Einladung per Post mit Rückantwortkarte
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Siegfried ruft an und versichert sich, ob die Einladung bei mir angekommen sei
Mehrfach wird mir erklärt, dass sie wegen des Essens wissen müssten, wie viele Leute kommen
Es gibt Essen!
Habe Porto investiert, nur damit die SPDler die Stehtische belagern und die Schnittchen in sich hinein fressen als wäre es die letzte Mahlzeit im Internat
Die eckige Frau mit kurzen Haaren mit Strähnchen und Blazer mit Tuch macht auf friesisch, kann kein richtiges Deutsch und ist richtig Spaß befreit
Es ist unangenehm sie anzuschauen und ihr zuzuhören, wie sie die alten Genossen grüßt, die sie im Publikum erkennt und die heute noch einen schönen Abend haben werden
Dann spricht Stefan (Weyel) ein paar Worte bzw. lässt es sich nicht nehmen, der Stefan, die Genossen anzusprechen (und sie, die Vorrederin, kennt seinen Stundenplan)….
Er ist stolz darauf, dass Kurt Schwitters 1924 in die SPD eingetreten ist
möchte das als Zeichen sehen
Wollen die Kunst für sich vereinnahmen bzw. wenig überzeugend so tun als hätten sie mit Kunst was zu tun
und dann die Europawahl
Rühmen sich damit, was sie alles an Steuergeldern für Kultur ausgeben und für ihren Preis, der 30 mal jetzt verliehen wurde und mit 5.500 € dotiert ist
Dann die Promovierte mit Brille, die sie für Fotos absetzt, die sich mit Kunst auskennt, eine vorgesehene Rednerin vom Sprengelmuseum hat sich kurzfristig krank gemeldet und Ersatz gab es nicht
Das einzige was mir gefällt an dem was sie sagt spielt auf seine Ortsverbundenheit an, dass er eben aus Hannover nicht weggekommen ist außer nach Braunschweig, was aber echt nicht zählt
andere seien gereist und er habe sich auf die Dinge in seiner unmittelbaren Umgebung konzentriert und daraus eigene Universen geschaffen, statt ferner Länder zu erkunden
dabei fällt mir ein, dass ich den schwarzen Plastikgriff doch gebrauchen kann und wieder aus dem gelben Sack herausnehmen muss
habe alle verarscht vorhin als meine Schwiegereltern da waren und ich so tat, als würde ich jetzt vernünftig werden und was wegschmeißen, was man echt nicht mehr gebrauchen kann
Die Bilder aus seinem Atelier sorgen für Entsetzen bis Unverständnis- das ist spürbar
Gerd ist dabei eine Nebenfigur
Hat dann das letzte Wort fällt ihnen dann noch ein, wie ein Angeklagter
Bedankt sich bei Herrn Weyel und der SPD-Ratsfraktion, obwohl alle Vorredner, die SPD-Landtagsfraktionsmitglieder /-innen begrüßt haben
der Typ neben mir bekommt Verbesserungsschluckauf
Gerd hat mir vorher gesagt, er habe Nachrichten geschaut und, dass es zum harten Brexit kommen wird und fragt, bezogen auf die Menschenansammlung, ob ich das Murmeln der Murmeltiere hören würde
das sind sie, die durchschnittlichen Lokalpolitiker, die man schon im Studium belanglos fand, die haben hier Freunde gefunden und die weichen Männer aus Linden
danach steht Gerd wieder verloren dazwischen
rollt zu uns und kommt kaum durch zwischen der Stehtischbelagerung
fährt dabei SPDler an um sich dann halbherzig zu entschuldigen – das gefällt mir
Es werden Fotos von ihm gemacht, mit mir an seiner Seite und eine Frau nimmt an, dass ich mich mit seiner Kunst auskennen würde, was ich erst mal bejahe
Ob das eine Werk dort aus Pudding sei will sie wissen
Ich frage mich indes
wie lange dauert es bis das Preisgeld für mittelmäßiges Essen und Wein auf solchen Empfängen verbraucht ist
Gut, dass ich zuhause so viel gegessen habe, hatte ich es doch irgendwie geahnt…
am nächsten Morgen lese ich auf der Einladungskarte, dass Rückmeldung per email auch gegangen wäre – das (Porto) geht ganz klar auf meine Kappe und Stephan warnt das Geburtstagskind aus Essen davor, auf SPD-Veranstaltungen zu gehen – was der aber auch so schon weiß
Nedlin 22.01.19