Archiv für den Monat: April 2014
kleine Vögel im April
03.04. Ich merke, dass Osterferien sind, wenn am Kiosk die Bestellung vor mir lautet:„eine bunte Tüte für 2,- € ohne Lakritze, bitte“. Der Kioskmann zieht mich vor.
Odyssee durchs Jobcenter. Der Eingang 2 trägt keine Hinweise auf „Jobcenter“, ist aber der Kundeneingang für die Arbeitsvermittlung. Ich nenne ihn jetzt nur noch Beate Uhse-Eingang, wegen der Diskretion. Ich werde jedenfalls zurück geschickt und die Zimmernummer 3.30 bereitet auch den Angestellten Probleme, weil nein, ich will nicht zur Arbeitgebervermittlung. Mensch, ist ein richtiger Intelligenztest, sage ich dem Mann, der mit mir sucht Gut, dass ich hochbegabt bin. Nach der Erstaufnahme gehen wir in den Eingangsbereich und hier warten 100 Menschen in 3 Schlangen und es geht nicht voran und zwar überhaupt nicht. Kopieren geht umsonst. Meiner geht noch mal hoch und gibt die Unterlagen einfach ab. Wie man das durchsteht weiß ich nicht. Ich würde vermutlich durchdrehen.
Kurz in die Stadt. Eine herrliche rot-weiß gestreifte Strickjacke Paris, „Made in France“. So was schönes, vielleicht ein Tick zu groß, aber für 9,- € kann man nicht meckern. So herrlich, passend zu Wien und allem anderen auch, mit Goldscheiben als Knöpfe. Sie kostet dann nur 6,- €, weil die 30 % Rabatt auf Wintersachen haben.
Alle Pelze kosten heute 20,- €. Es ist der Wahnsinn. Ich könnte mir einen herrlichen grauen Persianer kaufen, Partnerlook mit Edward Norton in „Grand Budapest“, aber ich darf nicht, weil ich platze aus allen Nähten. Nur eine filigrane Gießkanne aus Kupfer (Marke old school für 4,50 € ist drin), weil ich die Pflanzen aus einer Flasche gieße und das nur ganz grobmotorisch möglich ist, was zulasten der Fensterbänke geht.
Meine Betreute auf der Frauenunterkunft hat Grippe und sagt das erste Mal ihren Geldholtermin ab.
Herr PM soll 77,17 € Schadensersatz zahlen, weil er bei der Einweisung vor der Polizei geflüchtet ist und bei der Verfolgung und Widerstand 2 Polizisten verletzt wurden und die Beihilfekosten werden ihm in Rechnung gestellt. Wörtlich heißt das: am 24.07.2013 hielt sich Herr …im Rathaus der Landeshauptstadt Hannover auf und wurde auf Grund seines verwirrten Zustandes der Dienststelle Polizeikommissariat Südstadt zugeführt. Seine Einweisung sollte auf freiwilliger Basis ins Landeskrankenhaus Wunstorf erfolgen. Er weigerte sich in den Krankentransportwagen einzusteigen und flüchtete. Bei seiner Ingewahrsamnahme und der anschließenden Rückführung zum Polizeikommissariat Südstadt leistete er Widerstand, in dem er um sich schlug. Dabei wurden 2 Beamte verletzt.“ Beigefügt ist die Rechnung einer Allgemeinarztpraxis für die Behandlung eines im Jahr 1979 geborenen Polizisten. Herr PM wurde selber schwer misshandelt bei der Gelegenheit (Rippen gebrochen, Zähne ausgeschlagen, wie er selber berichtet) und wird durchdrehen, wenn ich ihm das zeige, also erst nach dem erfolgreichen Umzug.
Die Mutter von Herrn Subutex heult am Telefon. Sie haben ihn zu fünft gepackt, die Rumänen, die er wohl auch zum Teil kannte. Er war fast schon zuhause, sie hatten ihn verfolgt und dann nur ins Gesicht getreten, er hatte keine Chance und konnte auch nicht abhauen. Sie haben ihn ausgeraubt. 3 Unbeteiligte haben sich dann um ihn gestellt, dass kein Auto rüberfährt. Er musste wiederbelebt werden und es ist keine weiße Stelle in seinem Gesicht, sie hat sich so erschrocken, dass sie noch mal raus musste aus dem Zimmer, weil sie ihn nicht erkennen konnte, keine Augen. Das Jochbein ist u.a. gebrochen und er muss operiert werden. Er hat vielleicht auch ein paar unschöne Dinge gemacht in seinem Leben, aber das hat er nicht verdient. Sie war heute auf dem Schünemannplatz und ein Bekannter hat sein Fahrrad erkannt und mitgenommen um es zu sichern.
Abends Kestner, mein Mann fand die Lurche Axylotl ?? (die Albinounterwasserschwimmtiere mit Schwanz und Flossen, denen Gliedmaßen nachwachsen) süß. So lässt es sich wohl zusammenfassen. Er sagt, es sei normal, dass einem bei moderner Kunst nur etwa 10 % gefällt und ich denke immer, früher war es besser. Gut, es geht nicht um ein Aquarium, obwohl alle Besucher diese putzigen Tierchen anglotzen, es geht um die Keramik, die durchaus interessant ist und so präsentiert wird. Alles gut, aber gehört das ins Museum bzw. in einen riesigen Raum in dem sonst nichts gezeigt wird? Ich finde, nein. Diesen Minimalismus verstehe ich nicht. Er ist für mich nicht Aussage, sondern Armut. Hätte man 50 Aquarien dieser Art gezeigt, wäre das eine andere Hausnummer so frage ich mich, was es soll, denn sooo toll ist es einfach nicht. Das andere ist nicht döver. Nur die Tafeln mit Fotos ohne Kopf in Emaille-Optik gefallen mir. Lauter junge, extrem 80er Jahre mäßig angezogene Hippster aus London sind unten den Besuchern, die deutlich älter ausfallen. Wir treffen Bekannte und die Begrüßung ist schon derart verlogen, dass es fast lustig ist, wie wir uns die Hand geben und dann nach vorne schwanken, als würden wir einen Kuss andeuten, dann aber doch beide davor zurück schrecken und wieder auseinander schwanken und dann der gekünstelte Smalltalk. Ganz schlimm. Im Beckmanns sitzen vier junge Frauen am Nachbartisch und man kann raten, was das für eine Zusammenkunft sein soll. Gute Freundinnen sind es nicht, weil sie sich zum Teil nach der Arbeit der anderen erkundigen: „Du hast also 2 Schüler und beide lernen Geige, ahah“. Es gibt, wie so oft, zwei Rädelsführerinnen und 2 Schweigsame. Es geht viel um Männer, die Actionfilme mögen und der Nachbar, der schon 50 sei (!!!) und einmal die Woche ins Kino geht und anschließend aus mit Freunden und manchmal gefallen ihm die Filme nicht. Großes Unverständnis, weil da wäre ihnen das Geld und die Zeit zu schade. Aber hier dumm rumsitzen und Rotwein saufen und über die Männer philosophieren, das soll keine Zeitverschwendung sein. Essgestört sind sie auch und die andere Sprecherin, die mit einem Schweizer leiert, mag kein Eis. Sie bestellt nur einen Nachtisch und hält sich sonst an die Flüssignahrung und davon lässt sie das Erdbeersorbet für die Frau gegenüber, die Backsüchtig ist, wie sie von sich behauptet. Dahinter ein Tisch mit 3 Männern, die so reden, als ginge es um eine Wirtschaftsprüfung. Das ist das andere Extrem. Ein Typ lacht mich an, weil ich wohl so überzeugend die Augen verdrehe als wir endlich aus dem Raum rauskönnen.
