02.11. MHH Terror, weil Herr Minus nur noch 10 Zigaretten hat und dann durchdreht und die Pflegerin hat schon 10,- € verauslagt, was sie sonst nicht macht, weil sie weiß, „da ist Geld“.
Mit Frau Sri Lanka bei der Ärztin. Der Arbeitgeber hat mir ein Fax geschickt, weil die Arbeitszeitnachweise angeblich fehlen. Das macht keinen Sinn, weil die Lohnabrechnung schon erstellt wurde, außerdem war sie ab dem 02.10. krank geschrieben. Die haben alle Angst vor mir, ist meine Betreute überzeugt. Ihre Mutter begleitet sie und wenn ich in den neuen Laden komme, dann kann ich umsonst essen und sie kochen lauter Extras für mich. Später ein Fax von mir und dann gleich die Erklärung des Arbeitgebers, dass sie jetzt wohl doch zahlen. Geht doch.
Nachmittags Frau Suizid mit dem neuen Wohnbegleiter. Die ziehen um in die Hautklinik und da geht auch ein Facharzt rein. Neues Kompetenzzentrum, finde ich gut. Jetzt sind sie im Wohnhaus mit einer lauten Familie darüber und das wurde nicht passen und dort hat er ein eigenes Büro und sie haben 130 statt 50 qm. Man merkt, wie doll er sich freut, so dass die Betreute sich schon darüber lustig macht. Ist auch schön da am Fluss. Die Eltern eines Betreuten, die dort Eigentum erworben haben, fragten mich wegen der Junkies, ob das schlimm sei. Der Sozialarbeiter daraufhin, das hätte der Architekt auch gesagt, dass sie die wegkriegen, weil der Substitutionsarzt weg gehe, aber das seien nicht die Junkies. Die nehmen das Methadon oder was sie kriegen und gehen nach Hause. Das sind die Alkis, die da den ganzen Tag im Freien sitzen und krawallen. Hat er Recht. Seine Kollegin sollte es nicht machen wegen Personalunion und persönliche Anhängigkeit. Hey, davon lebt mein Geschäft. Ich bin eine Stütze und die Leute haben Vertrauen und für viele ist diese stabile Bindung ganz wichtig, warum sollte man das wechseln? Ich nutze das ja nicht fies aus mit der Abhängigkeit und manche kommen auch von mir los und das ist mir dann auch Recht.
Den Junkies gefällt mein Hut und sie rufen mir zu: „geiler Hut“ und mir bleibt nur die Replik: „geiler Köter“, weil die haben auch geile Geschosse, Creme de la Creme der Mischlinge, vom feinsten.
Yoga mit Partnerübung, Brücke. Ich kann das angeblich so gut, aber ist auch nicht meine Lieblingsübung und ich ermuntere meine Partnerin richtig fest meine Fesseln zu greifen und helfe ihr so gut es geht und ich empfehle allen das Musical vom Struwwelpeter, auch der Schwangeren, wenn sie das ab kann. Die frage ich zuerst als sie es sagt, dass das Kind die Bauchmuskelübungen nicht lustig finden würde: „wie ist das passiert“. Das ist mein Lieblingsspruch. Ich treffe Stephie mal wieder und Larissa im Gang. Sie will zu Pilates und ich will nach Hause, weil Bauch-Beine-Po bei der Schreitante würde alles nur kaputt machen. Schreibe Sabine, dass sie mir die Angoramütze wiedergeben soll, wenn ich sie ihr betrunken aufgedrängt habe und sie sie nur entsorgen will, weil ich bei den Fotos denke, die steht mir doch ganz gut und das mache ich auch nicht mehr, Mützen. Stattdessen habe ich eine Gesichtsmaske gehäkelt, soll eine Mischung aus Burka und Venedig sein. Die Tochter der Betreuten geht mit in die Aida-Premiere Ende Januar. Die Mutter hat sich heute bei mir gemeldet, weil die Anschlussheilbehandlung wohl abgelehnt wurde von der Rentenversicherung und das sollte zur AOK und ich soll mich kümmern. Habe Halsschmerzen, aber schlafe durch.
03.11. CDU schlägt wohl vor, dass Jugendliche ein freiwilliges soziales Jahr machen mit Flüchtlingen. Finden wir gut, hilft gegen Nazis. Endlich finde ich den Stilton bei Lidl, von dem Claudia uns vorgeschwärmt hat.
Ich spreche die Vermieterin von Frau Stimmen an wie die Frau, die den Polizisten als Betreuer haben will (quasi Personenverwechslung, ähnlicher Name, beide Rentner). „Sie haben über den Facharzt die Betreuung für sich angeregt und ich habe nichts mehr der Sache zu tun“. O.k. ist die Vermieterin und das ist sicherlich nicht der beste Einstieg in ein Gespräch. Sie macht Stress und will die Wohnung zurück um sie zu renovieren, aber meine soll trotzdem Miete bezahlen. Wir geraten aneinander. Warum soll meine eine Renovierungspflicht haben, wo sie kaum in der Wohnung gewohnt hat und nichts abgenutzt? ´Hat sie da eine besondere Vereinbarung mit ihr getroffen? Kann ich verstehen, dass das alles ärgerlich für sie ist und sie einen pflegebedürftigen Mann hat, aber trotzdem. Wenn wir die Wohnung übergeben, sind wir raus. Das ist normal. Und mein Herr ADHS sei auch unmöglich gewesen und mag seine jetzige Wohnung und will gar nicht ausziehen und wusste nicht, warum er sich melden sollte und fragte dann wegen seiner Freundin und wollte den Namen aber nicht sagen und sie nimmt keine Leute mehr vor mir. Frau Stimmen hat sie nicht von mir. Muss man mal bei der Wahrheit bleiben.
Von Herrn ADHS meldet sich die Kindesmutter und will das ohne Jugendamt machen. Hat manchmal Vorteile jemand Neutrales dabei zu haben und die Besuche sollen ja vielleicht nicht bei ihr in der Wohnung stattfinden und zur Zeit ist es zu kalt für Kinderspielplatz und außerdem muss es verlässlich sein und bevor er zur holländischen Grenze fährt, wollen wir den Termin schriftlich, zumindest per email. Brauche ich fürs Amt und die Fahrtkosten, das überzeugt mehr bzw. beleidigt sie nicht so sehr.
