Ebola Zuhause

Ich hätte gerne ein schwarzes Loch zum Verstauen meiner Sachen oder irgendwas zum Schrumpfen, dass alles dann in eine Schublade passt und die Wohnung ganz leer ist, ahne aber, dass das Problem woanders liegt und ich so oder so eine volle Wohnung hätte, egal wie klein ich die Sachen zaubern könnte.

Am Sonntag: Luft an den Schritt und nur die Kittelschürze ohne Unterhose, auch für eine Expedition in den Garten. Das erfrischt. Dann Nachbar im Garten, Rasen mähen, ich schlechtes Gewissen, dass ich nur kurz rein gehe um mir was zu holen, Himbeeren vom Strauch, die meine Verdauung nicht wollte und die letzte, verwelkte Pfefferminze und dann wieder hoch in die Wohnung und versuchen die Rasenmähgeräusche auszublenden. Nie was für die Gemeinschaft tun, ich Schwein. Stephan ist hysterisch, glaubt gleich an OP. Es ist entzündet, rot und warm, seit wann wird so etwas operiert? Meint er das ernst, er hat so Panik, dass er nicht logisch denken kann. Wenn er einen Schnupfen hat, wird auch nicht der Kopf aufgeschnitten. Es gibt Antibiotika, ich sage, Creme müsste reichen.

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Ist dänische Wurst gefährlicher als Ebola? Zumindest ähnlich gefährlich.

Das Essen am Wochenende, zumindest ein Kapitel.

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11.08. Termin beim Jobcenter um 8:15 , stehe schon um 6:30 Uhr auf.

Ich bin genervt von der Frau. Ja, sie ist arbeitsfähig, sagt sie, aber als MTA kann sie nicht mehr arbeiten, weil seit 2002 raus und außerdem verstößt es gegen ihre Überzeugung, die sie mittlerweile hat (gegen die Schulmedizin eben).  Sie will nur Mutter sein und kann sich sonst keinen Job vorstellen, hat noch 13,- € in der Tasche. Wenn sie so einen auf fit macht, dann muss sie auch Bewerbungen hinschicken, sonst streichen sie ihr das Geld und wir haben das nächste Problem, d.h. ich dann wieder.

Hole Püppi beim Arzt ab, sein Fahrrad steht unten, er ist in der Ultraschallkabine. Ich warte brav und stürme nicht hinein. Er muss doch orale Antibiotika nehmen und Ibuprofen 600 mit Entzündungshemmern (Ibuflam heißt das dann). Das sind ganz schöne Klopper. Erst mal Markthalle auf ein Brötchen und einen Anti-Pasti-Teller.

Herr Palästina soll sich zur Haft melden. Er hat derzeit keine Substitution. Er ist abgetaucht. Sah wohl Freitag schlecht aus. Ich muss mir den Haftantritt erst mal zufaxen lassen von der Staatsanwaltschaft und gebe ihn weiter an die Drobs um alle möglichen Anlaufstellen abgedeckt zu haben. Eine Pastorin meldet sich aus dem Agnes-Karll-Krankenhaus, dass ich meine Neue besuchen muss aus seelsorgerischen Gründen. Vielleicht verwechselt sie meine Aufgaben als Berufsbetreuerin mit dem was zu ihren Aufgaben zählt. Ich erkläre ihr kurz, dass ich das beruflich tue und mich mehr um die Organisation kümmere und ein Büro, was ich für Außentermine schließen muss und ich kann kein fehlendes Leben (Freunde und Familie) ersetzen. Habe die Betreuung auch gerade übernommen, so eine starke Bezugsperson kann ich noch gar nicht sein.

Schön Yoga, dann lauter Sachen kaufen (Gelüste auf Lammsalami und Paprika). Amerika-Pläne ändern sich alle. Familienfeier, wenn wir in San Francisco sind das letzte Wochenende. Alles doof. Joe ist verstorben mit ca. 60. Letztes Mal hatte er mit seinen Söhnen am Strand Ball geworfen und sah so jung und gesund aus. Sie waren Studenten, der eine hatte eine Familie. So unterschiedliche Söhne, ein Schönling und einer mit Pickeln. Das war ihnen egal, wie Hunden beim Spielen. Ricky, seine Frau hat Lemon Bars gebacken. So lecker. Ich war mit 13 auf ihrer Hochzeit. Ricky wird sich bei den Familiengenen noch 2 Ehemänner leisten können. Ich bin traurig.

12.08. Traum, nur weißes Handtuch um, vorne bedeckt es gerade den Schritt und hinten sieht man leicht den Po. Das irritiert in dem schicken Kaffeehaus, wenn ich aufs Klo gehe. Wir sind da mit meinem ehemaligen Kollegen Herrn M. und irgendwelchen Musikern oder Komikern, die ich seit vielen Jahren kenne, der eine bewundert mich wohl schon lange und mir gefällt er von denen auch am besten, er spielt Schlagzeug oder Percussion. Ich war 3 Mal Betreuerin eines Typen. Imbissstube auf dem Weg zum Lindener Berg, alles frittiert, ich probiere heimlich nach Wurst und Pommes noch von dem gebackenen Fisch des Kochs, der auch einem Tisch steht und denke, das wird nicht auffallen. Im Gegenteil, ich war’s, wird mir vorgeworfen, spucke den Rest in eine Serviette und streite alles ab, nur die Panade sei verrutscht und ich hätte damit nichts zu tun. Openair, wir schauen von draußen zu, es ist die Band, die wir später mit Etagere im Café treffen, früher waren da bunte Hippies im Publikum, jetzt ist alles braun und blau, gedeckte Farben, einheitlich. Sieht langweilig aus.

