Die, die nicht spielen können

Wenn der Kunstprofessor vom Müll spricht, hat es diesen seltsamen Beigeschmack. Für mich zumindest.

Was ist Müll? Dinge, die auf der Straße zu finden sind, wie die ganzen Autos? Dinge, die jemand nicht mehr gebrauchen konnte, ein anderer schon, wie ein Ex-Mann? Dieser Dünkel. Gebrauchte Möbel. Im besten Fall nennt man die Antiquitäten sage ich meinen Betreuten immer, die lieber bei Poco oder Ikea kaufen wollen. Hauptsache noi. Kleidung, die ein anderer schon an hatte. Kenne diesen Ekel auch nicht. Alles Menschen wie ich und besser er/sie hat schon die ganze Giftstoffe aus der Fabrik für mich resorbiert.

„Gerd braucht einen Blick um zu sehen, was er verwandeln kann“ (in Kunst). Da wird nichts verwandelt, Hokus pokus. Die Dinge sind vorher genauso. Man braucht einen Blick um es zu erkennen, ihre Schönheit, ihr Potenzial. Ich sehe ein qualitätvolles Kleidungsstück in einem Haufen Klamotten von der Sammelstelle, aus gelben Säcken quillend.

Mir tut es leid, wem hier die Phantasie fehlt. Der wird ewig vorbeigehen an dem Guten und hat auch keine Ahnung, was spielen bedeutet. Der hat dann im Zweifel nur seine Arbeit als „böser Anwalt“.

Nedlin 14.08.2018