Das größere Rudel

08.10. Traum: Lieselotte ist zu Besuch gut, dass Marlis heute meine Fußböden gewischt hat. Warum ist diese Erhebung im Dorf, ich sage, ist vielleicht natürlich, aber sie sind misstrauisch und vermuten irgendwas Kriminelles dahinter. Der Typ, den sie im Verdacht haben, ein Bürgermeister oder Dorfbewohner war seit Jahren nicht mehr da wo sie wohnen und weiß nicht, wie es ausschaut. Geld ist da, dann sollen sie Probebohrung machen lassen und wenn die nur Erde finden, sind sie beruhigt. Was sollen die finden, Leichen wären schon zersetzt und auch Erde oder meinen die Giftmüll, eine illegale Mülldeponie auf der gebaut wurde? Wird an einer Stelle gebohrt einmal nach unten durch oder verschiedenen Probebohrungen? Anhand der Flechten erkennt man das wissen meine Schwiegereltern und die verschiedenen Mineralien geben Aufschluss. Schön Nix sagt meine Schwiegermutter und nennt andere Namen von Mineralien, die ich noch nie gehört habe. Ich wusste nicht, dass sie sich hier so auskennt, stehe auf und sage zu Stephan: Deine Mutter sagt komische Wort zu mir. Ich stehe kurz auf und gehe an den hellen Rechner um ein paar Stichworte aufzuschreiben. Es ist 5:20. Packen wegen Venedig ist schlecht, wenn meine Eltern an dem Wochenende da sind.

Zweiter Traum: Großes Holzrad, wo man sich anschnallen lassen an kann an Lederriemen an kleineren Rädern, die daran befestigt sind und sich auch drehen um auszuprobieren, wie Folter früher funktioniert hat, ein bisschen wie Kreuzigung. Hier lernen die Männer sich kennen, der englische Schauspieler, Colin Firth, der dort englische Reden schwingt, wie ein Animateur in historischem Gewand. Er ist wie ein Film, dann der Teenager, der sich in mich verknallt hat. Das geht nicht, er ist erst 13. Ich werde bestimmt mal in einer Band mitspielen, nein er. Er steht auf mich, bin Liebe seines Lebens. Geht nicht, ich mag ihn total, aber er ist noch ein Kind. Kronkorken aus dem Dreck, jede Menge, jeder nimmt ein paar Handvoll und macht sie vorne ins Auto hinter die Windschutzscheibe und von dort aus holen wir sie wieder raus. Es gibt Pfand beim Festival, der Typ ist Alki und ich denke, wir schulden ihm noch 10,- € für eine Flasche Alk. Ist unklar ob das so ist, aber lieber nichts schuldig bleiben und das hat uns 60 oder so gebracht und da waren die 10,- € Trinkgeld oder seine Beteiligung, aber er hat den Pfand ja vorher auch von irgendwelchen Leuten kassiert. Männliche Jugendliche im Bus machen Kommentare zu Suki: teurer Hund, teures Halsband, nicht teurer als Deines sage ich und nicht mein Hund. Wie würde die Besitzerin reagieren, wenn wir den nicht zurück bringen. Sie vertraut uns. Suki beißt zweimal Welpen fast tot und die reagieren nicht. Ich denke, das war Instinkt, dass mit denen was nicht stimmte oder natürliche Auslese. Aus Kartons werden gezüchtete Chihuahuawelpen angeboten am Straßenrand, wie Ware, die dann lieblos wieder zusammengeräumt werden am Ende des Tages. Da bin ich dagegen, die haben hier genug Straßenhunde. Das braucht kein Mensch.

Yogamatte zurück und ein schönes Wollknäuel liegt für mich bereit. Gemeinsame Hunderunde. Suki, das alte Hütetier, der sich nicht recht entscheiden konnte als unsere Wege sich trennten und ich ins Büro abgebogen bin, ich bin zurück gefahren und habe Stephan die Leine gegeben so nach dem Motto, er hat kurz durchgezählt und ihr seid zahlenmäßig das größere Rudel und bin jetzt mit Hund und ohne Leine im Büro angekommen. Macht nichts, hier ist eine alte von Feininger. Beim Foto des Tages merkt man, dass wir zu zweit unterwegs sind, weil er schaut Stephan an.

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Frau Srilanka auf dem AB. Die Asialadeneröffnung zu der wir alle eingeladen waren ist doch nicht Samstag, sondern später, weil sie noch Feuerschutzbestimmungen umsetzen müssen, Notausgang, Feuerlöscher usw. Harald hat von mir geträumt, unspektakulär wie er schreibt, aber 3D und in Farbe. Ich will ihn mal in Bremen treffen und dann Kantine, die beste der Welt und abends Theater.

