12.02. Wir haben zum Glück die Fluggesellschaft gewählt, die heute nicht streikt. Die hatten wir letztes Mal. Ein unangenehmer Versicherungs- und Rentenberechner telefoniert bis zur letzten Minute „am Handy“, ja ich bin schon auf Wien eingestellt und boardet dann die Maschine nach Stuttgart. Die Koffer sind voll, der zerrissene Pelzmantel, der Holzkoffer mit Stempelset und ein großer Philipps-Wecker dienen als Füllmaterial. Wenn der kurze braune Wollmantel mit dem graphischen Muster noch da sein sollte bei Humana in der Josefstädter Straße, dann sehe ich das als Zeichen. Wir fliegen über Wien, wie ich irgendwann eingestehen muss. Viele Fußballplätze sind hell erleuchtet und ich kann die Figuren sehen, wie sie laufen. Dann ein Schloss mit Säulen davon in einem riesigen dunklen Loch. Das ist wohl der Park drum herum. Leider war es da schon dunkel, aber auch davor, ohne Stadt, war der Flug sehr schön.
Erst kommt nur mein Koffer und gaaanz lange der andere nicht, d.h. 50 Gepäckstücke dazwischen. Ich wäre schon wahnsinnig geworden und überlege schon, was ich von meinen Sachen da drin habe: die Zahnbürste, die Wärmflasche. Sunla und Andras holen uns ab. Ich sehe einen Typen mit roter Michael Schumacher Mütze und denke, das sei Andras und steuere auf den Falschen zu voll verpeilt und weil man dann genau das sieht, an unseren Freunden vorbei. Es ist schön, sie zu sehen und ich fühle mich sehr verwöhnt durch das abgeholt werden. Wir fahren ins Gasthaus Stern. Die Vorspeise Rote Beete Suppe mit Blunzenzucker (ein Blätterteigstange) ist gut, von den Hauptspeisen schmeckt mit Sunlas mit Maronen-Risotto und leckeren Geflügelfleisch am besten und die Cremeschnitte, die Andras zum Nachtisch wählt, ist eindrucksvoll, die reinste Familienportion. Unser Fazit, d.h. von Familie Arnhold ist, das kommt nicht ans Meixners ran und da hilft auch keine Lederkarte, aus der der Stern so schön ausgestanzt ist. Darauf kommt es nicht an, das Essen zählt.
Ich erzähle von meinem Vorhaben mit der Mensblutung Performances zu machen. Andras nimmt es gelassen in bester Pfadfindermanier (bei ihm hatte ich Bedenken, weil Stephan kennt es und mit Sunla ist es eh Thema) und zeigt mir Fotos auf dem Handy einer Freundin, die einen Blog scheibt und kleine Schnapsgläser aus Gummi statt Tampons verwendet um gegen die Wegwerfprodukte eine Alternative zu setzen. Die verfärben sich mit der Zeit und das ganze interessiert mich. Kommt die auch zum Faschingsparty oder zum Geburtstag?
Die Bedienung scheint uns zu mögen und will wissen, was hier heute noch vorhaben. Nix. Wir fahren nach Hause. Die Geschenke und Bestellungen werden ausgepackt. Altes Stempelset, 2 x T-Shirts, niedlich 2000, ein altes mit Collage von mir und eines mit einem Kunstwerk hinten drauf aus dem Frieda Burda Museum, vergesse immer wer das ist, ein Hund auf dem Kopf, ist das Baselitz?, 2 Röcke, Tabak und Zahnbürstenköpfe für die Elektrische. Die neue Kette gefällt. Es läuft Opernball und ich übe mich in alternativen Kommentaren. Ich finde leider die farbigen langen Kleider alle schlimm und neige doch zu schwarz. Die, die rot-weiße Schärpen tragen, haben Pommes bestellt und sind gekennzeichnet, damit die Ober sie wieder finden. Ach so, das ist in der Oper stelle ich nach 90 Minuten fest. Leider ist Julia krank und wir können sie nicht zum Essen im Dreieck treffen. Da sage ich dann ab und Sunl fragt an, ob sie auf Krankenbesuch steht. Um kurz nach 12 gehen wir zu Bett. Die Geschenke für Andras soll es Morgen geben (Geburtstagstisch). Ich schwitze doll und schlafe dann ohne was oben und dann im Angoraunterhemd weiter bis 8:30 Uhr.