Herr Jordanien bekommt 3 Jahre erst mal wegen der, auch aktuellen, Strafsachen und danach vielleicht die Niederlassungserlaubnis
Ich esse nicht auf, meine Königsberger Klopse in der Markthalle und kaufe einen überteuerten und unpraktischen Lippenstift bei Liebe, den ich wieder los werden will. Mit Spiegel in der Verpackung. Schwer ohne Ende und unpraktisch für meine Zwecke (wo ich mich doch ohne Spiegel schminke) und so was will ich gar nicht unterstützen (10 Cent Warenwert und eine total übertriebene Einwegverpackung). Ich fühlte mich verpflichtet, weil die Verkäuferin die Farbe mit mir ausgesucht hat, aber das ist alles Quatsch. Teurer Fehlkauf und Zeitverschwendung. Gebe ihn zurück und hole mir was anderes.
Ziehen Elisabeth vor, die schon unter im Amtsgericht in der Eingangshalle steht und Selbstgespräche führt. Die haut sonst ab. Ich bedanke mich bei dem Nachfolger, Herrn Überkorrekt, er ist leichter Fall, klassische Mischkalkulation. Sie lernt so viel von mir und ist schon fast wie ich. Sie will mich nicht verlieren und liebt mich. Sie war bei der UNO und muss auch die Tauben retten. Hat eine am Steintor beerdigt und Elstern waren auch welche tot und sie sehen gar nicht schlecht aus und die ganzen Vögel und will die Richterin jetzt öfter besuchen. Die ist aber meistens nicht da, versucht sie sich zu retten. Ein Kollege, den ich aus dem Studium kenne versucht meinen Kollegen zu erreichen. Mit einem Rückruf hätte es nicht geklappt. Echt? Kann ich mir gar nicht vorstellen (haha). Es geht um Pressearbeit und da wollen sie ihn gewinnen für eine jährlich stattfindende Veranstaltung und die Presse wird da sein „und meistens auch ein Fernsehsender“. Krasses Lockangebot, aber das zieht nur Irre an und davon haben wir schon genug.
Die Mitarbeiterin der Frauenunterkunft erkennt mich nicht mit schwarzen Hut und Outfit und fragt: „zu wem wollen Sie?“. Ich: „zu einer Bewohnerin“. Sie entschuldigt sich dann mich nicht erkannt zu haben. Kurz zu Edeka, wo eine schlecht gelaunte Frau 3 Pilze stornieren lässt und 23 Cent zurück bekommt und dafür auch den Beleg haben will. Dann zu Frau List in die Wohnung. Wo sind die Katastrophen, alles weiß gestrichen, vom Heizkörper war nie die Rede, wollte sie den lieber in Gelb behalten und ja, die Schalter sind überstreichen und den Rauchmelder haben sie nicht abgeschraubt. Das muss man selber machen sagte Stephan und ihr schwarzes Kleid hätte sie nicht zum Helfen anziehen müssen und ja, sie sollte mithelfen, die Sachen wegzuräumen. Maler sind keine Umzugsleute. DVDs, die im Regal geblieben sind haben weiße Farbe abbekommen. Oh mein Gott. Ich soll alles fotografieren, nur was. Ich bin krank und mache bis zu 5 Fotos ihrer Wahl mit meinem Handy, aber überstrichene Schalter kann man sich auch so vorstellen. Rotwein im Tetrapack steht neben dem Bett und sie schaut Filme auf dem Rechner.
Ich bin krank und gehe um 16 Uhr nach Hause und fange mit einem neuen Häkeltuch an. Das Leben auf dem Sofa.
Die Opernkarte für die Tochter von Frau Eierstockkrebs kostet 50 Euro und ich freue mich, dass Stephan mich dazu auffordert nicht rumzuspießen. Warum soll die, die sonst so stiefmütterlich behandelt wird, dann hinten sitzen und nicht bei uns. Ich habe die Einladung ausgesprochen und da muss man konsequent bleiben.
Die schwierige Psychokollegin, die das Weihnachtsessen nicht durch die Personenanzahl teilen will, weil sie weniger isst und trinkt und irgendwie traut sie sich das nicht zu sagen. So eine Psychose würde ich nicht unterstützen und sagen, sie trinkt sonst genug Brühwürfel und stinkt das Büro damit voll, dann muss sie mehr essen, hungern wird nicht belohnt und so teuer ist das eben wenn man mit uns ausgeht. Stattdessen sagt der Kollege Einzelrechnung kein Problem und stellt dann heimlich fest, dass das ein Eigentor sei, weil man es dann steuerlich nicht absetzen kann.
04.11. Ich bin erleichtert, mir geht es deutlich besser und die Energie ist wieder da. Hoffe das hält länger als bis Mittag. Im Büro ist nur noch ein Fuß kalt. Stelle fest, dass Stephan und ich ein echt gutes Team sind und auch zusammen passen und beide unsere Lebenskatastrophen wohl mittlerweile überstanden haben, d.h. so aus dem Gröbsten raus sind, dass man davon sprechen kann, dass alles gut gegangen ist.
Wieder Thema Abhängigkeit. Das Gericht fragt an wegen Wechsel auf Ehrenamtliche und da reagieren meine sehr ablehnend und wollen mich auf jeden Fall behalten.
Die schwierige Psycho-Kollegen hat Tampons gekauft und zeigt uns die winkend mit den Worten: „Mädels…“ als hätte sie einen Partyspaß besorgt und ausgegeben und ich: „Toll, ich mach mir gleich 3 rein“.
