Beutel voller Stengel

12.10. Traum mit Sunla, die neues giftigen Mittel hat, was eigentlich ein Medikament ist gegen Bluthochdruck oder so was, aber die Trinkflaschen total sauber macht. Ich nutze immer eine Bürste, die ausschaut wie in der Autowaschanlage. Bühnenauftritt, auf dem Festivalparkplatz abgelaufene Joghurts, umsonst, aber Polizei mahnt zum Aufräumen. Ich habe meine Pelzstola um und Angst vor Angriffen. Ich soll bei einer Mutter und Tochter übernachten und die muss früh raus, so dass wir fahren müssen. Der Hauptakt, der viel früher spielen sollte ist doch super, so dass Stephan ihn gucken will und nach vorne geht und im Tanzmodus ist. Ich stehe neben den Akteuren. Die Tänzer haben lustige Kostüme, dass sie ausschauen wie Müll oder Farbklekse und damit machen sie unterschiedliche Übungen auf dem Fußboden und verwandeln sich dabei. Der eine Musiker hat was Selbstgestricktes an in Farbverlauf mit Muster, ich teste, ob es Baumwolle ist und schneide einen Fleck aus, d.h. es soll ausschauen wie ein Fleck und das gelingt mir ganz gut.

Doch was aussortieren von dem Venedigberg? Ich mag es einfach eine ordentliche Auswahl zu haben, wie hier. Sortiere doch was aus und habe nur noch 12 Hütchen. Reicht auch für 6 Tage.

Eine Woche voller Außentermine steht an, Stephan geht Mittwoch allein zum Faust und Freitag kommen meine Eltern. Heute erst mal Ausländerstelle, Akteneinsicht und dann zu Herrn Steintor Zählerstände ablesen.

Herr Yoga ist manisch. Nachts um nach 2 Uhr schreibt er mir:

„ich bin süchtig nach Briefe und emails schreiben, das gibt mir so richtig einen Kick ins Leben durch Gefühlsstrom.

Dieses nachfolgende Schreiben habe ich zur Erreichung meiner Forderung inhaltlich durch Engelchanneling formuliert und gebe das morgen meinen Vermietern im Hinterhaus. Das Mieterhöhungsverlangen haben sie über den Vater laufen lassen, der bis vor kurzem noch der Eigentümer hier war, wohl damit sie, die hier mit mir wohnen, nicht die Bösen sind. Ich habe auch gechannelt, daß einer aus deren Familie wohl karmisch mit mir verwandt ist und am selben Tag Geburtstag hat, sehen Sie selbst im Text, ich habe Anmerkungen hinzugefügt.

Ist schon der Hammer, wenn das so die Forderung einbringt, nachdem anwaltliche Bemühungen erfolglos waren, aber ein bißchen Glück ist schon noch dafür notwendig.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Yoga ______________________________________________________________________________________________

Sehr geehrte Frau B.,

sehr geehrter Herr Dr. B.,

ich lebe nun mehr als 13 Jahre hier und Sie sind, soweit ich informiert wurde, meine neuen Vermieter. Solange habe ich noch nie irgendwo gewohnt, nicht einmal in meiner Kindheit.

Ich fühle mich hier trotzdem nicht wohl, weil ich mich hier ungewollt fühle, die Methoden des Dr. F. nicht vertrage. Herr W. hatte keine Probleme, einen neuen Geschirrspüler zu erhalten, melde ich einen defekten Geschirrspüler, unterstellt Dr. F. mir, es verursacht zu haben und will die ganze Wohnung besichtigen. Dabei hat er mir in der Vergangenheit stets das Heimgefühl zerstört, wenn er u.a. meine persönlichen Sachen filmt usw.. Desweiteren antwortet er daraufhin mit Mieterhöhung und behauptet, es breitet sich Schimmel in der Wohnung aus mit Klageandrohung zur Besichtigung der Wohnung. Zuletzt ließ er mein Auto abschleppen, weil es unansehnlich war. Dafür habe ich ja irgendwo Verständnis, aber die Methode war kriminell, Autodiebstahl. Vor einem Monat hat mir jemand anonym die Polizei nach Hause geschickt, weil ich ein Waffenlager besitzen soll. Beschlagnahmt wurden zwei erwerbsfreie Luftpistolen,die Dr. F. damals auch filmte, sowie mein der Inhalt meines outdoor-Rucksackes mit Messern und Machete u.a. mutmaßliche Gegenstände. Das war mir zuviel des Schikane-Erlebens. Ich habe daraufhin spontan entschieden, ein kleines Haus zu kaufen, um Ruhe zu haben, bin aber wieder davon ab, weil ich mich auf andere Themen konzentriere.

—> kleine Notlüge, die Polizei hat die Vermieter während der Durchsuchung darüber informiert als sie fragten wer diese seien

Auch erzählten mir die Nachbarn, die gesamte Nebenkostenabrechnung, mir wurde diese nur auf korrigierte Version nur Anforderung zugestellt aber habe sie nicht angeschaut, ist zum Nachteil der Mieter um einen 4stelligen Betrag falsch und das wohl schon jahrelang. Das soll wohl aus Berechnungen stammen, in denen der Gärtner komplett den Mietern aufgelastet wurde und anderem, wie unerklärlich hoher Allgemeinstrom. Das ist ein Skandal. Auch weiß ich nicht, ob der Garagenstrom auf Sie uminstalliert wurde bei der Kündigung oder während der Umbauarbeiten. Ich möchte mich aber damit gar nicht beschäftigen, sondern notwendige Ruhe und Frieden finden für meine geistige Arbeit.

Ich schreibe Ihnen, weil ich innerlich diese Ungerechtigkeit quält, hier immer wieder bedrängt und benachteiligt zu werden, obwohl ich mehr als Mieterleistungen erbracht habe. Ich bin sicher, Sie wissen gar nicht, wer hier wirklich wohnt. Ich bin in dieser Wohnung ein sehr spirituell entwickelter und ausgebildeter Mensch geworden, ich bin Yogalehrer, helfe als Reikimeister unentgeltlich ADS-Kindern und Jugendlichen oder begradige Hüft- und Wirbelsäulenleiden ohne eine Berührung und aus der Ferne, führe Engelchannelings durch, bin ausgebildet in Aura- und Chakraarbeit, CQM, ERV, Prana-Lichtnahrung, OBE, Engel der Kabbalah u.a. Methoden der energetischen Arbeit.

