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08.09. Ins Büro, der Mann auf der Flucht kommt nicht. Herr Ihme ist wieder in Wunstorf, sagt die Oberärztin, die ich auf dem Band habe und die um Rückruf bittet. Dann ist sie nicht im Thema. Ich rufe Herrn Ihme an und sage ihm, dass ich das heute mit den neuen Strafbefehlen klären muss und mich morgen melde. Er stimmt zu. Ich mache richtig Dampf bei meinem neuen Betreuten, dem seit Juni das Kindergeld von den Leistungen angerechnet und abgezogen wird. Die Miete wurde auch nicht gezahlt. Ich bin erfolgreich und die Widerspruchssachbearbeiterin, die ich am Wickel habe, lässt sich terrorisieren und macht das Eilverfahren überflüssig. Inklusive über 700,- € für die Erstausstattung ist alles geritzt. Das nächste Problem ist die Frau aus Ruanda. Ich erfahre durch meinen Anruf, dass sie die Medis abgesetzt hat durch den Stationsarzt, der mir sagt, dass sie freiwillig da bleiben würde und ich einen Antrag auf Unterbringung für meinen Urlaub deponieren könne. Ein 15-minütiges Gespräch mit ihr reicht mir. Ich gebe dem Mediziner die Rückmeldung, dass ich die Unterbringung jetzt schon beantrage, ich halte sie nicht für absprachefähig und glaube, er hat zu viele Neuaufnahmen um da genauer hinschauen zu können und ich merke die Wesensveränderung und habe daher meine Entscheidung schon getroffen, es wird sonst schief gehen. Dann spreche ich noch mal mit ihr. Sie will mir den Scheck vom Amt zuschicken per Post und lässt sich meine Adresse geben. Ich verweise auf den Sozialdienst. Der hat Briefmarken. Dann muss ich die Richterin überzeugen, sie denkt, ich will die bequem weggesperrt haben wegen Urlaub und keine Vertretung. Ja auch, aber ich sehe es sonst richtig eskalieren und habe ein Gespür dafür. Eine nervige Frau-Yoga, die mir vorwirft, dass ich nicht richtig arbeite, damit habe ich 20 cm dick schon an das Amt geschrieben und alles geklärt, nur weil sie das Geld nicht richtig einteilt. Hat jetzt ab Mai nachgezahlt bekommen für die Kinder und 1,5 Tage vor Ferienende geht ihr das Geld aus. Ich schreie sie an und lege zwei Mal den Hörer auf. Die regt mich richtig auf, die Alte, die nichts gebacken kriegt, aber alles besser kann. Ein Kaffee mit dem Kollegen, den ich nur diese Woche sehe und dann wochenlang nicht im Strandkorb, er stellt ihn mir richtig ein. Wir peilen noch mal ein Treffen in Stuttgart an. Bei der verpfuschten Frau im Agnes-Karl ist die Spalthaut auf der Wunde und man muss jetzt 5 Tage warten ob die anwächst. Ich melde mich nächsten Montag und dann Kurzzeitpflege oder Krankenhaus während ich weg bin. Vielleicht muss ich vor dem Urlaub noch nach Laatzen wegen Telefon am Bett. Herr Ihme geht gerade wieder. Das hatten wir letzte Woche schon mal. Da wollte ich ihm die Versichertenkarte zuschicken und nachmittags kam die Meldung, dass er weg ist. Habe heute immerhin den Nerv mit meiner querulatorischen Betreuten zu telefonieren. Die Krankenkasse fragte wegen der Versicherung, weil die kein Arbeitslosengeld bekommt, ob sie denn arbeitet. Sie habe das geklärt. Wie sei sie denn nun, will ich wissen und erfahre was von einem neuen Freund, der hat Kohle und zahlt das und wohnt bei ihr und sie heiratet ihn bald. Als ich sie auf die Gläubiger anspreche meint sie Gütertrennung. Sie will jetzt doch die Rente akzeptieren, wenn die Rentenversicherung im Gegenzug die 17 Lücken in ihren Versicherungsverlauf „auffüllt“. So einfach geht das nicht. Sie muss Beweise haben, Zeugnisse, Lohnabrechnungen, Arbeitsverträge. Das sei so lange her. Ob sie es für möglich hält, dass Rentner noch ihr Abiturzeugnis haben. Ich will damit sagen, dass man wichtige Unterlagen aufheben sollte. Sie mag es aufgeräumt kommt die Antwort und ich hätte gesagt, dass sie neben der Rente noch arbeiten dürfe und sie würde sich dann selbständig machen mit dem Freund. Ich telefoniere morgen mit der DRV vereinbaren wir. Die Betreute, deren Altpapiercontainer ich gelegentlich fülle kommt vorbei mit BaföG-Unterlagen. Der Baulärm in der Wohnung ist schlimm. Ich höre ihn immer beim Telefonieren mit ihr. Wird es denn wenigstens schön, will ich wissen. Sie hatte 3 Badfliesen zur Auswahl und hat die Farbe von meinem Pullover gewählt. Ich verschiebe den Sport um ihn schließlich ganz abzusagen und dann das Kino auch. Ich schaffe es nicht und bekomme zuhause einen Nervenzusammenbruch und nehme dazu ein Vollbad. Die Blutung, die anderen gesundheitlichen Themen über die ich nicht mehr schreibe und rede, das ist alles zu viel für mich. Ich gehe in die Apotheke und bekomme ein Schmerzmittel, was ich laut Beipackzettel auch nicht nehmen soll. Was nun? Will alles absagen und unterstelle meinem Mann, dass ich ihm nicht leid tue und erhebe den Vorwurf, dass er nicht gesund für mich kocht. Ich habe noch nichts gegessen und kann keine Amaretti essen. Ich schenk ihm meine. Ich heule den ganzen Abend wie ein Schloßhund, dass Feininger tot ist und nicht mehr Therapiehund sein kann und mit den Enkeln laufen. Er war der beste Hund der Welt und ich will keinen neuen. Alles überfordert mich. Irgendwann kriege ich mich wieder ein, esse neben 2 Haselnußjoghurts von M auch einen Amaretti und gehe dann schlafen. Kate kotzt auch bis zu 30 Mal am Tag. Auch andere haben Probleme.