13.02. „In diesem Haus (re.) wurde Ingrid K. beim Zigarettenrauchen überrascht und getötet“. Sunla macht Kaffee, Andras gefällt der Wecker (ein Glück) und er macht fetten Sound. Nein, ich will die Kosmetik nicht ausprobieren, die Ute vertreibt und will mich damit nicht schminken lassen von meiner Freundin, auch nicht wenn es ein Valentinsspecial gibt. Da bin ich eine Runde zu hart in der Gegenwehr, wie ich an Sunlis Reaktion merke. Am Freitag den 13. passieren weniger Unfälle, weil die Menschen aufmerksamer sind. Ich bin doch eine gute Beraterin in Sachen Beziehung und habe offenbar vor langer Zeit den Tipp gegeben, dass wir nach einem Streit nie im Streit nebeneinander einschlafen, sondern das immer vorher klären. Andras schickt Sunla einen Auslandskrankenschein zu holen und die haben vielleicht nur bis mittags auf. Wir ziehen los und Stephan ist schlecht drauf und hat Ohrenschmerzen- apropos Auslandskrankenschein. Wir gehen in die Gemäldegalerie, wo Adolf Hitler abgelehnt wurde. Ich kenne es nicht, Stephan schon. Er sagt, er versteht das, das Hitler dann den Krieg begonnen hat nach der Ablehnung hier. Beim Reinkommen spreche ich gleich den älteren Typen hinter der Scheibe an. Der hat nichts mit der Austellung zu tun, die Räume sind oben. Das hier ist auch Uni und er Hausmeister, so meine Schlussfolgerung. Bemalte Decken und etwas studentischer Ranz machen eine gelungene Mischung, in der wir uns sofort wohl fühlen. Vereinzelt steht im Vorraum ein Kopierer und man kann lesen, wer hier Dozent ist und wer im Vorzimmer sitzt und es gibt Aushänge, Werbung für Kulturelles und Mehr. Die Ausstellung ist mittelprächtig. Das Triptychon von Bosch ist schon eindrucksvoll und ein paar weitere Bilder auch. Die ständige Ausstellung haut einen nicht vom Hocker. Ich kaufe einen Glasring mit mexikanischem Totenkopf mit Blumen als Augen in Blautönen. Die Frau im Museumsshop zeigt mir ihren hässlichen Ring, der irgendwas mit ägyptischen Gräbern und dem Grundriß zu tun hat und böse Energie abwehrt; das hat eine Heilseherin ihr alles gesagt und aktiviert. Stephan verdreht wohl die Augen und sie sagt: die Männer verstehen das nicht. Aber ich bin in dieser Hinsicht durch und durch Mann und will nur Zahlen. Die Klos sind stylisch und modern. Draußen scheint die Sonne. Es ist herrlichsten Wetter und ich habe meine Wien-Stulpen an. Yuhuu!
Wir gehen ins Sperl und ich bestelle unschuldig ein Körnerschnitzel, weil ich keinen Kuchen will und denke, das ist ein Grünkernbratling. Abends gibt es ja schon Steak zu Andras Geburtstag. Und was wird geliefert? Ein üppiges Schnitzel mit einer eindrucksvollen Panade, in die erfolgreich Cornflakes und Kürbiskerne eingearbeitet wurden. Dazu ein leckerer Erdäpfel-Vogerl-Salat. Es macht mich glücklich, aber ich lache auch über die kulinarischen Missverständnisse und die Bedienung, die ich daran teilhaben lasse, ist genauso überrascht nur umgekehrt, weil für sie selbstverständlich ist, dass ein Körner-Schnitzel eben ein großes Stück Fleisch ist. In der Apotheke, die mit alten Einrichtungsgegenständen versehen ist und auf Naturkosmetik macht, riecht es gut, aber ich weiß nicht, was ich hier soll.
Wir nehmen den Bus zu Humana. Beim Umsteigen, dunkle Autos und ein Fotograf, dann erkennt Stephan Bouffier, den hessischen Ministerpräsidenten. Ich sehe nur mehrere Frauen und die großen Taschen mit Hessen-Aufdruck, wie Umsonstware auf einer Messe. Schnell steigen alle in das Fahrzeug mit Schiebetür hinten ein und die Tür wird von dem Helfer/Fotografen von außen zu gemacht und dann geht es mit Blaulicht auf dem Dach, aber leise, los.
Der kurze Mantel oder die Jacke, je nachdem, ist weg, weil gerade Mäntel-„Abverkauf“ ist und es gibt sie ab 7,- €. Den hätte ich kaufen und bei Sunla deponieren sollen. Es sind zwei akademisch wirkende Frauen um die Mitte 50 im Laden, die beide sehr gut aussehen. Die eine schaut immer zu mir rüber und kommt dann auf mich zu und sagt: „Ich finde Sie toll, so mutig und es steht Ihnen auch alles. Ich will so sein wie Sie.“ That kind of makes my day. Ich kaufe – wie immer – einen tollen Morgenmantel mit einem Muster, was an Kunst und Glasfenster erinnert und ein Polyester-Blumenkleid mit tollem Stiefmütterchenmuster, was eine Frau wohl selbstgenäht hat mit Stoff bezogenen Knöpfen. Ich halte mich also zurück und verlasse trotzdem glücklich den Laden. Die Marktleiterin erzählt uns an der Kasse, dass es einen dritten Vintage Humana in der Taborstraße gibt. Das ist im zweiten. Da hin und dann kann man gut mit der U 1 zum Reumannplatz, so der Plan. Mein Mann begleitet mich. Wir fahren mit der Bim vorbei am Hotel Stefanie (ich meine dem ältesten Hotel der Stadt aus dem Buch unnützes Wienwissen). An der Taborstraße hat man einen herrlichen Blick auf einen der Flacktürme. Kurze Orientierung und dann will ich einen Kaffee. Ich steuere ins Café Magistrat. Schöne Raucherkneipe. Die Bedienung sieht aus wie eine Mischung aus polnischer Putzfrau und Puffmutter. Der Kaffee ist 1 a von Illy, die hat sogar eine Pressvorrichtung aus Metall und es gibt eine reiche Auswahl an Schnäpsen und da drunter steht ein Tic Tac Ständer. Erst verstehe ich es nicht, dann doch. Falls Alco-Probe beim Auto-Lenker…..Neben dem Humana ein Sanitätshaus, vor dem mehrere Männer stehen und in die Auslage glotzen, als sei es Beate Uhse. Kissen mit Einkerbungen für die Arme??? Eine Anziehhilfe für Gummistrümpfe. Das will ich später von Andras Partygästen wissen, was das zu bedeuten hat. Immer ein bisschen Uli Seidel sei da mit im Spiel, ist ja meine Theorie.
