Weihnachten 2015

23.12. ICE nach Nürnberg. Hin mit Demenz und zurück mit Rote Laterne und Tinker Bell. Hinter uns die Frau um die 60 mit Mutter, die hat Bahncard vergessen, dann hat sie keine Geschenke. Doch die Umschläge mit dem Geld und die Tochter hat schönes Briefpapier dabei. Ein Brief für alle, nein, jeder bekommt einen. Ist heute schon Heiligabend? Nach Fulda stellt sie fest: „hoffentlich sind wir nicht an Göttingen vorbei gefahren“ (sie wollen nach Wien). Es sei schlimm geworden mit ihr, stellt die Mutter fest und Vitamin B 12 soll helfen. Die werben dafür im Radio, nee Fernsehen. Die Tochter ist sehr einfühlsam und sagt, das sei Stress und das Mittel hieße Vitasprint. Sie machen dann zusammen ein Kreuzworträstel und immer wenn die Mutter was sagt, kommentiert das die Tochter mit: gute Idee. Wir sitzen auf reservierten Plätzen und müssen ab Würzburg frei machen. Es sind welche im Zwischenraum (neuer ICE-Typ) beim Gepäck frei mit ganz viel Platz, Beinfreiheit. Mein Mann taktiert und die sind dann weg und ich flippe. Die Wolle gerät außer Kontrolle und die Wollknäule kugeln durchs Abteil. Wichtig ist, dass der Hund selber in die Tasche springt. Pferde müssen auch rückwärts einparken in das Wagengeschirr (ganz wichtig). Bratwursthäusel, man kann draußen sitzen (8 mit Kartoffelsalat und 8 mit Kraut) und die Blasmusiker verdrehen sich den Kopf nach meinem Hütchen. Wenn einem Lebkuchen umsonst verabreicht und angepriesen werden, bin ich misstrauisch. Die kosten 9,50 € und die Verkäufer stehen wortlos dahinter, dann sind es die echten Elisenlebkuchen und der Hund ist wieder wie auf Droge, bekommt den irren Blick und nagt jede Fuge aus auf dem Christkindlesmarkt.

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Treffen im GNM. Ausstellung über Mode im Mittelalter und Renaissance. Den Hund binde ich innen an, so dass die Aufpasserin ihn sehen kann. Macht eine gute Figur. Andere Museumshunde warten stundenlang am Eingang. So schöne Kleider für das Grab. Das macht keinen Sinn. Da kann man mich in Zewa einpacken. Oben gibt es Cranach und Schmuck wie von den Bildern, Goldketten mit großen Gliedern. Von den Jungs bekommen wir Lebkuchen für die Sammlung, zu Küchenlösch mit der cooles 70er Jahre Treppenhauslampe aller Zeiten auf der Suche nach Salatbesteck und dann durch den Park mit dem Hund. Im Essigbrätlein haben wir die Promiplätze und essen sehr gut. Jasper kommt aus der Küche (schüchtern, wird rausgezwungen). Wir sind schon betrunken. Er erkundet nicht Franken, weil er den Timmendorfer Strand lieber mochte. Das macht mir ein Fragezeichen in den Kopf.

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Zugfahrt in Bayreuth. Ich bin todmüde. Das letzte Taxi ist weg. Besoffene Jugendliche nehmen uns mit. Vorne der Typ sagt immer: ist liebe sie noch und fällt dann wieder ins Koma. Die wollen zu Mc Donalds bzw, der Taxifahrer schmeißt sie da raus. Meine Eltern sind ganz aufgekratzt als wie ankommen und Tee in warm und kalt steht bereit sowie die Decke für Suki und Wasser in einer Schale. So lieb. Es ist schon wie zuhause ankommen für uns alle drei.

24.12. Aufs Herrenfahrrad und zur Walkmühle eine Runde. Es ist der Traum, gleich los in die Natur. Sonnenschein. Fahrt nach Burgkunstadt. Es ist so nett da, die Mitarbeiterinnen, die Gruppe und meine Schwester „well behaved“ bis wir kommen, dann dreht sie auf und nervt alle. Zuhause gibt es Auberginenlasagne. Ich schaue das Altpapier durch und finde in der Ausgabe vom 22.12. die Todesanzeige unserer Freundin vom Arbeitgeber. Es ist so schlimm, dass ich erst nicht drüber sprechen kann. Ich hatte mich immer gefragt, ob ich es mitbekommen würde und wie.

