Meine Lieblingsdurchsage: „You have connecting trains to Bennemühlen“. Ob hier die Übersetzung jemals schon gebraucht wurde? Wir wollten eigentlich U-Bahn und Bus, aber aus Gewohnheit latschen wir wieder zur S-Bahn und merken es erst bei der Durchsage Langenhagen-Mitte. Günter ist nicht nur verheiratet, sondern auch fast Nichtraucher. Ausversehen zieht er sich den Pullover über als er seine Arbeit für uns unterbricht (alte Gewohnheit). Die Kollegin von Günter, die mal durchgedreht ist weil er unser Gepäck schon eingecheckt hatte, fertigt uns am Businessschalter ab (ich hätte mich da gar nicht angestellt). Sehen wir uns gleichwieder im Flieger will Stephan sie fragen und spielt auf die Szenen letztes Mal an, als sie mit Security in den Flieger gekommen ist um uns ob unseres gelben Koffers (den wir nicht haben) zur Rede zu stellen. Es geht um Stuttgart und günstige Zugtickets. Stephan ist das Gegenteil vom Schnäppchenjäger, aber dafür gibt es kein Wort. Sie rufen schon auf alle Fluggäste gebucht für den Flug nach Wien…. Hektisch gehe ich pinkeln und spüle nicht. Tagebuch hilft die letzten Male zu rekonstruieren, auch wenn man nicht alles lesen kann. Erst Yppenplatz und dann Sunla und Andras und sie sind nach Istanbul gefahren also wir hatten ihre Wohnung als airbnb. Stephan hat Tupper vergessen, wenn das jetzt meine Aufgabe sein soll, dann haben wir wenigstens was dabei. Der Himmel ist so knallrot am Horizont wie ich es noch nie gesehen habe. Blutrot wie der Hades und es wird –verständlicherweise – viel fotografiert, wenn man am Fenster sitzt.
St- Elias, so hieß auch der Steakladen in dem wir zu Andras Geburtstag waren. Chihuahua-Welpe Franzi schwerkrank (Nabelbruch, Knickschwanz) ausgesetzt.
Wien Mitte ist auch Landstraße. Die Plakate für Star Wars im MAK sind gut gemacht.
Türkenschanzpark wird seitens der Gastgeber empfohlen. Katze haben sie mitgenommen, die ist nachts sehr aktiv und das würde uns stören. Schöne Wohnung mit Instrumenten, Mandoline glaube ich und die Puppen kommen mir bekannt vor. Industrienähmaschine, Stoffe im Regal und Teppiche an den Wänden, alles sehr liebevoll gemacht. Hier würden meine Simituntersetzer reinpassen wie Faust aufs Auge. Die schicke ich ihr noch. Das Aufklappbild Istanbulansichten aus der alten Zeitung wäre auch schön gewesen mit den alten Anzeigen, egal, hat meine Kollegin schon. Ich muss in Hannover bei der Kloaktion mein Kind verloren haben, weil es ist nicht mehr da.
Der Einstieg ist gleich von null auf hundert, die Kurse in hellbeleuchteten Räumen. Erst Gebäudesanierung, interessierte Männer vor Bildschirmen, eine Schuttrutsche ist zu sehen und vorne hält einer einen Vortrag (ich muss an die Zeitverschwendung beim Yogaseminar ohne Praxis denken und will lieber nächstes Mal diesen Kurs buchen), Gymnastik- oder Tanzkurs im Kolpinghaus, alle stehen im Kreis, vorwiegend Frauen und hüpfen und schwingen die Arme (wehe wir erwischen Sunla und Andras hier) und die Fantasy-Männer mit Tribal und Spiele haben ihren eigenen Laden (frauenfreie Zone). In der Gaststätte sitzt ein Pärchen. Er sieht aus als wollte er zu seinen Spielerfreunden und muss aber mit der Frau essen gehen. Er ist so traurig, dass er sein Bier nicht mal austrinkt.
Mag Wien zur Winter- und Faschingszeit am meisten. Die Einrichtung mit der trostlosen Faschingsdeko, Ballons und Luftschlangen in verblichene Farben sieht wieder aus wie aus einem Ulrich Seidl Film. Trennwand aus hellem Holz und geschliffenen Glaselementen (schlechte Handyfotos). Im Weinwohnzimmerschrank steht, „Auch Gutscheine zu haben“ und oben drauf haben sie Flasche dekoriert und davor jeweils ein Kochbuch, Suppen, Wild usw. Gastronomie mit Stammtrinkern am Tresen. Einer der 2 Schnaps, die er zum Bier trinkt, ext. Langsam Werner, er muss um 6 raus und ist stramm als das Taxi kommt, der andere isst mit einer Frau, seiner Tochter (?), die nach der Zwiebelsuppe abhaut, er geht Cash holen und will dann Kaffee und 1/8 wenn er wiederkommt, dann zweite Runde Kaffee und Weißwein (muss sehr lecker sein). War an seinem 57igsten so besoffen, dass er vor seinem Bett umgefallen ist und sich nicht mehr ausziehen konnte, „schäm Dich!“ ist die Reaktion, wir trinken, aber gehen noch gerade, die Bedienung muss mitkonsumieren als Animation, es läuft Scorpions, Wind of change, die Musik ihrer Jugend, sie dreht auf). Der Stammgast schaut sich die Einbaukühlschränke hinter Holzverkleidung an, die unterschiedlich schließen. Er schaut auf die Technik und wo es hakt. Da könnte er was machen. Die Kühlschränke sind riesig, skurril und sehen von vorne aus wie Türen, sind in den Tresen eingebaut. Hier könnte man auch Hanna drin kühlen. und einem Wirt, der selber kocht bis hin zu Salzburger Nockerl (hat mir gleich das Rezept gesagt, 5 Eier (!), Schneenockerl kocht man übrigens in Milch und nicht im Wasserbad wie ich vermutet hatte) und Nußschnaps. Nach Vor- und Hauptspeise 3 Palatschinken und die Salzburger Nockerln. Er wundert sich, mein Mann ist ein Tier, Ist tatsächlich eine Portion wie für eine Familie. Die Bedienung muss sich von dem Kunden an den Po fassen lassen. Mit den Männer flirtet sie, die Frauen kriegen ein freundschaftliches Küsschen und hat sich auch sehr um uns bemüht, („wenn’s uns halt gefällt, dann kommt man auch wieder“ auf uns und Wien bezogen) und wenn wir bis Dienstag da sind, dass man sich die Tage vielleicht noch mal sieht…sie haben auch Mittagsangebote. Der Koch freut sich über uns, ich sage mein Mann ist ein Tier als wir die riesigen Nachtischberge mit 3 Palatschinken und den Salzburger Nockerl bestellen. Er probiert auch gerne was Neues. Kamera nicht dabei, Handy wieder leer. Gerne hätte ich das Beef Tartar pikant mit geröstetem Brot und Salatgarnitur, die Rinderbouillon mit dem großen Grießnockerln fotografiert. Teigtaschen mit Spinat und brauner Butter, geschmorten Kirschtomaten und Grana Padano, Backhendltag mit Bio-Huhn. Ausgelöstes Backhendl sind Chicken McNuggets für Piefkes. Das Fleisch fällt von den Knochen und ist saftig. Man kann mit dem Messer arbeiten. Stephan pickt das Fleisch mit der Gabel, wie ein Mädchen kurz vor der vegetarischen Phase. Ich rate ihm nächstes Mal das Schnitzel zu nehmen, da hat er mehr von und kann es besser zum Erdapfel-Vogerl-Salat, der köstlichen Beilage mit einer Salatsoße zum Hinknien, essen. Stephan schlägt das schon vor für meinen 50zigsten. Biergarten haben sie vor der Tür. Ist deutlich leckerer als Prillisauer und Gmoa-Keller. Das Essen ist spitze und die Atmo auch. Der Raucherbereich ist für geschlossene Gesellschaften perfekt. Sabine soll auflegen. Internetpaket ausversehen geklickt.
Die Metzgerei mit Kaffee und den tollen Fliesen und dann noch Würste aus Wolle, gestickt und Nussschnaps mit handgeschriebenem Etikett. Ich kriege mich nicht mehr ein. Auf dem Rückweg lese ich das Angebot: Frisches Schweinshirn. „Sweet Memories“ macht das Licht aus als wir vorbeigehen und ich reinschaue. Überall die Schnapsflaschen im Schaufenster,
Beerdigungsmuseum, Morgen Führung. Morgen ist auch Ball der Alsergrunder 5ziger mit Bands Square Dance ab 16 Uhr inklusive Wiener Schnitzel für 35,- €. Das wäre ein Ball, der mich noch mal interessieren würde und Romeo und Julia im Burgtheater mit Live Musik und tatsächlich 3 Paare parallel (wie ich es mir um Thalia vorgestellt hatte). Das wäre mal ein Vergleich, aber ich werde Rabe sein. Wenn Stephan krank wird, dann hüte ich mit ihm die Wohnung und mache nur ganz kleine Ausflüge bei denen ich mich nicht verlaufen kann, auch gut.
