Ärzte mit Patienten zum Verwechseln

07.07. Mittags zu Bodhi Chay. Probiere es immer wieder. Klar sitzt man da besser, weil das Publikum normaler ist und es ist nicht die Blase vom Lindener Marktplatz, aber das Essen schmeckt wie frittierte Luffaschwämme oder wie diese Naturalbürste der Ökos heißt.

Ich bekomme Postkarten aus dem Altersheim in Langenhagen von einer Betreuten, die ich vor Jahren schon aufgegeben habe (Betreuerwechsel auf eine Ehrenamtliche). Sie hat mich immer angerufen am Wochenende und im Urlaub und ich war feste Bezugsperson. Auch nach Jahren der Zurückhaltung meinerseits geht das offenbar nicht weg. Ob ich sie nicht als ehrenamtliche Betreuung übernehmen wolle, fragt mich Stephan. Die Post ist meist unfrankiert und falsch adressiert und findet trotzdem zu mir. Sie reißt gerne Pappe irgendwo ab. Die eine Karte lautet auf „Frohe Ostern“ und ist mit Pastelltönen und zwei lachenden Hasen. Die andere ist Pappe abgerissen mit „Eilige Blumengrüße aus Langenhagen!“. Hinten schreibt sie: „Liebe Fr. Anna u. Susan! Denkt Ihr. Ich bin der liebe Gott das ich nicht’s benötige, u. Ihr hier nicht mehr zu. Kommen braucht“. Ich bin fast geneigt, es so zu machen wir Stephan mir vorschlägt, wobei ich nicht weiß, ob er es ernst meint.

Herr Yoga wollte mal einen Mercedes verkaufen und 2 Motorräder. Die Karre steht beim Autohändler. Da soll ich mal nachfragen. Mache ich ganz freundlich und jetzt kommt Anwaltsschreiben, dass sie 2.200,- € Stellgebühren wollen oder den Fahrzeugbrief um ihn dann zu verschrotten. Wen wollen diese Autodealer eigentlich verarschen. Geld oder kein Geld und dafür weiteres Geld investieren. Wer soll das glauben?

Nachmittags fahre ich zu Frau Tod. Sie ist genau in dem Zustand wie ich sie vor 2,5 Wochen eingeliefert habe, weil sie ihre Medis abgesetzt hat. Der Freund erzählt was von japanischen Mönchen, die Singen mit den Patienten um die Körperfunktionen zu harmonisieren und dann braucht man keine Chemie, da wird einfach 16 Stunden am Stück meditiert. Das halte ich nicht für zielführend. Sie braucht Menschen, die ihr sagen, dass die Einnahme gut und richtig ist. Sie kann in dem Zustand gar nicht meditieren, sie kann dem Gespräch nicht folgen und geht immer wieder raus. Dann sage ich dem jungen Arzt, dass ich von den Stationsmönchen gerne wissen möchte, warum man das hinnimmt, dass sie die Medikation absetzt und mir keiner Bescheid sagt. Ich habe die Unterbringung zu verantworten und so ist es Freiheitsentziehung ohne Behandlung und eine Zeitverschwendung. Sie würden halt nicht gleich fixieren und zwangsbehandeln. Das hatte ich nicht vorgeschlagen, sondern Zuwendung zum Patienten, japanische Art, sich etwas Zeit nehmen und dann darauf hinwirken, dass sie die Medis nimmt, in Gesprächen zu einem Behandlungsabkommen gelangen. Das wäre mein Vorschlag oder mir Bescheid sagen, dann wäre ich eine halbe Woche früher angerückt. So musste ich von einer Betreuten erfahren, dass was nicht stimmt und habe den frühestmöglichen Termin vereinbart, den die angeblich zuständige Oberärztin mir nannte, die einfach nicht auftaucht. Dann hätte ich auch früher kommen können. Die bekommt eine fünf in Compliance von mir. Sie seien hier immer noch zuständig für die Behandlung. Ich sage, ich muss mein Büro schließen und dränge mich nicht auf, wenn sie es hinbekommen, aber wenn nicht, will ich halt auch Bescheid wissen und ja, ich bringe unter, es ist nach Betreuungsrecht und das Gericht genehmigt meine Entscheidung, die ich treffe und ich denke, dass sie gut auf mich reagiert. Ich lass andere machen, weil ich muss mein Büro schließen für solche Termine, aber ohne mich hätte sie sich nicht herbringen lassen und sie hat mich auch ausgewählt als Betreuerin und ich glaube schon, dass ich einen gewissen Einfluss auf sie habe bzw. weiß es. Nach dem Gespräch hole ich sie aus dem Raucherzimmer und wir sind bei ihr im Zimmer, vor der Tür fährt ein Mitpatient auf einem Standrad. Er hat ihre Uhr verstellt und sie schimpft mit ihm. Er entschuldigt sich. Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet, drei Frauen, eine aus England und eine Muslimin und sie. Sie sagt mir, eine Fixierung wäre nicht erforderlich gewesen, wenn ich da gewesen wäre und sie konnte mich nicht erreichen. Ich sage, die sind doof hier und das wusste ich nicht. Ich werde ab jetzt alle paar Tage von mir aus anrufen. Sie bedankt sich. Ich gehe.

