Asiaten im Bett und zwei Todesanzeigen

09.01. Traum: Frau Frey im Garten bei uns. Ihre Mutter will, dass sie auch mal in Wien auftritt und bei einem Gastauftritt im Ausland hat es den Zuschauern so gut gefallen, dass sie eingeschlafen sind. Ich könnte mal in Wien vorsprechen und sagen, dass es ihr halt ein Herzensanliegen wäre, der Mutter der Frau Frey. Die Familie wohnt in Süddeutschland und restauriert Häuser, um dann selber im Neu-/Flachbau zu wohnen, wie Stephan das kommentiert. Sie räumt bei uns im Garten auf, bei den Müllcontainern. Ich trete in Hundekacke, sie hatte mich noch gewarnt und ich sage, ach so, das war das Dunkle. Zeige dem Hund meinen Schuh und er frisst es. Bei uns wird vielleicht was frei im Dachgeschoss. Das würde ihr gefallen und sie hätte eine schöne Aussicht. Werde wach mit Stephan zusammen. Weckerbatterie ging nicht. Er hat von Park in Wien geträumt mit lauter tollen schwarzen Hunden und er ruft unseren (der sonst immer kommt, wenn er gerufen wird) und versucht sich darauf zu konzentrieren und hier wird sogar ein Esel ausgeführt. Das findet er natürlich toll. Er will in die Kestner nach meinem Yoga, läuft nur noch bis Morgen. Ich brauche grüne Wolle. Stephan fragt nach Theater in der Glocksee oder Bach in der Neustädter Kirche, Rote Reihe heute Abend. Da sind auch im Leibnizjahr einige Veranstaltungen, u.a. ein Vortrag, wie lebte er in Hannover, aber erst im November. Nein, jeden Samstag von April bis November, so. Candide ist Leibniz-Oper? Hat zumindest scheinbar was mit ihm zu tun. Oh Gott, wieder schlimme Bildungslücke. Glockseetheater nächsten Freitag.

Foto bei fb „großer Hund passt auf mein Fahrrad auf“. Dogge. Kenne ich den Hund und lustiges Foto. Ich soll Akten durchschauen, was weg kann und vertiefe mich darin. 10 vor sagt Stephan Bescheid, dass ich los muss. Ich bin schlecht drauf und hektisch und beschimpfe ihn, dass er Yoga verhindern will und ich nicht abgehetzt hin will, aber das ist ja meine Entscheidung. Ich sollte es als Training sehen und meine schlechte Laune verursache ich, könnte mich auch freuen, dass ich genau 1 Minute nach der Zeit pünktlich auf der Matte liege und alles geklappt hat. Die Vertretungsyogalehrerin erklärt toll und ich mache die Kobra ganz bewusst und mehr aus dem Bauch und mit geradem Rücken. Sie kann das sehr gut und ich sage es ihr anschließend unter 4 Augen. Die arbeiten nicht alle in der Yogawerkstatt. Das ist nicht Bikram mit dem Schneeballsystem und 12 Lehrerinnen auf einen Schüler. Eine Mitturnerin (groß und kräftig wie Sieglinde) hat Borderline und muss uns immer mitteilen, wie es ihr geht. Auf die Partnerübung will sie verzichten, weil die Reflux davon bekommt. Ich mache mit der gut aussehenden, englisch wirkenden jungen Frau, die mir sehr sympathisch ist. Sie hat große, schmale Füße auf die ich mich setze. Ich bin vorsichtig und möchte, dass es ihr gut geht in der Partnerübung. Die Band mit den deutschen Texten heißt Berge, jedes Wort wird wichtiger usw. Glitzernagellack an nur einem großen Zeh der Trainerin schaut aus wie ein komischer Nagelpilz, ist ihr Drischti. Sie fragt nach einer Steffi. Ja, das ist meine Freundin, hat es wohl nicht geschafft. Ein Tag kann sein wie ein ganzen Leben. Bin ich dann am späten Nachmittag angekommen?

Stephan wartet vor der Tür. Hätte den Stollen verschenken sollen an die Yogalehrerin, der in meiner Tasche zerkrümelt. Wie kommen die Möwen ans Steintor? 1. Stock. Irgendeine türkische Feier. Die Mädchen haben weiße Polyesterkleider an (Feierlich-Modus). Die Erwachsenen haben kleine Körper und große Köpfe. Ein Mann soll sich eine gute Frau nehmen statt 4 oder 5 (der Prophet hatte wohl mehrere), er kommt nach Hause, die Wohnung ist sauber, die was mit Zwiebeln und Tomaten macht. Die Frau muss den Mann auch als Mann akzeptieren weiß die Mutter von Montag aus dem Wartezimmer der Straf- und Sozialrechtskanzlei. Junge Frauen sehen aus wie Kerle und sind grell geschminkt neonaorange farbener Lippenstift. Hand vors Gesicht, wenn man gefilmt werden soll und die Oma mit dem Kopftuch daneben wedelt immer mit der Hand, nein, nein nein. Das wird bestimmt tolles Video. Die schwerbewaffneten Kinder lassen sich immerhin filmen. Prinzessin Lea mit der Hakennase und dem Leuchtschwert und der Krawalljunge aus der Kanzlei und der etwas sanftmütigere, kleinere mit den Locken, den ich süß finde und seine Mutter lässt ihn abfahren. Babies werden von den Tanten grob angetoucht. Mit dem Finger immer wieder schnell und kräftig auf die Nase hauen ist nicht so das was Babies mögen, soweit ich es weiß. Kinder wollen mit dem Vater mit nach draußen. Der geht rauchen und das sind Kinder, die das nicht mitkriegen sollen (?), dann lieber ein Handyspiel um sie beschäftigt zu halten. Diese bunte Limo ist so beliebt und das verstehe ich nicht. Das Apfelküchlein mit dem Keksteig schmeckt super. Die können nicht nur Baklava, sondern auch was die Deutschen mögen, Käsekuchen z.B. Der Mocca schmeckt gut, tropft aber aus dem Zwischenraum zwischen Innentasse und Außenübertasse. Die Bedienung hat eine krasse Gesichtsbehaarung und Stimme, wie Instrument kaputt und gefällt uns beiden. Den würden wir mitnehmen.

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In der Kestnergesellschaft ist eine Arena aus Sperrholz aufgebaut. Die Hippster haben Seminar und feiern das richtig ab. Möwe Markus, treffe Uni-Frau in der Schlange beim Fairkaufhaus (sie hat Ehrenamtskarte), die Entensalzstreuer hätten ihr nicht gefallen. Ihr Enkel ist 24 und mit seiner Freundin zusammen gezogen und die sammeln Porzellan mit Goldrand. Ich kaufe den Vetri-Hund mit dem irren Blick besser als mit einem echten nach Hause kommen und neue Wolle und wir humpeln zu einem neuen Café in der hässlichen Nebenstraße wo früher ein Spielwarenladen drin war. Betreiben Polinnen. Die Knie-OP haben sie versaut und ihr einen Fragebogen geschickt. Nicht Radfahren können ist scheiße. RLC. Die Profs drücken sich und sagen, sie hätten keine Ahnung, aber wenn Studenten angelernt werden können, dann sind sie wohl auch qualifiziert. Kuchen schmeckt bei Efendi Bey viel besser, als die Baisertorte, die nur eindrucksvoll ausschaut, wie ein Scheiterhaufen, aber der Teig schmeckt nicht und hat Marmeladenschicht drauf und das zu Kaffeebaiser, das schmeckt echt nicht, aber Pflaumenmushörnchen würde ich noch mal probieren (konnte das Wort kaum entziffern) und Piroggen, gefüllte Teigtaschen haben die auch. Hässlich eingerichtet, Kaffeevollautomat, aber man muss alles unterstützen was an gastronomischen Unternehmungen an den Start gebracht wird und keine Kette ist. Bei Gothe geht ein Göing rein. Backshop. Göing, Backshop. Bimmelrentner, erschreckt mich und regt mich auf, bimmelt alle vor sich weg. Der Typ von der Beratungsstelle Deisterstraße hat eine Freundin und schaut etwas aus wie mein Hund aus Vetri. Erdbeeren an Stephans Fahrrad (Ventilkappen) sehen aus wie welche an der Autobahn, schön dreckig, vor allem die hintere Beere. Mein Bauch ist so weich. Da kann man wohl gut reinschneiden. Früher wäre ich schon tot am geplatzten Blindgarm.

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Die Kirche ist auch hässlich, wie ein barocker Pferdestall ohne Altar und Fenster haben sie sich auch gespart. Schaffen wir es hier noch den Altersdurchschnitt zu senken? Ich glaube nicht. Schlimme Kurzhaarfrisuren mit Strähnchen. Lese Steffis lange SMS und schaffe es nicht zu antworten. Der Dirigent sieht aus wie Jon Lithgow und ist ganz Feuer und Flamme für Bach, der 10 Kantaten in einem Monat im Winter 1725/26 innerhalb eines Monats geschrieben hat und die strotzen vor Kreativität, nichts mit abschreiben und übernehmen. Kantaten sind so Stücke, die aus mehreren Teilen bestehen entnehme ich dem Programmheft der Nachbarin, Kantaten geschrieben wie ich Häkeltücher, was? Das ist schon krass, dass das fast 300 Jahre her ist und der Typ immer noch ein feuchtes Höschen bekommt und es nicht nur ihm so geht. Er überschlägt sich fast vor Begeisterung und die Stimme ist sehr trocken. Ohne Asiaten geht hier nichts. Die Solisten usw. Ich mag das glänzige Blechblasinstrument. Die Texte sind sehr religiös und eine Textzeile wiederholt sich immer (Rezitativ nennt das Paps). Gut, das war sein Auftraggeber, die Kirche. Das Salsicciarisotto schwimmt in Öl, die Rosenkohlblätter zu 10,90 € sind überteuert, die Frau mit der Betonfrisur ist unfreundlich, wir sitzen im Kabuff, die Rechnung ist falsch. Ich muss hier nicht mehr hin als Stammkunde.

