Standing ovations

21.10. Morgens Mandant, der mal über Betreuung nachgedacht hat, dann aber am Verfahren nicht mitgewirkt hat und nur mit einem Beratungshilfeschein da war. Mittlerweile dicke Akte, über Schein darf nicht abgerechnet werden bzw. neuer muss beantragt werden und zu dem Zweck bestelle ich ihn noch mal ein. Aktuellen Bescheid hat er nicht. Den hat der Gerichtsvollzieher neulich mitgenommen und er hat schon wieder Post von „denen“ bekommen. Ich sage, ganz normaler Fortzahlungsantrag. Ist doch kaum was auszufüllen. Ich muss es ihm vorlesen. Soll ich den jetzt für ihn ausfüllen? Ja, bitte. Ich glaube, dass der Typ nicht lesen kann. Ich sage ihm erneut, Betreuung wäre besser gewesen und ich kann das so auf Dauer, ehrenamtlich nicht machen.

Dann kommt neue Mandantin mit Kopftuch und Beratungsschein. Sie hatte Betreuung und der hat sie ohne ihr Wissen bei der GEZ angemeldet. Als sie sich dann irritiert zeigte meinte er, warum, sie müsse doch nicht zahlen. Zwischen der Anmeldung und der Befreiung liegen 2 Monate, d.h. die wollen über 40,- € von ihr. Strom war auch abgestellt als sie im Ausland war und eine Kontopfändung wurde gemacht, weil zu viel Geld auf dem Konto war. Ich soll den früheren Betreuer anschreiben, aber Ärger will sie auch keinen. Ich glaube, ich kenne den, mache es aber trotzdem. Das ist einfach unprofessionell. Dann soll er selber dafür sorgen, dass die GEZ die Forderung ausbucht oder das aus der Portokasse bezahlen, ist mir egal.

Nachmittags ist Berufsbetreuertreffen. Der Saal ist voll. Der angeschriebene Kollege ist auch da. Auf dem Podium sitzt ein Betreuungsrichter, eine Ärztin aus Wunstorf, eine RAin und Berufsbetreuerin und ein Betroffener vom VPE sowie zwei von der Betreuungsstelle. Neue Erkenntnisse gibt es keine. Am lustigsten ist der Betroffene. In der Pause esse ich Kuchen von Fahrenhorst und stelle mich an einen Stehtisch. Der ältere Kollege will bald in Rente gehen. Er verrät uns die Namen der Kollegen, die Strafverfahren haben wegen Veruntreuung von Gelder von Betreuten und weil sie sich als Erben haben einsetzen lassen. Die waren wechselseitig Ersatzbetreuer, haben sich in ihren Fällen also vertreten. Dann sagt er mir, dass er keine „Psychopathen“ nehmen würde. Was er damit meint, frage ich. Welche mit einer Psychose, wie der Podiumsgast? Er: ja, die unberechenbar sind und mit einem Messer oder Schrauberzieher in der Tasche rumlaufen. Er nimmt lieber demente und findet bei denen zwischen 0,43 € und 6.000,- € in der Wohnung. Interessant. Er sagt, die trauen uns nicht mehr und er ist dafür, dass das immer ein Rechtspfleger dabei ist, 4-Augen-Prinzip. Ich sage, ich brauche keinen. Ich nehme das auf meine Kappe. „How can I trust myself, when I can’t even trust my own two hands?“. Dann teilt uns die Betreuungsstelle mit, wie viel Berufsbetreuer in Hannover und Region tätig sind  und wie viele davon gesperrt wegen Strafverfahren. Dass wir freie Kapazitäten melden sollen. Ein Schlaumeierkollege regt an, ob man es nicht so machen könne, dass sich nicht melden bedeutet, man hat Kapazitäten frei. Ähhhh?

Abends um 20 Uhr ruft mich Herr Maßregelvollzug an während ich beim Türken am Steintor sitze. Er ist in der Wörthstraße (Obdachlosenunterkunft). Der Vermieter hat ihn rausgeschmissen, weil er den Kühlschrank leergefressen hat. Ich sage, dass ich heute nichts mehr für ihn tun kann. Gut, dass ich dem keine silberne Nadel verliehen habe am Freitag. Der Unterstützungseifer hat ja nicht lange angehalten.

