Pain! Breathe!

15.04. Wieder vor 7 wach. Was soll ich tun? Mache inneren Plan. 2er dürfen wir nicht vergessen und lieber heute Stadt als Morgen an einem Samstag. Trage mich erst mal heute für die Arbeit aus als abwesend. Die ersten Häkelrunden im Wintergarten wenn noch alles still und friedlich ist, ist doch die schönste Zeit des Tages.

Dann wird Katalin wach und liest auf dem neuen Sofa, was richtig schön geworden ist und ein ganz neues Sitzgefühl (aber ungewohnt, hatte mich an das abgenudelte wohl ganz schön gewöhnt) und dann kommt mein Bruder dazu und ich mach Kaffee. Die Erwachsenen gehen joggen und wir machen in Fimo. Stelle meinen Fundus an Sachen zur Verfügung. Muscheln usw. Was wird das, will Katalin mehrfach von mir wissen als wir nebeneinander werkeln. Weiß ich vorher nicht immer so genau. Zeige ihr später was es jetzt geworden ist, nämlich mehrere Broschen. Das ist ein Prozess, das kennt sie doch bestimmt auch vom Basteln. Und Steffi bitte mal genau hinschauen: der Schnaps to go Euroum mit einigen Fimomännchen. Eine Kooperation von Katalin und mir, demnächst auf einem Hütchen zu sehen. Bei mir darf sie Sachen nachmachen. Die macht auch Geldzeichen, ein Dollar und dann einen Euro mit den Balken falsch herum, aber das ist aus der Schweiz kommend auch eine Exotenwährung.

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Zeige meine Fimoballetttänzerin auf einem Hütchen, die ein anderes Kind gemacht hat und ich in dem Brockenhaus gekauft habe. Macht sie noch Ballett, nein Jazz Dance. Beim Ballett hat sie es der Lehrerin nie richtig machen können, die Jüngeren wurden immer gelobt, weil die Motivation bräuchten. Die Eltern kommen nass wieder. Es gibt Frühstück. Als wir losziehen ist es schon kurz vor 12. Ob meine Schwägerin die Zahnsache jetzt schon hinter sich hat?

Fairkaufhaus. Eine Tüte voller Rahmen, die mein Bruder an Rad durch die Stadt tragen darf und Geschirr, weil immer welches fehlt und das nur 50 Cent und so was kostet. Ich freue mich, dass sie fündig geworden ist. Die Kinder dürfen sich was aussuchen und müssen das nur mit den Eltern klären. Frederik hat über einen Jungen gelästert, der nur reiten will im Kreis, kein Sportreiten oder Springreiten. Nur schön reiten. Ich sage: na und, vielleicht mag er Pferde und wer Eishockey spielen will muss erst mal gut Schlittschuh fahren können. Das animiert mich wohl später und ich kann nicht vorbei an Mann auf Pferd. Puppen 50 %. Ich hole eine, weil man das Porzellan mit Fimo backen kann, aber das ist meine, hätten selber die Chance gehabt was zu holen verkünde ich. Stadt und Markhalle. Manche grüße ich, weil ich sie kenne, manche sind Fans und bei manchen ist es eine spontane Sympathie. Ich kann überall Freunde finden. Auf den Plastiksammelteller „Da Etna“ konnte ich verzichten, hätte ihn sonst dem Laden auf der Limmer aufs Auge gedrückt, aber Foto reicht auch. Habe auch Schere erworben für 50 Cent.  Haben wir nicht genügend, doch oder nein, ich kann sie immer noch verlegen. Es müssen so viele sein, dass mir das nicht mehr gelingt. Ich nutze das spontan für eine Aktion in der Markthalle und ein weiteres Filmchen. BM-Outfit  Fotos vor Sport Scheck.DSC05562

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Ich treibe zum Rathaus. Windig auf der Kuppel. Katalin ist aufgepeitscht wie in dem Film Titanic. Hannover von oben. Das mache ich zu selten, Jahreskarte wäre eine Maßnahme. Im Treppenhaus war ich da noch nie. Bemalte Gänge. Grobmotorisch mache ich die Getränkehalterung am Fahrrad mit dem Schloss kaputt.

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Im Georgengarten geht es einem Baum an den Kragen. Frederik lobt Hannover, so schön grün hier und „wirklich schön Hannover“, „kaum so geschlossene Wohnblöcke“. Wilhelm-Busch-Museum. Vögel kann er gut zeichnen und Hunde und Pferde auch. Die Bildunterschriften sind oft überflüssig bis hinderlich und der Bär zu naiv und die Schweine zu süß. Die alten Karikaturen vom Simplicissimus sind interessante Zeitdokumente. Rossi ist unter der Woche leergekauft, wir hätten in die Menagerie gehen sollen. Das wäre auch optisch schöner gewesen und gemütlicher und näher an Sport, Schuhgeschäft und Zuhause.

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Kurz vor dem Sport doch Schuhkauf, aber zum Glück nicht durch mich, Sommerschuhe in Nude. Sport. Irgendeinen Vorteil muss meine jahrelange treue, grouponfreie Mitgliedschaft ja haben. Habe schlechtes Gewissen, weil Doro nichts zu trinken dabei hat. Die Trainerin korrigiert zu wenig, gerade wenn man es das erste Mal macht. Dann zuhause essen. Mein Karottensalat mit Ingwer wird über den grünen Klee gelobt. Das freut mich. Ich hetze etwas, aber wir kommen auch erst an als der Film beginnt. Mogli erinnert mich stark an Valentin, Aussehen und Stimme des Darstellers. Ich kenne die Geschichte nicht. Nachdem der Film für einen Klogang unterbrochen wird mache ich mir Sorgen. Wir sollen die 3-D-Brillen mitnehmen für nächstes Mal sagt Stephan. Habe jetzt erst – nach der Teilsonnenfinsternis- die Brille dafür gefunden und kann jetzt auch nichts mehr damit anfangen (sie hatten schon bei der totalen gesagt, dass ich keine mehr erleben würde) will heißen, immer wenn man sie gebrauchen könnte, hat man sie nicht zur Hand. Gut, das kann besser werden.