–> die denken, ich bin der Oberprolet, der sich weltlich sättigt

Ich bin der Ansicht und überzeugt, es gibt keine Zufälle, nur Ursachen und Wirkungen, auch wenn wir Menschen sie nicht immer sehen oder verstehen und nur mit unserer Lebenszeit dazwischen schweben, sind es immer nur ursprüngliche Energien unseres Schöpfers gleich, die sich bestreben auszugleichen was sie ihrem Ursprung abweichen, die wir sind als inkarnierte Seelenwesen. So wohne ich hier auch nicht aus einem Zufall und wir werden uns als andere Existenzen wieder begegnen. So wie: man sieht sich sprichwörtlich nicht zweimal im Leben, dafür unendlich oft in der Ewigkeit bis zur Vervollkommnung. Wenn Sie oder jemand aus Ihrer Familie die Geburtszahlen 1 3 7, die kosmische Zahl, hat so wie ich. 1.3.70 oder auch 13.7 oder 17.3. oder eine zufällig vergebene Telefonnummer voller 7er oder eine 77er-Hausnummer oder ein Produkt oder Quersumme aus 7 (das sind Kabbalah-Formeln), wundert es mich nicht, ich erlebe sehr oft solche Begegnungen. Ich habe mich 1990 um einen Ausbildungsplatz bei D. L. GmbH beworben, Herr K. wollte mich gerne haben, aber Frau D. und Herr B. hatten starke Bedenken, da ich sagte, keine normale Ausbildung anzustreben, sondern vielmehr eine Assistenz der Geschäftsführung. Ich wurde dann, meinem Wunsch entsprechend, bei einem Computerhersteller zum IT-Kaufmann ausgebildet und war einige Jahre im Vertrieb.

–> das ist wirklich so. ich bin 80% sicher, jemand von denen hat am 1.3. Geburtstag

Ich zahle so viele Jahre die Miete, habe stets die Wohnung renoviert, allein in den letzten 12 Monaten sind alle Innentüren und Wände gestrichen worden, der dauerfeuchte Rasenabschnitt auf der Terrasse wurde entfernt und durch Granitplatten ersetzt, eine neue Badewanne wurde installiert und mit Granit eingefasst, der Waschtisch und die Armatur wurden ausgetauscht. Vieles hätte ich gar nicht selbst bezahlen müssen und trotzdem führe ich hier in der Wohnung Reparaturen, soweit wie möglich, selbst auf eigene Rechnung aus, meistens ist es mein fachkundiger, 77jähriger Vater, der es ausführt. So hat er auch vor dem Einzug teuren Granit verlegt uvm, ich habe eine Gipskartondecke in der gesamten Wohnung einziehen lassen und die 35m² Terrasse komplett mit Granit ausgestattet. Desweiteren wurde damals das Bad aufwendig u.a. mit einer luxuriösen Duschanlage gestaltet. Insgesamt fünfstellig. Sie, Herr Dr. B., haben damals anstelle Ihres Vaters die abgeschlossenen Arbeiten besichtigt. Dafür war eine Kostenerstattung vereinbart, die dann von Dr. F. vorwändig zurückgewiesen wurde wegen einer, aus seiner Sicht notwendigen, Duschabtrennung für ein paar Euro zum Trotz aller anderen erbrachten Leistungen. Das war auch eine grobe menschliche Missachtung.

Ich möchte Sie bitten, mir den ausstehenden Betrag zukommen zu lassen. Für mich ist es mehr Geld als für Sie und ich habe mehr als genug für Sie in diese Mietwohnung investiert und bin sicher, daß Sie eine anstandsvolle Lösung herbeiführen können.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und

grüße freundlich aus dem Vorderhaus“

Morgens um 8 schreibt er mir, dass er herrlich geschlafen hat und voller Energie sei!

Büro, Ausländerstelle, Kopierer blockieren, 3,75 €. Er war als Kind alleine mit seiner Schwester im Ausland, Mutter war nicht da und es gab einen Vormund für ihn und seine Schwester. Lauter alte Ausweise mit Kinderfotos, Bestätigungen diverser Schulen, dass er dort in die fünfte und siebte Klasse geht. Sehr traurig.

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Fairkaufhaus, neue Wollreste, Polyesteroberteil, nicht mein Stil, aber richtig geil. Sturm auf der Südseeinsel- hatte heute Morgen überlegt mit noch mal „Was ihr wollt“ anzuschauen, alte Polyesterbluse in orange, lindgrün, braun, aber sitzt. Hier gibt es Retrosackos, genauso schön wie in London nur die stylische Umgebung fehlt. Muss ich mal mit Stephan hin und wenn er nur welche mir zuliebe anprobiert.

Mittagstisch bei Metzgereimeisterin Karin Klemme in der Markthalle. Der Hunger überfällt mich. Gut, schnell, frisch, viel Umsatz, Preis-Leistung hammer. Roast Beef (wenig, aber gut) mit haugemachter Remoulade und Bratkartoffeln 6,90 €. Es gibt von Milchreis, über Hochzeitssuppe bis hin zu Salaten und dann Sauerfleisch, Schnitzel alles. Da könnte ich Freitag mit meinen Eltern hin, aber die müssen zur Thai Massage.