Nach Wunstorf etwas in der Stadt herumtreiben und gleich zum Sport. Heute sage ich „Mäuschen“ zu Jenny als sie mir einen Haltungstipp an der Ballettstange geben will. „Näher ran geht nicht Mäuschen, weil Arme sollen gerade und mein Knie muss vorne auch vorbei“. Das ist dann anatomisch nicht möglich. Angeblich mag sie es, wenn ich sie Mäuschen nenne. Gebratene Aubergine und ein Salat mit Holunderblütensirup im Dressing und Apfel. Dazu Currymajo aus der Schweiz. Echt lecker. Ich will unbedingt zu diesem Thai-Laden in San Francisco wo Stephan 1999 am letzten Abend Essen geholt hat. Steigere mich schon mal rein mit der Speisekarte, . Das war augenöffnend und ich weiß es noch so als wäre es gestern gewesen.

08.07. Traum von Gondeln mit ganz kleinen Sitzen, Fachgespräche über Kunst und Künstler und Haare malen, Rentner, die Eltern von Teenagern sind, Blick auf den Mond, schlafende Menschen, die auf der Mondoberfläche liegen während wir mit dem Raumschiff daran vorbei fahren und ich mir durch die Zugfenster hindurch das ganz genau anschauen kann.

Davor die Tage hatte ich von toten Föten in Bäuchen geträumt. Klar der Bauch geht nicht automatisch weg, nur weil Inhalt gestorben ist, er verschwindet nicht von alleine und wird flach.

Telefonat mit dem Lebensgefährten von Frau Tod. Sie will Beschwerde einlegen und wann es auf die Offene geht. Er will Betreuer werden. Ich sage gegenüber gestern hat sich nichts geändert. Keiner will sie länger da behalten als erforderlich und er soll ihr bitte keine falschen Hoffnungen machen. Über die Beschwerde entscheidet das Landgericht erst in Wochen, vermutlich erst wenn es sich eh schon erledigt hat durch Zeitablauf und der Beschluss ohne abläuft. Er versteht es jetzt und bedankt sich bei mir.

Ich fahre im Regen nach Kleefeld und versaue meine neuen Schuhe. Erst der Bedarfsfestellungsdienst bei meiner neuen Betreuten. Dienstschnüffler, dürfen sie auch mal ins Schlafzimmer schauen. Peinlich wäre mir das. Das Schlafzimmer besteht nur aus Bett. Doppelbett ist bezogen hat letztes Mal ausgereicht um festzustellen, dass der Alkoholiker ihr Untermieter ist und dort wohnt. Heute sieht es genauso aus. Wie lange ist er nicht mehr da. Sie antwortet einige Wochen und hat sie sonst Verbindlichkeiten. Sie verneint. Ich sage, deswegen hat sie eine Betreuung mit Einwilligungsvorbehalt, weil die Informationen nur bedingt von ihr zu kriegen sind. Sie hat Mietschulden und das Telefon ist abgestellt und der Typ hat Ende Februar am 27.02. ans Betreuungsgericht geschrieben und mitgeteilt, dass er da nur vorübergehend gewohnt habe als seine Wohnung renoviert wurde und er das nicht vertragen hat mit der Farbe. Sein Mietvertrag fing am 20.01. an. Jetzt können sie ja mal überlegen. Ich bin bedient allerdings auch von der übereifrigen Helferin, die auch auftaucht und ihr den Typen besorgt hat. Sie ist immer so einsam. Gut, ich organisiere Tagespflege. Ich gehe zu meiner Betreuten um die Ecke. Hier ist die Mutter neben mir Betreuerin des Sohnes, der in meinem Alter ist. Sie kümmert sich um ihn und ich um die Ämter. Im Keller hat es gebrannt und während sich alle Sorgen gemacht hätten, d.h. ihre Kinder, waren sie evakuiert und haben im Wohnwagen Fußball geguckt. Sie haben ihnen Kaffee angeboten, da fragt man nicht auch gleich ob man telefoniere darf. Sie lacht sich tot. Sie hatte sich die Schulter gebrochen, kann sie aber wieder bewegen. Das lobe ich. Das gute Geschirr wird auf dem Schrank geholt und sie hat dicke Blaubeerkuchenstücke gekauft mit Sahne. Er hat viel Rührteig und schmeckt mir nicht, aber ich esse das monströse Stück, das gehört sich und spüle es mit 3 Tassen Filterkaffe runter. Sie erzählt von ihren vier Kindern und dass sie so dankbar ist, dass sie so ein gutes Verhältnis hat und der einzige Enkel, der hänge sehr an ihr. Die Mutter hat gearbeitet und sie hatte eine Vollmacht und hat ihn und manchmal auch den Freund aus dem Kindergarten abgeholt und dann hat man alle möglichen Unternehmungen gemacht. Da hatte man viel mehr Zeit als bei den eigenen und wenn er sie mal Mama genannt hat, hat sie das gleich korrigiert. Ich mag die Frau, sie ist einfach und Bayern München Fan. Ja, die spielen viel mit bei der WM, weil die eben die besten Spieler haben. Eben! Alte Frauen, die 4 Kinder großgezogen haben, mit dem psychisch kranken Kind zusammen leben, Analphabeten sind und derzeit keine Zähne tragen, dürfen Fußballfans sein. Mittags gibt es Pellkartoffel mit Hering. Ich kann da bleiben. Das würde ich am liebsten tun. Wenn ich man abtauchen will, dann da. Da findet mich keiner. Der Nachbar sammelt übrigens Modellflugzeuge. Das wusste Frau M auch nicht, aber im Zuge des Kellerbrandes kam sein Hobby zum Vorschein.

Flugzeugschrott Tobias M

Ich schlafe schon und werde von den überlauten Tröten geweckt (Fliegeralarm der WM). Die jungen Männer über uns flippen aus und trampeln anschließend durchs Treppenhaus. Ich gehe aufs Klo und Stephan erzählt mir den Spielstand. Ich finde es wenigstens cool, dass so viele Tore gefallen sind und nicht immer dieses Rumgeeiere. Ich würde die Spielregeln gravierend ändern, damit da mehr Bewegung reinkommt. Ich meine beim Basketball stehen sich auch manchmal gleich starke Mannschaften gegenüber. Das ist keine Ausrede.

