30.06. Im Zug, ich bitte einen Typen sich umzusetzen, damit wir einen Vierertisch haben. Nebenan 2 Rentner, die Frau ist jünger und fitter, Geschwister? Sie wirken nicht wie ein Ehepaar. Es geht viel um Feiern und irgendein Kind was sich an heißem Tee verbrannt hat, „aber frage nicht wie“ und 2 Wochen im Krankenhaus war. Der Typ erinnert an missgelaunte Fleischberge, Mundwinkel nach unten, ein großer Sack hängt unter dem dritten Kinn sieht aus wie Jabba the Hutt, der über dem Sudoku einschläft und an den Stift nicht ran kommt, den er auf den Boden fallen gelassen hat. die Jungs erzählen von der Weinbar, man wird gefragt wie viele Leute Alkohol trinken und von 3 müssen 2 Trinker dabei sein. Dann fragt man nach einem leichten Tafelwein und die Frau: da kenn ich mich nicht aus, frage den Kollegen. Kommt mit Glas wieder und welcher ist das jetzt: weiß ich nicht, frage den Kollegen und kehrt nie wieder. Warum nicht um 18 Uhr mit Klaus im Biergarten treffen und vor der Oper was essen. Ach so, dann sind wir schon in der Oper. Bei der Ankunft geht es mir saudreckig. Ich denke Blutsturz, kann nicht mithalten mit einem schnellen Schritt und als würde ich schlechter sehen, alles versagt, setze mich in der Bahn nicht hin und habe Paranoia wegen riesigem Blutfleck. Die Waden zittern in Wellenbewegungen. Die Monumentalbauten erinnern an Wien. Am Hauptbahnhof ist die Straße gesäumt mir Dirndlläden. Wer hat eigentlich gesagt, dass blau-weiß gestreifte Pullover allen Frauen stehen. Ich finde rote Karohemden eher. Wie oft waren wir in München. Hier sind krasse Sachen passiert fällt mir ein. Orgasmus wie ein Kerl im Hotel, dann Pillenumstellung am Gärtnerplatz, richtig legendär, die erste Einnahme. Wir versuchen gemeinsam nachzuzählen. Familienfest am Englischen Garten, mit Feininger im Englischen Garten verlaufen nach dem Tantris, Kutschfahrt mit Susanne im Englischen Garten, Lehel, Hotel war eine Empfehlung von Herrn M, Eisbach. War Paps damals bei der Eliteakademie? Dann zum Bayerischen Verdienstorden, anderes Hotelim selben Block wie das „Opera“ Muss 2006 gewesen sein mit WM. Apartment mit meinen Cousinen, Café Jasmin, englischer Garten mit Schnee. Dann Georgs Ausstellung, Hotel war Empfehlung von Claudia aus Wien, bei der Oktoberfestwiese um die Ecke, Psychiatrie gleich nebenan. Fahrräder, Dallmeyer. Dann im Diskoklo der Vermieterin kann ich endlich nachschauen und es war kein Blut, sondern Schweiß. Die Art der Flüssigkeit kann man nicht sagen, läuft mir seit morgens den Körper entlang. Vermieterin nett, hat mir einen Gutschein da gelassen für ihr Fitnessstudio, unterrichtet Pilates und da geht es um Core, das würde den Yogis manchmal fehlen sagt sie und mustert mich. Es gäbe eine Insel in der Isar, auf der alles erlaubt sein, aber es ist steinig und ohne Badelatschen schmerzhaft dort hin zu kommen. Bei den Haushaltsthemen schaut sie immer mich an. Das gibt einen Einlauf, bloß weil ich die Frau sei, das würde sie missverstehen. Wohnung gut, wir schlafen im rosa Mädchenzimmer, krasse 70er Tapeten, bestimmt nachgemacht, schöner Balkon und vor allem optimal gelegen, gleich neben der Isar und Frauenhofer Straße. Michi macht uns auf den großen Busen aufmerksam, der sogar den Rahmen sprengt. Das Klo hat zu wenig Wasserdruck und dafür das kleine Waschbecken zu viel und spitzt einen voll. Trotzdem: Ich bin happy. So happy es eben unter den Umständen geht.
Als wir die Karten abholen gehen die Operngäste schon reichlich rein. Hier in der Straße war mal die Boutique von Herrn Mooshammer und das Porträt von ihm und Daisy stand im Schaufenster. Treffen Klaus gegenüber im Spaten, am Platz direkt, nicht um die Ecke im Franziskaner. Das war ganz schön mutig/sportlich um 15 Uhr ankommen, wenn die Oper um 18 Uhr anfängt. Es war später und wir mussten noch Apartment und Leihfahrräder checken. Ich nerve den Ober und prügele mir einen Feldsalat rein, Apfelschorle, die ausschaut wie das Bier. Dann lassen wir die Jungs mit Klaus zurück. Ich hatte nur von den Frauen in der Verwandtschaft erzählt. Morgen mittags treffen auf dem Viktualienmarkt. Ich sage Brunch ist für Babys. Habe zu wenig getrunken und meine Blase spinnt ganz derbe. In der Oper trinke ich bestimmt 6 Liter aus der Trinkflasche, am Waschbecken auffüllen, dann in der Kabine leer trinken, dann wieder auffüllen, am Waschbecken trinken und noch mal voll machen und rein nehmen. Urin kommt lange keiner, dann wird es etwas besser. Oper ist prächtig und lauter aufgebrezelte, gut aussehende und gut gekleidete Frauen jeder Altersstufe. Welche Oper hat schon 2 Giftshops? Fette Kronleuchter, auch Murano darf nicht fehlen und Kunst alt und neu. Wir lernen den Unterschied zwischen Balkon und Rang kennen. Nach dem Balkon kommen die Ränge, wir sitzen im zweiten und es sind noch 2 über uns, also 4 Ränge und die vorderen Plätze sind hintereinander, wie im Bob ist