Morgens schon die Polizei, Herr Ihme ist seit gestern 14 Uhr abgängig. Nein, davon weiß ich nichts und habe gestern noch mit ihm und um ca. 13 Uhr mit dem zuständigen Oberarzt telefoniert. Ich hatte mit Herrn Ihme verhandelt, dass ich mich gegen eine Beschlussverlängerung ausspreche, wenn er die verbleibenden 2 Wochen nutzt und sich auf die Medis einlässt und das dem Arzt gemeldet. Nein, ich kann heute Morgen nicht, habe anderen Termin beim Arbeitsamt U-25. Der fällt dann aus und ich nutze die Lücke für eigenen Arztbesuch in der Schulmedizin. Abstrich vom After und Ultraschall. Flohsamen, Apfelgeschmack und flacher Karton mit Verpackungsmaterial für 3 Stuhlproben. Das schickt man dann per Post weg. Die netten Frauen geben mir 4 weitere Muster zum Basteln mit. Bekomme Antibiotika-Rezept mit, falls die Proben positiv sind und ich Tierchenbefall habe. Die Ärztin fragt mich, ob mein Mann sich auch brav an das Sportverbot hält. Ich verstehe die Ebola-Kranken und dass sie nicht zum Arzt gehen. Schambesetztes Thema. Ich habe allerdings anschließend ein Hoch, dass ich mich überwunden habe und endlich beim konventionellen Arzt war und es alles abklären lasse. Dann fühle ich mich auch besser.

Gleich mal ein Arrangement gelegt aus den Stäbchen.

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Der Mann mit der Minussymptomatik hat seine Mutter mit dem Messer bedroht und sich in sein Zimmer verschanzt, die Polizei gerufen, dass seine Eltern ihn abstechen würden und dann eingewilligt sich in die MHH einweisen zu lassen. Telefonate mit dem diensthabenden Psychiater und ein Fax.

Statt ins Agnes-Karl-Krankenhaus zu fahren (11,9 km) regele ich Dinge mit dem MDK und Pflegedienst vom Schreibtisch aus und mache flux die 3 Stuhlproben und dann bringe ich Kacke zur Post. Irgendwie muss ich selber erst mal gesund werden, bevor ich Krankenhausbesuche abstatte, die auch nichts bringen.

Ich schreibe einer Freundin aus Wien, dass der Chef und ich gesundheitlich in den Seilen hängen: „Er ist auf Antibiotikum und ich schicke Stuhlproben durch die Gegend. Lustig geht anders, aber das wird schon wieder. Manchmal ist halt auch kürzer treten angesagt. Nächste Woche ist damit vorbei mit den kleinen Schritten und wir fliegen in die Schweiz und besuchen meine Schwägerin und meinen Bruder.

Wien kam bei allen Gästen großartig an und ganz ehrlich, ich hätte gleich wieder hinfliegen können, aber ohne Hofstab, nur mit meinem Mann und dann entspannter und mehr Zeit für uns….“

Unsere Freundin fliegt nach Prag und ich denke daran, wie wir als junge Studenten von Bayreuth aus im Schritttempo mit dem Zug nach Prag gefahren sind (Blumen pflücken während der Fahrt verboten, sagt Stephan immer). Vorher ein Visum in Bonn besorgt, alles mit langen Bahnfahrten. Stephan hatte Geburtstag, aber das hat die strengen Herren vom Militär oder Grenzschutz nicht interessiert, die mit Schäferhunden durch die Abteile hindurch gegangen sind. Ich war ein junges Punkmädchen mit zerrissenen Strumpfhosen und die Frauen haben mich immer auf die Laufmasche aufmerksam gemacht, weil sie dachten, dass weiß ich nicht und es kann wohl keine Absicht sein, so als Westlerin….Wir haben bei Rentnern in einer Trabantenstadt übernachtet (Zimmervermittlung) und die Wänden waren dünn wie im Wohnwagen und die hatten leeren Westverpackungen, Duschdas und so was als Deko in der Wohnung aufgestellt und wir haben uns damit fotografiert wenn sie nicht da waren. Ich habe einen jüdischen Männerhut, schwarz aus Kaninchenfell gekauft, leider zu eng. Den habe ich immer noch. Es gab eine Anlage mit Verzerrspiegeln auf einem Hügel gegenüber der Karlsbrücke (ich meine mit der Gondel ist man hochgefahren) und da haben wir richtig viele Spaßfotos gemacht. Ein Typ in Jogginganzughose hat Stephan abgezogen im Kaufhaus mit Geldtausch und ein Bündel gezeigt und ein anderes gegeben, da war nur außen ein großer Schein und sonst Füllmaterial. Das war auch egal. Wir waren zwar arm, aber offenbar superreich mit unseren Divisenkröten (Pflichtumtausch). Waren Essen im besten Haus am Platz mit Tischgeiger und die Tomate hatte einen Schimmelfleck auf der Unterseite. Sind nach Plakaten zu einer Veranstaltung gepilgert, russisch-tschechische Freundschaft wurde darauf beworben, aber das war nicht die Kornstraßenparty, die wir uns vorgestellt hatten, sondern Soldaten im Langsamtanz mit Frauen. Wir haben die Tür gleich wieder zu gemacht. Mit Jazz-Clubs konnten wir nichts anfangen. Ich habe damals schon gerne Verpackungen mitgenommen. Wir waren jung, gutaussehend und verliebt. Jetzt sind wir nicht mehr jung und gutaussehend, aber reisen irgendwie anders. Lange haben wir Kaffee mit heißem Wasser aufgegossen ohne Filter. Der Satz sinkt dann und ein bisschen trinkt man ihn auch. Das hatten wir dort gelernt und es schmeckte besser. Bis Stephan eine Tasse mit dem Satz im hohen Bogen auf unserem Teppich vergossen hat beim „Weißen Hai“.

