12.04. War recht früh ins Bett gegangen. Es ist erst 7 Uhr. Zuhausewochenenden sind zum Basteln da, zumindest bei mir.
Habe geträumt und zwar sehr echt. Verschiedene Szene. Der kleine Bernd hat einen neuen Club gemacht, Freiluft an der Ihme. Wir lernen Hartmut El Kurdi kennen, der immer wieder schaut und uns dann auffordert uns nacheinander vorzustellen. Wir, d.h. Seb, Marc, Stephan und ich. Jeder soll sich vorstellen. Ich sage, dass ich aus Hannover kommen würde, das dürfte man nach über 20 Jahren langsam behaupten. Dann erzähle ich, wie Stephan mir immer von diesem coolen Typen erzählt hat, der in Braunschweig quasi Stadtverbot hat und dann hätten wir ihn mal im Pavillon gesehen und Stephan hätte ihn mir gezeigt, den zweiten von links, außen, den kleineren (er habe auf dem Podium gesessen). Dann hätten wir ihn öfter in Linden gesehen und gedacht, er sei wohl hier her gezogen und quasi: wurde auch Zeit. Dann nimmt Seb Psychopharmaka oder ist es meine türkische Betreute von mir und dazu andere Drogen und ich kläre auf und rufe in der Klinik an um mir die Wirkungen und Wechselwirkungen erklären zu lassen und den nächsten Spritzentermin für denjenigen. Bernd spült und alles ist blitzblank am Edelstahlwaschbecken. Ich habe meiner türkischen Betreuten geholfen Fruchtjoghurt umzufüllen und will mir die Hände waschen. Frage ihn, was ihm lieber ist, wenn man den Lappen benutzt oder die Papierhandtücher. Für letztere würde er zahlen. Ich sage: echt? Früher haben wir immer Klopapier von der Uni geklaut und uns gefreut, dass wir kein Geld für so was ausgeben mussten. Da war ein großer Putzschrank und da konnte man sich bedienen. Eines Tages musste man in den sauren Apfel beißen und anfangen das Zeug selber zu kaufen. Ringsum sind Spießer, die Marktstände betreiben. Da darf er das Lager mitbenutzen. Er hat bei ebay ein Besteck ersteigert, was er jetzt gewinnbringend vermietet, wie er denen sagt und sie schauen bewundernd. Junge Leute freuen sich über den Klub und wie cool er sei und so wenig Eintritt. Der Club macht gerade Feierabend, weil es hell wird und ich wundere mich, dass ich so lange durchgehalten habe. Wir gehen mit Marc noch zu uns, wo eine große Daumendecke gerade auslüftet und über ein Geländer im Treppenhaus hängt und es geht irgendwie darum, dass ich schon immer schlecht rechnen konnte, auch damals im Studium. Ich frage mich, woher will er das wissen.