die Bestuhlung. Meine erste französische Oper. „Je ne regrette rien“ musste ja darin vorkommen. Hinter uns sitzen Französinnen. Es ist wie ein Separee und man hat ein Handschuhfach und alles ist plüschig. Mir gefällt’s und auch das Stück ist gar nicht schlecht. Tolle stimmliche Leistung (hoffe, die verdienen so viel wie die Fußballer, knapp darunter meint Klaus dann später) zu wenig Chor für meinen Geschmack, gutes, reduziertes Bühnenbild (ist die neue innerisraelische Mauer erklärt mir Stephan, der es wohl gelesen hat). Kinder gut eingesetzt nicht nur weiß und unschuldig, sondern auch Täter wie kleine Kindersoldaten werfen Steine auf den Juden und dann bewerfen sie sich gegenseitig. Beim Opferlamm und dem Film denke ich da war wer in Berlin im Jüdischen Museum in der Ausstellung zu Issac und Jakob. Diese Geschichte vereint die monotheistischen Weltreligionen. Wenn mir langweilig ist dann fällt mir ein, dass ich mit den Sketchers Schuhen (Vollplastik) ins Wasser kann (weil die Vermieterin eine Insel in der Isar empfohlen hat). Die Butterkugeln in den Glasschalen (Stephan witzelte vorher das seien Snackschalen für mich) waren Vanilleeis, was es mit heißen Himbeeren gibt. Tolle Idee!! 3 Maccarons, die wir uns teilen. Den Preis will ich nicht wissen sagt Stephan. Ich fühlte mich nicht nur scheiße an diesem Abend, ich sah auch scheiße aus, aber die Bilder werden trotzdem nicht zensiert. So war es eben. Schlechtestes Selfie aller Zeiten, ging nicht besser. Irgendwie sieht mein Llächeln auch falsch aus. Nach der Vorstellung Stinkbombe auf dem Klo, mehrere Frauen warnen, dass man da nicht rein könne.
Holen Michi ab. Fahren durch´s nächtliche München auf dem Weg zurück, der kurz ist, an allem vorbei, HBH (und das steht für Hofbräuhaus und nicht Hauptbahnhof), Viktualienmarkt, Gärtnerplatz. Schön so herum zu fahren, auch nachts. Mal etwas andere Szene. Sommergewitter und wir fahren durch. Dann „Roter Hahn“, die Kneipe um die Ecke, macht ein Berliner. Sie schauen Polen gegen Portugal aber ohne Ton und zu Punkmusik. Irgendeiner ruft „Du Arschloch“ (wir sind mit dem Rücken zu den Bilder und frontal zu den Kneipenbesuchern, überwiegend Männer). Ich sage zuerst: Kasperle hört Dich nicht und dann: ach, das war Ronaldo. Ja, stimmt, der ist ein Arschloch. Michi will vielleicht nach Nymphenburg. Soll auch nur ca. 15 Minuten mit dem Rad entfernt sein, also ich bin dabei. Stellt fest, dass hier alles so sauber und bepflanzt ist. Ja, auch in so einer Punkrockkneipe sind die Aufkleber alle auf ein Fass geklebt und sonst ist alles clean und klebt nicht. Die Jungs haben lecker gegessen. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Gut, Morgen ist auch ein Tag. Zuhause Blasentee und Wärmflasche. Blase mag schütteln, wenn ich die Hand drauf lege und vibriere. Ich stehe nachts ca. 12-mal auf um zu pinkeln, unterschiedliche Mengen und trinken und immer Unterleib wärmen.
01.07. Dann morgens vor 5 ist es vorbei. Richtig praktisch wäre das Papiermahjongspiel, wenn man es aus dem Karton herausnimmt und nur die kleinen Spielkarten mitnimmt in einer Tüte und die 4 Bänke. Mails schauen, neue Blasentees, neue Wärmflasche, Baumwollstrumpfhose im Bett. Die Blutung ist versiegt, die Unterleibsschmerzen sind geblieben. Irgendwie schlafe ich noch mal ein und dann scheint die Sonne und es ist ca. 9. Ich habe geträumt von meinem Sportstudio, was ganz anders aussieht. Alle sitzen in einem Besprechungszimmer und der Kurs geht nicht los. Die Inhaberin, die gar nicht da ist, sondern nur die Bürofrau würde einen Nachfolger suchen und es ist Krisensitzung. Wir sollen sagen, wer vielleicht – auch übergangsweise- einen Kurs übernehmen kann. Soll ich mal Grace unterrichten? Die Zimmer sind verwahrlost. In einem stehen lauter Pflanzen von mir um die sich keiner gekümmert hat und ich denke, die müssen mal entsorgt werden. In einer wuselt es, lauter Käfer und der Raum ist übervoll mit Fliegen, die sich auf alles draufsetzten. Die Türzarge kaputt und da nistet oben ein Vogel drin. Wer könnte das Studio übernehmen? Irgendwie fällt mir wer ein, den ich fragen könnte. Ein Typ ähnlich meinem Betreuten Herrn Yoga? Der will doch immer freiberuflich arbeiten und Räume einrichten kann er auch. Dass es denen schlecht ging hätte ich wissen müssen seit das Telefon von Herrn Yoga abgestellt wurde, Stephan hatte Post, dass da ein Insolvenzverfahren läuft. Ich denke, dieser Traum hat damit was zu tun, dass ich gestern die eine Movenyo-Teilnehmerin auf der Rolltreppe am Sendlinger Tor gesehen habe. Dusche, nehme ein Handtuch von den Jungs, deren Zimmer noch zu ist. Wir hatten auch welche im Zimmer liegen, die ich übersehen habe. Die Gastgeberin hatte uns Extrahandtücher gezeigt in dem Schrank, falls die nicht reichen. Sie hat ein schönes, buntes Pferd. Heute Morgen bin ich noch in der Küche, erst Übermorgen werde ich den Balkon erkunden.