Herr Palästina ruft mich an, er geht Übermorgen in Haft. Ich appelliere daran, dass er das tut und besser noch Morgen. Ja, das Haftantrittsschreiben hat er. Die ganze Zeit war er super nervös. Weiß ich 100 %, dass es noch keinen Haftbefehl gibt. Meine Antwort: was weiß man schon 100 %, ich weiß nicht einmal 100% ob ich eine Frau bin, aber ich stehe im ständigen Austausch mit der zuständigen Frau. Jetzt sage ich ihm, dass er sich sofort melden soll und ich ansonsten in Richtung Haftbefehl für nichts garantieren kann.

Ich schwänze Sport, hüpfen ist heute nicht so meine Sache. Dafür schöner Beziehungsstress und –streit bis die Schlafenszeit heran bricht.

13.08. Ich schreibe Bettelbrief in die USA wegen der Familienfeier und der Verschiebung, die unsere Pläne durcheinander bringt und für erhebliche eheliche Spannungen sorgt. Ich glaube, mein Mann kann nicht gut krank sein und dass sein dicker roter Fuß etwas nach aussätzig ausschaut darauf kommt er nicht klar.

Telefonate mit der Station von Herrn Minus. Oberarztvisite nächsten Dienstag. Die Eltern fahren Morgen weg bis zum 01.09., sind aber in Notfällen zu erreichen. Das bleibt spannend, auf Dauer wird der nicht mehr Zuhause leben können, wenn die Eltern sich zurückziehen, was sie angekündigt haben.

Staatsanwaltschaft, Ladung Herr Palästina ist zurück gekommen. Woher hat er die Ladung, das Fax was ich an das Café Connection weitergeleitet habe oder Veraschung oder Missverständnis.

Frau K. meine türkische Betreute will Nasen-OP machen. Sie mag sich nicht wenn sie in den Spiegel schaut und die ganzen verletzten Gefühle. Ich sage ihr, das hat nichts mit Nase zu tun, das Problem sitzt wo anders und nein, sie sieht nicht traurig oder schlecht gelaunt aus, weil ihre Nase lang ist. Die Augen sind für das Lächeln zuständig und nicht die Nase, die prägt aber das Gesicht. Der Typ ist abgehauen, hatte keinen Arsch in der Hose. Wir verstehen beide die Kontoauszüge der Targo-Bank nicht ganz. Ich sage, sie soll bitte auf sich achten. Ich habe Angst, weil das damals in Hameln genauso anfing und sie war so lange stabil und es steht wieder so viel auf dem Spiel. Irgendwie ist sie verwirrt und weiß nicht, wie lange der Sohn mit dem Vater in der Türkei ist oder wie lange sie gearbeitet hat bei netto und wann und wie ihr gekündigt wurde. Sie sieht auch nicht ein, dass ein Arbeitsverhältnis schriftlich gekündigt werden muss.

Jeden Tag knurrt mich dieser Welpe an, das geht mir echt auf den Zeiger. Irgendwann werde ich ihm welche reinhauen, warte nur darauf, dass er mich angreift, dann setzt es Prügel. Lass mich von so einem verzogenen Miststück nicht anmachen.

Eine Betreute, die Alkoholikerin ist und erhebliche Probleme mit der Leber, scheint auch Krebs zu haben. Sie sagt was davon, dass es schlecht ausschaut und sie hätten was in der Lunge gefunden und am Arm sei auch ein Tumor, der operiert werden muss. Die Tochter begleitet sie, ich wünsche ihr alles Gute und frage mich, ob der kleine Yorkshire Terrier sie überleben wird und ob sie eine Komplettrenovierung der Wohnung durch die GBH noch erleben wird, die sie so gerne wollte. Nach Fristenplan waren nur Badezimmer und Küche fällig und die Türen nur von einer Seite. Daran hatte sie sich gestört.

Gerichtspost, neuer roter Teppich im Anwaltszimmer. Das macht was her, wie im Hotel. Die wichtigen Menschen haben einen Draht zu mir, z.B. Personal, Hausmeister, Kurierdienst. Er isst ein Brötchen und sieht dass ich im leeren Fach herum fingere und bietet an meine Post noch zu nehmen. Wie nett von ihm. Amtsgericht Neustadt wird Montag und Mittwoch geleert.

Laatzen, dickes Bein, farbig, blutig, dick, wie Kriegsverletzung. Wie haben sie das hingekriegt? Das anderen, was sie nicht verpfuscht haben sieht normal, blass und dünn aus. Schlüssel hat sie Schwester B. gegeben und die lässt sich nicht mehr blicken. Sie will nach Hause und Wäsche waschen. Statt Krimi, Bildzeitung und Wackelpudding, gibt es Bücher aus der Patientenbibliothek. Das Leben der Kennedys, Konsalik und zwei Krimis/Triller. Als ich wieder komme sitze der Pastor am Bett. Die hat sie ganz schön im Griff, erst die Pastorin und jetzt das „Männchen“. Sie nervt vermutlich auch stark im 3-Bett-Zimmer und das Krankenhaus hat ein schlechtes Gewissen, weil sie Pfusch gemacht haben.

Statt Eis einen Kaffee zuhause. Bin gut drauf. Der Koch der Cardamonies (das sind die Pistazienkekse, die ich immer kaufe) ist weg in der Kaffeepause oder wie der Laden am Lichtenbergplatz heißt. Ich will rauskriegen wer das war, aber sie sagen es mir nicht. Wollen es selber probieren mit dem Rezept. Ich bin skeptisch, wenn einer diesen Mann ausfindig machen kann, der kann viel Geld an mir verdienen.

Mir geht es heute besser, kein Durchfall. Telefoniere mit Paps. Das ist der reinste Placebo-Effekt Arzt. Er kennt das, hingehen, der erzählt irgendwas, ganz egal was und es wird schlagartig besser. Ich bin unheimlich glücklich und zufrieden. Wieder das Gefühl, dass mir nichts etwas anhaben kann.