Statt Schnee liegt weißes Salz auf den Straßen, aber die Luft in Wien wird immer besser.
Dremelset und Yoga bei Lidl. Stephan spricht mit Sunla und ich höre, dass ich schon schlafe. War am Einnicken, bin aber hochgeschreckt.
22.01. Prüfungstraum. Die Prüfungsordnung haben sie geändert. Wir sitzen in Essen oder NRW, alle Sitze sind belegt mit Taschen, wir sind alt und schwerbehindert und setzen uns einfach. Nur noch eine philosophisch-juristische Frage. Der Raum ist so, dass es 2 Hälften gibt, ein Teilnehmer beschwert sich, dass man nicht von einer Stelle aus alles oder die Tafel sehen kann. Wenn man Autobetrug macht, wird das teuer, alles gibt Aufschlag auf den Schaden als Strafe. Zwei Personen spielen in dem Fall, die ich mit S und H abkürze. Sind Autobahnbrücke Fehmarn (oder irgendwas Geographisches in D) der eine 45 ° und der andere 32°. Das ist die Aufgabe? Das sagt mir nichts. Würde Stephan gerne was fragen, wie weit das auseinander ist, was wo liegt, nördlich, südlich, das scheint ja wichtig zu sein, wann die sich treffen, aber wir sitzen auseinander oder Leute dazwischen.
Die Bahn fährt unentwegt, ist doch mitten in der Nacht. Ich denke an das Kalenderblatt meiner Eltern im Januar mit Teneriffaanspielungen, Kalifornien, dem Stuttgarter Museum, aber vor allem dem Teelicht aus der Gaststube Fröhlich, muss Stephan mit dem Finger anmacht (Großaufnahme). Bin ich Hellseherin?
Ich frage mich, warum die Bim alle 5 Minuten fährt mitten in der Nacht. In der Ankerbäckerei ist schon Licht, 5:30, daneben steht: „Überdreht? Wie der Mond unser Leben beeinflusst“. Die neue Serie in der Krone ab 24.01. Die Frauen räumen innen und sitzen dann vor der Tür und rauchen. Nach der Rauchpause stellen sie das Klappschild raus.
Die Versicherung aus Australien meldet sich wegen Krankenhaus dort und Kosten, scheint alles zu laufen. Frau Mittelfeld mit dem Kopftumor will die angebotene Wohnung meldet die Tochter. Chatten mit der Bestatterin aus Stuttgart. Klangschalen an der Beerdigung von Hanna. Wir wollen hier in das Bestattungsmuseum gehen. „Die Wiener und der Tod“. Das soll toll sein schreibt sie. Bringen ihr Prospekt mit. Divan. Mode jenseits von Alter und Geschlecht. Old is the new black. Irgendwie voller Werbung ist so was. Spa-Behandlung im Sacher und Hüttenzauber, Werbung für Hotels in den Bergen. Die neuen Stiefel kenne ich auch alle schon seit Jahrzehnten…Wo ist das Handy frage ich den schlafenden Mann. Wenn das heute nicht aufgeladen ist, habe ich den ganzen Tag wieder Stress. Da sorge ich jetzt für. Drogenberatung und auf dem Bild Joints und ein Aschenbecher. Das ist vorbei an der Realität (siehe gestern). Gemeindebaumord, der Kochlehrlinge wurde von der Witwe (72) aufgefordert nicht im Treppenhaus zu rauchen und der hat ihr mit einem Blumentopf den Kopf eingeschlagen und 19 Mal auf die eingestochen. Er hat sich in einen regelrechten Blutrausch hineingesteigert und soll dem Psychiater vorgeführt werden. Letzter Satz: „es gilt die Unschuldsvermutung“. Sehr schön. 7:30, es wird hell und die Szene vor dem Anker wird geschäftiger. Gegenüber steht auch „Mensa – mitten im Leben“. Im Neubau spiegelt sich der Altbau, vom Hundertwasserdick steigt Rauch auf und die Sonne scheint. Die Wohnung hat auch sehr originelle Ansichten, die Lampen aus Wasserrohren und macht viele Knackgeräusche, wohl die Heizung. Hier hängt auch eine Bleistiftzeichnung, die total an Andreas Oehlert erinnert mit einem 3-dimensionalen Muster. Strickstulpen und Rabenkopf. Noch nie habe ich so gut in eine angemietete Wohnung gepasst.
Ich reiße einen der Dreads raus beim Bürsten, aber schmerzfrei und dann waren es nur noch 3. Draußen im Treppenhaus klingelt einer überall im Haus und wirbt für Fensterputzen.
Fotos der Umgebung, der Computertyp kommt raus als wir ein gestelltes Foto machen und will uns aufs Maul geben. Der erste Second Hand Laden ist spurlos nicht da, der zweite wegen Krankheit geschlossen. Günters Rückensalbe, die es in Deutschland nicht gibt. Ich kaufe Eibischkissen oder so was. Streetbody ist der neue Backshop. In jedem Block, warum ständig trainieren, wenn 20 Minuten reichen. Beim nächsten reichen 15. Da könnte man zu dem ersten und fragen, warum 20 Minuten trainieren, wenn 15 reichen. Beim Metzger mit den Strickwürsten und den tollen Fliesen gibt es auch Nußschnaps mit handgeschriebenem Etikett. Die Kaffeemaschine ist leider kaputt. Er hat viel Hundefutter zwischen den menschlichen Wurst- und Fleischwaren, getrocknete Ohren und so was, das läuft bestimmt super, weil für die Hunde tun die Wiener alles. Alles sehr sauber und super dekoriert.
So teuer wird der Opernball, Mineralwasser um die 7,- € heißt das hier und „alle unsere normalen Pizzen um die 6,50 €“ ist zu lesen. Ich habe Kaffeedurst. Inder, Mittagstisch, Chai Tea? Irgendwas. Gegenüber ein Eckkaffee. Trockene Backwaren, das einzige schlechte Essen in Wien, aber dafür weniger als 8,- € und zwei große Braune mit dabei. Inhaber aus Srilanka, Rentner trinkt das Dosenbier in großen Dosen, was im Sonderangebot ist und 0,69 kostet und Schnaps. Fragt den erwachsenen Sohn, ob er zum Bahnhof fährt, seinen Lottoschein abgeben für über 13,- €. Das erinnert an das sinnlose Internetpaket, aber Lotto spielen fange ich trotzdem nicht an. Der dritte Second Hand sieht gut aus, aber es hängt ein Schild, dass die Verkäuferin kurz weg ist und um 11:45 Uhr wiederkommt. Ich warte hier nicht in der Kälte, das wirkt verzweifelt und sie kommt nicht und ich hab eh genug. Dann 48er Tandler, die haben ihre eigene Band, wie die Berliner Verkehrsbetriebe. Die Tochter ruft ihren Papa an um zu sagen, dass sie fleißig lernt. Aussteigen, weil Stephan den Zettel nicht dabei hat. Was ist das für ein Sternbild was ausschaut wie eine Hähnchenkeule. Ach so, das sind die Umrisse unseres Gastgeberlandes. Tolle Station, sieht aus wie Fasching, d.h. Konfetti. Wenn man nach dem Weg fragt sind alle abweisend. Wir finden es trotzdem, sehr sauber, kein Trödler, gehen wieder. Belevedere. Was wollen wir hier. Die Lichtkunst war doch woanders. Hier auch. Ich muss pinkeln. Hier nur ein Objekt und Eintritt 14. Zahle lieber 0,50 fürs Klo, sehr sauber, ich zahle mit 5,- €, weil Vorkasse und sie wirft ein 50 Cent Stück in die Tür und hält sie mir auf und wärme die Hände mit warmem Wasser und Fön. So nach dem Reinfall wieder ich. Will in den englischen Chariteshop bei der britischen Botschaft. Wie letztes Mal unterhalten sich die Frauen auf Englisch und sortieren dabei die Sachen. Hier ganz in der Nähe war ein echter Trödelladen mit alten Schuhen. Frage und wir landen wieder beim Lusterladen. Ja, der unfreundliche Kerl ist ihr Schwiegervater in spe. Das hat sie uns letztes Mal schon erzählt, wird Zeit, dass sie mal unter die Haube kommt. Man siezt sich. Sie hat tolle Taschen und Hüte, aber nicht meine Preislage, dann wenigstens Foto. Sie gibt uns Tipps, neuer Second Hand beim Sperl und Café Jelinek mit dem englischen Ofen al Tipp. Swarowsky hat sie und ihren Freund zum Opernball eingeladen. Sie macht den Laden offenbar als Hobby und wird von ihrem Freund ausgehalten und zahlt in dem Laden keine Miete. Faschingsfeier, ihre Freunde seien Muffel, gerne mal verkleiden mit Latexschwert, aber Fasching da wollen se nicht. Fahrräder werden geklaut wird hier wieder behauptet. Das halte ich für ein Gerücht, weil offensichtlich keiner eins will in Wien oder alle sind so arm, z.B. die Studentin (Tochter von Beruf) aus der Bim, dass sie sich keines leisten können. Wir lachen jetzt immer, wenn ein Fahrradparkplatz knall leer ist mit keinem einzigen Rad und sagen: alle geklaut.