Endlich raffe ich mich auf den Richter anzurufen. Die ärgerliche Münchner Kanzlei der Autovermietung, die Massenprozesse machen und mit der man keinen Vergleich schließen kann. Das Gespräch hat geholfen. Ich werde die Hauptforderung anerkennen und dann fällt die Vergleichsgebühr weg und die Gerichtsgebühren ermäßigen sich, weil auf ein Goodwill dieser Arschlochanwälte kann man nicht zählen und die werden die Raten akzeptieren, weil einem nackten Mann usw. sonst kommen sie auch nicht an ihr Geld.

Rufe in der MHH an, wo man fast 400,- € für Zahnbehandlung von Frau Dackelmischling will werden von der Finanzbuchhaltung/FiBu in eine andere Abteilung verbunden und mitten im Gespräch geht der Alarm los und sie muss Schluss machen, weil da gleich alle raus müssen. Hoffentlich brennt der Laden ab. Nein, das auch nicht.

Mandant wegen alter Zahnarztrechnung für ein Kind. Es gibt Titel, er hat nie was davon erfahren, ging alles an seine Ex, die Post. Wiedereinsetzung? Was bringt das, wenn die Forderung berechtigt ist? Kann auch Mehrkosten bedeuten unterm Strich. Klingt alles sehr kompliziert, gebe ich an die Kollegen ab bzw. rate ihm es dort zu versuchen.

Eine Schauspielerin von früher, die nach Oldenburg gezogen ist. Weiß ich, wer sie ist. Nein. Das ist bestimmt deprimierend die Antwort. Der Onkel will ihr was vererben, aber Notar ist zu teuer und er kriegt das nicht hin und ist so mit seiner kranken Frau beschäftigt. Wie kann man Erbschaftssteuer sparen. Durch Vorabschenkungen, aber wenn er das alles nicht umsetzt, dann wird sie nichts tun können. Wenn die Berliner Testament habe und er vorverstirbt ist sie raus als Erbin, es sei denn er hat das testamentarisch verfügt. Es gilt gesetzliche Erbfolge und wenn bei ihm kaum Verwandte da sind, dann erbt sie vielleicht auch regulär, wenn die Frau vorverstirbt.

Dann der Pfleger vom P-Monster. Ich kann ihm die Ghost Busters vorbeischicken. Habe das alles schon gemacht, aber das bewegte sich die ganze Wohnung, so wie ich es außer in Horrorfilmen noch nie gesehen hatte. Habe hier Angst mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und er muss die auch reinlassen. Der Pflegedienst kam mir hysterisch vor und auch wenn er sagt, die Kollegin sieht wohl schlimm aus, manche Menschen bekommen vom Wespenstich ein Elefantenbein. Es ist halt so. Er eruiert das Morgen und meldet sich.

Zu spät, treffen den Chef mit Stella am Tor zum Von-Alten-Park. Suppenstube, Einrichtung zu Hippie und lauter Staubfänger (ja Gastro habe ich einen anderen Geschmack), aber Konzept gut. Suppe gleich abholen auf einem Tablett, keine Wartezeit. Dafür schmeckt es nicht so lecker wie in der Kaffeepause, mehr nach Würzmitteln und zerkocht. Bio-Brause. Wird wohl nicht unser neuer Stammladen. Nebenan bei V17 gibt es Apfelkuchen wie bei Isabelle, aber leckerer tendenziell, nicht so süß, Äpfel matschiger. Wird das heute Ohnsorgtheater, so wie Gabi es meinte? Die beiden Hunde passen besser zueinander als Suki und Mikrusch so viel steht fest, ähnliche Energie. Sie profitiert und orientiert sich an ihm und läuft auch schneller mit. Der Geniestreich fällt uns im Park ein. Beide Hunde aneinander leinen, die Leine mit zwei Köpfen gibt das her. Das ist genial. Sieht spitze aus, die synchronisieren sich und wenn einer von der Parkaufsicht kommt, dann sind die Hunde angeleint. Keiner sagt, dass ein Mensch die Leine halten muss. Das geht nicht mal aus dem Schild hervor. Rücksichtsvoll und geduldig wartet Suki während sie schnüffelt und bringt sie dann zurück zum Rudel. Therapie- und Hütehund durch und durch. Das ist toll.