Frühstück im Café Baader. Es gibt Burritos und auch French Toast mit frischen Früchten. Die Second Hand Läden haben zu bis 13 Uhr. Am Gärtnerplatz vorbei. Die Häuser sind Rosa und die Bepflanzung entsprechend. Mit Michi fährt man nicht nur vorbei, sondern schaut genauer hin. Er weiß auch immer wie die Männer heißen, z.B. der gerade in Herrenhausen die Bepflanzung gemacht hat. Die krassen Farbkombis gefallen mir. Rot, Rosa, fast Neon, Lila. Ich sage das Ejakulat vom Springbrunnen ist mir zu wenig, auch proportional. Das sieht scheiße aus und dann: wenn wir an denen vorbei gehen sage ich ganz laut: genauso baust Du mir das in Hannover nach. Michi schlägt vor, Wasser der Fontäne einzufärben nachdem ich mir Schaum gewünscht hatte. Genial. Er meint, dann könne man sich das „Kein Trinkwasser“ Schild auch sparen und Recht hat er. Dann Viktualienmarkt Biergarten am Maibaum treffen. Klaus macht einen Tisch klar. Der Typ, der dort schon sitzt ist gesprächig. Klaus erklärt Lektion Biergarten, wie das entstanden ist, der Fremde stimmt zu und ich sage, dass sei doch ein bezahlter Zeuge. Die haben das Fluss Eis eingelagert um das Bier zu kühlen und dann Kastanien gepflanzt, weil die schnell wachsen und verschatten. Die Leute sind mit Bierkrügen gekommen und wollten sich Bier abholen, irgendwann hatten sie eine Brotzeit dabei und dann Bänke und so ist es bis heute. Man kann da sitzen und seine Brotzeit selber mitbringen, kein Verzehrzwang. Das ist schon super. Getränkeberatung: Russe ist ein Radler aus dunklem Weizen (gibt es aber nur als Liter), Riesenbrezel sieht klasse aus und der Schnittkäse wird gesalzen und gepfeffert. Der Fremde erzählt vom Tourismus durch die reichen Araber. Die kommen im August, wenn die Münchner im Urlaub sind und lieben die Stadt. Machen Sightseeing, lassen sich durch die Gegend fahren zum Starnberger See oder zu den Kliniken für Schönheits-OPs. Klaus sagt, die stehen auch auf airbnb wie wir, weil sie dann besser die Hüllen fallen lassen können und keine Angst haben müssen, dass fremde Leute reinkommen oder sie welchen begegnen, wie im Hotel. Er kannte einen Fahrer und der musste in der Mittagspause den Bus verlassen, dann machen sie die Fensterläden runter und enthüllen sich und sind unter sich und er wartet draußen und isst eine Leberwurstsemmel. Dann erzählt er seine eindrucksvolle Heiner Müller Geschichte. Er hat eine alte Freundin aus der Tanzschule in Regensburg, Bettina, in Bayreuth getroffen und die wollte ihm ihren Mann Heiner vorstellen. Die erste Inszenierung Anfang der 80er und er hat den Vorhang geschoben im toten Winkel, erst der Applaus von 2000 Leuten für die Sänger und dann die ganzen Schwarzen und die Buhrufe. Er hatte eine Ganzkörpergänsehaut. Er hat Heiner dann mal gefragt, wie man damit umgeht, wenn man 2 Jahre dafür gearbeitet habe und der meinte, zigarrenpuffend, er solle es nicht weitersagen, aber sie wollen provozieren und gar nicht gefallen und dann der 90 Minuten Applaus nach seinem Tod für dieselbe Inszenierung mit 111 Vorhängen, die gekurbelt werden müssen und nach 5 x muss man den Techniker austauschen. Wir sehen uns in einem Monat in Bayreuth. Dann ist Sommernachtsfest in der Eremitage und er hilft. Seine Tochter macht erst mit 20 Abi, also kommt das noch. Ja, Augustinerkeller ist super und hier gibt es einen neuen Riesenladen mit italienischer Feinkost Eataly heißt das. Ist Kette, war in NY auch angesagt. Wir verabschieden uns. Englischer Garten. Viele Gänse, eine knallt Stephan ins Fahrrad. Hier kann man deutlich besser radeln als im Central Park, wo alles verboten und reglementiert ist, weil ja bekanntlich so viele Fußgänger von Radfahrern überfahren werden. Hier ist schon europäische Anarchie und das lobe ich mir, sonst kann man sich das Radfahren auch sparen, der Spaß geht zumindest flöten. Der englische Garten ist schön. Wir liegen auf dem Rasen und schauen in die Bäume. Ich pirsche mich an Michi ran, der bei dieser Reise fotografiert. Die reinste Tierfotografie aus dem Gebüsch und so. Dann eine Runde Mahjong am Chinesischen Turm, weil es gut passt. Ich habe die Papiersteine in meine Teeverpackung gemacht und das ist jetzt megapraktisch für unterwegs, weil man auch ohne Tisch spielen kann mit einer Zeitung und 4 Bänken. Die Gastro ist ein bisschen Kantine und den Wurstsalat, den ich ausgesucht habe, essen wir nicht, hätte man es beim Radi belassen sollen und ich muss die heiß geräucherte Makrele schon alleine essen und ich bin essensmäßig noch nicht in Ordnung und kann nicht wie sonst, so dass das ganz schön blöd ist. Noch mehr Radler schmeckt nicht mehr. Ist wie Kaffeehaus der Wiener im Sinne von entspannter Gastronomie nicht wie: „wir sind eine Weinbar“ usw., sondern Gastfreundschaft hat auch was mit Ruhe und die Leute machen lassen in ihrem Tempo zu tun. Die Bayerische Band spielt auf und die kindlichen Melodien machen unweigerlich gute Laune, das Prosit auf die Gemütlichkeit nervt hingegen und es werden