„Das ist mein Hund“ gibt sie an, meine Schwester bei einem kleinen Spaziergang durchs Wasserschutzgebiet. Suki ist unerschrocken und geht immer wieder zu ihr, auch wenn sie grob ist, minionartig sucht er einen bösen Herrscher, dem er dienen kann. „Schnell wie Kruppstahl und hart wie Windhunde“. Das „Mein Kampf“-Zitat von Weihnachten, meines zumindest und ich sage es beliebig oft. Der Himmel ist so schön. Nachbarin lästert über meine Eltern, mein Vater hätte abgebaut und kann nicht mehr richtig Autofahren und meine Mutter sei schwierig und rast durch die Siedlung und alle haben Angst vor ihr (da mag was Wahres dran sein, aber trotzdem ungeschickt, der Akustiker kennt meine Eltern seit 30 Jahren und gibt alles brühwarm weiter bzw. warnt sie).

Die anderen, neuen Nachbarn bringen 16 Fotos (2 Klappkarten zum Aufstellen) der 2-jährigen Tochter vorbei. Auch eines auf dem man den Schritt und die Unterhose sieht. Es ist echt unproportional, dass die Prinzessin so in den Vordergrund gestellt wird, das arme Kind. Sie hat ein Geweih auf dem Kopf und ist mäkelig und unsicher. Der Nachbar dahinter mit dem Kirschbaum ist Hühnermessie und hat zu viele Hähne. Die Hennen werden ständig vergewaltigt und sehen ganz gerupft aus. Brechen aus, kommen zu uns in den Garten. Manche sehen auch schön aus, dann muss ich an Mitzi denken, wieder aus „Mein Kampf“. Suki ist kein normaler Hund und reagiert null auf das Geflatter und die Beutetiere. Ist das überhaupt ein Hund?

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Weihnachtsfotos (gestellt und ich kann mich nicht entscheiden):

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Es gibt totleckere Wirsingrouladen, vegetarisch, Rezept von Pflaums Posthotel, was es nicht mehr gibt. Bewunderung für meine Mutter, ich kriege meine Schwester nicht bewegt im Bett. Ein nacktes Kleinkind im Körper einer erwachsenen Frau. Viel Meister Eder. Da hat Ralf Zacher mitgespielt in der Folge mit dem falschen Gas-Mann. Sesamstraße aus den 80ern mit jungem Manfred Krug und Liselotte Pulver und Würstchen kosten 2 Mark. Samson hat einen Wecker geschluckt und dann doch nur ein Brötchen. Sauerkraut von Omma. Die Geschenke der Tanten, eine tolle Liedgeschichte und das Kind bekommt Obst und Instrumente geschenkt von den diversen Tanten und die deren Namen auf nichts reimt hat sein Schaukelpferd geleimt.

Derbe Tonware, aber originell und die Schenkerin ist 10 Jahre alt und ein graziles Schnapsgläser mit Tänzerin von meinem Bruder. Gefällt mir auch, macht schöne Schatten auf der weißen Tischdecke und wir spielen Doppelkopf.

25.12. Traum: In Italien, erst suche ich eine Glaslampe, die haben auch Klamotten, Männergeschäft. Stephan soll sich einen Anzug kaufen und beraten lassen oder wenigstens eine Hose. Eine rote mit Blumen. Er würde so elegant ausschauen lügt der Verkäufer. Ich habe ihn immer falsch beraten. War noch was Wettbewerb am Strand, wie surfen, weiß es nicht mehr.

Werde vor 7 wach, hier ist keiner, waren doch keine Schritte. Fahre gerne zu der Mühle, der Bach schlängelt sich, sieht so schon natürlich aus, Wasser ist klar und plätschert. Frau darf Suki nicht streicheln, sonst wird ihr Hund eifersüchtig.

Gans, das Schmalz ist gelb und das leckerste seit Jahren. Große Flasche Sauternes und alle machen Mittagschlaf.