Ricklingen, der ruhige Platz am Kinderspielplatz. Er mag die Kälte, ist hier aufgewachsen. Die Hitze ist nicht seins. Der Vormund, da war damals, ganz lange her, die üble Tante aus Oldenburg, hässliche Familie, die kann ihm gar nichts, da bin ich eher sein Vormund, als diese blöde Kuh. Der Mann von ihr hat vom Vater Geld verlangt, 30.000,- er hat die Unterlagen der Mutter zerrissen, die sie extra aus dem Irak geholt hat, ist 3 x abgeschoben worden und zurück gekommen und ihm hat er neulich ins Gesicht gerotzt, wieder geht es um den Vater und die dritte Frau, die übelst reich sind. Er will nach Enschede ziehen zu einer Frau, die er kennen gelernt hat. Hat den Kontakt abgebrochen, weil er nur scheiße gebaut hat. Hier ist er stigmatisiert als Drogenhändler und wenn er mal Kinder bekommt, dann ist das schlecht. Er ist auf der Straße groß geworden und zwischen 14 und 2 hat er mit Gras gedealt. Das lief richtig gut. Ein Freund hat ihn um 20.000 € beschissen und ihn bei der Polizei angeschissen. Er will Kampfschule aufmachen, aber trainiert seit Jahren nicht mehr, seit er in der Psychiatrie war. Erst zeigt es mir die Therme zum Ablesen, aber da gibt es nur den Zeiger und darunter steht bar. Schlussendlich gelingt es uns, auch im dunklen Keller und seine Augen sind besser als meine. Als Polizei neulich da war haben sie Beutel beschlagnahmt, da war nicht mal Gras drin, sondern nur die Stängel. Da hat ihn nicht interessiert und lag auf der Erde. Seine Freunde machen sich davon einen Tee und breit wird man auch. Ein Verfahren wegen Sachbeschädigung ist eingestellt worden. Ich spreche ihn auf die Therapie an und er hat heute noch einen Termin.

Treffe Stephan auf einen Kaffee bei Luis, echauffiere mich über junge Frau mit nerviger Stimme, die ununterbrochen redet und zwei Männer hören ihr zu und Abstriche gemacht sagt, die früher ins Wochenende will, weil sie studiert, später anfangen bringt ihr nichts, sie frühstückt eh im Büro. Wir dürfen alles mithören. Ich bin zu intolerant. Das Spezialtörtchen für 40 Cent extra schmeckt gut.

Frau Bipolar wird weiterhin als mittellos anerkannt. Das ist auch gut.

Zicke beim Sport beide Lehrerinnen an. Beim Yoga, wenn man in der Hocke einen Twist macht, geht das eine Knie nach vorne, das soll man zurück schieben, ist aber gegen die Anatomie und ich mache es nicht so fleißig und lasse mich nur widerwillig korrigieren. Dann die andere, die immer so brüllt, wenn sie stöhnen will. Sieht gut aus, aber ist so was von unsexy, wie ich finde, keine Ausstrahlung, wie Parkuhr. Die Frau vor mir ist totale Bewegungslegasthenikerin und mich will sie korrigieren. Das kann sie mal glatt knicken. Beim unteren Rücken gibt es keine Korrekturen durchzuführen, nicht bei mir. Das weiß ich nach 10 Jahre Yoga und da lasse ich mich nicht verunsichern.

13.10. Traum: Lauter Collageteile, ich halte die erst getrennt durch die Kalenderblätter und kann sie so auch transportieren, auch wenn es etwas mühsam ist, aber durch irgendeinen Impuls kippe ich alles zusammen. Das war so dämlich, warum habe ich das gemacht jetzt muss ich alles neu sortieren. Nächstes Mal mache ich alle Teile für einen Monat in eine Zipp-Bag, dass das nie wieder passieren kann.

Eine 72-Jährige, die eine Betreuung will. Der Mann ist zwanzig Jahre älter und macht es wohl nicht mehr so lange, er ist im Pflegeheim. Es gibt eine notarielle Vollmacht, die alles umfasst, aber sie hat kein Vertrauen mehr in die bevollmächtigten Personen, ein Ehepaar. Es sind Freunde des Mannes und mit der Mutter hatte er ein Verhältnis. Sie haben Geld geerbt von der Schwägerin ca. 300.000,- € und hatten vorher selber ca. 250.000,- €. Sie hat ihn, den Ehemann, mal gefragt, ob er sie denn auch so oft nach Wunstorf gebracht hätte, wenn er sie mehr geliebt hätte und er sagte darauf, sie sei da ja gut aufgehoben gewesen. Er ist 1982 in den Ruhestand gegangen und hat dann immer lange Radtouren gemacht, auch zu anderen Frauen. Sie hat keinen Überblick und ist misstrauisch, weil der Vollmachtgeber immer sagte „ihre Millionen“ und jetzt sagte er, wenn sie weiterhin sparsam von 500,- € lebt, dann könne sie zuhause bleiben und muss nicht in ein Heim im Pflegefall und, dass sie selber, er und seine Frau, wenig Geld hätten, weil die Frau Kinder erzogen hat und nur eine kleine Rente bekommt. Sie hätten deren Kinder schon jeweils 20.000,- € geschenkt und der Sohn würde jetzt bauen und das sei eine gute Geldanlage. Sie traut denen nicht und hat Horror von dem Tod des Mannes und dann bei der Beerdigung ganz alleine mit denen zu sein. Es gibt sonst keine Familie oder Freunde. Mich mag sie und es ist ihr eine Beruhigung, wenn ich die Unterlagen gleich da behalte, eine sehr sympathische Frau. Ich telefoniere schon mal mit der zuständigen Richterin, einer Studienkollegin, weil hier gibt es ja Vollmachten, die aber nicht mehr gewollt sind. Sie hat ihrem Mann gesagt, dass sie eine Betreuung will und er meinte, das ließe sich „Gerhard“ nicht gefallen und man würde nicht gegen ihn ankommen. Ich finde das richtig übel und habe Lust den zu zerlegen.

Ich ärgere mich über Herrn ADHS, der statt Morgen um 11 Uhr heute um 10:40 Uhr kommt. Formulierungshilfen für die Therapeutin. Doch auf meinem Briefbogen.

Herr Yoga schickt mir den Beweis, dass seine Oma sich mit der Kanzlerin getroffen hat. Ich kann den Anhang nicht öffnen.

Meine Mutter arbeitet seit Tage an dem räudigen Pelzmantel (da hätte sie sagen sollen Totalschaden, der Volvo ist ausversehen drüber gefahren) und will gefrorene Kirschen mitbringen. Warum sind sie Horror für mich, wollen sie wissen. Mein Vater sagt, er sei milde und alt geworden und ich freue mich auch auf sie. Sage Sport ab für Freitag. Nur in Begleitung die Treppe hoch, krasse Baustelle mit Sturzgefahr. Erst Vernissage zum Lästern und dann Boca. Samstag bei uns und Karten spielen.