Der Arthur Mergelheimer von Georg riecht und schmeckt phantastisch. Einen ganz neuen Blick auf meinen Bruder, total hingebungsvoll, vernünftig und kompromissbereit, nicht, dass ich ihn vorher für das Gegenteil gehalten hätte. Wäre gerne in Deadpool gegangen um 23 Uhr und wir bieten es an, mit den Kids nach Hause zu fahren, aber seine Frau ist müde und vermutlich trauen sie es uns auch nicht zu. Natürlich übertreiben sie manchmal, aber wer weiß, wie ich mit eigenen Kindern wäre…Zähne putzen nach dem Essen ist wegen Zahnspange (ich hatte gefragt).

16.04. Nachts Krämpfe in der Wade. Traum: 50zigster Geburtstag den wir neulich hatten, die Gastgeber waren gleich, sonst alles anders. Ich will gehen, weil Jo du Doro gar nicht eingeladen sind und wir kein Geschenk haben und die gleich richtig auffahren und wir schon gegessen haben. Stresse ohne Ende, wenn wir bleiben, muss Geschenk besorgt werden, Lush-Gutschein, sehr originell, haben schon die anderen bekommen (hatte Johannes gestern nach seiner Rasiercreme gefragt, ob das die ist, die ich ihm geschenkt habe von Lush, ja, gut für Reisen). Ich bin müde und fühle mich nicht so kündige ich mehrfach an. Stattdessen treffe ich andauernd total nette Menschen, Frauen, Männer, es ist immer superlustig und ich kann mich nicht losreißen. Es gibt öffentliche Toiletten, wie Geheimgänge sind sie versteckt unter der Straße und durch eine Luke im Boden kommt man rein und trifft sich dort. Wir treffen auch Leute die wir kennen (irgendwelche Verwandte von Stephan, die er vorstellt mit den Worten, dass er mit denen enger verwandt ist als wir mit…stellt einen Vergleich an) und es gibt total anrührende Tanzperformance mit Mann, Frau und einem Kind. Auch mit fallen lassen und so bühnenreif. Das Essen aus dem Lager ist geklaut worden (ca. die Hälfte) und alle die hinter den Kulissen wirbeln, ihre Freunde, sind total aufgeregt. Ich sage das sei nicht schlimm, weil wir z.B. schon gegessen haben und satt sind und ich will nicht, dass es jetzt daran scheitert und will das organisieren in zwei Hälfte, die eine die sowieso nicht unbedingt essen will und die Situation so retten. Jetzt sind wir doch geblieben, weil es einfach zu toll war und das ganze nähert sich seinem Höhepunkt an. Die Rede steht bevor und die Band ist auf der Bühne und wir sitzen alle an Tafeln und haben einen Cocktail vor uns. Der Gastgeber begrüßt uns, erzählt lustige Anekdoten und auch im Publikum sitzen total lustige Typen, die mich immer zum Lachen bringen (was das ist Deinen Mitarbeiterin, darfst Du überhaupt Mitarbeiter haben? Als ein weiblicher Gast vorgestellt wird). Die Gäste sollen was sagen – reihum – und noch vor mir ist Doro an der Reihe und die steht auf und bedankt sich und redet so souverän, dass sie es mit einem gemeinsamen Prost beendet und alle stehen auf. Dann wäre ich dran gewesen und ich hätte gesagt, wie mich der Abend berührt hat und dass das meine Schwägerin war, die gar nicht eingeladen war und wir uns einfach bedanken, aber es kam zu einer Unterbrechung und ich erzähle das dann anschließend in kleinem Kreis. Dann geht es noch um Haustiere, einen kleinen bunten Fisch, den mehrere gut findet und der hat schon Paten, die sich kümmern, wenn da wer im Urlaub ist. Ich bin quasi leider nicht gebraucht und bin überflüssig. Ich finde winzige Schildkröten und richte denen in einem kleinen runden Gefäß ein Aquarium ein mit einem Stein in der Mitte und mache es randvoll mit Wasser und muss sie mit einer Pinzette oder so reinsetzen, weil sie so klein sind (Fimo, Katalins Filigranarbeiten mit Zyklopenbabies mit Brille und Haaren). Dann geht es noch um einen alten Hund, (sieht der aus wie Stella?) den ich nicht kenne, aber mit dem ich gleich richtig wild spiele. Er hat ganz drahtiges Fell (das fühlt sich krass an, Stephan soll mal anfassen, sie aber bestimmt sehr pflegeleicht) und beißt mich beim Spielen immer (im Spiel), aber ich merke es kaum. Ist er so vorsichtig? Ich sehe dann, er ist alt und hat keine oder kaum noch Zähne im Mund (Anspielung an Kathrins OP gestern, dass wir nachfragen wollen, wie es ihr geht).

Was für ein schöner und versöhnlicher Traum denke ich beim wach werden und fühle mich ausgeschlafen und gut. Heute ist es schon 7, aber das ganze Haus schläft trotzdem noch. Lüfte und schwarzen Tee mache und mich bei Georg für den leckeren Wein bedanken. Den habe ich echt genossen gestern. Elena hätte den Steiff-Bären gerne, aber hat ein Platzproblem. Wir sollen Fonis Hund zu uns nehmen und erziehen. Wie lange braucht man wohl dafür? 3 Monate. Das Zeitfenster zwischen NY und Teneriffa. Steffi hat später keinen Zweifel, dass uns das gelingen würde. Für Elena würde ich es machen, Foni finde ich übertrieben. Ich finde die Fotos erst nicht, die mitgeschickt wurden und lasse mir den Hund beschreiben. Dann schaue ich später die Fotos und denke, warum liegt er in einem Holzrahmen, Ach so, das ist ein Foto von einem Foto. Rufe in Eilvese an und verstehe den Humor meiner Schwiegermutter nicht, wie Stephan später meint. Kathrin hat schon abgenommen. Mein Bruder ist da, dann haben wir ja einen Arzt um die Fäden zu ziehen. Der Arzt war so was von nett, sagt meine Schwiegermutter, wenn er so gut operieren konnte, dann sind sie auf der sicheren Seite. Kathrin hat eine dicke Backe und ich bestehe nicht auf ein mit ihr reden. Sie spricht als hätte sie eine heiße Kartoffel im Mund. Die eine Assistentin hat mal in Chur gearbeitet in der Frauenklinik und meine Schwägerin: nichts, dass das heute ein gynäkologischer Eingriff wird.