Davor sind wir unterwegs. Eine ca. Mitte sechzig Jährige, mit einem schrulligen Diener gibt sich als Königin aus und springt über die Gleise und wird von einem Empfangskomitee abgeholt. Sie haben beide Pelze an mit zu kurzen Armen (wie ich gestern meinen von Jans Mutter, den ich bei recht warmem Wetter getragen habe und abends nach dem Sport zur Jogginghose). Der Diener erklärt, was für ein exotisches Tier der Pelz der Königin sei und das sei extra geschlossen worden, ein riesiges Tier, so dass es aus einem genäht werden konnte (er sieht scheckig und komisch aus, aber das passt zu der Schrulligkeit). Wir fahren Zug und jemand das Second Hand Sachen dort abgelegt mit Preisen, sie haben aber fast alle einen Wasserschaden. Ich schaue sie mir einzeln an. Aufgequollenes Portemonnaie usw. Wir besichtigen ein Schloss mit einem Gartenzimmer und sitzen oben an der Empore und schauen runter. Meine Schwägerin Kathrin ist mit dabei. Im Giftshop kaufe ich ein lustiges, gemustertes Tee- sprich Geschirrhandtuch. Dann ist draußen eine halb zugefrorene See mit Wellen und dort gegenüber wohnt der Einsiedler, der ungern Besuch bekommt. Sein Auto wird umspült von den Wellen und sein Haus steht in der Brandung. Alle staunen. Wir sitzen am Tisch und es wird Wein getrunken, ich bin nüchtern und mein Vater ist etwas angetrunken, will einem Physikerkollegen, der offenbar mit am Tisch sitzt und den er getroffen hat erzählen, was ein gemeinsamer Kollege ihm über einen Wein erklärt habe und wird dann immer wieder bewusstlos und fällt nach hinten und kommt dann wieder zu sich und redet sofort weiter. Meine Mutter beschließt, er müsse jetzt auf ein Bett des Schlosses verfrachtet werden mit tatkräftiger Unterstützung. Dann geht es darum, ob ein anwesender Arzt ihm einen Beruhigungsspritze verpasst darf und dass er den verklagen wird, wenn er wieder wach ist, andererseits würde er sich so verletzen, meint meine Mutter (in Wirklichkeit ist Paps gestern aus Israel zurück gekommen, als ich um 20 Uhr angerufen habe, war er seit 12:30 Uhr der Nacht davon wach und meint, aus ihm „könne man heute keine Funken schlagen“ und ich sagte, das habe ich auch nicht tun wollen, wollte mich nur kurz melden). Eine Frau erzählt, dass sie zum grillen eingeladen waren und es gab Wein, der so schmeckte als habe jemand Wasser hinzugefügt. Meine Schwägerin, die auch in echt gerne schwere Rotweine trinkt, pflichtet bei und kann das verstehen. Den Cabernet Sauvignon, ihren Lieblingswein könnte sie allerdings nur am frühen Abend trinken, der mache sie schnell im Kopf, aber danach sei sie dann ganz erschöpft. Wir gehen eine Treppe hoch zu einer Aussichtsplattform. Ich muss bei der Geschichte an Kaffee denken und werde wach.
Ich sitze im sonnigen Wintergarten und mache neue Hütchen; eines zu Ende mit einer alten Flaschenbürste auf Wollresten von Käte, in gelbgrün, orange, dann Stoffreste von Käte mit diversen, gesammelten Fundstücken u.a. einer Hutnadel mit einer Haselnuss oben drauf mit Schraubverschluss, die ich mal auf dem klassischen Flohmarkt in Hannover gekauft habe von so einem Typ, der da regelmäßig steht und einen Zylinder trägt und meinte, das sei was für mich und dann ein Nähetui mit Schere und Einfädler und Nähgarn und allem drum und dran, was ich für 50 Cent gekauft habe, das ist schon gleich fertig so wie es ist und wird einfach an das Gummiband befestigt, nur für den Flieger ist dieses Hütchen ungeeignet. Packe für Berlin und Potsdam, unser Osterausflug.
Duschen lässt sich am besten im Bett. Ich liebe den gechillten Tagesablauf am Wochenende und genieße es in vollen Zügen. Stephan liest aus der Haz vor und wir regen uns beide über dieses Prinzengehudel auf und das Backenpfeiffengesicht, was sich zu „Die Krone ist zurück“ ablichten lässt. Widerlich! Abschaffen! Wir finden übrigens beide, dass der Kollege, der Jurastudenten geholfen hat mit etwas gestärkten Nerven in das Horrorexamen zu gehen zumindest keinen Wucher betrieben hat, weil 3.000,- € für eine Lösungsskizze ist sehr human, all die Weil von den durchgeknallten Kandidaten bestimmt auch das Mehrfache zu erlangen gewesen wäre.
