Refugees welcome

12.09. Traum: Sticker Refugees welcome auf die Badezimmerfliesen in der gemieteten Wohnung, orange, zerschnitten, die einzelnen Teile hintereinander aufgeklebt, passt so gut farblich. Die waren auch bemalt, zieht die Farbe ab. Ist auch an anderen Stelle schon beschädigt, hoffentlich merkt das keiner.

Treffen japanisches Ehepaar, sie sind ja lange da, sage ich. Er: „I know“, eine Woche. Ich dachte seit letztem Mal (das wären Monate gewesen). Sie sitzt im Rollstuhl, muss rangieren, weil ein anderer Behinderten durch muss. Fährt ins Kiesbett, die Männer haben Angst, dass sie umfällt und assistieren, aber sie ist sehr geschickt damit. Später am Bahnhof zeigt er mir ihr Wochenticket und ja, da steht 20% Studentenermäßigung drauf, das haben sie irrtümlich gedrückt, aber hey, sie sind Touristen und dann noch aus Japan, das ist exotisch genug und dann auch Ausrede und sie würde normalerweise in D umsonst mit Öffis fahren. (Das deutet auf das Kleingedruckte unserer Theaterkarten hin, denn Stephan konnte den Zusatz „Rang“ nicht lesen).

Ich hetze Stephan zum Zug hinterher, Stephan war vorgelaufen und ein Zug eingefahren und hat ihn praktisch abgeschnitten. Er will bestimmt die Tür aufhalten und ich muss zum nächsten Treppenabgang und dann rüber. Habe ja gesehen, wo der Zug hält und ich will Treppe runter, die ist Senkrecht und es ist Außenfassade eine Hauses, bitte einen Mann meine Taschen abzunehmen, dass ich wieder hoch klettern kann und mit zu helfen, nicht abhauen mit meinen Sachen.

Im Zug, Frau neben uns, hat Trachtensachen an, kommt aber woanders her, Touristen zum Oktoberfest. Ihr fällt ihren Flüssigkeit um, es war Seifenlauge angerührt. Wer reist mit so was. Sie wischt es auf mit Zeitung. Eine andere Frau sagt, das sei nicht verkehrssicher, hier im Gang. Sie dann: „man sind Sie schlecht gelaunt“.

Habe gestern vergessen bei Gabi vorbei zu schauen und Zeit hätte ich gehabt.

Steffi trägt meine Strickjacke, die ihr so gut steht und ich freue mich darüber. Erst mal die Rennbahn finden über die Raststätte Garbsen, einen Schleichweg, den man echt nicht findet, wenn man es nicht weiß. Hier arbeitet also mein Betreuter. Von Schloss keine Spur, dafür verpeilte Organisatoren. Ich vernähe Fäden und werde damit fertig bevor es los geht und esse Eibrötchen. Der Kaffee ist grottig und der Tee noch schlechter und das ist eine Leistung. Neben uns eine Frau, die Pitbull auf die Waden tätowiert hat und auf Tasche, T-Shirt und sonst wo die Hundereligion zur Schau stellt. Er soll immer auf den Schoß und dann an irgendeiner Stelle angeblich nicht mehr, weil sie es dann nicht will, will es aber doch, weil sie ihn ja auch hoch bittet. Partnerersatz und sehr nervig. Streng und inkonsequent, dicke Kampfhunde körperlich maßregeln, auch schlechte Idee. Die Überlegenheit muss durch Konsequenz entstehen und nicht durch körperliche Auseinandersetzung. Die Schiebung beim ersten Rennen. Wir bekommen es gar nicht mit, dass Suki losgelassen wird und sind mit dem Rücken zum Hund, 11 Sekunden, das war kein Rennen und die zweitschlechteste Zeit des Tages und hat uns den Schnitt versaut, aber selber Schuld, wenn wir mit der Startnummer 1 starten. Sie nimmt es ernst genug und erfragt die zweite Zeit. Ich will sie nicht weiter reinsteigern, auch denn bei Platz 3 etwas rosa Kunststein noch den Pokal ansehnlicher gemacht hätte. Die Herrchen, die sich zum Deppen machen und vorlaufen und „Attacke, Attacke“ rufen. Die Durchsagen der Stadionsprecherin sind filmreif. Ob man bitte einer zu Real fahren kann. Später verweist sie auf selbst gemachte Salate und Kuchen. Dann: „Das ist zu langsam für einen großen Hund“. Ich würde das noch toppen und sagen: kann mal bitte einer zu Real und mir Binden mitbringen, Nachtbinden mit Flügeln XXL und später als Steigerung zu „der war zu langsam“, „der wird umbenannt in Garbsen, hier gibt es gleich eine Autobahnraststätte, wo man ihn anbinden kann“. Meine Schwiegereltern und Schwägerin kommen kurz vorbei, meine Wunde juckt, weil sie jetzt auch heilt. Stephan erklärt seiner Familie die Hundeerziehung und wie man Hunde ignorieren und wegstoßen muss, wenn sie Angst zeigen. Schaffen die sich einen Hund an oder wofür ist die Information für sie wichtig? Picknick abseits der Pommesbude und anderen Hundefreunden tut gut. Süßer Sekt zum Blauschimmel. Lecker. Grillfleisch und Pommes sind auch gut. Die Hundeauslauffläche und die irischen Wolfshunde, die zu grob spielen und dann gar nicht dürfen, auch schlechte Strategie zum Üben. Die Vereinsmitglieder mit den echten Windhunden, die auf Geldadel machen, aber mehr nach Harzt IV ausschauen, aber den Hund können sie sich noch leisten. Die Frau, die seit 50 Jahren Windhunde hat und eine Tigerleggings trägt. Ich benenne die Hunde um in verschimmelte Bifi (dicke Wurst, grau um die Schnauze). Unser Liebling ist ein dunkelbrauner Dackel-Schäfer, Stehohren, energisch, spielt mit den Großen. Mikrusch hat einen großen Galgomischling unkastriert, der bei den Windhundmischlingen mitlief und der bedrängt sonst gerne die Kastrierten und ist ihm aber hörig und legt sich hin vor ihm und ist erwartungsvoll und jammert, wenn der Gremlin ihn irre angegriffen hat. Der soll einen Ring besorgen und wieder kommen. Windhundbesitzer sind gerne Kettenraucher, die stehen halt auf dünne Hunde. Steffi kauft ein Extrawindhundhalsband in Schlammfarbe. Die nachgenäht an der einen Stelle und so bekommt sie es auch noch billiger für den Makel, den ich eh schön finde. Das passt zu ihr, sie trägt viel Schlamm (also die Farbe). Dann auf zur Preisverleihung. Wir wurden mehrfach von der Rennleitung gebeten, so lange da zu blieben, damit die Sieger nicht alleine da stehen. Der durch die Hecke abgehauen ist (2 Mal), der kleine gestromte m.E. Shih Tsu-Mischling, den ich Schulverweigerer nenne, bekommt einen Sonderpreis und es gibt Kackbeuteldosierer, Made in China, die nicht funktionieren, für alle. Es wird ein Jahressieger in den verschiedenen Kategorien gekürt (ich sage nur „S-Klasse“). Der setzt sich zusammen aus den besten Zeiten der beiden Renntage. Schon die Teilnahme am ersten zum 1. Mai erhöht die Chance ungemein. Hier gibt es ein flauschiges Hundebett und es werden stolze Fotos fürs Familienalbum gemacht mit Papa, Kindchen, Pokal und Bett. Zurück geht es durch Garbsen, ewig her, dass wir da mal waren, wenn überhaupt und aus dieser Richtung gar nicht.