Volkslieder aus verschiedenen Ländern gespielt, was Michi ganz geschickt findet, weil alle es dann an irgendeiner Stelle toll finden zumindest die Sachen die sie wieder erkennen aus ihrem Kulturkreis und das dann auf Bayerisch zu hören, das würde bestimmt gut ankommen. Eine Afrikanerin erinnert mich an die Frau am Küchengartenplatz und ihr Hund scheint komisch zu sein, weil schon 2 Hunde haben angeschlagen und negativ auf ihn reagiert. Der Abräumer bleibt total interessiert stehen und glotzt auf unser Spiel, aber ohne zu fragen. Michi will in die Pinakothek und wir fahren mit Markus am Fluss entlang und durchs Viertel. Schöne Unterführung, gesprayt und beleuchtet, der Second Hand Laden mit den Aschenbechern erkenne ich am Inhaber und dem Windhund, der noch älter ist, nur noch auf dem Teppich liegt und sich nicht rührt. Dick, lebt der überhaupt noch? Gegenüber Espresso und mein Mann und ich diskutieren. Markus kommt wieder von seiner Runde, wir sehen uns gleich. Wir noch mal in den Mädel Second Hand, hier habe ich den geilen blau-weiß gemusterten Mantel gekauft, probiere auch wieder welche an und mache einen Wassertest mit einem weißen, der sich angenehm anfühlt und aus Baumwolle ist. Erst perlt es ein wenig, dann saugt es sich voll. Die Frau siezt mich obwohl ich sie duze. Die Frauenhofer entlang zu einem Oxfam. Dann eine Runde an der Isar sitzen gegenüber dem was ausschaut wie Notre Dame, kleinen Mädchen beim Schlamm catchen zuschauen, gegenüber sind die Ödels, da ist Stein am Fluss und ein Basketballkorb. Ein Eis im Beschissbecher. Birne ist sehr lecker. Tengelmann. Habe eine beschissene Lego-Mini-Figur für 2,49 € gekauft, dachte das sind wenigstens zwei, dafür war es ein Ninja, den Stephan mir zusammen gebastelt hat. Ein älterer Typ hat Anschlussbedarf und quatscht alle jungen Frauen an, hatte vor der Tür einen weißen Schäfer gestreichelt, der die Besitzerin fast vom Rad gezogen hat und sie: Hände weg. Ich dann laut: der Laden ist klein wie für Travemünde und hier machen sie aus einem einen Strauß, auch aus Nudeln (Anspielung auf die Gewürzsträuße vom Viktualienmarkt heute Morgen). Da dachte ich, so was muss ich mal in anders nachbauen. Entenbachstraße. Das Opernplakat hätte ich der Oper nicht zugeordnet. Die Jungs sind zuhause und chillen.
Doch noch was essen gehen. Ich könnte glatt hier bleiben und habe auch keinen Hunger, nehme meine letzten Energien zusammen, weil ich doch dabei sein will. Jetzt weiß ich, ich hätte eine Angoraunterhose mitnehmen sollen. Dann hätte ich besser draußen sitzen können. Stephan kommt nicht vom Telefon weg mit meiner Cousine und er sagt gar nichts. Das scheint alles komplizierter zu sein und sie erzählt von den Problemen des Sohnes und sie will nicht alleine Fußball gucken und ich bereue es schon und vor allem wollen wir alle los. Im Innenhof wieder Volksmusik und ich sage: das hören die Leute auch privat- krass. Es wird das Fiedler und Fuchs mit grünem Putzmustern in 30er Jahre Häusern, wie Michi meint, gegenüber. Das Mädchen zu mir: das ist ein lustiger Schlauch den Du auf dem Kopf hast. Michi: Das ist doch kein Schlauch. Ich sage, es sei eine Brezel und stelle es auf und, das sei nur blöd zum Radfahren, wenn es steht und sie: das ist doch keine Brezel. Ich kannte die nicht besser und habe mein Bestes gegeben. Was stimmt denn nicht, welcher Teil. Das kann sie mir auch nicht erklären. Die Frau neben uns sagt zu viele Enden. Das Typ hinter uns unterhält sich über Steuerhinterziehung, die nicht so doll bestraft werden dürfe wie Kindervergewaltigung und zu versteuerndes Gesamteinkommen von 100.000 €. Das sind nicht die Themen, die mich anmachen. Gegenüber schlecht erzogene Hunde, die alles zusammenkläffen und die Besitzer verharmlosen das und versuchen es mit Schnauze zuhalten. Der Weimaraner von dem Hippiemädel ist kurz davor sich beim Obazda vom Tisch zu bedienen. Gefüttert werden sie alle vom Tisch. Keiner hat seinen Hund im Griff und ich denke, die darf man doch nicht in so eine engbestuhlte Gastronomie nehmen. Ich denke unweigerlich ans Büro. Erfreulich wenig Deutschlandbeflaggung in München. Man sieht kaum was. Das scheint ein Unterschichtenphänomen zu sein. Nach den Vorspeisen sind wir schon satt. Es war viel zu viel und man hätte sich 2 oder 3 Hauptspeisen teilen sollen und zumindest 3 in der Gruppe geht es nicht richtig gut danach. Markus Hauptgericht kommt nicht mit unseren. Stephan nimmt noch Marillenknödel, die auch ewig dauern, der Strom ist ihnen rausgeknallt und die gesprächige zweite Bedienung (männlich) hat das erste Mal ein Nikorette-Spray ausprobiert, wie er uns wissen lässt und das schmeckt echt scheiße und sei total scharf. Die erste Bedienung sortiert Besteck. Schlussendlich gibt es wenig Trinkgeld. Die Leistung war auch mäßig. Sie ist sauer und er verabschiedet sich mit Handschlag und ich habe das Gefühl, er wäre mir am liebsten um den Hals gefallen. Das ist schön unsynchron. Ich bin wieder mal platt.