Lichtausstellung ist ganz toll mit vielen Prismen und Spiegeleffekten. Im Treppenhaus ist alles schwarz-weiß und das Gold ist Silber und sieht aus wie Bleigießen an Silvester. Stephan sagt, wir sehen aus wie Tote, lässt sich aber nicht fotografieren, der Effekt. Durch Spiegel verdoppeln sich Räume und auch einem Halbkreis wird ein ganzer und man sieht sich selber durch den Metalltunnel gehen wie in eine Arena, Stephan will nach Hause wegen Hemd und umziehen, ich bin dagegen. Wir verärgern den Kellner im Frauenhuber und verstehen ihn nicht, nur so viel, dass er mich scheiße findet. So wird das bei Hader. Nusspalatschinken mit Schlagobers. Da gibt es keine Verständigungsprobleme. Madelaines bei Meinl. Tochter 65 und Mutter 85 und hat Haarsprayfrisur, Kamelhaarmantel mit Pelzkragen und zahlt ganz langsam. Die Geldbündel werden von Geldklammern gehalten. Ganz freundliche schöne Kassiererin mit goldenem Haar. Ich verstehe, wir sind ein interessantes Paar, Stephan sagt, er habe eine interessante Partnerin, haben sie strahlend festgestellt.
Zu früh bei der Führung. Alle sammeln sich vor der Tür, aber keiner wird vorzeitig reingelassen. Liechtensteinpalais mit italienischen Bauherren, Luster wiegt 1,5 Tonnen. Thonet hat die Fußböden gemacht. Das Muster in Laminat liegt zum Schutz darüber. Kann man mieten. 10 Stunden kosten 6.500 € aber ohne Bestuhlung und Verpflegung, reine Raumkosten. Schnäppchen im Vergleich zu Versailles. Dann ein Engländer, der Neorokoko reingemacht hat mit Pastelltönen zu dem ganzen Stuck und Gold, Seidenbespannung an Wände und Möbeln, passende Vorhänge, Rosen, Marmorimitat. Die Figuren aus Stuck schimmern durch Fischschuppen. Gemäldesammlung. Lerne über Biedermeier. Rückzug ins Private, weil man ausspioniert wurde aus Angst, dass die Französische Revolution nach Österreich überschwappen könnte. Der erste Stil der bürgerlich geprägt war. Motive aus dem Leben. Bauern, Straßenszenen. Halt sehr kitschig, bei den Möbeln hat man das Holz wirken lassen und einfacher gearbeitet, dass es sich jeder leisten konnte, pressen statt schnitzen und Goldfarbe statt Blattgold. Der eine Fürst war streng religiös und hat alle Nackten verkauft aus der Sammlung u.a. Rubens Samson und Delia, was jetzt im Ryksmuseum hängt (ja, war mehr Kunst als der Biedermeierkram, den er behalten hat) oder Lendenschurz rübergemalt. Die Führerin nennt das bigott, meint aber was anderes. Sonst waren die Fürsten immer so klug in geschäftlichen Entscheidung z.B. reich heiraten konnten sie gut oder das Eigentum von vertriebenen Protestanten, die nicht konvertieren wollten, sich einverleiben, aber das war geschäftlich gesehen ein Griff ins Klo würde ich meinen. Die Töchter hat sie alle strategisch gut verheiratet, eine nach Neapel, der Typ war fies und hat ihr auch noch 18 Kinder gemacht. Sie sagt, wenn wir wieder rausgehen ins Treppenhaus wird eine Last abfallen von unseren Augen. Das sieht der Schweizer in der Gruppe auch so, der mich anspricht. Trägt die Schweizer Uniform, Freitagtasche.
Nachhause und dann zu Pramel & der Wolf, 4 Stationen mit der Bim. Praline mit Fettglasur und flüssiger Sellerie als Gruß aus der Küche. Er spricht mich auf mein Hütchen an und ich greife die gebogene Pinzette, die bei ihm vorne drin in der Tasche steckt. Hat die Form eines Reihers. Die braucht er um die Kollegen zu piksen, wenn sie nicht schnell genug arbeiten. Ich finde es äußerst lecker und viel besser als das Tian, was überteuert und doof war. Die schlichte Einrichtung Zimmerpflanzen, die verkehrt herum hängen und dem abstrakten Wolf finde ich super. Schaffell auf den Bänken. Viel mit Gemüse, aber tolle Fleischsaucen, Leber, Hirschfond, Schwein, ungewöhnliche Weine. Teile mit Sunla die Weinreise. Sie schmeckt den Trüffel nicht moniert das mehrfach, was einem den Spaß am Essen halt etwas kaputt machen kann. Am besten ignorieren. Sie war mit Rückenschmerzen lahm gelegt tagsüber und konnte nicht so lange sitzen. Wir tauschen dann die Plätze. Erzählt sehr süß, dass ihr Papa beim Skypen der Bildschirm abfotografiert und sie dann sein Foto und wir jetzt ihres. Der Tresen mit Kursivschriftzug (erinnert mich an Wurlitzer oder wie sie heißen) und holzverkleideten Kühlschränken wie gestern ist alt, aber abgeschliffen. Ich finde ihn toll.
Ich finde das Baby wieder. Hier ist nicht Uni. Das war mal. Sunla zieht die BM-Strumpfhose mit dem braun-grauen Eiskristallmuster unter.
23.01. Hatte das falsche Hütchen auf, wollte Tony Hohlfeld-Krebsschere tragen. Wäre viel besser gewesen. Jetzt muss mal besser geplant werden! Das schwarze Kleid hätte ich heute zum Beerdigungsmuseum anziehen können, habe es aber gestern Sunla und Andras mitgegeben. Ich verbocke die Klamottenplanung. Gut, das Bestattungsmuseum hat Samstag und Sonntag zu.
Im Haus hat einer seinen Christbaum entsorgt und die Tannennadel und –zweigespur würde unzweifelhaft den Täter überführen. Wir hatten gestern das Thema, dass das reglementiert wurde. Hier ist ein Trafik frei, die Typografie ist meine große Liebe in Wien neben den Wandbildern und -plastiken, aber mehr noch die verschiedenen Typos. Hier Gentlemen Club, Collage aus unterirdischen Dildo-, Blase- Barfotos. keine Mitgliedschaft, unverbindlicher Flirt, sollte Stephan mal reingehen, vielleicht verpasst er was und hätte anschließend was zu erzählen, wie trockener Alkoholiker in eine Bar, erlebt man was. Wenn die ihm zu nahe kommen, auf die Werbung verweisen und sagen, er sei noch nicht so weit und unverbindlicher Flirt. Alles in Wien ist ein Puff, auch wenn Kindergarten dran steht. Nur skurril, Apotheke Auge Gottes, Würstelstand und heiße Maroni daneben. Dann wieder eine Bar, die mit Kaffee wirbt und voller Alkoholiker ist, hinten an der Wand eine Dartscheibe, die vormittags in Benutzung ist und daneben ein ACDC Flipper. Ich schaue interessiert rein und habe Angst, dass ich wieder einen Typen provoziere und rauslocke (und meine damit keinen arabischen Asylwerber). Es schneit. Kutschkermarkt, Trüffelgouda und Chilikäse (will was heute Abend mitnehmen). Diese Mohnklumpen sind der Hammer. Schoppenhauer, guter Kaffee und das Müsli, Stephan hat Eier im Glas von freilaufenden Hühnern, der Kellner ist dickfällig und braucht ewig um Milch zum Kaffee zu bringen und die Semmel zum Ei (muss man extra bestellen, aber er hätte auch fragen können, zwei Eier ohne Brot, diese Art der Trennkost wird wohl selten gegessen denke ich mir). Da wäre ich 5 x selber gelaufen und alles wird kalt, aber das ist gefährlich. Im Frauenhuber hat Stephan selber die Karte gegriffen und der Kellner ist fast ausgerastet. Ich sagte, das ist als ob Mandanten Rechtsschreibfehler in meinen Schriftsätzen finden und sie verbessern, als würde einer sagen, der macht seinen Job nicht richtig, aber wozu habe ich dem heute 2,- € Trinkgeld gegeben. Es läuft ein Film der kommentiert wird in den Pausen. Stephan: erklärt einer die Witze? Die Zuschauer lachen nicht, die Lacher kommen alle vom Band. Es gibt noch Schach für Frauen. Ein großer Weimaraner liegt auf einer Decke und total im Weg. Hunde können auf dem Boden liegen, manchmal legen sie sich freiwillig neben die Decke, aber man sieht wieder das Bedürfnis von Frauchen, was dahinter steckt. Ich liebe den Laden, er ist herrlich gemütlich und immer so schön unaufgeregt und leer. Die Kuchen sehen toll aus, Schokoladentarte usw. aber der Mohnstein liegt schwer im Magen.