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Will lieber nach Istanbul als nach Venedig. Da gibt es auch eine Biennale. Will sogar lieber nach Mailand. Da gibt es eine tolle Kathedrale und da kommen die tollen Second Hand Modellkleider her. Ja, ich bin launisch. Abends bin ich in komischer Stimmung, Stephan hat geschlafen, ich nicht, aber ihm geht es auch so, dass er sich komisch fühlt. Suche Fotos für die Jahreskalender aus und ziehe mich um. Die Leopardenbluse von Heike in Orange und Silber passt nicht. Bin zu fett und muss letztes Jahr in Kalifornien doch dünner gewesen sein. Dann eine andere. Blechkette a la Indien. Den von Jan empfohlenen Kinofilm schaffe ich vermutlich nicht, ist zu spät 21:15 mit Überlänge. Ich koche den alten Mais mit Polenta und dazu gibt es den alten Salat. Hier wäre Grillfleisch lecker dazu, aber das hatten wir ja als Vorspeise. Könnte die von unten anbetteln, aber das würde ich nie machen. Ist es schon Herbst oder noch Spätsommer? Der Typ aus dem 11 A, die eine Bediengung, der auch etwas nach Butler bei den Adams in jung und blond ausschaute, arbeitet jetzt hier (ich wusste nicht, wen Stephan meinte, weil er ihn eben nicht so beschrieben hat). Schlossküche macht die Gastro und da ist er jetzt wohl. Viele Rentner im Publikum. Es gibt River Dance aus Indien und etliche Besucher verlassen das Stück vorzeitig. das gehört sich auch nicht 70 Minuten kann man durchhalten, aber es ist anstrengend und mühsam und der Gesang geht gar nicht. Die können schon gut klatschen mit den Füßen und auch Zwischenklatscher machen und machen damit eine gute Percussion mit menschlichen Körpern, aber das ist nicht abendfüllend und die Message könnte ich nicht zusammenfassen, wenn ich im Deutsch Leistungskurs wäre. Die Arbeiter, 80 % Frauen, in den Textilfabriken arbeiten unter schlechten Bedingungen und sind unterbezahlt, die Profite werden woanders abgeschöpft. Das ist klar und die Zahlen eindrucksvoll. Die Fabriken sind auch schon eingestürzt und viele Menschen dabei gestorben davon ein Bild von Leichen im Staub, der Mann, der eine Frau umklammert hat und ihm fließen Bluttränen aus den Augen. Großaufnahme der Leichen. Muss das sein? Dann kommt irgendwann die Einblendung: Don’t Boykott our Products. Sie wollen jetzt in der Kunstindustrie arbeiten und werden auch da schlecht bezahlt und proben umsonst und werden bezahlt wie Praktikanten. Die Bewegungen, die sie ausführen sind dieselben wie als Fabrikarbeiter. Der Vorarbeiter, der sie antreibt und entlässt, zählt in indischem Englisch. Zahlen machen mich echt müde und ich kippe gleich vom Stuhl. Seinen Mini-I-Pad findet Stephan nicht und ich bin erschöpft und denke, ist das eine pädagogische Übung, damit ich mich zurücksehne nach dem anstrengenden Theater von gestern? Den ganzen Tag denke ich schon an die Hauptdarstellerin, die wirklich wahnsinnig begabt ist. Der Pierrot, der auch im DDR-Schlang sprechen kann. Die wahre Pünktlichkeit ist 5 Minuten vor der Stunde. Der Fahrstuhl und er weiß nicht mehr, wo der Chef sitzt in der vierten oder zwanzigsten Etage und kommt dann in Peru raus. Der Auftrag, der weitergegeben wird. Das ist m.E. die Stelle, die neu hinzukommt. Es liest nicht mehr Heiner Müller und beim Thema Revolution und Rechte der Sklaven und Abschaffung des Kapitalismus, fällt bei unserer Geschichte nun einmal die DDR ein. Im Stück von Heiner Müller geht es um den Sklavenaufstand auf Haiti und Franzosen und damit die Werte der französischen Revolution und eben das Scheitern dieser Weltverbesserung, weil Menschen Menschen ersetzen. Nach dem Stück muss ich was essen, auch wenn ich keinen Hunger habe. Michael kommt runter zu Mario und ich esse eine Salami-Pizza mit Rotwein. Heute ist das Limmern von oben verordnet. Michael muss viel Zahn-Kram machen lassen. Der Druckknopf in meinem Portemonnaie ist defekt, deswegen fällt immer das Kleingeld raus. Das dauerte lange bis ich dahinter gekommen bin, hatte mich immer nur gewundert. Das Sonnenstudio gegenüber zeigt komische Aktivitäten, die meinen Ermittlersinn auf den Plan rufen. Das spielt sich alles im Haus von Olaf ab, der vorbei kommt und auf einem Konzert im Konnector war und nicht in den Ping Pong Club will, das sei vorbei. Es regnet und es gehen aber interessante Leute vorbei. Die Türken haben gegen die Kurden demonstriert und es soll einen Toten geben, viel Polizei unterwegs, auch im Park. Im Da Etna treffen sich coole Italiener zu fortgeschrittener Stunde. Der eine gefällt mir, das sieht Stephan (der weiß, welcher Männertyp mit gefällt, umgekehrt ist das nicht so einfach, bin halt einfach gestrickt) und meint, der schaut aus wie der Fonz aus dieser US-Serie, halt der Fonz in die Jahre gekommen mit Side Burns und dick und trägt einen lila Pullover mit so viel Selbstbewusstsein, wie es nur ein Italiener kann. Er ist mit seinem Vater da und dann kommt ein junger bunt tätowierten Koch raus mit Mickey Mouse auf dem Arm und einem stattlichen Bauch, der die Tische abbaut und dabei schaut wie Weißbrot. Der ist auch süß und ein älterer, der eine lecker riechende Zigarre raucht. Die Da Etna Mafia verrät mir was die Nachbarn machen und das Freunde, die auf meinem Geburtstag waren wohl danach auch gefeiert haben und Vorspeisen haben liefern lassen. So, so.