Herr Borderline groß ist auf Aggro. Danke für den Tipp. Damit fängt das Gespräch an. Er hat wegen des Verfahrens wegen gefährlicher Körperverletzung zu seinem Nachteil nachgefragt und es wurde vorläufig eingestellt, weil sie den Typen nicht finden können. Dem Staatsanwalt hat er erst mal gesagt, was er von ihm hält. Der Typ haut ab und er hat den Schaden. Den Schaden hätte er so oder so und Untersuchungshaft gibt es nur in bestimmten Fällen. Er war ja auch immer auf freiem Fuß bis zur Verhandlung und der Täter wird wohl sogar per Haftbefehl gesucht, aber er will jetzt gegen Deutschland vorgehen, weil sie ihn/den Täter „hier reingelassen“ haben. Bei allem Verständnis für das kleine Gehirn und den armseligen kranken Mann, ich verliere langsam die Sympathie und Lust für den zu arbeiten. Der ist Nazi, reicht das, um einen anderen Betreuer bestellen zu lassen? Ohne mich wäre es noch schlimmer und so bin ich Korrektiv. Das weiß ich auch, aber es ist anstrengend.
Es kommt zu Fehlüberweisungen und ich drehe fast durch. Das macht mich so was von panisch, ich will alles sofort von meinem Geld ausgleichen. Nach dem Fehler gleich noch mal und der Betreute muss mich darauf aufmerksam machen.
Herr Ex-Linden wurde in der Entgiftung aufgenommen und Herrn Hodscha erinnere ich an seinen Termin beim Strafverteidiger (halt Mutti) und Herr Ihme kommt ohne Termin und ich fungiere als Sekretärin und rufe seinen Bewährungshelfer an und sage, ich würde sie gerne mit Herrn Ihme verbinden. Auf dem Land war es kacke, lauter Antennen. Noch mehr als beim Ihmezentrum. Er will seine Wohnung kündigen. Nein, das ist kein Wohnungsangebot, Daten einer Wohnung, die er aus dem Internet handschriftlich abgeschrieben hat.
Den Hund habe ich Morgen nur den halben Tag. Ja, früher abgeben ist eine Entlastung. Könnte man ihn nicht ganz in der Wohnung lassen oder das anders organisieren? Ich bin vielleicht ungerecht und sage nicht, dass ich krank bin. Können wir die Insolvenz für Frau List nicht beantragen, weil sie eine Laptop bei Otto für 3.000,- € bestellt hat und da Raten zahlen will? Das außergerichtliche Schuldenbereinigungsverfahren mache ich schon zum zweiten Mal mit allen Rundschreiben. Meine Mutter ruft an und will nur kurz sagen, dass meine Pralinen schmecken würden. Ich bin kurz angebunden und fühle mich zur Zeit recht distanziert von meinen Eltern, unverstanden irgendwie und nie macht man es Recht. Ich mache mehr eigenes Ding und für die Istanbulreise sind sie wohl schon zu alt. Das ist auch bitter. Habe mich zu 2 Yogakursen angemeldet und werde zu keinem gehe, wie es ausschaut.
Die Opernkarte hängt ausgedruckt an der Wand.
Vielleicht doch einen State Park in den USA (wollte mein Mann doch immer, aber nur West Coast) und die haben auch echt tolle Flüsse und Seen in den USA. Es gibt einen Grund warum Leute aus SF stundenlang nach Tahoe fahren statt an den Pazifik. Five Fingers Lake. Gut, dass schaut wirklich sehr beschaulich aus. Dann lieber das Geburtshaus von Walt Whitman und ich lese Prosa auf der Autofahrt vor (Leaves of Grass, sage ich nur) und dann in Philadelphia an den Atlantik.
05.11. Fotoausstellung bei Faust. Mit meiner gehäkelten Venedigmaske gehe ich endlich mehr Richtung Lee Bowery. Da wo ich hingehöre. Mit dem verglichen bin ich halt ein Zwerg, aber egal.
Nicht geräumtes Laub im Kurpark ist herrlich. Suki rutscht wieder aus, wie letztes Mal schon. Das sieht echt lustig aus. Er gibt der Bettlerin an der Ecke zum Bäcker Auftrieb und geht zu ihr hin und ist freundlich, schleckt sie ab und sie freut sich. Verhält sich besser, wenn man ihn ignoriert und nicht anfasst. Jede Bestätigung und er dreht auf und fordert mehr ein (verhaltensauffällig, wie man es nicht will). Liegt brav im Korb im Zug und ich will das bestärken und fasse ihn an und er will aufstehen, mache meine Hand auf ihn als Belohnung/Bestärkung wegen Körperkontakt und er fängt leise an zu Fiepsen und Drängelgeräusche zu machen. Dann einfach da sein und alles ist gut.
Bei den Eltern von Herrn Minus werden gerade Möbel ausgepackt und die Hand hat sich nicht entzündet. Herr Minus kann Morgen gehen. Ich organisiere alles.
Ich finde den Weg zum Krankenhaus in Lehrte. Ich denke, dass ist das Arbeitsamt, weil da welche rauchend vor der Tür stehen, ist aber das Amtsgericht. Da weiß ich jetzt auch, wo das ist und ist auch zuständig für die Betreuung. Am Krankenhaus stehen Rettungssanitäter vor der Einfahrt und einer im weißen Kittel. Der Arzt der Rauchpause macht ist unser Nachbar. Was mache ich denn hier. Mir fällt so schnell nichts ein und ich fahre weiter. Die haben einen herrlichen Patientengarten. Ja, da haben die neulich Brotaufstriche daraus verkostet/verkauft. Ach, die waren bestimmt gekauft und umgefüllt. Das mache ich auch immer vor Weihnachten, die Schwartau-Marmelade in putzige Gläser umfüllen mit krakeliger Schrift „mit Liebe gemacht“ Etiketten darauf und fertig. Meine Betreute macht zum Teil noch was mit den Leuten vom Tagestreff z.B. Weihnachtsmarkt in Goslar. Die junge Wohnbetreuung lebt in Hannover. Lehrte ist echt ganz schräg. Würde ich als Filmkulisse nutzen, wenn ich Quentin Tarantino wäre. Titty Twister nichts dagegen. Suki hat zu allem eine Meinung und egal was man sich anschaut, er muss es dann auch mit der Schnauze berühren. Der Stein für den Miniofen für eine Pizza oder was auch immer. Wir schauen uns die Wohnung an, in die meine Betreute tauschen soll. Die ist leer und sie hat schon den Schlüssel. Auf einmal steht einer mit Kehlkopfmikrophon, was er mit der Hand bedient wenn er spricht, im Zimmer. Ich habe mich verjagt und hätte normalerweise kläffen müssen. Ein anderer Nachbar spricht mich an, ob ich vom Vermieter (Wahrendorff) wäre, weil die Umzugskartons seien noch nicht da, wie versprochen. Hat der absolutes Gehör und hat unser Gespräch belauscht? Ich sage, ich habe damit nichts zu tun. Soll mal wieder kommen mit dem süßen Hund und ihn dann ohne Leine laufen lassen. Ich verstehe, dass Lehrte echt nahe ist, die ganzen Stationen in Hannover, Kleefeld, Misburg und dann Ahlten und von dort kann man über die Brücke mit dem Fahrrad nach Wahrendorff fahren. Nächstes Mal steige ich Karl-Wiechert-Allee aus und gehe auf die Hundewiese wo die Dackel in den Erdlöchern verschwinden und für 12.000 € von der Feuerwehr geborgen werden müssen mit meinem Sonnenschein.