09.07. Treffen mit Herrn Ihme beim Bewährungshelfer. Rufe vorher an, ob der Termin auch stattfindet. Schönes altes Haus mit schönen Kacheln, es sei das frühere Rathaus von Linden.

Fliesen

Meiner kommt spät und in Begleitung des Pflegedienstes. Will erst nichts mit mir zu tun haben. Das Jobcenter hatte versucht mich anzuschwärzen. Das ist wohl eine Milchmädchenrechnung. Bald schlägt die Stimmung um und er will da mal richtig ausflippen, sie hässliche doofe Sachbearbeiterin, die einfach nicht auf den Knopf drückt für die Geldüberweisung. Er quält die Zimmerpflanze, die auf dem Tisch steht, so dass der Bewährungshelfer ihn auffordern muss, sie in Ruhe zu lassen, damit andere sich auch noch daran erfreuen könnten. Er will über nichts reden. Braucht keine Hilfe, genug Scheißhelfer und er kann alles, neue Wohnung, Arbeit, alles kein Problem. Man muss beschwichtigen gerade mit seinen Gewaltphantasien dem Jobcenter gegenüber anbelangt. Der Bewährungshelfer, der eigentlich kein Geld mehr geben will, stellt ihm 5,- € wenn er vorher bei der Lindener Tafel war und um 14 Uhr kommt. Erst denke ich inkonsequent, ist aber vielleicht ganz geschickt und die Chancen, dass er das tut stehen bei unter 1 %. Er hat Kakerlake im Ohr und gestern wurde die Spritzendosierung hoch gesetzt. Beides hört er nicht so gerne, wenn der Pfleger das erzählt. Er war in diversen Krankenhäusern und ist überall abgewiesen worden, u.a. war er in Wunstorf. Die haben gesagt, dass garantiert keine Untersuchung des Kopfes stattfinden würde. Beim Gehen lobe ich die Keramikfiguren in dem Büro. Die seien von einem Suchtpatienten, der hätte auch immer kein Geld gehabt. Vor der Tür frage ich, ob er nicht zurück wolle nach Wunstorf, da gebe es wenigstens Vollverpflegung. Im Büro rufe ich dort an. Die sollten mir doch nächstes Mal Bescheid geben, wenn er dort aufschlägt. Das war die Absprache mit der einen Oberärztin. Zentrale sagt mir: „warum, der ist doch noch bei uns“. Sie verbinden mich und ich frage mich, wer da verrückt ist, meine Betreuten die ich einweise oder die auf der Gegenseite. Die Ärztin sagt, warum nach meinem Betreuten würde doch gefahndet, weil er gestern nicht aus dem Ausgang zurück gekommen sei. Ich frage nach der Rechtsgrundlage. Die kann sie mir auch nicht sagen, dafür, dass sie sich Sorgen gemacht hätten, „weil er so in seinem Wahn drin sei“. Und warum sei ich nicht informiert worden, dass er bei ihnen ist. Er habe ganz absprachefähig auf sie gewirkt und man habe ihn gefragt, ob er selber seiner Betreuerin Bescheid sagen wolle oder das seitens der Klinik gemacht werden solle. Er wollte es tun, hat es dann doch nicht getan auf Nachfrage, aber offenbar sie auch nicht. Ich will am liebsten fragen, wo sie studiert hat, sage dann nur, dass ich keinen kennen würde, der so wenig absprachefähig sei wie mein Herr Ihme. Wie können wir das denn verbessern, dass sie ihn mal dabehalten will ich wissen. Sie will mich zurück rufen. Tut es auch auf dem Handy und im Büro. Eine Rücksprache mit dem Oberarzt habe ergeben, dass ich einen Antrag bei Gericht stellen könne und dann würde ein Gutachter beauftragt. Ich unterbreche, ob sie gerade erklären wolle, wie ich eine Unterbringung nach 1906 BGB beantrage, das wisse ich. Ich will aber nicht bei ihm die Tür aufbrechen mit Feuerwehr, sondern dass sie ihn da behalten, wenn er schon da ist. Was ist daran so schwer zu verstehen. Er bekommt ambulante psychiatrische Pflege und geht zum Arzt, so dass ich keine Veranlassung sehe seine Unterbringung aus der Wohnung über das Gericht zu beantrage, zumal er über kurz oder lang wieder in Wunstorf laden wird, aber dort hält man es dann nicht für notwendig mir Bescheid zu geben und lässt ihn wieder gehen. Sie: „ich kann Ihren Ärger verstehen“. Ich: „darum geht es nicht, sondern mein Betreuter hat Leidendruck, denkt, dass er Insekten im Kopf hat und wird überall wieder nach Hause geschickt oder man lässt ihn abhauen. Ich möchte, dass der Drehtüreffekt beendet wird und er einer Behandlung zugeführt wird“. Gut, es sei jetzt alles notiert. Das habe letztes Mal nicht geklappt, weil es die Suchtklinik gewesen sei und sie hier seien ein anderes Haus. Frage beim sozialpsychiatrischen Dienst bei der Ärztin nach, wie es sein kann, dass einer die Spritze bekommt und trotzdem so verrückt ist. Die Antwort lautet: Beikonsum. Ist wie Eimer mit Loch, man schüttet oben rein, aber es wird nicht voller, außerdem sei es zu wenig was der Hausarzt spritzt. Ich informiere die Pflege und en Bewährungshelfer.