Stundenlang probiere ich lauter Sachen durch, viel Nachtwäsche, lange, asiatische Seidenkleider mit Seerosen in rot-orange, ich kaufe ein paar gefütterter Stiefel „Made in Austria“, ein Traum, warm, Kreppsohle, suche ich schon ewig und ein paar helle Halbschuhe mit Metallschnalle sowie ein graues Wollkleid, was einen Couture-Eindruck macht. Die Uhrzeit habe ich gar nicht im Blick und dachte, Stephan warnt mich vor. Es ist schon kurz vor halb 5. Da wollte ich längst in der Wohnung der Gastgeber sein, weil die 5 vor 5 das Haus verlassen wollen mit uns zusammen. Wir rennen und fahren und ich überlege, ob ich jetzt anrufen muss, aber man wird sich in die Arme laufen und so ist es auch. Wir kommen zur Wohnung und sie gehen gerade aus der Tür. Brauchen wir lange? Nein. Sie gehen noch um Bankomaten und ich habe 10 Minuten und dann treffen wir uns am Reumannplatz. Schnell umziehen, das Ananashütchen und den Schmuck rangemacht und die Geschenke für Gela eingepackt, fertig. Das Steakhaus St. Ellas ist sehr lecker. Daneben ist ein Laden mit Haushaltsauflösungen (Verlassenschaften), aber ich will den Bogen nicht überspannen. Die Cocktails sind sehr lecker. Ich trinke 2 oder 3, der Dritte, Thai Massage, ist der Beste. Der Barkeeper hat mehrere Kinder, die er nebenbei bespaßt. Es ist 18 und dann 19 Uhr und damit sehr früh. Ein Mädchen kniet auf einem der Barhocker und der Jeansrock ist hochgerutscht und man sieht die kruckelige Naht der Wollstrumpfhose. Sie schaut nach oben zu dem freundlichen Mann, der mit ihnen Späße macht, dazwischen die Cocktailutensilien, Schirmchen usw. Ein herrliches Bild, aber so was darf man heutzutage nicht mehr fotografieren, wie Sunla zu Recht feststellt. Da wird man gleich erschossen oder verhaftet. Die Pärchen essen absolut synchron und während Sunla und ich gegrillten Pulpo mit cremiger Polenta und Pesto, lecker zubereitet (9,50 €, eigentlich als Vorspeise gedacht) essen,
nehmen die Männer das Steak mit zwei Saucen, Pommes und Cole Slaw, sehr frisch und lecker. Ich esse auch etwas von Stephans und bin sehr zufrieden. Es gibt hier auch schöne Gewölbeklos mit herrlicher Beleuchtung. Auf dem Männerklo blendet die Beleuchtung wohl etwas oder man geht weiter nach hinten und dann trifft man nicht. Wir haben trotz unserer Verspätung reichlich Zeit. Dann geht es in die Aka-Bar. Hier arbeitet ein Mann, der ständig eine Zigarre im Mund trägt, der Inhaber. Es laufen österreichische Wintersportereignissen auf einem großen Flachbildschirm und dafür gibt es keine Musik. Sunla und ich sagen, dass man mehr aus dem Laden machen könnte, z.B. eine Bar, die auch Atmosphäre hat und dafür die sperrigen Sitzmöbel rausschmeißen. Sunla forografiert viel und mein Mantel ist der Backdrop. Die Gäste sind nett und ich kenne etliche von Gelas Partys aus den Vorjahren, der Pinguin und Che Guevara sind z.B. da. Auch die nette Kathrin und ihr gut aussehender türkischer (?) Mann. Ich mag Barbara sehr gerne, die in Istanbul 40 wird. Ja, mein Vierzigster is schon eine Weile her. Der war wie Gelas Fasching, Superheldenparty im Zirkuszelt und Sunla war als Lara Croft da. Ich finde das älter werden auch nicht schlimm, verrate ich den um den Stehtisch umherstehenden Damen. Bei mir ist es einfacher. Mein Körper war nie so richtig jung und hat sich wenig verändert, also gibt es nichts zu hadern und die Jahreszahl passt sich mehr meinem Zustand an. Die Fitness ist dabei eher besser geworden und das man weiß, wer man ist und die Unsicherheiten weg sind, ist auch ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Wir gehen mit Sunla um 1 Uhr. Gela kommt mit. Wir machen lustige Fotos vor einer Gemeindebau-Werbung. Das erinnert an Fasching letztes Jahr. Sunla macht das von uns. Als wir zuhause bei ihr ankommen ist es auch schon 2 und es war ein toller Tag.