Kaufe 2 Humana leer. Der erste schließt gerade und ich habe einen Gürtel von einem der gekauften Kleider (tolles Blättermuster) im Laden vergessen oder es wurde nicht eingepackt. Hätte aussteigen sollen aus dem Bus, als ich es gemerkt habe, aber denke, die lässt mich eh nicht mehr rein, so wie die drauf war und dann flippe ich noch mehr, beschäftigt mich den ganzen Tag und ich mache Piefkealarm im zweiten Laden. Da arbeitet ein Heteromann, gut, die können das nicht verstehen. Mit dem Bus zum Sperl. Teuerladen Frau Kleidsam mit echt alten, auch historischen Klamotten. Glaube nicht an die Ansage mit Paris, dass sie das Teil aus Paris mitgebracht hat, aber klingt wohl besser. Ein toller Mantel aus grün eingefärbtem Persianer. So was habe ich noch nie gesehen, gottseidank passt er mir nicht. Die Frau mit fast keinen Zähnen mehr bessert die Sachen aus, aber sie siezen sich. Sie kriegt einen Kaffee gemacht. Sperl ist zu voll, d.h. mit langer Schlange und wir gehen ins Phil. Da ist es auch voll und echt nette eingerichtet zwischen Büchern. Es gibt Matchalatte und Speisekarte auf Englisch. Die hängen mit dem Gartenbaukino zusammen „Gartenbaukino forever“ und die Lesung mit Sedaris ist ausverkauft. Flyer von Hatefull eight, aufs Klo und wieder raus. Sie müssen hier den Bon aushändigen wie in Italien, erklärt der Typ beim Bücherverkauf einer Kundin. Ein leicht behinderter Kavalier an der Haltestelle, sehr süß, bitte, will, dass ich vergehe, warnt wegen Rutschgefahr. Zuhause im Bett aufwärmen. Heute nicht viel geschafft, halt 12 neue Klamotten. War wohl anstrengend, einen tollen gemusterten weinroten Mantel, ein grünes Kostüm, leicht trachtig, einen englischen Modellhut mit Feder um die 12,- €. Ich habe echt gute Sachen gefunden. Mail an Humana.at wegen des Gürtels bringt auch nichts, mache ich trotzdem.
Zu Sunla und Andras. Der Schriftzug „Fernwärme Wien“ sieht toll aus. Mit dem Schneeräumen nehmen sie es hier echt ernst und vor der Haustür arbeitet der Hausbesorger und am Kolpinghaus auch einer und Spittelau sind lauter Räumfahrzeuge unterwegs. Ich bin mit Sandaletten unterwegs wie die reinste Engländerin. Stephan sagt, sie lassen sich das hier nicht bieten und wissen damit umzugehen, sind außerdem Bergvolk und wollen zeigen, dass sie es im Griff haben. Machen sich lustig über die vielen Glatteisunfälle in Deutschland. Am Reumannplatz sagen wir, dass wir in 3 Minuten da sind. Es gibt tolle Chicken Wings von Andras und Rosésekt, den Käse habe ich vergessen. Sunla will eine türkischen Kaffee machen, aber die Zeit reicht nur zum Haare machen und Make Up. Gela erzählt von den Abstürzen in Kitzbühel und, dass es das gefährlichste Rennen ist und ich frage, warum sie das machen bzw. nicht verbieten. Es sei halt eine Mutprobe. Außerdem sind 4 ° plus die ideale Schneetemperatur weißt die Frau vom Alpenverein. Sunla erzählt (als ich die Überschriften und Zeitungsgeschichten referiere), dass die Wiener es mit dem Tod echt drauf hätten, erst sich selber und dann die Frau erschossen wäre neulich die Überschrift gewesen. Ja, die können’s, die Wiener. Treffen Freunde von ihnen in der Bahn. Wieder Orientierungslosigkeit an der Mariahilfer. Nur bei Stephan nicht.
Die Gäste sind wieder so was von phantasievoll, Gastgeberin Rakete, die nette Juristin und Theaterexpertin ist Rauchfangkehrer (die wenig Freunde unter den Juristenkollegen beklagt, was ich bestätige, aber auch glaube dass das viel besser bei mir in Hannover ist), der DJ ist Rocky, Rucksacktourist mit kurzen Hosen und Flip Flops, Reklamheft, R-Kelly, Rambo, Raben gibt es außer mir mindestens 3, am besten gefällt mir die Schwangere mit rotem Band und Plastikfolie um den Bauch als Raffaelo mit passendem Haarreif. Als sie geht darf Stephan die Schokolade aus ihrem Haar essen. Freue mich Julia zu sehen, die wohnt am neuen Bahnhof in einem Neubau, ist eine Genossenschaft und alle Mieter, die bewusst gemischt werden für eine gewisse Ausgeglichenheit, sind an einem Tag im Dezember eingezogen und man kann mit dem Fahrstuhl direkt in den Interspar fahren. Die Wände sind zu hart für Nägel meint Sunla, aber sie bohrt auch gerne. Unsere Gastgeber sind recycelter Rollrasen und der Rhabarabarbarabarbarbarenbartbabier, was ich erst kurz vor Ende kapiere. Julia empfiehlt eine Führung im Hundertwasserkraftwerk. Anhand der Fotos sehe ich, dass später noch Rennfahrer und eine erstklassige Ratte dazugestoßen sind, aber wir hauen früh ab.
Kurz vor der Albertina kann ich es sagen: Rhabarabarbarabarbarbarenbartbabier. Waldviertler doppelt geräuchert ist die beste Wurst, Käsekrainer, er verzieht das Gesicht, päh, isst er nie.
Überall sind die Hausbesorger und die 48er unermüdlich im Einsatz, auch nachts. Ich bin beeindruckt. Später entdecke ich die intensive Werbung (stecken auch die 48er dahinter) und weiß warum die Personal ohne Ende haben.
Der Grandlerakademiker, erst ein lächeln, dann ein Gespräch über das Wetter, weil es bei den Bahnen zu Verspätungen kommt wegen Glatteis, aber in Wirklichkeit hat Stephan Vorhersage gestimmt und der Schnee ist fast wieder weg bzw. Schneematsch. Es steht seit 10 Minuten 2 Minuten dran für die Linie D mit dem Hinweis auf Witterungsverhältnisse, der nicht nachvollzogen werden kann, eben, kein Glatteis und Schnee am Tauen. Er lästert über die Regierung (ihrer ist der kleiner Bruder von der Merkel) und über die Vizebürgermeisterin, die aus Griechenland stammt, den dicken Bürgermeister, den er mal erwischt hat wie er betrunken über eine rote Ampel gegangen sei und die reichen Grünen, die alle außerhalb im Grünen wohnen und als Normalsterblicher wohnt man in der Stadt und muss halt die Heizung aufdrehen. Dann wird es persönlich/politisch und er erzählt von seiner Lage mit zwei Ex-Frauen, für die er zahlt, für eine etwas weniger. Die Söhne sind nichts geworden, dem einen hat er 10 Jahre lang das Studium gezahlt, der andere hat nicht mal die Matura geschafft und bekommt vielleicht Grundabsicherung, so viel wie ein Syrer auch, aber das sei auch Kaisern und Königen schon passiert, dass die Söhne nichts geworden sind. Er war als Offizier im Nahen Osten und kennt das alles dort viel besser als die Politiker und selber die Christen in Syrien haben mehrere Frauen. Wenn die erste ihnen keinen Sohn schenkt z.B. Aber er habe ja auch zwei Frauen, halt nacheinander und Ex und warum hat er eine zweite genommen nach dem ersten Sohn will ich dann wissen. Jetzt kommen die ganzen jungen Wehrdienstleistenden her, hoffentlich finden sie eine und vergewaltigen keine.
Bei der ersten Reise bzw. Erzählung davon von meinen Eltern fand ich ihre Geschichte von dem Stadtführer, den sie am Trafik kennen gelernt haben beim Kauf eines Spiegels und der dann eine Stadtführung mit ihnen gemacht hat bis er nach Hause musste zur Insulinspritze, erstaunlich und bemerkenswert. Mittlerweile denke ich, vor denen kann man sich nicht retten. Der Grandler hatte vor uns ein Paar aus Lichtenstein am Wickel als die Bim stehen geblieben ist. Die machen nichts anderes als sich Touristen aufzudrängen (siehe damals Zentralfriedhof, der Typ dessen Frau an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben war und der täglich dort unterwegs war auf der Suche nach Opfern/Zeitvertreib mit seinem Fersensporn und sonst nach Istanbul zum Röntgen gemusst hätte, gemeint war der 10. Bezirk und er weigerte sich Andras seinen Namen zu sagen, das tue nichts zur Sache, Strange ohne Ende).