Die Tochter von Frau Tod ist von der Reise wieder da und braucht Kindergeld. Sie kommt Morgen vorbei.

Nachmittags kommt die Betreute aus Sri Lanka wegen Geld mit dem Sohn. Das mag ich nicht und bin dann immer ganz angespannt, weil ich denke, ein Kind hat da nichts zu suchen. Ich kann mich dann gar nicht auf das konzentrieren, was ich mit ihr besprechen will. Die Gerichtsvollzieherin hat sich angekündigt. Ich nehme die Post entgegen und schicke sie wieder weg.

Draußen ist es bedeckt, aber schwül und ich genieße das Schwitzen beim Sport und wische mit die Stirn mit dem T-Shirt ab und mache mir keine Gedanken über Bauchnarbe und so was. Ich will, dass er mir von der Stirn auf die Matte tropft.

10.07. Telefonat mit Frau Yoga. Ja, ich halte mich an meine Zusage. Vor 2 Tagen hatte ich es nachmittags 4mal probiert und sie war stundenlang im Ausgang mit Familie. Da dachte ich irgendwann, es wird wohl ganz o.k. heute sein bei dem Programm.

Mittags gehe ich mit dem Bürohund raus. Er will nicht. Der erste Hund, den ich kennen lerne, der nicht raus will. Er will weder angefasst werden noch läuft er mit. Er scheint kein Vertrauen zu Menschen zu haben. Er ist schreckhaft. Wir holen Hundeverstärkung von Steffi. Dann Kackstreifen. Hier will er spielen, aber die Laufleine fehlt (mein Fehler). Im 11 A gibt es Pute mit Butter-Lauch-Reis. Wir treffen einen Kommilitonen von früher. Die Hunde verbreiten etwas Chaos, d.h. sie wollen unter dem Tisch kämpfen, vor allem der Welpe fängt natürlich immer wieder an. Ich bin unlocker. Der Kollege kennt das, hat 3 Hunde und 4 Kinder. Für Leckerli kann der Bürohund Kommandos, aber ich bin beunruhigt, dass er kein Bezug zu Menschen hat und überhaupt nicht so was wie Urvertrauen. Er scheint sehr schlecht sozialisiert zu sein. Ich dachte, das machen Züchter besser.

Ich brauche Attest für Herrn PM, nicht dass die die Wohnkosten zusammenstreichen, wenn ich in Kalifornien bin. Erst mal mit dem Sachbearbeiter telefonieren, wo es so lang geht und was er braucht. Dann am späten Nachmittag mit dem lustigen Hausarzt. Der gefällt mir, erst zögert er, wer ich bin usw., meinen Betreuerausweis, den ich ihn 2010 zugefaxt habe, den hat er nicht mehr, um dann als er Vertrauen geschöpft hat, voll loszulegen, dass der immer Randale machen würde und wenn er eine Scheune anzündet und sich immer einbildet, dass seine Organe ausgetaucht wurden. Der sei doch nicht deliktfähig. Das müssten doch auch diese Polizisten einsehen, aber die könnten ja nur Radfahrer jagen. Neulich hätten sie ihn angehalten als er mit dem Adler unterwegs war, aber mit Licht hinten und vorne und wollten wissen, ob er was getrunken habe. „Ja, sage ich, 2 Biere, ob er ihnen einen blasen soll“. 0.2 Promille sei dabei herausgekommen und sie sagte zu ihm, dass er in Zukunft gerader fahren soll. Er meinte, wenn sie ihm den Strich dafür zeichnen würden. Hey, der Punker gefällt mir, mit dem müsste ich mich mal zusammen tun. Er würde uns ein Attest schreiben, wenn ich ihm faxe, was ich brauche und nein, Geld wolle er dafür nicht.

Abends kein Sport, keine Lust auf der Matte zu liegen und Kopf hin- und her zu bewegen. Ich sitze auf dem Sofa und glotze in die Luft. Manchmal läuft es etwas weniger energiereich bei mir ab. Ich hatte meiner Mama geschrieben, wie lecker ihr Holundersirup ist und dass ich das noch lernen muss. Sie schrieb zurück, dass es keine Hexerei sei und dass sie meine Sukkulente vom St. Johannis Friedhof eingepflanzt hätten in eine extra angefertigte Bodenmischung und es Spaß machen würde ihr beim Wachsen zuzusehen. Ich habe so Glück gehabt mit meinen Eltern und bin so dankbar dafür. Das ist etwas was das ganze Leben prägt und mir niemand nehmen kann.

11.07. Streite etwas mit meinem Mann über Klugscheißereien und Kritik an Freundinnen, bin aber selber dabei ungerecht und fies zu meinem Mann. Will ihn verletzen.

Spiegel online lobt die Kniebeuge. Ich arbeite vor mich hin, Fristsachen abarbeiten. Mache keinen Mittagstisch mit dem Kollegen und einer Freundin.

Die Kollegin hat Komplikationen mit dem Gelenk und leidet und tut mir leid.

Wollen wir noch kurz an die Ballettstange, fragt Steffi kurz vor Ende des Kurses. „Vielleicht auch nur darüber reden? Das soll ja genauso effektiv sein“, meine Spontanreaktion. Lacher. Auf dem Heimweg am Kreisel. Pistazienkekse gibt es heute nicht. Ich bin die, die die sonst immer aufkauft. Ja, von mir hat er schon gehört. Welche mit Sesam und getrockneten Früchten, Cranberries und Cashew-Shortbread. Sie wollten mal neue ausprobieren. Wieder Rabatt für den außer Haus Kauf.