Heikes Schuhe in neu besohlt:

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Weitere Bastelergebnisse aus Heikes Sachen. Ob das Hütchentauglich ist? Daran zweifele ich momentan.

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Beim Yoga sagt Kaya, die inneren Organe sind nicht für das aufrechte Leben geschaffen, sie genießen die Umkehrstellungen und ich denke, lieber kopfüber im Schrank hängen, wie die reinste Fledermaus oder Mork from Ork damals bzw. wir hätten die Meere nie verlassen dürfen. Auf dem Rückweg auf dem Rad fällt mir auf, dass es wieder früher dunkel wird. Ist der Sommer jetzt vorbei und ich habe ihn verpasst, weil ich 4 Wochen auf dem Klo war?

Internetrecherchen: San Jose Fleamarket seit 1960. Das sind Erinnerungen. Die Rutsche mit den Teppichresten, meine Eltern auf Schnäppchenjagd, Fleetwood Mac lief an jeder Ecke. Ich will einen Corn dog dort essen, das war früher das größte und passierte selten. Dann Werbung für ein Autokino. Das sind meine Kindheitserinnerungen wie wir von San Francisco nach Hause fahren nach einer Familienfeier und es ist dunkel und wir passieren langsam diese riesigen Leinwände und ich sehe einige Filmszenen und verrenken mir den Kopf. Das hatte eine magische Anziehungskraft auf mich als Kind.

Kurden sind die neuen Freunde unser Politiker, stellen Stephan und ich angesichts der Nachrichten erstaunt fest. Früher war man quasi Terrorist, wenn man auf eine Kurdendemo gegangen ist. Diese Parteien mit den Buchstabenkombinationen. Das waren alles gefährlichen Terroristen, PKK, Öcalan. Viele Waffen liefern hilft immer, das ist wie Hilfsgüter, Pflaster und Nahrung und kann den Konflikt lösen wenn man nur genug davon in die Krisenregion liefert. Das zeigen alle Erfahrungen. Wir finden es nur pervers.

Ich habe heute zu viel gegessen. Porridge mit Vanille-Joghurt mit Blaubeeren, dann Fischbrötchen und Kekse mit Kaffee Bonbon und abends Reis mit roter Paprika, Zwiebeln und Knoblauch dazu Sucuk und Cacik mit viel Knoblauch, Su-Börek bis der Magen schmerzt. Das kriege ich nachts zu spüren und eigentlich tut es mir gleich leid, dass ich mir den Bauch so voll schlage. Ist das schon selbstverletzend und Borderline?

14.08.2014 3 Träume, erzähle im dritten vom zweiten. Auch mal was Neues.

Erst Claudia mit 2 Frauen, erzählt der einen von ihrem Ex, was der gemacht und gesagt hat, was die total aufregt, woher sie das weiß. Früher waren sie Freunde und es gibt Gruppenfotos der Frauen mit dem jeweiligen Ex dazu. Wenn sie nicht will, dann will sich Claudia die Haare von der dritten schneiden lassen. Sowohl Claudia als auch die andere haben Kurzhaarfrisuren wie in den Neunzigern. Claudia eine Ponyfrisur, die ihr gar nicht steht. Ist auch gar nicht Claudia im Traum, sondern eine andere Frau mit schlimmer Kurzhaarfrisur.

Dann Berlin, ein Kunstsammler, der die Wohnung voll hat mit Richter, Jonathan Meese und moderner Kunst und er anderer, der dessen Sammlung zerreißt. ein dritter der im besetzten Haus Leichen wegräumen musste, die sich vor der Räumung mit Flaggen in den Kopf geschossen hatten und davon traumatisiert ist, die Leichen weggeräumt zu haben. Ich entschuldige mich bei einem, ich glaube diesem und umarme ihn und frage Claudia, ob sie einen Nachtisch macht, wenn ich die Zutaten einkaufe. Sie probiert die Erdbeeren im Supermarkt und die schmecken nicht, rote Trauben sehen gut aus und wir machen einen Käseteller. Davor hatte ich in einem Frühstücksladen den Käseteller gelobt, tolles Frühstück und habe damit zwei Wiener Läden zusammengemorpht, jenen wo Claudia einen Käseteller hatte am Karmelitermarkt und den tollen Frühstücksladen am Yppenplatz die alles hatten von arabisch mit French Toast und Porridge, wo ich mit Sunla und Steffi war nur das mein Laden im Traum eine sehr geschmacklose Plastikkarte hat.

Constantin wartet an der Haltestelle und nimmt mich auf seiner Fahrkarte mit. Es geht um Clubs, seine Mutter (die aber im Traum anders ausschaut) und Schwester fahren mit in der Bahn und alle machen gerade ihren Schulabschluss. Lobe die Mutter, dass sie so gute Noten geschrieben habe um zu erfahren, dass sie noch nicht durch ist mit der Prüfung und irgendwas wiederholen muss. Ob man sich da mit seinen Kindern auf Augenhöhe fühlt, wenn man wieder lernen muss und Prüfungen bestehen will ich wissen. Werde von der Klingel aus dem Traum vertrieben. Weckruf durch die Müllmänner, aber vergeblich. Ich schnalle es nicht so schnell und würde ihm eh nicht folgen und mit Nachthemd auf die Straße laufen. Jetzt bleibt der Müll ungeleert. Versucht haben sie es. Irgendwie versagen wir als Mitbewohner auf allen Ebenen.