Häkele jetzt ein Dreiecktuch für den Hals, nicht als Deckenelement und mache dafür ganz viel auf. Will es aus feinerer Wolle macht, damit er nicht so grob ist und kratzt. Habe kleine Wollreste vom Fairkaufhaus und ein lindgrün, aber irgendwie sieht es nicht so gut aus. Natürlich gab es Kannibalismus bei der Arktis-Expedition, wenn man sonst verhungert wäre, die Menschen hängen am Leben, was sonst? Wie kann man sich darüber wundern im viktorianischen Zeitalter. Die querulatorische Betreute, die in der Schweiz wohnt versucht mir ein Einschreiben per mail zu schicken und meine mail nach Australien an den Vermieter in der neuen Betreuungssache kommt als unzustellbar zurück. Stephan hat Rottweiler-WG für Wien gebucht. Nein, er hat fb geguckt. Kommt nach 1,5 Stunden wieder und verkündet mir das demonstrativ als wäre er drei Wochen verschwunden um mir mitzuteilen, dass er die Zigaretten jetzt gekauft hat. Der Typ hat wohl gerade bestätigt. Es ist 1 Uhr, wir gehen ins Bett. Ich bin müde, Stephan ist wieder vor mir dran mit Schlafen.

10.01. Traum: Wir sind auf Reisen mit den Jungs aus Hamburg. Rufe den Wohnungsvermieter von einem Flughafen an, erzähle auch mehr aufgeregt die ganze Geschichte. Irgendein Maskottchen hat 50 jähriges Jubiläum und ich kaufe das Marshmelloweis dazu. Einer Oma erkläre ich, was das ist, wie Mäusespeck, sehr süß. In dem Feinkostladen riecht auch der Kaffee gut. Soll ich davon ein Kilo kaufen oder machen wir das vor Ort in Italien? Lasse alle riechen und mitentscheiden. Als wir ankommen, sieht man das Meer direkt durchs Fenster, eine schmale Stelle. Die Felsen sind schwarz, im Wasser schwimmen verschiedene Quallenarten. Die Runden kommen auf mich zu, kleben am Körper fest und ich ekele mich. Thomas weiß, was es für welche sind und, dass sie am Körper festkleben. Es ist keiner da zur Übergabe der Wohnung, frage die Frau am Kiosk, dann rufen wir die Kontaktperson an. Hatte ich nun 15 Uhr gesagt? Der Vermieter hat es offenbar nicht so verstanden. Macht nichts, wir setzen uns ans Meer und warten. Leider können wir gerade nicht das Boot der Kioskleute benutzen, was sonst dazu gehört, weil sie es selber tun. Das hat mir die Kioskfrau auch schon gesagt, hier ist eine überdachte Ladenpassage und lauter Brunnen mit Booten, wie in Venedig. Am Strand an einer engen Stelle auf Felsen sitzen mehrere Männer und die Jungs bei ihnen. Ich nehme Platz auf einem freien Felsen, ein Typ/Einheimischer angelt und alle schauen zu. Es sind Freaks. Man stellt sich vor. Einer ist Amerikaner und heißt Blue Ink, weil er früher lange blaue Haare hatte und damit schreiben konnte. Jetzt hat er kurze, ist in unserem Alter und sehr sympathisch. Eine Schildkröte droht in das Fleisch am Haken zu beißen. Nein, nicht sie. Yunfeng greift ein. Sie beißt stattdessen in mein Kleid und ich setze mich um bzw. stelle mich dann hin auf die gegenüberliegende Seite. Können wir ihr nicht ein Stück Fleisch/Fisch ohne Haken geben und was abschneiden? Ich gehe mit Yunfeng mit einer Katze Gassi. Die kackt oben auf eine Mauer und das hat eine komische Konsistenz. Hat sie was Komisches gefressen? Wir warten bis die Kacke abkühlt, bevor wir sie dann wegnehmen, beschließen wir. Steffi Bruhn kommt an und wir freuen uns. Sie und Stephan haben die Oyster Cards griffbereit und ich suche meine in einer der Tüten. Habe schon gemusterte Unterwäsche-Sets gekauft und alles hat diese asiatische Grafik mit Herzen und toller Schrift und Heidi-Figuren und Dinos und Steffi und ich freuen uns und ja, deswegen müssen wir das alles aufheben. Es ist zehn vor 9. Ich schaue auf den Wecker und Stephan fragt. Gestern hatte mein linkes Knie weh getan und jetzt mein Ellbogen. Irgendwie verlegen, glaube nicht, dass das Yoga schuld ist. Ellbogen ist nicht so schlimm wie Knie oder Schulter. Für Kirchenbesuch muss man früher aufstehen, aber heute ist das Wetter zu eklig. Bach hat über 100 Jahre vor dieser Arktisexpedition gelebt. Richtig krass.

Heute Abend zum Gottesdienst Bach um 5? Claudi hatte Schwelbrand durch Trockner und Glück gehabt. Gott sei Dank. Ich spaße zwar, dass sie nicht an den Sachen hängt und sich halt neue schwarze Strickpullover besorgen kann, aber das ist natürlich nicht so. Ihre Mutter mit dem jugendlichen Körper und den Waden von Claudi ist so lieb und wollte mir Brombeergelee mitgeben, weil ich das doch so gerne mag. Denen muss ich mal schreiben. Ja, stimmt schon, warum nicht den Teneriffa-Kreis um meine Schwägerin erweitern, wenn die Lust hat, zur Familie gehört sie auf jeden Fall. Nein, das mit dem anderen Rhythmus ist so, die sind nicht schlecht drauf, aber das zusammen leben ist schwierig, wenn man einen anderen Beat hat. Meine Tante ist auf der Intensivstation und wir sollen nichts wissen. Der Sohn der Putzfrau ist Krankenwagenfahrer und hat sie einliefern lassen. Sie hatte nicht 2 sondern 3 Eigentumswohnungen und eine verschenkt und die Nachbarin spricht von Borderline. Da nutzt einem das Geld auch nichts, wenn man nicht die geistige Freiheit hat es einzusetzen. Paps ist ein Ferkel, aber hat schon für mich gebetet. Das stimmt schon, wir sind eine Zumutung und verkaufen das als „originell“. Das ist wie ein schlecht erzogener Hund, bei dem man sagt, das sei seine Eigenart. ich muss da auch aufpassen und habe den Stiftbruch umgekippt in die anderen Stifte, große Sauerei. Ich bin gerne Ferkel und verspüre einen unwiderstehlichen Impuls, Stephans Brille zu falten und in seine Teetasse mit Milch zu versenken. Gott sei Dank kann mein Mann darüber lachen. Karte für Lisa Arnold. Seit wie in dem Stück waren liegt der Fluch auf uns oder ist es eine Psychose? Akten, die die Lagerzeit erreicht haben durchschauen. Leckeren Tee mit leckerem Vollkornbrot. High Tea ist ausgebucht nächsten Sonntag (und Samstag auch, krass, hatte ich unterschätzt). Kunst ohne Kulinarik, macht das Sinn? Jetzt kommt raus, wir wollten doch lieber das Leckere. Gedankenübertragung mit Heike. Sie sitzt am Faschingskostüm und Georg ist gestern in den Baumarkt gefahren und hat Kleister gekauft. Extra für mich. Hütchen wollen mir heute nicht gelingen. Sieht alles scheiße aus. Schick Claudi das Foto vom Sammelteller, den ich nach Hamburg schicken wollte (Hannover und Göttingen zusammen wegen Lena). Hinten so schön geflickt und was ist eigentlich dieses Weserbergland.

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Die Auftrennarbeit, die seit Wochen im Wintergarten liegt, landet im Müll (keine Geduld) genau wie die Kekstotenköpfe von Sunl, die kleben und ich will keine Viecher und keinen Ärger. Keine Nerven, weg damit.

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2 Liter frischen Saft aus dem Entsafter trinken, Cousine anrufen, der Pudel wurde genetisch getestet und soll Nachwuchs erzeugen. Gibt es nicht schon genügend Hunde auf der Welt? Gut, sie will gute Hunde machen (da spricht auch einiges dafür). Wir seien die einzigen, die ihren Ex mochten. Sie hat immerhin mit ihm geschlafen. Jetzt ist die Zweisamkeit mit der Tochter wieder hergestellt. Salami-Käse Toast, gebacken mit scharfem Tomatensaft. Häkeln. Vor Wien nach St. Gallen oder Innsbruck. Das schaffe ich nicht. Da hat Xenia Hauser eine Einzelausstellung, aber das sind nicht 150 km, sondern eher 250. Nein, das ist mir zu viel und viel hilft nicht immer viel auch beim Reisen. Vegane Tussis, die mit falsch verstandener Tierliebe Chihuahuas quälen. Mein Gott ist das verlogen.

11.01. Traum: Wir haben Jahreskarten fürs Rodeln. Das ist eine lange Bahn. Ich fahre Fahrrad in einem Treppenhaus und immer die Rampe runter und an den Passanten vorbei. Wollen wir gleich Karten fürs Open air Kino kaufen heute Abend. Es würde knapp werden meint die Frau an der Kasse. Das wird mir vielleicht zu viel und erst mal meine Eltern fragen, ob sie wollen, wenn dann 4 und bis heute Mittag tut sich da nichts. Irgendwelche Insekten. Ich habe noch welche dabei (unterschiedlich groß, können sich zusammen rollen wie Kellerasseln) und schütte sie auf den Acker und will sie zertreten, aber schaffe nicht alle und eines beiße mich durch meinen selbstgestrickten Socken. Die bohren sich durch die Haut und legen Eier und man hat länger was davon. Das ist unangenehm. Nachdem die Mission beendet ist stirbt es.

Will Fahrrad neu lackieren lassen. Blassgelb. Vielleicht nicht dieses Jahr, aber irgendwann. Wie oft macht man das beim Auto?

Die hilflose Frau in der Neurochirurgie. Sie ist sehr groß. Sie wollte ihn nicht wieder und an ihrem Geburtstag stand er einfach vor ihrer Tür. Er ist Waise und im Waisenhaus aufgewachsen und hat keine Familie. Die Hirnblutung war an meinem Hochzeitstag. Zwischen heulen und husten, ein hilfloser Mann krümmt sich in die Embryostellung und wirkt völlig verloren. Der junge Arzt sagt, das sei normal. Das wirkt aber auch überfordert und/oder gefühlsbehindert, die vermeintliche Routine und Normalität bei so was. So tun als hätte man alles im Griff, was aber keineswegs der Fall ist, weil man nichts weiß, zumindest nichts Wichtiges. Der Asiate hat nur Augen für mich, wir denken erst, er kann nur in die eine Richtung schauen und ich stelle ihm seine Ex vor, die auch da ist, er soll mal schauen, wen ich mitgebracht habe. Das interessiert ihn wenig, er ist wie hypnotisiert von meinem Schmuck, meine Schleife im Haar hat es ihm besonders angetan. Die Pfleger machen sadistische Spiele mit einem anderen Opfer/Patienten als ich nach der nächsten Station frage. Hier ist derbe Baustelle. Die Ex tätschelt ihn an der Wange und spricht wie mit einem Baby. Sie ist sehr überfordert und ruft mich gleich nach 2 Stunden im Büro an. Sie soll mich mal einen Tag machen lassen.