09.09. Die Eltern sind wie böse Clowns verkleidet und haben das Kleinkind im altmodischen Flechtwagen auch passend zurecht gemacht. Es sieht toll aus. Der Traum spielt in den USA. Mein Betreuter, der rechtlich geschäftsunfähig ist, kommt vorbei. Ich hatte gedacht ihn nicht mehr zu sehen vor meinem Urlaub. Er hat ein Problem. Er hat gegen einen früheren Freund ausgesagt, der ihn schon bedroht hat über facebook und jetzt bestellt jemand auf seinen Namen Pakete und 3 Essensdienste standen Samstag vor seiner Tür. Die Polizei hat in den Rechner geguckt und gesehen, dass er wegen Internetbetrügereien was am Hut hatte und glaubt ihm nicht, sagt was von falscher Verdächtigung und verweist auf seine Betreuerin. Ich rufe nach der Besprechung an und äußere meinen Unmut über dieses Vorgehen. Ob sie es nicht für möglich hält, dass jemand der eine Körperverletzung verübt hat, seinerseits verprügelt werden kann oder schickt man so jemanden üblicherweise weg. Die Dienststellenleiterin gibt mir Recht und der Kollege meldet sich kleinlaut. Streitet alles Mögliche ab. Wie sei es möglich, dass er das wusste mit der Bestellung. Das sei ihm komisch vorgekommen. Das Genie steigt nicht durch. Da ist mein Betreuter schon fitter. Bestellungsbestätigung per email aufs Handy bekommen und dann abgesagt. O.k., dann sei es strafrechtlich nicht relevant, weil kein Schaden eingetreten sei. Das sei aber vielleicht nicht Ende der Fahnenstange. Bei ihm seien alle gleich, aber er wisse ja nicht, was meiner für eine Psychose habe. Ich nehme ihn auseinander und er stellt fest, dass ich sehr schwierig im Umgang bin und der Ton, wie ich rede. Ja, so ist das, wer mit meinen Betreuten nicht auskommt, macht die Erfahrung von Regen in die Traufe. Nach 20 Minuten schlagen zwei fesche Polizisten bei mir auf (so der Kommentar der Steuerfrau, die Dave mag) und neben die Anzeige entgegen. Geht doch. Meiner hat die Unterlagen astrein vorbereitet, war aber verbal nicht so überzeugend. Während er bei mir war hat der Nachbar ein Paket angenommen und mittags war 3 x die ganze Familie zum Essen da, wie er es Stephan verklausuliert sagt. Drei Bringdienste haben geliefert. Pizza.de will ihn nicht sperren. Fax, jetzt haben wir einen Schaden, weil ich die Rechtsgeschäfte genehmigen muss und das nicht tue und die so auf ihrem Schaden, dem gekochten und gelieferten Essen sitzen bleiben.