In Hannover auf dem Markt gibt es Ostern leckere Erdbeeren als lokale Spezialität? Davon weiß ich nichts. Basteln mit Katalin, Frederik liest. Es gibt Softdrinks, die ich bei Rewe nach dem Kino gekauft habe. Katalin macht alles Mögliche für mich. Was kann ich noch gebrauchen. Gebe ihr Rohlingen und die macht Fimoringe. Welcher gefällt mir am besten. Sie kann auch mal für Nachbarin oder Lehrerin einen basteln, muss nicht alles für mich machen. Will sie nicht abweisen, eine Gradwanderung zwischen Anerkennung und nicht zu raffgierig sein. Verbastelt die Puppenteile aufs Originellste. Das ist ein Einsiedlerkrebs (mein Stofftier aus SF) und das ist ein Beinsiedlerkrebs. Ich darf die Zyklopenfamilie auf das Hütchen kleben. Trage ich dann auf Teneriffa. Frederik hat nur den Vater gemacht und die Mutter und die Kinder. Ich gehe duschen kündige ich am Nachmittag an in Erwartung einer Rückkehr der Erwachsenen und weil ich die einzige bin, die noch im Nachthemd ist. Katalin kommt das erste Mal ins Schlafzimmer und schaut mir eine Weile zu wie ich nackt in der Wanne hocke um dann zu sagen, sie wolle nicht stören. Sehr lustig.

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Emil klingelt und will den Fahrradschlüssel. Das macht mir Panik und nach Anrufversuchen stütze ich kopflos los, Wohnungstür steht offen, oben nicht Bescheid gesagt, Fimo im Ofen. Kehre unverrichteter Dinge zurück. Emil hat gestern ein Auto angefahren, darf aber das BMX ohne Bremse nehmen, weil er nur in den Park geht.

Sie waren u.a. bei Rossmann und haben Haargel für den Sohn gekauft und Blumen für mich bei Gaby. Sehr schöner Strauß!

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Die Kinder schauen Ice Age und die Männer legen sich hin. Es gibt Eis. Ich bin bockig und fahre Fahrrad. Capoeira und Filmchen aus der Bettfedernfabrik, so von Hand die Federn waschen. Das muss richtig Scheißarbeit gewesen sein. Hier sind die bunten Flüchtlingsunterkünfte. Es geht um die traumatisierten Kinder von Flüchtlingen, die Wut entwickeln müssten nach meiner Schwägerin, weil sie merken wie sie abgelehnt werden. Anderseits sind andere total behütet und erzählen mir von ihren Zombie-Alpträumen, mit Leichen, die nach einem greifen wie meine Nichte, also wie man was erlebt und verarbeitet als Kind kann sehr unterschiedlich sein ist meine Einschätzung. Kunst im Treppenhaus, Band gerade vorbei, etwas Hofflohmarkt, Trampolin. Katalin redet ohne Punkt und Komma. Ich war bestimmt auch so. Rad schlagen kann sie nicht und das wird in der Schule bewertet. Frederik fragt wer Heinz sei und ich sehe dann, dass an jedem Laternenpfahl „Heinz muss bleiben“-Aufkleber zu finden sind, Linden ist damit gepflastert. Das ist der coole Laden in den wir heute mit Deinem Papa gehen wollten. Die Schweizer lieben Fratelli mehr als erwartet. Die Aloha-Pizza ist gut und meine Neuentdeckung. Fahre bei Steffi rum, sie fragt wegen Gästefahrrad, gute Idee. Sie wird uns abholen und wir fahren zusammen. Das ist doch der halbe Spaß.

Tricky hat schon angefangen. Ich wäre vorne sitzen geblieben auf einer Bank in der Eingangshalle. Das Scheißpavillon, mit dem Sexappeal einer Volkshochschule und dem digitalen Anzeigebildschirme bei kleinem und großem Saal völlig unnötig und der große ist hinten zu. Wie soll man kann wissen, dass sie den abgesperrt haben und es schon im Gange ist. Hätte auch in den kleinen oder besser noch bei Chez Heinz reingepasst. Die Schaufensterpuppen flankieren die Bühne, eine mit einem labbrigen schwarzen T-Shirt, sind voll 80er und hässlich und auch irgendwie gruselig so dunkel wie es ist. Er verträgt wohl kein Licht und zuppelt an seinem T-Shirt, leiert es aus, ohne dass der Waschbrettbauch zum Vorschein kommt. 2 Mikros in der Hand wie zwei Eistüten, in der schwarzen Silhouette sieht aus, als hätte es eines für einen Freund gekauft, hält beide in einer Hand und peitscht gerne mit den Mikroschnüren. Die Technik ist dafür wohl anfällig und ständig muss einer kommen und es richten (ich denke zuerst, die wären zu doof), was ihn dann wieder nervt. Der ist bestimmt eine Arschkrampe, aber langweilige Männer sind halt noch mehr die Pest. Das wäre ein großer Konflikt für mich. wenn ich einen Partner suchen müsste. Er mediziert sich selber mit dem süßlichen Rauch und auch während des Auftritts riecht man es deutlich und die Nebelschwaden ziehen deutlich über die Bühne hinweg. Licht schon an, mein Hähnchen vom Migros wird gelobt, dann die zweite Zusage. Wir flippen aus und Steffi nimmt meine Hand und führt mich nach vorne. Er hält die Mikros nicht in die Nähe seines Mundes und seine Stimme ertönt trotzdem. Ist das Play back? Der kann wohl machen was er will. Versteckt sich hinter einer der Puppen (Steffi meint, es seien seine Gesprächspartner oder gegenüber beim Singen). Wir lieben ihn trotzdem. Soll die Band rausschicken und wir machen Karaoke und er soll einfach noch ein bisschen da sein und Playback machen. Ich weiß von Claudi, dass er früher nur mit dem Rücken zum Publikum war und seit er die Medikamente regelmäßig nimmt ist es besser geworden. Caro und Pe vor der Tür. Netter Smalltalk und ich freue mich über den Konzertabend. Oli aus der Glocksee treffen wir am Küchengarten (schon das zweite Mal heute, ich hatte ihn tagsüber in der Nieschlagstraße schon gesehen). Das ist ein Zeichen. Er: „mein Alter ist heute 80 geworden“. Noch einen Gin Tonic im Ihmerauschen trinken. War er weg in Hamburg? Nein. Irgendwann mal zwei Jahre München. Sein Vater sei nicht tot zu kriegen. Schön Vitello Tonato schlabbern. Die Stiefmutter kocht gut, aber für 30 Gäste war es Catering. Ich werde im nächsten Leben auch Handwerker und zwar Dachdecker, weil ich gerne den Ausblick mag und schwindelfrei bin und er baut lieber im Warmen Möbel. Was Obama war noch nicht in Hannover. Seine Mutter ist schon lange tot und 2000 gestorben. Die Flüchtlinge sind hochmotiviert und das Land was es schafft zu integrieren hat den besten Schutz gegen ISIS. „Was, Sambuca gibt es noch“ frage ich zu laut. Ich will einen Orgasmus (war doch früher Sambuca mit Baileys). Oli meint, dass könne man missverstehen. Die Bedienung mit dem Hut zu mir auf mein Hütchen bezogen: Schick und dann „bzw. vielleicht nicht gerade schick“. Was?? Schleimt bei Oli, kennt ihn, wo hat er denn früher gearbeitet, in der Glocksee, im Wolff. Früher war cool. Oli schön lakonisch: früher war auch nicht alles toll und, na ja, heute gefällt es ihm auch ganz gut. Ich sage der Bedienung, ich habe erfahren, er hätte Nachwuchs bekommen. Wer hätte mir das denn gesagt? Muss Jan aus dem Haus gewesen sein. Er: wer ist Jan und Steffi empört: nein, sie war das. Ist ein Junge. Johannes und ich mache noch ein paar Mal Tricky nach mit Pain! und Breathe! Ich bin trotzdem Fan und wie sehr merke ich erst nach dem Auftritt heute. Zuhause brennt Licht, aber nur so, zur Nervenberuhigung. Eine Runde Küche. Dietrich hat seine kinderlose Schwester ganz schön ausgezeichnet und eingebunden als Doppel- und Dreifachpatentante. Auch wenn ich leibliche Tante bin, wäre das ein schönes Signal gewesen. Diese Freunde werden überbewertet und da trennen sich auch mal gerne die Wege der Elternkontakte und dann hat das Kind auch wenig davon. Die Frühstückläden machen alle zu spät auf.

