Hamburg – unkoordiniert 08. – 11.08.19

Die Elphi ist nur beim ersten Mal so geil. Beim zweiten Mal denke ich an ein spanisches Restaurant auf der Falkenstraße oder in Linden Süd oder Wien mit sehr stark verputzen Wänden.

Morgens gehen wir immer ins Elbgold. Auch superschnell mit dem rad durch den Park. Ich mache mich über die Zeitung aus dem Treppenhaus lustig. Alle Designer und Lichtfans suchen eine Stadtville bis 3 Mio. Das Sylter Ehepaar, was dort sein Haus verkauft hat, kann sich wenigstens einen Straßenzug in Hamburg kaufen. Dazu die Stellenanzeigen für Reinigungskräfte alle 2 Wochen 1-2 Stunden, Pflegekräfte und welche, die auf Selbständigenbasis mit FS einmal die Woche nachts Anlagen putzen sollen und davon kauft man sich dann die Villa und vom Pfandsammeln oder wo wohnen die dann. Das Personal wohl außerhalb. Stephans Auge tränt so doll, dass er es geschlossen halten muss. So kann er auch nicht Radfahren mit Augen zu, weil er beide schließen muss und dann hilfsos ist und auch nicht schieben kann – eigentlich klar. Ich kaufe Second Hand bei Humana und beschimpfe ihn, dass er wie ein Crackjunkie in der Ecke sitzt. Ich null Rücksichtnahme. Ich bin faul und behalte meine Stempelkarte für das Yogastudio. Wollte mich anmelden. Rufe an und sie haben angeblich keine Baustelle vor der Tür. Die sollen mich doch am Arsch lecken.

Astrid und die schwierigen Gäste im Marinehof. Die Frauen essen nur Suppe. Stammgäste und die Bild der Frau Leserin, die Probleme damit hat, wenn sich Leute zu ihr an den Biergartentisch mit dazu setzen. Wahnsinn, dass man so was öffentlich und außerhalb eines Arztwartezimmers liest. Astrid erkennt mich und wir grüßen uns. Claudia wird die Harz-Nudeln auf die Karte setzen. Das finde ich super. Sie hat Swapsfiets entdeckt für nur 17 € im Monat und freut sich ein Loch in den Bauch. Das kann ich nicht verstehen, aber schön, wenn es so ist.

Entenwerder ist herrlich. Das können die. Läßig einrichten als würde gleich ein Inneneinrichtungsmagazin vorbei kommen, ein bisschen Rost, schöne Möbel, schöne Pflanzen. Vogelparadiesinsel. Das wäre ein schöner Ort für ein Schloß und schöner Schrott auf einem flachen Boot gegenüber. Es fährt los, er wird wenden und vorfahren, damit ich mir die Teile einzeln anschauen kann während sie sie mir zeigen. Muss in HH viel an früher denken. Martina und die Blumengarderobe aus Metal. Was ist aus der geworden.

Die Foto-Ausstellung aus der Not geboren, weil ich ganz dringend aufs Klo muss (Notfall quasi) ist echt ergreifend. Die Ähnlichkeiten zwischen Neugeborenen und Greisen, die Falten und die großen Augen. Menschen im Hospiz, vor und nach dem Tod. Nicht, dass ich nicht ohnehin schon genug an Norman denken muss. Den Nachwuchs kann man vergessen außer 2 Arbeiten. Nach Luft schnappende Karpfen auf einem Teppich, der sich bewegt mit einer Bewegung, die das schnappen unterstützt und eine Collage mit einer: „Your solution is somebody elses problem“. Recht haben sie. In Entenwerder ein Beiboot. Thomas i-Punkt. Da ist Martin so drauf abgefahren. Da konnte der Hamburger Aderlass des Geldes machen. Was ablassen, wenn das Konto zu voll war oder die Kasse und ganz langweilige Pullover erwerben, die aber nicht nur das doppelte von C & A gekostet haben sondern das 10 oder 20fache um den Pöbel auf Abstand zu halten und das durch einen dezenten Thomas i-Punkt Pflegehinweis, der innen aufgenäht war. Man konnte zeigen, dass man richtig viel Kohle für ein Kleidungsstück aufgegeben hat, ohne dass man sich dabei extravagant kleiden musste. Perfekt. So eine Marktlücke für den Hamburger. Das Einrichten können sie schon und auf dem Boot mit den rostigen Möbeln muss ich an den Kleiderhacken von Martina denken, die Blüten aus Metall. Habe ich das schon verschenkt oder habe ich es noch?