Heute ist Geburtstermin der Nachbarin, die letzte Woche Geburtstag gefeiert hat und wir treffen den Ex vor der Tür an der Haltestelle. Spreche ihn gleich an, aber er wird es nicht als Erstes erfahren. Das stimmt auch.

Langsam freue ich mich doch auf unser Jubiläum. Wermutstropfen nur, dass Dienstag die Feier in Berlin ist sollte Deutschland Weltmeister werden wovon wir fast ausgehen müssen. OMG.

19:30 Uhr holen wir sie ab. Sabine fährt Rennrad, der goldene Metallsattel lächelt unten ihrem Po beim Fahren. Der neue Schnitt der Hosen. Ja, Stephan hat zu muskulöse Unterschenkel. Die sitzen wie Stützstümpfe. Wir wählen Essen und bleiben draußen auch wenn ein paar Tropfen fallen. Die Menschen hier sind anders als in Linden und flüchten jung wie alt gleich in die Hundehütte, damit ihr Fell nicht nass wird. Der „Regen“ besteht aus Tropfen, die man einzeln zählen kann und ist zu wenig für eine Erfrischung. Sehr liebevoll gemachter Vorspeisenteller und einfach gutes Essen. Die asiatische Hauptspeise ist lecker und scharf. In Potsdam gibt es einen Asiaten und gute Pizza. Wir kommen noch mal. Diese Lage direkt an dem Schlosspark war einfach traumhaft. Wir sprechen über die Schülerverabschiedungsparty. Ja, sie hatte zwei Kabel gelegt, weil die Schüler mit ihren Smartphones ankamen und fragten „spielen Sie das mal?“. Hip Hop und Reggae sind out. Wir sprechen über Musikgeschmack. Sabine weigert sich Helene Fischer zu spielen, das hat sie nicht und sie spielt es auch nicht. Die Leute fragen danach. Wolfgang Petri der Bildungsbürger wie sie meint. Sie erzählt von der guten Laune am Morgen, die ich total verstehen kann, wenn der Tag von vor einem liegt und man erst mal Kaffee trinkt und dem Schlaf in 2 Etappen nach der Nachtarbeit. Das würde ich vermutlich nicht so gut abkönnen. Ich bin eher diejenige, die regelmäßig abends in Bett muss. Wir sprechen über die Langweiligkeit von Eigentümerversammlungen, dass Sabine rauchen gehen musste als der Tagesordnungspunkt Rauchmelder dran kam. Ich glaube nicht an so was, aber erfahre, dass die Versicherung dann auch nichts zahlt im Falle eines Falles. Leckere Vorspeisen, leckeres Essen. Die Chefin gesellt sich zu uns. Eine Frau hinter uns hat alleine gegessen. Sie hat wohl immer pikiert geguckt, wenn ich so was wie „Kackstreifen“ gesagt habe. Sie will immer einen anderen kleinen Vorspeisenteller wird erzählt und Sabine hat beobachtet, wie sie drei kleine Scheiben Brot aus dem Korb in der Hand mitgenommen hat beim Gehen. Sie habe gerade 3 Apotheken verkauft. Es geht dann um die Menschen von früher, Angst vor Krankheiten und Tod, das Kopfkino, Dinge nicht richtig oder gut genug gemacht zu haben, die internationalen Standards beim Kochen, dass die Kartoffel immer rechts liegen. Was ich angeblich auch wüsste, Regeln im Job. Ja, ich bin nicht so adrett, dass ist kein Versprecher, sondern stimmt sogar und ich stehe dazu. Zahnpastaflecken gehören zu mir und ich bemühe mich noch nicht mal darum sie zu vermeiden oder zu entfernen. Punk im Alter, halt. Ich finde den Zugverkehr mitten in der Nacht beachtlich und laut ist er, so laut, dass man das Gespräch unterbrechen muss. Sie fragt nach Bedienungen aus Linden. Es geht um das aufreibende Arbeiten in der Gastronomie, Servicekräfte, die den Absprung schaffen müssen, weil man das nur eine Weile durchhält. Kinder, die Lagerist gelernt haben und zu VW wollen und bei Meyer-Menü arbeiten. Ja, bei Mr. Thang ist es leckerer als in der Street Kitchen. Ja, und da schweifen die Arnholds wieder thematisch etwas ab. Bald gibt es leckere Lakritze in Berlin. Ölmassage statt Thaimassage. Wie süß Larissa früher ausgeschaut hätte mit Kleidchen. Es wird viel getrunken, was meines Erachtens auch nicht gut ist für die Stimmung, die kippt dann leicht ins Traurige oder Peinliche, schlechtes Gewissen. Bekomme Lob für meine Disziplin, dass ich nicht trinke. Brauche ich gar nicht. Die ehrliche Aussage kommt nur aufzuhören, wenn wirklich ernste gesundheitliche Probleme einen zwingen. Bei mir reichte es schon, dass ich so ein Arschloch war und mir jetzt besser gefalle und mich fitter fühle und es irgendwie nicht brauche und auch nicht vermisse. Diese Art des Rausches gefällt mir einfach nicht mehr. Punkt. Bin froh, dass es vorbei ist und will es nicht wieder. An dem Mond kann ich mich nicht satt sehen. Auf einmal kommt ein Taxi vorgefahren mit einem wütend gestikulierenden Fahrer. Er sei extra aus Langenhagen gekommen und sie noch nicht fertig, die ihn bestellt hat, dabei sei sonst was los, in der Stadt, Schützenfest. Wir lachen, was soll los sein. Entspann Dich erst mal, meint Sabine zu dem Mann älteren Datums. Wir räumen die Gläser rein und verschnüren den Tisch mit den Stühlen. Als ich mein Fahrrad aufschließe gibt es Sprüche von zwei jungen Männern, die vorbeilaufen. Es sind wohl Bedienungen aus der Insel, die um 2:30 Uhr unseren Weg passieren, wie der Taxifahrer weiß und sie haben Tüten dabei, wohl mit Brot. „Entenfutter“ sage ich, er lacht. Sabine bekommt eine Flasche Wein geschenkt und Brot wird ihr auch noch angeboten.