Frau List/Renovierung nervt. Ich hätte auf ihre Mails nicht reagiert. Stimmt auch, weil Screenshot über das aus Spendenmitteln gekaufte Bett war nicht mit bei, sondern dämliche Muster für Mängelschreiben und ihre Ergüsse dazu und da halte ich nichts davon, weil Mängelschreiben dienen dazu einen neu aufgetretenen Mangel beim Vermieter anzuzeigen und den zur Beseitigung aufzufordern mit Fristsetzung. Sie hat uralt Mängel und der Vermieter will was machen lassen auf seine Kosten und dafür haben wir Termin mit Handwerken nächsten Dienstag, also was soll ein Mängelschreiben und nein, ich besorge ihr keinen Beratungsschein, wenn sie mir das nicht glaubt, dann darf sie selber morgens hingehen und Schlange stehen und ich weiß auch keinen Kollegen, den ich ihn empfehlen kann. Bis Dienstag. Irgendwie scheint sie es verstanden zu haben.

Ich habe Kontoausdrucke von Herrn ADHS ab 01.09. in der Suppenstube liegen lassen. Brauchte ich erst später, Stephan hat sie mir mitgebracht und ich hatte keine Tasche dabei und wollte sie nicht knicken. Ganz dämlich. Er ruft an, dass sie das wegschmeißen sollen und ich bitte ihn mir keine Unterlagen mehr ins Café zu bringen, wenn ich keine Tasche dabei habe. Das scheint ganz ungünstig zu sein.

Frau Geistigbehindert muss sich mit 50,- € für die Infa zufrieden geben. Das ist genauso gut wie 3 x 50. Suki springt zuhause wohl aufs Sofa und reißt sogar ein Wollknäuel von mir runter (!) Hört, hört! Die Tochter des Kollegen macht Hausaufgaben, Text korrigieren: Sehlöwe. Sie geht jetzt auf eine Schule mit dem Mädchen unter uns. Das haben sie heute entdeckt. An meinen Sekretärinnenqualitäten muss ich arbeiten, Ziffer 1 statt 9, aber klappt dann doch.

Von Herrn Steintor die Schwester bringt neue Post vorbei. Wieder ein Strafbefehl. 1 Gramm Marihuana (netto). Wahnsinn, dass man mit so was erwischt wird und es strafrechtliche Konsequenzen hat. Da muss man schon sehr begabt sein. Ich gehe jetzt Montag zu ihm, dann kann er mir mal seine Wohnung zeigen und die Zähler im Keller, deren Stände ich ablesen werde und etwa 6 Vollmachten für den Strafverteidiger unterzeichnen lassen.

Frau Krieger aus dem Ruhestand. Ob ich noch weiß wer sie ist? Klar, Orchideen, ein Schnapsglas Wasser pro Woche. Geheimnummer, weil sie Klinikberichte für Herrn Ihme bekommen (das Friederikenstift schickt sie noch nach 10 Jahren) und sich für den Ausgang eines gerichtlichen Verfahrens in einer gemeinsamen Sache interessieren. Er spricht im Hintergrund immer rein.

Frau Renovierung/List hat sich ausgeheult über mich in der Beratungsstelle, „geweint am Telefon“, ich verarsche sie und weigere mich ihr einen Beratungsschein zu besorgen und sie kann nicht mit 100 Leuten in einer Schlange warten usw. Oh Mann, wenn das Betreuerwechsel ansteht bin ich auch nicht traurig. Die Alte nervt mich echt.

Kackstreifen mit beiden Hunden, zuerst sind sie wieder aneinander geleint auf dem Weg dorthin und das sieht zum Schießen aus. Ich warne eine Frau, die sich nach Stella bückt, dass sie zu unverhofften Schnappen neigt. Sie sagt mir, da sei sie dann selber schuld, wenn sie einen fremden Hund streichelt und ich denke, nein, ich finde es nicht normal, wenn Hunde nach Menschen schnappen, auch nicht kleine und denke so was sollte eher eingeschläfert werden oder man sollte eingreifen in der Erziehung, weil das kann man und dann kommt es nicht soweit. Sie kenn mich angeblich mit Stella (verwechselt also irgendwas), jedenfalls dachte ich: ich würde mich erschrecken an ihrer Stelle und wollte nur nett sein. Ihr Hund, groß auf kurzen Beinen mit schöner Palme, ist jedenfalls herrlich spielt sehr schön mit einem Riesenwelpen.

Was hat mein Mann eigentlich abgeholt neulich von den Italienkennern? Ach ein Slow Food Gastroführer. Sich die Programmhefte wechselseitig vorlesen, ob wir das auch machen wollen? Da könnte man mal ein Hörspiel für längere Autofahrten raus machen.

Wir wollen los, habe Gästezimmer zugemacht und wir finden den Hund nicht. Stephan hat den richtigen Riecher, sie liegt im Gästebett auf der Federdecke und schläft tief und fest. Neulich hat sie Stephan bei uns im Bett erwischt (allerdings Fußende, so viel Respekt war dann schon noch da) und wegen Taub und Blind hat sie nicht gemerkt als er reinkam und das Licht angemacht hat, sondern war im Tiefschlaf. Fies.