24.01. Träume von kleiner Bildunterschrift: „Mit der Bestatterin unterwegs“ und will die ins Wientagebuch kleben als Erinnerung an diese Zeit. Werde wach davon. Dann soll ich wohl basteln.
Chaitee von Leyla und Zucker vom Frauenhuber, den ich mitgenommen habe. So beginnt der Tag gut.
Hannes musste ich zwei Mal die Abfahrt verbieten, auf Kitzbühel bezogen, wird meine einzige Postkarte dieses Urlaubes. Die Polizei verteilt Taschenalarmgeräte am Praterstern, Sexmob, Autolenker konnte helfen. Anita Z. wurde Opfer und ist von hinten abgebildet und verängstigt mit Mops Lima, den sie aus dem Tierheim geholt hat. Stephan hatte sich über die Ausgabe schon beschwert mit Dieben aus Ungarn auf Beutezug, die Kettensägen im Burgenland geklaut haben. Genau der rassistische Quatsch, den der Typ gestern offenbar eins zu eins nachgeplappert hat. Krebs im zunehmendem Mond. Heute keine Haare waschen und Körperhaare entfernen (hatte ich eh nicht vor, aber wäre auch ungünstig laut Aberglaube) und einen Salat- und Fastentag einlegen. Der hat ja nachts am Würstelstand begonnen und das Kameel steht heute an, so dass sich das nicht ausgeht, würde ich meinen.
Wien ist die Stadt der verzogenen Hunde und der Schwerstalkoholiker und die in den Mittelmeerländern können gar nicht so viele Straßenhunde produzieren, wie die hier retten wollen. Ein Welpe will Tauben jagen und springt in die Leine. Hier immer gewähren lassen, das macht einen freien Charakter, denken diese Hundefreunde. Ich kann es mir kaum anschauen. In Wien vergeht mir die Lust auf Hundehaltung. Dann doch lieber wieder den Blick in die Umsonstzeitung werfen: Wirt lässt Politiker nicht rein, kein Essen wegen Rauchverbot und Kassa.
Endhaltestellensightseeing mit der Bim. Ist viel besser als Bus, kann man auch besser rausschauen, zumal die Busfenster sehr dreckig sind. Uli sollte hierher ziehen. Die können immer Tierärzte gebrauchen, an jeder Ecke ist einer neben einem Hundefriseur und wenn man noch Dr. ist bekommt man bestimmt Freikarten für irgendwas. Schlumberger Sekt. Plachuta Nußdorf, der Tafelspitz war lecker, aber ein bisschen Moral habe ich schon beim Essen. Ein Vietnamese in einem alten gelben Wirtshaus löst einen Streit aus. Ein Typ mit einem spitzenmäßigen Mischling (breiter Rücken, wie Stephan meint) steigt ein. Er ist brav, aber der Bub soll sich nicht in den Gang legen. Ist ein Malakow, was klingt wie eine Nachspeise oder Torte soll ein belgischer Schäferhund sein, zumindest vom Charakter her. Sie weiß genau, wo sie aussteigen müssen. In einem Einkaufscenter ist ein Mann auf einen Hund getreten und der ist Tod. War es Absicht? Er behauptet Gleichgewicht verloren, soll aber gesagt haben: „Was, Sie sind traurig, ich kaufe ihnen einen neuen Hund“. In der Zeitung die Blutspritzer wie aus dem reinsten Splatterfilm. Das muss auch ein sehr kleiner gewesen sein, der wie ein Insekt zertreten wurde. In den nächsten Tagen ist zu lesen, dass das Einkaufscenter ein generelles Hundeverbot erwägt. Dazu hat der Wiener Tierschutz wieder eine Meinung. Diese Chihuahuas sind irrsinnig beliebt und denen dann Klamotten anziehen und sie viel auf dem Arm tragen oder in Taschen. Es wurde in einem langen Artikel vor den Gefahren des Schneefressens durch Hunde gewarnt. Das kann zu Rachenentzündungen führen, hallo es sind Hunde und die brauchen keine Jäckchen und Deckchen!!?! Aber wer warnt die anderen Tiere, dass das gefährlich sein kann? An der Endhaltestelle kontrolliert der Fahrer ob die Kasten mit den Bremssteinen voll sind und stempelt Fahrkarten ab um zu kontrollieren, ob die Stempler alle in Takt sind. Es gibt Mohnsteine während der Fahrt. Für die könnte ich sterben und töten.
Ein Brunnenhäuschen für Waschungen im Türkenschanzpark. Schöne türkische Kacheln. Wenn Du Dich nicht selber kennst, was nützen Dir die Bücher.
Alter Kasten, Uni für Bodenkultur oder so ähnlich. Ein Ausflugslokal und ich gehe vermeintlich durch den Raucher, aber wie wir bald darauf merken ist alles offen in dem kleinen Achteck aus Holz und es wird gequarzt was das Zeug hält, was mir meinen Joghurt mit Früchten etwas verdirbt. Selbst die Oma, die Suppe und Schnittlauchbrot isst und schwer nach Reformhaus ausschaut steckt sich danach gleich eine Filterkippe an. Innen sitzt ein vom Leben und Alkohol gezeichnetes Pärchen und sie trinken Aperol und die Frau ist verheult, darüber Luftschlangen und mehreren Bahnen zur Mitte hin und da hängt ein Luftballon. Es sieht wieder schwer nach Ulrich Seidel aus. Dazu passt natürlich eine Zigarette. Meine Augen brennen. Draußen baut ein Junge einen Schneemann, Oma und Mutter sehen gleichalt aus und der Schneemann bekommt einen Becher von McDonalds als Hut, den Strohhalm in den Kopf gesteckt. Bus fahren. Hier sind Villen und es wohnen die Leute darin, für die Meinl am Graben der Rewe ist. Schlickplatz.
Seit wann heißt Forum Austria Freyung, hat Piefke-Sunla ihm das neue Wort beigebracht und es ist ihre Geheimsprache. Der Platz heißt so und er bezweifelt, dass die Leute das Forum Austria kennen. Da könnte er auch Recht haben. Bildungsdagmar. Sie schreibt später warum es Freyung heißt. Schotten waren von der Gerichtsbarkeit befreit oder von Friedhof, auch Marktplatz. Rambo (der sagte Puff, nur einen am Gürtel…) ist seit 14 Jahren mit Rohschachtest zusammen. Russische Avantgarde. Rot, Petrol und schwarz sind als Farben Hammer zusammen. Es geht um Künstlerpaare und das eine erinnert mich stark an Heike und Georg aus Berlin. Die eine Frau hat den ersten weiblichen Akt gemalt als Frau und kann alle Stile. Sie hatte echt mehr Talent als ihr Mann. Ihr Selbstporträt ist naiv gemalt mit einem Augenzwinkern und macht uns gute Laune. Das wollen wir eher haben als den abstrakten Kram. Der Typ bei der Garderobe hilft mir über den Tresen in den Mantel. Das hatte ich auch noch nie. Kavaliere gibt es hier viele.
Im Schwarzen Kameel gibt es tollen trüben Birnensaft, der ganz weich und nach Fruchtfleisch schmeckt und saisonale Schnittchen, Kohl mit Geselchtem, schmeckt Hammer und wird deswegen auch nie langweilig, weil immer neue Sorten und dann die Klassiker. Sunla will solche Brotaufstriche zuhause machen. Brot backen sie ja auch selber. Es ist schön, wenn man alles besser kann und zuhause nachbaut. Diese Gabe ist uns nicht gegeben bzw. mir fehlt da auch der Ehrgeiz. Ich esse es gerne bei den Brötchenexperten (so heißen die Brote hier, die schmecken wir Gerster). „Home fucking is killing prostitution“. Wir kennen keine Bedienung im ganzen Laden. Generationenwechsel? Schwarz-weiß im Treppenhaus ist philosophisches Experiment. Es ist dasselbe Objekt, aber durch den Verlust der Farbe wirkt es anders. Da hatte Dagmar schon recht, die feststellte man schaut den Stuckmännern auf den Penis, was sonst nicht so ihre Art ist, aber die Oberflächen und Formen sind viel intensiver. Dagmar gibt mir den Klotipp, unten hinter dem Bookshop. Der ist Gold wert. Ich sage immer, wir gehen in die Oper, auch wenn es Theater ist. Halt Banausentum. Das Bühnenbild ist reduziert und sehr kraftvoll. Mir laufen die Tränen. Es ist auf die Fresse Theater und davon brauchen die hier, wir alle ganz viel als Gegengewicht. Burgtheater wie eine Kirche. Das ist mir zu viel. Wir hatten beim Reinkommen den Geheimaufgang benutzt mit niedriger Decke.