02.07. Traum: Das 1000-Füßlerei ist geschlüpft, das muss es sein. Sie krabbeln die Wand hoch. Schnell, jetzt sind es Babys, ich flippe, wenn einer davon groß wird. Womit sie töten? Ich bitte Stephan mir zu helfen und muss es alleine machen, sie von oben an der Wand runterstoßen, die ersten, das die nicht entkommen und dann mit Gabel aufspießen. Erst bin ich zu vorsichtig. Die Brennen wie Feuer auf der Haut und sind wir mit rotem Chiliöl eingerieben, wenn sie zermatschen. Auch die anderen Sachen, Muscheln und so, die von mir sind und damit in Berührung kamen, werden mit entsorgt.
Dann im weiteren Traum: die Steuerkollegin hat jetzt 3 Mitarbeiter. Die will zumindest mich da raus drängeln. Wie lange geht der Mietvertrag noch. Ich finde, ich sollte den ersten Schritt machen und gehen bevor sie dann die Mehrheit hat und mir kündigt. Irgendwas mit Zimmerblatt und einer anderen Pflanze. Gar kompliziert mit aus Samen ziehen und kaum habe ich das alles für teuer gekauft und angesetzt sehe ich beide Pflanzen für günstig bei Edeka hinterm Tresen. Was tun? Das Experiment für gescheitert erklären, die Nachzucht weghauen und die nehmen? Wollte die eine in die andere pflanzen und dann in den Balkonbereich am Haus und hoffen, dass sie draußen überwintern. Dann sagt mir eine Frau, die gegen meinen Hintern kommt, ich würde auch zu denen zählen, die im Unterkörper die Muskeln hätten und oben weich seien. Woher weiß sie das? Ein Floß im Wasser und Gorillas schwimmen vorbei, alle hintereinander und man sieht immer nur einen schwarzen Arm. Der Führer wird gefragt, was das sei und erzählt eine irre Geschichte, dass das Körperteile seien und dann soll sich daraus was entwickeln, eine Filmgeschichte und aus dem Auto springen die 3 Mischlingshunde, der Geschichte der große muss sich immer bei der kleinen älteren melden durch Schnauzenkontakt und sie sagt wo es lang geht, weil sie ist die Chefin. Dann backen wir für Freunde einen Kuchen. An einer Stelle sollen sie mit irgendwas überrascht werden und ich verpasse den Punkt. Der Kuchen zerfällt auch etwas. Gut, ich mache ihn neu und jetzt ist der Punkt wieder überschritten und Stephan holt sie und ich sage, das bringt doch nichts, ich wollte sie gar nicht einweihen und ihren missratenen Zeugen. Dann ist es halt so. Wir sind unterwegs und Scheiße, der Kuchen ist noch im Ofen. Das Eigelb-Zuckergemisch auf den heißen Kuchen geben oder muss das noch mitgebacken werden. Nur den Bruch essen. Diese Worte gelten nicht für die Gäste, sondern für meinen Mann. Ist es dann was ihn nervt und wo er meint, alle anderen werden besser behandelt denke ich nach dem Aufstehen? Das ist aber nicht so, sondern ein Privileg. So behandele ich nur ihn. Ich streichele ihn nach dem wach werden. Fühle mich heute besser und glaube, ich kann auch wieder lieber sein. Es ist kurz nach halb sieben. Gute Zeit, habe viel besser geschlafen. Es geht bergauf und ich bin froh. Vielleicht den großen Second Hand Laden in der Innenstadt beim Möbelgeschäft gegenüber? Vielleicht doch den weißen Mantel kaufen. Irgendwie mag ich ihn doch. Plastikohrringe, alle Ohrringe kosten 12,- €, so dass 51,- € im Verhältnis gar nicht so teuer ist. Für ein Wollsakko will sie einen ähnlichen Preis. Mehr als 51 zahle ich nicht. Mein Hintern tut weh. Liegt das an zu viel Bierbank. Eher ist er wund, weil auf harten Oberflächen sitzt kann ich sehr gut. Soll ich eine Runde baden? Ich schreibe dafür eine Runde. Es ist jetzt nach 8.
Spiel Österreich-Island muss im Herbst widerholt werden. Haha, der ist gut. Rufe Anna an, die gestern mit uns gerechnet hat. Sie hat Verständnis, dass ich die Tochter nicht auch noch treffen will, weil es zu stressig wird. Um 11 bei ihr. Mit den Jungs zum Italiener an der Ecke, wie Autobahnraststätte, aber bei uns und nicht in Italien und Preise ordentlich 1,80 € für einen Espresso. Wir weiter, vorbei am Augustiner, wo die schnöseligsten jungen Trachtenheinis, Trachtenpärchen und ganze Familien vorbeiziehen. Ekelhaft. Ich kriege Schimpftourette von so was. Der Biergarten ist riesig. Anna wohnt gegenüber einer Substitutionsausgabe, das erkenne ich gleich. An der Sedlmayer Straße sind wir auch vorbei gefahren. Was ist eigentlich aus Moshammers Erbe geworden. Daisy ist doch bestimmt schon tot. Wir würde da was verwechseln, nein, das eine führt nur zum anderen. Die Wohnung ist beängstigend aufgeräumt wie im Hotel mit alten schönen Möbeln eingerichtet, Familienstücke, der Klavierstuhl von Tante Lore steht am Eingang. Porträts der Großeltern und der Perser ist 25.000 € wert. Sie hat Tee gemacht und Kuchen da und ich frage mich, wie die Eier so aufrecht auf den Tellern stehen, bis ich sehe dass es Aprikosen sind. Sie redet extrem offen und ehrlich über die familiären Probleme, sie seien erblich vorbelastet, sie hätten alle einen Knall und erzählt von ihrer eigenen Krankengeschichte und zwei Frauen aus der Familie wären – im Märchen würde man sagen – an gebrochenem Herzen gestorben. Die Tochter war sportlich und konnte den Speer 25 Meter werfen, der Vater war 10-Kämpfer in der Olympiaauswahl, dann kam die erste unglückliche Liebe. Den Enkel hat es schwer getroffen in seinen jungen Jahren und er lässt keine Eskapade aus und hat keine Krankheitseinsicht und denkt, die Medikamente machen ihn krank und die Klinik