Eine Freundin aus Köln ruft an, weil sie auf WDR einen Bericht über meine Nazi-Verwandtschaft gesehen hat. Sie kündigt bei der Gelegenheit einen Wochenendbesuch für Anfang Mai an. Ich verfalle in einen Rechtfertigungssermon, dass die Frau nur angeheiratet war.
04.04. Morgens fotografieren wir die Handtücher, die ich immer wieder im Fairkaufhaus finde. Ich habe einen richtigen Fetisch für alte Geschirrhandtücher entwickelt und verstehe gar nicht, wie ich früher immer Neuware kaufen konnte. Ich will auch eine 50er Jahre Wäschetruhe mit Blumenmotiven kaufen und unseren Korb, den ich mal neu gekauft habe im Kaufhaus wegschmeißen. Ich mag ihn nicht leiden und weiß nicht, was mich hier damals geritten hat, so etwas zu kaufen (quasi mal was Neues, Ordentliches). Habe eh das Gefühl, dass ich in diesem Punkt immer viel mehr bei mir ankomme. Stephan schreibt dem Schneider in Paris, der Herrenhemden mit alten Geschirrhandtüchern auf dem Rücken näht und schickt ihm schon mal ein paar Fotos unserer Ware. Er will sich 2 neue Hemden machen lassen, wenn wir Ende Mai da sind und hat die Handynummer von dem netten Mann und ich fungiere gerne als Einkäufern für ihn, wenn er mir ein Budget von 10,- € zugestehen will, dafür bekomme ich schon einige, die immer so ca. 1,50 das Stück kosten.
Bald wird alles vorbei sein mit den schlimmen Altfällen. Ich schreibe dem Mandanten wegen der Abrechnung. Die nette Frau, die sich immer wieder auf alles verständigt mit ihrem Ex ruft an. Sie saßen noch bis 21:30 Uhr in einer Weinbar. Sie könnte jetzt nicht mehr mit ihrem Mann zusammen sein, hat sie dabei festgestellt, weil ein Flasche Wein und den ganzen Tag auf der Veranda der Finca sitzen, das reiche ihm und unter Menschen, müsse er nicht. Als sie geheiratet hätten, da hätte er auch bloß einen Freund gehabt und sie einen großen Bekanntenkreis. Zu Besuch bei der Tochter spiele auch gerne10 Stunden am Tag Tetris, lästert aber auch über den Schwiegersohn, der ein Chaot sei und faul, hat von der Tochter finanziertes Studium wohl nicht zu Ende gemacht. Wann habe er sich bloß so verändert, ihr Ex. Ich sage, das klingt nicht nach Veränderungen, jeder hat sich konsequent entsprechend seinem Typ weiterentwickelt, im Alter kristallisiert sich der Charakter mehr heraus, während man in jungen Jahren anpassungsfähiger sei und mehr weichgespült. Er trägt immer noch die Jeans, die sie ihm mal gekauft habe, „warum, die sei doch noch heile“, sie könne doch nicht zusammen sein mit einem, der aussieht wie ein Zigeuner. Ich sage, „ach warum nicht, dieser Kontrast habe mir immer schon gut gefallen und eitle Männer brauche doch nun wirklich keiner“. Früher habe sie ihm Boss-Hemden gekauft und sie seien zusammen einkaufen gegangen. Sie dachte, das hätte ihm gefallen. „Missverständnisse einer Ehe“, sage ich, „er hat es Ihnen zuliebe gemacht“. Ja, er habe sie wahnsinnig geliebt und ihr eine Schraube in den Fuß gehauen, damit kein andere mit ihr tanzen konnte und sie wollte nun wissen, warum er sie verlassen habe. Er sagte, es sei wie bei einer Kerze, Flamme aus, Wachs versiegt. Das habe sie nicht verstanden. Ich frage nach dem Partner danach, den ich aus der Gastronomie in Hannover kenne und der verstorben ist. Das sei wohl in einer OP passiert. Da musste er schon nach der Hüft-OP wiederbelebt werden, aber das habe man ihm nicht gesagt. Er hat immer vorher gesoffen, nicht weil er Angst hatte, sondern weil es ihm so gut geschmeckt habe und er damals nach ihr und auch neben ihr Freundinnen gehabt und Viagra genommen und natürlich auch vor den OPs nichts verraten von seinen gesundheitlichen Risiken, nur dass mit dem Zucker wussten sie natürlich. Dann sprechen wir über die Ehe der Tochter, die offensichtlich auch einen Partner gewählt hat, der sehr von ihr verschieden ist, sie will ein Hausprojekt unbedingt durchdrücken (ich finde, das klingt schwierig) und abschließend gestehe ich ihr, dass ich sie und ihren Mann „süß finde, untechnisch gesprochen“. So seien trotz allem ein gutes Paar und ich habe auch Respekt davor, wenn man so menschlich und mit Gesprächen eine Ehe abwickelt.
Herr PM kommt pünktlich mit Quittungen für die Renovierung der Wohnung. Er hat die erste Nacht in der neuen Wohnung übernachtet und sein Kater habe sich nicht aus der Transportbox herausgetraut und musste mit Leckerli rausgelockt werden. Wie das Tier, so der Halter, habe ich dazu. Während ist kopiere, schimpft er wegen der Polizeisache vor sich hin. Ich telefoniere später mit dem Henriettenkrankenhaus und die wollen mir aus dem Archiv Behandlungsunterlagen zur Verfügung stellen, wenn ich denen ein Fax schicke. Er muss noch viel entrümpeln, Teppiche wegschmeißen usw. es sei eine ganz schöne Messy-Wohnung gewesen, das müsse er jetzt zugeben und solle nie wieder so weit kommen, er habe sich vor sich selber geekelt, der ganze Dreck, der da aus den Ecken gekommen sei. Wenn alles abgeschlossen ist, müsse er sich um seine Gesundheit kümmern und „sich renovieren“. Vor allem seine Zähne sehen desolat aus. Ich freue mich, dass er sich so gut macht und er wünscht mir und der Mitarbeiterin ein schönes Wochenende als er geht.
Mittags Blumenkohl überbacken und während dessen die Speisekarte vom Tropeano durchlesen und in Gedanken schon bestellen und dann wieder umbestellen. Die Ravioli mit Fasan gefüllt in brauner Butter mit getrockneten Beere oder lieber die Pasta mit Wildschweinragu in Chiantisauce mit bitterer Schokolade und die Birnentarte mit Eis oder doch die Dattelmascarponecreme? Das wird schwierig. Meine Schwägerin, die standby fliegt hat den Flieger, den sie nehmen wollte nicht bekommen und muss den nächsten nehmen.
Ich bedanke mich bei meinem Mann, der die Handynummer meiner neuen Betreuten gegoogelt hat. Satz des Tages ist seine Antwort: „Nachdem ich gesehen habe, wie Du mit dem Büttel von der JVA umgesprungen bist bzw. was der sich auf ein Mal für Mühe gegeben hat, fühle ich mich richtig gut von Dir behandelt.“ Was soll ich sagen?
