, goldenen Dollarzeichen trägt. Ich liebe Hannover. In der Bahn wird gerappt. Mittags zu Hause essen, daran kann ich mich gewöhnen. Wenn mein Mann krank ist läuft das Mittagsmagazin und der dicke Vincent Klink kocht Eintopf und eine Handwerkerin bastelt eine Staffelei. Ich könnte hängen bleiben, aber die Arbeit wartet. Morgen ist Thema Lederpflege dran.

Die Schweiz ist jetzt um 20 % teurer geworden, erklären mir Mann und Schwägerin. Dann fahre ich da nicht mehr hin, war vorher schon teuer. Was denken die sich, wer sich das noch leisten kann. Da fahre ich lieber nach Wien. Am Nachmittag keine besonderen Vorkommnisse. Ich esse Rahmsablé, die jetzt vermutlich 50,- € wert sind und die Cracker, vermutlich auch mit einem Wert von 2,- € pro Stück. Gut, dass wir vor der Währungsreform noch da waren und kräftig eingekauft haben.

Abends bin ich abweisend zu meiner Schwiegermutter, habe dolle Schmerzen im Unterleib und schmerzende Pickel im Gesicht, gehe früh ins Bett mit Pille, aber wieder das eigene und nicht das Gästebett.

16.01. Alptraum mit Wasserschaden und alle Freunde tragen für Jan, er ist organisiert und ich schleppe etwas von meinem Chaos ins Treppenhaus und blockiere alles und alle sind sauer auf mich. Ich weiß nicht, was ich machen soll und bin überfordert, wo wird das Wasser durchkommen, wie kann ich was retten. Im nicht vorhandenen Spitzboden sind die Gästebetten nass und die Matratzen haben unten Maden dran. Das zeigt mir eine Putzfrau. Eklig, ich bin überfordert und finde alte Fotos der Essener Freunde, die ich nicht kannte und für Kalender brauche. Die Jungs sind klein und ganz niedlich. Das ist noch das Gute, sonst weiß ich nach dem Erwachen, dass ich Klamotten aussortieren muss, womit ich schon begonnen habe, weil ich sonst ersticke und mich das überfordert, meine eigene Sammelwut.

Familiengerichtstermin. Mein Betreuter wird das Sorgerecht für seine Kinder behalten. Er hat sogar mich, die zur Not jede Unterschrift leisten kann. Das überzeugt das Gericht. Die Kindesmutter ist frustriert. Ich muss zu Rossmann und dort ist der Text der Verkäuferin im Nachbarregal, die ich nicht sehe, sondern nur höre wieder zu geil. „Das ist alles voller Bakterien. Wir haben auch Junkies hier. Manche Kunden schminken sich mit den Testern…..Sie können das überschminken, wenn es sie stört. Mich stört es nicht, ich kenne das alles, Krebs…seit damals mein Sohn….einfach ein bisschen Abdeckstift nehmen…“. Die Sonne scheint und ich würde gerne einen kleinen Ausflug mit dem Rad machen, aber die Mittagsverabredung sagt ab. Will auch mal Marys im Luisenhof ausprobieren. Den Ansatz dort finde ich gut.

Es gibt eine Schleuse zwischen Amtsgericht und Landgericht/Staatsanwaltschaft und man braucht einen Chip um die Tür zu öffnen. Ein grauhaariger Kollege fummelt auf der falschen Seite am Lichtschalter. Er sei schon länger nicht mehr da gewesen und ich soll es keinem sagen. Zu Recht. Ich finde das wirkt wie der Beginn der Demenz.

Ich muss Sport absagen. Beim Einschlafen werde ich wach davon, wie das Blut aus mit rausfließt. O.k., das will keiner lesen, aber es musste mal gesagt werden.

Das ganze Wochenende wird nach und nach abgesagt. Auch der Geburtstag von Harald am Samstag. Irgendwie wäre alles andere Quälerei. Kann man aus diesem Salzgebäck irgendwie Schmuck machen?

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Das resultiert in einem herrlichem Das-Haus-nicht-verlassen-und-basteln-Wochenende. Ich mache ca. 7 Hütchen, Ketten, Ohrringe. Ich brauche keinen Spiegel zum Hütchen machen. Stephan dient mir als Spiegel. Erstens habe ich Vorstellungskraft und weiß meistens selber was gut ausschaut, sollte ich mal eine Frage haben, soll es so oder so sitzen, dann sagt er mir wie es richtig sein muss und so sehe ich die Werke erst wenn sie fertig sind. Das finde ich lustig. Mustermix ist das Motto bei Shopping-Queen und die Kandidatinnen setzen es alle um wie Vollidioten. Ich bastele eine Weinfrau „Bärbel“ aus Weinkorken mit den Schraubenösen, die Stephan für mich im Internet bestellt hat.

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Eine Amerikanerin soll ihr Baby auf der Straße verbrannt haben, geschockte Anwohner. Ich schaue Stephan an und frage ihn, ob er nicht auch der Meinung sei, dass der Frau geholfen werden muss statt sie zu strafen. Er sieht es auch so. Klar, Baby verbrennen ist schlimm, aber das Leid dieser Frau, die das getan hat. Wenn nur nach Strafe gerufen wird, muss ich an Homesman denken. So fortschrittlich kommt mir dann unsere Gesellschaft vor. Ich denke auch daran, wie wir mal einen alten Rechner ausgemustert hatten den die Tochter unserer Freundin Claudia haben wollte. Ein Betreuter von mir im Maßregelvollzug war auch als Empfänger von mir angedacht worden. Die Tochter sagte damals zu mir, ob er das verdient hätte. Da hätte sie Zweifel. Ich habe ihr das übel genommen und dachte, was ist es an ihr das zu beurteilen. Dieser Mann hat so viel Mist und so wenig Gutes in seinem Leben erfahren und hat so viel weniger Möglichkeiten als wir alle, die wir in Selbstbestimmung leben. Ich fand das arrogant und merke, dass ich bei so was nachtragend bin und es mir lange merke.