blockt die Angehörigen ab, auch wenn sie sich als Kollegin zu erkennen gibt. Wenn er gegen die Regeln verstößt, schmeißen sie ihn raus mit einer lange Liste schwerster Psychopharmaka und einem Termin in der Ambulanz in 4 Wochen. Sie findet das alles unverantwortlich. Auf der geschlossenen Station gehe es zu wie im Taubenschlag und die hätten ihm seine Drogen auf Station gebracht. Jetzt ist er woanders mit Besucherkontrolle und nur Mutter, Oma, Tante. Sie erzählt von der OP-Methode, die sie gelernt und praktiziert hat und man kommt mit 70 % weniger Schmerzmedikamenten dabei aus. Einmal in den Kinderschuhen bei einem anderen habe es nicht geklappt und der Typ konnte nach seiner Prostata-OP Witze zitieren, die sie während der OP gemacht hätten. Dann wäre es nie wieder angewandt worden. Sie hat es bei einem anderen gelernt mit veränderter Rezeptur und man braucht nur schwere Opiate in den ersten 20 Minuten, danach fährt man den Patienten auf Nadeln im Ohr, Niedrigstrom und Lachgas. Hier haben sie eine Frau bei einer Herzklappen-OP ins Bewusstsein gebracht mitten während der OP bei geöffnetem Brustkorb. Sie sollte durch Kopfschütteln Antworten geben, wohnt sie in München, Kopfschütteln nein, wohnt sie in Augsburg, Kopfschütteln ja, hat sie Schmerzen, Kopfschütteln nein, dann wir schicken sie jetzt noch mal in die Narkose und in 40 Minuten sind wir fertig. Sie war voll orientiert und schmerzfrei. Sie hat nach dieser Methode Jahre lang erfolgreich operiert. Patienten mit schwersten Operationen, Dickdarmentfernung nach Krebs sind abends mit dem Ständer den Gang entlangspaziert so dass die Pfleger gefragt haben was sie mit denen gemacht hätten. Sie will über die Methode berichten und es interessiert keinen weil die alle am Tropf der Pharma Industrie hängen. Die nutzen TCM um die Nebenwirkungen der schweren Narkosen wie Übelkeit zu minimieren und sagen ihr, dass würde ja nicht in alle Fällen klappen und sie sagt, doch sie hat 8000 dokumentierte Fälle und es habe immer geklappt, aber das interessiert keinen. Sie nutzt TCM auch an sich selber und im Gegensatz zu Psychopharmaka, bei denen man Depressionen bekomme im Alter ginge es ihr immer besser und sie brauche weniger. Sie schaut gerne Fußball, die Zeitlupe, das reinste Männerballett, die Körper. Balletttänzer seien auch nicht schlecht so vom Körper her. Ja, aber die seien schwul. Sie kann doch nicht mit denen vögeln, dann ist doch egal, mit wem die ins Bett gehen wende ich ein. Sie untersucht mich kurz und die Druckstellen am unteren Rücken fallen ihr auf. Das ist die Verbrennung von der Wärmflasche, die kaputt gegangen ist. Sie weiß, was mir fehlt und will mir japanische Tropfen schicken. Unten zu viel Kälte und oben zu viel Hitze (die belegte Zunge sei Hitze). Wir treffen uns in der Stadt, sie fährt Bahn. Wir müssen noch die Katzenboutique fotografieren auf dem Rückweg. Die kennt sie nicht und interessiert sich sehr dafür und lässt sich die Fotos später zeigen und will wissen, wie wir davon erfahren haben. Gar nicht, durch vorbeifahren und fanden es schräg. Wir treffen die mittlere Tochter, die sich heute um ihren Handyvertrag kümmern will und von rassistischen Bemerkungen ihrer Mutter erzählt mit denen sie alle schockt und sie schmeißt Sachen der anderen Tochter weg und sagt, die sei Messy und ich denke, das kann noch lustig werden. Das Hofbräuhaus war eine schlechte Entscheidung, zu voll, Kellner die einen ignorieren, amerikanische Touristen gehen nach einer halben Stunde. So kann es gar nicht schmecken und es ist leider nur nervig und nichts von dem Kultcharakter, den ich angekündigt hatte. Wenn wir nicht verabredet wären, wären wir schon gegangen. Wir sehen sie erst nicht. Sie kratzt das Salz von der Brezel sehr zum Entsetzen von Michi. Ins Möbelhaus und Second Hand will sie auch mit. Den Second Hand Laden gibt es nicht mehr und den der da ist, der ist total überteuert. Kaufe mir eine Kellybag aus Plastik in Schlammfarbe. Sie ist fit, lässt sich duzen (das hatte ich vorher gefragt) verabschiedet sich anschließend mit Umarmung von allen. Sie hat abends Karten für das Filmfest. Was für eine interessante Frau. Ich mag sie sehr und schon sie getroffen zu haben, dafür hat sich die Reise gelohnt.
Dann gehen wir in die Ausstellung mit dem Licht. Echt tolle Bilder dabei, komisch, dass man noch nie was von dem Typen gehört hat, der ist schwer begabt. Ich mag einzelne Bilder sehr, vor allem die mit den Jungs unter Wasser, die sind so toll gemalt, auch die Farben. Zum Teil skurrile Bildauswahl: der Priester mit den kranken nackten Kindern. Ich bin so ignorant, dass ich wieder nicht weiß, wie der Typ heißt (Joaqín Sorolla), habe einfach nicht geschaut. Markus ist nicht mit reingegangen. Ich habe wieder das Problem mit nicht genug getrunken. Ich hole den weißen Mantel und auf dem Weg noch einen weißen Glasring, Swarovski Modeschmuck. Stephan führt mich hin und bittet mich reinzugehen. Die Inhaberin hat tolle Basttaschen aus den 50er und entscheidet nach Sympathie meint der Typ, der gerade einen Anzug anprobiert und sie erklärt, er kann mitwachsen und das soll nicht so eng und er: er wollte nicht mehr wachsen und mhhhhm und ich ohne es zu sehen: Begeisterung klinge anders und er: Männerbegeisterung und ich zahle 5,- € weniger ohne gefragt zu haben.