Um 21 Uhr sitzen wir als Hetero-Pärchen im Koki und fallen dem anwesenden Personal unangenehm auf die Nerven, während auf dem Sofa kuschelnd und Weißwein trinkend die Musikvideos zum Thema Aids anschauen und auf die Spätvorstellung warten, weil wir sonst nix zu tun haben oder zuhause einschlafen würden (ich zumindest). Nach und nach füllt es sich und überraschend viele Freunde und Bekannte tauchen auf. Ich überlege Fördermitglied zu werden. Frühlingsperlen soll es auch geben. Ich bin dafür. Gabi hat herrlichen Blumenschmuck gemacht und Stephan findet ein neues Toblerone-Format „interessant“. Den kann man wirklich mit allem locken, wenn es Süßigkeiten und Schokolade geht.

Perlen Toblerone

„I am Divine“ ist ein guter und auch ergreifender Film. Der dicke Junge aus Baltimore, der täglich in der Schule verprügelt wird. Dann zieht er mit seiner Familie in der Nachbarschaft von John Waters, der ihn an der Bushaltestelle stehen sieht, wie er versucht, normal auszusehen und ihm das so was von nicht gelingt und der Vater von John sich schüttelt während sie im Auto vorbeifahren. Dann seine Freundin im Interview, die sagt, er war sehr aufmerksam und hat immer darauf geachtet, dass sie gut aussieht und hat ihr Sachen mitgebracht, die sie anziehen sollte. Außerdem hatte er einen tollen „sense of humor“, d.h. er war witzig. Seit der Schule hat sie keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt. Dann die Zusammenarbeit zwischen John Waters und Divine. Er gibt ihr den Namen und macht sie zum Filmstar. Sie vertraut ihm und macht alles, was er sagt bzw. von ihr verlangt, weil dieses Vertrauen da ist. Es geht um die Szene aus Pink Flamingo, wo Divine Hundescheiße essen soll. Waters erzählt, dass sie den Hund (einen großen Dackelmischling) viel gefüttert und tagelang in der Wohnung gelassen haben um dann mit ihm rauszugehen in der Hoffnung, dass er macht. Das hat er auch, aber keinen richtig großen Hundehaufen, wie er im Bilderbuch steht, sondern kleine weiche Stückchen. Divine kniet sich nieder und kratzt die vom Bürgersteig und nimmt sie in den Mund. John Waters sagte dann nur, dass er die Szene so genommen hat und nicht noch mal drehen wollte. Er sei ja kein Sadist. Ein Kinobesitzer erzählte, dass Kinobesucher während der Vorstellung wegen dieser Szene regelmäßig gekotzt hätten und er musste die Kotze dann wegwischen. Dazu sagte Waters, Kotzen sei wie „standing ovations“ für den Film. Er hätte John angerufen und ihm gesagt, dass sie gestern wieder drei standing ovations bekommen hätten und er ihn hassen würde. Dann ging es um das Make-Up von Divine, dass der Typ ihm die Haare abrasiert hat um mehr Platz zu schaffen für Augenmakeup. So nach dem Motto das menschliche Gesicht bietet nicht genug Fläche für das Augenmakeup, wie er es sich für Divine vorgestellt hat. Dann hat Divine als Sänger gearbeitet, was aber ziemlich schlecht war. Toll war noch ein Trashwestern, dessen Titel ich vergessen habe. Sie hat eine Schauspielerin als Schwester, die ihr ähnlich sehen soll, d.h. Klamotten und Frisur. Den muss ich unbedingt mal gucken. Dann waren auch toll, die Live-Auftritte, wie sie das Publikum beschimpft. So nach dem Motto: “I smell a really stinking cunt on this side (of the audience). And on the other side I smell a cheasy dick. So maybe they should get together and make an omlette.” Dann kam Hairspray. Der große Erfolg und die breite Anerkennung, Versöhnung mit der Familie (sehr rührend) und er sollte dann eine männliche Rolle in der Sitcom „Married with Children“ (Eine schrecklich nette Familie) bekommen und hat in der Nacht vor dem ersten Dreh einen Herzinfarkt erlitten im Hotelzimmer und war tot. Es ist schrecklich, dass er so früh gestorben ist, aber karrieremäßig vielleicht die richtige Entscheidung. Ich weiß nicht. Ich denke, er war viel glücklicher als z.B. Leigh Bowery, der lebenslang mit seiner Familie zerstritten war, keine Anerkennung zu Lebzeiten bekommen hat und ins Krankenhaus eingecheckt ist unter dem Namen „John Waters“ und dann allein an Aids gestorben ist.