Frau Mittelfeld ist eine Etage darüber. Ich will mich nach dem Zimmer erkundigen und denke, die Stimme kenne ich doch. Sie telefoniert im Gang und sitzt auf gepackten Sachen. Was für ein Stehaufmännchen. Vorne sieht die Frisur normal aus, in der Mitte rasiert und eine Verpackung, ähhh Verband meine ich. Pflegebett? Braucht sie nicht, aber hat bestimmt eine bessere Matratze und sie ist einverstanden. Sie hat gestrickt und der anderen Frau bei ihr im Zimmer, die dasselbe hat, der Armen geht es gar nicht gut, die kann nicht sprechen, nicht laufen, nicht essen. Kleckert alles voll. Ist Zumutung. Sie hat nach der OP Selbstgespräche geführt und sich überall gezwickt. Ja, sie raucht, aber weniger, was soll sie lügen. Sie hatte Kopfschmerzen auf der linken Seite und rechts Ausfallerscheinung und dachte halt verlegen. Das war der Tumor mit Krampfanfällen und neurologischen Ausfallerscheinungen.

Briefkasten von Herrn Schwitzehand habe ich seit Wochen nicht geleert, ist voll mit Werbung und der Mitteilung des Vermieters, das sie Mäuse haben und Giftköder ausgelegt werden. Der Buch- Wolladen begeistert mich nicht und ich gehe wieder oder weiter Sockenwolle in Neon zu kaufen. Meine Tante auf Intensiv, unverändert und nicht ansprechbar. Was soll ich da eine polnische Pflegerin suchen, die sie Tag und Nacht betreuen kann und nein, ich kenne auch keine in Süddeutschland und zudem sehe ich keinen Sinn darin eine zu suchen.

Das Insolvenzgericht, ein unfähiger Richter (Doktor-Titel und dann noch Landgericht), der meint ich brauche eine betreuungsrechtliche Genehmigung. Nein, betreute Person hat alles selber unterschrieben und keine Einschränkungen. Was soll genehmigt werden, könnte mich aufregen bzw. tue es. Mein Fehler war wohl, dass ich das Problem überlesen habe.

Der Typ kommt aus Neuseeland und arbeitet in Australien. Telefoniere mit der Botschaft. Der englische Akzent meines Gegenübers ist schwierig und mir fallen die englischen Worte nicht ein. Man muss schauen, ob Australien ihn zurück nimmt, wenn er nicht mehr arbeiten kann und ein Sozialfall ist und Freunde hat er wohl auch keine.

Kollege kommt mit zu uns. Stephan hat leckere Pasta mit Bohnen und Speck gemacht. Lebkuchen und Kaffee gibt es hinterher. Bowie ist tot erfahre ich in der Mittagspause. Verliert etwas Tamponade, das weiße war nicht im Essen. Wurzel war unter Nachbarzahn und Zahnfleisch ist traumatisiert und geht nicht wieder zusammen. Kaffee schwarz soll er nicht trinken. Ist auch auf Soja umgestiegen, habe ich gar nicht gemerkt. Warum werden keine Kantaten mehr komponiert und man muss auf das alte Zeug zurückgreifen? Sein Freund in Australien kann Stücke für mehrere Instrumente komponieren und seine eigene Tochter ist auch begabter als er und man fühlt sich doof. Was soll ich sagen? Ich kann nicht mal die Instrumente erkennen, aber die Musik macht mir trotzdem Spaß. Ist bei mir wie Essen und Wein, überproportional viel Spaß gemessen am Talent. Das Trockenobst, die Pfirsiche sind knallhart und man muss sie einspeicheln und meine Geduld reicht nicht zum Essen. Das kommt mir vor wie Überlebenstraining und ich will lieber Menschenfleisch essen. Für die Nike –Schuhe aus London bin ich zu faul. Schließen um die Knöchel und ich kann nicht geschlossen rein- und raus schlüpfen. Das nervt mich zu sehr, die bleiben gleich da.

Herr Ihme sagt, der Beschluss wurde auf Betreuungsrecht umgestellt und er will nach Hause. Dann soll es so sein. Telefoniere mit Oberärzten, aber die haben wohl noch nichts Schriftliches. Ihn dort verwahren, das muss nicht sein. Frau Mittelfeld muss doch Chemo und Bestrahlung machen, aber Pflegebett ist bestellt. Die Nachbarin von Frau Demenz weiß, dass das Beiblatt zum Schwerbehindertenausweis bald abläuft, scheint also mit ihr damit zu fahren. Auch gut zu wissen.

Mein Mann produziert Leichen am Wochenende. Ich verpfeife ihn nicht, aber es nervt mich, dass er Geräte kaputt macht für die ich mit zahlen muss und ich bitte ihn vorher noch das nicht zu tun. Exzessiv reitet er sie zu Tode. Wenn er Frauen so anfassen würde, hätte er schon viele kaputt gemacht.

Paps ist beleidigt, weil andere mehr wussten über seine Schwester und hat schlechtes Gewissen, weil er nicht so viel Liebe für sie empfindet. Das fällt einem alles auf, wenn es zu Ende geht.

12.01. Gehe früh ins Bett nach Streit, schlafe schlecht ein. Traum: Schuhe anprobieren, wenn dann die schwarzen aus Lack oder die mit dem Kuhfell vorne als Frisur, passen immer nicht. Kaffee trinken, Bedienung vergisst Wasser, Kollegin sagt, ja, das hätte sie gerne zu ihr und zu mir: öfter laufen ist gut für den Po. Einfach Zucker auf jeden Tisch stellen wäre einfacher und nicht immer abräumen, wenn die Gäste sich einen Löffel genommen haben. Mit Kathrin und Suki unterwegs, second hand, passt auch kein Schuh, einer ist bequem, sieht aber wohl grässlich aus, wie Birkenstock, werde hysterisch wenn Suki auf die Straße läuft hinter ein einparkendes Auto und nicht hört. Kleinerer Typ, flirte mit ihm und mache lustige Gymnastik wie ich bin Affe. Ein Paar können wir nicht sein wegen des Größenunterschieds. Fremder Taxifahrer fragt nach meinem Namen und hat den Auftrag für mich zu zahlen. Wenn ich ganz lange Zeit hätte würde ich auch einen Schacht graben als Kunstaktion. Macht derjenige auf der Toilette. Baut den runden Handtuchspender ab und baut Klappe ein, auf der Botschaft steht und wenn man die eindrückt, wie Mülleimer, ist der tiefe Schacht dahinter. Ich sehe die Szenen wie ein Film. Wie es entdeckt wird und man ganz erstaunt ist.

Job ist weg und in Australien haben Arbeitnehmer auch keine Krankenversicherung. Es ist immer sehr nett und mit Vornamen und so, aber die inhaltlichen Aussagen sind knallhart. Wenn Miete nicht gezahlt wird, dann wird gleich geräumt und die ist wöchentlich fällig. So.

An der Haltestelle steht die Zeitung. Einer von der Polizei fordert Schusswaffeneinsatz wegen der Ereignisse in Köln. Wie schwachsinnig ist das denn. Scheinasylanten, Scheinasylanten, Scheinasylanten. Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz fällt mir ein (Foyer des Arts). Der Rassismus ist jetzt berechtigt oder was? Endlich wieder Polizeikontrollen nach Herkunft. Jetzt gibt es den Beweis dafür. Junge Männer in Gruppen sind immer gefährlich. Auch das Theaterstück in der Glocksee. Ist von Janosch. Da bin ich ja Fan seit neustem.

Ich häkele in der Bahn und beim Aussteigen macht mich eine Frau darauf aufmerksam, dass eine Birne sich von meinen Ohrringen gelöst hat und in der Straßenbahn auf dem Boden liegt, freundlich.

MHH-Zahnklinik. Noch nicht Nummer ziehen, erst zu Ende ausfüllen. Alter, die beim Empfang, die Rauchpausen bei der Arbeit machen muss, habe ich ja schon gefressen. Was mache ich da? Häkeln nennt sich das. Macht die eine bei ihnen auch. Socken. Das ist stricken und die sind warm und toll. Ich habe bestimmt was Besseres zu tun weiß mein Betreuter und Recht hat er. Der Koch bei ihnen sei arrogant und alle hassen ihn, aber kann was. Er hasst Junkies und so geraten sie aneinander. Er hat Weihnachten ein Büffet gemacht und viel Lob dafür geerntet. Das freut mich. Die anderen Mitbewohner sind zum Teil Horror, z.B. der Alki um die 60, der die UKs (Urinkontrollen) ineinander schüttet und vermischt. Sie wollen die Abschiebung verschärfen. Das macht Herrn Palästinenser Angst. Den heutigen Tag werden die sich merken hier in der Zahnklinik. Menschen nuscheln mit Tamponade im Mund und ein Kleinkind wird mit Kinderbett auf Rollen in einen Aufwachraum gefahren. Wie lange dauert es noch, sie sitzt hier doch jeden Tag, wie ist ihre Einschätzung. Die Frau im Glaskasten ist bockig und meint 2 Stunden. 20 Minuten später ist es soweit. Zimmer voller hübscher, junger Medizinstudentinnen, wie Charlies Angels, eine Perserin, eine Asiatin und 3 Blondinnen und ich weiß sie können nichts dafür, aber ich bin trotzdem sehr erbost über ihren Laden. Bloß weil einer einen Betreuer hat muss der nicht eine Narkoseaufklärung mit unterschreiben, darf er gar nicht, wenn derjenige selber entscheiden kann. Umgekehrt kann ich nicht in eine aus meiner Sicht sinnvolle OP einwilligen, wenn einer Krebs hat z.B. bloß weil ich Gesundheitssorge habe, wenn derjenige die Behandlung ablehnt. So funktioniert das nicht. Bei ihnen wurden schon etliche Betreute von mir operiert und haben schlauerweise nichts gesagt von der Betreuung, weil das böse Folgen hat. Wenn derjenige selber einwilligungsfähig ist, hat der Betreuer da nichts zu suchen. Kann ihn unterstützen, wenn derjenige es will, aber die Aussage ihres Hauses, der Automatismus, dass Betreuer mitkommen muss, sonst machen sie nichts ist eine Frechheit und ich schließe mein Büro. 2,5 Stunden hat mich das gekostet (gut ich bin mit der Häkelarbeit gut vorangekommen). Ich willige ein in OPs, wenn derjenige nicht einwilligungsfähig ist, im Koma z.B. Wenn einer was erzählt von Ameisen im Gehirn dann verstehe ich auch, dass sie nach Betreuer rufen, aber er hier ist Ex-Junkie (keine Psychose, sondern nur Suchterkrankung und auch gut behandelt) und damit genauso geschäftsfähig wie die anderen Patienten, die draußen sitzen und besser als die meisten Rentner, denen die Studenten hier neuen Zahnersatz verschaffen. Sollen mir mal die Faxnummer von ihrem Obermacker geben und ich schicke ihnen was von der Oberbetreuungsrichterin und das können sie mal im Hause verbreiten, damit eine rechtliche Aufklärung stattfinden kann. Ich schaue mir nur das Röntgenbild an, alles andere vertragen meine Nerven nicht. Der eine Zahn steht ganz alleine da, dabei mögen die gerne Nachbarn, oder? Wann er beim Zahnarzt war müssen sie ihn selber fragen. Das macht er selbständig und die niedergelassenen Kollegen verstehen auch offenbar besser, wie Betreuung funktioniert und lassen mich da außen vor. O.k. mische mich noch mal in die OP-Aufklärung ein, rauchen nach OP ist echt scheiße. Das muss er ernst nehmen und Ganzkörpernikotinpflaster besorgen.