14.04. Auch wieder früh wach. Sunls Grindberg-Kurs fällt aus. Der Typ vom Standard wartet auf eine Antwort von Stephan. Ich hatte so viel geschrieben, warum ich meinen Mann liebe, dass ihn das ausgebremst hat, dabei kommt eh nur eine Zeile ins Magazin. Stephan soll schreiben, warum er mich liebt und der sagt, ich soll für ihn antworten. Ich weigere mich, finde das so unromantisch wie nur was und will schreiben, dass wir uns getrennt haben und er das Paarfoto nicht veröffentlichen darf. Am Montag ist Deadline. Wir einigen uns dann später doch auf eine Antwort. Stephan entscheidet sich und sagt es mir mündlich und ich tippe es ein (quasi Kompromiss, wie halt in einer guten Beziehung). Nach dem morgendlichen Kaffee gehen wir zum hiesigen Markt, der durchaus auch sehr interessant ist. Es gibt einen Laden, der Kittelschürzen nicht nur verkauft, sondern offenbar auch herstellt, als Neuware. Sunla kauft Börek, der sehr lecker ausschaut und auch ist und ein Appel und ein Ei kostet, sogar Su Börek gibt es hier. Auch Fleisch wird amtlich gegrillt und dazu gibt es Kräuersalz und Zitrone, schön puristisch. Gefällt mir der Laden. Es gibt auch lustige Sprachprobleme, weil sie den Inhalt der Blätterteiggebilde erfragen will und das nicht verstanden wird und sie es mit Zeichensprache probiert, indem man die Form des Teilchens in die Luft malt. Wir gehen zum Hofer und auch hier gibt es Marille. Sunla findet Edelmarillenfruchtaufstrich, der tatsächlich unsere Hausmarke von Billa toppt. Sie geht für uns zu Billa und macht dort noch mehr Marille-Erledigungen für uns und kauft meinen Ingwer-Tee mit ihrer Kundenkarte und nimmt unsere Einkäufe mit nach Hause, so dass wir weiter ziehen können. So lieb. Bei Billa ist heute Valentinstagspecial und ab 14 € gibt es 14 % für Mitglieder. Sunla ist mit ihrem Einkauf, der getrennt gezahlt wurde, 9 Cent über die Hürde gekommen und fühlt sich als Glückskind des Tages. In der Apotheke muss man eine Nummer ziehen wie beim Amt. Ich kaufe eine Flasche mit Blasenteekonzentrat, was mit Wasser verdünnt werden soll. Ich schlage vor als Flachmann für unterwegs. Sunla sucht Zwei-Komponenten-Kleber und so kommen wir erst am Bastelgeschäft vorbei und werden dann weitergeschickt zu einem wahnsinnig gut ausgestatteten Haushaltswarenladen. Die haben alles von Meisenknödel bis Rattenfallen, von Duscheinlagen mit Holzimitatmuster bis hin zu Gummidichtungen für Einweckgläser und Glasflaschen (Dinge, die man sonst nirgends findet, weil man denkt, die gibt es nicht mehr) und jede Menge Töpfe, Pfannen, Gläser bis hin zu Hunde- und Katzentassen….alles alles. Vor der Tür treffen wir die Ex von Andras Bruder mit ihrem Neuen. Ich denke, es ist eine Freundin von Sunla und sage mehrfach was, aber sie kann mich offenbar nicht anschauen, schaut so ganz bewusst daneben. Net amol ignoriert heißt das dann wohl.
Wir fahren zur Minoritenkirche und schauen uns das Abendmahl aus Mosaik-Steinen an. Die Kirche ist italienisch. Die Stühle gefallen mir und Zimmerpflanzen gibt es auch in der Kirche…..
Dann Griensteidl, Demel, Schwarzes Kameel, überall ist es brechend voll und die Touris stehen auf der Treppe Schlange. Ich kehre dann zum Ärger meines Mannes bei Aida ein, weil ich in Ruhe sitzen will und außerdem die salzige Torte probieren. Es gibt sie in normal und mini, ich nehme mini mit Schinken und Erbsen und die schmeckt sogar. Es ist ja mein Running Gag, dass wir eine der Aida-Filialen, die per Franchise vergeben werden sollen (es sind laut Zeitung 20), übernehmen und dann nach Wien ziehen. Die Torten bekommt man bestimmt geliefert, dann etwas einheimische Bedienungen finden und einstellen und wir sind selbständig in Wien!