Sperl schließt. Im Phil gibt es leckere heiße Schokolade und wir setzen uns dazu. „Die Herrschaften wollen auch bestellen“ versucht die junge Frau gegenüber den Druck auf den Kellner zu erhöhen. Sunla denkt an Tupper für uns und bringt sie mit zum Essen. Mama Luis Sons. Die waren auf jeden Fall im Hakasan und haben sich von der Einrichtung inspirieren lassen. Hausgemachte Limonaden, Dim Sum, Hot Pot. Sunla und Andras folgen Dagmars Empfehlung und wählen den besseren mit Kokosmilch und Thaigewürzen, unserer ist sehr scharf. Der Hot Pot ist wie Fondue Chinoise und man macht sich eine leckere Suppe.
Wien ist eine Frühaufsteherstadt. Sperl schließt um 19:30 und Humana macht schon um 9 auf. Alleine hinfahren bevor Stephan wach wird? Ich will eigentlich mit ihm zusammen was machen, dann lieber auf den Gürtel verzichten.
26.01. 5 ist mir heute zu früh, schlafe noch mal und träume komisch. Ich bin im Nachthemd im Büro. Mein Betreuter hat geheiratet und die Frau will sein Haus teilen. Ich frage, wann er geheiratet hat und sage, dass ich die Scheidung gleich einreiche. Kurze Ehedauer, da wird nicht geteilt. Sie heult. Ich hake mich bei ihm ein um ihn zu stärken (Körpersprache, die Macht der zufälligen Berührung ein Psychologiemagazin hat eine Frau auf dem Flug gelesen und ich sagte zu Stephan, das weiß doch jeder und ich setze anfassen bewusst ein um Betreute zu stärken, das wirkt mehr als 1000 Worte). Sie können trotzdem zusammen sein von mir aus. Sie kennt sich mit den medizinischen Begriffen aus und erinnert ihn an seine Medikamente und unterstützt ihn dort und entlastet auch mich, soll aber nicht so geldgierig sein. So bestärkte ich jetzt sie. Ich verwechsele die Frauen. Die eine hat was mit Steuern zu tun. Sie putzen mein Büro, vorher hatte ich 2 eklig große Fliegen drin (die liegt bestimmt an den grotesken Perleninsekten in dem Laden im ersten, Ameisen und ein riesiger Hase aus Zuchtperlen, wir haben sie angeschaut beim Window shopping Dagmar und ich. Nebenan hatte ich nach Ohrringen für meine Mama gefragt (sie wünscht sich weiße zum Geburtstag), man musste klingeln und die winzigen Blumen aus 4 Zuchtperlen sollten 180 € kosten, voll überteuert und als ich „zu winzig“ sagte, verstand die Frau zu günstig, ja, die sind mir günstig (?), die anderen „kosten eh 1.000“ sagte sie dann. Im ersten wird man voll über den Tisch gezogen bzw. kostet alles das Doppelte und dreifache habe ich Stephan erklärt, alleine wegen der Mieten. Das ist für Wienanfänger, er gibt auch gute Trödler am Yppenplatz) und suchte eine Fliegenklatsche um sie zu töten. Sie waren dabei den Vorhang aufzufressen. Die eine, die ich fand in der Küche auf dem Schrank war defekt und zu schwach. Gleich weg damit. Monika hat auch eine und freut sich, wenn es hier weniger wird. Jetzt ist das Bad blitzblank und nass oder war es meine Schwiegermutter. Die sind auch da. Dieter lässt einen Dackel auf sich hochspringen. Er sitzt dabei auf der Couch. Sie sollen sich einen Hund anschaffen. Da freut sich auch Kathrin. Dann Fernsehbericht über meine Arbeit als Betreuerin. Alle Lobhudeln, sie haben jetzt Kinder und er geht ihnen gut. Was ich für eine tolle Unterstützung war und das sagen auch die Frauen der Betreuten. Der eine ist szenig und ich kann mich gar nicht an ihn erinnern. Der hat jetzt auch 2 Kinder und sie sind im Fernsehbericht im Kettenkarussell zu sehen. Ich kann mich gar nicht an den Filmbericht erinnern und werde aber auch interviewt und hatte an dem Tag sogar den Termin vergessen und war im Nachthemd (erzähle ich im Traum quasi den Traum). Wegen putzen und aufräumen stehen alle Tassen und Porzellansachen jetzt eng im Schrank. Vorne eine Kindertasse mit Untertasse und Teller. Sehr schön, mit Tierfiguren, aber brauche ich nicht. Verschenke sie indem ich frage, wer hat denn ein Mädchen und kann das gebrauchen, aber nicht gleich kaputt machen, vorsichtig behandeln, habe ich selber geschenkt bekommen. Ist vielleicht wertvoll, doch nicht teuer, die Preiszettel sind dran. Kathrin hilft mir die Sachen zu verteilen. Man kann mehreren was schenken davon, das ist gerechter. Ein Mädchen findet mein englisches Porzellanset (grün mit Jagdszenen gut, aber das will ich noch behalten). Eine Jazzband spielt und der szenige spielt mit und ich soll die Visitenkarten in den Korb legen (Namensseite oben) und verteile sie auch an interessierte Fans. Werde wach und denke wieder an die Anziehoptionen, aber jetzt ist es 8. Das passt. Ich denke an Apfelstrudel zum Frühstück. Stephan fühlt sich beleidigt und das war beim Einschlafen schon so und hält noch an. Wechselseitige Beleidigungen.
Sonnentortees gibt es bei uns auch. Die Janoschmarke muss ich mir merken, kaufe lose Nana Minze von Bergkräutertee.
Der Gürtel war ihr schon aufgefallen, doch die Tasche und eine 80er Discoleggings mit Grundfarbe schwarz für Steffi um die 3% zu kriegen. Lohnt sich null, nur aus Prinzip.
Wasser zum Kaffee heißt Mineral. Für 18,- € Kaffee aus einer WMF und sie haben auch asiatische Speisen. Das Westend ist für mich gestorben. Bei dem Inder mit dem Turban neue Fahrtkarte kaufen. Die Wien an der Donau Tasse mit Goldrand für Alex? Er hat schönen Schmuck um. Es sei alles was er hat und kein Safe und kein Zuhause, so dass er ihn tragen muss. Kindergarten „Zam, Zam“ und die Fickey-Station (phonetisch: Ficki). Hier will ja auch keiner wohnen scherze ich, wie Claudias Mutter wegen der geklebten und betagten Metalleingangstür bei Elena, Marcel schämt sich vor seiner Mutter bzw. deswegen kommt die aus Erlangen nicht zu Besuch. Die Bim durch den zehnten kenne ich. Eine Frau mit Kopftuch (um die 70) steckt sich den kleinen Finger in den Mund und dann ganz tief in die Nase bis zum Fingeransatz. Ich bin noch mehr beeindruckt als sie ihn rauszieht und ich sehe, dass er einen sehr langen spitzen Nagel hat. Das Gehirn kratzen und nichts anderes.
Es gibt einen Hip Hop Ball. Das wäre doch vielleicht was. „Bitte seien Sie achtsam, andere brauchen ihren Sitzplatz vielleicht notwendiger“ wird mein neuer AB Spruch. Warum immer diese sinnlosen Bandansagen in leeren Bussen, wer drückt den Knopf und sie weisen einen auf die Baustelle hin und die Einschränkungen, auch dann wenn man da gar nicht lang fährt!?
Museum ist auf den Gelände des Zentralfriedhofs. Toller Shop: „Der letzte Wagen ist immer ein Combi“. Falco Bestattung, die Fernsehübertragung, tolle Trauermode, Klingeln aus dem Sarg, d.h. die Strippe um die Glocke zu ziehen reicht bis dort hinein, ein Messer für einen Herzstich um das lebendig begraben zu verhindern, quasi sicherheitshalber vorher umbringen. Holzsärge mit Klappe, die nach unten öffnet und eine futuristischer Sarg, weinrot in Pillen-, Bobform. Der gefällt mir und schützt besser vor den Maden. Keine Rose schenkt man mir so viel bedacht wie die letzte. Ein besticktes Grabtuch mit dem Spruch: „Hier lieg ich und muss verwesen, was ihr seid, bin ich gewesen“….Schilder mit zu viel Text haben Tradition. Wir machen uns lustig über „Bitte sich festzuhalten“ in der Bim, weil Bitte festhalten auch reicht und 6 Buchstaben zu viel, wie Stephan meint. Ich kaufe eine Postkarte von der Leichenwagenstraßenbahn und hätte mehr kaufen sollen (die haben hinten so tolle Aufkleber). Die kriegt jetzt Frau Rolf und ein kleines Glas Honig aus den Naturgärten vom Zentralfriedhof für Michi, weil die haben hier auch Bienenstöcke und viele Tiere in den Anlagen, Dachs am Grab und Eichhörnchen streitet mit Krähen um Futter.