22.10. Morgens nervt gleich wieder Herr Maßregelvollzug (MRV), als könnte ich zwischen 21 Uhr abends und 8 Uhr morgens schon was geregelt habe. Er sei am Kröpke und würde gleich bei mir im Büro aufschlagen. Als ich ihm sage, dass er mir kräftig auf die Nerven geht und wir einen Modus der Zusammenarbeit finden müssen, bei dem ich nicht zum Straftäter werde, will er gleich wieder gehen. Nein, reden. Ich sehe es ein, dass er jetzt einen Notfall hat, aber das Tyrannisieren fing vor Wochen wegen einer Scheißmonatskarte an. Frustrationstoleranz bei ihm gleich null. Ich hingegen will reden und ihm zeigen, was geht und was nicht. Ich rufe bei der Stadtverwaltung an und frage mich durch und wir haben um 13 Uhr in der Hamburger Allee einen Termin. Jetzt soll er gehen. Nein, er darf hier keinen Papierkram bei mir deponieren. Raus!!

Ich habe erst mal meinen Anger-Management-Betreuten und seine Bewährungshelferin da. Ich bin Rädelsführerin und sage, was wir jetzt machen und suche 10 Verhaltenstherapeuten in Hannover per Internet und gebe ihm die Liste mit. Dann bedanke ich mich bei der Bewährungshelferin mit dem Doppelnamen für die gute Idee, sich einmal zusammen zu setzen und sage ich, ich freue mich, wenn sich Helfer untereinander vernetzen. Das sei immer sinnvoll und schön, dass wir uns kennen gelernt haben. Herr Anger-Management (AM) berichtet mir nebenbei, dass sein Battlefield Warrior-Spiel wieder funktioniert. Ich hatte ihm aufgetragen mir die Firma zu nennen und die postalische Anschrift, weil ich nicht an Hasi33 mailen wollte. Das hatte er gemacht, aber ich war noch nicht tätig geworden. Da fällt mir ein Stein vom Herzen, dass ich meine Zeit nicht damit verschwenden muss denen zu schreiben bzw. schön, wie sich manche Dinge von alleine regeln.

Dann Arbeitsagentur. Wir wollten uns an der Info treffen, ich stelle mich schon mal in die Schlange. Als ich fast da bin und die Margot Kässmann-Nachfolgerin noch nicht, werde ich nervös, aber ich werde doch nicht ausscheren und mich noch mal anstellen. Als ich schon am Schalter bin und es heißt: Ihre Betreute ist aber noch nicht da und ich auf meine Aufgabenkreise „Rechts-, Antrags- und Behördenangelegenheiten“ verweise und dass ich für sie handeln kann, taucht sie auf. Sie ist wieder überschwänglich und hat wieder einen Energydrink dabei. Ob das manisch ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen. Ihr wurde gekündigt, sie ist freigestellt und bekommt noch Lohn bsi Ende November. Das hätte der Arbeitgeber nicht machen müssen. War noch Probezeit, Kündigungsfrist 2 Wochen, Begründung für Kündigung entbehrlich. Als erstes stellt sie fest, dass wir beide farblich passend angezogen seien und die Frau von der Agentur stellt fest, dass sie es auch sei (was ich lustig finde). Dann geht es zur Beratung. Sie nimmt Flyer mit über Frauenförderung und will bei allem wissen, ob das „auch für Akademikerinnen“ sei. Warum sie das so penetrant drauf rum reitet, will ich später von ihr wissen. Sie hat viel Redeschwall, über ihren Freund, der Arzt sei und ihre beste Freundin und die Kreise, in denen sie verkehren würde und ihre Promotion, die sie machen will bei den Religionswissenschaftlern (darauf hat die Welt noch gewartet), den ich irgendwann unterbrechen muss, weil ich vor dem Termin in der Hamburger Allee unbedingt noch was essen muss. Wieder der Türke. Urfa Sofrasi. Draußen in der Sonne. Ich bestelle schon mal und als Stephan kommt, wird gerade die Pide mit Käse gebracht.  Bevor er da war, flirte ich mit einem türkischen Elektriker. Scheiß auf Akademiker. Ich kann diesen Drall nicht verstehen.