Ich gehe schon mal rein und drehe mich um nach Stephan und denke, was ist das für ein mir unbekanntes Schwulenpärchen mit dem Stephan sich unterhält, aber es ist nur unser ehemaliger Nachbar, der meint, dass etliche der Schauspieler in Linden wohnen würden. Nach dem Stück fragt ihn Stephan, welche und er zählt sie auf und weil er ein engagierter Lindenpolitiker der Grünen ist frage ich, ob die sich bei ihm melden müssen. Das Bühnenbild bekommt eine eins. Der Linoleumboden, den sie nachgemalt haben. Sonst fragt man sich, wie man ohne Not so ein schwachsinniges Stück aufführen kann. Das ist wie Kochduell und die haben Schweinohren und Marshmellows mitgebracht aber so ist es ja nicht, die haben die freie Auswahl. Vielleicht ist es doch nicht so schlecht. Einige Ansätze sind ganz lustig und Opern haben auch schwachsinnige Handlungen. Einige Ansätze sind o.k., aber insgesamt Benno Ohnesorg Theater, wie ich es nannte, halt die Boulevard-Komödie noch überzeichnet, mit welcher Intention auch immer. Ich denke, dass man es eben noch karikiert und ins Extreme treibt. Es gehen haufenweise Leute raus.

Wieder Geburtstag vergessen. Zwei andere Gäste, die kurz nach uns kommen, aber in trocken, waren mit uns im Theater mit einem Kollegen von mir, der mit mir studiert hat. Der ist Richter am Landgericht. Das erzählen sie mehrfach. Der Geschäftsmann mit dem Rollkoffer erzählt von den dollen Restaurants in Frankfurt. Paps hatte Ausstellung im Städel empfohlen. Jan empfiehlt Botticelli-Ausstellung in Berlin. Das Theaterpärchen ist lustiger. Die wohnen in Bemerode. Das sind ganz schön viele Stationen, erstaunlich, dass das noch Zone 1 ist. Da sind es weniger nach Langenhagen. Das gehört nicht zu Hannover. Gut, das ist Definitionssache: Linden auch nicht freiwillig. Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die zweite Maus kriegt den Käse. Feiern wir was frage ich als ich die Blumen sehe. Ich dachte die anstehende Weltreise des Sprösslings. Ja, unser Nachbar hat wieder Geburtstag (ich habe so schlimm Demenz und schäme mich) und das Haus haben wir vor 13 Jahren gekauft (aber das ist nicht Anlass, sondern zwangsläufiges Anhängsel). Die Bahncard 100. Der Berliner Busfahrer fragt, ob er aufstehen muss. Haha, ich finde diese Karte wirklich sexy und nicht eine schwarze American Express (bei der die Kellner salutieren würden, wie der Geschäftsmann der Runde uns wissen lässt) oder einen roten Porsche. So sind die Geschmäcker eben verschieden. Er will sich eine Arbeit von Pipilotti kaufen. Das sind wohl geschmackliche Überlappungen. Ich frage nicht weiter nach, weil das sein Ego noch mehr befeuern könnte. Die Frau vom Koch schaut mich an, ob wir uns noch mal sehen würden will sie wissen und ich drehe mich um und schaue den Typen hinter mir an, weil ich mich nicht angesprochen fühle. Immer wenn wir rausgehen dreht einer den Wasserhahn an.