Steffi fragt wegen Kino, der Hip Hop Film, und Jan will Renntagfotos.

13.09. Traum: Mittagstisch mit fremden Kollegen, die in Businesskleidung sind. Verschiedenen Vorspeisen. Die eine Frau isst einen Salat und ich kenne sie vom Sport, er gibt ein Gläschen Wein. Mein Mann hat Durst, dann soll er eine Flasche Wasser kaufen sage ich ihm und erkläre den anderen, dass er da manchmal nicht drauf kommt von alleine. Erzähle von einem Fernsehformat bei dem man um Hilfe bitten kann und der Moderator kommt dann und versucht zu helfen. Meine Cousine sei z.B. in eine fremde Stadt gezogen und kannte zu wenig Leute oder ich wollte eine Aufschnittmaschine, die aus Metall nachgebaut ist und habe dann einen aus Holz bekommen und so diesen Tischler kennengelernt und so kam es, dass er mir einen Schrank gezeigt hat bei dem an versteckter Stelle ein Bild war und zwar das Spiegelbild einer Bildergalerie, d.h. 3 Bilder, die man aber nicht direkt sah, sondern nur das Spiegelbild. Das war ganz irre gemacht und ein wahnsinnig teures Möbel und so ist es mit einem Tisch, den wir zum Basteln oder so verwendet haben, da sind ganz aufwendige Malereien darunter und der ist zehntausende Wert. Ich bastele ein Model von etwas, ein Teppich mit einem Foto von einem Hund, wie Bean und Perlen liegen darauf. ich bekomme eine Anleitung. Man soll das Ganze mit durchsichtigem Nagellack versiegeln, das andere Zeug vergilbt. Da braucht man sehr viel und das ist teuer. Hat die Basteltante da eine besondere Connection? Sie fährt irgendwo hin und lässt sich den Nagellack abfüllen. Arbeitsamt oder Gericht. Ein Tierbrunnen vor der Tür, wie kleine Marder hinter Glas unter Wasser in der Hitze, bekommen die Sauerstoff von unten oder liegen da bald die ersten Toten drin. Es ist sehr voll. Warum habe ich diese Markenreisetasche mit zwei Schminktaschen gebraucht gekauft und wem kann ich das geben. Ist Louis Vuitton oder so und ich habe selber keine Verwendung dafür und dann noch zwei Beauty Cases. Karin?

Sonne scheint, Fenster sind voller Wasserflecken, komische Stimmung in der Wohnung. Ich bin ein teures Rennpferdchen, was aber nur zum Spaß läuft. Ich bin kein „Rennpferd des kleinen Mannes“, also kein Windhund, sondern teurer, die Box, der ganze Zubehör und der Hafer ist auch nicht billig sagt Stephan zu Recht. Stephan telefoniert noch mal mit seiner Familie. Ich wollte Kathrin auch alles Gute für den Zahnarzt wünschen und mich zum Tod eines angeheirateten Familienmitgliedes erkundigen, aber die Zeit war knapp, die Rennbahn unpassend.

Susann reagiert auf das Sticker-Paket und mag echt andere als ich gedacht hätte. Werbung für Gesamtschule (?). Jetzt kann ich noch mal nachfragen, ob sie die Gilde Pilsener Serie gut finden würde oder die Pro Zoo Serie mit der Lindener Spezial Werbung bevor ich nachlege. Sie will auf den Flohmarkt, weil sie so viel Glasbruch in letzter Zeit hatte. Das mache ich ihr heute nach und eines von zwei Zottergläser für den heißen Kakao geht zu Bruch, aber das geht auch in nicht lizensierten Gläsern. Nachts träumt Stephan, dass ich zwei weitere Gläser kaputt mache und er hat Angst, dass ich mich schneide.