Stephan zeigt mir die unsäglichen Kommentare im Standard zu der Demo vor dem Prückel und ich lache über das Transparent: „Meine Freundin hat den geilsten Arsch der Welt. Mich.“ Noch besser sind natürlich die Leserbriefe dazu, die von humorlosem Nichtverstehen triefen. Dann gibt es eine schlechte Wiener Modebloggerin und was fällt den Kommentatoren dazu ein. „Schaut aus wie von Humana ausm Container.“ Das zeugt nur von modischem Unverständnis ersten Ranges. Ich habe wieder so stylische Retro-Klamotten dort gekauft. Die reinsten Schätze. In einer schwarzen Wollkostümjacke aus den 50er Jahre kursiv Schriftzug Hämmerle – Wien. Das scheint ein alt eingesessenes Modehaus zu sein, die Tasche eines gut angezogenen Mannes in der U-Bahn war mir aufgefallen und dann sah ich den großen Laden auf der Mariahilfer und jetzt zähle ich eins und eins zusammen. Hämmerle, gerne, aber nur aus dem Humana-Container…..

10 Tipps für die Warteschlange beim Ski-Lift

Tipp 1: Bete ein Gesätzchen des Rosenkranzes. Du kannst zum Beispiel bei jedem „Gegrüßt seist Du Maria“ Gott für etwas anderes danken oder bitten.

Tipp 4: Ein alter Schmäh, aber immer wieder lustig für zwischendurch: Tipp deinen Freunden auf die Schulter und dann tu so, als ob Du es nicht gewesen wärst. Ich amüsiere mich immer noch köstlich dabei….

(Zitate aus der Kirchenzeitschrift vom Besuch Februar 2014).

Nachdem die Wienreise zu meinem Geburtstag ganz ohne Reisebericht geblieben ist. Es war doch zu stressig in der Gruppenreise und es allen Recht machen wollen und in meinem Wientagebuch findet sich nur das Datum den 17.07.2014 als Eintrag. Schwamm drüber. Dieses Mal sind nur der Hase und ich unterwegs in der Stadt, die wir schon gut kennen mittlerweile, so dass mein Kollege mich nach der Rückkehr immer fragt, ob ich da bald hinziehen werde. Hinziehen nicht, aber ich überlege kurz meine Klimabilanz – auf die mich Tyark gleich am ersten Abend anspricht (ja, ich weiß und geräucherter Thunfisch als Vorspeise auch schlecht, aber mit Rotkrautsalat echt interessant und mal was anderes) – ganz in den Arsch zu fahren und ein Jahr lang jeden Monat ein Wochenende nach Wien zu fahren. Januar und Februar sind schon fix.

Beginnen wir chronologisch. 08.01.15. Harte Landung. Da dürfen die Bandscheiben nicht angeschlagen sein. Das Taxometer rast, Harald ist Minimalist und die Wohnung wirkt eher wie ein durchgestyltes Hotelzimmer. Das Klopapier fehlt auch, wie mir später erst auffällt. Dafür ist der Blick über den Yppenplatz toll und die Eingangstür mit Eisenstäben wird mit einer Kombination geöffnet. Das finde ich immer praktisch. Das Wetter unter uns ist nicht eine verkitschte Tratoria, sondern sehr schick und stylisch mit Collagen u.a. farblich sortiertes Emailkochgeschirr mit passenden Weihnachtskugeln dazwischen. (Ich mache nur schlechtes Foto von dem Arrangement mit Aschenbechern). Nette junge Kellner, italienisch geschriebene Karte und sehr lecker, gerade die Vorspeisen. Gebackener Ricotta mit Linsen und Feigen und ein Hauptgang, der nur aus leckerem Gemüse besteht und ich meine nicht das Übliche bei uns hier mit einer Tomaten-Käse-Sahne-Soße überbacken. Entspannter Abend mit Tyark und später stößt Sandra dazu, die Abendschule macht. Sie haben einen schwarzen Hund aus dem Tierschutz mit einem schönen Gebiss, der nach Cuxhaven nur einmal pinkeln muss und wir so ein gemeinsames Thema. Wir sind älter und vernünftig und übertreiben nicht am ersten Abend. Die Heizung ist volle Möhre an und Stephan dreht höher statt runter. Die Therme springt die ganze Nacht über an.

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09.01. Morgens träume ich realistisch. Meine Eltern sind tüdelig und dankbar. Dietrich lässt durchzählen und verschenkt 10 Stücke Kuchen zu seinem Geburtstag „ans Publikum“. Arnhild hat Shampoo umgefüllt und fragt mich nach einer Binde, gebraucht? wir kennen uns ja gut, eine Frau lacht. Irgendwie eine Familien- oder andere Feier. Dann geht es um einen blau-grünen Pudel mit langem Dackelkörper, der durchsichtig ist, wie aus Glas. Das kann doch kein echter Hund sein. Ich sehe den Schwanz innen im durchsichtigen Bauch. Männer, die ihrem Dobermann Maoam füttern. Ich tanze im Nachthemd und Bettina von unten und die anderen Frauen sind auf sexy gemacht mit langen blonden Haaren. Ich soll den besten Act wählen und entscheide mich für den DJ, der Freitagmorgen so rockig aufgelegt hat. Es sind Schweizer da, denen ich erzähle, dass wir immer bei Billa einkaufen. Ach nee, das ist ja österreichisch, aber irgendwie ähnlich für uns.