Hiob, das Stück gefällt mir außerordentlich gut. Ich mag ja lieber etwas gehaltvolle Kost und es ist toll umgesetzt, das Bühnenbild, die Dekonstruktion des Familienheims. Einfach sehr gut. Die Schauspieler sind auch super und erinnern mit mehrfach an „berühmte Kinodarsteller“, die Mutter an Sofie Rois und der jüngere Sohn an Daniel Brühl, der Vater an den Darsteller von Raumschiff Enterprise, Patrick Stewart heißt der, habe nachgeschaut. Der ältere Bruder, Jonas in dem Stück ist ein unglaubliches Schauspieltalent. Er hat ein Feuerwerk an Talenten, die explosionsartig aus ihm rauskommen. Ich stehe auch auf das Angespucktwerden in der ersten Reihe. Das gehört dazu. Ich mag die Inszenierung sehr und während unser Nachbar es als gemischt-gut bewertet hat, gebe ich Bestnoten. Ich mag es mehr als Black Rider z.B., was im Vergleich operettenhaft daher kommt vom Erzählstoff her. Wir überlegen ein Premierenabo für’s Schauspielhaus zu nehmen. Ich bin eher dagegen, weil die Daten einem vordiktiert werden.
Obwohl mich Stephan mit dicken Butter-Käsebroten und Butter-Honigbroten gefüttert hat nach dem Sport, habe ich ein kleines Hüngerchen. Beim Röhrbein wird im 22 Uhr die Passage schon abgeschlossen, aber mein Outfit wird gelobt von dem Betreiber, der vor Jahren mal das Essigbrätlein in Nürnberg übernehmen wollte. Wir fahren zum Urfa Sofrasi, die haben neu ein Aquarium mit Barschen, sehr bunt und neon eingerichtet und meines Erachtens überfüllt mit Fischen, die sich auf dem engen Raum nicht gut vertragen. Ich liebe den Laden und fühle mich hier immer richtig wohl. Etwas breite, sympathische, männliche Jugendliche, ein Dickerchen mit einem schwarzen „helal money“ Hoddie (will ich auch) trinken Wasser und essen Grillfleisch und kichern vor sich hin. Das Pide können die hier richtig gut. Da sind Profis am Werk. Der Belag reicht bis in die Spitze des Schiffchens, die man sonst eher wegschmeißen will und es ist mit kühnem Schnitt zerteilt. Der Tee ist lecker und ein Künefe gibt es auch. Beim Gehen sage ich den Kellnern, dass der große blaue Fisch böse ist und die anderen stresst und jagt und „ich glaube, der muss bald ins Klo“. Sie lachen. Wir gehen zu Sabine in die Landschaftsstraße. Fast alle kommen, mit denen ich gerechnet hatte, trotzdem sitze ich nur dumm rum und tanze nicht. Habe wohl meine Chance verpasst. Irgendwie gab es einen inneren Widerstand oder waren es nur faule Ausreden, andere Ausdruckstänzer, die dort beheimatet sind und bereits meine Rolle übernommen haben, keine Ahnung. Eine Nachbarin mit französischem Akzent, die Künstlerin ist und nebenbei Französisch unterrichtet, stellt sich vor. Sie schaut in unsere Büroküche. Ein junger Mann will meine Visitenkarte für seine Mutter. Er habe mich vor Jahren auf der Lumix kennenlernt. Mit zwei Freundinnen fahren wir Richtung Linden. Sie haben sich eine Wohnung im Ihmezentrum angeschaut als Interessenten, irgendwie weil da die Tierärztin wohnt, die ihre Katze behandelt und ich: wie, ich denke die wohnt im Heideviertel mit einem blutverschmierten Kittel. Nein, das war die Vertretungstierärztin, die Notdienst hatte. Auch ich schwärme von der Aussicht und dem Ihmezentrum als Wohnort. Ich mag’s. Sie heiraten nächste Woche an der Ostsee. Ich freu mich für sie. Das ist eine ganz schöne Sache und die beiden wirken sehr verliebt.
Die ganze Woche verstehe ich diese Hornbach-Werbung nicht. Mach was gegen hässlich oder so ähnlich. Frage mich immer, ob das Bild auf dem Werbeplakat das ist, gegen was man etwas unternehmen soll oder bereits das Resultat.
Wir müssen Morgen Sachen für das Picknick am Sonntag bei G. im Garten, zu dem ich uns kackfrech eingeladen habe, einkaufen. Dort kann man an dem einen kleinwüchsigen Baum genau sehen, was diese Misteln machen und wie sie direkt an dem Baum herauswachsen und nicht nur so drin hängen. Ich will meinen Picknickkorb mit dem Wassermelonenmotiv endlich einmal packen und zum Einsatz bringen und außerdem testen, ob der kleine Plastikpilz für kleine Vögel taugt. Er hat schon ein extrem kleines Häuschen, bei dem ich fragte: Kolibri? Einkaufen bei Edeka auf der Lister Meile nach der Goldenen Hochzeit ist mein Ziel. Morgen um 12 Uhr schon Festessen. Das wird schwer, da mir um die Uhrzeit eher nach 2 Eiern im Glas zumute ist. Ich werde mein Bestes tun.
BM Outfit l `air panache
l ´air panache
02.04. Ich will mittags Mangold mit roten Linsen kochen. Hatte Stephan gestern gebeten die Linsen und eine Zitrone zu besorgen und mich dann gewundert welcher Idiot hier im Büro Trockenlinsen in den Kühlschrank tut und dann liegt da auch noch eine Zitrone, genau das, was ich bestellt habe, so ein Zufall….
Freue mich arg darüber, dass mein Osterpaket nach Essen so gut angekommen ist und das selbstgebastelte Buch schon vorgelesen wurde vom älteren Bruder.
Hänge die beiden Pudel unter meine Schäferhundcollage. Da war noch Platz.
Bekomme die Vereinbarung vom Kollegen ausformuliert, die wir gestern getroffen haben. Wie einfach sich doch manche Dinge lösen lassen, wenn ich daran denke, dass mich dieser Fall schlaflose Nächte gekostet hat bzw. nach dem Sport an einem Freitag noch mal ins Büro und stundenlang schuldrechtlichen Versorgungsausgleich nachschlagen immer mit dem Gedanken hier böse Fehler gemacht zu haben und Überlegungen was nun zu tun sei und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf.
Die schwierige, schlecht gelaunte Betreute, mit deren Facharzt ich Mama und Papa bin, schreibt mir eine Dankesmail.
Die Haftpflicht zahlt die Flügeltür, die mein übergewichtiger Grobian schon am 07.12. bei einer Weihnachtsfeier kaputt gefahren hat. Gut Eigenbeteiligung 150,- €. Die frühere Haftplicht hatte gekündigt wegen zu vieler Schadensfälle. So ist es nun mal. Strafverteidiger anschreiben, ob das Marihuana-Sohn-als-Einkäufer-Verfahren mit 2.000,- € Geldbuße schon rechtskräftig ist.
Herr Subutex liegt auf der Intensivstation. Sein ambulanter Wohnbetreuer ruft an. Das ist ein tätowierter Bär, der gerne Speedmetal hört und den man bei Chez Heinz antreffen kann. Der Klient wollte wohl gestern einen Streit schlichten auf dem Schünemannplatz und wurde derbe zusammen geschlagen von einer Gruppe Rumänen mit Tritten ins Gesicht. Er hat schlimme Verletzungen, ist aber wohl ansprechbar. Er will die Nummer der Mutter von mir haben.
Herr Ihme hat sich gestern das Geld für April auszahlen lassen, die Sanktion ist noch im System. Fax mit Androhung eines Eilverfahrens.
Mittags lecker Internetrezept. Mangold mit Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Kurkuma, Curry, Kokosmilch, Zitronensaft. Reis dazu. Ich mag’s. Zum Nachtisch gibt es die leckeren Ostereier von Kreipe. Selbstgemacht. Karamell-Honig, das war das Vollmilch-Ei, schmeckt am besten.