Ich rufe Stephan an und wir treffen uns am Bahnhof und ich gehe umtauschen und der Chef macht Gerichtspost. Wir verpassen uns bei Liebe. Ich habe keine Geduld. Dort verzehren sich alle Verkäuferinnen nach Suki. Im Marktcafé bekomme ich echt leckere Birnen geschenkt und wir passen kurz auf ein fremdes Kind auf. Stephan tut immer so, ganz kurze Leine, dass er zappelt mit den Beinen und ich muss immer lachen, weil ich weiß, das würde er nie tun, sagt auch, wie sehr er den Hund mag und sich dazwischen schmeißen würde. Die Bedienung die mir die Birnen schenkt kennt sich aus mit Stuttgart und Weleda und spricht auf meine Verpackung an. Ja, die vielen Zusatzpräparate meiner Oma in Kalifornien. 30 bunte Pillen am Tag für irgendwas und die Dosen fand sie so schön und die wurden dann für Knöpfe verwendet. Muss mal googeln was das für welche waren, Leber- und Gallenschaden. Glaube nicht, dass sie außer Verstopfung was hatte. Suki pinkelt gegen die Baumaschine, den flächigen Presslufthammer mit dem sie dann gleich loslegen und drückt unser aller Meinung zu dieser Mini-Baustelle aus. Die Bedienung kennt sich auch aus mit Hundeerziehung. Die Birnenfrau streichelt ihn. „Das könnt ihr alle machen, er kann es gebrauchen, hat ADHS“. Die Birnen sind tatsächlich lecker. Die vom Markt schmecken nach gar nicths und diese sind köstlich. Wenn ich die Frau wieder treffe werde ich hart betteln und ihr Geld anbieten und Selbstabholung aus dem Garten.
Frau Perser kommt nicht alleine, sondern mit Frau Stimmen. Ich bin nicht darauf eingestellt und erst abweisend und schlecht gelaunt. Sie waren in der Gartenstraße und sie will da nicht hin. Es geht nur um Euro und durch meine Frage, ob sie da hingehen würde, wenn ich ihr 500,- € die Woche geben würde, die sie verneint, kommen wir der Wahrheit näher. Ist ihr zu sehr Altersheim mit der ganzen Ergo und so. Vielleicht eine WG mit einer anderen Frau, weil mit denen versteht sie sich und dann kann sie das Sofa behalten und gleich in eine andere Wohnung ziehen und die Erstausstattung hat sich gelohnt und man hat ganz andere Möglichkeiten eine Wohnung zu suchen. Sie will raus aus der Klinik, weil das Asphalt-Weihnachtsgeschäft läuft und die -Weihnachtsfeier. Kann sie denn da mal in der Wohnung übernachten nach der Weihnachtsfeier oder ist das Horror für sie? Sie weiß ja, dass es ein Ende hat und sie da nicht bleiben wird. Kann doch eine Freundin aus der Frauenunterkunft auch mal da schlafen auf dem Sofa und sie ist nicht alleine. Sie guckt komisch als wollte ich sie verkuppeln. Vinnhorster Weg würde ich Horrorfilm drehen. Kettensägenmassaker Teil 7. Sie konnte 3-Bett-Zimmer in der Psychiatrie gut ab, bei mir gäbe es nach 3 Tagen Blutbad und Frau A in der Fixierung. Deswegen denke ich an WG und sie ist nicht alleine und bessere Wohnung eben. Nein, aber wenn die Vermieterin ihr die Miete nicht erlässt, dann behält sie die Wohnung und vermietet sie tageweise an Obdachlose. 10,- € pro Übernachtung, Messebetrieb. Ich teste ihre Reaktion und sage, nein, ich doch nicht, Frau A kann kein Wässerchen trüben. Frau Perser soll der Vermieterin ruhig sagen, dass ich eine ganz blöde Bitch bin und sie mit mir auch nichts zu tun haben will, sonst wird ihr Kandidat gleich abgewimmelt. Das muss sie so machen. Ich spreche von meiner Idee damals nach dem ersten Wienbesuch ein Second Hand Laden aufzumachen mit Menschen, die sonst in eine WfBM gehen würden und für Pelikan Farben sortieren. Zwei Näherinnen habe ich schon und einen Fahrer und jemand für die Kasse und Frau Stimmen ist die Drückerkolonne, Werbung verteilen und Internetverkäufe. Sie sagt, sie will bei mir anfangen und hat Expert Werbung dabei mit dem Tablett was sie sich holen will. Passt wieder wie Faust aufs Auge. Sie soll bitte das Geld nicht wieder in den Wind schießen und sich was holen, was sie auch gebrauchen kann. Bitte.
Suki wird abgeholt und kläfft kurz Frauchen an und geht dann wieder mit mir rein (Missverständnis des Hundes).