Pflegedienst ärgert mich. Ich hätte ihnen was weggenommen und jetzt verwahrlost sie. Warmwasser geht. Ich schreibe statt Schwester Schwerste. Ist das dann ein Freudsche Fehlleistung? Kollegin ärgert sich über Handtücher, sie macht den Waschservice und einer von uns nutzt sie als Einweghandtücher. Ich komme ausnahmsweise nicht als Verdächtige in Frage. War es der Kollege, der auf Hygiene aus ist, wenn es ihm zu nass ist, dann über die Heizung bzw. man kann sich auch mit nassem Handtuch die Hände abtrocknen, Hände trocknen wird überbewertet, sagt die Kollegin und ich empfehle seine Jeans und er gibt quasi zu, dass er es ist und will sich einen eigenen Haken anbringen, weil wenn nur er es nutzt, dann geht das auch 3 Wochen lang (äääähhh?, wir schauen uns irritiert an), seine Tochter sei die Hygienebeauftragte (das wird ja immer schlimmer) und den Hund kann ich richtig irritieren, wenn ich Faxen mache auf dem Stuhl, da weiß er nichts mit anzufangen und legt den Kopf schief.

Der Termin bei Frau List läuft sowas von unproblematisch. Ich soll 10 Minuten vorher kommen, damit wir uns vorbesprechen können. Mache ich und sie erklärt mir: Die Hausverwaltung kommt immer mit dem Sohnemann, wegen Zeugen und der lügt dann vor Gericht und beginnen sie die Prozesse und den wird sie nicht reinlassen. Tut sie nicht, ist nur mit dem Handwerker gekommen. Fragt nach dessen Qualifikationen. Elektromeister. Es fehlt ein Stöpsel im Waschbecken im Bad seit Jahren. Die gibt es doch für 2,- € auf der Lister Meile, er hat sich Mickey Maus geholt, gibt es auch mit der britischen Flagge. Nein, wird besorgt, Bad wird gemacht, genauso wie sie es will und Fallrohr am Balkon und Belag im Sommer oder wenn die Temperaturen es zulassen. Sie hat sich Kamera besorgt mit der sie nicht umgehen kann, ich soll wieder Handyfotos machen, habe ich aber schon und der Hausverwaltung geschickt. Sie sind mittelprächtig geworden. Denen verbietet sie das Fotografieren, auch des bemoosten Fallrohres auf dem Balkon. Die Frau Hausverwaltung soll nicht immer Sanierung sagen, die wollen nur Miete erhöhen, nein, will sie nicht. Das glaubt sie nicht und will es schriftlich. Das soll sie bitte mich machen lassen. Mit diesen Leuten kann man nicht spaßen verrät sie mir, als die kurz nach oben zur Nachbarin gehen. Ich finde sie aber nett und manchmal bringt einen Freundlichkeit halt weiter. Ist deswegen nicht meine beste Freundin. Sie wollen sie los werden, war immer die Theorie, Frau Hausverwaltung bietet einen Wohnungstausch in eine komplett sanierte Wohnung in dem selben Haus an. Sie macht alles, Handwerker sollen renovieren, wenn sie drin ist oder soll ihr helfen und sie bekommt das Material gestellt und kann es in Ruhe selber machen, neuer Bodenbelag ihrer Wahl, alles was sie will außer Hotelkosten. Das hat sie in 30 Jahren Hausverwaltung noch nicht gehört. Das es so was gibt. Sweet Chili Chips von Edeka. Teuer Schokolade im Elysée, schlecht eingerichtet ist das Café. Das können sie echt nicht. Betthupferl für meine Eltern.

Der Tod des Bruders einer Freundin beschäftigt mich und tut mir wahnsinnig leid und ich hoffe, ich kann etwas helfen.

Sport trotz kalter Füße, die Inhaberin ist krank und ich mache mir Sorgen um sie. Ballettstange ist toll um krasse Übungen zu machen, ich kann Schulterstand ohne Hände und kann da richtig die Beine auseinander grätzen und es ist cool. Cool ist auch, dass ich als Teenager keine Sit Ups konnte und mit fast 50 Bauch- und Armmuskeln entdeckt habe und Liegestütze gerne mache, zumindest an der Stange. Stephan holt mir Salat vom Türken auf meine Bitte, damit ich nicht nur Fett esse. Häkele ewig, Gisys Abschied, zu spät Kaffee getrunken, kann nicht schlafen. Ziehe ins Gästezimmer und häkele in Gedanken weiter, welche Farbe als nächste. Mache mir über den frühen Tod Gedanken. Das war der jüngere Bruder und ich weiß den Namen nicht. Bin ich so egoman, das die Leute viel von mir wissen und umgekehrt weiß ich nicht so viel oder bin einfach unaufmerksam?

14.10. Werde früh wach und trete auf die Pralinen, die neben dem Gästebett liegen. State Parks im New York. Dann fällt mir ein, dass Stephan Morgen Suki nehmen muss, weil ich ins Sprengelmuseum muss. Das hatte ich total ignoriert.

Haare schneiden, dass das nicht so zottelig ausschaut. Tanja Neef oder doch mein Mann. Hat der eine Vision? Topfschnitt und dann Kamera daneben, wenn ich wieder heule. Das macht mir ja Mut. Was ist mit den Haargummis, farblich passend? Geht wohl doch nicht.

Fahrrad umlackieren. Pastellgelb.

Eine Mandantin bekommt ein Bußgeld von 75,- €, weil sie Krankenkassenbeiträge nicht gezahlt hat. Ich habe geschrieben, sie war überfordert und es kam unverschuldet zu einem finanziellen Engpass und das hat offenbar nicht überzeugt. Sie hat zwischenzeitlich in Raten gezahlt. Ich frage nach beim Strafrechtler, ob das „normal“ sei, dass so was, was ich für zivilrechtlich halte, strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht.