Mein Mann auf der Flucht kommt im dritten Anlauf und will sich Freitag stellen. Er verspricht es mir hoch und heilig. Ich glaube nicht so Recht daran. Seine Uks seien noch nicht sauber, d.h. die Urinkontrollen. Dann wird er nicht substituiert im Knast.

Ich rufe bei der Krankenversicherung von Frau Querulantin an. Ja, es hat sich erledigt, sie arbeitet ja wieder. Ach so, das wusste ich nicht. Ich muss es wissen als Betreuerin, aber wie, wenn sie alles vor mir verheimlicht. Dann hätte sie mir das nicht sagen sollen wegen Datenschutz. Oh Mann, die können sich auch nicht entscheiden. Bei der DRV in Berlin ist der Mann, den ich für eine Frau halte und für das ich mich entschuldige, noch hilfsbereiter und sagt mir ab 01.08. und bei welchem Arbeitgeber und was sei das für eine, die nicht mit mir zusammenarbeiten würde. Der gehört mal richtig… Recht hat er. Ich bedanke mich. Ein Betreuer hat sein Geld nicht bekommen, Systemfehler, aber immerhin das gute Amt, was man telefonisch erreichen kann. Ich habe den Beschluss für Frau Ruanda bis 21.10. Urlaub gerettet. Die Frau vom Sozialdienst sagt mir, dass sie nur nach Scheck und Geld fragt und sie wird die Übersendung mit ihr klären. Nachmittags heißt es dann, dass man nicht mehr mit ihr reden könne, sie brauche kein Geld. Ja, ich hab’s kommen sehen, ich alte Hellseherin, aber gottseidank habe ich schnell genug gehandelt, inklusive Richterin anrufen und verrückt machen. Ich weiß halt, wo der Hase lang läuft.

Stephan kocht mir Reis. Ich halte ein kleines Nickerchen. Es kommt auch der Anruf, dass Herr Ihme wieder in Wunstorf ist, aber die Ärztin erst Morgen zu sprechen. Dann gehe ich wieder arbeiten. Stephan macht GP und lässt sich von 2 Männern 30 Minuten in der Apotheke beraten. Was will er? Dass die Laune seiner Frau besser ist. Er kommt mit Buscopan Plus. Das darf ich erst Recht nicht nehmen, keine Krampflöser, die machen die Gebärmutter dick. Es tut mir unendlich gut, dass er es versucht hat. Oh Gott, das packen ist schwer. Möge der Lavastrom mich erlösen.

10.09. Traum, ich als Nachtklubtänzerin. Die Räume sehen aus wie eine Sozialstation, gelb gestrichene Wände, Raufaser, eine Frau lobt wie sauber alles ist. Ich werde eine Strumpfhose anbehalten, die Leggings sieht sehr unvorteilhaft aus, ich will wenigstens die Strumpfhose mit dem Netzmuster anziehen, aber es gelingt mir nicht, die Schichten verschieben sich gegeneinander. Ich bin die einzige die oben ohne rumläuft, die anderen sind noch angezogen (verkehrte Welt eigentlich, aber ich denke, die werden schon wissen warum sie mich gewählt haben). Fürs Schminken ist man selber zuständig, das muss ich noch machen und mich frisieren. Ich werde nervös, wir müssen Schritte üben, wann geht das denn los. Von 23 Uhr bis 10 Uhr morgens, das schaffe ich nicht. Muss mir Video anschauen, weil ich mich an nichts erinnern kann. Ich sehe recht steif aus, aber ich habe es wohl getan. Ich weiß von nichts. Das letzte an was ich mich erinnern kann ist, wie ich ins Bett gegangen bin. Ich muss es im Traum erledigt haben.