Frau Lustigsprech: Will gar keinen Kerl mehr, hat ihn endgültig in den Wind geschossen, weg damit. Schmeißt seine Sachen durch die Gegend und frisst sich da durch und sie ist die Putzmarie. Der kollert rum, sie nimmt ihn mit zu voll nettem blonden Psychologen, das ist ihr peinlich, jähzorniges Gequietsche. Da kann sie nicht drauf und auch bei Beta, großkotziger Kerl, der die Türen aufreißt. Da kann sie nicht entspannen. Ätzender Kerl weg, kein Glockseegesockse mehr. Sie hat Beruhigungsmusik an, lenkt sie ab von dem scheußlichen Kerl, macht zuhause Fußbad. Bloß keine Terrorkerle mehr, der hat vorher die nette Oma fertig gemacht. Nee, so was kann sie nicht ab.
Mein Vater muss täglich 2 Stunden mit meiner Mutter ausmisten. Sie ist eisern und zieht ihm das Telefonat von der Zeit ab. Den kleinen Taschentauchsieder, der noch tut, aber illegal ist, weil nicht geerdet, ob ich den will. Nein, wir immer airbnb und damit habe ich im letzten guten/teuren Hotel in Barcelona einen großen Kurzschluss mit gemacht. In der Metallthermoskanne. Ich verstehe halt auch nichts von Strom. Mein Vater hat von allem zu viel und kann es in dieser Inkarnation nicht mehr verbrauchen, Bakelitlampen, alles weg. Die Weihnachtseisenbahn meiner Kindheit. Schlage vor, sie Weihnachten noch mal aufzubauen. Das sei nicht lustig und ob ich ihn zum Heulen bringen wollte. Ich weiß noch, wie die gerochen hat und es gab einen Wagen, der hat die Richtung gewechselt, wenn er gegen ein Hindernis, z.B. eine Hand gefahren ist. Er ist wie ich, fotografieren und ebay sind uns zu anstrengend. Er kennt auch keinen. Fühle mit meinen Eltern, die in ihrer letzten Lebensphase sind und das auch so ausdrücken. Fühle mich ihnen verbunden in diesem Abenteuer. Dass ich Milliarden Jahre tot bin, wie Stephan meine, finde ich abstrakt und uninteressant.
Der geschminkte David Bowie auf einer Stofftasche, schön, dass man den noch verehrt. Hatte bei Durch die Nacht mal einer erzählt, dass alle coolen Musiker aufgestanden seien als er reinkam. Wüsste gar nicht, wie ich die Musik hören sollte, das war noch vor Platte, das war Kassette bei mir.
Die dunkle Jahreszeit und die Bedrohung durch die vielen fahrenden Blechkisten, die habe bedrohliche Augen wie böse Monster. Ich habe einen argen Autohass mittlerweile. Ja und jetzt haben sie entdeckt, dass die Autoindustrie Immunität in Deutschland genießt. Ach was! Und alle haben sich gewundert, warum die Umweltzonen nichts bringen und jede Autofahrer hat gemerkt, dass sein Auto mehr verbraucht als er laut Hersteller soll und dass die Abwrackprämie eine steuerfinanzierte Finanzspritze für die Autoindustrie war, weil die Verbraucher Geld dafür bekommen haben, wegzuschmeißen und ein neues zu bestellen. Ähhh? Sind wir wirklich so ahnungslos? Erst die Fotoausstellung, wie ein kleiner Vorgeschmack auf die Lumix, aber die Begabungen gehen stark auseinander und die Hörspiele sind benutzerunfreundlich. In der Innenstadt haben sie so eine Art Vorweihnachtsbeleuchtung in die Bäume gehängt. Ein Leben auf kurzen Beinen kann ich mir nicht vorstellen und es erscheint mir nicht erstrebenswert.
Alle nehmen gerne den Spint mit Frau Freys Foto als Königin von England. Wir waren früh da und ich habe den Kopf genommen. Es ist total leer und traurig und in unserer Reihe sitzen nur 3, mit uns. Solange Du am mich geglaubt hast, habe ich auch an Dich geglaubt als Definition von Freundschaft. Das gefällt mir am besten. Die Freunde von Jan, die an seinem Geburtstag auch mit uns im Theater waren sind wieder da. Wir waren das letzte Mal bei Jans Geburtstag im Beckmanns und die Frau vom Koch sagte, wir sehen uns bestimmt noch und ich: ja und es war nie mehr der Fall. So ist das manchmal. Unseren Nachbarn Olaf treffen wir beim Gassi gehen. Der Terrier mit dem er sich das Sorgerecht mit seiner Ex teilt ist steinalt und schleicht nur noch. Er zählt auf, welche kleinen Hunde aus Feiningers Generation in letzter Zeit gestorben sind. Ich bin noch erkälteter als ich dachte.
06.11. Traum: im hinteren Zimmer ist ihr toter Vater. Das sieht aus wie die Plastiktütenzombies aus Vendig und ich halte das nicht aus in der Wohnung mit einem Toten und kriegen körperliche Beschwerden weil ich es so gruselig finde, dass es bei mir körperliches Unwohlsein auslöst, was ich am Geschmack, aber auch am ganzen Körper merke und ich muss da schnell raus und dann denke ich, scheiße, wie wird das bei mir, wenn meine Eltern, meine Schwiegereltern oder Stephan sterben. Stephan kommt ins Bett, ich schiebe ihm meine Wärmflasche rüber.
Traum morgens: Dellins haben mir antiken Schmuck geklaut, zwei Armreife, Dietrich weiß was sie bei ebay bringen und nach 8 Jahren des nicht miteinander Sprechens (siehe Stück von gestern) setze ich sie unter Druck mit einem Foto, was ich habe davon. Ich weiß, dass sie ihn mir geklaut habe, weil sonst war keiner da und Kay hat mich zu Boden gedrückt und festgehalten und anschließend waren die Schachteln leer und appelliere an sie ihn mir wieder zu geben, sonst werde ich ihren Kindern sagen, wie gemein sie sind und es wäre für sie besser, wenn sie sie wieder rausrücken. Versuche sie selber zu erspähen und ich würde sie dann wieder mitnehmen, aber das gelingt mir nicht.