Auf dem Rückweg denke ich Nudelauflauf und das vermeintliche dunkelblau ist schwarz und ich kann nicht weiter häkeln.

Telefoniere mit der Oberbetreuungsrichterin. Das war Thema des letzten Treffens der Berufsbetreuer und sie hat schon ein Rundscheiben gemacht zur Vorlage bei den Ärzten, schickt es mir noch mal zu, aber ausdrucken kann ich es nicht, nur leere Blätter. Wichtig ist nicht, dass es mich sinnlos Zeit kostet, sondern die Diskriminierung der Betreuten. Ach ja, wie blöd von mir. Ich bin eine schlechte Betreuerin.

Rufe den Kollegen an wegen Mittagstisch Morgen im Al-Dar. Hat er Lust drauf. Einladen tue ich nicht, entweder er zahlt nach der letzten Aktion oder jeder für sich.

12:20 meine Eltern sind gerade in Stuttgart angekommen. Sind doch gefahren, meiner Tante geht es schlecht und die Ärzte hielten es für gut, dass sie kommen.

Kein Salat, nur Nudeln und Lebkuchen. David Cameron war auch Bowie-Fan. Na gut, guter Musikgeschmack ist parteiübergreifend. Habe nach dem Mittagessen keine Lust mehr zu arbeiten und fühle mich nicht so. Mir ist schlecht und ich fühle mich antriebslos und habe leichte Kopfschmerzen. Wie ist es, wenn mein Bruder meine Beerdigung plant oder sein Sohn, lege mich aufs Bett, nähe was im Wintergarten. Stephan soll alleine nach Wolfsburg fahren, wird mir zu viel und ständig ist Theater abends. Schaue meine Filzsachen durch wegen Valentins Geburtstag. Filzen für Jungs als Geburstagsaktion finde ich sehr gut. Das hat viel mit Vaginaverständnis zu tun. Will was passendes schicken. In meinen Hütchen waren wohl wieder Motten und es ist grau und krümelig, vielleicht schreibe ich dann nur was. Sport wollte ich ausfallen lassen, bin jetzt nachgerückt im Hüpfkurs. Mein Vater klingt fertig, seine Schwester liegt im Sterben, die hat die Augen zu oder reißt sie auf und schreit. Meine Mutter streichelt viel, sie übernachten dort, er ist fertig. Die Vollmachtnehmerin kommt erst Freitag in einer Woche, wenn sie früher stirbt, ist er für einfrieren und abwarten. Man ist so hilflos. Dieser Tod. Da wird einem was zugemutet. Keine Lust auf Lady-Fitness, Decke über den Kopf wäre auch schön.

Rufe Herrn Ihme an und rede Klartext. Er mag das und bedankt sich. Dann die Sozialarbeiterin, die ihm 10,- € geben soll und ich überweise das heute. Dann Frau Ruanda, die Integrationskurs machen will. Ich hatte immer alles gemacht, beantragt und organisiert und sie hat es dann nicht umgesetzt. Sie sollte 10 Minuten zu Fuß zum Arzt gehen für ein Attest. Warum? Ist egal, sie kann es nicht selber zahlen, der Sprachkurs und der Staat als Kostenträger verlangt diese Mitwirkung von ihr. Punkt. Frau Srilanka kommt auf eine offene Station. Der Beschluss soll nicht sofort aufgehoben werden, erst Probezeit. Erreiche den Herrn mit den schmalen Händen nicht. Muss Donnerstag für ihn zum Amt. Am 06. war er noch bei der Bank. Liegt wohl nicht tot in der Wohnung. Das Diktiergerät des Kollegen spinnt auch, apropos Adolf. Immer wenn er Euro diktiert macht der Nazi-Euro daraus. Merkwürdig. Die „Mein Kampf“-Psychose greift um sich.

Stephan schaut Wohnungen in Stuttgart, Hanna liegt im Sterben, die Reise im April nach Stuttgart ist damit hinfällig, ja, aber auch wegen der Beerdigung müsste man ja eine passende Unterkunft haben.

Die handgeschriebene Karte aus dem Haus am Stalten voller Zuversicht im Dezember, ihre schöne Handschrift, den Ikebena-Igel im Schrank, überall muss ich an sie denken. Wie mag es sein, dass die Schläge näher kommen. Stephan begleitet Larissa in die Glocksee, ich bleibe da. Ist auch wie sterben. Man hört selber auf, aber die anderen machen weiter.

13.01. Will Sunla die Stiche aus Bayreuth mit den wilden Tieren in Deutschland. Vorher noch mal fragen?

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Ein geschäftiger Vormittag, dann privat. Ich muss auch weinen, weil Paps weinen muss am Telefon. Kein Aufrechnen. Alles Menschliche greift zu kurz. Umfangen von Gottes Gnade. Er will es realistischer sehen, wenn es so weit ist und Frieden schließen, damit er friedlich gehen kann, so die Empfehlung von Luther. Ja, wir sind sehr verschieden und bleiben es auch. In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen ist derzeit die favorisierte Grabinschrift und nix Lateinisches. Was für eine Gnade es war, dass wir so friedlich und harmlos Weihnachten gefeiert haben mit Kartenspiel. Mit 80 sterben sei keine Strafe, sondern eine notwendige Transformation und man hatte ein erfülltes Leben. Bei seiner Mutter mit 95 sei alles im Vergleich leicht gegangen. Er hat zu viel Wein getrunken, sie haben sich abends mit dem Ka getroffen. Meine Mutter macht sich Gedanken, ob sie sie zu sehr aufregt. Paps sagt, sie könne das nicht alles auf sich nehmen. Es war gestern ein Kampf und ein Aufbäumen, was heute aber vorbei sei. Mama sagt, sie redet ihr gut zu in ihrer kindlichen Art, auch weil sie es sonst selber nicht aushält. Sie können jetzt nicht fahren, der Puls ist fast auf null. Paps sagt, er muss Morgen zum Kieferchirurgen in Erlangen. Wartet man 3 Monate auf einen Termin. Seine Schwester wollte sie nicht da haben, wenn sie gesagt hätte, dass sie Sterbebegleitung will und sie da bleiben sollen hätte er alle Termine abgesagt und wäre in Stuttgart bei ihr geblieben bis zum Schluss, aber so gibt es keinen Auftrag. Ich gebe ihm Recht. Er wird noch mal mit ihr beten. Es ist meine Patentante und die meines Bruders. In diesem Sinne hat sie viel Anerkennung bekommen. Alles schwierig. Er sagt, sie war selbstzerstörerisch mit ihren vielen Ablehnungen und das war vielleicht auch so. Die 88-jährige Nachbarin, die Walking Stöcker empfohlen hat im Sommer soll der reinste Engel sein.

Ich habe das Heim überzeugt, dass sie Frau Ruanda wieder nehmen (Hund bellt und fliegt aus dem Tierheim ist mein Vergleich, gut sie hat andere Frauen mit dem Fleischermesser bedroht und die Gemeinschaftsräume verwüstet) und wir ein gemeinsames Konzept entwickeln (Sport und Kochgruppe statt Ergo, da geht sie rückwärts) und auch mit dem Betreuungsgericht telefoniert um abzustimmen, was wir machen, wenn sie wieder die Medis nicht nimmt und sich nicht an die Absprachen hält.

Bei Herrn Minus der Versagerschef vom abW. Es gibt Kostenanerkenntnis und ich habe genug dafür gekämpft (Clearingkonferenz, Außentermine). Er ist zu doof abzurechnen und das abzuklären, aber ich bin nicht weiter bereit seine Arbeit zu machen es sei denn er sagt mir, dass er es nicht gebacken bekommt und erklärt mir für was er bezahlt wird.

Herr Palästinenser war heute ohne mich in der MHH und hat sich verlaufen und mit einem gestritten. Ich habe nichts Besseres zu tun und kann ihn gerne noch mal begleiten und häkeln, wenn er das will. Das sollen sie ihm ausrichten.