Ich will dann wieder in die Wohnung und chillen. Fotos von gestern schauen und Freundinnengespräche. Sunla ist Ästhet und mag keine Hässlichkeiten an ihren Freundinnen, zumindest wenn sie was daran ändern könnten, wie Zahnfarbe. Ich mache da wohl eine Ausnahme mit meinen unrasierten Beinen und fettigen Haaren. Ich verstehe auch nicht, warum Makel an der Hausfassade als ästhetisch interessant empfunden und fotografiert werden, aber sonst so wenig ästhetischer Spielraum ist. Ich denke, es ist vor allem für einen selber hart mit so einem perfektionistischen Anspruch zu leben, der sich dann wohl auch vor allem gegen einen selber richtet. Dann braucht man halt 4 Stunden im Bad und kann vorher nicht aus dem Haus gehen. Meine Ästhetik ist auf jeden Fall mehr Natürlichkeit und ich verstehe nicht, dass man das Natürliche gerade nicht schön findet. Das ist auf jeden Fall anstrengend dann. Stephan und ich legen uns ins Bett um uns auszuruhen und aufzuwärmen. Er schläft sogar ein. Dann geht um die Fotoqualität und warum Haare scharf und Gesicht unscharf ist und es sind auf jeden Fall – gerade bei den geblitzten Fotos – auch gequälte dabei. Sunla unterbricht und kocht Dal. Stephan fängt um 19 Uhr an mich zu schminken und ist ein Naturtalent. Ich hatte ihm eine rote Eselsbrosche hingelegt zuhause auf seinen Schreibtisch, aber nichts dazu gesagt. Das war zu dezent und er hat sie nicht eingesteckt. das hätte ich auch machen müssen oder es ihm zumindest erklären, was das soll, weil herum liegen tut genug bei uns. Das fällt nicht weiter auf. Dafür trägt er sie dann nach Wien.
Ich trinke Red Bull Cranberry (darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut) und um 22 Uhr gehen wir dann los. Ich dekoriere meine neuen Plastikringe. Es gab 4 Stück zu 1,- € im zweiten Humana. Ich hatte natürlich auch schon welche dabei und auf der Hahnplatte, die ich bei Andras entsorge, muss ich sie noch mal in Szene setzen.
Der Pfadfinder hat leichte Orientierungsschwächen und wir werden auf der Mariahilfer von einem freundlichen jungen Mann angesprochen, der sich als Freund von der Gela herausstellt, ob wir auf die Feier von der Gela wollen.
Er führt uns hin und ich blamiere mich richtig gut und frage nach, ob er aus der Stadt Kärnten kommen würde. Nein, das ist das Bundesland, Klagenfurt war die Stadt. Na ja, ich kenne halt nur Wien. Er sieht es mir nach. Auf der Feier sind weniger Leute dieses Jahr, aber die Stimmung ist bestens. Die, die da sind, haben sich viel Mühe gegeben und sind gut drauf, u.a. die Transe aus dem Gemeindebau. Der Typ erinnert an Marilyn Manson von Wien und hat eine gut aussehende dunkelhaarige Frau als Schneewittchen von Disney im Schlepptau. Es gibt verschiedene Variationen von Rotkäppchen und der böse Wolf, die sehr interessante Varianten des Themas bieten, so dass Stephan sagt, man hätte auch auf ein Märchen beschränken sollen. Auch lustig. Ich lasse Schnappschlüsse machen u.a. mit „meinen Schafen“ und der müde Hund. Die Gruppenbilder der Stadtmusikanten hat Sunla mit ihrer Kamera gemacht und sie fehlen hier. Gela als Tischlein Deck Dich ist auch ganz groß.
Ich trinke keinen Alkohol und tanze stattdessen mit den Schafen. Um ca. 1 Uhr gehen wir. Die Gastgeber müssen früh nach Istanbul fliegen. Wir sagen Baba und wollen noch den Würstelstand aufsuchen, der Bosna-Hotdog mit Koriander verkauft.
Eine sehr gute Entscheidung, wie sich heraus stellt. Hier arbeiten zwei Männer und der eine hat deutlich einen sitzen. Die Gäste haben Verständnis, was sonst, der steht hier ja schon seit heute Morgen und ich darf endlich den Text sagen: „ich bin ein Hund und brauche eine Wurstberatung“. Ich will nicht immer die Käsekrainer essen, sondern auch mal was anderes probieren. Wir nehmen die Bosna mit frischem Koriander, leider sind die Zwiebeln aus und eine scharfe Wurst, dazu einen Grüner Veltliner im perfekt gespülten Glas. Das schmeckt so lecker, dass wir dann doch eine Käserkrainer nehmen und eine Bratwurst, dünn und würzig, anders als bei uns die Bratwurst, sagt der Verkäufer. Ich spreche zwei Spießer an, die neben uns stehen, der eine war gerade in Aachen auf einer Sitzung und das sei super gewesen und ich sage: wir stehen nicht auf Karneval oder Fasching und er nur: ne, is klar und lacht. Wie soll man dem jetzt den Unterschied zwischen den organisierten Massenveranstaltungen im Rheinland und anderswo und einer privaten Mottoparty erklären? Könnte man schon, will ich aber nicht. Es hat sich eine Schlange gebildet und ich sehe, dass ein junger Typ sich eine Curry-Wurst machen lässt mit selbstgemachter Tomatensauce auf die das Curry-Pulver draufgestreut wird. Ich schicke Stephan ein letztes Mal hin, die Bratwurst als Curry. Ich sehe nur, wie der Typ hinter der Scheibe den Kopf schüttelt und will schon ausflippen, wenn das jetzt abgelehnt wird, war aber ein Witz. 5 Würste, das Schachtfeld unseres nächtlichen Imbisses, mir ist schlecht. Ein junger, gutaussehende Typ steuert auf uns zu und strahlt. In den Händen mit zwei Getränke, die er vor sich her trägt. Er mag uns, wir sind großartig, wir hätten Charakter und Klasse und er will uns ein Getränk ausgeben, Wein oder frisch gezapftes Bier ist die Frage, die er stellt. Das ist so nett und ich fühle mich so geschmeichelt, aber ich muss sagen: der Hund ist müde und muss nach Hause. Ich liebe meine Fans in dieser Stadt. Mit der U 1 nach Hause. Es ist halb 3 und wieder einmal bin ich glücklich.