Eine Frau hinter mir sagt: Gips binden? Und ich denke Gipsbinden, aber es war eine Frage und ihrer Begleitung antwortet sie: Ja, hamse. Auf dem Rückweg Meixners, was wir erst nicht finden vom Gellertplatz aus. Da vorne das gelbe Eckhaus. Nein, ist anders Café. Ein Typ mit Plauze und Handwerkerkäppi ist laut-wienerisch am Telefonieren auf der Straße. Auf seinem T-Shirt steht: „Chill to the Max“. Weltklasse. Im Nichtraucherstüberl hängt ein Breugel aus dem KHM. Es ist echt gut gefüllt für einen Montag. Vielleicht machen die absichtlich am Wochenende zu, weil das auch so ausreicht. Stephan sagt, es hängt mit den Steuern und Löhnen zusammen, aber da ist doch Hauptkampfzeit in der Gastronomie und die Umsätze doppelt und dreifach und jetzt denke ich, so frei haben am Wochenende ist doch auch nicht schlecht, wenn man es sich leisten kann. Über die Motive bzw. kaufmännische Entscheidung wird spekuliert von unserer Seite her. Toll, man muss sich gar nicht zwischen saftig und fettig entscheiden. Ich denke zuerst, Beschwerde, wir haben kein Schnitzel bestellt, weil ich immer wieder darauf hereinfallen und denke gebacken ist im Ofen und nicht frittiert. Halt noch ein Depp und doch kein Wien-Profi. Die Panade ist perfekt und man kann beim Schneiden die Senfschicht sehen mit der es eingestrichen wurde und innen der Rostbraten. Wahnsinn, das können die echt. Mit der Beilage haben sie sich auch was gedacht. Zwiebelrostbraten (nicht gebacken) Bratkartoffel und Altwiener Backfleisch, Kartoffel-Endivien-Salat. Balance, Feng Shui der Wiener Küche. Grammelknödel auf Speckkraut (das können sie in keinem Gourmetladen der Welt besser) und die Kartoffelsuppe mit den Stückchen drin ist urköstlich. B’soffener Kapuziner, weniger besoffen als die Schneenockerl, die mit Schnaps serviert werden, Eierlikör und Stephan hat Recht, Granatapfelkernen, man hört das Knacken am Nachbartisch.
Die andere Gaststätte ist direkt ans Schwimmbad „rangepickt“, es geht um das Parken. Was nimmt sie Tafelspitz (hoffentlich ist der zart), bestimmt meint die andere. Trotzdem gebackene Leber, das macht sie sich so selten. Viel Sauce bei der gebackenen Leber, sie machen viel Gulasch und nutzen anderen Bratensaft, das ist nicht alles Lebersaft. Eine ist vom Pferd gefallen und hat einen Bandscheibenvorfall. Ein Typ geht mit 60 in Rente und was macht er dann. Er hat seine Modelleisenbahn (wie mein neuer Betreuter im Frederikenstift, scheint beliebtes Hobby bei Männern zu sein). Die Frau, die keine Freundin ist, eher wie eine Nachbarin ruft sie jetzt immer an um zu sagen „Ihr geht es gut, ihr geht es eh gut“.
Libro ein Notizbuch, damit ich das Handy nicht nutzen muss dafür. Jetzt habe ich auch eines, wie dieser Typ, der die ganze Zeit einzelne Buchstaben oder Zahlen und viele Querstiche dazwischen in ein Notizbuch schreibt beim Busfahren, was mir Rätsel aufgibt. Stephan sagt, er führt Buch, wie oft eine Frau guckt und die Striche sind Nieten, also nicht geguckt. Dann zu Sunla und das Handy in die Steckdose und ihr nacheinander das Klo vollscheißen. Ich spüle sofort, damit es nicht so stinkt, aber die Wurst liegt unbeeindruckt oben und hatte nur eine Dusche und der Spülkasten ist leer. Sie schenkt mir Thymian-Tee aus Istanbul und wir machen ein kleines Urlaubsexperiment und krachen dann bei ihr auf der Couch zusammen. Stephan fragt auf das Klavier bezogen: „und darauf sollen wir schlafen?“ Ich bicke an Stephan ran und rede und kichere viel und springe immer wieder auf. Irgendeine Fotoausrüstung wird nicht nach Österreich geliefert. Inklusion und Teilhabe hat mehr mit den Blicken der Mitösterreicher (und anderen Bewohnern) zu tun als mit einem pdf Foto was schlecht beschrieben wird. Das sehe ich später beim Umsteigen am Karlsplatz, ein Körperbehinderter im Rollstuhl versucht sich rückwärts aus dem Fahrstuhl rauszumanövrieren und die angeekelten Blicke der anderen Fahrgäste, keiner hilft.
Häkeln in schwarz-weiß. Man sieht das Muster viel besser. Ich schreibe auch viel sorgfältiger in mein Heft. Zwei junge Mädels machen eine Fotosession. Auch mein Blättergürtel ist die Farben verloren gegangen. Ich könnte ewig hier sitzen. Ein Leben in schwarz-weiß. Ein Raum mit heller Beleuchtung zum Nähen und wenn es auf Farben ankommt und hier häkeln und abhängen. Wiener Werkstätten nach Ohrringe für Mama. Hier ist die Qualität geprüft und man wird nicht übers Ohr gezogen. Wir haben keine Zottertrinkschokolade und waren so nah. Im Billa Corso (ich gehe wegen der Tüten hier her) hatten sie eine riesige Auswahl der ganzen Produkte, aber keine Grammel und Stephan meinte, die gibt es am Naschmarkt und das haben wir nicht mehr geschafft. Hätten wir lieber schon mal das andere einkaufen sollen und wer weiß, vielleicht gerade nicht verfügbar und da hätte es sie auch nicht gegeben. Ich denke, das Geld kann ich nicht mitnehmen und bin innerlich bereit 400,- € für eine schräge Perlenameise zu zahlen, aber die kosten eher 4.000 und der Hase hat ein Ohr voll mit Diamanten. Gut, das ist mir dann doch zu krass und ich würde das gleich verlieren und dann durchdrehen.
Ur kann man nicht nur an lieb ranhängen zur Verstärkung. Er war alleine in der Wohnung und urbrav. Es geht wohl um einen Hund. Stephan sagt, die brauchen schon die ganzen Flüchtlinge um die ganzen verunfallten Skifahrer zu versorgen in den Spitälern (laut Umsonstzeitung 400 am Tag). Erst zum H& M Home auf der Mariahilfer (ich hatte die Gastgeberin nach den tollen gemusterten Spültüchern gefragt und dachte die sind nur Klamotten. Ich kaufe eins zu wenig, weil ich das mit dem grafischen Muster, was an orientalische Fliesen erinnert Larissa schenken will. „I’m a survivor“ und „Grow up“ Blumenübertöpfe für Hippster, metallic und Schrift, aber gefällt mir. „Es hat aufgehört zum Regnen“. Man ich rede schon wienerisch. Der Regen hat aufgehört korrigiere ich mich selber. Dann kaufen wir die beiden letzten Topfenstrudelstücke im Sperl auf (Apfelstrudel vom Sperl hatten wir diesmal gar nicht, das ist hart, wie hart weiß ich erst seit heute und dem Café Westend) und lernen das Jelinek kennen. Fragen nach der Richtung und eine junge Frau weiß, da ist ein Spar an der Ecke. Sehr schön abgenutzt und der Ofen bollert. Andras, wenn Sunla angeblich zuhause arbeitet, bestellt sie den ganzen Tag Sachen im Internet petze ich. Der Gespritzte schmeckt mir besser das Champagner gestern in der Burg, erfrischend und wenig Alkohol. Speiseauswahl klein, aber Käsebrötchen liebevoll. Der Rocker von der Party (auch sehr nette Frau) vertritt Julia. Wir kennen das Hader-Programm, aber ich genieße es trotzdem. Alles Grau, die Häuser, die Gesichter, er hat heute einen Leichenwagen gesehen und gute Laune bekommen, weil der wenigstens schwarz war. Ein Lied: In 70 Jahren wird keiner mehr wissen, wer Du warst und Deine Magnetsammlung am Kühlschrank und unsere Liebe…. Er sagt, die Altersgereiztheit im letzten Drittel sei toll. Man sagt im Interview, keine Ahnung, weiß ich nicht und bringt das Gegenüber aus dem Konzept. Das Stadthaus ist nicht einfach eine Stadthalle, sondern wieder superschön und urgemütlich mit einer tollen 50er Jahre Lampensammlung und gemusterter Tapete mit Autogrammbildern (Transen in schwarz-weiß). Abschied ist traurig. Ich könnte noch in der Bar verweilen und ein Hühnerlebercrostini mit Preiselbeeren essen oder ein vegetarisches Toast mit indischen Linsen und Tofu, aber ich traue mich nicht vor der Gruppe weiter zu fressen. Wir müssen unseren Hedonismus und das unentwegte hemmungslose Fressen etwas verbergen. Was soll ich machen. Kann es Sunla nur so erklären, ich bin wie ein Pornostar beim Essen, ich kann immer. Wir sagen baba und erledigen stattdessen das Kapitel Waldviertler. Ist gut besucht. Der Profi vor mir nimmt eine Pfefferoni dazu, aber die Silberzwiebeln schmecken auch super. Leberkäse (Chili und Käseleberkäse) haben wir noch vor uns.