Mein Arschloch ist so wund (und ich weiß nicht wovon), dass Radfahren auch grausam wird. Jetzt kann ich nur noch liegen. Bade, weil mit kalt ist. Kratzige Kirschen, die das Rutschen im Stehen verhindern sollen mindern das Vergnügen. Zu viel Schaum erwischt. Sage meiner Cousine ab. Sie will sich Morgen treffen. Ich melde mich, wenn es passt, lasse mich auf nichts ein, was ich nicht will. Bitte um Verständnis, wir sind mit Freunden unterwegs, ich melde mich nächstes Mal. Sie ist enttäuscht, ich entschuldige mich. Schlafe fast im Sitzen ein, Hunger null. Wirtshaus in der Au, da war der Karl Valentin. Ich werde unglaublich angeglotzt. Tim ist unsere Bedienung, ob der eine Ausbildung dort macht, weil zum Studieren scheint er zu jung und die jungen weiblichen Kolleginnen müssen lange Dirndl-Röcke tragen (die tun mir immer leid und ich kann nicht beurteilen, ob sie es so schlimm finden wir ich), aber wenigstens dürfen sie Turnschuhe dazu tragen. Auch hier bin ich wieder „die Dame“ und werde gesiezt, auch wenn ich duze. Ich rolle meinen neuen weißen Mantel zu einem Donut, wie für Hühneraugen, als Druckentlastung und will so meinen wunden Hintern schonen. Dann ziehe ich einen Schuh aus und schiebe das Bein auf einer Seite nach hinten und was anderes auf die Seite gegenüber. Mit dem Nachtischlöffel kratze ich mich nicht und ich hebe ihn nicht vom Boden, sondern ich nutze ihn als Schuhlöffel unter dem, Tisch. Ich esse nur Tomatensuppe und teile mir einen Brotzeitteller auf Stelzen (gut gemacht, Schinken und Braten dick geschnitten, Obazda lecker und auch die kleinen Paprika), dann große Nachtischplatte mit Wunderkerze wird sie serviert wie auf einer Landhochzeit oder Kreuzfahrt, esse auch die Zuckerwatte. Zuckerrausch pur. Erst sitze ich mit dem Rücken zu den Bildschirmen. Dachte das erste Tor hätte gegolten und 2-0 wäre richtig schön als Vorsprung, als es dann 1-0 ist denke ich, gut, dass noch 20 Minuten halten und dann das Handspiel. Das war ja richtig unnötig und doof. Schade. Wenn sie jetzt verkacken sind sie selber schuld. Penalties und dazu das Blau der italienischen Mannschaft, nie wieder ohne Penaten auf eine Reise. Das habe ich mir geschworen. Kieselsteine auf dem Klo, dazu viel Holz, ein bisschen wie Schwarzwald und alte Foto von Bayerischen Trachten, Männer mit gezwirbeltem Bart und Floßfischer. 60 Menschen auf einem großen Holzfloß. Ich fahre mit Markus vor und er packt zur Verlängerung. Das elf Meter schießen schaue ich dann zuhause auf seinem Bett. Wir sind beide für Deutschland. Auch Politisch, nicht, dass unser Nachbar mit seinem Handspiel wieder an allem die Schuld hat. Markus hatte das erzählt mit dem Politiker, der meinte, guter Fußballer, aber den wolle nach ja nicht als Nachbar haben. Ich bin wieder fertig.
03.07. Habe beschissen geschlafen wie nie, Unterleibsschmerzen ohne erkennbaren Grund, zig mal auf dem Klo, im Bett verkehrt herum, d.h. Kopf zu Stephans Füßen, erst um halb 5 komme ich auf die Idee ein Schmerzmittel zu nehmen.
Traum: Gemeinsame Fernreise. Flughafen und der Flieger ist bereit. Wir warten noch auf eine Frau am Flughafen. Sie ist dann gekommen und nicht gleich zu uns, sondern erst mal noch mal woanders hin. Das macht man nicht, lästern welche die sie gar nicht kennen. Das kann ja heiter werden, wenn die Stimmung vorher schon so schlecht ist. Die Frau von unten aus unserem Haus will meinen Pass, habe 3 in der Tasche, Stephan muss mir meinen reingemacht haben und den von meinem Schwiegervater habe ich auch. (Hatte den Miteigentümern geschrieben, dass Markus spätestens am 11.07. mit dem Pflasterarbeiten anfangen will). Schlange und man kann sich Burger machen lassen. Der Typ neben mir wird gefragt und sie verstehen ihn nicht. Ich übersetze, er will einen Burger wie der Typ vor ihm, aber vielleicht noch eine andere Variante und ohne Käse. Es ist 8:20, ich bin verschwitzt. Auf dem Klo dringen Gesprächsfetzen von draußen an mein Ohr. Das bayerisch klingt fremd und bellend. Da würde ich lieber eine andere fremde Sprache hören. Es sind Schotten, die sich auf eine Radtour vorbereiten und mit den Fahrradsteppschuhen durchs Haus laufen. Die ersten 20 Minuten Radweg, ist dann nicht so anstrengend, gegen 15 Uhr sind sie wieder da. Wenn die Energy nach lässt, können sie auch was essen und wenn das Wetter schön ist, auch schwimmen. Ich tusche und denke, Innenhofszene wie aus Pumuckl, aber ohne Schreinerei. Ich warte ewig bis die anderen fertig sind, aber ich bin konditionell nicht in der Lage Druck zu machen oder es würde mir nicht bekommen. Ich tusche Karten z.T. auch mit den Foto aus Williamsburg. Michi hat sich für einen jungen schwarzen Mann entschieden aus dem ich eine Gärtner mache. Ich