Stephan sagt, dass Blusen und T-Shirts gebügelt werden und ich demnächst noch mehr Zeit habe zum Häkeln. Treffen den Kollege aus dem Studium, sein Vater, der mit ihnen im Haus gewohnt hat ist im Herbst 2014 verstorben, umgefallen, Herzinfarkt, tot. Ich erzähle vom Sterben meiner Tante und die geben Medikamente und das ist Euthanasie, damit der Sterben leichter fällt, wie Katze einschläfern. Sie sieht wohl aus wie tot. So sei es bei seiner Mutter auch gewesen, die schon 2000 gestorben ist. Stephan und ich reden die ganze Zeit vom Essen und bestellen Baklava nach. Er von Winterdepressionen der Frau und 6er in Mathe und Zahnspange des Sohnes. Er lädt uns ein. Dann Gerichtspost und die SMS meiner Eltern gesehen, dass sie sich verabschiedet haben und gefahren sind und weniger als 30 Minuten später, dass das Krankenhaus angerufen hat und sie friedlich eingeschlafen ist. Mir geht es nicht gut und mir ist kalt und die Umgebung nervt mich, dass ich hier im Eingangsbereich des Gerichts sitze und nicht heulen will oder auch nur traurig gestimmt sein. Habe bestimmt 100-mal mehr über Baklava geredet bisher in meinem Leben als über den Tod. Herr Palästinenser auf dem Weg zur Drobs mit dem Blick eines Süchtigen. Ich fahre unerkannt vorbei, er soll keinen Scheiß machen. Sollte man diesen Anthroposophen einen bösen Brief schreiben, wo sie schlechter wieder entlassen wurde als sie rein kam. Haben die ihr den Rest gegeben? Wieder leicht zu spät. Ich hasse das, abgehetzt ankommen und gleich den Klienten entgegentreten. Bald werde ich neue Leute kennen lernen, die Erben meiner Tante. Ich denke an das Dreieckstuch, was ich ihr geschickt habe. Beim Tod von Ingrid habe ich an das Bild des befreundeten Künstlers gedacht, was bei ihr an der Wand hing und was wohl daraus wird. Meine handgemachten Collagevisitenkarten hatte sie auch gerahmt. Bin ich so materialistisch? Ich denke nicht, aber die Dinge haben eine Bedeutung für mich. Das hatte Hanna gut erkannt, dass ich den Schmuck als Sprache verwende und es viel Symbolik hat. Wo ist eigentlich das filigrane, silberne Kreuz, was ich mir zur Konfirmation ausgesucht habe, abgeblieben? Mir fällt auch wieder ein, dass sie ihren Sarg selber bemalt hat mit drei Tieren, das höhere selbst und das niedere. Wie wird wohl die Traueranzeige ausschauen? Ich finde ihre Musiktherapieseite. Da gibt sie als Vornamen Gertrud an, weil man sonst auf die angeheiratete Nazibraut stößt, die eine Namensvetterin von ihr ist. Gründungsmitglied der Psychosynthese. Jetzt habe ich ein zweites Bild zur täglichen Meditation auf den Tod auf dem Desktop. Viele Zitate sind auf der Seite. Das mit der Erziehung/Therapie finde ich gut:

„A thing of beauty
is a joy for ever.
Its loveliness increases,
it never sinks into nothingness.“
John Keats

Die Zukunft ist nicht
einfach ein Ort, an den wir gehen,
sondern ein Ort, den wir gestalten.
Die Wege dorthin werden nicht gefunden
sondern geschaffen.“
John Schaar

„Geschieht es
zur rechten Zeit,
nennen wir es Erziehung.
Geschieht es zu spät,
nennen wir es Therapie.“
Roberto Assagioli

Die neuen Zwanziger haben ein kleines Kirchenfenster drin, wenn man sie gegen das Licht hält. Elisabeth hat drei Visitenkarten der Sparkasse (verschiedene), zwei der Commerzbank und eine der Agentur für Vermögensberatung für mich gesammelt (nein sagen gildet nicht). Wieder stark sexualisiert und ich muss sie richtig rausschmeißen. Herr ADHS und seine Freundin irren durch die Kanzlei und gehen in das dunkle Zimmer der Kollegin statt in den Besprechungsraum. Ich bin wieder überfordert.

Paps ist zuhause angekommen und muss Morgen raus. Soll der Bevollmächtigten eine What’s App schicken (kann ich nur mit Stephans Hilfe, ja, ich bin so behindert). Johannes kann am 26.02. zur Beerdigung. Da sind wir in Wien.

Suki fällt aus Morgen. Das ist eine Erleichterung und nein, ich bin nicht sauer nur SMS-behindert.

Beim Yoga weine ich in aller Ruhe, es ist weniger weinen, aber die Tränen laufen mir in Ruhe runter während wie den Nacken dehnen mit geschlossenen Augen. Das ist eine lange Sequenz und es stört nicht weiter. Dann fällt mir beim weiteren Yoga ein: Todesanzeige macht die Familie.

Auf dem Heimweg. Muss ich jetzt Ikebana machen? Performance für die Bestattungsfeier. Eins fassen, eins lassen Performance mit Schmuck zerschlagen. So hatten wir das Erbe meiner Oma, ihrer Mutter aufgeteilt und ich würde gerne statt Tiere, den Schmuck meiner Tante opfern und ihn zerschlagen, weil man hängt sich an Broschen auf und die sind ein schwacher Trost, wenn die Menschen uns doch verlassen. Ich hatte ihr damals übel genommen, dass sie jeden Bogen 50er Jahre Geschenkpapier gebrauchen konnte und habe das unfair gefunden, weil sie ist schon alt und ich bin jung und kann das Zeug gebrauchen und stehe auch echt drauf und ihr kommt es nur aufs Haben an oder meinem Vater eins auswischen, aber damit habe ich ihr vielleicht Unrecht getan. Sie ist wie ich erkenne ich jetzt. Besonders übel hatte ich ihr genommen, dass sie eine Holzbrosche mit Reh (ich war so auf Jagdattribute und bayerisch anmutenden Kitsch) genommen hat und sie weiter verschenkt hat. Ich habe zuerst gewählt, das Schloss aus Horn und wollte aber zusätzlich auch die Holzbrosche, aber es wurde ja vermeintlich gerecht geteilt. Scheiß auf Gerechtigkeit. Ich werde meine Brosche zerschlagen und ihr opfern als Zeichen der Sinnlosigkeit solcher Aktionen. Ich werde wohl nicht mit dem Hammer Schmuck kaputt schlagen, sollte mich aber wenigstens um ein Ikebana-Gesteck kümmern.

Die Erbin hat geantwortet und Beerdigung ist am 30.01. Ich soll bei der Gestaltung mithelfen. Soll ich was sagen, wenn keiner was sagt ist es schlimm und hier bin ich nicht so nah dran, dass es mir unmöglich wäre, dann sollte ich es vielleicht tun, bei meinen Eltern werde ich es nicht können. Soll Barocksofa bekommen. Wer sagt den Leuten Bescheid z.B. der Ikebana-Lehrerin? Oper mit der Tochter der Betreuten muss verschoben werden. Tut mir leid, dass wir sie enttäuschen, aber so spielt das Leben. Meine Tante war u.a. Musiklehrerin. Der nächste Termin ist Donnerstag und nicht die Premiere. Kann sie dann? Sie muss zur Schule.

14.01. Traum: Haben wieder einen Hund, aber einen Großen, Pointer/Windhundmischling, hört gut. Hat typische Jagdhundgesicht und -schnauze, will ihm Kopftuch ummachen für Fotos, „unser neues Familienmitglied“.

Bin mit Jasmin beim Sport der Jungs. Leander schwimmt schon Bahnen und zählt immer danach. Jasmin sitzt im Wasser. Das kann ich nicht, setze mich an den Rand. Bevor er fertig ist fängt Dietrich an. Die lachen, der konnte nicht warten, dann die anderen Kinder. Ein Nichtschwimmer muss am Rand sich auf einer Ablage immer überschlagen und so die Bahnen meistern. Das ist das Mädchen was eine ruhige Art hat, sie wird Leander gut tun. Sie ist 10 und pummelig mit braunen Haaren und sagt zu Jasmin: ich will aber noch keine Kinder. Ich scherze: ja, nicht jetzt, aber vielleicht im Sommer. Ich sage ihr, dass sie schönes Haar hat. Jasmin schlägt vor, dass wir ihr eine Frisur machen, weil wir uns langweilen. Fragen die Mutter, was sie dabei hat und basteln dann Lockenwickler aus Zeitung oder so. Der Trainer hilft Stephan eine total kultige Lampe mit zwei hängenden bunten, leeren Plastikflaschen zu bauen. Stephan hat erst Zweifel, ob die Materialien richtig sind und weiß dann aber wie es geht. Ich bin begeistert und will an den Verein spenden. Die haben wohl genug Geld. Noch eine für hier bauen, eine lustige über den Papierhandtuchspender? Zwei Jungs in den Armen ihrer Eltern, die werden geschmust nachdem sie fleißig Sport gemacht haben, blond und dünn, der jüngere sitzt bei Mutti und der ältere bei Papa im Arm.

Im Bett morgens tollen wie ein Kind. Stephan hat auch diese Assoziation, obwohl es unausgesprochen war. Sein ganzes Leben lang sich das bewahren. Das ist echt toll.

Ich muss ein Ikebana-Hütchen machen. Mein Kollege ist gerade in Stuttgart und könnte was abholen. Die Frau hat selber Leute, aber anbieten kann man es.

Die Sparkassenmitarbeiterin erklärt mir wie für doofe, wenn ich nicht alle 3 Monate Kontoauszüge ziehen, wird mir ein Zwangsauszug zugeschickt. Ähh, das weiß ich.

Der Sohn ohne Beine soll ins Heim. „Die wollen ihn abschieben“. Das hatte mir meine Betreute gestern schon gesagt. Ist nächste Woche Besprechung bei der Hausärztin und ich soll sie begleiten. Der Betreuer des Sohnes ist auch dabei, aber der ist unsicher und meine Unterstützung notwendig.

Fahre zum Amt. Soll jemand bei mir sein, wenn ich sterbe, hält man so viel Nähe aus. Meine Mutter kann es am besten, muss ich mir dann ihre Sterbebegleitung wünschen. Nein, das ist ihr wirklich nicht zumutbar. Ist sie Todesexperte und weiß mehr als wir. Sie sagt Quatsch. Treppenhaus gibt es nicht und alle sind auf die großen, langsamen nicht funktionierenden Fahrstühle angewiesen. Da gehen die Nerven leicht mit einem durch und der Hannoveraner fängt an zu reden. Sylt im ersten Weltkrieg, wenn die Leichen angespült wurden, hab es kurz danach auch Apfelsinnen, eine Frau die als Kind im Maul eines Wals war und auf der Zunge gerutscht ist. Lustiger Text über Wale, die nicht einfach heimlich den Abgang machen und sich dem Alkohol hingeben wenn sie depressiv sind, sondern sich medienwirksam in Szene setzen und den Schaden haben die Menschen mit XXL Kiefernsärgen und Kränzen aus Plankton. Ja, Nazis haben ein Problem mit Weiblichkeit, das war auch klar und könnte sicherlich wissenschaftlich belegt werden. Ich bin gut vorbereitet und erkläre der Sachbearbeiterin was Sache ist mit der Krankenversicherung der Rentner. Treffe Kalinka auf dem Weg zur Nordsee. Sie steht auch auf Neon und mich hat das Häkelfieber gepackt. Schnell weiter als die Ampel auf Grün schaltet. Ich bin beim Radfahren und auch sonst oft in Gedanken, werde dann von anderen Speedradfahrern knappt überholt und fahre aber selber Schlangenlinien. Das wird mich mal zu Fall bringen. Mir ist so kalt und ich würde am liebsten nach Hause. Beim Bio-Bäcker ein kleiner Junge bemerkt ein offenes Bio-Ü-Ei und fragt die Kassiererin, die Pause macht d.h. nur da sitzt und nicht arbeitet, ob sie das aufgemacht habe. Verlockend lugt die Schokolade raus. Nein, sie sei es nicht gewesen, war er es? Ich mische mich ein und sage, das Ei sollte am besten erlöst werden von seinen Leiden, so verletzt und herrenlos wie es sei. Die Schokolade am Vormittag hat er mir zu verdanken.