17.04. Frühstück (heute schneide ich en Obstsalat, keine Kinderarbeit am letzten Morgen) und packen, die Kinder wirken etwas zerrockt und Katalin wird wegen Allergien begutachtet und erzählt mir von ihrem schlimmen Heuschnupfen. Ich improvisiere einen Gruß für Birgit – nachträglich – und habe Sachen rausgelegt und frage die Kinder, ob sie was gebrauchen können (meistens ja nicht, nur die Magnetplatte zum Selberzurecht schneiden, den Einsiedlerkrebs findet Frederik gut, aber will das seine Schwester ihn nimmt, die Stofftiere trägt und die will nicht). Ich sage Johannes (ohne Kinder), dass ich mich freue, dass wir altersmäßig auseinander waren, weil der Bruder im gleichen Alter führt zu Übergriffigkeiten und ich war lieber in der Mutterrolle als immer dieses aneinander rumspielen, festhalten und Nase ablecken. Sumach eine Probe für Doro in die Zimtverpackung aus Holland. Das passt gut. Für alles habe ich die passende Verpackung oder bilde es mir ein. Kunsttasche Kirchner aus der Villa Fortuny hat ein neues Zuhause. Reiseproviant und Fimosachen einpacken. Es wurde alles gelobt an Essen sogar die Suppe, wenn ich aus Versehen Auberginen reingemacht hatte und man sie nicht probieren konnte. Katalin weint Tränen zum Abschied. Die kann noch so oft kommen bis es ihr zum Hals raushängt. Wir gehen bald zum Openair in St. Gallen mit ihnen und dann schlafen wir im Tipi und die Tante tanzt bis das Knie steif wird. Betten alle abgezogen. Wir Schlampen hätten das erst mal so gelassen bis zum nächsten Besuch und ich hätte bei Gelegenheit darin geschlafen.

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Der gute Wetter-Terror. Ich liege auch lieber im Bett und schaue durchs Fenster in den blühenden Pflaumenbaum. Gut Magnum-Eis im Bett essen ist bei mir sehr riskant und jetzt sieht das Bett nicht nur vollgeblutet, sondern aus vollgekackt aus. Das Spannbettlaken hat ein Loch und kann eh gleich weg. Die restlichen Mandeleis gehen nach unten und ich bedanke mich bei den Kindern für die Räder. Lotta hat die Halterung für Getränke nie genutzt und macht eine abwehrend „egal“ Handbewegung. Ich sage, lustig war Emils Freund, der mir den Tipp gab, es würde gar nicht auffallen. Treppenhaus erst mal runter mit der Farbe und dann schauen, wie es darunter aussieht. Das ist gut. Telefonat mit Claudia, die sich freut, dass wir dem Gute Wetter Terror trotzen. Ja, ich bin Stubenkater. Bedanke mich bei ihr für den Artikel „Tricky zum Anfassen“. Sie hat geschrieben, nach vorne gehen und tanzen und das ist beides passiert. Ich habe mich amüsiert, wenn die Leute sich beschwert haben, dass er voll mit dem Rücken zum Publikum stehen würde. Ich quasi voll Insider durch sie wusste, dass ist schon viel besser geworden. In Hamburg hat er Leute auf die Bühne genommen. Das wollte sie nicht, beim Yoga will sie auch nicht vortanzen. Den Hund von Arnd, den ich ihr beschreibe findet sie eklig und will mich dann nicht mehr besuchen, wenn ich mir so einen zulege. Einen kleinen Weißen hätten alle süß gefunden und der wäre auch was für uns gewesen. Wir sprechen über Körperlichkeit und trotzdem sind Kinder, egal wie entzückend und geliebt sie sind keine Puppen an denen man rumspielt und sie haben ihre Grenzen, die man wahren sollte. Das Angefasstwerden ging halt fast nie von dem Kind aus, sondern immer von den anderen und sie war genervt und belästigt. Ich finde, da werden Grenzen überschritten, aber was tatsächlich war, wird sich später zeigen. C. findet den Bär auf Rollen gut für Hilda. Die würde da total drauf abfahren.