Nachts meinem Bruder zum Geburtstag gratuliert in einer Schlafpause. Gestern ausgerechnet, dass wir in heute in 5 Wochen nach Kalifornien fliegen. Ich freue mich und es macht mir Angst zugleich. Betreute, die ohne Wohnungsschlüssel im Krankenhaus liegt. Es gibt noch viel zu organisieren. Muss den Kollegen Briefen wegen Urlaubsvertretung. Ich muss jetzt keine für ihn machen, da er neue Mitarbeiterin und Kollegin hat. Das macht Ungleichgewicht. Mein Mitarbeiter fliegt ja mit. War dämlich so viel zu essen. Das macht es meinem Darm extra schwer bzw. ich will es wieder wissen offenbar habe ich noch nicht genug. Tolle Verwandtschaft, bieten an uns zu holen und den Tag in Santa Cruz zu verbringen und auch das Familienfest für ein paar Stunden zu besuchen und dann abends trotzdem in SF essen gehen. Ich liebe sie sehr. Will Andrea eine neue Kette machen und dafür elegante schwarze Perlen kaufen, so was habe ich nicht im Fundus. Meine Kette, die ich ihr 2009 geschenkt haben muss (weiß es nicht mehr), ist kaputt gegangen und sie bat mich mein Werkzeug mitzubringen um sie wieder heile zu machen.

Wenn die Bananen erst reif werden wenn wir in die USA fliegen, bleibt Stephan hier. Wir haben eine Anfrage beim Cachagua general store gestellt. Das ist das coolste Restaurant der Welt, leider unerreichbar ohne Auto, aber wir sind zu allem bereit, trampen, Taxi, dort übernachten in den Bergen wo unheimlich das Spanish moss in den Bäumen hängt wie im reinsten Gruselfilm.

Entweder das Myom nervt meine Blase oder der Umstand, dass ich sie wegen der Verdauungsprobleme möglichst nicht und ganz selten leere.

Doch zum Pilates angemeldet heute Abend. Bestes Vorabendprogramm ist Sport.

Mittagstisch mit einem Mann, der ganz schön Hannoveraner ist für einen der ursprünglich aus der Schweiz kommt. Er ist regelmäßig da und arbeitet dort. Er hat einen Berner Sennen Hund und uns verbindet die gemeinsame Freunde sowie die Liebe zu Mocca-Joghurt stichfest von Migros.

Telefonat mit dem früheren Kollegen. Wir erzählen uns gegenseitig von unseren Fällen. Er hat Arbeitsrecht. Kündigung durch Arbeitgeber unberechtigt, aber Arbeitnehmer hat zum selben Termin selbst gekündigt. Trotzdem klagen und Rechtsschutz zahlt. Das sind genau die Fragen, die ich mir nicht stellen will. Er freut sich auch in seiner Betreuungssache viel doppelt abrechnen zu können und verklagt jetzt Angehörige des Dementen. Auch das wäre nicht mein Stil. Frage nach seinem Hund anlässlich dessen, dass ich von der Kollegin nach hundemäßiger Urlaubsvertretung gefragt wurde. Sein Hund wurde von einer schwarz-weißen Katze verprügelt, die ihnen nachgelaufen ist. Cool.

Pilates. Immer drehe ich meine Hüfte zu sehr auf und das ärgert die Lehrerin. Ich bin da halt sehr beweglich. Woher weiß man hier, dass ich Magen-Darm-Probleme habe. Hat mein Tagebuch mich verraten?

Nach dem Sport muss ich dringend zur Toilette. Ich spüre etwas Widerstand an After, das wird bald wieder eine Wurst. Ist auch kein Wunder dass ich muss, weil ich Unmengen esse und dazu die indischen Flohsamenschalen mit Apfelgeschmack. Was kann man erwarten. Neulich bei dem Eskimo-Säugling (1 Monat alt) ging es um das Thema Verdauung und was für eine zentrale Rolle es einnimmt im Leben eines Babys. Da wird die ganze Aufmerksamkeit auf so etwas wie Luft im Darm gelenkt und das macht durchaus Sinn.

15.08. Träume wirr, irgendein Reisehorror. Die Koffer gehen nicht zu und springen immer wieder auf und ich streite mich mit Stephan.

Andrea schickt mir Foto der kaputten Ketten. Mein Gott habe ich 2009 noch spießige Ketten gemacht! Das ist gar nicht mehr mein Stil. Die Kinder stehen auf Knoppers und Kinder eggs. Denen kann geholfen werden. Der Sohn ist Fixie-Fan. Das wird schwieriger. Da muss ich mich in einschlägigen Fahrradkurierkreisen in Hannover erkundigen. Freitagtasche erscheint mir zu gewagt, teuer und man weiß nicht, ob der Teenager es überhaupt mag und irgendein Fahrradausstattungs- und Dekozeug widerspricht ja gerade der Fixie-Idee. Fachzeitschrift? Stephan schlägt Regencape für Kalifornien vor. Lustig wäre es. Die Tochter mag „small & squishy figures“ was auch immer man darunter verstehen mag. In St. Gallen sind es 12 °.

Stephan hat Steuererklärungen ab 2011 für meinen Betreuten, der als Pflegehelfer arbeitet gemacht. Die Stuhlergebnisse sind noch nicht da. Mein Stuhl kommt in den Brutkasten, auch eine schöne Vorstellung.

Der Hase hat Mietübernahmebescheinigung und Wohnung ab dem 20.08. Bett noch nicht, aber Dach über dem Kopf. Ich bin ein klein wenig stolz auf mich.

Herr Palästina ist natürlich noch nicht aufgeschlagen in der JVA.

Mich ärgern die Kinder der Betreuten, die volljährig werden und sich um nichts kümmern. Während meine türkische Freundin in die Krise rutscht und schwarz arbeiten will und sich die Nase machen, lassen will, ist es der Tochter egal wovon die Miete gezahlt wird. Hotel Mutti, Anträge stellen Fehlanzeige.

Langer Mittagstisch im Schweizer Hof.

Spaghetti Bolognese Trüffel

Die verfehlte Wahrnehmung bei Beziehungen der Vergangenheit fällt mit bei vielen Frauen auf. Das war dann nur eine Affäre, der peinliche Typ mit der Zwangsstörung. Nee, klar. Vielleicht mal zwangslos grillen und zusammen sitzen.