Nach dem Erwachen der Blick auf den Yppenplatz. Wir sind voller Tatendrang. Ich mache mit zwei kleinen Kannen die Tee-Melange. Weil wir exotisch aussehen, spricht uns ein Händler unvermittelt an mit „welcome“. Sonst ist weit und breit keiner. Wir lachen uns kringelig und Stephan sagt: „ham and eggs“. Die Tonkunst bestehend aus zerfließenden dünnen Körper mit dem ein oder anderen Symbol dazu sieht zum Fürchten aus und Freud lässt grüßen. Das Rasouli macht erst um 9:30 Uhr auf und wir müssten noch über 10 Minuten warten. Wir frühstücken im Ando Café. Der Tee schmeckt schrecklich. Das ist eine Schande für ein türkisches Café. Das Haloumi-Ei mit Avocado-Creme aber schmeckt gut. Die Altwarenhändlerin macht eisenhart erst um 10:01 Uhr auf, auch wenn sie schon im Laden ist und ich meine Nase platt drücke. Richtige Phantasiepreise und schlechte Laune. Mit einem „ja, bitte“ werde ich begrüßt. Ein paar alte Ohrringe für 2,- € sind gut gepreist, sonst Ramsch für teures Geld. Teller bei denen das Entenmotiv in der Geschirrspülmaschine geblieben ist. 3 Stück nur 20 €, von wegen „Geld sparen mit Altwaren“. Im Schaufenster hängt der Beweis, dass sie billiger sind als ebay. Für das Seidel-Erlebnis ist der Laden nicht schlecht. Stephan sucht einen Trafik auf für eine 72 Stunden-Karte. Wir sprechen es englisch aus traffic und als Stephan wieder kommt, schwärmt er mir vor von einem Zigarettenautomaten, den sie mit einem Bekennerschreiben in die Luft gesprengt haben oder eine Drohung an die Täter hat einer draufgeschrieben. Auf dem Weg ins KHM hält die Bim direkt vor dem Eiles. Kurzer Zwischenstopp wegen alter Zeiten. Den Typen, der mit dem Foto bei uns im Separee an der Wand hängt, kommt mir bekannt vor. Der Keller schaut auf Stephan und fragt: Mehlspeise? Er kennt seine Pappenheimer. Was sind das für Kekse in der Vitrine will ich wissen. Für Veganer, lautet die Antwort, „ohne Zucker“. O.k. hier hat er was missverstanden. Sunla ist schon drin. Velasquez hat immer diese schlecht gelaunten Königskinder gemalt. Die Pferde haben sehr viel und schönes Haar und kurze, dünne Beine. Die Ausstellung haut mich nicht so um wie der Lucian Freud letztes Jahr. Da musste ich heulen, so schön fand ich die Fleischlichkeit und Vergänglichkeit der Bilder. Danach habe ich mich bei Lucas Cranach und dem anderen Zeug gefragt, was die für Barbies gemalt haben, so perfekt und flächig wie hier die Haut gemalt wurde. Bei Velasquez finden sich vor dem Eingang Zitate anderer Künstler, die gesagt haben sollen: Velasquez hat Originale gemalt, alles anderen Kojen oder so ähnlich, so nach dem Motto, nur er konnte malen. Das finde ich mehr als übertrieben. Das KHM ist der Beweis des Gegenteils. Was ist mit Caravaggio? Hallo? Die Archimboldo-Blumenfrauen sind aber sehr schön. So zart und durchscheinende und von den Brustwarzen bis zu den Bestandteilen der Augen besteht alles aus Blüten, dazu versteckte Insekten um auch ein bisschen Morbidität zu haben. Sie sind in modernen Glasrahmen gehängt mit Mosaiken, die sehr gut passen und die Farben aufgreifen. Ja, davon hätte ich gerne eines für Zuhause. Das würde mir auf ewig gute Laune machen. Dann Josefstadt. Teurer Second Hand Designer Laden, ich gehe nicht rein. Überteuerte Kurzwaren, gut davon kaufe ich welche. Ich bin unausgelastet und dann stürme ich den Humana und kaufe mich glücklich. 10 Teile. Eine Frau will Beratung wegen eines Pelzmantels. Macht der sie dick. Ja, steht ihr nicht, der Schnitt. Meine Antwort hat ihr wohl nicht gefallen und sie fragt mindestens noch 4 andere Kundinnen. Er kostet doch nur 400,- €. Ich habe vor der Kasse einen Tsumani aus Altkleidern verursacht. Eine andere hat einen Hund dabei, der alle böse ankläfft und anknurrt. Vorsicht sagt die Frau und ich frage, wer ich oder der Hund. Zur Belohnung wird er an der Kasse wie ein Baby auf den Arm genommen und auf den Rücken gedreht und knurrt weiter. Davor waren wir bei Billa und Bipa und haben Klopapier und alles Mögliche eingekauft und sind schwer beladen. Ich liebe übrigens den Fußhebel an den Mülltonnen und halte die Erfindung für genial. Radwege und Züge können sie nicht, aber Hotdogbrötchen mit Spritzschutz und Beinhebel an der Mülltonne schon. Von jedem Land kann man was lernen und es gibt was, was sie besser machen und man übernehmen könnte. Unter den Heiligenfiguren (der Mönch mit der Taube für 2,- €) steht übrigens San Francisco, aber Billgneuware kaufen habe ich mir verboten. Irgendwo muss ja auch Schluss sein so endlos sonst geschlemmt und gesammelt wird.

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Nach Hause, umziehen und ins Hohensinn. Nach dem Internetauftritt befürchte ich ein schnöseliges Ehepaar, aber es kommt alles ganz anderes. Die Frau ist supernett und wir scherzen, das wir so viel schon erledigt haben, dass wir wieder fahren können, wenn sie nicht noch was weiß. Sie hat leckerste Weine und gibt mir Wientipps u.a. das Hofmobiliendepot und das Café Florianihof, nachdem wir uns einig sind, dass das Hummel kaputtrenoviert wurde. Ihr Witz kommt später bei Sunla gut an. Geht ein Indianer zum Friseur, kommt raus und der Pony ist weg. Der Mann dazu ist auch total nett und kocht wie ein Gott. Wir werden immer wieder mit Zwischengängen verwöhnt. Rote Beete Suppe mit pochiertem Wachtelei und Saibling-Kaviar. Am Nachbartisch etwas ältere, gut situierte Wiener, die Silvester beim Howarth in Berlin waren und bei einer Autoschau und sich für unsere Unterkunft interessieren, privat und wie funktioniert das? An diesem Abend ist alles lecker, das Kalbfleisch von Stephan, was ich sonst nicht so mag, ist total schmackhaft. Ich habe das Wallnuss-Blauschimmelkäse-Risotto und die Nachspeisen, gerade das Kürbiskernparfait sind die Knaller, nicht Kürbiskernnachspeisen für Arme, wie im 11 A, sondern richtig satt. Ich glaube, diesen Laden werden wir im Auge behalten.