Beerdigung ist jetzt am 29. Hanna hat die Traueranzeige selber geschrieben und auch die Trauerrede. Dann doch Oper am Samstag?

Die Richterin von Morgen. Sie macht den Termin trotzdem und Versäumnisurteil und mit der Targo-Bank hat sie auch kein Mitleid, wenn das die Kosten in die Höhe treibt. Wieder die Betreuungsbehörde. Typ auf Intensiv, kommt mir bekannt vor. Will Rückmeldung über Neuseeländer geben, aber den Fall habe ich nicht von ihr. Als ich sage, Frau wollte ihn nicht, sagt sie, so einen Fall hätte sie jetzt auch, Frau hat ihn rausgeschmissen. Er haut aus dem Krankenhaus ab, um ihr Blumen zu bringen und fällt dabei. Kann jetzt wegen der offenen Wunde am Bein nicht ins Obdachlosenasyl. Ob ich den Fall nicht auch übernehmen wolle. Es klingt vernünftig was er macht. Die böse Spinne muss mit Geschenken besänftigt werden. Nein, ich nehme den auf der Intensiv, den anderen Fall soll sie wen anderes fragen. Sie liebt Neustadt und nicht Hannover. In Garbsen gibt es auch schöne Einkaufscenter und sonst gibt es auch das Internet. Nach Hannover zum Einkaufen geht sie nur, wenn sie ein neues Auto anmelden muss. Ich bin da anders und Hannover ist mir ländlich genug, sonst bin ich eher der Wunstorf-Typ.

Meine Mutter, Paps hat sich liebevoll von seiner Schwester verabschiedet und das richtig gut gemacht. Die liest Artikel, die Hanna geschrieben hat über positive Gedanken, der ist ihr beim Aufräumen in die Hände gefallen. Tränen als Zeichen der Lebensenergie. Sie war noch so voller Kraft, dass ihr schneller Tod sie auch überrascht hat und sie hatte immer Angst, wenn sie hustet, dass sie Luftnot hat, hat aber kräftig gegen ihren Handrücken geatmet. Ich soll dafür sorgen, dass die Beerdigung am Dienstag ist, weil Johannes frei hat. Freitag hat er nicht frei. Es würde sonst um meine Wünsche gehen. Hallo? Da werde ich kurz sauer, es geht doch nicht um mich oder meinen Bruder und ich muss mir auch frei nehmen nach Wien und Stuttgart ist viel näher für ihn und er muss ja nicht kommen. Beim Reden über meine Abschiedsrede muss ich schon heulen, dass ich denke, Angeber, das packe ich doch nicht. Meine Mutter hat wieder Angst, als ich von der Performance spreche, dass ich was zu Krasses mache. Nur Maulhure, mal darüber reden. Ich will, dass Sachiko, ihre Ikebana-Heldin Blumenschmuck macht und finde gleich Handynummer im Internet. Ich kann das auch selber in Auftrag geben, man muss sich nicht alles aus der Hand nehmen lassen. Frage die unbekannte Frau nach der Telefonnummer des Bestattungsinstituts. Schreibe Michael Haarer. Stufen von Hesse war das Gedicht von Oma. Mit Hanna verbinde ich Panther von Rilke. Das hat sie mir mal geschickt. Alles bis ins Detail selber bestimmt zu haben, meine Mutter nennt das selbstverliebt oder so. Die Frau aus der Einrichtung wünscht mir Kraft in dieser „intensiven Zeit“ (finde ich schön ausgedrückt) und sagt, dass die Tochter der Betreuten schon etwas älter sei und Verständnis hat. Ich bitte Stephan um Tausch der Karten, damit man etwas Freiraum hat für das was sich vielleicht ergibt (noch mal in die Wohnung, Arnhild will, dass ich eine Trommel für Steffi ergattere, die war auch Patentochter). Und ich will nicht nach einem bestimmten Zeitplan abreisen müssen und weiß nicht, was sich ergibt. Will in Ruhe Abschied nehmen ohne den Druck kultureller Veranstaltungen. Spreche mit der Mutter der Bestatterin und versuche meine Anliegen zu erklären. Ist auch alles schwierig. Schreibe auch der Patentochter meines Vaters eine email um ihr vom Tod meiner Tante zu schreiben. Sie hatte damals Geschirr und so was für die Töchter geschickt für Puppentee. Das ist zum Teil bei mir gelandet.

Ich will Michi eine Reliquie basteln oder es versuchen. Denke wieder an das filigrane, silberne Kreuz. Meine Patentante hatte mehrere Schmuckstücke und ich durfte auswählen. Ich fand es viele Jahre schlimm und habe meine Entscheidung bereut. Da muss ich mal das Haus fragen, was nichts verliert. Mir ist so als würde das in einem leeren Eierkarton im Hangweg in der Schublade liegen.

Ja, Herzchen, es lagert bei mir und wartet auf Deine Verwendung.

LG Mama.

Mama ist die Beste.

Ich mache heute unkonzentrierte und komische Sachen. Behauptet eine Mandantin der Steuerberaterin gegenüber (sie schreibt sich mit „TH“, das nervt mich schon) die behauptet die emails hätten nicht geklappt, dass es Fehlermeldungen vom Server gab und sage das dann auch der Kollegin, ich hätte einen Hinweis per mail vom männlichen Kollegen, der unterwegs ist, bekommen. Ich habe mich getäuscht, die habe ich in gelöscht gelesen. Alles Quatsch.

Bestelle das Buch für Valentin in der Stephanusstraße. Die Serie war erst falsch, Nachfrage, jetzt wird es erst Samstag geliefert. Mit Lidl bin ich locker, aber Amazon kann kacken gehen.

Briefe durchschauen. Die erkenne ich ganz leicht an der schönen Schrift (ich in umgekehrt). Habe echt viele. Meine Tante hat mir Karte gebastelt: 11. Gebot: Du sollst Gott nicht langweilen.

Reliquien basteln und Stephan muss immer gucken und eine Meinung haben. Wie sieht so was aus und kann es nachempfunden werden. Eine mit dem Walknochen, den ich mit Perlen und Pouchkleber bebastelt habe in San Francisco in unserem Haus und eine soll zum Thema Bienen sein. Jetzt wird eine Plastikkuppel gebraucht in der eine Keramikscherbe lag, aus Japan. Die kann ich gebrauchen und werde sie mir ins Grab meiner Tante werfen. Das passt gut. Franzosen sollte das Filmemachen verboten werden. Das ist schlimm was da läuft.

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15.01. Traum: Flach, einzelne Sequenzen, weiß ich schon während dessen, dass es ein Traum ist. Schreibe ihn später auf, was ich noch weiß. Morgenmantel im Partnerlook. Will ihn Jasmins Schwester schenken und nicht, dass Jasmin das als Zurückweisung empfindet, gehe auf sie zu und will es ihr erklären, sie umarmen, mit der Schwester gemeinsam fände ich auch schön und ich habe doch so viele. Ziehe der Schwester einen über und es ist der falsche. Mein Gott, wie viele ähnliche habe ich denn? Stand hinten ein Spruch drauf in einem Kreis. Ein Kind hat 20 dicke Beutel von dem losen Fencheltee in eine Kanne gemacht. Welch Verschwendung, das schmeckt auch nicht besser, haben die Eltern nicht aufgepasst. Kann man den noch mal aufbrühen? Dann geht es um eine Ferienwohnung riesengroß, Bild im Magazin, kostet 1.000 die Nacht, aber wenn man sich das mit 20 Leuten teilt, geht es. Wir können schon mal den einen Schlüssel behalten, weil wir etliche auf eigene Kosten haben nachmachen lassen. Dann hat Normann auch weniger Arbeit wenn wir nächsten Mal kommen, können wir selber rein. Gute Idee sagt Stephan.

Ich springe aus dem Bett. Doch zum Gerichtstermin. Das Versäumnisurteil sehe ich als Niederlage, weil ich versagt habe und die Scheißinsolvenz noch nicht eröffnet wurde. Ich kann auftreten und Abweisung beantragen und alles weiter hinauszögern. Mein Mann holt mich wieder runter. Er versteht, warum die so eine Thermik machen und ich sollte es nicht tun. Was bringt das? Er hat Recht, ich arbeite mich auf aus falsch verstandenem Ehrgeiz, es ist unprofessionell und bringt nichts. Das wirkt bei mir und ich rolle Wolle auf im Wintergarten. Gestern war Tag des Haustieranziehens, und ich rippele auf was ich mühsam mit Muster gestrickt habe. Ist nur 45 cm breit, wem sollte das passen. Wollte es umfunktionieren für Suki, jetzt wird es aufgemacht damit was Neues entstehen kann. Ich erinnere mich schlagartig an die alte Dorfschule in Ruit, wo das war bzw. an das Treffen mit meiner Tante. Vorher sagte mir das nichts, es war heiß, wir sind mit Öffis hingefahren und einen Schleichweg dort hingelaufen und haben Fotos im Ort gemacht von einem Dorffest Ruit und sie hatten Bananen vor dem Haus. Das muss die Zeit gewesen sein, wo wir auch schon eine hatten und ich habe diese senfgelbe Ledertasche aus Istanbul getragen.

Der Metzgernachfolger muss sich rechtfertigen. Göing ist keine Kette, nur in Hannover und sonst haben sich nur Spielhallen beworben. Sollen die Leute selber das Risiko der Selbständigkeit auf sich nehmen und einen Laden aufmachen und anmieten, statt sich zurücklehnen und auf Unterhaltung warten. P-Monster wünscht mir über What’s App ein frohes neues Jahr und Gesundheit und ich soll so bleiben, wie ich bin.

