Krankenhausposse, die Erste 2017

04.01. Nordstadt Krankenhaus Station E 1. Frage den Freund, der aufgrund neurologischer Ausfälle im Bein ans Bett gefesselt ist, ob er Besuch will und ich jemandem Bescheid sagen soll und was ist überhaupt mit Telefon. Ja, hätte er gerne, dann könnte er Dings und Bums anrufen, Handy hat er nicht, aber der Sozialdienst sei schwach besetzt. Aber dafür bin ich ja da, da wird sich ja was machen lassen. Im Flur erwische ich eine blonde Schwester bevor sie in ein Zimmer abbiegt auf deren Tür ein Hinweis zu lesen war, dass man sich vor Betreten bei der Station melden solle. Will Telefon anmelden für Herrn Dada. Ja, dann Moment mal kommt die Antwort. Stehe im Flur und versuche auffordernd einen jungen Mann in Stationskleidung anzuschauen. Es wirkt.. Er: kann ich Ihnen helfen. Ich: sehr gerne, ich würde gern ein Telefon für Herrn Dada anmelden. Er: Das tut mir leid, ich bin hier noch nicht so lang da. Vielleicht meine Kollegin. Ich sehe die dunkelhaarige Schwester, zusammen mit einer Mitarbeiterin in Zivil durch den Küchentrakt der Mitarbeiter, der zu beiden Seiten offen ist und schneide ihr den Weg ab. Wieder der Text: Telefon? Das macht Schwester Kristin und etwas lauter: Wo ist Schwester Kristin? Im Infektionszimmer kommt die Antwort, die ich auch hätte geben können. Also doch weiter warten. Kristin kommt raus mit 2 jungen Ärzten und sie stehen am Schiebewagen vor ihren Protokollen und unterhalten sich. Ich mache mich optisch bemerkbar, wahre aber Abstand. Aus der Unterhaltung wird ein Schwätzen und Lachen. Ich will es mir mit Kristin nicht versauen, aber hallo!? Ich komme langsam näher und werde penetranter. Irgendwann wendet sich die Telefonfee, die mich offenbar nicht vergessen hat, mir um zu und sagt: Sie müssen ins Haus A. „Jetzt kriegen sie noch ein Plänchen von mir“. Wie kann man es schaffen in dieser Situation nicht auszurasten? Das ist nicht Ihr ernst. Sie haben mich nicht dabei 15 Minuten warten lassen um mir Haus A zu sagen, dann wäre das Telefon jetzt schon in Betrieb. Ich brauche keinen Plan um zu Haus A zu kommen. Was müssen das für Spezialkompetenzen sein, dass man den Leuten sagt: Haus A und wie kann es sein, dass ein Mitarbeiter das nicht weiß, egal wie kurz er da arbeitet. Ich wüsste es ja jetzt und wäre geeignet es Besuchern zu erklären. Wie kann es sein, dass nicht nur Herrn Praktikant, sondern auch Frau dunkelhaarige Schwester und die Zivilkollegin mich alle auffordern auf Sie zu warten um die Info Haus A aus Ihrem Mund zu erhalten. Das darf nicht wahr sein und wie kommt jemand ohne Angehörige zu einem Telefon. Das könnte Herr Praktikant doch als Dienstleistung übernehmen, statt die Tees in dem Patienten und Besucher- Zutritt verboten Bereich zu sortieren. Es macht mich fassungslos und wütend. In Haus A isst der Pförtner im Anzug gerade. Er erklärt mir das Einfache, was man vorher wusste oder auf dem Zettel, den man mitbekommt nachlesen kann. Karte. Automat. Pfand. Restgeld. Dann fällt mir ein, ich habe kein Telefon bei Herrn Dada am dem Tischchen gesehen. Ich also: und wie kommt man zu einem Telefon? Haus Z? Er: das steht da meistens oder ist hinten auf der Lichtleiste und sonst eine Schwester fragen. Da ich damit schlechte Erfahrungen gemacht habe und nicht weiß, wie die Telefonkompetenzen verteilt sind auf der Station fällt mir nur ein toi, toi, toi ein. Aber immerhin der Praktikant bringt das Telefon und stöpselt es ein, nur wie man zu der Karte kommt hat man ihm noch nicht anvertraut. Armes Deutschland.