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Gebrüder Karamasov geht 5 ½ Stunden. Krass. Will man sich das wirklich antun? Die Kritik ist nicht sonderlich aussagekräftig. Einzelne Schauspieler werden lobend herausgestellt. Dickes Buch von über 1000 Seiten ist nicht in 90 Minuten getan, andere an anderen Theatern in Hamburg am Thalia oder sonst wo haben über 6 Stunden gebraucht, andere wiederum haben es in weniger als 4 auf die Bühne gebracht. Das Bühnenbild sieht aus wie ein Kaffeefilter. Das fällt einem besonders auf, wenn man müde wird und am Ende applaudiert man sich selber zu fürs Durchhalten.

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Das Ballett. Da müssen krass junge Mädchen rein, die vielleicht gerade noch Windel getragen haben, zu Mutti auf den Schoß wollen oder ihr die Haare flechten. Es bestand aus 3 Teilen. Im ersten mit Wolkenbild im Hintergrund und einem weißen Schwan, ein sehr gut gebauter Mann, der Frauen formvollendet wegträgt und mit ihnen in einem dunklen Schlitz ganz hinten auf der Bühne, ganz weit weg, verschwindet. Farblich abgestimmt Paare tanzen nacheinander und die Sängerin aus Verdis „Die Macht des Schicksals“, die auf den Bühne immer sehr unglücklich wirkt und lieber unten beim Orchester gesungen hat, so mein Eindruck. Die haben krass Yoga getanzt und ich fand fast alle Männer sahen aus wie mein Bruder im Profil nur halt doch noch sportlicher. Von vorne und beim Applaudieren sahen sie dann halt wie schwule Tänzer aus….Der eine – sehr begabte- sieht aus wie Biaggio in sehr jung und sehr gutaussehend und sehr tuckig. Wie vermehren die sich eigentlich fragt sich Stephan. Dann Pause und Komödie mit barocken Kostümen, der Adelige stellt der Kammerfrau nach. Die Kindermusik geht mir auf den Geist. Dann Unterbrechung. Lichtpause denke ich und Stephan denkt gleich richtig: Ein Unfall. Hat man es knacksen hören wie jemand behauptete. Turnschuhe in der Oper sind provokanter als jedes Hütchen. Ich weiß auch, wie man Leute abfahren lässt, wie Stephan bemerkt. Eine Frau als ich in die Reihe zurück gehe nach einer Pause: sie muss mal schauen, was das ist. Ich sage nichts und gehe einfach weiter. Die Pfannen bei denen man den Griff abschrauben kann, gemustert wie Stracciatella-Eis, aber nicht die billigen, die wellen sich und dann funktioniert der Induktionsherd nicht. Tochter und Schwiegersohn, die alles selber machen. Der selbstgemachte Sushi-Reis (er ist um 6 Uhr Morgens aufgestanden) und die Teriyaki Sauce. Säße Sushi mit Mango und selbstgemachter Schokoladensauce. Das Würzöl kann die Freundin ihr besorgen, sie essen gerne asiatisch. Zum Braten ist Olivenöl zu schaden, da nimmt sie Rapsöl mit einem Stich Butter. Das Würzöl nimmt sie anschließend auf Fisch oder bei exotischen Salaten. Beim dritten Mal will ich mich umdrehen und mitsprechen. Ein Kochkurs bei Herr Gruber von Titus. Der Arme und er heißt Grubert! Im dritten Teil erklärt der Typ noch mal, dass es wirklich ein Unfall war. Der eine Tänzer muss genäht werden. Im dritten Teil geht es um Helden und sie machen jetzt weiter und improvisieren und man wird die Lücke sehen. Viel zu viel Tänzermaterial wird verschlissen. Das einzige was mit gefällt ist das Laufen im Gegenlicht als Silhouette auf einem wie Laufband im Flughafen hinten. Das ist ein guter Effekt. Zeige Stephan die Yogalehrerin aus der Werkstatt, eine von zwei kleinen italienisch aussehenden Mäusen. Beim dritten Stück denke ich nur ans Essen, wohin gehen. Das meiste hat zu am Sonntag. Durch länger warten lassen und Erklärungen haben wir keine Zeit aufgeholt. Mich hat das Tanzen heute aggressiv gemacht und ich muss Zuhause ganz schnell noch was kochen. Vielleicht bin ich auch einfach nur müde. Pasta mit Kapern. Knoblauch, Zwiebeln, Kirschtomaten und Parmesan und die Vegi-Salami schmeckte verkocht tatsächlich gut. Dann Ingwer mit Zitrone und Honig und ins Bett. Endlich.

18.04. Traum: Wien oder so, ich fahre alleine mit der Bim. Schwarz fahren? Nein, ich kaufe doch eine Fahrkarte. Der Schaffner und sein Freund sehen aus wie zwei Tänzer von gestern. Ich habe doch Tagesticket, sage ich dann. Ach nein, von gestern. O.k. dann Einzelticket. Mit dem Freund unterhalte ich mich über steigende Preise im öffentlichen Nahverkehr und das hier in Wien wenigstens auch der Bus alle 10 Minuten kommt. Das sollte für Arme ganz umsonst sein. Das wäre das richtige, politische Signal. Steige aus und es ist eine Shoppinggegend mit lauter Buden. Weiß nicht, was ich dort soll. Muss eh zurück fahren. Hätte ich gleich wieder Tagesticket nehmen können (kostet nicht mal das Doppelte) oder 4-Tagesticket. Das ist ärgerlich. Dann mein Kollege, der die Hälfte der Zinsen haben will für einen gemeinsamen Fall. Zinsen? Das werden auch nur 5,- € sein. Braucht er Geld und ich soll ihm welches leihen. Zitiere extra-3 wo sie (dieser Toby Schlägel) auf der Kö in Düsseldorf Unterschriften sammeln zur Rettung der Briefkastenfirmen und die Leute sagen, sie haben ihr Geld schon gut in Sicherheit gebracht und die eine Frau, die Einnahmen seien da. Das einzige Problem sei, sie sei jetzt 76 und habe nicht mehr so viel Lust Geld auszugeben wie früher. Dann denke ich der Kollege macht einen Darlehensvertrag dabei zeigt er mir den Scheck, auf dem die Summe nicht stimmt und handschriftlich verbessert werden muss. Dann geht es um ein Schreiben wegen seiner Tochter und Reit- oder Ballettunterricht. Wie unmöglich sich da die Lehrenden verhalten haben will er mir sagen und liest es mir erst mal vor, wie die sich über die Kinder beschweren. Es waren 3, die sie Gruppe Vorname des einen Kindes nannten. Brauche ich ein vollstreckbares Schuldanerkenntnis von meinem Kollegen? Was mache ich dann im Zweifel damit? Ihn die eV abgeben lassen. Das werde ich wohl auch so mit ihm hinbekommen. Er soll was aufsetzen. Dann wird irgendwas zerrissen und ergibt 2 Teile aus Gummi, die ausschauen wie Nervenzellen. Das eine Stück etwas größer. Das kann ich zum Basteln gebrauchen.