Nachmittags kommt geistig behinderte Betreute, die Montag Geburtstag hatte. Stephan fragt, mag die Dich nicht mehr? Berechtigterweise, war ich doch mindestens 5 Jahre lang immer zusammen mit den Frauen vom ambulant betreuten Wohnen in die Eisdiele am Lister Platz eingeladen gewesen und musste dann meinerseits eine Devotionalie von 96 kaufen, was mir immer sehr unangenehm war, wie anderen Sexshop, nur für den Nachbarn usw.. Dieses Jahr keine Einladung. Sie wollte sich Montag schon 100,- € holen, hatte was im Fanshop zurücklegen lassen und wusste, dass ich wieder sauer sein würde, wenn ich den Preis höre. Ganz Unrecht hat sie nicht.
Die Betreuungsstelle ruft auf dem Handy an. Sie suchen dringend eine Betreuerin für einen neuen Fall. Frau ist Messy und bewohnt 2 Wohnungen in Döhren, hat ewig nichts zu essen und hockt wippend auf einer Matratze. Hat 2 kleine Kinder, die sind beim Mann. Das realisiert sie nicht. Die Familie macht sich Sorgen. Der sozialpsychiatrische Dienst ist eingeschaltet und hat die Betreuung angeregt. Die Frau, die Notdienst hat ist sonst in der Deisterstraße und ich kenne sie. Jetzt hat die Frau Morgen Geburtstag und wird 45 Jahre alt und alle machen sich Sorgen, dass sie sich was antun wird. Das klingt doch nach einem Fall für mich. Laut der Ärztin hat sie ihre Kinder, 9 und 11 Jahre monatelang krank geschrieben und ist mit denen durch Norddeutschland gefahren, Regressionstherapie nannte sie das Ganze. Sie wurde dann polizeilich gesucht und von einem Kollegen oder früheren Kollegen im Rewe entdeckt und zur Wache genommen. Es wird immer interessanter. Krankheitseinsicht ist wohl keine vorhanden und von Betreuung will sie wahrscheinlich auch nichts wissen.
Beim Sport, Gracekurs läuft u.a. folgendes Lied aus meiner Kindheit. „There’s an old ex-con who’s been away, now he’s back, no one says stool pigeon“ habe ich verstanden und mitgesungen. Es heißt aber „no one’s safe, stool pigeon“. Diese Zeile bzw. beim dem ganzen Lied wird aber sonst wenig bis gar nicht mitgesungen im Kurs.
Herr Ihme kommt ohne Termin und mit Muscleshirt. Ich will ihn gleich rausschmeißen, weil ich spät dran bin und los muss. Er hat sich für 100,- € ein Handy gekauft und will mir die neue Nummer geben und seine Schulden begleichen. Dann noch eine Telefonat mit dem Scheißjobcenter in seiner Sache als er schon weg ist und ich rede mich in Rage, weil die alle ihre Arbeit nicht machen und dann bin ich spät dran. Gefährlich Mischung. Auf der Limmerstraße muss ich schon abrupt bremsen für ein Kleinkind auf einem Laufrad. Im Park fährt ein schnarchiger Rentner mit Helm vor mir, den will ich an den Gleisen bei der Uni überholen und übersehe eine Straßenbahn. Lautes Klingeln. „Jetzt gibt’s ne Standpauke“, wie ich den Rentner von hinten sagen höre und ja, der Fahrer steigt aus, kommt um die Bahn herumgelaufen und sagt zu mir: „Für alle Blinden, gibt es hier zwei rote Ampeln und Sie gefährden nicht nur sich, sondern auch andere“. Ich entschuldige mich nur kleinlaut und denke mir, warum gefährde ich andere, weil ich dann tot bin und bei denen die Einkaufstasche umgefallen ist? Der Mann hatte wohl schon mal einen Unfall mit Radfahrer so dünnhäutig wie der ist. Der Termin bei der netten Psychiaterin, die letztes Mal notoperiert wurde. Die Eltern meines Betreuten sitzen schon drin. Ich suche die Wartezimmer ab und werde auch hier von der Rezeption zurück gepfiffen. Es geht u.a. wieder um Fälle, bei denen ein Mal kiffen ausgereicht hat für eine schizophrene Psychose und das Kind war nie wieder wie zuvor. Das ist tragisch, kann aber wohl auch durch Antibiotika ausgelöst werden und dieses Kind geht stramm auf die 30 zu. Ich erkundige mich nach den Bauarbeiten an der Hautklinik und bin neugierig. Dieses Wohnprojekt halte ich für interessant vom Standort her, schön am Fluss, aber ich bin ja versorgt.
Die Architektengattin hat einen schwarzen Wollrollkragen an und ich stelle beim Verlassen des Gebäudes fest, dass der Sommer ausgebrochen ist. Punker barfuß ziehen vorbei. Morgens dachte ich noch unsere Nachbarin spinnt, wie die wieder beim ersten Sonnenstrahl halbnackt herumläuft mit Anfang sechzig, die alte FKK-Freundin, aber es sind wirklich hochsommerliche Temperaturen. Im Büro wartet schon mein Termin (20 Minuten zu früh) und es macht mir Stress, dass die neue Mitarbeiterin meines Kollegen immer meint irgendwelche Dinge für mich machen zu sollen/müssen. Ich bin genervt davon, auch wenn ich weiß, dass sie es wohl gut meint, aber das ändert nichts an meiner Einstellung. Ich denke immer nur, misch Dich nicht ein, it’s none of your business. Sie ist nicht zuständig für mich und ich lasse mir nicht von jedem helfen bzw. empfinde das als Einmischung in meine Angelegenheiten. Email mit dem Text: Ihr Mann hat angerufen und versucht es gleich noch mal. Ich könnte im Strahl kotzen. Ich glaube, ich habe hier ein starkes Autonomiebedürfnis und bin ein schlechter Teamplayer, würde der Psychologe oder Mediator feststellen. Ich bin wohl eine totale Arschkrampe. Ich kann aber auch charmant und wurscht bei den Betreuten kommt es gut an. Ich schaue wieder lustig aus meint B., die ich duze. Jedenfalls bin ich am 28.03. doch in die Eisdiele eingeladen und darf mir schon mal überlegen, was ich ihr schenke und wir lästern gemeinsam über die Richterin ab. Auch schön.
Die neue Trainerin Katja nimmt uns hart ran. Sie nimmt mehrfach Blickkontakt zu mir auf und will es heute wissen, weil ich ausnahmsweise bei ihr bin und nicht beim Yoga. Das ist zumindest mein Eindruck als hätte ich eine Privatstunde. Als der Hintern ganz arg brennt will ich mehrfach: „Du blöde Bitch“ rufen, aber lieb gemeint, weil ich nichts gegen ein gutes Training einzuwenden habe, im Gegenteil. Ich mag es, wenn hier einer zeigt, wo der Hammer hängt. Für Muskelkater hat es trotzdem nicht gereicht.
Am Küchengarten eine Art Flashmob der geschmacklos angezogenen Teenager. Ist Abi, wie Steffi uns später aufklärt. Ich denke, Abi Anfang April schon, aber die haben wohl die schriftlichen Prüfungen hinter sich gebracht. Als wir aus dem Kino wieder kommen, sind sie immer noch da und zwei Gruppen, mit unterschiedlicher Musikbeschallung.