Wir blockieren den Weg, aber da ist Fahrradständer. Eine türkische Familie muss die Räder hochhieven auf eine Grünfläche mit Baum. Das Mädchen fällt hin und bekommt einen Tobsuchtsanfall und der Vater ignoriert sie und geht weiter. Meine Mutter (noch in jungen Jahren) fragt sie: warum bist Du so wütend. Ich sage Borderline. Die Diagnose ist leicht. Ich mache Yogaübung, aber schummele, weil meine Beine bei der Stützübung auf einer Wasserflasche sind. Ich bei den Szenigen. XXL T-Shirt mit Verarschung von Mc Donalds. Der Typ, den ich mag, macht der Interviews? Führt immer Leute in sein Zimmer und wieder raus. Ist wohl schwul, jedenfalls hat er Ausschnitt, auf dem sich zwei Männer küssen. Thomas im getigerten Hemd mit Frauenschleife und Farbverlauf von blau zu lila und ich sage laut, Du bist ja aufgebrezelt, so habe ich Dich noch nie gesehen, dass der andere hinschaut. Hinten Fettrollen am Rücken.
Das perfekte Dinner in Wien. Sunla und Andras kennen die gut aussehende Architektin, die selber Cantuccini gemacht hat und alleinerziehend ist und eine tolle Wohnung hat und einen neuen Freund, auf den sie stolz ist, weil der ausschaut wie Ryan Gosling oder wie der heißt. Nur der Sohn ist nur mittelbegeistert. Ibsen litt als 8-jähriger unter dem Bankrott des Vaters und das kommt in Stücken zum Ausdruck. Ja, z.B. dem Stück gestern und wir schauen ein Stück von ihm in Berlin, Nora, geht es angeblich um das erste feministische Stück, weil die Frau ihre Familie verlässt. Ob das alles so gut ist? Ikea zahlt wohl unwesentlich mehr Steuern als ich sagt mein Mann und bei einem Gewinn von 1.3 Milliarden zahlen sie 40.000 € Steuern in Luxemburg und Starbucks auch.
Vielleicht Tagesausflug mit meinem Mann zum Hochzeitstag, ich nehme mir frei und dann nach Bremen in die Kantine und abends Essen gehen oder Theater oder (was ich zum Geburtstag vorhatte vorziehen) zu Efendi-Bey frühstücken und dann mit dem 500er Bus nach Wunstorf, Carsten am Arbeitsplatz besuchen oder Fahrt ums Steinhuder Meer und schön Händchen halten. Er ist dagegen.- Gebe „02.12.15 Kulturempfehlung Norddeutschland“ ein und da wird mir May Be Bop in Adventsstimmung, Hans Klock und Breaking Mozart in Stuttgart vorgeschlagen. Das hilft nicht. Ich bin noch ganz schön erkältet und bei 2 x Niesen sage ich „scheiße“ und überlege mir, welche Suppen ich am Wochenende machen will. Vielleicht nach Hamburg und Fisch essen gehen mit unseren Freunden am Jahrestag.
Im Hipstercafé schlingen wir wieder um die Wette. Das macht denen Angst. Schlage Stephen vor, dass wir uns den ganzen Tag in der Gastronomie herumdrücken und er immer was isst und ich immer bettele oder zuhause im Bett. Das ist doch romantisch. Irgendwie ist es ein Reizthema, was wir aber selber hinkriegen müssen. Die Psychologen kann ich nicht ernst nehmen, sorry. Clichy ist gut fürs Weihnachtsessen, gerade wenn man konservative Esser dabei hat. Frau Srilanka ohne Termin. Ich bin genervt, sie ist verpeilt. Rundbrief sieht immer sehr fleißig aus. Liegt hier seit Tagen und muss raus vor dem Wochenende. Private Briefe gehen auch 3 raus, u.a.
„Dear Paola and dear Antonio,
I am sending you and old card of Hannover, where we live. You see it in winter time with lots of snow how it used to look (old car).
We really enjoyed Venice, all the old Palazzi filled with art. It was great and thanks for the hint with Cichetti. We ate them a lot with wine at Al Timon in the Calle Misericordia, which is also a tip for you to try. It’s great there and the staff is very nice. The students sit on the boot with plastic cups. Your house was perfect and for me the Venice colors are now blue, red and green, like the curtains and textils you have at home.
The only thing I missed in Venice, which is actually better here are the trees. We have lots oft them in Hannover and our garden was orange-colored when we came back, so I can understand why you like the mountains and the nature there, because it is great and pleasurable to see the seasons changing.
Thank you again for evenything. We hope you have a good christmas time with family and friends and a healthy and happy 2016. In Germany it is tradition to have an advent calendar, as we call it. Every day you open a door and count down to Christmas. They can be filled with candy and every day you have a suprise from the frist of December until Christmas on the 24th so it is supposed to make waiting easiler I think and to build up the suspense, what ever. I am sending you a small one and you can try it out, if you like it.
All the best“.
Herr Minus wurde abgeholt vom Pflegedienst, er ist gut zuhause angekommen und die neue Verordnung lag bereit. Das hatte ich gestern super schnell und effektiv organisiert (da muss ich mich mal loben). Elisabeth ruft an und fragt, ob ich noch im Büro sei. Ich: nein, das ist ein Anrufbeantworter. Da muss sie sogar lachen. Das Wochenende kann kommen und die Erkältung kann gehen.