Russische Pflegedienste betrügen die Krankenkasse. Also der mit dem ich zu tun habe, die tricksen zwar, aber machen viel für meine Betreute und darauf kommt es mir ja an. Die Sonne scheint, die Leute sind gechillt und der Lidl ist leer. Life is good! Aber trotzdem Lachs lieber in der Markthalle als bei Lidl.

Treffe den Nachbarn vor der Tür auf den Bus wartend. Er war Samstag bei Jacques Palminger in der Cumberlandschen Galerie, war auch super. Die alte Betreuerin wegen Inhalt des Schließfachs. Münzsammlung, den Schmuck hat sie fotografiert. Ja, das reicht mir alles so und ich mache keinen Hermann davon. Was mache ich nur mit den ganzen Akten? Frau Borderline hat die Anhörung beim Betreuungsgericht abgesagt. Damit war zu rechnen. Dann kann ich Stephan auch keine Adiletten in der Stadt kaufen. Herr Praktikum und die Suchtberatung. Unterbrechung von 6 Wochen und jetzt will er wieder. Er muss seine Nummer zusammen bekommen wie man auf Englisch sagt. Ich bin es leid Aktionismus zu entfalten (ich kann das) und es bringt auch nichts, weil er die Zügel in der Hand hält und erst mal in Vorleistung gehen muss. Hilfeplanung nach Wien, muss ich auch nicht hin, sehe den Typen jede Woche. Wieder Hamburg in der alten Betreuungssache. Wenn der Ex-Betreuer da nicht mehr arbeitet, habe ich keinen Ehrgeiz mich zu melden bzw. habe dann kein Interesse an einem Gespräch. Der Kollege lobt mein Outfit und Tricky-Fanshirt. Ja, seit dem Eagles of Death Metal Konzert keine Vorschusslorbeeren mehr, gerade nicht für alte Männer.

Die Möbellieferung nach BT ist verschoben. Meine Mutter war wieder so aufregt und was spätestens bis 9 war, sollte dann spätestens bis 7 Uhr sein. Oh Gott, ich habe Angst was da selber charaktermäßig auf mich zukommt.

Jasmin schreibt, dass Valentin in Blankenese ein Tennisturnier spielt und die ganze Familie mitfährt und sie schlagen vor Treffen in Hamburg mit den Jungs und C, aber das ist Pfingsten und wir sind in NY. Sie schreibt: „Ansonsten hatte ich heute morgen eine Mütze mit Blümchen an der Seite auf (neu erstanden in dem Hutladen bei uns in Werden ) und Leander sagte, ich würde ja aussehen wie Franziska am Kopf, aber sehr gut. Fand ich süss“. Fragt auch wegen gemeinsam nach Barcelona fahren 2017. Das wäre großartig. Dschungelbuch Tipp wegen der verblüffenden Ähnlichkeit.

Der Bürohund bellt regelmäßig, gerade wenn Leute reinkommen, die hier arbeiten, die Psychokollegin. Die Wahrnehmung der Hundeeltern ist gerne derangiert, aber meine nicht.

Beste Nachricht des Tages. GEZ hat geklappt bei der schwierigen Frau Lehrerin. Muss ich meine Haftpflicht nicht bemühen. „Die Befreiung hat geklappt für März und April 2016. Man müsste jetzt diesen Monat einen Neuantrag stellen für eine weitere Befreiung, aber das scheidet wohl aus. Ich bitte Sie sonst um Veranlassung oder einen Hinweis“. Warum kann die Scheißhausrat nur zu August 2017 gekündigt werden bei der Frau Berufsgenossenschaft, die nicht sprechen kann. Auch August diesen Jahres war mit 3 Monaten Frist vorher. Frau Dackelmischling, die unbedingt die Insolvenz wollte geht nicht zum Insolvenzverwalter und der droht ihr dabei, dass er sie zum Gericht laden und vorführen lassen kann. Die private Betreuung lehne ich ab mit dem Hinweis, dass ich zu viele Fälle habe. Der Vermieter von der Frau, die sich nie meldet und dann da war zur Anhörung mit der Richterin schreibt mir, es hat wohl einen Aushang gegeben (das hatte ich gesagt, dass sie sich das kaum ausgedacht haben wird, dass sie die Mitbewohner informiert oder fragt, ob es o.k. sei), aber er als Vermieter sei weder gefragt worden noch habe er der Haltung zugestimmt. Es bleibt bei der Abmahnung, auch wenn derzeit keine weiteren Schritte geplant seien.

Die Stieftochter des Nachbarn schiebt einen altmodischen Kinderwagen. Ewig nicht gesehen, sie war wie verschollen, aber mir fällt auf die Schnelle nichts ein, was ich jetzt sagen/fragen könnte und ich bin in Eile. Der Wald blüht. Nächstes Mal machen wir mit den Schweizer Radtour durch den Wald statt am See.