09.10. Traum: Irgendwie das Haus, wir haben einen ausgebauten Dachboden, warum haben wir den dunklen Holzboden gewählt und auch an den Wänden vertäfelt statt hell, das sieht nicht aus, aber die Aussicht ist toll. Die Zimmerleute kommen und die Balken sind mit durchsichtigem Tesafilm geklebt. Hier könnte man sich aufhängen und solche Orte gibt es recht selten, die geeignet sind demonstriert der eine Handwerker. ich will ausmisten und brauche Unterstützung. In dem Regal sind eine Sammlung alter Tassen, zum Teil kaputt und Tupper, das kann alles weg und dann ist nur noch das Diktafon drin mit dem gewickeltem Kabel. Ich habe eine CD geschenkt bekomme in Schmetterlingsform und man kann das eine aufklappen zu einem Ganzen. Das ist auch cool. Das kommt besser zur Geltung, wenn ich alles was ich noch mehr will konsequent wegwerfe und nur die Sachen behalte, die ich aktuell gut finde, vielleicht das Regal ganz leer machen oder auch weg. Dann zwei Dörfer in der Heide, die Moorhuhn heißen und man sieht weiße Hühner als Zeichen dafür. Gibt es die in echt? Ich in der Konditorei, Ich will das mit Schoko und Wallnüssen, was die Frau vor mir hatte. Die bieten mir alle möglichen Kekse an. Nein, das war feucht und lecker und nicht trocken, Das war es alles nicht, der Typ neben mir ist Zeuge. Dann zeigt sie einen Gugelhupf und tut so, als würde sie die quadratische Schnitte daraus ausstanzen, aber stattdessen schneidet sie es nur in winzige Stücke und macht Puderzucker drauf. Enttäuschung. Dann nehme ich noch das Madelaine aus der Vitrine, was mit Obst gefüllt ist. Ist in einem Weckglas und steht in geschnittener Mango. Muss erst rausgenommen und sauber gewischt werden. Zwei Frauen hinten in der Schlange sagen was mit Hygiene. Ist doch nur Deko, auch wenn ich es auch nicht so verstehen kann. Dass meine Brüste größer geworden sind finde ich jetzt wohl auch ganz gut, werde ich gefragt. Ja, halt fester sage ich halbherzig während ich sie teste und werde wach.

Stephan hat die alten Polaroids eingescannt und will mir die immer zeigen, wie süß ich sei. Na ja, geht so. Durch die Vergrößerung könne man mehr erkennen. Ob ich das bin in dieser Werkstatt bezweifele ich, weil mir der Ort unbekannt vorkommt und der Schal auch untypisch ausschaut. Sieht ein bisschen aus wie Stephan, aber vermutlich sehen wir uns einfach total ähnlich, wie sich das gehört für Lebenspartnerpärchen. Am Morgen den Axel Schröder Witz von gestern an den Mann gebracht und meinem Studio geschickt: Pilates? Ist das nicht der Typ, der Jesus umgebracht hat? Ich habe mir gestern Tee gemacht ohne Tee, also lecker heißes Wasser, was jetzt erkaltet ist.

Frau Altersheim ruft an, das ich 300,- extra aufs Taschengeldkonto zahlen soll. Jetzt wären die Geburtstage. Wird gemacht. Montag habe ich Termin zur Akteneinsicht in der Ausländerstelle. Das mache ich immer ganz gerne.

Häkeln ist Yoga, ich stehe in der Bahn und balanciere mein Fahrrad und bin wie weggebeamt. Es ist Herbst und es fallen harte Dinge von den Bäumen und es liegen harte Dinge auf dem Boden. Im CCL kaufe ich im Kurzwarenladen ein. Ich mag das Bild Seehund im Farbenmeer oder –sturm sehr.

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Frau Stimmen knotet ein Freundschaftsarmband. Wir sind verschieden. Sie mag mehr MHH und ich diesen Laden. Hätte mir auch die offene Station 14 angeschaut. Sie: da soll es Tiere geben und man muss die Käfige sauber machen. Ja, Gorillas bzw. das sind keine, das ist Geriatrie. Es gibt donnerstags eine Disko in der MHH, da können auch andere hin, ich: „ach, auch Normale“? Vor allem die Chirurgen müssen sich locker machen. Ärzte und Pfleger begleiten das. Ja, die legen auf. Playlist, mehr Cro. Frau Perser gibt ihr den Wohnungsschlüssel zurück. Wie viele Exemplare hat sie denn? 3, eines hat die Vermieterin. Der würde ich es nicht geben, die hat einen an der Marmel und wollte ihr den anderen Mieter als Betreuer angedeihen lassen, dann lieber Frau Perser. Da ist er besser aufgehoben. Fairkaufhaus Langenhagen ist großartig, 2 Traummäntel, einer blau, Wolle, doppelreihige große, runde und schlichte Silberknöpfe, Fellkragen, braun unecht, tadellos, wie neu. 60er oder 70er, ein Traum und noch besser, total weiche Wolle, alte Knöpfe, Ton in Ton, lodengrün mit echtem Pelzkragen (zu groß). Die Blumenvasen und Porzellansachen sind hammer (leider bin ich schon eingerichtet) und die Schuhauswahl. Traumschuhe, hinten offen in weiß, aber leider Größe 39 und fast hätte ich altmodische Wanderschuhe aus Leder gekauft (nix Funktionskleidung). Außerdem viele Hüte und Taschen und alles was Herz begehrt. Das muss ich unbedingt Steffi sagen. Lange geguckt, Vieles ausgeschlagen. Großes Grand Canaria Bilderbuch für die Eltern (1,30), 2 großartige Spiele (bzw. das eines davon ein Puzzle je 2), wo ich nicht wiederstehen konnte, Hipsterschuhe für mich in kupfermetallic zu den Leggings (6) und Schmuck für Steffi (1,80), zusammen 13,10. Was will man mehr?