Er: „in strafrechtlicher Hinsicht verwirklicht man nichts aber es ist eine Ordnungswidrigkeit nach § 121 Abs 1 Nr. 6 SGB XI“

Ich: „Das habe ich auch gelesen, ich frage mich halt, ob schlecht geschminkt das Haus verlassen auch bald bußgeldbewährt ist. Bin ich wohl so weltfremd. Das kommt durch die vielen Betreuungen.

Danke.“

Hatte Stephan gebeten mir die Mail Adresse von Mona zu besorgen, weil ich mich bedanken wollte.

„Liebe Mona und liebes Team vom Jante,

wir hatten einen ganz tollen Abend bei euch am 10.10. und haben noch tagelang davon geschwärmt. Ich bin so froh, dass ihr das gemacht habt mit dem Jante und es ist so gut geworden und so eine wahnsinnige Bereicherung für Hannover. Danke, danke, danke.

Das Essen ist echt super und genau nach unserem Geschmack und die Atmo ist auch total schön und entspannt und Mona: Dir steht das offene Haar und die Weine waren auch sehr lecker. Es ist halt insgesamt ein tolles Erlebnis zu euch zu kommen.

In diesem Sinne liebe Grüße an den Braunschweiger Platz“

Die Antwort kommt prompt:

„Hallo ihr lieben,

WOOOWW! Vielen, vielen, vielen Dank! Ihr seid echt so Wahnsinns lieb. Wir freuen uns soooo extrem darüber. Es macht uns immer riesig viel Spaß mit Euch und ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie sehr wir uns freuen!!!

Fühlt Euch gedrückt 🙂

Franziska, Du sieht wieder klasse aus! ;)“.

Flippe mehrfach aus, auch gegenüber der Stellenleiterin der Wohngeldstelle. Muss Widersprüche beim Jobcenter zurück nehmen, sonst gibt es kein Wohngeld. Wo ist da sie Logik? Das Wetter ist so eklig heute und Stephan braucht einen Wollmantel. Noch mehr Argumente für Fairkaufhaus, die Männerabteilung. Die letzten Nächte immer mit kratziger Wolldecke um den Leib geschlungen. Es ist bald wieder so weit. Mittagstisch in der Kita mit den übereifrigen Spätgebärenden, Väter und Mütter. Neon lesen. Pasta, halbe Portionen gibt es auch? Wer will so was? Der Kuchen ist doch schon halbe Portion zu 1,5 Preisen. Komme hoch, der Bürohund kläfft uns an als wir rein kommen, ich erschrecke mich und lasse die schlechte Laune voll raus. Das nervt, das sie das so wenig im Griff hat. Dann kann der hier nicht frei durch die Gegend laufen, sondern muss am Heizkörper angekettet werden. Ich nehme bald eine Gitarrensaite und hänge in den Baum und hetze ihn vors Auto. Das ist natürliche Auslese. Frau Stimmen auf den AB, ich soll runter kommen zum Geldübergabe und sie geht wieder in die Psychiatrie, hat schwache Beine und rötlichen Urin. Bei mir ist auch was rot.

Herr Yoga schreibt:

„Liebe Frau A.,

gut, daß Sie nicht mit bei dem Termin waren. Er sagte mir lediglich, daß er vergeblich versuchte, mich telefonisch zu erreichen, was Quatsch ist, und, daß die Stelle für Rehabilitanten für mich zuständig sei und sich wohl bald melde. Dann versuchte er sich als Lebensberater mit aggresive talk, da hab ich mich verabschiedet.

Mit freundlichen Grüßen“.

Elisabeth kommt um 14:10 statt um 15:30 barfuß in Birkenstöckern mit zerrissener Daumenjacke und hat vorgestern 50,- € selber bei der Bank geholt, besteht aber auf die 70,- €, das wäre „ihr Glück und das braucht sie“ und sonst müsste ich ihr die Karte wieder geben, weil es eskalieren würde. Sie erzählt was von der Korn wo sie vorbeigegangen sei und Artikel 4 des Grundgesetzes zitiert hätte, die Religionsfreiheit und so Jurastudentinnen, die hatten so Beine wie ich, Gazellenbeine nennt man das und die waren in Lack und Leder und hatten Stiefel an. Ich bin schlecht drauf und kurz angebunden heute. Sie meinte, ich müsse Zeit für sie haben, bloß weil andere auch ihr Geld abholen wollten. Das bringt mich alles sehr schlecht und Anti drauf und das sollte man mit mir in diesem Zustand nicht versuchen. Würde ihr am liebsten die Karte geben und sie zum Teufel jagen.

Frau Stimmen kommt auch zu früh, sie kann keine Treppen laufen und es geht ihr sehr schlecht, die hat gestern schon geheult deswegen und ist ganz zitterig. Frage, ob sie schon im Krankenhaus angerufen hat und sie verneint (kein Telefongeld) und bittet mich darum. Ich rufe die ehemalige Stationsärztin aus Langenhagen an und kündige ihre Ankunft an. Sie kann nicht versprechen, dass sie auf dieselbe Station kommt, gut, aber eine erneute Aufnahme hatte es ihr ja angeboten bei dem Entlassungsgespräch am Freitag. Wenn sie länger in Langenhagen ist, kann ich noch zum dortigen Fairkaufhaus. Das wäre auch schön.

Thomas kommt, aber ich bin raus mit dem erneuten Vollprogramm abends. Schade, aber ist mir echt zu viel Alk und unter der Woche und Ding.