Dann Hamburger Allee. Als Herr Maßregelvollzug  (MRV) nicht da ist um 13 Uhr, rufe ich ihm mal hinterher auf dem Handy. Wo er sei? Als er es mir erklären will, stellt sich heraus, dass er 3 Uhr verstanden hat. Er soll so schnell wie möglich herkommen. Ich bin schon mal oben bei der Sachbearbeiterin. Melde mich an. Komme dann zu ihr. Sie ist polnischer Abstammung und hat eine kleine Turnerfigur. Sie ist nett, aber ihr überambitionierter Kollege, der gegenüber am selben Schreibtisch sitzt mischt sich ein und will mich nur loswerden. Jobcenter sei zuständig, wenn die geschlossen haben, egal. Ich frage nach besonderen Notlagen beim Verlassen einer Einrichtung. Nein, hier gibt es nichts. Gut, dass Herr MRV das nicht miterleben muss. Ich bleibe ruhig und sage, das hat mich nicht überzeugt. Ich will mit der Teamleiterin sprechen. Wer das sei. Der Name wird genannt. Ich gehe wieder nach vorne. Jetzt ist Herr MRV immer wieder dran, der den Scheißeingang nicht findet. Puffstraße, auf der Seite vom Turm, ja, Hausnummer 25, gucken oder fragen. Ich bin in der 3. Etage bei der Auskunft. Ich stelle mich noch mal an der Eingangstresen um mich zu vergewissern, dass ich auch bei der Teamleiterin angemeldet bin, weil ich muss wieder ins Büro. Dann kommt Herr MRV aus dem Fahrstuhl. Ich gehe mit ihm ins Wartezimmer und sage, es sieht nicht gut aus, die wollen uns los werden. Vielleicht will er sich auch anhören, was die Teamleiterin uns zu sagen hat bevor er dann zum anderen Jobcenter in der Vahrenwalder Straße aufbricht. So viel Zeit müsse sein. Außerdem kann ich nicht gehen, weil die meinen Betreuerausweis haben. Als Pfand, fragt er. Nein, sage ich. Dann werden wir gerufen und sollen mit der ursprünglichen Sachbearbeiterin wieder mitgehen. Auf einmal geht es darum, wo hat er vor der Haft gewohnt. Sie finden keine Meldeadresse und schon wieder will der eifrige Kollege Wunstorf verstehen. Dann sei Wunstorf zuständig.  Ich sage, nein, nie hat er außerhalb des Maßregelvollzuges in Wunstorf gewohnt. Immer Hannover. Dann holt meiner eine ganz desolate kleine rosa Karte, gelocht, vom Sozialamt aus der Arndstraße aus dem Portemonnaie. Ja, sie waren früher für ihn zuständig vor der Haft und sind es daher wieder. Die Türen zu den Nachbarzimmern sind auf und ich sage zu meinem: „Ich bin so stolz auf Sie, dass sie die ganzen Jahren über diesen rosa Zettel aufbewahrt haben und ihn jetzt hervorzaubern. Es ist ein Zauberzettel. Die sind immer rosa“. Jetzt hätten sie ihn angeblich auch über sein Geburtsdatum im System gefunden. Ich sage ihm: „so, jetzt sind wir hier doch auf einmal richtig. Das hat sich ja mal gelohnt, dass hartnäckig bleiben.“ Dann geht es noch um Krankenversicherung und das nach dem Probewohnen das Jobcenter zuständig sei. Ich sage zu ihm, dass ist uns erst mal egal, weil das ist erst in Monaten der Fall sein wird und da können wir uns dann in Ruhe darum kümmern. Er soll eine Scheck mitbekommen und eine Mietübernahmebescheinigung. Wir werden gebeten noch mal im Wartebereich Platz zu nehmen, was wir auch tun und ich rufe im Büro an, dass ich zu meinem 14:30 Uhr Termin leicht spät komme, aber hier noch ausharren muss. Ich will nicht riskieren, dass jetzt noch was schief geht so kurz vor der Problemlösung. E sagt mir, dass er heute auf den Tag genau 10-Jähriges habe, d.h. heute vor 10 Jahren wurde er verhaftet. Ich vertraue ihm dann, dass ich schon mal nachgeschaut in meinem Portemonnaie und wenn das hier schief gegangen wäre, hätte ich ihm zumindest 16,- € geliehen, bevor ich ihn zum nächsten Jobcenter gehetzt hätte. Gut sei ja die Monatskarte, mit der er mobil ist. Ich frage ihn, ob er mich dann nicht auch bald mich los werden wolle, wenn alles geklärt sei mit Wohnung usw. Er flüstert mir was ins Ohr, dass er totales Vertrauen zu mir hat, verstehe ich nur, sonst bin ich irritiert über seinen heißen Atem in meiner Ohrmuschel. Ich sage ihm, dass ich mich daran erinnern kann, wie wir uns kennen gelernt haben. Ich als Verfahrenspflegerin und er mit Beschluss in Langenhagen ans Bett fixiert und hat was von Tütü erzählt und ich dachte: lustiger Typ und wenn ich ehrlich sein dürfte, dann wäre er entweder ein Held oder total beknackt, so wie er den Maßregelvollzug durchgestanden hat. Keine Anpassung, sondern immer maximal Widerstand. Normalerweise würde man merken, dass die Institution am längeren Hebel sitzt und auf Liebkind machen, aber nicht er. Bei Dienstbesprechungen des Personals die Musik voll aufdrehen, immer dagegen, immer prvo, sich nicht verbiegen lassen, kein Stück nachgeben, egal wie schmerzhaft das dann wird, weil sie lassen es einen an anderer Stelle spüren. Das ist auch klar. Das habe was von „Einer flog übers Kuckucksnest“ und sei halt entweder besonders tugendhaft oder besonders blöd. Ob ich jetzt nicht mal seinen Vermieter anrufen soll, jetzt wo er heute einen Scheck bekommt. Mache ich und äußere meine Verwunderung über seinen Sinneswandel von Freitag auf Montag. War doch klar, dass das alles ein wenig braucht mit dem Geld und der Wohnung. Wie hat er sich das denn vorgestellt, dass er innerhalb von zwei Tagen eine Wohnung findet und wenn nicht, dann schmeißt er ihn raus? Ne, wenn wir so viel heute erreicht haben und er einen Scheck bekommt, darf er wieder zurück kommen. Ich sage Herrn MRV, dass ich mir für den heutigen Tag ein Sternchen in den Kalender mache.