Am Lindener Markplatz treffen sich Eltern und Kinder zum Laternenumzug. Durch den Winter lernen die Kinder die Nacht kennen. Im Sommer gehen sie doch schon im Hellen schlafen. Sport bei Stephie, man sollte nicht mehr als 100 Bein- und Po-Übungen hintereinander machen rate ich. Sehr raffinierte Übungen dabei mit Stange bei denen man nach 2-3 Minuten schon in Schweiß gerät, weil sie so da hin gehen wo sie sollen und der Arsch brennt und als eine Teilnehmerin eine Frage hat, sage ich, sie soll uns ruhig die Entstehung der Welt erklären (wegen Pause). Ich überlege doch einen Kalender (einen kleinen) für meine Nachwuchsverwandten in Zürich zu machen, so lieb wie mir Julian zum Geburtstag geschrieben hat und so bleibe ich im Gedächtnis und die hatten noch keinen. Vielleicht sollte ich meine Zigeunerdreieckstücher teuer verkaufen. Unikate, 100,- € oder so oder 80 und mal schauen, was passiert. Das Plakat mit den verschiedenen Trüffelsorten nehme ich mit zum Trüffelmenü. Die bekommt Georg oder Dieter. Hier liegt sie nur im Schrank und das ist perfekt zu dem Motto. Sport macht Ideen. Auch, dass ich barfuß in den Schuhen nach Hause fahren muss, schmälert die Laune nicht.
Stephan hat unerwartet schlechte Laune mit der ich nicht gerechnet hatte. Ich soll nicht immer Häkelvideos schauen oder häkeln und Bildungsfernsehen schauen. Ich mache Kürbissuppe. Sabine hat meine Mütze einfach liegen lassen bei Frau Weiß. Die ist jetzt weg. Ich bin schon sauer oder verletzt deswegen. Gute Comedy im Fernsehen. Ein Sketch mit einer Frau, die mit einem Kind am Tisch sitzt mit Stiften und dann Hektik, Kind in den Schrank. Kommt Mädchen rein und fragt ihre Mutter: „Was machst Du hier?“ Sie: „malen“ und die Tochter: „aber doch nicht alleine. Hier stimmt was nicht“. Dann zum Schrank und Tür aufmachen, wo das andere Kind drin ist, was vorher sagte: „ich kriege keine Luft mehr“ und dann Frage an die Mutter: „Wie lange geht das schon?“ Und die Mutter: „Ich bin auch nur ne Frau und jetzt wo Du auch noch zwei mal die Woche zum Reiten gehst, ich warte zuhause bist Du kommst, ich bin nur noch eine Köchin für Dich“. Sehr lustig. Auch der Sketch, dass Medikamente so teuer sind, dass man sich Weihnachten statt Schmuck schenkt. „Ach, Schatz, das wäre doch nicht nötig gewesen“ und sie sind in Schatullen eingepackt. Kann nicht einschlafen. Über uns die Schritte des Nachbarn. Ich muss an den Film „At Night“ denken. Der Umzug ins Gästezimmer hat den Nachteil, dass es die Straßenseite ist und heute Nacht schreien sie auf der Straße.
07.11. Für schlecht geschlafen zu früh wach. Neue Mütze häkeln in blau-weiß? Das bringt auch alles nichts. Frau hat fast 950.000 Euro fein säuberlich zerschnitten. Falls das war, damit die Erben nicht bekommen ist der Plan fehlgeschlagen, weil die Bundesbank das Geld ersetzen wird.
Mein neuer Lippenstift ist zu hell. Fahre durch viel Laub. Möbelpacker im Treppenhaus. Ich habe Selbstliebe und fasse mich gerne an, bin schön weich. Außerdem passe ich alle Übungen so an, wie sie für meinen Körper passen. Beim Drehsitz fasse ich nicht das Knie an, weil die Hand soll locker aufliegen, sondern das Bein darüber, weil kurzer Oberkörper, kurze Arme. Meine Körperproportionen sind so. Yogamusik ist John Denver und Imagine von den Beatles und die Titelmusik von Wild at Heart als Coverversionen. Julia sagt, der Spruch in der Bahn wäre heute gewesen, wer Schmetterlinge sehen will muss auch ein paar Raupen ertragen und so sei das beim Yoga, man muss sich etwas Kraft und Muskeln ranschaffen um die Schönheit der Asanas genießen zu können. Das finde ich ganz treffend ausgedrückt. Das Beste am Yoga sind die Ideen und Erkenntnisse die mir dabei kommen. Das Körpergefühl ist gut und der Milchkaffee schmeckt danach besser, aber heute ist mir klar, dass ich Stephan manchmal Passivität vorwerfe (was machst Du um in Kontakt zu bleiben, wenn es um Briefe und Kalender geht) ist falsch, weil er unterstützt mich und ohne ihn könnte ich Vieles von dem nicht machen, was ich mache. Es ist als würde man dem Pfeiler vorwerfen, dass er nicht auch Brücke ist.
Stephan kommt nicht und ist sitze auf dem nassen Fahrradsattel. Heute habe ich mehr Geduld, wegen Yoga, klappt es nicht, dass wir uns verabreden? Fahrradunfall? Fahre zu Piu in der festen Überzeugung dort alleine Milchkaffee zu trinken und ein Panini, wo Stephan schon Rührei hatte (von der Frühstückskarte wusste ich gar nichts), dann Flohmarkt, Stephan will jetzt auch hässliche Tassen sammeln und Untertassen, weil unser Schränke nicht voll genug sind. Streit und erst mal getrennt. Noch mal Laub und schön warm ist es. Sage Stephan, dass er den schönsten Körper hat und ihn in fleckige, labbrige alte T-Shirts hüllt. Treffen die Frau von meinem früheren Prof (die schaut sie Sektverschluss an und ich erst das Teil was sie in der Hand hält und dann wandert der Blick nach oben und ich freue mich). Diethart ist von einem ehemaligen Studenten angerufen worden, der einen interessanten Fall hat, aber er ist kein Praktiker und hat da immer schlechte Erfahrungen mit gemacht und sie geht gerne alleine zum Flohmarkt. Wir sind Alkoholiker und trinken den Sekt immer gleich aus. Treffen dann noch einen Bekannten, der hässlichen Häkelschmuck mit aufgenähten Perlen gekauft hat und einige Gespräche und Shakern mit Verkäufern (alte Blechdose wie Schatzkiste ist mir zu teuer, mag sein, dass sie es wert ist, aber ich habe auch schöne und überhaupt zu viel von allem) und finde auch ganz gute Sachen u.a. eine Glasente (Murano lässt grüßen). Lustig, dass ich mir kein Glas in Italien kaufe, sondern dann in meinem Hannover auf dem Flohmarkt.