Perlenladen sucks. Tiffany Lampen suck. Leider ist Stephan so ehrlich bzw. ich will den Stempel über einen 30,- € Einkauf. 20,- € wären noch zu viel gewesen für den Schrott. Das einzig erfreuliche ist, dass ich vorher mit meinem Rock hängen bleibe und eine Kiste Holzbuchstaben umreiße, was die Lister Kundinnen besonders kommentieren müssen von wegen Gefahrenquelle, nicht dass eine ausrutscht. Die sollen sich von mir aus das Genick brechen.

Zartrosa, wie Hautfarbe und Schweinchen wie die Fliesen im Schweizer Hof ist meine neue Lieblingsfarbe und ich ärgere mich, dass mein Fahrrad lila-metallic ist und nicht die Farbe. Vielleicht nimmt sie Stephan jetzt für sein Neues. Klobesuch, auch warm wie Brutkasten. Mein Körper kann gut Schleim produzieren, auch an Stellen wo es mich gruselt.

Soupe Populaire als Gutschein für Sabine ist eine herrliche Idee. Berlin, die Fabriketage wird ihr gefallen.

Herr Ihme hat unbegrenzten Einzelausgang, was bedeutet, dass er nach 2 Stunden wieder kommen soll. Sie ist gespannt, wie sich das am Wochenende entwickelt. Sie machen mal umgekehrte Psychologie. Depot wurde erhöht und er ist geschmeidiger.

Letzter Anruf der Woche. „Letter – Fit für die Zukunft“. Was haben sie denn für den Werbeslogan wohl gezahlt. Warum nicht gleich: Letter ist netter?

Ich habe vor Wien eine Frist versäumt in einer Betreuungssache, der mich mehrere Ordner Anwaltssachen machen lässt und denke, die Anwaltsgebühren von über 80,- € werde ich zahlen müssen. Bin total erleichtert, dass die Gebühren schon vorher gefordert wurden. Dieser Betreute lässt sich gerade den Unterkiefer machen für 15.000,- € und hat Motorräder und eine Eigentumswohnung und immer gibt es was Anwaltliches zu machen und wenn ihm am Ende der ADAC 90 oder 140 € erstattet und er dafür wieder Designerstühle im Internet bestellt, die er anschließend für 300,- € das Stück aufpolstern lässt. Stephan regt sich auf über seinen Lebenswandel.

Wenn der Darm besser ist, tut der Zahn wieder weh. Gott ist gut zu mir und schickt mir immer nur so viel, wie ich ab kann. Er weiß es und deswegen kommen die Dinge nach einander. Da habe ich Glück und bin dankbar.

Es ist wie bei Autos, manchmal kann man schon beim Modell sagen, dass der Fahrer einem unsympathisch ist. Ich denke vermehrt über Fixies nach und stelle auf dem Weg zum Studio mal wieder fest, dass der Radtyp den ich nicht mag Mountain bikes sind. Diese unsinnigen Plastik-„Schutzbleche“, die weit über dem Hinterreifen schweben und deren einziger Sinn darin zu bestehen scheint, dass sie dem dahinter Fahrenden einen Schwalldreckwasser ins Gesicht schleudern und ihn von oben bis unten vollspritzen! Beim Sport platze ich heute vor Energie. Mache mir etwas Sorgen um die Inhaberin. Ich glaube, die macht oft gute Miene und dahinter geht es ihr nicht so gut. Will dann als Scarlett Johannsen Fan in den neuen Film, irgendwie wie Matrix und Kill Bill. Zuhause lässt die Energie nach und ich esse Junkfood und backe Fimo-Perlen. Fange mit mehreren Ketten für die USA an und bastele weiter bis sie mir alle entgleiten. Von der Joeys Pizza esse ich nur ein bisschen….

16.08. Man kann ja nichts für Träume. Eine Kollegin die ich sehr doof finde, dick, nervig, Doktortitel hat was mit meinem Fall Maßregelvollzug zu tun. Ich nenne sie mal Frau Krähe. Sie spielt in meinem Traum eine Rolle. Ich bin Betreuerin meiner Freundin Steffi, die mich anruft und ich bin im Urlaub. Ich soll irgendwelche Hilfsmittel für sie beantragen, sonst kann das auch ihre neue Betreuerin, Frau Krähe, machen. Ich bin genervt, welche Hilfsmittel. Eine Schluckhilfe angeblich. Sunla und ich sind uns einig, dass sie nur simuliert und weder krank noch behindert ist. Sunla holt mich mit dem Auto ab. Ich war irgendwie einkaufen was so aussah, dass ich mit meinen letzten 5,- € eine Flagge der türkischen Armee mit Kämpfern darauf kaufen will für 1,49 €. Gebe die 5,- € und bekomme 15,- € zurück, was mir Recht ist, da es mein letztes Geld ist. Dafür habe ich einen ganz hässlichen und schlechten weißen Beistellschrank an der Hacke, der kaputt geht beim raus tragen aus dem Laden und was soll ich damit. Die Wienreise hängt mir noch nach denke ich beim Aufwachen und die Angst vor dem versagen und vielleicht auch zu viel Erstausstattung mit dem Hasen beantragt für seine neue Wohnung, Fernsehtisch, Lattenrost usw.

Bin früh wach und bastele Ketten, bin aber mit keiner zufrieden. Kann ich das nicht mehr? Erst mal Gesicht waschen und Pickelcreme auftragen, damit ich heute Abend manierlich aussehen. Endlich mal wieder unter Leute und Freunde treffen. Sonst ist packen und auf die Verdauung konzentrieren angesagt. In der Schweiz wird es kalt. Neue Sigg-Flasche, gesüßte Kondensmilch in Tuben und Migros-Joghurt Mokka sind angesagt.