Mein schwarzes Kleid kostet knapp über 10,- €. Ich habe seit Jahren nichts mehr in die Reinigung gebracht, hatte hier aber Angst, dass ich es versaue und habe gesagt, die Schmerzgrenze seien 14,-. Wann Stephan es abholt ist egal. Ziehe es nur alle paar Jahre mal an, das gute Stück aus Mailand.

Hannes ist bei What’s App und schickt mir lustige Baumwipfelfotos, antwortet dafür nicht auf meine mail wegen Cali und reagiert mit keinem Wort auf mein Geschenk zum Geburtstag und die Stickersendung. Er schickt stattdessen einen total idiotischen „Witz“, das internationale Zeichen für Ehe und ein Piktogramm mit einem Mann auf den Knie, der einer Frau eine Kreditkarte reicht. Haha, ich erkenne ihn nicht wieder.

Stephan ruft seine Eltern an, um ihnen zu sagen, dass Suki besser war im zweiten Rennen. Ähhh, ich finde es auch nett, dass sie gekommen sind, zumal sie ihren Enkel bisher gar nicht so gut kannten. Sollen wir bei dem Steinmetz anrufen? Wer ist denn nun gestorben in der Familie? Ja, ich habe die Socken zu Ende gestrickt (fragte meine Schwägerin). Man kann mir viel vorwerfen, aber nicht, dass ich nicht fleißig genug handarbeite. Michael macht den Essensgehtermin aus, sagt dann ab weil Junggesellenabschied ist, will dann eine Woche vorher, weiß aber nicht, ob sein Bruder kann. Soll erst mal die Planung seiner Kleinfamilie hinbekommen. Ich glaube, ich bin da raus. Die Kinoempfehlung von Jan ist mir zu spät, so unter der Woche und dann noch mit Überlänge. 1,38 ist das länger als 2 Stunden. Warum haben die Stunden nicht 100 Minuten, wo wir doch schon dieses metrische System haben, könnten einfach kürzer sein. Das hat mich beim Rechen schon mal reingerissen. Damals ging es um Bullenreiten auf dem Glockseehoffest und ich habe Peggy damit geschockt, amüsiert.

Der Bericht über Big Sur, den wir aufgenommen haben ist tatsächlich total scheiße. Mama hatte Recht. Wer zahlt für so etwas? Das heilt das Heimweh, aber auch nicht richtig, weil ich ja weiß wie geil es da ist. So wie Karin die Bilder vom Strandhaus am Rechner zeigen. Ich kann total verstehen, dass die sich denkt, na ja, ein paar Häuser und Strand halt, während Stephan total durchdreht, weil wir ja schon da waren.

Meine Eltern haben eine fette Henne gefunden und wollten fragen, wie Thomas und Yunfeng die zubereiten, gewaschen ist sie schon, sollte sie aber nicht. Arnhild schickt mir ein süßes Foto von Steffi mit Ziegen, aber ich habe jetzt schon über 1000 Fotos nachbestellt für die Kalender. Zu spät.

Doch Bahn fahren ins Tanztheater. Ich muss mich aufraffen und habe keine Lust, aber Stephan hat Recht, schlechter als gestern geht eigentlich nicht. Junge Frau vor der Tür will auch ins Theater, sie hat sich bei der Telefonzelle untergestellt. Sie schaut auf die Karte und trifft dann eine Freundin, die aber zu einer anderen Performance will (Kulturhauptstadt Hannover). Sie schaut böse, mein Pelztier kommt nicht bei allen gleichermaßen an, d.h. ich glaube eher, dass 99 % das abstoßend oder schlimmer finden. Sie steigt nicht mit uns aus. Schauspielhaus gibt es auch noch. Mein Hütchen hat den Transport in der engen Handtasche nicht überlebt, ist aber auch gut mit nur der Birkenrinde und dem Einhorn. Werde darauf angesprochen von der Frau hinter mir und muss das Hütchen nicht absetzen für das Stück, weil es so schön flach ist. Wir sitzen erste Reihe ganz außen. Gute Plätze, obwohl wir fast die letzten sind.

Albert im Ballhof 2. Geniales Bühnenbild. Ich finde die Schindeln aus braun-schwarz-beige-Tönen schon große Kunst bevor man da Zettel rausziehen und Wörter damit schreiben kann. Albert, sein Name, wird ergänzt durch „is a pussy“ weil er gehänselt wurde und früher gestottert hat und schon früh üben musste sich zu beherrschen, seinen Atem. Albert „is no racist“, is a „ticking time bomb“, a „regular guy“. Auch genialer Einsatz der Kästen, sie aufeinander stellen, Tänzerinnen darin absenken wie in einen Sarg usw. Am tollsten ist das vermeintlich schwerelos sein, wenn sie mit der ganzen Gruppe von 5 einen Tänzer bewegen und der völlig passiv ist dabei. Tanz gut, Stück gut, auch schön, dass sie das Ende offen lassen. Es ist die Geschichte eines zwanghaft angepassten Mannes, der die Regeln befolgt, zur Arbeit geht und seine Routinen mag und die Ordnung, aber eigentlich meint, dass er was Besseres verdient hätte, der aber für alle unsichtbar ist, auch für die Kollegen und 5 Stunden Fahrstuhl fährt, ohne dass er einmal angesprochen wird und wenn er mal das Sagen hat, dann… und der dann ausflippt, sie deuten verschiedene Varianten an, wie sie ausgeht diese Geschichte und lassen es dann einfach unbeantwortet. Hätte für meinen Geschmack um 40 % gekürzt werden können, der Tanz, die eingesetzten Elemente und die Botschaft hätte nicht darunter gelitten und es wäre weniger anstrengend gewesen. Es war aber sehr gut und meine persönliche Nummer 2 des Tanztheaters. Der Sandwichladen in der Falkenstraße gegenüber dem Lehmofenmann wird Antalya Kebab. Manchmal liegt mein Kollege falsch, der getippt hatte, dass sie schließen und dann wieder eröffnen, die die vorher drin waren. Doch eine Veränderung, die mit der Farbgebung in penetranten gelb-grün Farben von weitem ersichtlich ist.