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Total befriedigt und glücklich fahren wir zum Antonsplatz und treffen Andras, Sunla und Gela. Ich trinke nur noch Tee, aber Andras macht großzügig Weine auf. Der Trachtenrock aus Hamburg ist vermutlich nichts für Julia, aber der Faltenrock mit Kord in Weinrot steht Sunla. Mal sehen. Um 1 Uhr nehmen wir den Nachtbus. Endstation Psychiatrisches Zentrum. Es ist sehr windig und ich muss meinen Hut festhalten, sonst ist er weg. Die Temperatur im Apartment ist viel angenehmer. Große Erleichterung.

10.01. Markt vor der Tür. Ich kaufe gleich ca. 3 kg Käse und der Bio-Laden im Hof ist toll. Leckerste getrocknete Apfelringe. Jeder schmeckt anders und die Rohmilchbutter zu 5,- € ist sehr lecker. Ich kaufe 2 unterschiedliche Sorten. Am Preis wollen sie noch arbeiten. Es sind zwei Zwischenhändler, dann noch Erdbeeressig und Blütentee, den ich dann für 50 Cent bekomme, weil die Verpackung angelaufen ist und es die letzte ist. Außerdem ein halbes Kilo Wallnüsse. Ich bin glücklich. 2 Ringe bei Milch. Ein Schwimmer (Eisenbahnfigur) im blauen, runden Becken. Die Frauen sind teurer als die Männer, was ich nicht verstehen kann. Das Wetter ist sonnig und Bombe. Stephan bringt die Einkäufe hoch, ich sitze wieder unten im Wetter. Wir wollen zum Kutschkermarkt. Auf dem Weg Antiquitätenhändler, die wirklich schöne Sachen haben. Jugendstillampen aus Metall, die man an einem Flaschenzug nach unten ziehen kann. Er ärgert sich über eine Tussi, die für 3 Biedermeierteile (Vase aus geschliffenem Glas, Wasserkrug mit Silberdeckel und noch was) statt 300,- € 200 zahlen wollte. Dann soll sie mal im 1. Bezirk gucken, was sie dafür zahlen muss. Ich sage, er hat Recht, soll sich aber nicht ärgern. Nein, fährt jetzt den Hund abholen. Zeigt uns den Malteser, der mag die Stadt nicht, zu laut. Er kennt nur den Garten und ihn und die Frau und den Sohn. Alles andere ist ihm zu anstrengend. Dann ein Juwelier, schwuler Sohn und Vater. Die Tür ist abgesperrt. Ich interessiere mich für ein Armband aus verschiedenen Plastikperlen, die farblich sehr gewagt zusammengestellt wurden auf Elastikschnur zu 6,- €. „Das machen sie selber“ erklärt mir der Rentner wie ein Kindergartenkind was auch passt angesichts der Plastikkugeln, die nur aus einen Gummifaden aufgezogen wurden. Sie können auch Echtschmuck, aber die Kundschaft verlangt es heutzutage. Ich zeige meinen Schwimmer, den der Senior mit einem Vergrößerungsmonokel sich anschaut. Stephan hätte die ganze Szene gerne gefilmt. Wir ziehen weiter. Es ist zu spät für den zweiten Markt. Wir sind an der Ottakringer Brauerei und dann scharfe Käsekrainer. Die Wurstverkäuferin trägt eine Nasenprothese. So was habe ich noch nie gesehen. Es ist schon wieder ganz schön viel Uli Seidel für einen Vormittag. Dann zur Mariahilfer, Fuzo wird nur bedingt verstanden und umgesetzt (und es war schwer genug, wir haben die Diskussionen teilweise zumindest verfolgt), damit war zu rechnen. Hofmobiliendepot. Tolle Spucknapfsammlung (wozu haben die so viele Spucknäpfe gebraucht? Kommt das vom Pfeiffenrauchen und dem Schnupftabak, der so beliebt gewesen sein soll?), riesige Kinderkarre, eine Mischung aus Louis XIV und Munsters und Biedermeiermöbel zum Ausprobieren. Da kann ich sogar in aller Ruhe Planken bzw. für ein Yoga-Foto posen. Hier würde ich sogar die Bilderuhr nehmen, die aber keine ist, sondern nur so ein Spielwerk hat und die Figuren bewegen sich reichlich, aber ohne Uhr – wie schön. Die Zimmer halte ich auf den Postkarten an der Kasse noch für Puppenstuben, aber sie sind echt (Sissi mag ich auch, wenn sie chinesisch spricht). Ein toller Tipp und die Möbelsammlung ist besser als im schicken Mak, was wohl überwiegend von der repräsentativen Lage lebt. Die Muster sind toll und eine Freude anzuschauen und bei den Möbeln fällt mir Hader ein, der einem erklärt, warum die Diktatur bei der Möbelqualität hilft. Damals hatten nur wenige Möbel, aber die waren dann auch entsprechend gut. In der Demokratie hingegen Ikea, aber dafür hat’s jeder und genauso will Erdbeerjoghurt, aber das geht sich nicht aus, weil so viele Erdbeeren gibt es nicht und dann müssen sie Sägespäne mit Erdbeergeschmack nehmen, weil die Leute die freie Wahl haben und alle wollen nun mal den Erdbeerjoghurt und keiner bestimmt, ihr nehmt ohne Geschmack und die anderen Apfel und nur er bekommt den Erdbeerjoghurt. Ich mache vor der Tür einen Engel im Schnee auf den alten Weihnachtsbäumen. Stephan schätzt es, dass ich immer zum Spielen aufgelegt bin. Kaufe dann Devotionalien der Wiener Linien (Magnetset mit U-Bahnen, nur die U 5 fehlt zur Symmetrie) und vor mir kann eine Engländerin nicht glauben, dass die Schülerjahreskarte für die Tochter nur 60,- € kostet. But kann sie auch mit Bussen fahren, ja, auch mit Busen, auch mit der U-Bahn und der Tram, ja, auch am Wochenende. But that’s so cheap. Dann vorbei am Yppenheim (komme ich da mal rein?) ins Kent und ja, wir haben viele Türken in Hannover, aber der Laden ist super. Die Vorspeisen sind erstklassig und ganz frisch. Ayran und Tee sind köstlich. Da es schon 16 Uhr ist, dürfen wir nur eine Kleinigkeit essen. Hier hätte man frühstücken sollen, die haben sogar Menemem. Der Marktplatz sieht aus wie ein Schlachtfeld. 3 kg für 1- €. Stephan sagt, ja und haben offenbar eine Gemüseschlacht damit gemacht, so wie sie alljährlich zwischen Linden und der Nordstadt auf der einen Brücke ausgetragen wird. Dill gibt es hier in riesigen Sträußen, nicht so armselig wie bei uns. Wienmuseum lassen wir ausfallen und legen die Füße hoch, schauen Fernsehen auf dem Bett. Es läuft ein Lokalsender. Frauen mit aufgespritzten Lippen auf einem Charity-Ball. Umziehen und los. Der Himmel macht so schöne Farben, dass man kaum glauben kann, dass es ohne Drogen und in nüchtern wirklich so schön sein kann. Wir treffen uns mit Sunla und Andras im Ostlicht und schauen uns die Fotos von Uli Seidel zu den Filmen an (mittelprächtig, auch kein Vergleich zu David Lachapelle im Sommer), noch mal ein Abstecher zu Billa mit der Billa-Karte der Freunde. Vor der Tür wartet der Pudelmischling, der einen Lederhut trägt wie Herrchen. und da der Abend eine Überraschung für Sunl sein soll, machen wir sie glauben, dass wir in die Oper gehen. Sie wittert die Finte. Seit wann gibt es Tische in der Oper? Ähhh. Loge, das ist die Loge. Dann wird sie weiter gequält und wir tun so als sei Ronacher mit einer Mary Poppins Aufführung das Ziel. Langsam bin ich selber gequält. Wir gehen nach Gegenüber ins Tiam. Es ist hauptsächlich stlyisch eingerichtet. Das Essen hat wenig Kalorien fürs Geld und ist sehr schick angerichtet. Ich würde mir nicht anmaßen zu behaupten, dass meine Suppen besser schmecken, so wie Sunla es kommentiert. Das ist so ein bisschen, wie zu behaupten, dass jedes Kind malen kann wie Picasso, also es irgendwie nicht richtig verstanden haben, aber Euphorie löst der Laden auch bei mir nicht aus. Immerhin haben wir einen Plan für die Faschingsparty und ein gemeinsames Motto. Stephan will in die Loos-Bar was trinken, schläft dann aber vor mir ein. Ich bin am nächsten Tag mit Sunla zum Yoga verabredet. Eine alte Bekannte, die jetzt ihr eigenes Studio hat, also lieber auch schnell schlafen.