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26.12. Bringen Steffi wieder weg, Sonne ist so warm, das man keinen Mantel anbehalten kann im Auto. Wieder supernett in der Gruppe. Wirtshaus mit köstlichem Essen. Konsequent keine Vorspeisen, nur 2 Suppen, fränkischen Sekt, Selleriesalat zum Mitnehmen in einer Aluschale wie für Lasagne (ich frage danach) und hat nichts gekostet, dekoriert mit Granatapfelkernen. Zuhause Mittagsschlaf trotz Espresso.

Der Besuch wird gelöchert mit Fragen. Erst die alten Zeitschriften von 18 Hundert und seine Kunst- und Krempelexpertise. Mein Kunsterzieher ist an einem geplatzten Aneurysma im Schlaf innerlich verblutet. Wusste, dass es passieren kann. Wird im Jahresrückblick vom Kurier erwähnt. Das Posthotel, wo der Gast als Kofferträger 3 Monate gearbeitet hat und eine Kochausbildung machen wollte und die Schmidtbank, der Typ war gut und hat seine Hand über die Leute gehalten, was dann vorbei war als es aus war. Gans soll man 3 Tage abhängen. Von Arbeit ist noch keiner reich geworden. Gartenstuhlaktion bei der Landesgartenschau. Meine Eltern haben Dauerkarte. Stühle kann man frei bewegen. Man kann einen tauschen, die werden markiert. Das ist das Souvenir wenn man will. Roland mag meine Häkeldecke. Das macht mich stolz und ich weiß, ich bin auf dem richtigen Dampfer, meine Mutter hat es nicht verstanden, was ich da mache. Als er geht spielen wir noch lange wegen des späten Mittagsschlafs.

27.12. Posaunengottesdienst in Laineck. Ich weiß nicht mehr, wie die Kirche dort ausschaut, auch wenn ich früher hier einen Kinderbastelkreis geleitet habe. Paps erinnert sie an die Kirche in den USA, wäre auch so eine Bruchbude und tatsächlich sieht sie aus wie eine holzvertäfelte Turnhalle. Der Pastor begrüßt uns sehr freundlich und weist auf die Garderobe, bei ihnen sei es warm. Er ist ungläubig und mehrfach erklärt ihm meine Mutter, dass ich ihre Tochter sei und die von meinem Vater, der aber einen Parkplatz sucht. Unter dem Holzturm parkt ein Rollator. Eine kleine dicke Frau muss, nachdem der Gottesdienst angefangen hat, eine Ziffer auf der Tafel auswechseln und kommt nur mit Mühe ran (Sesamstraße wie Paps meint). Der Pastor ist keine Leuchte und verwechselt Engel und Hirten. Engel überbringen uns keine eigenen Botschaften, sondern welche von Gott und sind ganz normale Menschen. Engel kann man nicht rufen, sie kommen von sich aus. Das weiß ich seit Venedig. Manchmal erscheinen sie einem auch im Traum. Das muss aber nicht immer ein Engel gewesen sein, der einem da was sagt und müsse im Einzelfall mit der Bibel abgeglichen werden, warnt der Gelehrte. „Kommt herbei ihr Gläubigen“ ist „Come all ye Faithfull“. So lerne ich was Neues und versuche Paps auch was Neues beizubringen und zeige ihm, dass man das Gesangsbuch in die Lücke des Stuhles vor sich tun kann, statt es in der Stille von oben auf den Boden knallen zu lassen. Der Kirchenvorsteher geht zu dem hölzernen Pult und macht das Licht an und richtet das Mikro, mehrfach um Stellen aus der Bibel vorzulesen. Zum Schluss macht er organisatorische Mitteilungen, dass Morgen um 18 Uhr Bilder und Film ihrer Pragreise gezeigt werden würden mit einem Imbiss zu dem alle Interessierten eingeladen sind, nicht nur die Teilnehmer und wie hoch die Kollekte war und wofür sie verwendet wird und eine Brille und Handy wurden abgegeben. Zurück durch Laineck. Alte Häuschen, hier muss Manuelas Mutter irgendwo leben.