frage ihn ob er nur das Foto will oder eine Collage dazu, weil ich ihm da nichts aufzwängen will, nicht mehr als ich es eh schon tue. Abschiedsfoto mit Dackel. Quer durch die Stadt ins Café Jasmin. Herrlich 50er und ein bisschen Wien. Frühstück mit und ohne Wurst und wir nehmen Chia mit Waldbeeren. Echt viele und aufwendige vegane Sachen. Klingt alles lecker und wer sogar die Marmelade selber kocht, ist ambitioniert. Ich mache ein Hakenfoto für Sunla. Gleich Mittagessen geht nicht. Wir trennen uns. Pinakothek der Modern kostete heute nur 1,- €. Michi hat Recht, die Architektur ist sehr schön, war mir gar nicht so aufgefallen. Pippis Raum ist toll und als wäre man bei ihr zu Besuch und ganz nahe. Ich könnte länger verweilen, aber in 10 Minuten treffen wir uns an den Rädern. Die Murano-Glas Sachen aus den 50ern sind wie in Venedig und ich bin verknallt in das Zeug. Vor lauter durch fotografieren lasse ich Stephan warten, muss nach Gefühl gehen und habe weder Uhr noch Handy. Ich habe 40 Bilder gemacht und schaffe es kaum eine Auswahl für BM zu treffen und die Anzahl zu reduzieren. Ich liebe das Zeug. Das Sedlmayer (Empfehlung aus Fürth) hat zu, dann den Biergarten mit Selbstbedienung, Muffat Halle heißt das mh. Da hätte man open air Fußball schauen können. Das Obazdabrot packe ich ein in eine Serviette für den Zug und schmeiße es dann weg. Die Vermieterin verspätet sich und wir hauen ab, treffen sie unterwegs, aber ich gehe stumpf weiter, kein Interesse, hätte sie nicht wiedererkannt und habe keine Lust auf Smalltalk.
Im Zug, Sammelsurium aus Zugtypen, lauter Einzelwagen aneinander gesetzt. Ich bin zu unfit und lasse es mir nur schildern. Wir sitzen in einem RE-Abteil mit offenen Fenster und tierisch laut, Fahrradabteil nebenan. Männer in Wurstpelle mit Bierkästen und ein Typ aus Hamburg, der sich aufregt über das Fahrradreservierungssystem. Die beiden Dreieckstücher sind vernäht. Wir fahren nicht über Amberg und Treuchtlingen oder was weiß ich, sondern eine andere Strecke. Wenn wir Bayreuth kreuzen sollen sie das Sofa reinreichen, wie haben Markus dabei. Ein Tag im Zug. Das blau-weiß des Himmels sieht nicht mehr so reaktionär aus ab Kassel. Ich bin froh wieder da zu sein, ab Würzburg schon habe ich keine Panik mehr zu stranden und dann heißt es irgendwann mal Heidezug. Dann müssen wir ganz in der Nähe sein. Der Gassi-Hund wurde eingeschläfert. Paps wird operiert. Wir telefonieren länger und er will wissen, von wem war die Oper (Jacques Fromental Halévy, 1835). Einem Franzosen und von wann. Keine Ahnung, so ca. Wagner, so Opernschreibzeit halt und die Musik. Nein, kein Barock, halt auch wie Wagner aber eben kein Wagner. Solisten, Chor, aber wenig. Recht gefällig. Was soll ich sagen. Er musste seinen Oberlippenbart abrasieren und die Oberlippe ist total empfindlich, auch gegen einen Luftzug. Sie ist das schützende Fell seit vielen Jahrzehnten gewohnt. Mama findet es gut in ab. Wenn die Jungs zur Gartenschau kommen an dem Wochenende mit uns ist das kein Problem, das dachte ich schon und hatte 2 Gästezimmer angepriesen und Bad dazu, wir könne auch oben das mit nutzen und Luftlinie 300 Meter und so. Sie haben keine weiteren Verpflichtungen nur Pennplatz und vor meiner Schwester werden sie auch keine Angst haben. Beim Aussteigen ist eine Zugtelefonzelle mit Kartentelefon. Schon das ist superschräg an diesem zusammengeschusterten Zug.
Oberfranken in einem Monat. Da freue ich mich drauf (und die machen auch bessere Wollwürste), aber dieses Bayern kann mich erst mal. Davon habe ich die Schnauze voll- mit meinen Verwandten war es sehr nett. Ich werde Anna mal anrufen. Markus meinte München hat viel mit Franz-Josef-Strauß und geht gar nicht zu tun gehabt und ein bisschen ist es ja immer noch so.
Die Ankunft in Hannover ist super und eine Frau spricht mich am Bahnsteig an, dass ihr mein Kopfschmuck gefällt, sie duzt mich, was alleine schon großartig ist (dort wurde man überall gesiezt, ob kleiner Second Hand Laden oder Gastronomie, wo man selber geduzt hat, da war ich dann immer „die Dame“)und ausnahmsweise mache ich mehr draus und sage ihr, ich war schon arg gebeutelt durch München und das schlimme Glotzen sie: die sind da so komisch, auch wenn man nicht besonders auffällig ist, sobald man nur leicht anders sei oder so eine Aura verströme. Ich dachte auch schon, dass nicht nur die Hütchen schuld seien und die auch sonst geglotzt hätten. Als erstes fülle ich Penaten in einen kleinen Tigel. Das soll mir nie wieder passieren. Der Kaktus hat geblüht als wir nicht da waren, das sind immer nur 2-3 Tage, zwei weiße Blüten und sie sind verwelkt.

















































