Grand Budapest noch mal. Herrlich sind die Stimmen im Original, gerade die Hauptfigur Gustave H., aber auch Dimitri finde ich viel besser und natürlich Ludwig, gespielt von Harvey Keitel. Großartig. Einmal reicht mir nicht bei diesem Film. Lieblingsszene genieße ich bewusst und Vieles sehe und verstehe ich das erste Mal. Die Jahreszahlen, die eingeblendet werden habe ich beim ersten Mal nicht wahrgenommen, vermutlich weil ich irgendeinen Vorhangstoff oder etwas anderes gerade angeschaut habe. Ich finde die Liebesgeschichte auch viel romantischer und rührender als beim ersten Mal und die Poesie gefällt mir auch viel besser, englische Prosa ist einfach unübertrefflich. Ich könnte leben in diesem Film!
BM-Outfit 02.04.
Zuhause April und in der Kanzlei
BM-Outfit 31.03.
Salafistenbrause
Manche Filme werden im nach hinein schlechter, manche besser. „Only Lovers left alive“ wird bei mir eher besser als schlechter. Ich muss mehrfach daran denken. Beim total zeitgleichem Essen im 11 A, Hälfte essen, dann Essen austauschen, Serviette Photofinish mäßig gleichzeitig fallen lassen. Wir müssen beide lachen, wie synchron das geht und ob da eine Wand dazwischen wäre, wäre total egal. Wir essen sehr schnell und auf die Millisekunde getaktet. Dann ist mir noch aufgefallen, dass Stephan und ich mehrfach den gleichen Fehler machen, irgendwas verwechseln, aber genau identisch. Also, bei zwei Teilen, die einmal so stark ineinander verkeilt waren, hat es einen Einfluss auf den einen, wenn man den anderen verändert, bewegt, auch wenn diese Teile an anderen Enden des Universums sind, war es nicht so?
Stephan meint außerdem, dass „The Life of Brian“ unbedingt auf die Liste muss und ich stimme ihm zu und „The Royal Tennenbaums“ auch. Es gibt nur wenige Dinge, die wir verschieden sehen oder machen und das dann umso bewusster und konsequenter. Wenn wir zu unseren Freundinnen fahren, die Sonntag für uns gekocht haben, fahre ich am Pariser Platz die Dieckbornstraße herunter und biege rechts ab in die Wittekindstraße, um hier Richtung Lichtenbergplatz zu fahren. Stephan fährt in die Teichstraße und kommt unten am Lichtenbergplatz an, um dann links in die Wittekindstraße abzubiegen. Nur eine Kleinigkeit, die aber mit Vehemenz vollzogen wird.
Am 15.07. sind es 10.000 Tage, nur in Minuten schaffe ich die Hoeness-Sphären. Da werden es über 14 Millionen Minuten sein. Ich finde es zwar ärgerlich, dass ich mir die Zahl schönreden muss. Herr Hoeness muss auch nicht auf Cent umrechnen um eine respektable Zahl zu erlangen. Wir wollen jedenfalls zu Tim Raue nach Berlin.
Mehrfach geht mir dieses schlimme Oliver Polak-Erlebnis nach. Die Spießer, die offenbar lange vor Beginn kommen um sich einen Sitzplatz zu sichern. Die flache „Witze“: „Homosexuell und pädophil ist nicht dasselbe. Von dem einen kriegt man Aids und von dem anderen Windpocken“. Tätä tätä, tätä! Der Typ braucht Bühnenverbot und ich will mein Geld zurück. Nach dem Sport am Montag spricht mich eine Mitturnerin noch darauf an, ob ich da gewesen sei. Sie hätte bemerkt, wie wir fluchtartig den Raum verlassen hätten vor der Zugabe. Sie findet den Typen ganz o.k., auch wenn es sie genervt hätte, dass er alle paar Minuten auf seinen Zettel schauen musste.
29.03. Stephan holt die Pappe zum Aufkleben des textilen Puzzles.
Als ein Tropfen Heißkleber auf den Stoff fällt, reagiere ich sofort und ohne Rücksicht auf Verluste. Ich wusste, es würde weh tun.
Ich mache Vorbereitungen für eine Pullover-Verschönerung mit einer Käte-Collage, die den ganzen Rücken zieren soll wie eine große Stofftätowierung. Das hat mich jetzt inspiriert und der dunkelblaue Wollrollkragen ist einfach zu langweilig.
Abends der Fünfzigste. Claudia muss mal wieder schlafen, weil sie seit Dienstag jede Nacht ganz hart ausgegangen ist und bleibt in Hamburg. Das Geburtstagskind und seine Frau bekommen eine der schönen Fischservierschalen zur Ergänzung der Sammlung bzw. Vervollständigung der Wohnung sowie eine von mir als passend definierte Karte dazu, die ich 1999 in Kalifornien gekauft habe.
Die Wohnung ist chic und stylisch, ausgebaute Fabrikhalle, gute Beleuchtung und Möbelmix, sehr partytauglich das Ganze. Bester Tanzboden von Welt der glatt geschliffene Beton. Die Nachbarn haben sich z.T. eine Betonbox vor die Tür bauen lassen, die ausschaut wie ein Knastinnenhof. Die Gastgeber haben bei einen großen Ausschnitt machen lassen. So hat man eine prima Sicht auf den Parkplatz und die Gewerbefirmen, u.a. Amadeus Fire, eine Zeitarbeitsfirma. Den Namen hatte Stephan entdeckt und konnte es erst gar nicht glauben. Künstlernamen wegen hire and fire oder vielleicht Ableger von dem herrlichen Amadeus Hotel in der Fössestraße. Die Privatdisko ist generationsübergreifend. Ich hatte ja schon gesagt, ich bin wie sehr notgeile Männer bezogen auf das Tanzen, so dass meine Reizschwelle sehr herabgesetzt ist und ein etwas zu laut gestelltes Radio genügt um den Tanzimpuls auszulösen. Claudia hatte ich erzählt, dass ich mangels Hasenschaukel zum Tanzimproworkshop angemeldet bin. Ausdruckstanz kann ich gut, seit dem Skikurs in der 7ten Klasse und der Kate Busch Scheibe, die damals erschienen ist. Da haben meine Mitschüler schon gestaunt, wie ich da abgehen konnte. Deswegen mache ich überhaupt Yoga, weil ich beim Kabuki landen will, das hat aber noch 10 Jahre Zeit, da werde ich nackt und nur mit einer Windel bekleidet krassen Ausdruckstanz machen, auf der Bühne sterben, wie der Vermieter in „The Big Lebowski“ mit Tütü bekleidet sich am Boden wälzt. Die Mutter der Gastgeberin ist eine schrille Person, die aus Wien kommt und vor 20 Jahren nach Hannover gezogen ist mit ihrem Mann. Die Entscheidung hätten sie nie bereut. Sie ist zugleich seit 20 Jahren schon im Ruhestand, topfit, hat Urenkel und trägt sehr auffällige und bunte Mode, eine geblümte Hose. Ich mag diese Frau mit der rasierten und eingefärbten Frisur (sie geht jetzt zu Unisex in der Pasarelle), die mal Buchhalterin gelernt hat, weil Frauen hat man damals nicht gefragt, was sie werden wollen. Um 1 Uhr ist dann auch gut und wir gehen nach Hause, ist ja schon 2.
Wir treffen Nachbarn und ich kondoliere. Es stellt sich heraus, es war der richtiger Nachname und zwar ein seltener, nicht Meyer, aber der falsche Vorname und damit die falsche Todesanzeige, die ich heute gesehen hatte. Trotzdem gab es den Todesfall und die richtige Anzeige war Mittwoch statt Samstag.