Herr Borderline groß ist durch den Wind. Hatte mich schon eine Mail geschickt, dass ich einen Reichsausweis für ihn besorgen soll, es läuft Propaganda über den Rechner. Er hat Bericht gelesen, dass Leute, die z.B. Nigger zu einem Schwarzen sagen in ein Lager kommen wo Tag und Nacht auf sie eingeredet wird, damit sie toleranter werden. Also ich wäre dafür, sage ich. Habe Angst, dass die gegen die die Intoleranz sich richtet bald in Lager kommen. Bunderepublik Deutschland ist kein anerkannter Staat, alle Wahlen seit 1956 sind unwirksam und wir sind staatenlos. Er hat Angst vor den ganze Islamisten, die herkommen, weil das keiner kontrolliert an den Grenzen was das für Leute sind. An einer Autobahnbrücke haben sie ein Transparent gehängt in Solingen oder so und da stand drauf: konvertiert zum Islam, sonst bringen wir eure Kinder um. Ähhh, was will er damit sagen? Jugendliche werfen auch manchmal Steine von der Autobahnbrücke auf Autos. Die Amis sind der größte Aggressor und wir noch Besatzungszone. Er hat Angst vor dem Atomkrieg und dann sind wir weg alles zwischen Hameln und Fallingbostel. Er hat Strafanzeige erstattet gegen Gysi und Angela Merkel. Was hat Gysi, der jetzt gerade seine politische Ämter aufgibt und nur noch in Talkshows auftritt, der alte Charmeur Schlimmes gemacht will ich wissen. Er hat Strafanzeige wegen Verhetzung gestellt und spielt uns einen Aufruf zu einer Demo gegen Nazis vor, Tonmitschnitt. Ähhhh? Und ein Major der Bundewehr hat Strafanzeige gegen Angela Merkel gestellt, weil er gezwungen wird als Schleuser zu arbeiten, weil die Flüchtlinge von den Booten aus zu uns gebracht und nicht zurück geschickt werden nach Schwarzafrika. Er nervt, ich halte dagegen. 1,3 Millionen Flüchtlinge, das sei eine Großstadt und die werden dann ihre Familien holen. Frau und Kinder und dann die Eltern. Die sind zu alt und sterben in dem vom Krieg zerstörten Land oder sind schon tot. Ich halte kräftig dagegen, aber er ist so bescheuert, dass das schwer fällt. Straftaten gegen Ausländer werden unter den Tisch gekehrt, umgekehrt, NSU. Die erschließen jahrelang Ausländer und bilden eine kriminelle Vereinigung und das mit Steuergelder unterstützt und unter den Augen der Verfassungsschutzes. Man ist nicht Nazi bloß weil man mal was gegen Ausländer sagt. Wenn man sagt, deswegen sei man kein Nazi, dann schon. Die Strafanzeige wegen Sachbeschädigung an seinem Fahrrad ist eingestellt worden, weil der Typ keinen Wohnsitz hat und wenn er jemanden gehauen hat, wurde er immer bestraft. Was soll das? Erstens: was sollen sie machen, wenn sie den Typen nicht vorladen können. Bundesweit fahnden und auch das bringt manchmal nichts und ist unverhältnismäßig bei der Vorwurf, außerdem ist Menschen beschädigen schlimmer als Sachen, oder? Er verkauft jeden zweiten Tag die halbe Subutex um über die Runden zu kommen. Wahnsinn so viel Borniertheit und Blödheit auf einmal und das aus „meinen Reihen“, aber auch das gehört wohl dazu.

Edeka, Wallnußöl. Die Erdnüsse von Ültje im großen Beutel gibt es nicht mehr. Soll ich zum Sport? Gehe hin, habe selbstgestickten Socken meiner Schwiegermutter verloren und nehme einen schwarzen Baumwollsocken aus dem Lost and Found. Es geht um das dritte Gesetz von Newton und ich friere fast die ganze Zeit. Sie macht das gut. Trikonasana ist man eine Scheibe Toast im Toaster und will knusprig werden, aber nicht ankokeln. Fahre zurück, wie ich gekommen bin, mal gegen die Fahrrichtung und finde den Socken trotz Dunkelheit, nass auf der Straße.

Will früh ins Bett. Ist dann doch nach 22 Uhr und ich kann nicht schlafen. Buscopan Plus hilft nicht. Bin wach als Stephan nach Hause kommt, aber rede nicht.

15.10. Ab 5 Uhr morgens grübel und häkel ich und bereite mich auf den Tag vor und hoffe, dass er bald vorbei geht und ich dann mal echt früh ins Bett kann bzw. früh schlafen.

Hole Suki. Da ist noch wer in der Wohnung, es brennt Licht, aber wer? Schnell wieder raus. Ist das andere Knäuel, was sie mir hingelegt hat. Macht nichts. Sie bekommt die Hipsterkette in schwarz und gold mit Fliege aus Metall.

Im Regen zum Sprengel und 10 Minuten mindestens vor der Tür warten (die öffnen erst um 10 Uhr), wie beim Jobcenter, innen wuselt alles, aber die Türen bleiben geschlossen. Der Mandant hat das Werk dabei und extra eine Kunstledertasche dafür nähen lassen. Lauter Schulklassen. Die Frau am Empfang erreicht keinen. Ich denke mir nichts und bringe meine nassen Sachen in das Schließfach. Ein junger Mann sagt zu mir: „Sie sehen toll aus“. Das ist nett, aber die Laune im Arsch, nachdem uns der Sekretär erklärt, dass die Kuratorin auf Dienstreise ist und es den Termin verschwitzt hat. Wir haben beide die Bestätigungsemail ausgedruckt und dabei aber das hilft nun auch nichts.

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Total nass nach Hause und baden, Wasser nicht heiß genug, Stephan soll mir mal irgendeine Schmerztablette raussuchen. Thomas ist da und sieht, wie so ein Arbeitstag verläuft, rumjammern, im Morgenmantel Kaffee trinken, mit dem Hund spielen. Ganz viel Wolle muss ich anziehen und Suki muss in eine Handtasche rein (wegen Bahnfahren) dann gehe ich wieder los und rufe an wegen des Nachmittagstermins, nicht dass ich da auch umsonst hinfahre. Das halte ich sonst nicht aus. Hier kommen sie zu dritt.

Herr Ihme kommt ohne Termin. Will Kaffee. Lehne ich harsch ab, Kaffee gibt es nicht, soll zu Backfactory gehen. Zeige ihm das Heim, was empfohlen wurde mit Einzelappartements. Er ist nicht seelisch behindert oder krank. O.k., dann nicht. Habe nur Ring an, sonst keinen Schmuck und er sagt: „schöner Ring“ und ist dann so irritiert, dass er nicht reden kann, immer wenn er da hinschaut, muss er lachen und kann sich nicht beherrschen. Ich glaube, der sieht komische Sachen, sein Blick wandert durch den Raum oder sonst ist es so viel, dass er sich nicht konzentrieren kann auf ein Teil. Er will zum Amt, Vorschuss holen. Ich habe neue Leistungen beantragt, o.k. das wollte er wissen, bedankt sich.