Heiße Pflaumen aus dem Garten von M & M. Nach einer Woche Kühlschrank wollte ich sie erhitzen mit Schnaps, Zucker und Zimt. Dazu Quark, Creme Fraiche mit Honig, lecker und Sandwicheis von Lidl. Das Hütchen wird um einen Aufkleber auf der Rückseite ergänzt, jetzt wo das Teil schon abgebrochen ist. Party-Katze. Werbung für ein heute unbekanntes Getränk, was man mixen sollte.

14.09. Traum: Es geht um Rentenansprüche einer Kollegin, erst der ehemaligen bei uns aus dem Büro, dann ist es die Kollegin aus Konstanz. Die erste will jetzt Schauspielerin werden und hat eine Hauptrolle bekommen, bei der anderen gehe ich eine Etage zu weit und sie wohnt da mit meinem Kollegen, zumindest haben beide da übernachtet, WG-mäßig und mir ist es unangenehm, dass ich da reinplatze. Ich sehe in dem Bescheid, wie viel sie pro Jahr an Einnahmen hatte und das ist sehr unterschiedlich von 19.000 bis 150.000. Ich telefoniere mit der Rentenversicherung und die haben Fehler gemacht und die Sache verschleppt. Man kann einen E-Antrag stellen, das ist dann ein Eilverfahren. Dann geht es auf einmal um meine Mutter und ein Freund der Familie, der „K“ ist Anwalt und ich irgendwie Betreuerin und als er Eilverfahren sagt, frage ich, wie man die Notlage darlegen will, weil die wohnt mit meinem Papa zusammen und wirtschaftet mit ihm und die wollen vielleicht Kontoauszüge sehen.

Davor geht es um Essen an einer Imbissbude, total genial schmeckt das und wirklich ungewöhnlich. ich will für alle zahlen und die verrechnen sich Immer zu meinen Gunsten. Ich muss 9 Essen bezahlen, wir sind zu acht und einer hatte zwei. Wir sind im Osten und ich bin alleine unterwegs und Single und die Männer hier sind sehr fürsorglich und es ist auch irgendwie schön mit Schiffe. Kann ich mir vorstellen hier her zu ziehen und einen Neuanfang zu machen?

Beim BM-Outfit vom Vortag kann man heute vergleichen, wann das Hütchen besser ist mit nur Baumrinde einer Birke oder der Porzellaneichhörnchenfigur noch oben drauf. Heute sind die Augentropfen vorbei. Man sieht immer noch was. Was tun? Karin schreibt wegen New York. Erste Lektion, das schreibt man ohne „c“. Ich will doch ins Kino heute Abend, weil mich der Film interessiert. Gute Idee mit englisch-deutsch vor der Kulisse Berlin. Erst mal zu Lidl. Lidl lohnt sich, D.h. es geht heute, Sandwicheis gibt es nicht mehr (Katastrophe) und Flügelbinden auch nicht. Nur Ritter Sport Traube-Nuss fürs Kino und noch mal Pflaumen, Spinat, Zwiebeln Knoblauch und normales Vanilleeis. Vor der Zeugenaussage Morgen habe ich keine Bange mehr. Es war gut, sich damit auseinander zu setzen und es dann sacken zu lassen. Das hilft bei mir. Ich tue mein Bestes, mehr geht nicht und ist nicht mal richtig dienstlich. Die Theaterstücke sind heute alle in der Haz besprochen in denen wir waren. Alle.

Meine Betreute aus Kanada ist gestern in der MHH auf der Intensivstation an einem soundso Schock gestorben. Das ist krass. Dafür ist Herr Ihme da wohl gerade zur Zahnbehandlung. Irgendwie bin ich schlecht drauf.

Die Betreute, Frau Katzenbaby, was sie mit der Regio-S-Karte soll, wo sie doch kein Geld hat (die übliche Jammerei). Was soll ich damit, wenn es auf ihren Namen ausgestellt ist, Gegenfrage. Außerdem fährt sie eh umsonst mit ihrem Schwerbehindertenausweis. Sie kann es einfach da liegen lassen. Sonst soll sie erst mal rauskriegen, wo ihre Ergotherapeutin sitzt in welcher Praxis.

Herr ADHS von der Raststätte geht am 01.10. zur Entgiftung und kann dann nicht arbeiten. Mindestens 3-mal ruft er mich an. Sein Chef will mich angeblich sprechen, dann soll er mich anrufen. Jetzt ruft er seinen Therapeuten erst mal an. Soll er machen.

Die jordanische Botschaft schreibt mir:

„Dear Ms. …,

You are kindly asked to sign the attachment from Mr. H and send it to the Embassy with normal post in order to be able to issue Mr. H the passport. for further information kinldy contact me on 030 ……. .

Best Regards

Passport Section“.

Ich antworte sofort: „I do have a question: how many things you will still need before we get the passport. I keep getting documents und sending them back (2 or 3 times already). So when will it be complete and why don’t you send it at once, but keep requiring new things?“

Frau Mittelfeld wegen der Wohnung, die sie will. Sie hat Unterlagen vom Wohnungsamt wegen B-Schein zugeschickt bekommen und sie schickt mir die. Jetzt ist eh kein Geld auf dem Konto und sie hat Zeit bis 01.10. und ich soll dann zum Monatsende. Ja, mache ich, sehe ich dann. Ich hatte Freitag noch mal angerufen und die Wohnung ist für sie reserviert. Ja, ist aber erst zum Oktober frei. Was weiß ich, reserviert heißt, dass sie jetzt ihr angeboten wird und sie sich entscheiden kann, ob sie sie dann, wenn sie frei wird, anmieten will. Ich bin ungeduldig und schlecht drauf.