30.03. Bis 11 Uhr geschlafen. Will die Collage übergeben und verschenke zwei der Hosen von Andrea, die jetzt in sehr gute Hände kommen und Vera freut sich. Die anderen nehme ich mit zum Flohmarkt. Ich habe zufällig genau passend das Hütchen auf was ich aus einer kaputten Besteckschublade gemacht habe, die ich genau auf diesem Flohmarkt, der unser Ziel ist, geschenkt bekommen habe. Das war etwas gruselig, weil hier ein Typ schöne alte Sachen u.a. Fotos lieblos in Kartons geramscht hatte und offenbar Sachen verkauft hat, die ihm nicht gehörten und es wirkte als hätte er ein Haus ausgeräumt, aber als Dieb und nicht als offizielles Entrümpelungsunternehmen.
In der Calenberger Neustadt gibt es leckeren Kaffee. Die Gastgeber haben ein neues „Aquarium“ wie sie es nennen in der Küche. Es ist ein Pilz, der aus weißen, Granulat-ähnlichen Körnern besteht und in einer Karaffe mit Wasser aufgefüllt auf der Fensterbank steht. Darin schwimmen Ingwerstücke und Rosinen. Das Ding macht Kohlensäure und vermehrt sich. Dann muss man es abgießen und spülen. Mir schmeckt es und wenn ich schon keine Haustiere darf… Ich bekomme tolle Zeitschriften von Markus geschenkt. Eine „Für Sie“ aus dem Jahr 1968 und eine englische Wohn- und Einrichtungszeitschrift von 1973. Ich bin hin und weg. Ich sage, es sei wie bei den Vampiren, wenn man alt genug wird, dann hat jeder Antiquitäten, wenn man nicht alles wegschmeißt. Ich schaue mir die Bronzeplastiken von Käte an. Michi will noch in den Garten, aber mit dem weißen Plastikkanister (20 Liter) zum Flohmarkt. Dann schlägt er vor, es mit dem Pilzgetränk zu füllen, was ihm und Stephan ohnehin nicht schmeckt und auf dem Parkplatzflohmarkt zu verhökern. Ich sage: au ja, das wird der Verkaufsschlager, Hauptsache ein guter Name fürs Marketing, „Fickelixir“ war meine Eingebung. Stephan ist wieder besser und schlägt „Salafistenbrause“ vor. An der Schulenburger Landstraße an der Kreuzung stelle ich fest, dass ich die Ampel nicht sehe und warten werde bis das Auto mich anhupt. Welches Auto fragt Stephan, weil es wohl ein Roller ist, der hinter uns steht. Dann kommt das Hupgeräusch, aber es ist unser Freund G., den wir im Anschluss an den Flohmarkt in seinem Garten besuchen wollten, der uns überholt und anhält. Er war schon auf dem Flohmarkt und will noch mal Werkzeug kaufen, einen Schraubenschlüssel Nr. 12 oder so, weil die Wasserleitung im Garten defekt ist und gelötet werden muss. Ein Mann mit schöner glatter Plauze ohne Dellen und Cellulite und nacktem Oberkörper kommt uns entgegen. Er hat sein T-Shirt hochgezogen. Das kann ja nur toll werden und so wird es auch. Mein erster Aschenbecher und andere tolle Dinge, die ich zurück lassen musste.
Erstaunt bücke ich mich und betrachte die Bodenauslage einer Frau. Sie hat kleine bunte Plastikringe, die blütenartig ausschaue an einem Band mit Klettverschluss. Ich denke zunächst an irgend ein Hilfsmittel für die Haare. Beim Anfassen der Ringe, die einzelne sehr scharfe Plastikdornen aufweisen merke ich, wie scharfkantig die sind und frage die Verkäuferin nach der Einsatzmöglichkeit. Sie sagt: „bei Jucken“ und ich darauf: „o.k., aber nur wenn man’s blutig mag“. Das wiederum versteht sie nicht und schaut böse, weil ich wohl schlecht oder unverständlich über ihre Ware spreche.
Michi kauft eine Retropuzzle mit 1000 Teilen mit einem Foto der Stadt Nürnberg. Ich kaufe einen Serviettenschoner und einen Industrie- und Handelskammer Hannover Miniteller mit Gold für je 50 Cent. Hier werde ich beraten von einem älteren Mann, dem auffällt, dass ich farblich aufeinander abgestimmt angezogen bin und das Taschentuchetui passe so gut zu meinen Farben, er habe Angst gehabt, dass ich es nicht kaufe. Michi erkundigt sich nach den Preisen einer Flex, die sehr schwer ist (75) und einem Laubbläser (250). Hier gibt es wirklich alles. Auch dazwischen einen Stand mit Lebensmitteln, Butterkekse und Fischkonserven. Ich überlege, ob ich den Teppich als Untersetzer für ein altes Telefon brauche, weil der so schön eingepackt ist mit „Serviervorschlag“, entscheide mich aber dagegen. Eigentlich will ich weg von den Scheißtelefonen, die immer gerade einen leeren Akku haben und zurück zur Wählscheibe, dann bekomme ich auch weniger Wutanfälle.
Ich kaufe eine Seidentuch mit hässlichem Muster, aber schönen Farben und unwiderstehlichem Stoff für 1,- €. 3 Reißverschlussköpfe in schönen Farben á 25 Cent, Michi hat mich beraten, die ich in Fimo einbacken will und dann 2 Pudelstickbilder für 1,- . Ich brauche die weiß Gott nicht, habe aber nicht widerstehen können. Es gibt schöne alte Lederschuhe für 1,- € das Paar. Auf diesem Flohmarkt habe ich einmal einen hellgelben Mohairmantel aus den 60ern mit Perlmuttknöpfen für 2,- € gekauft. Es ist der Schnäppchenflohmarkt schlechthin. Dann kaufe ich einen Aschenbecher mit Pisa-Motiv und eine Roller Tesafilm an einem Stand, an den es Neuware gibt (das Klebeband für 1,- €) und alles Gebrauchte 20 Cent kostet. Ich lege das Gekaufte auf die Pudelbilder und der freundliche dicke türkische Mann sagt 1,60 €. Ich frage warum und er glaubt, ich hätte die Pudelbilder von seinem Stand, er hatte so ähnliche. Ich sage, nein, ich habe dafür 50 Cent das Stück gezahlt und fand das schon billig. Ich zahle mit meinen letzten 2,- €. Dann zum krönenden Abschluss bei dem anderen Stand mit lauter Souvenirs kaufe ich einen kleinen Krug mit Strasbourg-Motiv, der 1,- € kosten soll, ich habe aber nur noch 80 Cent und das wird auch akzeptiert. Erfolgreich habe ich das ganze Kleingeld angelegt.
Noch mal die Reste des Flohmarktes ablichten, einen Briefmarkensammlung, die sich selbständig gemacht hat.