Fahre doch Fahrrad. Der Hund braucht Auslauf und vielleicht hilft mir die Bewegung. Das Gegenteil ist der Fall, Kälte und Nässe macht alles nur schlimmer. Das heilige Dreigestirn aus der Peiner Straße erteilt mir ne Abfuhr. Anderweitige vorrangige Hilfen, ehrenamtliche Helfer und mit der Ergotherapeutin Klamotten auf dem Markt kaufen und APP über die Beratungsstelle, die gerade nach Roderbruch zieht. Ich gehe auf dem Zahnfleisch. Suki merkt das, habe kaum Energie. Hund abgeben, Schüttelfrost, 37,7 °, nichts gegessen. Mir ist schlecht. Schmerzmittel helfen nichts.

Frau List meldet sich und bekomme Einblicke in die Negativität:

„Hallo Frau A!

Haben Sie die schriftliche Bestätigung dass die Miete nicht erhöht werden soll besorgt?

Doch die kriegen Sie wohl eh nicht.

Außerdem haben wir ein paar Dinge vergessen, aber ich habe Frau K. meine Liste geschickt. Ebenso habe ich sie informiert, dass ich im Waschbecken den ursprünglichen Mechanismus ersetzt haben möchte und keinen „lustigen Gummistöpsel aus dem Baumarkt“!

Was den Fußboden angeht, werde ich mir PVC angucken, im Namen der Kooperation, aber mir Laminat zu verweigern wegen meiner Zimmerpflanzen ist eine Frechheit. Es ist mir total egal ob sie beide das nicht mögen! Ich wohne hier und wenn mir das PVC nicht gefällt, lehne ich das ab!“.

Anm.: Sie hatte nicht Laminat verweigert, sondern ihr was Hochwertigeres angeboten, einen dicken PVC in Holzoptik, den man von Holz nicht unterscheiden könne, außer man fasst es an. Dann hat sie selber eine private Anekdote erzählt, wie ein nasser Rucksack eines Freundes des Sohnes 1 Stunde abgestellt wurde und das Laminat sich wellte, was sie inzwischen entfernt hat. Frau List wollte, dass der Handwerker Fußbodenmuster mitbringt! Es ist ohne Worte. Ich rufe in der Beratungsstelle an, dass ich jetzt weiß, wie schlimm das ist und dass sie nie zufrieden gestellt werden kann. Von hier hat sie sich die Kamera geliehen.

16.10. Traum: Wir sind in Süditalien und es gibt lauter supersüße Streunerhunde, dünn der eine legt sich ganz vertrauensvoll in Stephans Arm. Dann fällt uns auf, dass sie alle Halsbänder umhaben. Wir sind dann bei den Hausbesitzern mit dem großen Grundstück im Schlafzimmer und sie liegen im Bett. 2 Welpen würden wir nehmen, beide sind klein und haben viel Windhundanteil, der eine Rauhaar und der andere hat violette Flecken im Fell, sieht sehr besonders aus. Das Ehepaar hat so viele Hunde, da können wir zwei nehmen, kosten 50 oder 100. Das ist zu viel, erst mal nehmen und dann sehen wir. Einer zerbeißt den Glasring mit der weißen Flüssigkeit, den ich trage. Ich denke, der macht sich die Welpenzähne kaputt, aber stattdessen zerbricht der Ring. Die Milch läuft raus, leckt in den Glassplittern, schnell weg nehmen und aufwischen. Lustig ist, dass ich den Ring an diesem Tag auch trage.

Meine Schwiegermutter hat eine Frage an mich. Ich denke immer was Juristisches, aber die sagt stattdessen, sie habe „schön Hühnersuppe gemacht“ was heißt schön, Hühnersuppe halt und welchen Salat. Sie mag ja immer Gurkensalat, aber Else sagt, das passt nicht. Meine Laune ist unbeschreiblich schlecht. Wo ist meine Handtasche?? Ich bin 3 x durch die Wohnung gelaufen und flippe gleich aus. Stephan muss sie suchen bzw. mir sofort bringen. In diesem Zustand nehmen meine Eltern mich auch nicht wieder zurück. Ich steige nicht in die Bahn, weil ich verunsichert bin und die Station nichts mit Bemeroder Rathaus heißt sondern Am Brabrinke oder so ähnlich. Die nächste kommt zum Glück in 3 Minuten.

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Den Vater, der aus Süddeutschland angereist ist und nachts durchgefahren treffe ich unten am Fahrstuhl. Der Jugendamtsmitarbeiter ist HSV-Fan und stelle das zur Schau. Ich sage nur HSV-Kaffeetasse und Maschen kennt man von den Staumeldungen. Er zeigt uns seinen Kulli, der nervige Fußballmelodien abspielen kann. Wir sind alle peinlich berührt, auch die Kinder. Ich sage: „Kinder ich zeige euch jetzt mal, wie man lügt. Wir finden es schön hier bei Ihnen, Herr HSV“. Der Sozialarbeiter aus der Einrichtung muss viel über mich lachen und kennt meinen Kollegen, den ich grüßen soll. Haben die Kinder neben Sport auch Intellektuellenhobbys wie Skat will ich wissen. Das Mädchen singt und ich schlage einen gemeinsamen Opernbesuch vor. Sie wäre begeistert. Natürlich muss die Einrichtung zustimmen. Das tun sie wohl. Kinder und Einrichtung besuchen den Vater in Freiburg. Das ist das Essen gut und schön ist es auch und das Wetter ist besser. Auf dem Rückweg ein Tittenkuchen in der Bahn, schön helles Marzipan. Der Typ wird wohl 24. Ich treffe Stephan auf dem Rückweg in der Bahn, er steigt Markthalle zu und wir freuen uns beide. Er muss mit ins Büro, mich begleiten und ich kann gar nichts mehr. Nach Hause.