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Erst finde ich es nicht, weil die Straße noch mal extra ist. Es handelt sich um diesen Innenhof an dem man immer vorbei fährt. Sehr gepflegt und es wird gegärtnert was das Zeug hält. An der Klingel stehen 2 Namen, einen Dr. XY und seiner. Klingele mehrfach und es macht keiner auf. Er dachte, die haben eh alle einen Schlüssel. Vertäfelte Wohnung, altdeutsch eingerichtet. Ganz schlimm, alles braun und tarngrün. Die Fliesen in Küche und Bad. Seine Eltern seien letztes Jahr verstorben, die wohnten in Godshorn. Der Vater war dann zum Schluss im Pflegeheim, weil es nicht mehr ging. Seine Mutter war 90 und da denkt man, der Krebs kann einem nichts mehr anhaben, aber musste sie doch sterben. Er weint immer wieder. Die Betreuerin war dann wie seine Mutter. Er darf alleine nicht die Wohnung verlassen. Wer sagt das, will ich wissen. Das hat die Betreuerin so bestimmt und die ist eine Halbgöttin. Er findet wohl keine Leute, die ihn begleiten, obwohl er denen sagt, dass er sie bezahlt (was auch stimmt, er ist sogar privat versichert). Er hat die Regel auch schon mal gebrochen und war beim Kiosk, ist auch nichts passiert. Die Leute aus dem Haus sollten den Rollator wieder hoch bringen und haben gesagt, das sei nicht ihre Aufgabe (wieder zittert die Lippe). Betreuerin hat an ihm mehr verdient als an einem Sozialhilfeempfänger. Wie viel sie bekommen hat, daraus hat sie Geheimnis gemacht. Er habe Demenz und sei 100 % schwerbehindert, aber so schlimm sei das nicht. Anderen gehe es schlechter. Der Pflegedienst kommt 3 x am Tag. Das sei übertrieben, mittags essen bekommen sei nicht verkehrt und daran habe er sich gewöhnt, sonst könne er auch Essen auf Rädern bestellen wie seine Eltern (wundere mich, wie es hier wohl geregelt ist). Das sei schon gut, aber morgens das Toast in den Toaster stecken, das könne er auch alleine. Er war ja im Heim und die Betreuerin wollte seine Wohnung verkaufen, in der er lebt seit 1987. Da hat die Richterin gesagt, dafür braucht sie doch seine Unterschrift und damit war das dann auch erledigt. Ich frage, ob er noch selber einkaufen geht und wo man das hier macht. Einkaufen kann man bei Lidl, da die Straße runter. Da ist es auch passiert, er ist zusammengebrochen und hat noch versucht sich an einem Karton festzuhalten. Die Mitarbeiter haben versucht, ihn wieder aufzurichten, dann kam der Krankenwagen mit einer Bahre. Da sollte er sich drauf legen, dann haben sie ihn in ein Krankenhaus gefahren und dort sollte er sich in ein Bett legen (was blieb ihm übrig) und wurde operiert, woran weiß er nicht. Es war alles Mögliche gebrochen. Er kann eher aufzählen, was nicht gebrochen war. Die haben ihm ein Bild gezeigt, das hätte auch ein Bild von einem Wettersatteliten sein könne. Er konnte darauf nichts erkennen, aber das waren wohl seine Knochen, er musste es ihnen ja glauben und der Arzt hat gesagt, dass er Morgen sterben wird und er dachte, was mit 53, so früh und wollte am liebsten zum Fenster rausspringen, aber das ging nicht ohne fremde Hilfe und der Pfleger hätte sich bestimmt geweigert und so hat er einfach weitergemacht und der nächste Tag verging und heutzutage gibt es auch Promis, die HIV-positiv sind und lange leben. Wenn er gesprungen wäre, dann wäre er jetzt vielleicht querschnittsgelähmt und noch schlechter dran, so kann er sich in der Wohnung bewegen. Er war immer ein guter Sohn und ist auch nicht straffällig geworden. So was gar nicht. Der Nachbarbär mit Bart gegenüber putzt Fenster und ich schaue verträumt zu, mit dem Handtuch wischt er nach. Und jetzt ist er im hohen Alter noch Vater geworden, da wundern sich einige und obwohl er schwul ist. Ich frage nach dem Namen der Tochter. Die Betreuerin hat sie angeschleppt, aber die waren wie Feuer und Wasser die beiden Frauen und er musste darauf achten, dass die sich nicht begegnen. Sie war die einzige, die zu ihm gestanden hat und wirklich auf seiner Seite war (außer der Richterin) und als es ihm so schlecht ging, hat sie für ihn gebetet, dass er nicht stirbt und er ist zwar nicht religiös, aber jetzt darf er ihr den Wunsch nicht abschlagen, wenn sie adoptiert werden will und außerdem war es schwierig im Krankenhaus, weil sie nicht verwandt war mit Auskunft und Besuchen und „dürfen Schwule keine Kinder adoptieren?“ Ich wage es einmal mit einem Filmchen und genau in dem Moment sagt er das. Hörspiel und dazu Möbel und ich denke, genial, das ist doch ein besserer Eindruck als meine Texte. Er hatte einen Lebensgefährten (der auf dem Klingelschild steht) und der ist jetzt in Mainz. Wenn 2 Männer zusammen wohnen ist das schon komisch und für Außenstehende eher wie Studienfreunde und ob man miteinander schläft, das geht doch keinen was an. Bei Männern die zusammen wohnen, dann denken doch alle, dass die auch Kinder ins Bett zerren. Ich widerspreche und sage, das sei m.E. nicht so verbreitet dieses Vorurteil und man könne auch dazu stehen z.B. den Eltern gegenüber. Das sei doch ein Unterschied, ob man das offen lebt. Es sei heutzutage nicht viel besser an in den 50er Jahren ist seine Meinung und jetzt wo seine Eltern tot seien, dann will er wenigstens die Tochter haben. Ich sehe dann, dass 3 Vodka-Flaschen neben ihm an der Couch stehen. Ein Kollege hätte ihn gefragt, warum er so viel trinkt. Um zu vergessen. Am nächsten Morgen sei alles gleich, das wisse er auch. Er sei ja nicht blöd. Ich frage nach Arbeit (Kollege war nicht so gemeint, erklärt er mir), er sei selbständig gewesen angeblich Programmierer. Das gäbe es doch, dass Leute nicht in eine Firma gehen, sondern Rechnungen schreiben. Das sei doch auch in Ordnung, man könne doch nicht sagen, dass die alle faul seien. Die Betreuerin sagte immer: Sie sind ja betrunken. Das muss sie sagen und es tut ihr auch gut, dass sie es sagen kann. Weise Einsicht denke ich. Die Pflegekraft kommt mit Essen auf Rädern in einer schwarzen Warmhaltebox und sagt, dass sie seine Wäsche angemacht habe und Morgen das Bett neu bezogen werde. Wie im 4-Sterne-Hotel sei das hier sagte er. Als er sich über das Heim beschwert sagt die Pflegekraft, sie könne was dazu sagen und das sei schon richtig gewesen und er könne nicht alleine wohnen. Sehr undiplomatisch wie ich finde und ich frage mich, ob das nötig ist so mit ihm zu reden. Der Rollator stehe hier nur als Beweis für die Schwerbehinderung und zur Deko. Er brauche ihn nicht in der Wohnung. Als er ihn benutzt um zur Essensbox und ins Esszimmer und ehemalige Büro zu gelangen, sagt er, das sei ein Reflex. Schöner Innenhof, aber überambitionierte Nachbarschaft, haben mein Rad, was ich schon bei dem Radständer abgestellt hatte in Halterung gehoben. Ich könnte kotzen.