Kaufe nur, wenn mir der Verkäufer auch sympathisch ist und in den Preis für angemessen erachte, sonst gleich weiter, habe durchaus genug, dass ich mir diese Einstellung leisten kann. Eine schöne Modeschmuckkette, aber doofe Tussi. Frage nicht einmal. Eine andere Frau schaut sich bei der die Taschen an und ihr Mann sagt immer wieder ihren Vornamen und rollt ganz heftig mit den Augen in Richtung weggehen. „Hilft das?“, will Stephan ihn schon fragen. Sind jedenfalls Szenen wie bei der Hundeerziehung. Wenn sie ihn zwei Mal ignoriert müsste er eigentlich hingehen. Szeneschönling von früher. Bringe ich mit Plattenauflegen und Nordstadt in Verbindung. Ist alt geworden. Ich ja auch, ist ca. 15 oder mehr Jahre her, dass ich ihn gesehen habe. Die Grannys haben Stil und sind echt cool angezogen. Da können diese jungen, langweiligen Dinger sich was abgucken. Ich sehe den hübschesten Hund seit langer Zeit. Mischung aus Husky und Hütehund. Ringelschwanz, recht klein, schwarz-weiß gemusterter Körper und ganz schwarzer Kopf. Ich hätte früher gut ausgesehen schreibt die Tochter einer Freundin. Ja, ich war auch jung. Doch Baklava, haben neue Verpackungen bei Yufka nur das „seit 1885“ irritiert mich. Tee mit Minze, Ingwer und Zimt wie in Venedig und ab in die Kalenderwerkstatt.
08.11. Stephan sucht einen Ersatzteil für seinen Chefsessel. Aussortieren. Ich hasse es, aber es ist auch mal gut, zu pflügen und sich etwas zu erleichtern und aus ästhetischen Gründen auch echt wichtig und richtig. Stephan ist stoisch mit meiner Hormonlaune, die ich dann ungeniert raus lasse. Stephan packt einen ganzen Sack Klamotten für die Tonne. Hosen, die zu weit sind. Sweatshirts, die er nicht trägt. Ich löse meine Sammlung Lippenkonturstifte und Kayalstifte, die ich seit vielen Jahren nicht mehr benutze, auf. Nein, was draus basteln muss ich auch bzw. habe ich schon. Habe alles schon. Lippenkonturstufte sind so 80er. Die Zimtstangen als Urlaubsmitbringsel des Kollegen habe ich für den Venedig-Tee entdeckt und die werden auch aufgebraucht. Stephan erkennt die Stimme von David Sedaris. Ich habe eine CD und Harry Rowohlt liest David Sedaris. Da muss Sephan bestimmt heulen. Das werde ich mir bald mal beim Häkeln konzentriert als Hörspiel zu Gemüte führen. Rossi und Post beim Betreuten um die Ecke leeren. Ist nur Werbung drin. Hier bin ich wieder intolerant. Mit Schlamm vollgespritzt ins Café, damit alle sehen, dass sie Rad fahren waren. Die Wurstklamotten sind eine Zumutung für die Umwelt. Am Nachbartisch haben Rentner Border Collies, reinrassig und 2. Stehen da wohl drauf. Das gehört verboten, die zu halten, wenn die nicht arbeiten und man keine Aufgabe für sich hat außer um den Block und dann wieder in die Wohnung. Das ist eine Quälerei. Der Kuchen ist saulecker, richtig Schoko und Birne mit Mandel. Scrabble und Holzpuzzle mit 5 Teilen sowie ein paar Lebensmittel aus Venedig gehen zu Michi und Markus. Panda und die Kollegin fressen eben noch frisches Gras aus dem Garten, die sehen aus wie dicke, felbezogene Pillen, dann werden sie abgeholt. Die Mitbewohnerin kommt mit ihrem Freund vom Laternenumzug wieder (ohne Kind, nur die beiden) und beschwert sich, dass sie sich nicht verabschieden konnten von den Meerschweinen. Sie macht Gute Nacht Geschichten Lesen für Erwachsene. Stephan sagt ihr, 20:30 Uhr sei ihm zu früh als Schlafenszeit. Der Honig wird gerührt in honigfarbenen Eimern. Michi schickt Markus erfolgreich auf den Balkon als wir geburtstagmäßig noch was zu besprechen haben. Wir haben zuletzt Silvester Mahjong gespielt. Heute gewinnt jeder Mal. Ich selbstgezogen und eine Bockrunde, kann also zufrieden sein. Aus dem Buch, in das die Spielstände eingetragen werden ist zu erfahren, dass wir Silvester zuletzt gespielt haben und jetzt ist November. Die Zeit rast davon und ich stecke in einer Midlifecrisis. So fühlt es sich zumindest an. Es gibt es leckere Lachs-Broccoli Quiche, die Markus gebacken hat und Salat von Michi dazu sowie leckere Weißwein, Riesling und irgendwas mit Muschelkalk. Stephan als Kulturbeauftragter sorgt dafür, dass wir nicht schwänzen, außerdem sind wir schließlich angemeldet „die haben meine E-Mail Adresse.“ Das Stück ist sympathisch und auch etwas Zeitgeist. Datingportal im Internet und Gewalt gegen Schwule wird thematisiert. Sabine meldet, dass meine Mütze wieder aufgetaucht ist. Beim Spielen habe ich noch gedacht, betrunken wegschenken (da kann derjenige davon ausgehen, dass man sie los werden will), dann wieder einfordern und sauer sein, wenn sie weg ist. Ein bisschen die Schuld auch bei sich suchen? Der Seetang aus Kalifornien trocknet hier seit einem Jahr. Die vergilbte Haz datiert vom 04.Oktober 2014. Dafür reicht ein Griff in den Schrank und ich finde den umgetexteten Struwwelpeter, den mein Paps mir zum Abi geschenkt hat („For Beginners in Adulthood“ und das Buch zur New Pop Ausstellung, zu der Stephan das T-Shirt hat. Venedig zur Hochzeitsreise, 1994.