15.02. Wir sind alleine. Die neuen airbnb Gäste, wie Sunl witzelt und sie hat mir ein Postit an der Heizung hinterlassen, obwohl ich es auch mündlich verstanden habe wie ich sie herunter drehen soll auf manuell. Mein Problem ist, dass ich das Licht im Klo vergesse, aber das passiert mir jetzt nicht mehr. Kaffee heute mit Soja, dann schlage ich Sigmund Freud Museum vor, dann ist es so schön draußen und so viele Vögel finden in der Stahlkonstruktion an der U-Bahn-Haltestelle und in den benachbarten Büschen Platz, dass ich fasziniert stehen bleibe und genauer schaue. Stephan will ins Kameel, Faschingskrapfen mit Marille essen, aber mir ist das zu viel nach der Wurstorgie und weil wir um 12:30 Uhr einen Tisch im Meixners haben. Streit und dann Straßenbahn 67 in beiden Richtungen zur Endhaltestelle. Mir taugt es. Es gibt viel zu sehen. Lauter Asiaten steigen ein, Japaner, an einer Haltestelle weiter draußen an Schrebergärten. An der Endhaltestelle steigt ein Pärchen ein. Sie haben nur Scheine und brauchen Münzen für den Automaten in der Bahn, fragen den Schaffner, der durch den Zug läuft und bestimmte Kontrollarbeiten verrichtet und sie so mitfahren lassen will, weil ihr Tagesticket erst eine Stunde abgelaufen ist und der zuerst Deutsch mit ihnen spricht, bis sie entdecken, dass sie eine andere gemeinsame Sprache fließend miteinander sprechen können, die wir aber dann wieder nicht verstehen. Stephan wechselt 50 €. Dann ein dicker Weißer mit kleiner thailändischer Frau, die er fragt: „you have one or a make you ticket“. Der erzählt ihr, wie leicht man mit Uni-Anschluss hier einen Job findet. Überhaupt hört man nur ihn reden und sie kein Wort. Der Stadtteil ist interessant an jeder Ecke. Ich sage nur Kebab Del Mar. Es gibt viele Schüsseldienste ist uns aufgefallen und die Auslagen der Sicherheitsfachfirmen bei uns um die Ecke sind eindrucksvoll verstaubt und Stephan entdeckt überall tote Insekten. Auch der Wurstico fasziniert uns irgendwie, aber wir waren nicht drin.
Im Meixners ist es wieder so toll. Rote Beete Carpaccio mit Krenmousse und Stephan eine Suppe mit Schweinsfuß abgezupft und frischen Kren mit Paprika-Note. Dann nehme ich den Tafelspitz und Stephan einen Giraldi-Braten oder so ähnlich mit vielen Kapern und köstlichem Semmelknödel, der überhaupt nicht dröge schmeckt, sondern frisch, eihaltig und würzig mit Petersilie, köstlich. Nachspeisen essen wir vier, erst zwei und dann noch mal nachbestellen, der Palatschinken ist nach wie vor der Beste ever und platzen fast aus allen Nähten.
Neben uns macht ein Pärchen Weinprobe. Die Tochter malt ein Malbuch aus. Dann eine 1-Kind Familie mit erwachsenem Nachwuchs. Eltern dick, sie studiert, keiner redet und der Hund wird permanent vom Tisch gefüttert. Der wird bestimmt mehr gestreichelt als die Eheleute einander anfassen. Da sind wir uns sicher. Am Tisch neben uns eine Gruppe, auch irgendwie miteinander verwandt, ein junges Pärchen, Eltern, Tante. Der Vater moniert, dass „sie sagte, sie muss für die Matura lernen und dabei war sie mit ihren Freundinnen im U 4“. Das ist die Disko wo es Andras und die restlichen Partygäste nach der Cocktailbar hin verschlagen hat. Wir schleppen uns nach Hause, der Bauch schmerzt. Ich rege mich wieder über mein Handy auf, dass ich eine Geheimzahl eingeben muss um meine Mailbox abzuhören. Er ist genervt von meinen Zickereien und schläft. Ich tusche. Dann schreibt Gela eine email um 16:30, ob wir uns um 17:15 im Gartenbaukino treffen. Den Mann wecken, schnell, schnell. Wir treffen sie an der Station. Mein Mann ist noch sauer. Gela mag das grüne Oberteil mit den stilisierten Blumen oder Kleeblättern und es steht ihr eins A. Ich habe ja von ihr einen gesteppten blauen Morgenmantel bekommen, genau wie dieser (das Foto schickt sie mir nach Wien von einer Hütte):
Ich liebe das Gartenbaukino, Original 50er Jahre, aber groß wie Cinemaxx sage ich immer. Der Film ist toll, Inherent Vice auf so großer Leinwand. Ich bin hingerissen. Vor uns gehen welche, also er scheint nicht jedem zu gefallen. Komisch. Ich tue endlich mal die geilen Damenklos etwas dokumentieren mit einem Eingang vor den Klos und hinter nach dem Schminkbereich, der Ausgang. Ich liebe es!