Finkenwerden und der Radweg dortin wo in einem Betonschacht am Wasser entlang. Dort gibt es leckere Sachen und wir glotzen auf die Elbe. Das ist diesmal unser Bootsausflug meinte ja auch Claudia. So verrostete Möbel, aber mir Stil und alte Ledersachen dazwischen, gute Pflanzen und Blumen als würde gleich ein Inneneinrichtungsmagazin für ein Fotoshooting vorbei kommen – das können sie, die Hamburger. Wo ist der Garderobenhaken mit 2 stilisierten Blumen, den mir Martina mal geschenkt hat? Habe ich den verschenkt und an wen? Der würde echt gut rein passen. Gegenüber ein Schiff was tief im Wasser liegt und mit Schrott beladen ist. Das wäre noch die Krönung, wenn es r+ber kommt und man hält jedes Stück einzeln hochbund ich darf mir was aussuchen. Es fährt los, aber das passiert natürlich nicht.

Martina tut mir heute leid. So in Blankenese bei Selbständigen mit einer Gärtnerei aufwachsen. Ein Kind ist in der Regentonne ertrunken. Sie war geprägt davon. Es ist vor allem wichtig, wie etwas ausschaut. Wenn Du einen teuren Anzug trägst und wie aus dem Ei gepellt ausschaust, bist Du ein guter Anwalt. Bei uns war ja immer: der Kopf zählt und das ist das Gegenteil. Hauptsache Schein, wie etwas ausschauen, es verkörpern und den Eindruck erwecken.

In der Zeitung ist zu lesen: Borkenkäfer verbreitet sich ungehemmt. Fichtenwald stirbt – für uns Menschen eine Katastrophe. Warum eigentlich? Wie stand doch so schln in der Foto Ausstellung zu lesen: Your problem, someone elses solution.

Ramen ist wie eine asiatische Bollo und sehr lecker, halt ziemlich salzig und Drinks können die da echt mit Kräutern und so. Schmecken auch ohne Alk. Beides geht. Leider regnet es in Strömen auf dem Weg. Stephan nimmt nach der Suppe noch eine Vorspeise aus mariniertem Hack, also Tartar und dann einen Nachtisch.

Steffi schreibt, ich soll Erika grüßen und ich verstehe den Witz nicht und denke, wer ist Erika? Ist die wieder bescheuert.

Mein neues Sakko ist schön, aber mir zu eng. So sitze ich bei Thomas Mutter im Garten und es spreizt sich und zeigt meinen weißen Bauch. Der Garten ist der Wahnsinn. Ein Basilikumwald und ein Gewächshaus voller Tomaten und die sind ihr zu süß. Stephan kann Abhilfe leisten. Sie mag dafür mein Baklava aus der Nordstadt. Das ist auch lecker. Apfelgroße Radieschen, die saftig und scharf sind. Die Jungs nehme das Gemüse nicht mit, weil sie Morgen noch mal kommen. Das Wochenende auf der Autobahn. Das wäre mir zu krass, zumal der Fahrer in den Berufsfahrermodus verfällt, was ich anstrengend finde.

Die lila Landschaft mit den Wachholderbäume erinnert an Van Gogh. Wasserbewegungen, die Musik artige Muster auf die Wasseroberfläche zaubern. Das ist serh schön, aber ohne Caro gehe ich nicht ins Wasser. Die Wespen bohren Höhlen und machen die reinsten Sandbilder davor…. Es wird schon dämmerig, aber Thomas will noch. Wir sollten auf das „Durchgang nicht erwünscht“ Grundstück eindringen und ein Blutbad anrichten, weil ich Hippie mäßig ausschaue und der Manson Jahrestag ist. Das finde ich eine sehr lustige Vorstellung von Stephan.