Ab in den Garten, ich mag es hier, die wohlige Mischung aus Punk, Kunst und gärtnerischer Ordnung. Ich koste von den gärtnerischen Früchten und wir sitzen herum und blättern die alten Zeitschriften durch und G. zeigt uns seine neuen Pflanzen u.a. einen Mini-Pfirsich, der letztes Jahr schon 9 Früchte hatte und unter Kniehöhe hat. Das Nachbargrundstück an der Ecke mit der Magnolie darauf gefällt mir so gut. Es war lange leerstehend und das Haus wurde abgerissen. Das Grundstück ist lang gestreckt und mondän und ich träume von einem Haus im Bauhausstil mit den Maßen die einzuhalten sind. G. rät ab, weil man zu viel Weg hat, den man immer sauber halten muss. Ich wäre gerne Nachbar, aber nur in meinen Träumen oder in einem Parallelleben, wenn ich zwei hätte. Die Flüchtlinge, die in Containern wohnen, haben es sich draußen gemütlich gemacht. Wir fahren vorbei und dann über die Wasserkunst zu Rossi. Ich bin so was von entspannt. Ich trinke einen Ingwer-Limetten-Tee und probiere endlich den veganen Bananen-Dattel-Kasten, der köstlich ist. Herrlich kann man hier in der Abendsonne sitzen. Kurz nach Hause und mit das Telefonat von heute Morgen mit Hamburg fortsetzen, dann geht es zu Freundinnen, die für uns gekocht haben. Sie haben mir sogar ein Sortiment an Brause besorgt vom Getränkemarkt am Lichtenbergplatz. Ich wähle Birne mit Bügelverschluss. 3 Mandeln am Tag reichen aus um den Magnesiumbedarf zu decken. Wir planen einen Potsdam-Ausflug kurz vor Ostern mit Baustellenbesichtigung vor Ort und Übernachtung in einer Wohnung mit Garten. Zufrieden gehe ich nach Hause. Was haben wir für großartige Freunde und was war das heute für ein perfekter Tag, stelle ich dankbar fest.
31.03. Ich komme morgens 20 Minuten zu spät und meine Betreute und die Wohnbetreuung warten schon. Ich stelle fest, dass man sich heute fragen könne, wer die Betreute ist, weil 20 Minuten Verspätung wäre sonst eher so ihre Sache, also die der Betreuten. Wir lachen alle und ich entschuldige mich natürlich und wir gehen die Finanzen gemeinsam durch.
Nein, ich muss meiner Schwägerin noch nicht heute zum Geburtstag schreiben, wenn der Brief am 10.04. im Wellnesshotel in Süddeutschland ankommen soll, was auch noch „Halde“ heißt, dann ist das zu früh. Wie lange sollen die dort die Post lagern? Auf Halde?
Der ruppige Mann mit dem Augenfehler kommt und holt Geld. Er hat bald einen Untersuchungstermin in Trier in einer Augenklinik. Er fährt umsonst mit der Bahn, dafür will die AOK die Übernachtungskosten übernehmen. Das hat er gut verhandelt, jetzt will ihn der Mut verlassen und ich muss ihn noch mal einnorden.
Herr PM sagt ab und ist am Umziehen. Nachmittags telefoniere ich mit dem Jobcenter U-25 in Sachen Herrn Ihme. Der hatte schon eine Kürzung, weil er im November nicht gekommen war, 10 %. Das hat sie erst mal rausgenommen und schlägt vor, dass sie den Fall an den Fallmanager abgibt, der viel mehr Zeit habe. Derweil wartet Herr Ihme auf mich. Er ist in grauer Jogginghose und T-Shirt da und hat kein Geld bekommen. Er war 10 Minuten zu spät und hat keine Wartemarke mehr bekommen, obwohl er gebettelt hat. Als ich meiner Mutter von dem Fall erzähle und, dass er halt immer Hunger hat und von 15,- € schon 5,90 für Tabak ausgibt und Slimfilter und Blättchen und der Tabak ist am nächsten Morgen schon alle, fragt sie mich, ob ich nicht immer Brote für ihn da hätte. Das ist schon mütterlich genug von meiner Seite, so weit geht es nicht, da verweigere ich mich.
An der Ampel spricht mich ein Typ an, den ich vom Sehen her kenne und wir finden uns wechselseitig sympathisch. Er lobt meinen Kleidungsstil und er sieht einfach gut aus. Er fragt, wie es mir geht und ich sage gut und schwärme vom Frühling und sage, gestern sei der schönste Tag meines Lebens gewesen. Bei ihm war es auch so.
01.04. Ich frage eine Entscheidung ab in meinem schrecklichen Verfahren, das seit 2008 läuft. Morgens kündige ich noch an, es nicht zu tun. Das könne keiner von mir verlangen, aber die eigene Neugier siegt. Ich teile dem Mandanten per mail mit, dass ich die nächste Instanz in dieser Sache nicht mehr machen will. Ich sei mit meinem Latein am Ende. Ich telefoniere mit dem Strafrichter und erzähle ihm von dem skurrilen Ausgang des Verfahrens. Er hat sich hinsichtlich der Anklage im Strafverfahren noch nicht entschieden. Stillstand der Justiz und krude Ergebnisse. Das Gute ist, wenn man die Mitter Vierzig überschritten hat, weiß man, Du hast Dein bestes getan und kannst nicht alles kontrollieren, entscheiden, bestimmen, verantworten, die Mandanten lieben Dich trotzdem, das Leben geht weiter, es gibt Schlimmeres, keiner hat Krebs oder muss sterben.
Ich schreibe mir mit einem Arzt der Region, den ich sehr schätze und mag. Er hat mit mir mehrere gemeinsame Sachen. In der einen Betreuungssache, mit der schwierigen, schlecht gelaunten Frau hatte er mir bezogen auf einen stellvertretenden Teamleiter beim Jobcenter der sagen wir mal Enner mit Nachnamen heißt, ob da nicht ein „P“ vergessen worden wäre bzw. er es uns verheimliche (mit einem Smiley). Leider hatte ich die Nachricht mit diesem Textteil, den ich überlesen hatte an Herrn Enner weitergeleitet, der mich anrief und dann meinte, sein Name stimme auch und es sei kein „P“ vergessen worden. Das war mir sehr peinlich. Heute geht es um die Schwierige und ich hatte einen gemeinsamen Termin der „Erziehungsberechtigten“ vorgeschlagen und der Arzt antwortet, dass es gut sei, wenn sie weiß, dass Mama und Papa sich unterhalten und man sie nicht gegeneinander ausspielen kann.
Wenn Paare auseinander gehen ist das traurig. Hier trifft es Freunde. Wenn ein Partner was im Alleingang macht, was Wichtiges wie ein Haus- oder Wohnungskauf, kann das zum Riss führen, der dann nicht mehr gekittet werden kann. Es ist wohl so.
Heute Nachmittag ist Treffen in der Kanzlei in der ich meine Ausbildung zum Teil gemacht habe. Auch ein uralt Verfahren aus 2007 bzw. 2008, welches Ende 2013 abgeschlossen wurde. Wir wollen uns über aufgelaufene Zahlungsverpflichtungen verständigen. Von ca. 25.000,- wurde die Hälfte zum Glück schon bezahlt seit Mitte 2011 in Raten. Hier sind sich die geschiedenen Eheleute freundschaftlich verbunden, der Mann lebt allerdings in Südamerika und ist gerade da um den Enkel zu sehen, so dass die Gelegenheit genutzt werden sollte für ein Treffen. Begeistert bin ich nicht, sehe aber ein, dass die Sache zu Ende gebracht werden muss und hoffe, dass alle guten Willens sind. Wenn wir stundenlang reden müssen, bin ich darauf eingestellt, weil wir im Anschluss einen Theatertermin haben im Theater an der List, englischsprachig. Wenn es kürzer geht, vertreibe ich mir die Zeit mit bummeln.