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11.01. Morgens erst mal 25 Postkarten basteln bevor mein Mann aufsteht. Es ist die Satirezeitschrift Österreich (die nach Polizeischutz fragt wegen Paris), die mich immer zu Höchstleistungen anspornt und es sprudelt nur so aus mir heraus. Wir gehen ins Rasouli, wo man dem Typen beim konzentrierten Kochen zusehen kann. Die Mangold-Blinis mit lauwarmen Rotkraut-Erdäpfel-Salat und Senfsoße für unter 10,- € machen mich knallsatt. Dann ins Wienmuseum. Großer Kindergarten wegen einer Ausstellung im Erdgeschoss. Wir wollen Wien im ersten Weltkrieg sehen. Tolle Fotos von Rotkreuzhunden und Kindern, die Krieg nachspielen, damit man da richtig Lust drauf bekommt. Ich werde ermahnt und darf nicht weiter fotografieren (wegen Sonderausstellung). Die Handarbeitshefte erinnern mich stark an die Frauenhandarbeitsschulde Stuttgart und mein Erbe. Ich sage nur: Kein Knochen darf verloren gehen und die Steine aus den Steinfrüchten helfen die Fettnot zu bekämpfen. Beim Gästebuch schlage ich wieder zu. Sind eh die besten Kommentare wie im Standard zu dem Lesbenvorfall im Prückel, aber das kommt noch und ja, das Licht macht Schatten. Das 50er Jahre Arbeitszimmer des Vorstandes ist leider geschlossen. Wird es je wieder zu sehen sein?

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Im Floriani-Hof isst Stephan Powidl und ich werde nur abgeholt. Andras fährt uns mit meinem Elektro-Auto mit den versenkbaren Griffen zum Studio. Leider zahlen wir 40,- € für die Lebensgeschichte der Yoga-Lehrerin, die uns vor Ashtanga warnt, weil sie kennt welche, die 30 Jahre gesprungen sind und jetzt am Stock gehen, sie weiß die Namen. Claudia fragt mich später, ob ich geblieben bin. Ja, da bin ich Mitläufer, was blieb mir übrig. Ich wollte mir wieder Appetit machen auf das nächste Kaffeehaus und das ist gründlich misslungen. Genauso satt wie ich gekommen bin, gehe ich wieder, aber einer anderen Frau hat es so gut gefallen, dass es ihr schönstes Yoga-Erlebnis war, weil sie den herabschauenden Hund immer nur mit Schmerzen im Handgelenk macht (so verschieden kann es sein). Mich lobt die Lehrerin ja auch als „Naturtalent“. Auch wenn Sunla sagt, ich brauche Lästern wie die Luft zum Atmen. So ist der nicht gemeint. Es war halt nichts für mich und das Blödeste fand ich die Zeit, die dafür drauf ging. Da hätte ich lieber bei Sunla im Atelier getuscht und wie hätten uns unterhalten können, statt auf der Matte sitzen und zuhören.

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Andras und Stephan warten im Kid vor der Tür. Sie waren bei 2 Ausstellungen. Toulouse Lautrec und noch was. Der Vietnamese, den wir im Blick haben, ist voll. Gegenüber ist der Humana in der Neubaugasse. Wir gehen ins Wild. Die große Zimmerpflanze gibt es nicht mehr. Das Essen ist Durchschnitt. Nur die Topfen-Nougat-Knödel müssen nachbestellt werden und die Säfte sind lecker. Die Freunde von Andras und Sunla, die wie dort treffen, sind sehr nett. Sie werden bei unserem nächsten Besuch zusammen nach Istanbul fliegen. Die Leidenschaft verstehe ich. Es gibt wohl viele Architekten in Wien, unser Vermieter, der eine Mann beim Yoga, das befreundete Pärchen. Die haben einfach deutlich mehr davon als wir. Für Architekten sind sie sehr nett. Das Kompliment können sie zurück geben. Ich bin nicht so gesprächig und blättere in meinem Schulbuch von 1972, was ich vor dem Yoga in einem Bücherschrank in der Josefsstadt gefunden habe. Stephan ist schweigsam und isst Magnesium, bestellt dann aber trotzdem noch einen Weißwein. Das regt mich auf.