Nach Erledigung Büro. 5 Minuten zu spät. Junge Frau mit Gesichtspiercings und Probleme mit Telefon- und Internetanbieter und Beratungsschein.

Dann kommt Elisabeth Taylor, die schon mit Stephan telefoniert hat und ihn für meinen Kollegen gehalten hat und ihn fragte, wenn sie ein Führungszeugnis habe, wo nichts drin steht, ob sie dann einen Bewährungshelfer brauche. Sie kommt mit Maurerdekoltee hinten und einer dicken, fetten Katze auf dem Arm, die sie bändigen muss ohne Halsband, was sich als schwieriges Unterfangen darstellt und die nur damit beschäftigt ist dagegen anzukämpfen, sie zu kratzen und zu versuchen von ihr los zu kommen und ihre Haare auf meinem Schreibtisch zu verteilen. Es gibt schon einen Grund, warum Leute diese Katzentransportboxen benutzen. Es ist schwierig eine Katze ganz ohne Halsband nur durch Festhalten des Körpers mit Fell zu bändigen. Ich sage, das ist nicht ihre Katze. Ihre war ganz klein und dünn. Sie dann: sie war damals ein Baby und ich: und warum schleppen Sie eine Katze mit sich herum. Dann fängt sie an, es zu erklären und ich merke, dass mich die Antwort weder interessiert nocht überzeugen kann. Warum habe ich gefragt? Sie musste aus irgendeinem Grund ihre Wohnungstür offen lassen. Aha, ach so, ne klar, aber dann Hausratversicherung abschließen wollen.  Irgendwie ist das wieder wie aus einer Szene von Hangover. Ich sage nur: Stubentiger von Mike Tyson.

Sport mache ich nur halbes Programm und gehe mal um 21 Uhr ins Bett, sonst schaffe ich die ganzen Spätvorstellungen diese Woche nicht.

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