Wir gehen in das kleine Café. Hier arbeitet eine Frau mittleren Alters, die irgendwo zeitlos aussieht und an Brigitte aus Oberfranken und 80ern ausschaut und auch ein bisschen nach Maus. Es wird hart geraucht und meine Augen brennen. Gela erzählt vom Alpenverein und dass Leute ihre Kinder mit 4-6 Monaten schon als Mitglieder anmelden und wir könnten eine Außenfraktion Hannover gründen. Das wäre geil, aber das müssen Michi und Markus machen, weil die auch wettbewerbsfähig sind. Ich kann null wandern und bin die Superpumpe, aber Tanzveranstaltungen und wechselseitige Besuche, das würde mir schon taugen und da geht die Phantasie wieder mit mir durch. Wir stromern noch etwas herum und gehen ganz spät in den Steffel. Er scheint offen zu sein und tatsächlich. Da ist nachts eine Messe am Laufen und wieder geht es ums Thema Wandern, diesmal mit einem 50 kg Rucksack, der Vergleich zum beschwerlichen Leben als Christ und wie es eben nicht sein soll. Oh weia, der Typ hat leider wenig Charisma. Stephan entdeckt einen Fahrstuhl, der runter zur U-Bahn fährt und ich entdecke Chucky-Puppen in der Auslage der Aida-Filiale und verliere meine Bezugsgruppe aus den Augen.
Gehe früh zu Bett, bin platt.
16.02. Ich bin schon um 7 Uhr wach, habe aber gut geschlafen. Die Kirche am Antonsplatz schlägt Alarm, Minarett nichts dagegen. Die Hasenohren stehen mir auch gut und ich nehme sie wieder nach Deutschland mit sowie meinen zerschlissenen Pelzmantel, den ich auch unabhängig von Fasching und Hund viel getragen habe (und dann natürlich auf den Schlitz angesprochen wurde, das er kaputt ist hinten, wie damals als Punkerin in Prag mit Laufmasche in der Strumpfhose, ich werde daran erinnert) und der Ersatz quasi, neue Jacke von Humana, war ja nicht mehr da. Auch den Ledemini, der mir laut Sunla gut steht, habe ich die Tage über getragen und er hat mir gute Dienste geleistet. Ein Spaßfoto mit den Katzenohren muss auch sein, auch wenn mein Auge recht deppert ausschaut.
Das Wetter ist wieder prächtig und wieder fängt der Tag mit Streit an und ich weiß nicht warum. „Mit der Erziehung sind schon andere an mir gescheitert“. Diesen Satz habe ich unzählige Male schon gesagt. Er bleibt fast in der Bahn, will aber ins Kameel und will nur zeigen, er fährt aus Protest zu jeder Endhaltestelle, auch unterirdisch. Ein kleiner Milchreis, der so groß ist wie ein Gruß aus der Küche kostet 6,90 € und der große Braune ist kalt. Das ist schon eine Frechheit, ich kann mich auch selber verarschen…. Der Kellner fragt Stephan wie’s geht und dann auf die Antwort „gut“. Das sieht man, sonst hätte ich mich nicht so selbstbewusst zu fragen getraut. Oh Weia. Meine Sympathien hat der Laden nicht mehr so wie früher, auch wenn die Brötchen lecker sind. Man sollte sie nur aufrecht transportieren, sonst passiert das. Komischerweise haben sie sogar diese Hölle gut überstanden und ließen sich wieder zusammen bauen als wäre nix gewesen und auch abends in Hannover, geschmacklich einwandfrei. Das muss ich sagen.
Fotoausstellung, Landschaften im Forum Austria. Langweilig, nur wir im Weltall ist ganz gut. Ich bin schnell durch und warte innen auf Stephan und er außen und wir lesen beide. Irgendwie stimmt es nicht mit den Absprachen/Harmonien und ich rege mich auf. Eine ½ Stunde hat das gekostet und meine Nerven liegen blank.
Zum Katzenkaffee, aber ich schaue nur rein, dann stoßen wir zufällig auf eine Ausstellung Dokumentation über Widerstand gegen Hitler in Österreich. Es sind Opfer, aber warum Widerstand. Stephan fragt den Studenten am Eingang warum die Berechnung hier mit 1934 anfängt, das war schon auf dem Mahnmal am Reumannplatz so und der will ihm alles erklären, weiß aber auch keine Antwort. Ja, ja, schon klar, 1933 Machtergreifung, 1938 Anschluss Österreichs, aber warum 1934? Bei uns ist immer 33-45. Irgendwie versteht der Typ die Frage nicht.