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Die Fußballexperten vom Jobcenter in der Bahn, steigen Vahrenwalder Straße zu. Das ist schmerzhaft, die ganze Zeit: der und der Spieler „ist heiß“, guter Schuss, die Größe der Städte (Einwohnerzahl) im Verhältnis der Bundeligaeingruppierung und von Freundschaftsspielen hält er wenig, bringen meistens nichts, er macht nie Vertretung für seinen Buchstaben. Dann wechsele ich in eine sehr volle alte grüne Bahn und spreche zwei Mitfahrende an, die ich etwas in die Ecke bei der Tür eingekeilt habe. Die Frau, die meint, dass sei die Zukunft, voll wie in Indien, alle nur Stehplätze, wenn die aus Indien auch alle kommen würden. Totaler Schwachsinn und ärgerlich. Wie Stephan meint, dass ist so als seien 99 Leute in der Disko und dann sind es 100 und man stellt fest, jetzt ist es voll geworden.

Marc muss zwischen Berlin und Hannover noch mal nach Essen wegen einer Frist und auch Parasiten. Ich denke, vielleicht kann ich helfen mit Untervollmacht und einem Faxgerät. Ich glaube, das machen schon andere in der Kaffeepause. Eine Gruppe von Frauen, Therapeutinnen und so mit einem schwulen Lehrer die sich über Kinder Gedanken machen, die man aus den Familien holen müsste. Die eine Mutter schreibt ihm eine SMS. Die wird er erst mal zappeln lassen bis 5 und ihr dann scheiben, dass er am Wochenende nicht da ist und sie frühestens Montag Kontakt haben können (der hat’s ja voll drauf).

Frau List beschwert sich bitterlich, dass ich sie nicht ernst nehme und über den Mieterschutzbund schlecht gesprochen hätte.

Jan lädt uns auch noch zum Rehessen ein (hat 2,5 Kilo vom Sohn geschenkt bekommen, der kennt seinen Vater). Ich: „Lieber Jan, Du weißt gar nicht, wie peinlich mir das ist, dass ich gestern wieder der Volldepp war. Ich hatte trotzdem einen sehr netten Abend. Danke dafür. In der Tradition des Volldepps weiß ich auch nicht, wie meine Tischnachbarn hießen, der Pärchen aus Bemerode. Die mag ich jedenfalls. Das mit dem Reh ist unverdient, aber ich freu mich trotzdem (zwischen dem Schämen). Wir würden Dich gerne ins Jante einladen in einer neuen Runde. Vielleicht wollen die aus Bemerode ja mitkommen….Deine Nachbarin mit Pelz im Kopf…“.

Beim Sport fühle ich mich wie ein Dressurpferd. Lange, dünne Beine, die haben auch einen vergleichsweise dicken Bauch. Ich kann elegant die Füße aufsetzen auf dem Trampolin. Sehe mich bei Olympia die Choreo tänzeln als Dressurpferd, die meine Reiterin, in diesem Fall Stephie mir vorgibt (das Ganze weniger konkret, mehr abstrakt) und muss an meine Kindheit und Jugend denken, wo wir Pferde gespielt haben, ich und die amerikanische Nachbarstochter. Der Beckenboden des Pferdchens funktioniert besser als noch letztens. Eine Frau, die aussieht wie meine Ex-Betreute, die Gymnastiklehrerin, die sich immer in ihrer Wohnung verschanzt hat und sich ins Bett gelegt hat um da zu sterben, hörte dann auf zu Essen und zu Trinken und man musste die mit Polizei und Feuerwehr da rausholen. Gut, die Mitturnerin sieht besser aus und hat auch keine Warze im Gesicht und keine Schuppenflechte, sie fragt nach der Critical Mass, wo es noch hingegangen sei und behauptet, wir hätten uns unterhalten. Ich erinnere mich nicht an sie. Auch krass, aber ich rede mit ihr über die Veranstaltung und sie sei zufällig dazu gestoßen und es hat ihr eben auch richtig gut gefallen.