Elisabeth Taylor kommt mit der Wohnbetreuung, die während Kalifornien einmal für die Geldeinteilung zuständig ist. Diese bemerkt, ich habe eine Zahl 7 am Hut. Dann erklärt ihr meine Betreute meine Hütchen. Die wird eh Pressesprecherin bei mir. Sie kann 2 Tage nach Polen fahren ab dem 07.10. Von mir aus. Ich mag’s da und sie soll den Polen ruhig mal zeigen wo der Hammer hängt (in Sachen aufdrehen). Kleine Reisetasche oder Rollwagen soll man mitnehmen. Das kommentiere ich mit „abgelehnt“. Zwei schwule Sozialarbeiter, die ich kenne, fahren mit. Der eine, mit einem Männervornamen, nennen wir ihn Herrn Klaus hat den gleichen Nachnamen wie eine Frau, die meine kennt. Sie kennt eine Frau Klaus. Das ist aber nicht die Frau von dem Herrn Klaus, wie die Wohnbetreuung meint. Das sehe ich anders. Ist bestimmt die Frau von ihm.

Nachmittags kommt der junge Betreute mit der Wohnbegleitung. Meine Laune ist heute sau schlecht und alle müssen sich in Acht nehmen. Ich frage, was mit ihm los sei. Er sei so passiv, wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Er müsse mal in die Strümpfe kommen. Leider kann er keine Überweisungen machen, weil seine Bank eine auswärtige Volksbank ist. Neues Konto in Hannover muss her. Ich kläre die Bareinzahlung der Miete.

Wieder kein Sport. Ruhen und Geduld haben.

11.09. 11.09. Der Junghund springt nicht nur die Tochter des Kollegen an, der beißt dabei auch und rammelt sie. Die Besitzerin kennt das von der eigenen Tochter. Bei aller Hundeliebe, ich würde dem so welche reinhauen bzw. muss man gar nicht, konsequent Knie nach oben und die Kinder auch Bevollmächtigen bevor der Hund macht was er will und völlig respektlos rüpelt.

Endlich schaffe ich es ins Siloah, meine Betreute war umgezogen (ca. 80 Patienten waren am Wochenende vom Oststadtkrankenhaus hierher gefahren worden und sie erlebt ja gerne was). Schicke Kantine, aber kein Betrieb. Unsanft zerren und dabei Herzchen nennen bringt es auch nicht. Die junge Pflegekraft finde ich sehr mechanisch und unsanft. Das Bett muss neu bezogen werden. Hat das nicht Zeit bis Morgen, bis sie wieder weg ist, fragt meine verzweifelt und ich kann sie verstehen. Wenn einer nicht frisch operiert wurde muss nicht alles jeden Tag abgekocht werden, aber das ist im Krankenhaus alles was denen einfällt. Einfach mal dazu setzen und mit dem Menschen reden, bringt viel mehr für die Gesundheit. Davon bin ich überzeugt, aber dazu bin ich ja auch da. Ich setze mich mit aufs XXL Bett. Sie verschwindet darin und stellt mich dann ihrer Bettnachbarin als ihre Rechtsanwältin vor. Die soll sich nicht mit mir anlegen. Ich habe einen Preiszettel am Hut, darauf machte mich ein Pfleger aufmerksam als ich vor der Tür gewartet habe, dass meine gewaschen wird. Sind nicht die hellsten, die hier arbeiten. Ich habe gelbe Strümpfe an, kann es aber tragen, weil ich lange Beine habe, meint meine Schneiderin. Sie muss es wissen.

Stadion Verpflegungsangebot Bank oder KH von innenMensaKunst

Wieder eine Betreute, die das letzte Mal vor dem Urlaub kommt. Bei ihr wird es keine Probleme geben, kein Notfall für den Kollegen. Das höre ich gerne. Nachmittags telefoniere ich herum und versuche zu regeln, dass eine Betreute auch in meiner Abwesenheit am 23.09. problemlos operiert werden kann (Augen-OP) und nicht einer auf einmal nach der Betreuerin schreit und ich nicht da bin.