Ich höre ganz lautes Vogelzwitschern und das goldene Dach bewegt sich. In meinen Gedanken, sind die Vögelchen schon beim Nestbau. In Wirklichkeit ist die Milchflasche auf der Terrasse von unten und liegt im Dreck und ich hole sie hoch. Die Nachbarin findet das Projekt o.k. und sagt, ich müsse dran glauben, sonst klappt es nicht. Ich erzähle ihr, wie doll meine Einbildung schon war und ich lasse mir die Pfefferminze im Garten zeigen mit der Ankündigung, dass ich jetzt nicht mehr bei Kaufhof welche kaufen werde. Mir ist nach Architektin zumute und ich behebe die Baumängel der Häuser und hänge das mit dem Spitzdach aus Korb in den Zwetschgenbaum.
Ich werde Pflanzen ausmustern müssen, vielleicht verschenken, aber wer will die Pflanzen anderer Leute. Jeder liebt seine eigenen, wie bei Kindern. Ganz selten, dass einer mal sagt, ich hätte gerne das Kind oder die Pflanze eines anderen.
Nächstes Mal will ich die Etagere zu G. mit in den Garten nehmen und dann gibt es High Tea. Ja, man muss noch Pläne haben.
Nachmittags backe ich die übliche Linzer Torte, diesmal traditionell mit Hagebuttenmarmelade, die Stephan besorgt hat und nicht Marille oder was anderes. Ich mache Reparaturarbeiten, muss meine Hosen ausmustern bis auf maximal 5, die trage ich einfach nicht und sie blockieren meine Klamottenstange.
Stephan bringt etwas Post aus dem Büro und so lese ich nachmittags auch eine Ermittlungsakte und freue mich, dass in meiner Sache Herr Borderline die Polizei klein beigegeben hat vor dem Verwaltungsgericht und den Bescheid zur erkennungsdienstlichen Behandlung aufgehoben hat und eine Erledigungserklärung abgegeben hat, der ich mich anschließen soll und meine Kosten zahlen will. Gewonnen und das freut mich. Begründung lautet: das Ermittlungsverfahren wegen Joint auf dem Spielplatz war zu der Zeit von der Staatsanwaltschaft eingestellt und kein neues anhängig. Sie haben es einfach so versucht mit der erkennungsdienstlichen Behandlung.
Stephan sagt mir, dass wir damit rechnen müssten, dass uns Potsdam doch beeindruckt. Er hatte unserer Freundin gegenüber, die dort einen Auftrag hat und auf der Baustelle tätig ist, immer von kleinem Palais gesprochen, aber nein, es heißt, neues Palais und sieht riesig aus und auch eindrucksvoll und wir werden eine Führung des Schlosses machen und daneben eine Baustellenführung. Das wird großartig.Sie war seinerzeit im Neuen Museum in Berlin tätig und ich kann mich an die dortigen Baustellenführung erinnern, die einfach einmalig war. So schön wird man die Räume danach nie wieder gesehen haben. Sie waren leer und kamen richtig gut zur Geltung. Mit den aufwendigen Fußbodenmosaiken und der Wandbemalung ist die Einrichtung überflüssig und diese kleine Nofretete-Büste wird auch überschätzt. Die verschiedenen Gewerke waren zu sehen, wie die Stuckateure arbeiteten usw. Es war Sommer und es standen zwei Gästefahrräder für uns zur Verfügung und wir konnten anschließend gleich losradeln. Es war traumhaft. Ich habe eine Trennscheibe aus dem Müll mitgenommen und ein Hütchen mit Tiger darauf gebastelt und eine blaue Absperrbandscheife, so dass ich zwei Hütchen von dieser historischen Baustelle habe.