Aldi auf der Suche nach dem Stilton, den Claudi empfohlen hat. Finde alles Mögliche andere, vor allem Eis und die haben Kassensturz. Zu Lidl gehe ich dann nicht mehr. Leckere Pasta mit Knoblauch, roter Zwiebel, Fenchel, Paprika und Chili und einer Tomatensoße mit grünen Oliven von Barilla. Die Pasta hat Biss. Ich häkele die Abschlussborte und muss das Muster wieder neu schauen, finde es aber. Bügele auch eine Runde, Stephan trägt sein Sub-Cancer T-Shirt (kannte ich gar nicht) und hat nur noch 2 im Schrank, dabei hat er angeblich so viele. Da sieht man wie weit ich es kommen lassen kann mit dem Bügelberg. Kathrin ruft an und kommt Morgen gegen 17 Uhr und wir fahren mit den Rädern und holen Michi und Markus ab. Das Aldi-Eis mit Macadamia-Nuss ist besser als das Markeneis. Die Nüsse weniger karamelisiert und haufenweise drin, richtig üppig. Das erste Eis von 5 ist gelutscht. Butter mit Meersalz und Pfefferbutter im Glas gab es auch. Ich zeige Stephan die Elastikbände, die ich in einem Kurzwarenladen im CCL gekauft habe. Lumpige 5 Stück, weniger als eine Handvoll für 17,- €. Das ist auch teuer so ein Bastelhobby. Ich kann es selber kaum fassen. An die niedlichen Rüschen muss was aus Müll um einen Kontrast zu setzen, das nehme ich mit gleich nach dem Kauf vor. Er geht recht lange mit Stella raus (ich hatte ihn ermahnt nicht nur immer um den Block) und lernt seinen Lieblingsmischling, einen Kampfhund-Dackel, wo aber angeblich Jack-Russell und nicht Dackel drin ist, näher kennen. Hat er sich als Sitter angeboten? Er wollte wohl nicht zu aufdringlich sein und das kann ich auch verstehen. Stella wollte wohl immer weiter, so dass er keine Ausrede hatte um weiter stehen zu blieben und zu glotzen bzw. sich zu verzehren. Stella ist wohl im Schlafzimmer, ich höre sie scharren (Bett machen). Wie ist sie an Stephan vorbei gekommen, der auf dem Klo sitzt. Wie ein Geist. Sonst hört man das tippeln, kann sie auch die Nägel hochziehen und quasi auf Zehenspitzen sich schleichend fortbewegen. Nicht das erste Mal erscheint sie als Geist und ist auf einmal da, hinter einem, neben einem.

10.10. Laufen und springen noch rein in den Zug, machen schon die Türen zu. Die Abteile sind wie große Klos und voll, d.h. die stehen schon. Dann zwei Plätze ganz außen, nebeneinander. Die Frauen davor stehen auf und lassen uns durch. Ich sehe den Kapitän und das Flugzeug ist steil und alle müssen sich festhalten. Ich bin heilfroh als wie sitzen und Stephan, ob ich nicht lieber Plätze mit Fenster hätte. Bin jetzt erst mal froh zu sitzen und das andere kann er später schauen. 6:30. Probleme wieder einzuschlafen. Jasmin fragt, was ist mit der Collage für Claudia? Die muss ich noch machen. Habe Fotoausschnitte wie Puzzlestücke ausgeschnitten (das eine Spiel, „Wie geht kennst Du Deutschland ist ein Puzzle mit Landkarte und 110 Stücken, Wien war auf dem einen drauf, hatte es aufgeschnitten und kurz angeschaut gestern Abend) und muss Hintergrund bemalen. Leider nur eine Seite von 2 ausgedruckt. Wie komme ich an die andere? Wer ist zuhause bzw. hat hier einen Drucker? Kathrin fragt, was ist mit ihr? Da habe ich keine Collage gemacht, weil ich wusste, sie ist zu eitel und will das nicht (sie hat heute Geburtstag und ich bastele einen Kalender für sie und das ist hier sicherlich ausschlaggebend). Stelle fest, dass die Puzzlestücke aneinander liegen und abschließen und ich wohl nichts oder so gut wie nichts malen muss. Auch Seite 2, größere Stücke und dafür weniger, aber auch DIN A 4. Wir liegen mit zwei Kindern da als Jasmin vorbei kommt und der eine Junge versucht immer mein Geschlechtsteil zu sehen. Ist vielleicht normal und er ist so jung, dass er sich später nicht erinnern wird. Ein Vater schreit und droht seinem Kind Schläge an. Woher kommen die Geräusche? Aus dem Haus oder Auto (das habe ich mich gestern beim Aldi gefragt wegen Hundegebell, eine ganze Meute, vermutlich im Auto und es schallte in den Markt). Die Frau sagt: und der sei erst zwei. Es ist 8:30. Stephan steht kurz nach mir um 8:45 auf.

Stella war im Schlafzimmer eingeschlossen. Sie liegt sonst gern in meinem Ankleidezimmer auf dem Kleid von Andrea, was auf dem Boden liegt. Sie knirscht viel mit den Zähnen.