Zu Rainer. Nette Einladung von Christine zum Raclette. Sollten wir mal machen. Sie mag mich wohl und gibt mir eine Portion Hundefutter mit. Luis wird Nachwuchs zeugen. Rainer hat ein neues Projekt und macht Bauleiter. Er geht täglich  zu Metallbilsheim und schaut, was die Flut gebracht hat. Da werden Werte rausgeschmissen, da tränen ihm die Augen. Alles in die riesige Schottpresse. Würde mal gerne mit, ist bei meinen Eltern um die Ecke im Industriegebiet, braucht man eine Warnweste. Mache ich nächstes Mal, er kann mir bestimmt eine leihen. In der Stadt treffen wir einen Mops-Beagle Mischling (sehr gelungen) und später einen gestromten Frops. Ist aber die falsche Hunderasse für mich. Der Charakter passt nicht zu mir. Luis geht seiner Wege und kommt nicht wenn er gerufen wird. Mit Mühe und Not kriegen wir ihn wieder angeleint. Stur und unsportlich. Ich glaube auch, er hat mich angeknurrt als ich ihn von meinem Mantel herunter geworfen habe und er springt unaufgefordert auf meinen Schoss. Ich sehe erzieherische Probleme, weil er alles darf und der kleine Prinz ist, aber auch so wäre Laufen am Fahrrad nicht seine Sache. Bilder an der Krippe. Ins Rossi will ich nicht. Sehe die Gruppen mit Bayerischem Hüten da sitzen und denke, das muss ich mir nicht antun.

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„Jesus im Dempel“. Ich muss an die Predigt und den oberfränkischen Dialekt denken und lache Tränen beim Kartenspielen. Wir schauen alte Dias. Die heimliche Verlobungsreise meiner Eltern 1966 nach Venedig. Mein Vater mit Fliege und Buntfaltenhose, meine Mutter im Kostüm. Dann die echte Hochzeitsreise, wie ein Godart Film Pierot Le Fou. Sie ernährten sich vom Fischfang und von der Jagd. Paps mit nackten Storchenbeinen beim Angeln. Meine Mutter in Boston, eine Kindfrau, sieht aus wie Briget Bardot, schmucklos im Laborkittel und im 60er Jahre Zimmer mit ihrem Bruder im Anzug beim Frühstück. Meine Mutter hat wirklich eine Wandlung vollzogen in ihrem Leben. Natürlich war sie schön, aber ohne Lebenserfahrung und ordentlich und dann USA und behindertes Kind. Sie ist nicht einfach älter geworden, sondern es ist eine Metamorphose. Paps sieht ein, dass er früher cool war und jetzt eine stänkernder alter Mann. Auf dem einen Dia ist unerwartet mein Opa von oben, der gestorben ist bevor meine Mutter aufgetaucht ist, wie er in Bergemann den Rasen sprengt. Dann die Kochbuchtante mit 50er Jahre gemusterten Kostüm in Brauntönen und ihre Schwester in Diakonisse-Tracht. Da waren reichlich Gartenstühle dabei für die Gartenschau zum Tauschen.

28.12. Hole mit Stephan und Hund Brötchen und schmeiße Postkarten ein. BM-Modefotos vor den Altglascontainern. Den Schleichweg direkt zum Hintereingang der Bäckerei finden wir nicht auf Anhieb. Auf dem Rückweg kläfft Suki die ganze Landschaft zusammen und läuft kläffend auf einen Hund zu, der von unserem Grundstücke kommt wie der reinste Berseker. So ist es, wenn man King ist. Stephan sagt, er denkt, der hat seinen Futternapf leer gefressen. Reagiere nicht richtig. Hätte ihn zurück rufen sollen, war eine Zumutung und die wussten nicht, dass ich ihn unter Kontrolle habe.

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BM Bertha Münz steht für Buttermusch. Wir machen einen Abschiedsspaziergang. Hier wurde ein neuer Radweg asphaltiert und meine Eltern wollten einen Bank spenden, auf ihr Haus gerichtet. Sie nennen es Knoblauchwäldchen und meine Mutter hat hier vor einiger Zeit einen Biber gesehen. Wir kennen jetzt das Schlüsselversteck und es ist echt raffiniert. Die neue Außenuhr gefällt mir sehr gut, die kleine, die geht. Paps erklärt Stephan wie eine Sonnenuhr funktioniert. Der Gnubbel zeigt die Jahreszeit, Suki muss vor dem Spielplatz warten und ich schaukele eine Runde. Das wäre meine Übung mit ihm, wenn ich hier wohnen würde.