Meine Eltern sind bei Freunden zu Besuch. Das wird in der Familie als Notlüge erzählt. Dietrich ist von seiner Mutter verprügelt worden, die sich im Stundenplan geirrt hat und hinter der Tür auf ihn lauerte und dann mit beiden Armen auf ihn eingeschlagen hat bis sie ihr weh taten, so dass sie sich beschwerte, dass sie sich völlig verausgabt habe. Als er nach dem Grund fragte, hatte sie sich im Tag geirrt und tröstete ihn: er habe ein Mal gut. Hat ihn auch geliebt und das hat das offenbar ausgeglichen. Ich finde es immer faszinierend wie unterschiedlich Leute das Erlebte verarbeiten von Trauma und Leben zerstört bis hin zu einem Abschütteln scheint alles möglich.

Morgenmantel an, dolle Schmerzen. Abends Blutsturz, es läuft mir das Bein runter in den Socken. Das macht mir Angst. Später frage ich Paps, ob Oma das auch so schlimm hatte. Er hat nach den dicken Binden gefragt und sie meinte, sie blute an den Beinen. Also so wie ich, vermutlich. Nein, nicht absagen, obwohl mir schlecht ist und ich kaum was esse. Erst mal das Dreieckstuch mit Muster zu 2/3 aufribbeln. Ja, meine Mama ist wichtig und hat einen größeren Beitrag geleistet. Ihr Uterus war schließlich meine erste Wohnung. Meine Eltern haben Leinenhandtücher dabei mit Kleeblattmuster, die sind 100 Jahre alt und gehörten zur Aussteuer von Bertha Roos, geb. Münz. Die war dick und hat immer in der Ecke gegessen und gestickt. Ihr Vater war Professor und ihr Mann Erfinder und hat Dietrich das Basteln beigebracht. Er hat den Kolonialwarenladen der Familie seiner Frau bankrott gewirtschaftet und sich seiner Bastelleidenschaft und Werkstatt hingegeben. Wir haben auch Holzstühle mit Lochmuster von dieser Frau, die aber nur mit meiner Kochbuchtante befreundet war. Dann mit Tageskarte ins Boca. Kriminal Dinner in Hamburg seit 2 Jahren jeden Samstag lässt mich ahnen, was andere zu leiden haben. Das schlechte Steak wird mitgenommen für den Sonntags-Brunch. Der schwäbische Apfelkuchen wird nur gezeigt sowie die Büros in der Wohnung gegenüber. Die Mädchen spielen Instrumente. Die Mandoline ist sehr schön. Sei wie eine Laute. Das hilft mir auch nicht. Die jüngere, die Morgen eine Schlechtwetterkarte für den Heidepark hat (wird eine Dauerkarte, wenn sie Glück hat, weil eine Stunde Regen schafft sie Morgen bestimmt wieder) spielt Klavier nach penetrantester Aufforderung und das sieht entzückend aus und Paps singt „dadada“ die Titanicmelodie dazu, ob es passt oder nicht. Ich sage den Mädels, ihr denkt vielleicht ihr habt schöne Haare, aber das hier ist weicher Pflaum und zerwusele die Haare beim Rentner neben mir. Das soll ihnen die Angst nehmen vor dem Mann. Die Ältere ist begeistert als sie Känguru-Chroniker hört, scheint ein Jugendroman zu sein. Ich habe einen tollen gemusterten Stoffhandschuh aus Wien verloren, die Laune ist eh schon schlecht. Ich habe mich morgens wohl gut zusammen gerissen. Die Einrichtung schreibt:

„Hallo Frau A!

Vielen Dank für ihr engagiertes Auftreten während des HPG´s.
A und S sind immer schwer begeistert. Diesmal aber besonders, weil sie
von Ihnen gehört haben, dass das Verhalten der Mutter nicht ok ist und sie dies
auch einfach so sagen. Das hat Beiden sehr gut getan.
Und natürlich haben sie wesentlich zur lockeren Gestaltung beigetragen.
Hierfür danken L H (der nette Sozialarbeiter) und ich Ihnen sehr.

Danke!“

Noch etwas Karten spielen und Weine für Morgen aussuchen oder überhaupt welche, die uns verbinden und getrunken werden sollen und dann zu Bett. Oben ist viel Bass und schlechte Musik. Mitten in der Nacht sind wir alle wach und ich habe Angst, dass es so bleibt und ich Stephan hoch schicken muss, aber wir schlafen wieder ein.

17.10. Bin stärker als Paps und kann das Marmeladenglas aufmachen. Einkaufen auf dem Markt mit Mama, dann mit Paps zum Baumarkt. Die Würden ganz schön alt ausschauen, wenn nur ich da wäre. Mama näht für mich, Mittagsschlaf machen wir alle, außer Stephan, der zum Sport geht. Stephan wird Patenonkel. Der Unterschied zwischen Ablöschen und Aufgießen, wenn es zum einen Kabinett-Wein aus Württemberg geht. Paps kocht eingemachtes Kalbsfleisch und die Flasche ist fast leer. Ich soll neben den Schmerzmitteln sowieso nicht so viel Alk trinken. Stephan sagte noch, das war nur Vorglühen gestern und ich lache: haha und es geht abends wieder richtig zur Sache mit lauter Musik von oben. Dietrich kündigt mehrfach an, hochgehen zu wollen. Ich sage, die Reise zur Goldenen Hochzeit soll schön werden, das sei mein Ziel, meinen Eltern ein herrliches Jubiläum mit einer unvergesslichen Reise zu bescheren. Die Müdigkeit wird überwunden, ich liege hinten mit fast 40 Minus, wenn ich die 40 überschritten habe, höre ich auf, kündige ich mehrfach an, aber nur zum Spaß und weil ich halt müde bin, Stephan gleicht mein Minus aus. Wir spielen bis 1 Uhr Karten und die Jugendlichen müssen ausgegangen sein. Die Aufregung war umsonst, aber war oben ein Killer und ich muss mir Sorgen machen, dass sie alle tot sind. Die Stille tut in den Ohren weh. Meine liebste Fotoserie ist Menschen, die auf Hände starren. Ein Fotograf hat die Smartphones und Tabletts entfernt und man sieht die leeren Blicke und die Menschen stehen nebeneinander, wie die frisch Vermählten, aber jeder ist in seiner eigenen Welt