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Es gibt Guacamole mit Zwieback zum Frühstück und ich häkele eine Runde für die eine Kette. Das könnte was werden, aber vielleicht zu punkig für Andrea, genauso die mit einem Satzcollage aus dem See’s Candies Katalog drauf. Da steht sie auch nicht drauf. Darf ich wieder alle Produkte behalten, weil sie sonst keiner trägt? Von den bunten Glasstiften (10 gr 0,95) die ich gestern handverlesen habe fehlt mir jetzt ½ gr Violett. Dafür zur Lister Meile fahren? Wohl kaum. Ich beobachte die Männer von Methe Fliesen, einer Trockenbaufirma und wie sie säuberlich arbeiten, alles so hinterlassen als wären sie nicht da gewesen (ich kann nur den Außenbereich ihrer Baustelle einsehen). Nach getaner Arbeit stecken sie sich fast kollektiv eine Zigarette an. Die gefallen mir die Jungs. Hier gibt es Kekse aus England, ob das gut für mich ist oder nicht….

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Hetze Stephan auf Second Hand Läden in Zürich und wen wundert ist, dafür gibt es eine gut gemachte und vom Design her ansprechende Seite, wo die alle systematisch aufgelistet sind mit Beschreibungen und Fotos und ja richtig, Brockenhaus ist das was ich suche. Beide Kalenderblätter sowohl das zuhause als auch im Büro habe Schweizmotive, wenn das kein Zeichen ist…

Kalender August 2014

Dann ein Video-Film bei Spiegel online der mir vor Augen führt, was ich an Hamburg so scheiße finde. Ein Kunstprojekt, Menschen im Glaskasten und eine Hamburgerin, die Angst hat vor dem muslimischen Mann, schon der Klang der Gebetsrufe und alles ist bedrohlich und macht ihr Angst und „wie der schon ausschaut“. Ein megaunsympathischer Schwachsinn und die oberspießige Hanseatin toppt alles und gar kein Verständnis dafür, dass es sich um eine Kunstperformance handelt und was da vielleicht die Aussage sein könnte. Wahnsinn wie bescheuert die sind.

Ich frage nach der Vorliebe der amerikanischen Tochter und Andrea schreibt: „Gummy bears are squishy. Usually made of rubber or soft plastic. Don’t focus on that too mich“. Haha. Sie hat Recht, ich fixiere mich immer schnell auf so etwas. Die eine squishy figure, die ich hatte, zumindest mit einem weichen und durchsichtigen Bauch, der Alien, ist nach Jahrzehnten ausgemustert worden, sonst hätte er jetzt eine Reise nach Millbrae, CA angetreten. Stephan sagt, das sei doch egal und ich sage, ja, aber ich hätte gerne was mitgenommen, so Dinge aus anderen Ländern sind doch toll, vor allem wenn man Jugendlicher ist.

Der schwarze Jugendliche, der in den USA erschossen wurde hat vorher einen Ladendiebstahl verübt, aber das wusste der Polizist nicht, der ihn erschossen hat. So oder so ähnlich lautet die Meldung. Das ist schon fast komisch wie Lieutenant Frank Drebbin von der Spezialeinheit, der für einen 1000sten erschossenen Drogendealer im Weißen Haus geehrt wird. Den letzten hat er beim Autounfall überfahren, aber er war Drogenhändler, wie sich im nach hinein herausstellte.

Bei der abendlichen Anprobe stelle ich fest, dass das neue Kleid aus Wien nicht sitzt genau wie das Kleid für was ich mich dann entscheide. Mit Steffi hatte ich es vermeintlich auf Figur genäht. Die meistens würden sich vermutlich freuen, aber ich finde es nicht gut und überlege, wie ich wieder fülliger werden kann. Ich will nicht weniger werden und verschwinden. Auf dem Geburtstag treffen wir Michi und Markus das erste Mal nach Wien, sie bedanken sich noch mal. Sie waren im Urlaub und sehen blendend aus. Die Feinrippunterhemden kommen bei den Gastgeberinnen an. Totleckerer Nudelsalat und kalte Gurkensuppe. Ein bisschen unterhalten. Ein Gast war gerade mit ihrer Tochter in Brooklyn und ist strahlend und begeistert. Hat Sabine eine Platte aus einem berühmten Studio mitgebracht. Ich merke, dass ich noch nicht so eine Stimmungskanone bin. Die Energie ist unten, zu früh wach geworden. Stephans Fuß ist wieder dick, gerade der Knöchel, weil er ein bisschen in der Küche gestanden und sich unterhalten hat. Er ist noch nicht durch mit seinem Thema. Ich dränge nach Hause und hole vom Kiosk Quark für einen Quarkwickel. War ein Tipp von Larissa. Ihre Mutter ist nächste Woche in Potsdam und Michi lässt sich das Rezept für Couscous Royal mit drei Fleischsorten beibringen. Wir wollen mal wieder Mahjong spielen und Wein aus der Pfalz dazu trinken. Den probiere ich dann auch. Lasse mit von Michi erklären, wie Saumagen schmeckt und bin mir sicher, dass das was für mich wäre. Vielleicht nächstes Jahr das Familienfest im Bühler Tal mit Pfalz verbinden statt Elsaß?

17.08. Ich bastele ein Schweizhütchen aus den silbernen Antibiotika-Verpackungen von Stephan. Ungeduldig hatte ich sie ihm weggenommen, als sie noch nicht leer war und die restlichen Pillen einfach rausgedrückt in eine andere Verpackung. Die beiden Streifen werden aneinander genäht und mehrere Teile darauf befestigt, was ausschaut wie die Freiheitsstatue, wobei der Untergrund sich hervorragend der Kopfform anpasst. Die abstehenden Teile bestehen aus einer mit Schweizmotiven beklebten Plastikdose aus Cranberrypillen aus London, einer geschenkten, goldenen Schwalbe aus Wien, die von einem 50er Jahre Wandbild abgefallen ist, einer kleinen Dose Red Bull in der Brausepulver war sowie einem Schuhweichmacherspray, was von einer Bürocollage abgefallen ist. Das Hütchen ist zu krass für die Schweiz. Stephan ruft zwar: „bitte, bitte“, aber ich kenne meine Grenzen. Die Familie will es nicht und ich dann auch nicht.