Dann mache ich noch 2 weitere Hütchen, einen aus Papier, ein großer Kreis mit einem Stauds Verschluss aus dem Kunsthistorischen Museum innen drin, etwas labil von der Konstruktion her, aber sehr gelungen, wie ich meine (die Fischdose aus Wien, die mir Andrea zurück gegeben hat mit Sardellenfilets, die wir ihr mitgebracht haben, habe ich bemalt, d.h. die Pappmaché-Rückseite, das ist aber nur mittelprächtig geworden) und einen ebenfalls aus Papier, ein Duschhaubenkarton aus dem Barreis an ein schwarzes Band genäht mit metallic-braunem Bastknäulen aufgepeppt. Dieser gefällt mir besonders gut. Der Berg mit den Potsdam-Berlin-Sachen wird immer höher. Ich habe manchmal Angst, dass mir die Hütchenideen ausgehen werden, aber irgendwie auch nicht. 5 an einem Tag spricht irgendwie wieder dagegen. Basteln hat seinen Preis. Ich baue einen kleinen Bastelunfall, den ich abends beim Essen beichte in dem Sinne, das was passiert ist, aber nicht genau was. Die Jungs raten und Michi ist am besten mit seinem Cutter-Tipp. Stephan ist irgendwie auf 180 und will es aus mir rauskriegen, ich drohe aber nur an, ins Frauenhaus zu gehen und sage ihm, dass es doch keine Absicht war.
Die Essener, die wir heute nicht sehen werden kommen mit nach Wien. Darüber freue ich mich sehr.
Wir holen die Jungs ab. Ich hatte morgens 6 Buttons aus einem Hannoverstadtplan gemacht, den ich zuhause aus dem Hausmüll gezogen habe, darunter einer mit dem Grundriss von den Herrenhäuser Gärten (gut die sind vielleicht mittelprächtig geworden). Ich pose derweil unten auf der Straße.
Die Laune ist bestens. Ich habe das Olympiadentuch 1972 von Käte an. Wir fahren in die Südstadt und warten bis unser Tisch fertig gemacht wird. Es ist ein lesbisches Pärchen, die den Laden führen und die Vorspeisen sind groß und die Vinaigrette wird am Tisch drüber gemacht. Ich esse eine Carpacccio aus Rinderschinken auf Rucolabett mit Staudensellerie und Parmesan. Das ist mit Zitronennote aromatisiert und die großen Parmesanstücke sind sehr lecker. Am Eingang des Ladens ist ein Kühlschrank mit einer Glastür voller Parmesan. Michi isst einen Salat und Stephan und Markus Bohnensalat mit Salatherzen vom Römersalat oder wie der heißt, der auch für Ceasars salad genommen wird und vielen roten Zwiebeln und auch großen Parmesanstückchen. Das Brot kommt in Brottüten, die zu Schiffchen gefaltet sind. Die Tischdecken sind grau-weiß kariert und auf eine darüber gelegte Papiertischdecke wird geschrieben. Der Laden ist skurril-gemütlich eingerichtet mit Sitzbänken und enger Bestuhlung. Das Licht wird gedämmt und es ist sehr gemütlich und auch gut besucht. Es gibt Tagliatelle mit Trüffel im Parmesanleib. Das ist wohl sehr beliebt. Wir wählen auch Pasta, ich die gemischten Gnocci mit Butter und Parmesan, Stephan Tortelloni mit Paprikafüllung (scharf) und Markus Tagliatelle mit Steinpilzen und Michi Ravioli mit Auberginenfüllung in Tomaten-Paprika-Soße. Unsere Wahl ist die bessere, wie alle feststellen beim Herumreichen. Insgesamt schmeckt es gut und hat viel mehr Qualität und macht mehr Spaß als noch so ein x-beliebiger Italiener. Die Jungs probieren sich durch die Rotweine mit 0,1 und ich trinke, farblich passend dazu Traubesaftschorle. Nachtisch gibt es Mascarpone mit Ei und Schokoladenstückchen. In der Mitte ist ein Amarettikeks versteckt mit viel Süßmandel in weich und groß. Das nehmen wir 3 x. Es ist sehr süß, aber dafür klein. Stephan nimmt süße Pasta mit Apfelfüllung und Rosinen und Schoko. Klingt nicht so nach meinem Geschmack, dafür esse ich aber sehr viel davon. Tendenziell auch sehr süß und süße Pasta ist überhaupt etwas schwierig. Die Chefin kommt an den Tisch und erklärt, dass ihr Vater den Parmesan macht und die Weine auch aus der Verwandtschaft sind und von 2 anderen sehr kleinen Weinkellern, die sie persönlich kennt. Man kann alle Produkte kaufen, auch die Teller und Gläser, alles ist aus Italien. Michi hatte gefragt, was „Concept Store“ am Eingang zu bedeuten hat. Ein gelungener Abend. Auf die Ablichtung unserer Speisen habe ich bewusst verzichtet (kein Bock auf weitere Essensfotos) und vertraue darauf, dass die Beschreibungen ausreichend sind. Die Außenbestuhlung ist direkt an der Hildesheimer Straße, die Bestuhlung hässlich, die beleuchtete Vitrine ebenfalls mit schlechten Fotos und Trockengestecke, die vor sich hin krümeln und einem gelben Schild mit Schäferhundprofil und Hinweis darauf das „ich hier wache“, alles nicht so reizvoll und die Karte meiner Meinung nach viel zu groß. 80 % kleiner, wäre besser. Man kann beim Eingang in die Küche schauen und da steht eine dicke Frau. Die Frauen sind hier sie Stärke des Ladens. So schön, dass sie nicht nach Hamburg oder Berlin gezogen sind und es hier mögen.