Wenn jetzt alles Celler Kennzeichen hat, will uns Thomas dann nach Hause fahren. Eigentlich wäre das super, aber ich habe mein Rad noch in Hamburg stehen. Wir essen in einem Gasthof, wie im spießigen Niedersachsen und da sind wir auch. Ich esse Heidschnucke als Gulasch und einen dicken Eisbecher. Dr. Sakuth, die Mädels glauben, das sei Yunfeng und denken sich eine Geschichte dazu aus.

Es gibt zwar keine Sternschnuppe oder Perisiden oder wie die Dinger heißen, aber ich streichele nachts ein Pony und füttere welche und das ist irgendwie das schönste an dem Tag.

Der Bücherschrank der Gastgeber: Chinas Osten, Vögel Europas, Richtig investieren, Rote Liste.

Ich finde den Flohmarkt alleine und mit dem Rad merkt man erst wie überschaubar das alles ist. 15 Minuten an den Landungsbrücken, Baumwall und Elbphilharmonie und 10 Minuten und man ist von der Schanze in Altona. Eben doch nicht Berlin. Einkaufen mit der Bahn, uns ein Rätsel. Kaufe ein Möbelbuch aus den 60er, in dem Baden-Württemberger Firmen werben von einer Möbelmesse und ein paar Stoffmuster von einer netten Frau.

Elena sagt, ich habe Kinderwagenhände. So würde man die nennen. Gebräunt vom Schieben des Kinderwagens. Kann sein, aber ich schiebe halt viel Drahtesel oder fahre darauf. Selbst im linken Altona siezen auf dem Flohmarkt.

Hamburg ist hütchenfeindlich. Zu viel Wind. Ich muss sie absetzen, weil es nervt und dann immer wieder aufsetzen. Das ist wie Krönchen.

L’Espresso und die haben viele Außenplätze. Gut besucht . Mittagstisch eben. Ein Ast bricht ab vom Baum, aber eben ein Kleiner und ein Auto ist verdächtig und die Polizei macht eine Kontrolle und sorgt für Unterhaltung. C erzählt auch lustug Late Mariachi und 5 Klicks. 5 Veuve Cliquot oder wie man das schreibt. Die Claudia vom Yoga pflegt ihren amerikanischen Akzent. Funky Rave. Rewe mit silent „e“ sage ich. Lustig. Ich spiele Barbie und wir machen ihr eine Hose aus dem Glittersillypuddy. Gab es früher schon in meiner Kindheit in den USA das Zeug. Spielplatz und Eisdiele. Elena nimmt erst die Sahne und lässt sich die 4 Kugeln oben drauf machen, weil sie angefrorene Sahne mag. Elena kann nicht auf dem Rücken liegen und dann nicht aus eigener Kraft aufstehen. Claudia massiert sie. Marlinas Vater mit dem Hund, dem sie ihm geschenkt hat als das Kind kam, ein Alt-Hippie, dem sie bald den Magen entfernen

Das tarngrüne Klebeband aus dem Museumsshop ohne Muster hätte ich kaufen sollen, aber 2,80 fand ich teuer und es war ein einfarbig, aber jetzt scheint es mir so verlockend….

Haz und der Typ, der das neue Café in dem Kiosk in der Deisterstraße eröffnet hat mit Foto. Der kommt aus Südafrika und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: das ist der Freund von der einen Klaus-Schwester. Der ist auch groß, die Familie hat reichliche Gastro-Erfahrungen. Ich dachte immer nur, das sei ein Schwarzer. So kann man sich täuschen.

Ich bin so froh, dass mein Vater nicht immer seine Ruhe brauchte und der hat echt viel gearbeitet. Mit Familie sein war seine Erholung. Er hatte immer Zeit und ein offenes Ohr und Interesse an Kinder. Das war so geil.

Postkarte für die Gastgeber