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Wir fahren am Maschsee zurück und biegen am Sprengelmuseum ab Richtung Schwarzer Bär. Betrunkene torkeln auf die Straße. Ein Taxiaufkommen wie in Paris, Gare du Nord. Ich kann es nicht glauben. Schlage vor sich die Szene auf dem Platz mal anzuschauen, die Betrunkenen und Aggros, die Reste der Nacht, die sich um die Uhrzeit da noch rumtreiben, ich so in nüchtern. Irgendwie fehlt dann doch die Abenteuerlust, weil schon spät. Auf der Brücke zum Lux warten wir auf die anderen und unter jeder Lampe eine dicke Spinne, wie früher. Ich habe genug, erst die surreale Horrorshow auf dem Schützenplatz und dann Spinnenparade. Das ist mir zu viel. Sabine geht noch aus und wir verabschieden uns und fahren mit Larissa weiter. Ich finde es total schade, dass sie nicht dabei sind in Wien. Ich mag sie beide sehr, sehr.

12.07. Traum von meinen Strickfreundinnen aus Mann. Die mit dem Hund hat einen neuen Mann und der Sohn (den es in Wirklichkeit nicht gibt und der im Traum ca. 10 Jahre als ist) leidet, will mit ihr wegziehen, sie hält zum Mann und sagt ihm, er muss da durch. Er ist geknickt, weint und geht weg. Andrea, eine andere Strickfreundin bekräftigt sie darin, dass sie das so vertritt. Ich gehe heimlich zu ihm raus und sage, dass ich das schon länger beobachte und auf seiner Seite stehe bzw. ihn verstehen kann. Er ist nicht alleine, soll durchhalten und das einfach wissen, dass ich es so sehe. Komischer Traum.

Die einzigen Brötchen die ich in Hannover mag gibt es nur am Wochenende. Sie heißen Gersterbrötchen und ich esse sie am liebsten nur mit guter Sauerrahmbutter, 2 cm dick.

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Tyark und Sandra waren gestern im Grunauer. Die Haz am Wochenende. Die kreativen Hannoveraner. Die, die sich gestern beim Schützenfest zurück gehalten haben, backen eine Deutschlandpizza in der Markthalle oder basteln den Eisbären im Zoo eine essbare Deutschlandfahne ins Gehege. Geht es noch doofer, frage ich mich. Ja, geht es das Wochenendprogramm beim Schützenfest. Udo Jürgens Coverband „Mit 18“ und der Sohn von Wolfgang Petri „Wolle“ namens Achim Petry tritt auf, warum sein Hund und das Gay people Zelt lockt auch mit Partyveranstaltungen. Was ist Schützenfest will ich von Stephan wissen. Dom mit Lütje Lage und Menschen, die schlecht sitzende grünblaue Uniformen tragen. Ich verstehe es nicht. Ein zweites Rathaus soll am Schützenplatz entstehen. Na dann! Außerdem sehen wir Angela Kaiser von der Klickmühle wie sie ihr fast volles Panini-Sammelalbum durchblättert. In dem Glas neben ihr ist buntes Granulat in den Deutschlandfarben zu sehen.

Stephan hat Post gemacht. Meine neue Betreute bekommt die drei Monate nachgezahlt, die die andere Betreuerin verbockt hat. Ich mag eigentlich nichts Dienstliches am Wochenende, aber das sind sehr gute Nachrichten. Miet- und Telefonschulden können bezahlt werden und neuer gebrauchter Kühlschrank und Waschmaschine sind vermutlich auch noch drin, also alle Probleme auf einen Schlag behoben.

Mittagschlaf. Bei Movenyo soll man einen Parcours mit einem Spielzeugauto fahren auf Zeit. Mir wächst eine Stilwarze am Knie, ich kann dabei zusehen und ich kriege die Beine nicht mehr zusammen, weil das an der Stelle schmerzt. Werde viel zu meinem Beruf gefragt, was ich so mache. Ich darauf, z.B. eine Klage wie es das Rechtsprechung sieht, zumindest das Amtsgericht, ob ein Ei 40 Cent kosten darf oder das verfassungswidrig ist. Zwei komische Träume an einem Tag.

Ich denke an die Zecken bei den Honigbienen. Das wären Blutsauger so groß wie Kaninchen auf den Menschen umgerechnet.

Beim Packen für die Reisen kann ich innerhalb kürzester Zeit die Wohnung in totales Chaos verwandeln.