Ich hoffe, dass es beim Essen nicht nur um meine Themen ging. Es kam mir im nachhinein so vor. Heute wurde die Kunst von Käte in Augenschein genommen, die Markus sortiert hat und man versuchte Timm Ullrichs an die Strippe zu bekommen. Es sind noch 1000 Bücher übrig. Dabei bleibt mir der Mund offen stehen. Stephan erklärt mir, ich müsse mir das so vorstellen, wie bei mir Ohrringe. Ich kann mein Mitgefühl und meine Bewunderung nicht immer so direkt ausdrücken, mündlich, meinem Gegenüber gegenüber (sozial nicht so kompatibel oder schüchtern, vielleicht Angst vor Zurückweisung oder das es schräg ankommt, keine Ahnung), aber hoffe dass meine absolute Sympathie in meiner Umarmung zum Abschied spürbar wurde. Ich bewundere was mein Freund leistet und wie respekt- und hingebungsvoll er mit dem Nachlass seiner Mutter umgeht. Mit meinem Paps hatte ich das Thema Herzensgüte. Er hat eine Frau im Flieger nach Israel kennen gelernt und die haben sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten erzählt und sie war mit ihrem zweiten Mann, der schlief unterwegs und hat von ihrem ersten, verstorbenen Ehemann erzählt, der beruflich sehr erfolgreich war und die erfolgreich und wohlhabend gemacht hat mit ihrem Geschäft, aber keine Herzensgüte hatte. Paps meint nur, dass sei wie durchgefallen im Leben, wenn die Ehefrau das über einen sagt, wenn man tot ist. Er hat meiner Mutter Bestnoten ausgestellt von über 9 auf einer Skala bis 10 und sich selber nur eine 7 und hält sich für verbesserungswürdig. Ich kann seiner Selbstkritik nachvollziehen und denke, ich sehe es bei mir ähnlich, aber ganz asozial sind wir beide nicht. Auch er hat eine deutliche soziale Ader und Putzfrauen mit Probleme haben sich immer an ihn gewandt und er hat sich eingesetzt für Mitarbeiter mit Schulden und bipolaren Störungen und sonst was und die Putzfrauen haben ihm selbstgestrickte Strümpfe zu einem 60zigsten Geburtstag, der an der Uni gefeiert wurde, geschenkt.