12.01. Ich träume, dass Lieder erraten werden soll. Nach den ersten Takten sagt Stephan: Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz“ und ich melde mich. Er sagt es so leise, dass der Moderator ihn nicht versteht. Lauter oder soll ich es für ihn sagen? Auf die Frage sagt er gar nichts mehr, wie im Koma.

Packen, Espresso in der Wohnung, dann den Stadtteil weiter zu Fuß erkunden. Wie Stephan zu Recht sagt, hier wohnt eine Mischung aus Türken und Szene, während der 10. Bezirk eine Mischung aus Türken und Deppen ist. Das ist etwas Böse gesagt, aber was Wahres ist dran und nichts gegen Deppen, aber die Szene hier macht es zu so etwas wie dem Linden von Wien. In der Parallelstraße gibt es viele Plätze, die u.a. Richard-Wagner-Platz heißen. Die Sonne scheint. In der Straße fährt die Tram und es gibt mindestens 4 Lederwaren- und Koffergeschäfte mit Handschuhen, aber wie lang noch. Jetzt unterscheidet das noch Wien von Berlin, dass sie sich Einzelhandel leisten können und nicht nur Bon Prix und kik. Der Humana hier ist scheiße, nur schlechte Neuware und wir fahren zur Neubaugasse. Hier kaufe ich wieder den halben Laden leer. Ich kann doch nicht 2 Mäntel kaufen. Einen schwarzen, 50er Jahre, hohe Schneiderkunst mit etwas Persianer, Rippenmuster, tollen Knöpfen muss sein. So elegant. Ich bin doch wieder auf Schwarz. Der zweite ist ein brauner, kurzer Wollmantel mit Karomuster, aber unregelmäßig und interessant und auch ganz tolle Knöpfe gekauft, aber das ging nicht. Er stand mir, aber die Vernunft hat gesiegt, was heißt Vernunft, ich hatte schon 17 Teile gekauft. Ich habe keine Billa-Karte, bin aber Humana-Mitglied. Es ist auch ohne den zweiten Mantel schon zu viel. Ich mache die junge Verkäuferin mit Zahnspange offenbar so nervös. dass die alles 4 mal eingeben muss, weil sie sich immer wieder vertippt. Ich frage und ja, Stephan hat den Überblick.

Beim Vietnamesen wird die männliche deutsche Bedienung zur Sau gemacht (vermutlich der Neue). Lieber langsam arbeiten und keine Fehler machen, falsch einbongen und sie kochen es dann. Das macht dem Chef schlechte Laune. Es geht etwas auf die Stimmung den Streit immer mitzubekommen, aber das Essen ist sehr frisch und lecker. Dann ins Hundertwasser Haus zur Fotoausstellung. Das Paar war 80 Jahre zusammen, sie kannte sich seit dem Kindergarten und lebten in Brooklyn. Das beeindruckt. Waren in Coney Island mit den Avedons (man kannte sich damals wohl in der Szene). Sie hat Modefotografie gemacht und er hat seine Frau viel fotografiert (zumindest in jungen Jahren) und wird zitiert: Mich interessiert die Schönheit, die Mode interessiert mich nicht. Das ist bei mir genau umgekehrt. Der wellige Fußboden in dem Hundertwasserhaus hingegen nervt und was hatte der Mann gegen gerade Linien. Ich will lieber Bauhaus als dies hier. Die Kunst von ihm ist noch schlimmer. An der Ecke ein Wirtshaus Dreieck, was mich gleich anspricht und interessiert fürs nächste Mal oder eines der nächsten Male. Ein Autoplakat mit echten Scheinwerfern, die einem zuwinken. Dann doch Naschmarkt. Wir werden vom Standard fotografiert als Pärchen (nette junge Frau, die uns anspricht), dann kurz zu Urbanek, dann Zotter Trinkschokolade, eine ganze Tüte voll und letztes Station Sperl. Die Chefin vom Prückel schmeißt ein lesbisches Paar raus. Ob das so schlau war. Und ich nehme es ihr nicht ab, dass der Begrüßungskuss an sich eine Erregung öffentlichen Ärgernisses war und sie auch ein Hetero-Pärchen herauskomplimentiert hätte. Wer soll das glauben und verlieren die nicht große Teile ihrer Stammkundschaft mit so was? Die Bedienung hier, die ausschaut wie eine Turnerin erkennt uns und platziert uns vorne wo reserviert stand. Ob sie meine Persianerjacke mag? Ich hätte Lust ihr was zu schenken. Ich habe sie allerdings selber geschenkt bekommen. Zusammen suchen wir Kuchen am Buffet aus für unsere Tupper. Nach der Runde Kuchen noch 2 Palatschinken zum dort essen, dann ein Kellner, der nicht reagiert, eine Bim, die nicht fährt und dann zu voll ist und auch nicht richtig voran kommt. Ich bin gestresst auf den letzten Metern. Wir sehen Sunla noch kurz. Sie wollte die Wohnung sehen und ist unser Notnagel, falls nicht alles mit geht. Langer Weg zur Station (auch ein Nachteil gegenüber der Wohnung von Jasmin in Hernals); der Griff vom Koffer hat sich gelöst was die Sache nicht leichter macht. Polizeieinsatz im vorderen Abteil der Bahn (mehrfaches hektisches Ein- und Aussteigen), dann steigen wir falsch um bzw. aus (Spittelau). Ich muss meinen Koffer selber tragen und Stephan will unbedingt die Förderbänder am Flughafen benutzen, ihm ist kalt und er hat Kopfschmerzen Das hätte mir alles zu denken geben müssen. Jetzt weiß ich: wenn ich meinen Koffer selber tragen muss, ist mein Mann todkrank, kurz vor Ableben. Stephan hatte dann Grippe. Was ich nicht geschafft habe: Rathaus Café, Kantine vom Akademie-Theater, salzige Torte bei Aida, neues Reisetagebuch von Waniek, neue Wurstsorte beim Würstchenstand am Dr. Karl-Renner-Ring, Bosna? Schön-schaurig in der Gemäldegalerie (die Ausstellung, die noch bis Februar geht), Madelaines im Meinl (auch für Katharina), der Öko-Laden im ersten mit den Glasringen. So der Plan, alles schon vorgeplant, aber das ist nur ein Entwurf, sich treiben lassen macht auch Bock. Am Flughafen HAJ treffen wir Arash, einen Studienkollegen in lässiger Lederjacke, der sich wirklich gut gehalten hat, wie Stephan anmerkt und aus Frankfurt kommt, wo er im Designer-Outlet eingekauft hat, seinem Humana offenbar. Unsere Flieger sind gleichzeitig gelandet.