Michi und Markus holen uns ab und wir fahren nach Empelde zu dem Kali-Berg. Am Fußende liegen schlimmer Siedlungen, aber auf dem Berg ist es toll. Vor vielen Jahren war er noch weiß und die Vorgeneration der Fahrradkuriere hat sich im Mountain biken ausprobiert, während wir Mädels bewundernd daneben standen. Da gibt es ein Foto von mir mit einem sehr gehaarten Mischlingshund, Spitzmischling würde ich meinen von der Rettungsstaffel. Dann waren wir mal da als bunte Gießkannen auf dem Berg verteilt waren, eine Kunstinstallation. Heute schauen wir uns das erste Mal den Weinberg an, den Teich mit vielen Frösche und wunderschönen Wasserpflanzen, die Bühne. Noch mal das Bienenthema, wie der Imker der Königin mit dem Daumennagel den Kopf abgetrennt hat, weil sie fremd gegangen ist und sie dann hat liegen lassen und die anderen um sie herum waren und sie untersucht haben während der Körper noch zuckte und ein ganzes Bienenvolk mit Schwefel töten musste, weil sie eine ansteckende Krankheit haben, wie Hund einschläfern. Dann die Frau aus Österreich, die Königinnen züchtet und dann kennzeichnet mit einem Metallicpunkt auf den Rücken und mit Hofstab in eine kleine Holzkiste mit Gitter gibt, zu tackert und per Post verschickt. Michi zeigt mir eine tote Blindschleiche, die ist kaum größer als ein Regenwurm und ich fasse sie an um dann zu kreischen, d.h. es ist eher ein aufquicken. Nein, sie hat sich nicht bewegt und ich verstehe meine Reaktion doch auch nicht und sie ist mir peinlich. Dann hoch zum Sonnentempel an die gedeckten Tische. Mit Sonnenergie wird die Kuppel indirekt beleuchtet und da drunter ist in hinter einer Glasplatte im Boden versenkt ein Kegel mit Salz. Friedhelm wiedersehen und zu den Gedichten gibt es Essen. Ein älteres Pärchen gesellt sich zu uns an die Sechserbiertischtafel. Ihr gefällt mein Hütchen und er stellt fest, dass die Schnecken rechtsdrehend sind. Das sei die häufigere Variante. Er kennt sich aus, auch mit Kali-Salz wie sich später herausstellt, was viel seltener vorkommt als das Kochsalz, dazwischen muss es herausgeholt werden. Ein Akademiker, Chemiker vielleicht sogar, weil aus Kohlenstoff wird das und das, der aber nicht doziert, sondern sein Wissen nur auf Nachfrage Preis gibt. Frank, der Betreiber des Berges, der die Visionen hat und umsetzt, hat gesagt, dass in Wunstorf noch Kali abgebaut wird und wie viel noch da sei. Es sei entdeckt worden als Düngemittel und habe damit die industrielle Revolution ermöglicht, weil man mehr Leute ernähren konnte. Man braucht es für Plastik. Ich weiß ja gar nicht, wie kommt das Salz in die Erde, verdunstete Dino-Pisse. Zwerge, die es abbauen und Schneewittchen ist jetzt mit ihnen weiter gezogen zum Steinhuder Meer. Wir stellen fest, dass an den im Kreis gepflanzten Apfelbäumen nur an einem Äpfel hängen und nachdem Stephan und ich heute schon die Kahlheit des Pflaumenbaums bei uns im Garten bemerkt haben rätseln wir woran das liegt. Bienen? Irgendwas im Klima falsch gelaufen. Es gibt solche Jahre, sagt Michi. Ich sage dem Frank, dass Grün überbewertet wird und ich die Schuttseite des Berges auch sehr mag. Da kann man Bauschutt hinbringen und auch wieder kaufen. Das Postgiroamt liegt dort, weiß Markus und eine Tonne Bauschutt ist wirklich billiger als man denkt. Friedhelm schenkt mir zum Abschied sein neues Buch.

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Nach der Veranstaltung gehen wir ganz nach oben und bestaunen den Vollmond, zuvor gab es Sonnenuntergang und dazu die tolle Aussicht auf Hannover, immer gibt es was zu sehen, beleuchtete Raupen, die sich durch die Landschaft schieben, Blumen, die blühen, wenn es dunkel wird (gelbe Nachtkerzen), Blüten, die ausschauen wie Finger und viel Mondschatten (moon light shadow). Unsere Umrisse als lange Schattenriesen. Die LKW-Waschanlage will ich auch noch sehen. Nein, durchfahren soll ich nicht mit dem Rad. Dann wieder nach Linden, erfahre auf dem Weg was meine Freunde so alles studiert haben. Noch ein Fundstück im Industriegebiet von Linden. Was ist es? Ich muss zurück fahren und es aufheben. Es ist eine kleine Tasse mit abgebrochenem Griff in der Größe eines Schnapsglases und auf ihr steht: „Wo früher unsere Leber war, ist heute eine Mini-Bar!“. Herrlich, das passt ja super. Vor der Tür bekommen wir Infos zum Sommerfest von Feinkost Lampe aus erster Hand. Dann noch einen kurzen Abstecher in die Galerie Lunar. Hier sitzt der Kollege vor der Tür mit auswärtigem Besuch von anderen Ende der Welt, gegenüber liegende Seite quasi, sowie einheimischen Fans. Innen gibt es Schaukästen mit indischen Verpackungen. Ich will noch eine Pizza essen auf der Limmerstraße, aber die haben schon zu. Auf den letzten Metern bekomme ich einen Platten. Glück gehabt, dass das nicht schon draußen „vor den Toren Hannovers“ passiert ist. Die Putzschnecken nerven schon eine ganze Weile und manchmal denke ich schon, dass ich mit den Hütchen übertreibe und es mich dann doch etwas quält, aber nur ein bisschen.

Die Kollegen schreibt mir, dass der Bürohund eines Tages auch mit mir schmusen wird und schickt mir einen Link zu einem Video. Darauf ist es zu sehen, wie er in der Sonne döst und sich räkelt. Missverständnis, ich will nicht, dass der Hund mit mir schmust, ich werde genug angefasst. Ich hatte festgestellt, dass er menschlich Berührung nicht mag und davor zurück schreckt und, dass ich das nicht einschätzen kann bzw. mich darüber gewundert, weil Zuwendung sonst die höchste Form der Belohnung darstellt. Wenn sie mir jetzt ein Video mit dem Hund in Interaktion mit ihrer Familie geschickt hätte, wäre das entkräftet worden, aber dass in der Sonne schlafen kann und auch tut, hatte ich nicht in Abrede gestellt.