Die Grabpflege der Betreuten kann man als Umsonstservice Fotos schicken lassen und am Totensonntag zünden sie ein Grablicht an, wenn man 5-Jahres Vertrag macht. Warum jetzt andere Kundennummer. Muss ich mal fragen.

Überfalle Sunla als Grafikerin. Sie soll helfen, ganz schnell. Den Maulbronner Brunnen als Hintergrund. Anruf bei der Stuttgarter Zeitung. Der Trauerrand hat 3 Punkt, aber man kann auch abweichen.  Sie hat alles selber gemacht, 0815-Spruch. Unsere Traueranzeige wäre aber besser gewesen. Zurückweisung auch noch nach dem Tod, so fühlt sich das an. Den ausgewählten Spruch: Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir, können wir für meine Mutter nehmen, sagt sie. Ich denke, manchmal gehört es auch dass man sich fallen lässt, für mich zumindest. Ich kann mir viele passende Sprüche für mich überlegen, will aber den anderen auch ihre Freiheit lassen, einen Spruch für mich auszusuchen (Ding dong the witch is gone ist unser interner Witz). Wo liegt die Wahrheit. Bin ich meine Selbstwahrnehmung oder meine Fremdwahrnehmung. Wie sieht sich die Engadiner Nußtorte selber?

Erbsensuppe. Lieber Hotel in Berlin mit lauter Wohnwagen statt PS-Museum in Einbeck. Heutzutage ist das kultig, Stephan und mir fällt die Hausbootgeschichte unseres Vermieters ein. Es war der Vermieter in der Rodenstraße und wir wollten damals wohl nach Amsterdam und er erzählte, wie sie über die Tourist Information ein Hausboot gemietet haben und das war schlussendlich im Bauch eine großen Schiffs, fensterlos und es waren Wohnwagen dort aufgestellt mit Plastikblumen und Plastikstühlen davor und sie waren geschockt und hatten sich das anders vorgestellt. Schön, wenn man immer dasselbe denkt, dann fühlt man sich weniger einsam. Stephan fährt nach Wolfsburg. Ich schaffe es nicht, finde es aber gut, dass er es tut.

Ich will den Sarg doch bemalen, wenn das Donnerstagabend geht. Sarg bemalen geht immer und sie hätte es gut gefunden. Bestatterin sieht aus wie Chemo oder Kampflesbe, aber ist bestimmt nett.

Den Neuseeländer soll mit Beatmungsmaschine und ärztlicher Begleitung zurück geflogen werden, weil die Reha hier nicht übernommen wird von der Versicherung. Das ist Abschiebung und die Ärzte melden sich einfach nicht bei mir. Frechheit.

Schicke Herrn Ihme den Geburtstagsbrief mit Geld von seiner Oma nach Wunstorf. Stephan ruft aus Wolfsburg an, wie süß. Mit dem ICE kostet nur 9,- €.

Schaue mir den BM-Text an. Man ist der lang, eine Zumutung. Als Tyark sagte alle würden schreiben denke ich jetzt: ja, SMS halt.

Die Todesmitteilung soll in der Wohnanlage ausgehängt werden. Wer kann das machen? Meine Eltern wissen es. Die Frau, die die Wohnung auflösen soll laut der Bestatterin kennen wir alle nicht. Das Testament wird eröffnet und wir sind uns einig, dass sie da noch einige Überraschungen in petto hat postum. So was konnte sie gut planen, eine Überraschung und das timing. Post vorher adressieren bevor man in die Rehaklinik fährt und sie von dort verschicken. Adresse noch mal in dem Brief drin (außen vermerken auf den weißen Randstreifen der Briefmarken), wenn die Schrift verwischt war wegen Metallic-Umschlag. Sie war ein schwieriger Mensch, ich bin es auch. Du sollst Gott nicht langweilen. Amen.

Johanna Todesanzeige

Sport und die Inhaberin ist noch verletzt und kann nicht richtig. Sich dann gute Besserung wünschen lassen und als Humpelmaus bezeichnen lassen ist bestimmt auch nicht einfach. Die neue Musik ist toll mit Missy Elliot, Grace Jones und Bowie. Hauptsache, die stellt gute Musik zusammen und denkt sich abartige Übungen für uns aus.

Es fühlt sich das erste Mal so an, als sei man selber etwas gestorben, weil es eben doch eine nahe Verwandte war. Paps hat dem Sohn der Putzfrau der sie schlussendlich mit einem Trick ins Krankenhaus gebracht hat 400,- € überwiesen, Taschengeld. Ich finde es sympathisch, aber er muss auch nicht allen Leuten Geld zahlen, es sind keine Prostituierten. Danke sagen reicht manchmal auch. Er nimmt es zurück, dass er für das Grab zuständig sein will, war vorgeprescht und wir (d.h. Arnhild und ich) haben gesagt, das kann die Erbin machen, er ist nur 3 Jahre jünger als seine Schwester, was will er sich eine Grabstätte ans Bein binden. Seine Schwester enterbt ihn und er soll zahlen? Er sieht es auch so und schwankt so stark. Die Bevollmächtigte hätte im Todesfall ihren Urlaub unterbrechen müssen. Das findet er unmöglich. Käsestangen mit purer Butter und Rauchmandeln. Im Theater an der Glocksee ein paar Mäuse, passend zum Stück. Hier kennt man deutlich mehr Leute im Publikum. Mache Stephan den Vorwurf, dass es außer Wein oder Sekt kein anderes Getränk für ihn gibt bei so etwas, auch wenn der Wein echt scheiße ausschaut. Er bezeichnet mich als Hitler, dabei bin ich eine besorgte Ehefrau. Die Geburtstagseinladung in die Kochschule freut uns, was will er wohl für ein Foto? Man kann ja eine kleine Auswahl mitbringen.

Die Maus verträgt den Alkohol nicht und trinkt nur Wasser, Käptän Kümmel-Korn nur Schnaps und sie sind Freunde. Bei den Schauspielern ist es wie beim Kochen, Profis und talentierte Laien kann man nicht unterscheiden. Es gibt Mäuse zu essen und in der Pause wird Eierlikör gereicht. Die eine Schauspielerin hat ein faltiges Dekolleté. So ist das im hellen Bühnenlicht. Ich trinke anschließend ein Glas Rotwein zur Pizza, das passt einfach zu gut und wir sitzen im hinteren Teil des Ladens. Der Pizza-Bäcker geht alle 2 Minuten aufs Klo und humpelt und verzieht das Gesicht Schmerz verzehrt. Die Frau hustet. Hier sind alle krank. Gegenüber machen sie eine Weinbar auf und das Ohnesorg wird geschlossen. Hätten wir da mal einen Burger essen sollen. Stephan beteuert seine Burgerzeiten seien vorbei, er habe sich geändert. Ich finde es jedenfalls gut, dass Gothe noch die Kneipe, das Lorberg weiter macht auch wenn wir da eher selten hingehen. Macht ja nichts.

Ja, der Stuttgartbesuch im Mai 2014 war so intensiv und vollgepackt. Dank BM Tagebuch bekomme ich den Ablauf wieder hin. Zur rechten Zeit ein Blog hilft gegen das Vergessen und den geistigen Abbau. Deswegen haben wir auch Nürnberg gewählt und nicht Stuttgart, wir sind anders in meiner Kernfamilie. Donnerstag kann ich Suki nicht nehmen wegen Wien. Wir wollen beide bis Sonntag in Stuttgart bleiben. Immerhin das können wir beide offen zugeben und eiern nicht rum mit diesem: wie Du es willst. Die Häkeldreiecke muss ich ausmessen vor Wien, ohne meine Häkelschmusedecke verreise ich nicht.

16.01. Traum: 0800ter Nummer und ich will auflegen. Mache das nicht mehr mit dem Familienrecht. Ach so für Yusuf habe ich schon angefangen und übersetze. Wir machen Telefonkonferenz. Ich höre, wie sie sich beschweren, dass es nicht geklappt hat. Doch, bin in der Leitung. Abrechnung nach Aufwand. Wir nehmen 500,- € die Stunde denke ich mir aus. O.k. der Vermittler macht das auch so. Dann soll er die Zeiterfassung von sich mir schicken. Dann beobachten sie einen Typen. Vater? Der sitzt am Köthnerholzweg draußen hinter durchsichtiger Plastikverkleidung und raucht. Man sieht seine Glatze von hinter. Der Detektiv steigt die Fassade hoch und sie küssen sich. Ich spanne etwas von einem Parkhaus gegenüber. Dann die Yogastunde der sympathischen Frau. Ist immer dienstags und kostet 11-13 €. Muss ich auch mal kommen, ist gut besucht. Ich melde mich zum Armdrücken, aber der Typ drückt mir schon vorher so die Hand zusammen, dass es zwecklos ist und sie ist übersät mit roten Flecken. Fühlt sich gar nicht an wie Verlieren an, sondern mutig, dass ich überhaupt angetreten bin. Sie erklärt mir was und hat so eine tolle Stimme. Bin ich dabei mich in eine Frau zu verlieben? Werde wach und denke an die Stimme meiner Mutter, die ich so mag. Sie ist so kraftvoll und ich bin froh, dass ich sie geerbt habe. Offenbar behält man die auch ein Leben lang. Kann verstehen, warum mein Vater auf sie steht. Es ist wohl noch früh. Denke daran, dass Hanna aufgebahrt werden will. Jetzt sieht sie schön und friedlich aus schreibt die Bestatterin, aber man weiß nicht, wie es in 14 Tagen sein wird. Natürlich mit Kühlung, wie sonst. Da erscheint mir meine Mutter sehr unrealistisch. Sie hat Klamotten zum Beerdigungsinstitut gegeben. Ich denke an das Hütchen, Ikebanastil was ich zur Beerdigung machen will, das mit dem altmodischen Blumentextilaufnäher und vom Flohmarkt und irgendwas von Doutour unserer Lieblingskette für Kaffee in Japan, sie war nie da und so ein großer Fan und dem Pommespieker aus dem einer der überkreuzten Pieker rausgefallen ist werde ich weiter entwickeln. Das passt. Oma hat mit den Piekern und roten runden Patronenhülsen (Platzpatronen?) eine Collage aus Abfall gelegt, aber ganz brav und symmetrisch Blumen und dazu gemalt. Wie weiterentwickeln? Es ist früh, aber ich stehe auf. Es ist dann erst 5. Um 1 bin ich ins Bett gegangen. Mache die Kaffeemaschine an. Höre Geräusche von oben (und auch aus der Wohnung über uns). Schreibe dem Nachbarn, ob er auch so einen komischen Rhythmus hat, aber vermutlich geht der gerade zu Bett. Habe ihn gestern mal wieder gesehen, vorbeigefahren auf dem Rad. Anstandsfrei wiedererkannt, trotzdem zu selten. Zusammen einen Ausflug nach Gehrden machen und dem ehemaligen Beckmann-Koch überraschen schlage ich vor.