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Die ersten Tage

Bananenvanillequark mit Granatapfelkernen und Granola. Stephan erwischt das Restaurant Wetter am Yppenplatz offenbar beim Aufräumen von Silvester, haben eigentlich Urlaub bis zum 07.01. sagt die Frau, die ran geht vorwurfsvoll zu Stephan und dann „basst scho“. Tisch für den ersten Abend ist fix.

Freitag kommt ein Freund und wir essen zusammen und unterhalten uns. Ich bastele dabei. Wir trinken Weißwein aus den Verlassenschaften und entdecken die Geflügelchorizo aus der Schweiz. Die bestelle ich bei meiner Schwägerin nach. Es kommen immer wieder fragen, scheint ein schwieriger Auftrag zu sein. Soll dann mit der Flaschenbürste verschickt werden. Bin gespannt wann und ob es hier ankommt.

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Wochenende mein Mann fragt: Küssen? und ich: ist Dir langweilig? Spätzle, essen gleich am Herd, wie die Tiere. Dreckige Hände am Nachthemd abwischen. Schlampe 2015.

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Ich habe so doll Haarausfall. Ich darf keine große Hütchen mehr tragen. Das sieht sonst lächerlich aus, muss kleine machen, die trotzdem cool ausschauen. So viel zu Vorsätzen 2015.

Foto am 03.01.15 um 16.39

Wir vertreiben uns die Tage mit selbstgemachtem Müsli mit selbstgezogenen Bananen. Zur Abwechslung gibt es die Bananen auch im Schoko-Pudding. ich bade mit dem Kamillen-Zusatz aus der Schweiz.

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05.01. Kontoausdruck 51. Das dauert. Sind nicht nur die guten Umsätze auch die Fremdgelder, die ich auszahle und die über mein Konto laufen.

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Ausländerstelle. Schönes Plakat.

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Akteneinsicht bei meinem Neuen, der die Frauen vergewaltigt hat und dann  Maßregelvollzug. Ganz viel nicht gemeldet und Fahndung und aus der Wohnung geholt und er geht immer selber zur Polizei und macht seine Aussagen. Sehr offen. Von seinen Straftaten weiß er immer nicht mehr so viel. Meistens fängt es im Brauhaus Ernst August an. ich wusste, dass da Vorsicht geboten ist.

Drei Anfragen, Sachen die ich nicht machen will. Mietsache, ich wurde empfohlen vom Arzt. Es geht um Mietkaution und der Vermieter will Sachen verrechnen z.B. Kosten einer Räumungsklage. Ich bin zweiter Anwalt. Auskunft des ersten wird nicht hingenommen. Zweitmeinung gibt es nicht bei mir. Mir erscheint das plausibel und ich will nicht. Das ist die Freiheit „nein“ zu sagen.

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Doppelkurs Sport um mal wieder rein zu kommen in etwas körperliche Bewegung. Danach zu Pio und dann Kino. St. Vicent. Ich heule richtig und die Träne läuft mir über das Dekoltee und zwischen den Brüsten den Bauch runter. Das hatte ich auch schon lange nicht mehr. Schöner und lustiger Film.

06.01. Mittelfeld ist näher als man denkt. Ich verstehe die Zusammenhänge jetzt besser. Gleich bei der Bothmerstraße biegt die Straßenbahn ab und ich kann auch bei der Peiner Straße rechts abbiegen und parallel fahren. Das ist cooler.

Der Yorkshire aus dem Tierheim, der aussieht wie eine Tonne und Angst hat und daher dem MDK-Gutachter in den Schuh beißt aus einer unter dem Tisch lauernden Haltung. Was die Leute sich mit ihren Hunden zurecht reimen geht auf keine Kuhhaut, Angst vor Männern, was Schlimmes erlebt, Narbe am Bauch, einfach unausgelastet und King Koks und nicht erzogen trifft es eher. Hunde haben keine Erinnerungen an irgendwelche vergangenen Dinge. Sie haben auch keine Angst vor dem Tod. Es sind Tiere, die sich nicht abstrakt irgendwelche Gedanken machen. Er liegt unter mir und knurrt. Ich sage, ich habe keine Angst und er wird mich nicht schnappen. Ich ignoriere ihn. Herby, lass das, sonst musst Du gleich raus. Die ganze Zeit wird auf ihn eingeredet. Geh auf Dein Platz, er springt aufs Sofa und macht was er will. Er wird vor allem viel hoch genommen, gestreichelt und es gibt Berliner, aber nur kleine Stückchen, d.h. an der Größe des Hundes gemessen schon Riesenbrocken. Kein Wunder führt der sich so auf. Er hört immer aufs Wort wenn sie alleine mit ihm ist, aber wenn andere da sind auf einmal nicht. Ganz komisch. Das ist nicht hören, wenn er es nur macht, wenn er will. Er hat eine leck mich am Arsch Haltung und dominiert alle Menschen in dem Haus. Von wegen Angst, der ist frech und dreist. O.k. sie hat Pflegebedarf und ich werde Schwerbehinderung mit Merkzeichen beantragen und sie ist verhandlungsunfähig und ich kümmere mich um die Strafsache, die in der Berufung beim Landgericht ist.

Elisabeth Taylor hat kein Geld mehr und hält das Schreiben des Unterhaltsdienstes an ihre Eltern für eine Fälschung. Ich esse 20 Wienzucker, die hier keinem im Büro geschmeckt haben und dann Sport. Das gibt mir Kraft.