27.01. Irgendwas geträumt, weiß ich aber nicht mehr. Es ging um einen Schatz auf einer Insel und Jahre ackern wir dafür (6 und immer pärchenweise aneinander gebunden zum Arbeiten, Feldarbeit und so was (und wollen ihn dann aufteilen und es ist kaum noch was da. Vom Gold nur Krümel statt ganze Barren und von den Diamanten auch viel weniger. Das gibt Streit, weil einer hat ihn vielleicht vorher an sich genommen. Das Polizeiboot ist an der Insel gelandet und ich bin zur Stelle und begrüße die Ordnungskräfte. Die Heizung knackt nicht nur, sie spielt ganze Stücke. Viertel vor 7. Michi schreibt aus Lissabon, wo die Reliquien ihn weiter verfolgen und es ganze Schränke davon gibt. „Und im Landesmuseum hätte ich mir fast eine Schabe-Madonna gekauft. Die war aber nicht wirksam, da nicht gesegnet. Eine Schabe-Madonna ist gepresster Lehm mit Knochenmehl oder anderen eingerührten Körperteilen. Der Lehm wird dann in Madonnenformen gepresst. Bei Bedarf kann man den Kranken oder Bedürftigen von der Madonna was ins Essen „schaben“. Auch eine super Erfindung.“
Zotter und Marillenmarmelade vielleicht am Flughafen? Sonst nächstes Mal. Im Treppenhaus Baugeräusche. Da wird eine Wohnung hergerichtet. Ich denke an Tafelspitz, aber mit frischem Kren. Das sind so meine Tagträume.
Nach einem Billa fragen (und nein kein Interspar, das nutzt mir nichts wenn ich eine Billa-Hausmarke will und suche). Sportstudio mit Tanz. Trinkflaschen und ein Kruzifix an der Wand. Der Cocker mit dem Beißkorb quietscht vor der Tür. Frauchen ist englisch-sprachig. Billa kennt keiner einer, aber ich, wenn ein Bipa da ist, ist der Billa nicht weit. Das sagt die Erfahrung. Hatte ich doch gesehen, gut, der ist etwas versteckt und verkleidet außen. „Sweet Memories“ als letzte Station. Raucherbar, sie putzt mit Glasreiniger und macht uns nebenbei einen kleinen Braunen. Gute Kraft. Aus dem Radio kommt „urpeinlich“ und ich übe schon mal: ich war urpünktlich werde ich sagen und das als Verstärker überall ranhängen. Die Frau hat Bezüge nach Hannover (die Freundin des Chefs wohnt da mit ihren Kindern). Sie gibt Tipps, Hundertwasser und im Carmen gibt es die besten Kartoffelpuffer. Da kommen sie von überall her wie für die Martinigans von Retzineck (oder wie der heißt, spreche es falsch aus und sie verbessert). Und der Billa wo wir waren schließt eh, weil ein Hofer daneben aufgemacht hat und der nur klein war und hatte immer die Hälfte nicht von dem was man braucht und ein großer Interspar auch ums Eck.
Nehmen Paket an in fremder Wohnung für den Nachbarn und halten am Gourmetspar an der Seestraße, direkt an der Station und ich kaufe Trinkschokolade. Eine Frau im Kamelhaarmantel mit blau-grauem Farbverkauf. Superschön. Hammer. Der wird vielleicht auch mal bei Humana hängen, aber dann für eine andere. Rebhuhn in der Schlickgasse, der Eingang mit Weinfass, sieht sehr speziell aus. Urlustig. Nächstes Mal? Einer der rechten Politiker zeigt sich mit seinem 26-jährigen Austromodell auf dem Jägerball. Die Tennisbälle von ihr sind gut platziert. Terrorwarnung für den Opernball. Lottozettel mitgewaschen und das lustigste ist: Neuer Planet entdeckt und die bange Frage: Sind jetzt alle Horoskope falsch? Oh mein Gott.
Ist so leer im Meixners, dass ich mal Tacheles reden kann. Ich steh auf den Laden und sie sind endgeil, also urgut und ich habe mir frischen Kren zum Nachwürzen überlegt. Sunla brachte mich darauf, weil sie das beim Asiaten macht mit scharf und Chili, weil der Tafelspitz ist mir zu lasch so wie er hier gegessen wird mit Apfelmus, nein, nichts weglassen. Ich mag das alles auch total gerne, halt noch was zum Nachwürzen. Ja, kein Problem. Ich mag die ältere Frau, die reinkommt, schwer atmet und genau weiß was sie will und bestellt bevor sie sich hingesetzt hat. Ein Soda-Citron, aber nicht zu kalt. Gebackene Leber und dann wird wegen der Beilagen diskutiert. Das ist so gut beobachtet in dem Mein Kampf-Stück von Tabori, immer geht es beim Essen um die Beilage und sie fragen sich gegenseitig: „und welche Beilage? Kein Salat?“ Die Anzugträger hat er gefressen. Tisch reserviert und wollen sich umsetzen. Ich denke komisch, zu viel Zugluft, sind doch Männer und höre wie der Inhaber zu ihm sagt: „wir sind hier im Wirtshaus und nicht im Büro“ und augenrollend zu mir: „Geheimnisträger“. Ich spreche sie auf die Deko an. Das machen Cheeef und Cheefin. Er hat von einer guten gelernt, die für den Berufsverband Tourismus oder so die Deko gemacht hat und vor 2 Jahren viel zu früh verstorben ist. Thema Winter. Holz und rote Beeren. Der Scheißfasching mit den Luftschlangen geht ihm am Nerv. Kunstschnee im Rexglas wird auf den Kaffee gestreut. „Die Leut fressen alles zam“. Die Leut sind so deppert, Nüsse aus der Deko fressense auf, hams geschmeckt, Antwort: ja, er dann: waren aber 12 Jahre alt. Amalienbad. Rambo ist hier mal doof angemacht worden in der Sauna, aber mir gegenüber so tun als gäbe es nur einen Puff am Gürtel und er weiß nicht, was ich meine. Männersauna, hallo? Er hat es doch auch gewollt. Wolken mit Granatapfelregen. So, das wird umbenannt, die Schneenockerln. Trauerrede nicht geschrieben, aber viele Anregungen dafür und die Zugfahrt nach Stuttgart wird reichen. Ich kann gut denken bei vorbeifahrender Landschaft und habe auch schon 10 Seiten gleich geschrieben. Es geht darum eine Struktur zu machen und die Essenz herauszuarbeiten, aber das wird mir gut gelingen. Keine einzige Postkarte getuscht, nur das Material gesammelt. 2 gelbe Federn für Sunla zum Abschied.
Zam, zam, zam um seine Sportflasche auszutrinken. Da denkt man, wenn man Richtung Heimat fliegt, sprechen die wieder astrein hochdeutsch, aber die Frau im Flieger lispelt derbe und kann kein Englisch und redet wie Mini Mouse Sextelefon. Sympathisch ist, dass sie bei ihren Durchsagen selber total lachen muss als hätte sie was inhaliert was breit macht und eine komische Stimme. Der Pilot erinnert an Hader mit dem „small word treasure“ and „third teeth probleme“. Er sagt tatsächlich: „That is all from my side“. Wie lustig ist das denn? Landen kann er gut.
Ich kenne mich (und nicht die Bücher) und weiß, dass ich nach einer Reise nicht zum Sport gehe, deswegen habe ich mich auch gleich abgemeldet. Noch kurz ins Büro, das muss sein.
Schwarzfahren in Hannover. Fahrkartenkauf hat nicht geklappt. Bahn fährt aber los und nur alle halbe Stunde. Stephan rät mir auf die Kontrolletti zuzugehen (ich wäre klammheimlich ausgestiegen) und die hat auch ein Gerät in der Hand, verkauft aber angeblich keine Fahrkarten und spricht mit süddeutschem Dialekt und will meinen Ausweis sehen. Der Zug hält noch an der Station und dann schnell raus hier (fliehen vor der Kontrolle) in Langenhagen Pferdemarkt oder was das ist und auf den Bus warten. Und ja, kostet 3,40 € und die Automaten wäre nicht einfach manchmal und Kontrolleure wären grausam weiß die Fahrerin zu berichten. Protec sind unsere Hausbesorger. In Wien heißen sie Attensam und Dimi. Wir tuckeln nach Hause und treffen Karin im Hauptbahnhof. Georg war eine Woche in Italien und was meinen wir, wie sie übereinander hergefallen sind als er wieder kam. Ja, wir waren in Wien und New York will auch geplant werden.
Zuhause im Büro 31 auf dem AB (und noch ca. 10 Nummern ohne Ansage).
Gut, dass ich nicht einen halben Koffer bunter Häkelwolle mitgeschleppt habe. In schwarz-weiß da in dem Treppenhaus wäre sich das eh nicht ausgegangen. Ich bin wieder neu verliebt. Ich will hier nicht wohnen, aber so oft wie möglich her kommen.
Keine einzige Karte getuscht.