Die Maus hat für Kekse dem Jungen auf dem Kragen gesessen und ihm in der Schule geholfen und der ist Präsident der Vereinigten Staaten geworden. Keksfabrik, Schwiegervater und Ehefrau sterben an einer Keksvergiftung, will auch welche kaufen heute. Doch noch mal eine Runde ins Bett? Ich sollte Michael schreiben, dass wir ihn treffen wollen in Stuttgart. Stephan hat mir einen Prospekt der Ausstellung mitgebracht. Das ist lieb, aber immer zwei wegen der Bildrückseiten. Ist das wieder Beschweren? Habe raue Beulen auf der Nase. Kartoffel eben.

Schlafe noch mal ein und träume u.a. davon, dass das Handy Musik spielt und zwei Mal ist es Sunla. Das letzte Mal beschwert sie sich über einen Schreibfehler, ich hätte Wespe statt Wäsche geschrieben und sie lacht sich tot. Ich bin sauer und sage, das seien Flüchtigkeitsfehler und sie soll mich nicht mehr anrufen und lege heulend auf. Es klingelt und sie und Andras stehen vor der Tür, als Überraschung. Habe es nicht so gemeint. Wir müssen das Gästebett vorbereiten. Die Wäschespinne ist voll und tierisch schwer, es ist ein Wagenrad oder so (Stephan hatte gestern was in den Speichen was beim Fahren blockiert hat und musste es ganz heftig rausziehen und ich dachte zuerst es sei eine verbogene Speiche, aber es war ein Fremdobjekt und er drüber gefahren). Ich zeige ihnen erst mal Neuigkeiten in der Wohnung, neue Wand in der Küche und im Schlafzimmer hat Heike Stuck mit lauter Figuren hingebastelt, ein unglaublicher Rahmen und schwarz-weiß dazu an die Wand und Tür gemalt und über dem Naturstein ist eine lila Samttapete. Das kann man wieder abmachen, wenn man will. Sie hat es gemacht um uns eine Freude zu machen als wir nicht da waren. Sie staunen und Andras hat eine dicke Golduhr um und einen komischen Strickpulli. Es wäre Wahnsinn, was ich für talentierte Freunde habe, die so was nur als „Hobby“ machen und einfach so für mich. Werde genau vor dem Wecker wach um 9 Uhr. Die Kaffeemaschine war jetzt lange genug an.

Die Bestatterin schreibt mir, sie liegt schon im Sarg und ich kann nur den Deckel bemalen. Wer länger als 14 Tage trauert ist depressiv fällt mir noch ein.

Yoga mit der Wand als Widerstand und nur eine kommt noch später als ich, meine Freundin Steffi. Ich will mal die eine Stellung mit Knien an den Ohren ohne Unterhose machen. Egal wie furchtbar es ist, das muss ich mir mal anschauen (in dieser Inkarnation wie meine Tante immer sagte). Der Schnee und die großen Flocken, ich denke an japanische Bilder von Menschen im Schneesturm.

Der Raucherglaskasten Kaffee am Küchengarten mit Kännchen Machwitz Kaffee. Da hat Steffi Lust darauf. Vorgeschmack auf Wien und die Raucher sitzen vorne, wo man hinter den Zimmerpflanzen alles im Blick hat. So skurril, alte Raucher (Frauen um die 70, die aussehen wie Zwillingen und Zigarillo rauchen und wissen, dass Brigitte Nielsen das nicht essen konnte und sich zu viel geekelt hat), im Nichtraucher türkische Familien und eine Behinderte und eine Transe. Hässlich eingerichtet ohne Ende. Ein Foto von dem alten Haus haben sie nicht nur mehrere rahmenlose Bilder mit Linden Mitte und Süd untertitelt. Es macht dieselbe Frau wie früher, dieses „Kaffeehaus“, eine etwas verhärmt aussehende, wohl auch Türkin. Toll ich hatte einen Zimttee und Quark mit Früchten und eine Camembert-Brötchen.

Kaffee trinken zuhause im Wintergarten, auf dem Glasdach das Muster dieser Sandbilder.

Statt Shopping Queen einen Bericht über die Bestatterin, u.a. wie sie Menschen anzieht von der Kremierung. Dienstleistungen, die keiner kontrolliert, kann man auch nicht machen und abrechnen, Zähne putzen und Lederjacke anziehen vor der Verbrennung. Das schwarze Schaf aus dem Bericht hat Kühlung abgerechnet (40-80 € am Tag), aber nicht gemacht, einfach im grauen Müllsack liegen lassen und dann gesagt, noch mal sehen geht nicht, die Mutter sei entstellt und Sammeltransporte zum Krematorium und den Leuten Tierurnen mit der Asche 4 Monate alten Babies überreicht. Gut, teure Särge verbrennen ist echt Quatsch, aber den teuren abrechnen und umbetten ist auch keine Lösung. Hat jedenfalls einen Bastelraum die gute Bestatterin.

Paps besteht darauf, dass ich eine Rede halte, sonst tut er es und das wird schlechter. Dann ist mir das zu viel Malen und Reden und es wird zeitlich auch zu knapp. Ich will ihrem gemalten keine Konkurrenz machen. Paps will ein Foto mitbringen Hanna als Kind, wie sie alleine geht. So selbständig war sie, sie brauchte keinen Menschen, auch einen Bruder nicht. Das sehe ich anders, weil er in fast allen ihren Briefen vorkommt, auch in dem letzten aus der alternativen Reha. Immer geht es darum, sie bekommt viele Anwendungen, aber Dietrich hält das für Hokus Pokus. Was passiert draußen? Wir werden hier gerade komplett eingeschneit. Das sieht so schön aus. Wie ein Zauberwald.

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Seit wann liegt Syrien in Nordafrika und seit wann sind junge Muslime alkoholisiert. Ich glaube der Politpropaganda nicht.

Frau Arnold in der Bahn. Jetzt lag die Adolf-Karte so lange bei mir und sie zeigte keine Reaktion auf den Fan-Brief, dass ich sie behalten werde. Anstrengendes Theater. Thema Inflation, aber es geht passenderweise auch wieder um Ameisen im Körper und Psychiatrie, weil wir sitzen neben den Abonnenten. Hinter uns, die Querulanten, die Theaterstühle sponsern und die ganze Zeit währender Vorstellung labbern und ihren Senf dazugeben und mir ins Kreuz treten. Wir haben die Lebkuchen dabei, aber nicht das geliehene Buch. Wolfgang hat uns zum Geburtstag eingeladen und erzählt eine lustige Geschichte vom „Baby-Bier“ 0,3 in Bayern und die Wirtin musste extra auf einen Stuhl stiegen um das Glas zu holen zur Belustigung der Gäste und beim Verabschieden am Küchengarten kapiere ich, dass wir zwei Mal eingeladen sind zu ihnen. Auch gut.

16.01. Ich schreibe an Valentin und nehme mir vor, mit meiner Handschrift sorgfältiger umzugehen nach dem Vorbild meiner Tante (das wird nicht klappen) backe Kekse und telefoniere mit der Verwandtschaft aus München (zuerst will ich die abwimmeln, weil „ich backe gerade“, aber das geht schlecht). Wenn ich öfter backe, brauche ich ein Handrührgerät (der Zauberstaub ist scheiße und ungeeignet und der Finger wird lahm, weil man halten muss und ich muss schließlich von Hand rühren und auch das gebe ich bald auf), das kann ich doch von meiner Tante erben. Sie schrieb so viel von Kochrezepten und dass sie kochen trösten würde. Sie hat bestimmt einen und die anderen auch. Freitagabend in das Ballett, diesen Goecke wollten wir immer schon sehen und etwas Ablenkung tut gut. Ich sichte die Briefe, am 13.01. 2013 hat sie von Teneriffa aus geschrieben, genau 2 Jahre vor ihrem Tod. Sie hat auch genau geschrieben, Leichenschmaus im Palmschen Bau und mir einen Flyer geschickt (gut, wenn man alles aufhebt). Die Dichtung auf der Wärmflasche hat sich gelöst. Schmeiße ich weg. Da bin ich ausnahmsweise nicht bereit ein irgendwie geartetes Risiko einzugehen.

Erst geht die Gartentür nicht auf, dann ist das Radschloss eingefroren und das Rad angeschlossen. Im Bus sehe ich alle in Tod. High Tea in der Gerberstraße. Es gibt sehr leckere Sandwichs und das Mahjongspiel aus Brooklyn sieht aus wie Walfett (Michi meint Rosenquarz). Die Staudenberatung hat ergeben, dass ich Christrosen mitnehmen werde zu der Einpflanzaktion. Die haben auch einen tollen botanischen Namen, den ich mir wegen einsetzender Demenz nicht ansatzweise merken kann. Als ich sage, dass meine Tante die Klamotten schon hinterlegt hat beim Bestatter, erzählt Markus was Käthe anhatte und, dass sie dieses Jahr 90 geworden wäre. Ich sage, Horror, das schaffe ich nicht mir das Leichenkleid selber auszusuchen. Das müssen andere dann machen oder ich muss besser werden.

Ich denke daran, wie wir mit Hanna nach Oberaichen zu unserer Wohnung gefahren sind in der ich Kindergartenkind war und sie ist mit dem Auto gegen einen Pfeiler gefahren und hat diesen beschädigt und vor allem ihr Auto und wir sind einfach gefahren und ein Anwohner hatte das gesehen, aber es ist wohl alles gut gegangen. Wir werden auch die junge Generation vom Roten Berg sehen. Wer zur Beerdigung kommt unterstützt mich und meine Eltern. Das cleane Hotel-Apartment hat nicht geklappt. Gleich Donnerstag in die Weinstube Fröhlich. Die Trauerrede kann ich auch in Wien weiter schreiben, der Tod kommt aus Wien, sagt man ja.