Flohmarktausflug. Obi-Flohmarkt Fehlanzeige, Hanomag-Villa sehr sauber saniert, wirkt kalt und Charme verflogen, ich mag’s ja lieber mit Nostalgie-Patina, wie in der Cumberlandschen Galerie und nicht so sauber. Bei Real werden wir fündig.

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Stephan läuft 4 Meter hinter mir wegen der Kommentare. Das sei der beste Abstand, meint er. Einer der Verkäufer ist Kenner meiner Sammlung und mag meinen Kaffeebecher aus Papier am liebsten, wie er mir verrät. Ich lerne den coolsten Hund kennen. Das Herrchen spricht mich an und einen Downsyndrom-Sohn hat er auch dabei. Ich gebe 1,30 € aus. Eine neue Saftpresse, richtig stabil für 20 Cent, schmeiße die alte weg, die einen Sprung hatte und man konnte sich nicht aufstützen, Fehlkonstruktion. Hier kann man das Sieb separat entfernen und das ist schon so schön, dass ich dafür 20 Cent und mehr bezahlt hätte.

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Ein Mann hat es schwer erwischt, seine beiden Jungs hängen über mehreren Karton mit Matchboxautos, alle einzelnen angepackt um sie zu schonen vor Kratzern und seine Frau hält ihm einen Leuchtturm mit Kabel entgegen, der dreht sich erklärt sie ihm freudig und gibt das wieder, was der Verkäufer ihr gesagt hat. Endlich mal wieder ins Rossi. Ja, Quiche und Kuchen, es war keine Umbestellung. Ich bin wieder schlecht gelaunt und habe keine Geduld. Diebstahlsanzeige bei der Polizeiinspektion West. Ich habe einen kleinen Rückfall und das bringt mich schlecht drauf. Wir bringen das Büroaltpapier im Büro runter dann schnell wieder auf’s Sofa und eine Runde basteln und dazu einen Film gucken. Finde beim Bastelen ein Ü-Ei Haus, was ausschaut wie eines der Häuser in Carmel bei the sea, schiefe Fenster, wie aus einem Märchen und das Nachbarhaus ist ein alter Stiefel und da wohnt eine Maus drin. Das Ü-Ei Haus ist oben weich und bewegt sich leicht, wenn man es hin- und her rollt (aber wirklich unspektakulär). Gehe um 22 Uhr ins Bett.

18.08. Habe so hart geschlafen und geträumt, dass ich nicht weiß ob Sonntag oder Montag ist, leider nicht noch ein Sonntag. Das hätte ich wahnsinnig gut gebrauchen können. Meine türkische Betreute. Sie kocht mit Gewürzzutaten, die sie angeblich selber gemacht hat. Getrocknete Zitronenviertel mit Zitronensäure konserviert, Marschmellows und Zuckersterne. Das macht sie auf das Gemüse u.a. Blumenkohl und es schmeckt köstlich, schön sauer und süß. Sie hat gesalzen. Ich entdecke auf der Verpackung die gedruckte Inhaltsangabe und zweifele an ihren Angaben. Sie hat das nachgekocht und dann da wieder reingemacht. Ihr Sohn ist kotverschmiert und ihr geht es schlecht ich muss es tun und dusch ihn und ziehe ihm frische Sachen an. In den Steckdosen sind weiche Gummifiguren und ich denke, dass animiert die Kinder doch extra daran herum zu spielen. Treffen mit Kollegen, der Außenfahrstuhl ist aus Beton und in den Ecke ist Laub und Wasser, weil es immer zu Überschwemmungen kommt und das läuft einem dann über die Schuhe, wird erzählt. Ich ziehe meine hochhackigen Schuhe aus nach dem Termin und laufe barfuß auf dem Gehweg. Frage die eine Kollegin, ob ich in Richtung Innenstadt gehe, was sie verneint. Ich will dann da vorne eine Tram nehmen, in den 6ten oder 7ten (da ist es interessant und ich kann bummeln), nein doch lieber in den 4ten. Die winzige altmodische Tram, die aus einem Abteil besteht macht die Türen nicht mehr auf, weil ich zu langsam reagiert habe. Tobsuchtsanfall und gegen die Türen trommeln. Dann sind wir mit einer Touristengruppe im Schloss, wir sind gefangen, keiner der Schlüssel passt, ich kann aber per Fernbedienung die historischen Wandbilder wechseln. Der einen Frau gefallen die Rosen so gut, ich schalte dann durch und dahin zurück verspreche ich ihr. Dann wird gekocht (improvisiert) und Kalbsbrät wird hergestellt mit Mehl und in Därme gefüllt und total kunstvoll oben auf den Auflauf verteilt, so dass es perfekt und rund ausschaut. Stephan hat mitgeholfen, ob ihm das schmecken wird? Ich werde wach. Das mit der Tram und den interessanten Vierteln ist eine Mischung aus Wien, aber vor allem Zürich mit dem Kreis 5 oder 6. Das Hundesitten habe ich gegenüber der Kollegin schon in einer der Vornächte im Traum abgesagt. Hier erlebe ich in letzter Zeit fast mehr als im „richtigen Leben“. Dieses Wochenende endet für mich erst Montagmorgen mit diesem Traum. Je älter ich werde, desto mehr wird es alles ein inneres Erleben. Erinnerungen, Gefühle, Vergangenheit, Augen schließen und spüren.

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