Meine Betreute, die früher als Prostituierte gearbeitet hat und mir allerlei lustige Strafverfahren, in denen sie z.B. einen Freier angeblich in dessen Wohnung eingesperrt hat, die aber im Erdgeschoss gelegen war und der debile Rentner konnte nicht plausibel erklären, warum es ihm nicht möglich war sich aus der angeblich misslichen Lage zu befreien. Eine Nagelschere soll gefehlt haben. Hinten saßen gerne Schulklassen drin und haben sich amüsiert. Sie hatten immer allerlei Verfolgungsideen mit Hell’s Angels und Politik. Jetzt ist sie 20 kg schwerer, hat unten keine Zähne und einen Pflegedienst, der ihr die Substitution und die Neuroleptika vorbeibringt. Es ist ruhig um sie geworden. Die Bewährung läuft am 09.05.2014 aus. Sie hat einen Dackelmischling, der 12 kg wiegt und den sie schwer keuchend die Treppe nach oben in den zweiten Stock zu mir trägt, (ja, sie will auch mit dem Rauchen aufhören), um ihn den Weg nach unten die Treppen herunter springen zu lassen. Ich sage, dass sei mit Dackeln genau umgekehrt, dass das Treppe springen nach unten schlecht sei für den Rücken. Egal. Sie holt endlich die 3,08 €, die hier seit Monate auf sie warten. Die Differenz von 45,- und der tatsächlichen Belastungsgrenze 2014. Ich hatte die Überweisung für sie getätigt.
Ich fahre zu meiner ehemaligen Ausbildungskanzlei um ein Verfahren aus 2008 abzuschließen. Es ist eine sehr angenehme Erfahrung, weil alle Beteiligten sympathisch sind und sich freundlich gestimmt. Ich mag beide Eheleute, auch den Mann, der einiges von Südamerika aus nicht hin bekommen hat und dessen hiesige Wohnung jetzt zwangsversteigert werden soll. Ja, ja, seit seine Frau nicht mehr die Finanzen mache. Sie sind sich einig und finden auch immer selber eine praktikable Lösung. Ich sitze nur dabei um gut auszuschauen und Witze zu machen. Zur Einstimmung geht es kurz um den Richter aus Celle, der Prüfungsaufgaben verkauft hat und mit 30.000 €, einer Waffe und einer 26-jährigen Rumänin in Mailand verhaftet wurde. Irgendwie musste er sich ablenken, sage ich dazu und dass es bestimmt eine Nutte war, die von Berlusconi übrig geblieben ist und der Kollege gibt an, dass es abends wissen werde um wen es sich handelt. Das interessiert mich aber gar nicht. Die süße Familie, meine freakigen Eltern, er Südamerika und sie Modetante mit bodenlangem schwarzen Ledermantel, aber es sieht nicht nach Schülermassaker an ihr aus. Wenn alles mal wieder anders kommt, die angebliche Rentenhöhe, die wir angenommen hatten im Vergleich 2011 und das was tatsächlich ausgezahlt wird nach Durchführung des Versorgungsausgleichs nicht zusammenpasst, dann sagt meine Mandantin: „wie damals zum Scheißeschreien in den Wald fahren“. Das hätte ihr Mann damals gemacht, als sie die gemeinsame Wohnung Ende Dezember gekauft hätten und ab Januar die Grunderwerbssteuer weggefallen ist, was sie beide 4.500 DM gekostet hätte, er wäre in den Wald gefahren und hätte laut 10 x Scheiße gerufen. Was soll’s, Lösung muss her und die beiden haben echt viel Geld verbrannt in ihrem Leben. Meine Mandantin erklärt ihrem Ex, dass er die Rentenanwartschaften, die er übertragen hat zurück fordern kann, wenn sie innerhalb der nächsten 3 Jahre verstirbt. Er missversteht es und sagt was von Kalaschnikow und ich zu meiner Mandantin, diese Männer und zu ihm: ihre Frau meinte, wenn sie im gefährlichen Straßenverkehr von Hannover ums Leben kommen sollte. Diese Regelung kennen wir nicht, aber der Kollege schaut nach und bestätigt sie. Er sagt nur, dass habe ich in 3 Jahren wieder vergessen, sie will es der gemeinsamen Tochter sagen und sagt zu ihm, dass ist dann ein Geschenk von mir, ein Andenken. Der Kollege will in 4-5 Jahren, wenn unser heutiger Vergleich ausläuft schon in Rente sein. Er könne dann seinen Mandanten in Südamerika besuchen, bin ich der Meinung und der hat bestimmt Reiseprospekte dabei. Die Besprechung mit seinem Anwalt und Freund will er ein andermal fortsetzen und erst mal mit seiner Ex einen Kaffee trinken. Herrlich und würdevoll wie die beiden einvernehmlich die Straße entlang laufen. Ich mag sie einfach.
Ich gehe zu Dittmars. Die Frau wird echt langsam Messy und man kommt gar nicht mehr ran an die Sachen, sie hat schlechte Laune. Ich kaufe einen braunen Plastikpilz als Vogelhäuschen für den Garten von Herrn G. Dann vertreibe ich mir die Zeit im Edeka auf der Lister Meile. Ich hab echt was übrig für diesen Supermarkt im Gegensatz zu Onkel Rewe, den ich nicht ausstehen kann. Sie haben ein gutes Sortiment und echt lustige Mitarbeiter. Neben der Käsetheke, für die dieser Laden bekannt ist, fällt mir der abschließbare Schrank mit Gin-Sorten auf. Leider trinke ich noch einen Kaffee bei Kreipe, er ist viel zu spät, wie sich nachts herausstellt und kaufe selbstgemachte Ostereier in schöner bunter Metallicfolie. Ich war hier nicht mehr seit der Renovierung vor ca. einem Jahr. Ich mag den Laden. Zu früh bin ich beim Theater und beobachte die Szene der älteren Russen, die sich langsam einfinden, z.T. absetzen lasen vor dem Theater. Meistens ältere Frauen und gerne ein gepflegt aussehender Herr pro Tisch. Ich höre die Sprache gerne. Der Petar aus England ist begabt, die Maske und das Kostüm sowie der Einsatz von Licht sind toll umgesetzt, auch ansonsten ist es durchaus sehenswert, natürlich hat der Mann eine toller Körperbeherrschung und sehr bewegliche und schöne Füße und kostet nur 80 Cent mehr als unfähige Oliver Polak, der hässlich ist und gar nichts kann. Ob ich allerdings für Kabuki geeignet bin? Mir kommen erste Zweifel an diesem Abend. Wir gehen ins Boca und ich flirte etwas mit den Jungköchen. Die Blutwurst ist der Hammer. Eine Yogalehrerin der Werkstatt kommt mit ihrem neuen Hund vorbei und freut sich mich zu sehen. Der süße Pekinesenmix hört überhaupt nicht. Gäbi die, Gäbi da. Gäbi geht das am Arsch vorbei. Da muss man mal hin und einen Touch geben, d.h. die Seite der Hundes mit steifen Fingern etwas ruckartig anfassen, damit der Hund merkt, dass man ein Verhalten nicht toleriert, weil das Gequatsche sagt dem Hund nichts. Ist so. Morgen Abend treffen wir uns alle für den Film Grand Budapest Hotel OmU. Ja, ich will ihn noch mal sehen. Um 22:30 Uhr hat die Kinokasse schon zu als wir die Karten abholen wollen. Das erklärt uns der Betreiber oder einen Mann, den ich vom Sehen her kenne und dafür halte, der auf einem Sessel liegt und liest, als ich an der Tür herum rüttelte und nicht gehen will. Ich muss Morgen noch mal mit passendem Grand Budapest Outfit aufwarten.




















