Ich will mich selber für Einläufe mit TCM-Kräutern anmelden, aber das kommt erst später.

Ich gehe vor 17 Uhr nach Hause. Der Centerfold von dem Bastelskelett zum Selberbauen (Gesamthöhe 110 m) sieht richtig trashig aus. Das nehme ich nächstes Mal mit ins Krankenhaus und hänge es in mein Zimmer, damit man Fachgespräche mit dem ärztlichen Personal führen kann. Sie sollen dann mal anhand des schmalen Hochkantposters zeigen, wo das Problem liegt.

12.09. Stephan träumt von Suki, der schwarzer Tee auf die Schnauze gelaufen ist und sie verfärbt hat. Ich treffe den Nachbar vor der Tür, wir lassen es heute beide offenbar gelassen angehen. Feinkostlampe wird im Kulturradio beworben und er wurde gefragt: „Sie sind heute auch das erste Mal da?“ Ja, die Jugend ist nicht nur vorbei, man landet gleich im Klassikradio. Die Tochter des Kollegen läuft im Gänsemarsch mit der IGS-Linden vorbei. Ich halte Ausschau und winke. Die Bürokaffeemaschine sei kaputt. Das ist mir mal scheißegal, weil ich sie nicht benutze und die Psychokollegen mit Auto, die ständig an ihr stehen wir an einer Tränke auch mal was machen können. Ich bin nicht auf Dauer dafür verantwortlich, bloß weil sie vor Jahren mit meinem Geld mal gekauft wurde. Da müssen die derbe drauf hingewiesen werden, so alleine kommen sie nicht dahinter. So viel Sozialkompetenz scheint nicht vorhanden zu sein. Ich spreche die Mitarbeiterin darauf an und sie hat gar nicht mit meinem Mann telefoniert. Ich sage, das sei ja interessant. Er und ich würden wechselseitig versuchen uns vor dem Urlaub einweisen zu lassen, aber er hat wohl die besseren Karten, weil ich bin aggressiv und unleidig. Ist Wunstorf sektormäßig für uns zuständig? Kaffee bei uns zuhause. Der Gartenfreund bringt Stiefmütterchen von Schloss Sanssouci, die er gezogen hat. Ich biete die Amaretti mit Rahmlikör an. Wir besprechen die Pläne einer Unterbelegung unserer Wohnung wenn wir nicht da sind. Das finde ich super.

Ich sehe es ein nach einem Telefonat mit Mama. Ich muss brav sein. Kein Sport, keine Pizza in Gesellschaft. Stattdessen fällt mir das Tikka Marsala Gewürz in das Gemüse. Die Auswirkungen sind verheerend. 21 Uhr gehe ich schlafen. Stephan spreche ich nachts. Ich hätte den Tisch im Da Etna reservieren sollen, sie haben draußen gegessen. Sonst alles nett. Eine andere aus der Runde war auch krank, hat sich aber überreden lassen. Das ist ja immer relativ. Der Schweizer hat neuen Joghurt bekommen.

13.09. Gewerbsmäßiger Fahrraddieb und Hehler in der Davenstedter Straße festgenommen. Stephan schöpft Hoffnung, dass sein Rad bei dem 37 mit dabei ist. Ich packe weiter für die Reise, ein schwieriges Unterfangen. Mama lobt mich, dass ich nur 5 Unterhosen mitnehme. Ich sei ein Vorbild an Konsequenz. Ja, aber ich nehme 25 Hütchen mit für 17 Tage. Herr Pizza will weiteres Geld. Ich habe das Gefühl er nutzt die Situation aus. Eine strenge Nachfrage führt dazu, dass sich sein Anliegen erledigt hat. Anruf meiner Eltern. Ich lehne erst ab. Will keine Ratschläge mehr und Vorwürfe, was ich alles nicht richtig mache. Ich habe schon eine weit entfernte Freundin beunruhigt, die anruft und mit der ich sonst selten spreche. Das stresst mich, gut Miene zum bösen Spiel und ja, ich muss auf mich aufpassen. Danke für den Anruf. Das hilft mir nicht und stresst nur. Dann doch Telefonat mit Paps über das Problem, was offenbar familiär bedingt ist. Er beruhigt mich immer. Heroin von Bayer würde helfen. Das lähmt die Nerven im Kopf und  im Darm. Das kann ich mir besorgen, ich habe über Betreute die Connection. Stephan kauft Süßigkeiten für die USA und fährt dann noch in die Notapotheke. Abends kommen Thomas und Yunfeng mit Pilzen. Es gibt lecker Pilzpfanne. Yunfeng muss am fremden Herd kochen. In der Gesellschaft alter Freunde geht es mir besser und ich spiele bis 1 Uhr nachts Mahjong.