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Kaffee und Kuchen Pause am Lister Platz. Was, das wird noch geteilt das Stück Karottenkuchen (da vergeht einem ja alles) und es fällt ihr um. Nur die Kaffee- und Zuckersucht treibt mich zu so was. Der Radfahrer der mir im Nacken sitzt hat farblich geteiltes Haupthaar und erinnert mich an eine Traumsequenz mit Frisur. Eine Frau, die wir kennen war beim Friseur und hat komische Haare gemischt aus blond und dunkel. Sieht aus wie eine Perücke und total künstlich muss man ihr leider ehrlich sagen. Stephan kopiert nichts. Ich kriege ja 12 Akten von der Vorbetreuerin.

Steffi turnt mit kleiner Wärmflasche umgeschnallt und trägt das Jeanstuch und die Reistasche von mir (schon mehrfach). Das freut mich. Wir sind Mittwoch nach dem Yoga verabredet, weil mein Mann bei Serdar ist. Heute sind Neue dabei und es gibt Yoga Basic, aber das ist mir nicht unrecht, denn bei mir sind die Unterschenkel zur Zeit komisch. Wie Thrombose fühlt sich das an und davor war Knie. Fasst uns heute an der Stirn an. Das kann sie gut. Wenn die Schweizer Kinder mal zu uns wollen, kann man das per Flug machen (Zürich reinsetzen) und wir holen sie am Flughafen ab oder mit persönlicher Begleitung durch meine Schwägerin, aber warum sollen die alleine kommen wollen?

Fensterputzer kommt Morgen. Schon wieder? Es gibt Ärger, weil ich das frage, habe aber schon die Fensterbänke frei gemacht. Der Typ ist mir so was von unsympathisch, das kommt dazu. Wartet 20 Minuten vor der Zeit rauchend vor der Tür und dann als ich raus komme: naaa, ist Ihr Mann schon wach? Lästert genau über den Falschen, in diesem Fall seinen Auftraggeber? Meinem Mann hat er seine Beauftragung zu verdanken, weil ich würde ihn zum Teufel jagen. Der Depp. Koche mit grünem Spargel, Frühlingszwiebeln und Kirschtomaten, aber es gibt Brot und das andere ist vorgekocht für Morgen. Rhabarber, der im Kühlschrank lag, hat mich animiert. Koche Kompott und das gibt es mit Sahnevanille. Schön säuerlich und mit Rohrzucker und Zimt belegt es die Zähne. Claudia bekommt keinen Direktflug. Sie muss nicht mitkommen, das ist optional. Sie weiß es schon lange und die Konzert- und Festivaltickets kann sie auch immer problemlos besorgen. Was soll ich sagen? Nein, sie hat kein Problem mit Zwischenstopp sagt Stephan. Mama ruft an um halb 10 und will meine fröhliche Stimme hören (das bezweckt das Gegenteil bei mir) und ist dann natürlich enttäuscht, geht ja nicht anders. Ich soll meine Batterie mal wieder aufladen. Sie fahren Morgen in die Schweiz und werden ja dann hören, wie alles war. Dann kann meine Schwägerin uns auch nicht besuchen, wenn wir jeden Abend weg sind. Kommt Freitagnachmittag vielleicht mal kurz vorbei. Das Morgen ist ein Gastspiel. Nivea Haarspray Volumen macht keine Betonfrisur. Neue Serie, Vorspann gefällt mir die Grafik und Musik und auch die Charaktere bei der Kleinstadtpolizei. Der neue vom FBI isst immer Kuchen mit, wenn er ihm angeboten wird und kommt so an Informationen ran. Die Ahornsirupmafia, die das Zeug kochen, wie Chrystal Meth (Anspielung an Breaking Bad).

Wärmflasche aus dem Fairkaufhaus gibt nach und verbrüht mich. Aua. Ein Schlitz unterhalb des Verschlusses. Ich unterstelle Stephan zuerst, dass er sie nicht richtig zugemacht hat, aber ich bin schuld, weil ich sagte, warum neu kaufen, diese hier ist genauso gut und sieht schön old school aus. Verbrennung am unteren Rücken, Stephan kümmert sich um das nasse Sofa (das ist nur Wasser rege ich mich auf, ich habe mich verbrannt), dann um mich. Googelt im Internet und will Notarzt rufen, lehne ich ab. Misst ob es Handflächengroß ist. Der Arzt ist wieder weg. Wäre es besser, wenn er da gewesen wäre? Am Anfang tut es schon weh und ich kann nicht schlafen. Ja, da werden such Blasen bilden, aber das ist dann auch gut so. Meine Aloe (ich weise Stephan an sie zu holen und liege nur, es spannt doll) hilft am besten und das Pusten. Er schmiert es damit ein, aber zudecken muss ich mich schon. Schlafe dann gut und wechsele irgendwann in die Seitenlage, dann kann man es rausstrecken.