13.04. Habe wieder intensiv geträumt, aber mit Unterbrechung, bei der ich dachte, wow, das ist interessant. Ich allerdings nur noch bruchstückhaft vorhanden. Irgendwie ging es um Fitnessstudio. In Stephans waren jeden Abend, auch am Wochenende (Stephan hatte moniert, dass mein teures Fitnessstudio ständig Ferien macht und das auf die Monatspreise drauf gerechnet werden müsse). Wochenplan mit tollen, sportlich sehr interessanten Kurse in vollen Räumen, also sehr gut besucht und angesagt mit vielen Männern darunter auch Freunden von Hilmar. Typen, die mir Platz machen mit ihren Yogamatten. Alles sehr szenig, hier wird im Studio auch gechillt und gefeiert und Sauna gibt es und Umkleiden, wie Parkgarage, in denen man sich verlaufen kann. Es ist so eng, dass mir eine Frau bei der einen Übung einen Boxhieb ins Gesicht gibt. Muss ich jetzt wechseln und mein Studio kündigen? Dann reiße ich irgendwie die Zelte ab und fange an, ein bisschen zu klauen, Sachen, von denen ich meine, dass sie nicht mehr gebraucht werden, Pinsel und Farben stecke ich einfach ein und hinten im Gebüsch finde ich ein Portemonnaie mit Kreditkarten und will es abgeben. Die sind von Puppen, Sesamstraßefiguren, damit die Kinder üben können mit Geld umzugehen. Am Eingang sind ganz teure Geschenksets von Niederegger an einem Stand dekoriert, die mal über 25,- € gekostet haben, aber die waren zu Weihnachten. Sind die nicht reduziert? Während ich die Verpackung anschaue, verschwindet das am 05. Januar datierte Haltbarkeitsdatum vor meinen Augen, also abgelaufen, deutlich, dann passiert so was. Sie dürften es nicht mehr verkaufen, aber ich will so einen Baumkuchen in Hausform, so wie eine hanseatisches oder niederländisches Häuserfassade, unbedingt haben und glaube, der ist noch gut, esse ihn auf eigenes Risiko, versichere ich und darf schließlich einen mitnehmen.
Ich massiere Stephan etwas, wohl ausdauernder als sonst. Ich finde, dass nicht nur er sich immer um mein körperliches Wohl kümmern sollte. Die Ader an einer Leiste beult aus und das macht mir Angst. Das wird immer mehr und in 10 Jahren ist das Ding groß wie ne Kokosnuss und platzt und daran wird er sterben.
Ich räume etwas auf. Ach, Flohmarkt ist wieder bei Hornbach, aber das Wetter ist nicht Bombe und hier ist voll genug. Mal sehen, ob sich das nicht noch ändern wird.
Erst mal ein weiteres Papierhütchen mit Frosch und eine passende Kette mit Zutaten des Stöbertreffs, Warenwert 50 Cent, weil die Hütchen von dem Spiel und die Plastikhände in den Reggae-Farben umsonst waren und ein Hütchen mit U-Boot in Mache. Ich trage erfahrungsgemäß gerne die Hütchen mit Schiffen drauf, davon kann ich ein weiteres gebrauchen. Dann die Käseschachteln aus Holz vom Kutschkermarkt aus Wien. Die Seitenwände abgemacht, die da rangetackert sind und schon habe ich auch einen Jahresring, den ich mir an die Wand nageln kann. Diese Holzringe aus Hütchen sehen crazy aus, sprengen aber wohl etwas den Rahmen. Die Hinterwände habe ich bemalt und dazu meine Atelierfarben aus dem Keller geholt. Damit habe ich was vor. Vorher sorge noch etwas schmirgeln. Durch die Farben wellen sich die runden Holzscheiben leider etwas. Auf jeden Fall habe ich auf die Unterlagen geachtet. Einen weiteren Bastelunfall kann ich mir an diesem Wochenende nicht leisten. Dazu höre ich eine Mix-CD von Markus. NY-Picknick-Mix. Herrlicher Sonntag und zum Nähen bin ich auch noch verabredet. Immerhin eine braune Wollhose von meinem Schwiegervater, die sich die Motten im Schritt vorgenommen haben und die ich Stephan andrehen wollte landet jetzt im Müll.
Stephan wäre der Polizei sehrt nützlich gewesen. Er kann gut ermitteln, zumindest gut Akten studieren. Er schreibt zu meiner:
„Melle ist in Niedersachsen bei Osnabrück, nah an der Grenze zu NRW, da wo die XYZ GmbH ihren Sitz in Bad Salzuflen hat. GF ist bei denen seit 5.9.12 eine XYZ aus Herford, geboren am 09.03.1992, also ein 19jähriger damals. Gegenstand des Unternehmens ist Ausführung Hoch- und Tiefbau, Gebäudereinigung, Handel mit Schrott und Edelmetallen, Parkanweisung, Transport bis 3,5 Tonnen und Gerüstbau, also sehr weit aufgestellt“…..