Sunla will die schwarze Sporthose aus Fairtade, die ich mal teuer in Wien gekauft und nie getragen habe. Echt gute Qualität, aber zu schlicht, falsche Farbe und sie muss von einer großen Frau mit langen Beinen getragen werden, aber ich wollte sie nicht umsonst wieder reimportieren und frage daher nach. Ich freu mich.

13.07. Packen für Wien. Bleibt nur zu hoffen, dass Stephans Hemden aus Paris von dem Schneider, der jetzt Fotos verkauft vor Wien ankommen. Das mit dem Geschirrhandtuch mit dem geilen Gugelhupfrezept. Ich würde durchdrehen. Penetrantes Angerufe auf meinem Bürotelefon. Stephan hat wieder Brötchen gekauft und die letzten bekommen. Beim fünften Mal gehe ich ran. Polizeiinspektion West. Herr Ihme. Ich denke gleich, er ist tot. Körperverletzung im Gesicht, Frederikenstift, er soll nach Wunstorf, ist quasi unterwegs. Dann noch mal die Polizisten, das dauert wohl noch einige Stunde mit den Untersuchungen CT usw. Ich will gleich hinfahren. Dann denke ich an das rechtliche Chaos was das letztes Mal verursacht hat durch meine Anwesenheit als Betreuerin mit dem Aufgabenkreis Aufenthaltsbestimmung. Sie sagt auch, dass sie nicht wisse, ob ich mir das sonntags antun wolle. Die Kollegen würde eh vor Ort bleiben wegen des PsychKG-Beschlusses. Ich rufe statt dessen in Wunstorf an und lass mich mit der diensthabenden Oberärztin verbinden. Sie denkt die Betreuung macht ein Mann und, dass sie keine Daten hätten. Warum ich mich nicht gemeldet und Bescheid gesagt hätte, es würde nach meinem Betreuten gefahndet. Ich habe doch Mittwoch mit der Stationsärztin, ihrer Kollegin, mehrfach telefoniert und zwar von mir aus nachdem ich Herrn Ihme an dem Tag getroffen habe (also quasi zufällig) und die hatte alle Daten, hat mich auf meinem Handy angerufen. Was kann ich tun, wenn die die Infos nicht weiter gibt… Wie Stephan zu Recht sagt, wem hätte ich Bescheid sagen sollen, den Mitpatienten? Die scheinen besser informiert als das Klinikpersonal. Ich beantrage Montag die Unterbringung. Die Flohmarktidee zu Obi zu fahren ist jedenfalls gestorben für heute.

Quark mit roten Johannisbeeren und Hütchen basteln. Ich weiß, es ist eine schlimme Fixierung, aber die kandierten Erdnüsse (Billigprodukt) kaufen und zwar Tütenweise und auf neue Kekse von Sainsbury’s hoffen. Die letzte Packung davon war schon leicht drüber und wurde heute vertilgt. Gut, es was Salzkaramell, die mögen wir beide nicht ganz so gerne wie die Schoko-Nuss-Fraktion. Holunderblütensirup und überhaupt die Sirupe, die ich gerade entdeckt (seit Paris Minze und seit Bayreuth Holunder) mal im Augen behalten. Alleine schon für die Salatsoßen! Als Stephan beim Sport ist, kracht die große Tomatenpflanze runter, aber ich bin unschuldig und habe nicht in der Nähe gesessen. Das chinesische Spannseil, eine rosafarbene Paketschnur hat nachgegeben d.h. sich zersetzt. Ich wollte ins Koki, ein Film über eine Wientouristin, die ihre kranke Schwester besucht und vor dem winterlichen Wien ins Museum flüchtet und sich in einen Aufpasser im Kunsthistorischen verliebt. Wäre eigentlich schön gewesen zu Einstimmung, aber ich verlasse heute das Haus nicht.

Frau Tod ruft auch aus Wunstorf an und wundert sich, dass ich am Sonntag zu erreichen bin. Ob ich Widerspruch gegen den Beschluss einlegen kann. Nein, ich habe ihn ja beantragt, aber ich bin doch ihre Betreuerin. Das schon, aber ich bin ja der Meinung, dass sie behandelt werden muss. Sie auch, aber kürzer, 4 Wochen reichen. Ich sage, wenn es ihr vorher besser geht, dann wird sie vorher entlassen. „Dann ist gut, ich bin brav“

Wir haben Karten für die Antwoord in Oakland. Wutang Clan in SF klappt nicht, aber das hier ist viel wichtiger. Balcony, Sitzplätze. Sitzplätze? Wir werden den Laden auseinander nehmen, Alter!

Gut, ich habe die Bügelwäsche von mehreren Monaten gemacht und gedacht: Fußballhörspiel dazu, jetzt wird ja angeblich Geschichte geschrieben mal schauen, ob Du was merkst. Vielleicht erschließt sich mir doch irgendwas, aber nein. Der dämliche Kommentator, wie Jungs, die in einer Favela ein Spiel gewonnen haben da denkt keiner an einen Euro oder an Geld….ähhh? Spielerfrauen in Highheels auf dem Rasen, aber ein Trost bleibt, so sympathisch sieht dieser Mr. Messi auch nicht aus und irgendwie sympathischer als Lothar Matthäus und diese blonden Jungs mit Minipli, die Holländer anspucken sind sie auch.

Ich muss schon die ganze Woche an den Konflikt in Nahost denken. Er begleitet mich wirklich mein ganzes Leben seit ich denke und politische Nachrichten wahrnehmen kann.

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