Jetzt erst mal Termin in der neuen Betreuungssache bei der Ausländerstelle. Refugees welcome, sage ich nur. Frau Ruanda (nicht eingewiesen, stabil) hat es sich überlegt und will doch in Deutschland bleiben. Wir treffen uns dann bei der Ausländerstelle. Ich freue mich. Termin in der neuen Sache am 03.11. Fiktionsbescheinigung läuft am 08.10. aus. Das muss er dann erst mal alleine verlängern.

Rentenversicherung, Berliner Allee. Herr Tai Chi, der Freitag noch im Siloah war hat Morgen die ärztliche Untersuchung und ich weiß nicht, ob er es schafft. Er wollte sich selber melden. Ob ich mitkomme. Davon hat er nichts gesagt und es ist schon um 8. Das mache ich nicht freiwillig, sondern nur auf Aufforderung.

Die TK ruft an in Sachen der Betreuten mit Leukämie. Die ist gestorben. Herzliches Beileid ist die spontane Reaktion der Sachbearbeiterin, sie weiß nicht, ob ich verwandt war. Nein, war ich nicht, aber geschockt bin ich trotzdem. Ich lasse den Stift fallen, so ist es gesetzlich vorgesehen, ich betreue nur Lebende und sie hat auch keine Angehörigen hier. Das geht dann seinen Lauf und wird an der Stadt Hannover hängen bleiben, die Wohnung usw. Die jordanische Botschaft schreibt mir auf Englisch, dass es das letzte Dokument sei und wir dann den Pass bekommen würden.

Die Bürotiere treffen sich an der Wasserstelle (Kaffeemaschine). Kollegin war in Frankreich und hat gesündigt. Ich: „musst Dich jetzt erst wieder an die Tütensuppen hier gewöhnen“. Die hat ein Glas Brühe hier stehen und sonst gibt es Äpfel und Kaffee mit Soja. Der Kollege isst immerhin nachts um 4 kalte Schnitzel, wenn auch nur ausnahmsweise. Erzählt vom DJ, der nur Funk auflegt und es tanzt keiner, er will ihm Musik vorschlagen von seinem Handy. Erst hat er nicht das passende Kabel, dann kann er das nicht machen, weil er Techno-DJ ist. Die jungen knackigen Hasen wollen im Kunstverein im Service gearbeitet haben. Haben wir nicht gesehen. Seine Stieftochter meinte, die hätten da alle einen Knall. Zu „die“ gehöre auch ich und Knall ist sympathisch. Die Normalität dieser Jugend ist deprimierend.

Meine dritte Welt Tasche ist passenderweise in dem Bollywoodstück, was keines war bzw. so was von eintönig und wenig bunt, kaputt gegangen. Der Schuster hatte einen großen Druckknopf reingemacht, der viel zu stark war für den dünnen Stoff, so dass es ausgerissen ist. Wollte selber was pfuschen mit Knopf oder so, aber das ist scheiße. Statt Schuster bringe ich es zur türkischen Nähstube, damit die einen Reißverschluss einbauen können.

Der Richter ruft an und bestellt mich ab als Zeugin für Morgen. Wenn er mich doch noch braucht, meldet er sich wieder. Ich: o.k. Gut, dass ich noch nicht angefangen habe, die Akte noch mal durchzuschauen, das wollte ich nämlich in Vorbereitung tun. Dann bin ich doch neugierig und rufe noch mal in der Geschäftsstelle an. Ist wohl in der letzten Verhandlung nach § 153 a vorläufig eingestellt worden gegen eine Auflage (wohl eine Geldbuße zu zahlen) und wenn die bis Morgen erfüllt d.h. gezahlt wird, dann wird es endgültig eingestellt und sonst geht es weiter. Auch irgendwie deprimierend das Ergebnis. Sicherlich wird der Mandant das auch so sehen. Ich schaue, was die nächsten Wochen so los ist und es ist schön ruhig. Nach Celle zum Landessozialgericht muss ich nun auch nicht, weil meine Betreute von 3 anderen begleitet wird. Die Therapeutin aus Bielefeld nimmt sich extra einen Tag frei. Das ist auch eine Entlastung, vor allem weil es Donnerstag stattfindet und ich Suki sonst hätte wegorganisieren müssen.

Jetzt will ich mich nach der Diagnose meiner geistig Behinderten erkundigen. Sie will erst mit mir diskutieren, dass die Arztpraxis sehr wohl ihre Nummer hatte. Ist wohl nur eine Blasenentzündung und die Urinwerte müssen noch mal überprüft werden. Das beruhigt mich heute, mehr Schocknachrichten kann ich auch nicht vertragen.

Will die ganze Zeit schon wegen Herrn Ihme in der Zahnklinik der MHH anrufen und die kommen mir zuvor. Eine Schwester ruft mich auf dem Handy an, ob er auch auf eine offene Station kann, damit er nicht im Flur liegen muss. Heißt das, OP ist schon gelaufen. Ja, bin sehr gut, habe da die ganze Zeit unterschwellig dran gedacht, bejahe das mit der offenen Station. Gebe dem ambulanten Pfleger Bescheid. Er ist auf der 53 A oder so, aber er wird ohnehin Morgen entlassen.