Mein neuer Lieblingssalat ist gehobelter Fenchel mit etwas Joghurt, Nüssen, Obst und etwas scharfer Mayo sowie Honig. Dieses Hobeln macht den Fenchel aromatisch.

Bleibe hängen beim James Bond. Wetter wird warm in Wien, eigentlich egal, aber scheiße, weil ich einen warmen Mantel anziehen wollte und jetzt gar nicht mehr weiß, was ich tragen soll. Immer denselben grünen und die Wohnung ist voller Mäntel. Das nervt.

Der Lebkuchenstreit, ich bevormunde meinen Mann und er ist sauer, ins Bett.

07.01. Kann man das zur Arbeit anziehen oder sieht es aus wie ein Nachthemd. Man kann, sagt Stephan. Was bleibt ihm übrig.

Sauer auf Betreuten, er soll sich auch mal kümmern. Rücklastschrift bringt keine Lösung, sondern Probleme. Meravis ist keiner da. Terminüberweisungen können nicht gelöscht werden.

Mein Betreuter ist im Schloss Gestorf angekommen.

Dicke Katze in kleinem Karton, leider kein Handy dabei. Wäre ein Schnappschuss für cute overload gewesen, aber echt. Die demente und der Kneipenbesuch und die Angst vor dem Heim. Will die Werkmarke für den Schwerbehindertenausweis ins Portemonnaie tun. Was bekommen Sie? will sie wissen und würde mir Geld geben. Sie nennt mich immer Schwester und merkt dann, dass es nicht stimmt. Sie ist nicht mehr was sie war, aber sie tut doch keinem was. Man soll sie lassen. Ich bin ihr Garant für das Leben in Freiheit, weil ich es verantworten kann auch wenn 3 sich erklären was im Portemonnaie ist. Das Bonusheft. 1991 – 2006 war sie jedes Jahr und danach nicht mehr. Muss man nicht mit sich tragen. Ach doch lieber. Sie erzählt mir 5 mal die selbe Geschichte in 5 Minuten über den 20-jährigen Sascha, der sie nach Hause begleitet hat aus der Kneipe, weil es schon dunkel war. Zu viel Obst. Sie vergisst immer, dass sie welches hat, aber jetzt sei Schluss.

Ich bin pünktlich, die Tochter der Betreuten nicht nach der Berufsschule (o.k. sie hatte mir angeblich das Ende der Berufsschule mitgeteilt, so verabredet man sich allerdings auch nicht).

Ich merke die Portoerhöhung nicht (ganz schräges Gespräch mit dem Mann, der aussieht wie ein Außerirdischer, aliens arbeiten ja alle bekanntlich bei der Post). Mein Päckchen hat das falsche Format, es müsste 1 cm kleiner sein, er malt mit Bleistift die Stelle an, dann wäre es günstiger, weil da hätte sich Leute wieder was überlegt um den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Ich wundere mich, dass das Briefporto nicht erhöht wurde und noch 60 kostet, doch wurde es. Ach so und ich wundere mich zuvor über die Ergänzungsbriefmarken der Kollegin, deren Post ist auch wegbringe und denke, die ist so doof, warum hat die noch alte Marken. Manchmal bin ich so ignorant, dass ich mich selber nur süß finde.

Yoga, ja, ich habe keine Probleme mit Verspannung, wie mein Mann zu Recht anmerkt, d.h. dass mein Körper nicht zu Verspannungen neigt; ich das echt nicht kenne. Das stimmt wohl. Scheint eine Ausnahme zu sein und ich freu mich darüber, dass ich gut locker lassen und entspannen kann und das gehört wirklich sehr zu mir. Beim Yoga schlafe ich auch fast ein in den Positionen und kann mich richtig weg beamen.

Ganz toller Abend bei Sabine und Larissa, leckeres Essen. Wir bleiben fast bis eins.

08.01. Traum mit Brock aus Kalifornien. Wir umarmen uns und er weint, ich dann auch, aber wegen Verbundenheit aus der Kindheit und weil wir uns so nahe stehen. Er ist etwas kleiner als ich. Seine Frau soll sich zwischen uns setzen deute ich an, weil ich nicht will, dass sie das missversteht, macht sie nicht. Claudia aus Wien fährt ganz schlecht Mofa, Schlangenlinien und schwarzer Rauch kommt hinten raus. Sie konnte uns nicht mehr einladen, weil sie kein Geld hat. Wir haben auch andere arme Freunde. Ich verliere eine Mappe mit Papier, Kunst an der Autobahn und sie wird vom Wind auf die gegenüber liegende Seite geblasen. Da kann ich nicht zu Fuß hinter her, dann ist sie im Fluss am anderen Ufer und droht unter zu gehen. Es gelingt mir sie an einer Ecke zu greifen und rauszuziehen und alle Blätter sind noch drin, sogar die, die lose in der Mitte lagen und sie sind zum Teil noch trocken (wie super unrealistisch, ich muss lachen nach dem Aufwachen). Ich hatte eine Ausstellung und habe ein ganzes Untergeschoss bebastelt, aber es hat keinen interessiert. Ich staune über meine Bastelwut. Führung und eine gutaussehende, dunkelhaarige weibliche Begleitung kann italienisch, was mich beeindruckt. Ich habe mir einen gebrauchten Badeanzug besorgen müssen, der Rüschen hat und nach Oma ausschaut. Wir sind auf einer Dachterrasse. Der Italiener sieht gut aus und ist Künstler, er spricht auch englisch. Die Reihenfolge der Szene war im Traum leicht anders, aber irgendwie passte das Road Movie nicht zusammen.

Ich belle schon zurück und bin sehr dünnhäutig und schlecht gelaunt im Büro. Schnell die Arbeit wegarbeiten. Elisabeth holt sich auch noch mal 20,- €. Alle Betreuten kommen mir so umständlich vor. Ich freue mich auf den Tapetenwechsel, aber wenn ich zu viel reise und ein schlechtes Gewissen habe. Lüge schon, dass ich eine Fortbildung mache. Das geht die Kunden ja nichts an. Ein Italiener am Yppenplatz und die fremde Wohnung. Das wird mich schon auf andere Gedanken bringen.