Krapfn ohne „e“ in der Sonne am Brunnen. 3 Ringe aus Holz und Horn aus dem Allerweltsladen, dann Naschmarkt. Ich trinke Grüntee, habe aber die Stempelkarte nicht dabei. Zur Erinnerung an gestern fotografiere ich an Stephans Zeitungskiosk einen eingeschweißten Esel. Dann noch etwas bummeln in der Sonne. Der Laden mit Spülschwämmen als Notenschlüssel beeindruckt mich besonders…..
Bei Urbanek sage ich, ich kann auch mal selber die Sachen holen, sonst wollen die Stammkunden, die es uns bringen umsonst trinken. Die zahlst Du sowieso, meint Gerhard, das sei Erlebnisgastronomie; ein Fotograf, angeblich aus New York knipst alles und ist auch später im Sperl und bei Stadtmusikanten will Gerhard wissen, wer war der Esel, der da alles zahlen musste. Heute fühle ich mich total ausgenommen und wir haben viel zu viel gezahlt für eine Jausenplatte und ein bisschen Wurst zum Mitnehmen. Gut, der Schinken ist köstlich, aber der kann ja nicht so viel kosten. Der eine Stammgast als ich sage Speck zum Mitnehmen, er hätte Speck, wenn ich Speck mitnehmen wolle, müsse ich ihn mitnehmen und streicht über seinen Wanst. Vor der Tür zwei betagte Pelztussis, die rauchen. Die eine erzählt der anderen von ihren jugendlichen Liebhaber, dass sie sich gefühlt hätten wie 17 bei ihm. Heute ekelt es mich an, das Gesockse hier. Unser Turnerin bedient uns im Sperl und ich bin mir sicher, dass es einen Codeword in der Küche gibt. Die Portionen sind doppelt so groß wie am Freitag. Ich esse zum Abschied noch mal ein Körnerschnitzel (selbst Stephan wundert sich, was da alles rein geht in seine Frau), jetzt im voller Bewusstsein der Bestellung und bin danach geschafft.
4 x Topfenschnitte, ohne fremde Tupper. Ich kriege einen Impuls die Brötchen aus dem Kameel in die Tonne zu treten, mache es aber nicht. Wir fahren noch mal schön Öffis zum Augarten, obere Augartenstraße, herrlich sieht das aus, wie die Bäume beschnitten sind, knollig, wie schwere Arthritis, aber so schön und jetzt hier über den Fluss und auch zur Endhaltestelle und die Sonne und den Tag genießen, aber die Zeit reicht nicht. Im Biba kaufen zwei – es müssen Professionelle gewesen sein – für 160,- € Putzmittel. Auch hier eine gemeinsame Sprache mit der Kassiererin, die ihnen zu 10 % Rabatt verhilft. Ich suche Binden, die Sorte die Sunl empfohlen hatte und kaufe Marillen, getrocknet. Dann mit einem frustrierend langsamen Bus durch den 1. tuckern. Erst warten sie 5 Minuten bis er los fährt um 200 Meter damit zu fahren? Warum? Mich überrascht das, aber sie kennen es und machen es trotzdem, eine junge Mutter und ihr Sohn. Schnell raus hier, ich verliere die Nerven. Den Fahrstuhl am Steffel in die U-Bahn nehmen. Die Tupper zurück in den Schrank. Lichter kontrollieren, den Schlüssel zu zaghaft in die Wohnung werfen, aber das lässt sich nicht wiederholen. Holzdielen in der Bim sind mit dicken, schweren Koffern eine Herausforderung. Den ganzen Tag zitieren wir Inherent Vice, d.h. ja, der Film war tatsächlich so gut. „Mol to Pan e ca ko“ sage ich nur. Der Entwerter geht nicht und wir haben noch mal Fahrkarten zum Aufstocken Flughafen fürs nächste Mal. Auch schön.
Mein geliebtes OMV. Severin schickt den Text für den Standard ein letztes Mal vor dem Abflug in gekürzter Version und Freigabe durch uns. Ich kann gar nicht sagen, wer jetzt schlecht drauf war, mein Mann oder ich. Der Streit entzündet sich an denselben Stellen. Konstruktiv daran arbeiten und es überwinden fällt schwer, aber immerhin reise ich gerne mit ihm und will nicht nur Gruppenreisen unternehmen, bloß nicht. Mord in Wien. Soll ich die Postkarte dem Strafverteidiger aus Hannover schicken, versteht er die?
Fazit: wir mögen Wien, wir mögen Gela, Andras und Sunl sowieso, auch die anderen Freunde, Julia, jetzt Barbara und das Gartenbaukino und das Meixners. Lustig wäre noch gewesen unserem neuen Würstlstand an der Albertina Sonntag ein paar Zwiebeln aus Sunlas Küche mitzubringen. Die hatte einen ganzen Sack unter dem Tisch. Ich werde an den Interaktionen mit den Einheimischen weiter arbeiten und wir werden wiederkehren.