Meine Mutter hat die fette Henne in knusprig nicht geschmeckt, also es habe nicht mehr so nach Pilz, als es so stark angebraten war. Frau Stimmen hatte ich geschrieben, ob sie schon Termin beim Arzt der Beratungsstelle gemacht hat. Sie hat von dort eine Einweisung bekommen und ist freiwillig im Krankenhaus. Der Arzt aus der Königstraße, der auch Herrn Yoga behandelt, ruft mich an. Als ich zurück rufe, soll er nicht da sein, sondern im Haus unterwegs. Hat mich aber vor 1 Minute von dem Anschluss aus angerufen, so weit kann er nicht gekommen sein, sprich muss in der Nähe sein. Ich glaube, ich komme dem Arzt auch halb irre vor. Ich lass es halt so nicht stehen, dass sie alles verweigert hat, weil ich das anders sehe und auch nicht immer das hohe Loblied auf die Schulmedizin halten kann. Hilft in manchen Fällen und in anderen aber halt auch nicht.

Die unpersönliche Wohnung mit dem schönen Blick und Eingang ist schon teilweise besetzt, wenn wir in Venedig sind, jetzt wird es doch der Psychologe und Rentner, der privat vermietet direkt an der Rialto Brücke, das erste Objekt quasi. 60 qm und nur erster Stock, aber spannend außerdem war es der erste Impuls. Es hat ein Laden in Berlin eröffnet, der auf Noma macht, alles regional und kein Olivenöl und keine Zitrone und alle bekommen das Menü und schauen den Köchen zu. Ist auch ein bisschen Momofuku Ko. Spannend jedenfalls und das Industry Standard hat auch bei uns beiden einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Beckmanns geht nach Gehrden. Und was kommt hier rein, ein Kinderladen, will Stephan wissen. Er hat die Zahlen in Ordnung gebracht und die alten Inhaber übernehmen den Laden wieder. Sind die wieder auferstanden? Sind das Zombies? Das hat ihnen Lust gemacht bzw. er hat bewiesen, dass es doch geht und sie haben ja noch Kinder- und Schwiegerkinder. Die Küchenfee bleibt und die Alten samt Anhang steigen wieder ein. Während die Frau es versucht mir schmackhaft zu machen, mit Park und Ausblick in den Deister, schaue ich angewidert. Ja, es stimme, die hätten noch nicht einmal eine Bahnanbindung, der 500ter Bus würde fahren. Der gebackene Ziegenkäse ist köstlich und Limonen-Ricotta-Ravioli sowie Seezunge in Muschelsud mit Kartoffelpüree, Pflaumen mit Krumbel und Aprikosensorbet. Wir essen den Abschiedsschmerz. Als er aus der Küche kommt und fragt, ob alles recht sei, sage ich zu ihm, ich kann es verstehen, weil er dort wohnen und arbeiten kann, aber dann hätten sie auch gleich auf den Mond ziehen können aus unserer Warte. Vielleicht mal einen eigenen Laden aufbauen und nicht immer was übernehmen. Doch, so findet er es gut, er wollte es so und die haben einen Ruf wie das Brandenburger Tor und sind auch so bekannt, das benennt man nicht um und auf Oli’s Pinte und so was stand er noch nie. Ich meinte weniger, dass es so heißen muss wie er, als das er sich für den Namen entscheidet statt immer den Stiefel anderer weiter zu tragen, aber es muss auch nicht sein. Wenn er in der Stadt bleiben würde, hätte er auch gerne das Clichy übernommen, aber er will ja raus. Sie sagt, wir könnten noch 41 Mal zu ihnen kommen und hält sich für superschlau. 6 Wochen sind sie noch da, aber vergisst sie da nicht die Ruhetage am Sonntag. So oft will ich eh nicht mehr und erst Recht nicht, wenn sie arbeitet. Kann sie nicht schon mal nach Gehrden umziehen. Was wir uns anschauen würden im Kino will sie wisse und, dass Birdman auch in einem Dreh entstanden ist, zumindest würde es so wirken. Die Sintflut macht eine Pause. Ich nehme eine „Wer ist Aegi?“ Edgar Karte für Claudia mit. Der Kaffeeladen bei uns nebenan soll wohl auch verkauft werden. Außerdem ist Nils W. auch gestorben, ein Freund aus der Jugend von Stephan, aber schon im August. Der hat in unserem Haus noch die aufgemalten Schultafeln abgeschlagen von den Wänden, was ich gar nicht wollte, habe ich mich fürchterlich aufgeregt und Hausmeisterdienste verrichtet.

Victoria, die Filmempfehlung. Wir sitzen in der ersten Reihe, weil sonst alles voll ist und ich mache die Haargummis raus, damit ich den Kopf zurücklegen kann. In einem Dreh ist nicht so ungewöhnlich, gut für Kino schon, aber Theater arbeitet doch auch so. Die Frau spielt spitze und sehr echt. Frederik Lau und sein bester Freund aus dem Modeshoot in der Zeitungsbeilage in einer Nebenrolle. Stephan erkennt den Typen aus Love Steaks, der den Masseur gespielt hat. Der Frederik spielt aber auch immer den selben Typ. Das ist dann nur mittelprächtig als Schauspieler.