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14.09. Telefonat mit dem Gastro-Fachmann der Familie. Plan ausgeheckt. Morgen noch mal zum Internisten. Die kann auch nicht mehr so viel machen vor der Reise, aber man kann schon einiges an Diagnostik auf den Weg bringen. Ständig kalte Füße und leichtes Krankheitsgefühl. Die ganzen unerledigten Sachen. Der AB muss neu besprochen werden und ich weiß nicht wie, die Betreute, die gerade geldmäßig umgestellt wird und es ist noch nicht alles geritzt und sie fragt jeden Tag nach, die andere im Agnes-Karll und kommt vielleicht in die Kurzeitpflege oder ich muss vorher noch mal hin damit sie ein Telefon am Bett hat. Diese Fälle zehren an meinen Nerven. Wenn ich nicht da bin, es ist der Kontrollverlust. Diese längeren Reisen sind die Hölle für mich. Es wird leider immer schlimmer. Ich frage, ob wir eine Runde mit dem Therapiehund raus können. Das hilft vielleicht. Die Sonne verzieht sich und die Energie verschwindet. Frühstück, noch etwas Spielen mit dem Papier-Mahjong-Spiel vom Pariser Flohmarkt. Es sind flache Steine und Haltebretter wie beim Scrabble. Ich schaue mir das Buch mit Bildern aus der Lüneburger Heide an, was die Jungs mit eigenen Fotos bestückt haben. Die reinste Naturfibel mit Schmetterlingen, Vögeln, Käfern und Pflanzen.

Dietrich ruft mich vom Handy an. Sie bringen Steffi zurück ins Heim. Auf einmal spricht er Englisch, weil eine „Kollegin von Steffi“ sich zu ihm setzt und nicht mithören soll. „She is low normal“.

Mein Mann gibt mir Halt, ohne ihn wäre das Leben die Hölle. Ich weiß nicht, was schlimmer wäre Gesundheit im Arsch und tot oder Leben ohne Stephan. Eigentlich eher letzteres. Dann lieber abkacken, aber Stephan bleibt bis zuletzt bei mir. So ist zumindest derzeit die Stimmung. So viel besser als alleine im Feldlazarett. Heute habe ich Kreislaufprobleme. Stephan ist der einzige Mensch auf der Welt wo ich mich 100% so geben kann, wie ich bin. Das ist das entspannende. Das heißt nicht, dass ich bei anderen nur vortäusche, aber eben mit unterschiedlichen Anteilen der Falschheit.

Nach der Wahl sind alle Wahlsieger. Das ist immer wieder lustig zu sehen. Es geht mir wie anderen mit Asiaten. Diese Dicken aus der Sendung Biggest Loser sehen alle gleich aus. Stephan lacht darüber. Lieber eine Folge Cesar Milan. Das ist das schöne, wir haben immer was zu lachen und wenn ich sage, dass ein Penis komisch für eine Frau sei, wie ein Wurm oder eine Schlange im Bett, ungewohntes Körperteil, mit dem man erst mal nichts anfangen kann als Frau. Man muss erst lernen damit umzugehen und das gelingt vielleicht nicht so gut. Gut, Vagina ist auch unheimlich, wie eine ewig klaffende Wunde. Das Problem ist, nicht nur ich bin abhängig von meinem Mann, sondern meine ganze durchgeknallte Familie ist auf ihn als Hütehund angewiesen und auch meine Eltern freuen sich auf Kalifornien und seine ausgleichende Art. Er weiß nicht, ob er das schafft. Wir haben theoretisch Verstärkung durch eine weitere Arnhold, aber meine Schwägerin hat nicht die nötige Autorität. Sie ist ruhig, aber wir hören nicht auf sie.

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