Es gibt Zimtsterneis, bügeln, Kalender basteln für die Schwägerin mit lauter Bildern von gemeinsamen Reisen, Kopenhagen, London, Paris, San Francisco. Claudia hat den Wunderbrief bekommen. Der Inhalt sieht überzeugend aus, aber vermutlich nur für mich. Ich hätte mir selber einen schicken sollen.

Puzzle von Deutschland mit komischen Grenzen (Naziweltbild mit polnisch verwalteten Ostgebieten) und Puzzlestücken, die gleich wieder auseinander fallen und nicht einhaken. Meine Schwägerin ist zu Besuch und bringt uns immer was zu essen aus der Schweiz mit und sie weiß, was wir mögen, so lieb, so thoughtful. Statte Kathrin mit Mütze, Schal und Zigeunertuch aus. Dann gemeinsame Radtour zum Jante mit Gästefahrrad; Michi, der alte Taxifahrer führt. Es ist sehr kalt geworden. Marc und Jasmin sind schon da. Jasmin hat eine Abwesenheitsmitteilung bis Dezember 2014. Die Freundin hat den Kiefer operieren lassen. Kathrin gibt eine Runde Champagner aus. Ich bin verknallt in Mona, die immer wieder ins Sie rutscht. Die Jungköcher sind auch nicht schlecht, aber schüchtern. Ich kenne langsam meine Weindosis, die ich vertrage 4 Gläser und einen Aperitif geht. Komme in den Genuss beide Menüs zu probieren, der stramme Max aus dem kleinen ist hammer, die Gurkenvariationen, der Hummer in Buttermilch, das Reh ist aus dem großen sind auch voll lecker, das Reh ungewöhnlich, der Weißwein dazu eine gute Idee, die Schwarzwurzel ist auch toll gemacht und unser Nachtisch mit Schoko und Haselnuss aus unserem und dann noch Berliner mit Senf, yam, yam. Ich werde meine Sachen los, Schuhe und das große Spiel und bekomme ein großes Geschenk, schöner Hut, braun mit Punkten und Schuhe, die mir zu groß sind. Ich kämpfe dagegen an, dass es hier immer voller wird, aber es wird mir schwer gemacht, ein paar Schuhe weggegeben und ein neues, was auch irgendwo wieder weg muss. Marc redet über TTIP und zeigt seine Bauchmuskeln, ich mag ihn echt, unseren Trauzeugen und einen Knall haben wir alle.

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11.10. Werde um 8 wach, 9:30 Uhr hätte gereicht, da bekommen wir Stella zurück. Es ist sonnig, die Herbstfarben im Garten werden immer krasser und schöner. Schaue mir die Videos vom Schauspielhaus an, aber mit dem Frühstück um 11, das wird wohl nichts. Will lieber basteln. Stephan soll mich bitte daran erinnern, dass ich nächstes Jahr keine Fotos für Kalender nachmachen lasse. Habe für die nächsten 5-10 Jahre Material da und teils doppelt. Schwägerin nimmt ein großes Baumwollhäkeltuch mit und das freut mich ungemein, dass sie eines hat und das mochte und nicht nur ich es für sie mochte und Schuhe und Hut einer Modistin aus HH, den sie aber beschneiden will. Steffi sage ich ab, weil ich für Vendig packe. Mein Mann unterstützt mich und schaut immer wieder. Es ist wie immer, wenige Outfits enden in 14 Hütchen für 6 Tage und einem riesigen Berg Schmuck vor allem. Ich vernähe Fäden in neustem Dreieckstuch, d.h. ich habe noch eines auf Lager. Später kommen Karin und Georg, aber die Bewirtungsqualitäten sind schwach ausgeprägt. Wir haben schon am späten Nachmittag gegessen. Kokosflocken in die Tomatensauce schmeißen geht gut. Ich vergesse die zarten Zitronensetzlinge und das Hütchen aus Kuchenuntersetzern aus Castellabate (mein Geburtstagsgeschenk von ihnen) zu zeigen. Eckhard ist wieder da und holt Stella direkt. Wir schauen Wohnungen in NY und ich finde es sympathisch, dass sie das etwas punkige Loft, was mehr roh ausschaut mit den Hammerblicken bevorzugen, auch wenn es nur ein Bad hat. Hier wird es nicht klappen, die Frau schreibt zurück, dass sie nicht vermietet. Da helfen auch keine weiteren Anfragen, muss man so akzeptieren. Wo geht man außerhalb von New York hin. Muss mal meine Mutter fragen nach der Collin, die auf Long Island lebt und die mich noch als Kind kennt als ich ihrem Sohn das Wasser nicht über den Kopf schütten sollte und dann genau das getan habe. Ich war damals halt auch schon ein Schätzchen.