Er hat noch viel mehr Erkenntnisse und Ermittlungsideen, Ansätze für mich, aber das müsste sowieso alles hier neutralisiert werden, also einfach mal glauben. Das ist sehr wertvolle Vorarbeit.
Beim Nähen ist Steffi wieder meine Nähsklavin, dabei war ich entschlossen das Stoffmosaik selber auf den Pullover zu übertragen mit Vliesofix und stattdessen näht sie mit der Maschine zig-zag und ärgert sich, dass es so viel ist. Ich will es und habe doch ein schlechtes Gewissen. Sie näht bis der dunkelblaue Faden alle ist. Den Rest soll ich dann von Hand machen. Ich bin auf das Endergebnis gespannt. Ich häkele in der Zeit blau-weiße Baumwolle von Käte. Da soll eine Scampi-Dose dazwischen und oben das rote U-Boot drauf. Als es fertig ist, lass ich das U-Boot weg, weil ich das Hütchen so sehr schön finde und raffiniert, wie die Metalldose zwischen die Strickware gearbeitet ist. Steffi stehen die selbstgenähten Hosen und das Kleid sowie der Nadelstreifenrock von Andrea sehr gut und sie freut sich darüber. Ich habe ein gutes, neues Zuhause dafür gefunden. Wir haben Frauenthemen rund um den Unterkörper. Es geht um das Medizinische und auch die Optik. Jede Frau hat offenbar ihre Problemzone in Hosen und es gibt einen schmalen Mittelgrad zwischen dem zu sehr das und zu sehr jenes, der quasi unerreichbar ist. Sie ist eher Pferd und ich bin Kamel, aber ohne die großen braunen Augen mit den langen Wimpern, ganz ohne das. Ich bekomme nachträglich eine Weihnachtskarte und weil ich unterbeschäftigt bin, nehme ich Steffi die selbstklebende Brokatkordel in der geilen, steilen Verpackung von Käte wieder ab und darf mit weißer Glanzkordel ihrer Oma ein Hütchen dazu nähen. Es bleibt ein kleines Stück übrig von der eleganten, weißen Kordel und ich schlage vor einen Galgen zu machen und Suki damit im Baum aufzuhängen. Das würde so elegant ausschauen. Steffi kann natürlich gleich einen entsprechenden Knoten machen, aber dann passt nur noch eine Kiwi in das Loch. Ich meine trotzdem, dass es gehen würde, seinen kleinen Kopf da durch zu bekommen und so gut aussehen. Wir haben das Thema, die eitle und oberflächliche Welt der Schauspieler, die dann sympathisch sind, wenn sie einfach nur ihren Job machen und sich nicht sonst was einbilden und Steffi spielt mir Oliver Kalkhofe Nachtgedanken vor. Das Buch einer Schauspielerin, die sich beklagt, dass sie ihren Freundinnen immer was aus dem Duty free Bereich mitbringen soll und natürlich ist sie zwei Mal die Woche auf einem internationalen Flughafen, aber das stresst sie und einen halben Tag sei sie durch Avignon gelaufen auf der Suche nach Lavendelsäckchen. Hoffentlich ist mein Tagebuch nicht so angefüllt mit Belanglosigkeiten.
Zuhause gibt es Schmorgurken und Kartoffeln und dann noch Milchreis mit einem Topf Sahne. Ich bin so voll, dass ich seitlich die Arme unter legen muss, weil ich sonst nicht auf dem Bauch schlafen kann.
Bilanz des Wochenendes, 8 Hütchen und Rahmenprogramm.
Stephan liebt seine Tomatenpflanze und die kleinen Paprika. Als Liebesbeweis habe ich die Pflanze umgetopft.