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10 kg Wurst und Fleisch (die beste Verkäuferin der Welt). Sie weiß, dass ich alles eingeschweißt will und macht aktiv Vorschläge. Pflaumenpastete, „das kann ich Ihnen fei auch einschweißen“. Gute Idee! Es gibt nur noch einen Schnapskrapfen, mit Sahne und Kirschwasser gefüllt. Dann nehme ich noch 2 Berliner als Trost. Es war so schön und harmonisch und familiär bei meinen Eltern. Ich habe es in vollen Zügen genossen und hoffe, es war auch für meine bessere Hälfte akzeptabel.

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In Nürnberg haben wir Anschlusszug verpasst und gehen ins Literaturcafé. Nebelwand im Zug wie ich sie noch nie gesehen habe. Ich sitze neben einem kleinwüchsigen Pärchen. sie fragt nach meiner Handarbeit, dann gehen sie Tee trinken und ich bewache die Plätze. Die schwierigen Menschen erkennt man daran, dass sie ihr eigenes Kissen dabei haben und ihr Gepäck neben sich stellen um den Platz zu blockieren und dann Decke über die Beine, die auf dem Nebensitz liegen, Stöpsel in die Ohren und „bloß nicht ansprechen“, Eine Transe mit Chihuaua telefoniert die ganze Zeit und man hört auch die Gesprächspartner. „Ich schicke Dir gleich die Telefonnummer der Roten Laterne“. 100 € reichen nicht zum Feiern in München und es gab keine schönen Männer in München und das Portemonnaie wurde geklaut und er (sie) musste Mama anhauen und hat der aber gesagt, dass sie es bei Lidl verloren hat, sonst hätte die ihr kein Geld gegeben. Die Diebe waren so doof, dass sie ihr iPhone 5 nicht mitgenommen haben. „Lippen haben nicht funktioniert“. Ich überlege lange um welche Sexualpraktik es gehen könnte, aber er/sie wollte sie aufspritzen lassen, nur Nägel haben geklappt. Nie wieder München. Er/Sie fährt nach Altona und muss heute Abend arbeiten und bei Fitness First gibt es die geilsten Boys, da findet er/sie was zum ficken. Deniz hat ein Kind gekriegt. „Hat man da überhaupt noch Lust auf Sex nach so einer Schwangerschaft?“… „Das Kind soll behindert sein“. ich wundere mich über die Coolness im vollen Abteil, dass keiner ausflippt. Stephan, der auch meint so was sonst gut ignorieren zu können, droht an der Mutter zu sagen, dass sie ihr kein Geld mehr geben soll (man hat die Geschichten dann mehrfach gehört, weil sie das ganze Telefonbuch durchtelefoniert). Immerhin bringt er mich so zum Lachen. Als Höhepunkt zieht er/sie sich einen Katzenhandschuh an um mit Tinkerbell, dem Hund, der auf seiner/ihrer Brust wohnt zu spielen und ihn zu animieren, d.h. Angriff zu simulieren, was aber wohl nur unzureichend klappt. Hoffentlich kann er das in der Roten Laterne besser….

In Hannover angekommen kann ich gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Ich bin hier echt zuhause. Gastronomisch wäre Oberfranken schon mein Ding, aber ich würde sonst die Krise kriegen und wenn man übers Land fährt kriege ich Depressionen. Meine Eltern verstehen nicht warum. Zuviel bayerischer Nadelwald ist mein Erklärungsversuch. Treffen Typen vom abW, beta, der Frau Hanebuth betreut, sein Name fällt mir nicht ein. Statt vorzustellen sage ich, das ist mein Mann. Hat einen Welpen, Bernersennen, wie der letzte Hund, der 18 Paar Socken und 2 Jogginghosen schon zerstört hat und alles vollpinkelt, im Gehen. Glückwunsch. Schenke Steffi eine Marmelade von meiner Mutter, Sauerkirsche als Dankeschön für Suki. Schaue mir noch mal die Geschichte von der Grille mit der Geige und dem Maulwurf an von Janosch und die Gäste müssen das auch schauen. Front National, warum, CSU ist genauso schlimm-Diskussionen mit Marc. Partywürstchen und Gelbwurst für die Kinder. Ich halte durch und bin dann echt müde und freue mich aufs eigene Bett.