Stephan tut es Leid mit dem Tod meiner Betreuten und er findet es krass und gut, dass er die nicht gekannt habe. Sein Mitgefühl tut mir gut, weil es mich in der Tat auch belastet und ich denke an den letzten Besuch bei ihr. Sie war zu Scherzen aufgelegt und guter Dinge und nein, häusliche Pflege braucht sie nicht, sie will dann wieder arbeiten war ihre optimistisch/unrealistische Einstellung und jemanden aus ihrer Familie sollte ich auch nicht verständigen. Ich hatte explizit danach gefragt. Ich war mir mit dem Sozialarbeiter einig, dass ihr Lage tottraurig ist, so alleine in der MHH im Einzelzimmer ohne eine Menschenseele, aber sie sah das wohl anders, hatte ja immer so einen Lebenswandel gelebt, als Englischlehrerin irgendwo im Ausland und kann die Sprache dort nicht, d.h. wenig Kontakte, leben in einer Arbeitsblase und dann weiterziehen. Viel spannender als der Film, der was die gezeigte Kriminalität anbelangt noch am unrealistischsten war (so ist es nicht in Berlin, Armeen von Soldaten, die im Tiefgeschoss warten und das alles für 10.000,- € und dann werden 3 von der Polizei erschossen und alle sind tot, aber das war der Kinoplot) wäre für mich tatsächlich der Krimi meiner toten Betreuten, wie erfahren es Arbeitskollegen, Angehörige in Kanada, Bank und Vermieter tatsächlich. Das wäre aber eher eine Dokumentation.

Meine Schwägerin hat ihren Blog gestartet über Kunst in der Ostschweiz.

Beim Zubettgehen die nächsten Einschläge: Das Hohensinn geht weg aus Wien nach Oberbayern und das Freyenstein wechselt auch den Besitzer, aus gesundheitlichen Gründen. Nur Hiobsbotschaften. Das Hohensinn hat mir so gut gefallen und da war ich nur ein einziges Mal und was wollen die in Bayern?

15.09. Traum: Mein einer Betreuter, der noch nie gearbeitet hat und den ich als computerspielenden Schulverweigerer übernommen habe, der zuhause wohnt und sich nicht aus dem Haus getraut hat (reale Beschreibung), arbeitet in meinem Traum jetzt bei Lidl an der Kasse. Wir haben Augenkontakt, wo will ich mich anstellen, da übernimmt er die Schicht. Irgendwie tut er mir finanziell was Gutes. Ich bekomme Kupferkleingeld im Wert von 2,- €. Stephan ist der Meinung, das Geld steht ihm zu als Finderlohn, mehr noch alles Kleingeld aus meinem Portemonnaie und noch ein paar kleine Tomaten. Ich duze ihn, er ist politisch links und es geht um Flüchtlingen, aus Syrien? Der eine war schon mal in Hannover und spricht ganz gut deutsch. Das war bei einem Kongress oder einer Art Expo und er hat auch Kinder hier, die er aber nicht gesehen hat. Wir sind im Park und er turnt virtuos mit Hanteln und macht eine Art Ballett mit denen, was ganz irre ausschaut. Dann ist er ein Fahrradreifen aus Metall und er stützt sich darauf ab und drückt sich in den Handstand und dann macht er einen Überschlag und bewegt sich so fort. Der hätte was mit Kunstturnen machen sollen, der ist echt begabt. Es sind überall Männergruppen, die Schach oder Volleyball spielen im Park. Der eine davon singt „Freude schöner Götterfunken“ in einer ausländischen Sprache als Opernarie. Das ist auch irre. Dann sitzen wir bei Katinka und ich denke, die würden ganz gut zusammenpassen, mein politisch interessierter Betreuter und sie und der ist zuverlässig und kein Fremdgeber und hat keine Flausen im Kopf. Sie hat eine Katze, die ich rufen kann. Dann ist Günter bei uns zu Besuch. Ich trinke die Reste eines naturtrüben Apfelsaftes und er soll mir ja helfen die Reste aufzubrauchen. Er kann auch den anderen Apfelsaft nehmen, den ich frisch in die Teekanne gefüllt habe. Frisch? Er ist skeptisch und zu Recht, ich hatte gelogen, weil der schon länger da drin ist und er ist geliert und ich sage: dann muss der über Nacht umgekippt sein. Dann kann er den trinken, wo die Verpackung noch geschlossen ist. Dann Urlaubshaus mit Steffi und Jan. Es ist ihr letzter Morgen. Ich wecke sie und sie will unbedingt noch mal kurz in den Pool zum Abschied, auch wenn sie nur noch 10 Minuten hat und hat einen krassen Omabadeanzug an mit krassem Muster und ganz viel Stoff aus den 70ern. Ich sage, ich werde das Ferienhaus verlassen ohne einmal in diesem Pool gewesen zu sein und für sie war es das tollste.

Die Fotos sind fertig und kosten fast 100,- €. Die müssen aus der Innenstadt abgeholt werden, Photo Dose auf der Limmer gibt es ja schon ganz lange nicht mehr. Ich ekele mich vor den ganzen Pelzteilen und nehme heute das Häkeltuch stattdessen. Die Stola will ich meiner Schwiegermutter zurückgeben genau wie die bäuerliche Klobürste mit Naturborsten.

Für Rossmann und Nachschub bei der Monatshygiene ist es zu früh, 8:30 Uhr bin ich im Büro.

Ein Anruf wegen der Verstorbenen mit der Bitte um Rückruf, lösche ich, bin nicht mehr zuständig.

Jobcenter Widerspruchsstelle und er weiß nicht um was es ging bei seinem Anrufversuch. Ich habe mir ausnahmsweise mal den Namen gemerkt und kann ihm gleich mit dem Fallnamen auf die Sprünge helfen. Er sagt viel so was wie „oh Gott, was war das noch mal“ und ich sehe die Aktenstapel bei ihm liegen. Ich sage zu, mich heute darum zu kümmern.

Muss der Frau aus der MHH erklären, dass sie für die Tote zuständig ist und ich nicht ihre Arbeit mache. Da sterben doch öfter welche nehme ich an. Wenn sie keine Nummern der Angehörigen aufgeschrieben haben kann ich nichts dafür und die Stelle der Stadt Hannover, die Leute ohne Anhang unter die Erde bringt sitzt m.E. in der Marienstraße, aber machen sie das in der MHH das erste Mal? Ich bin verwundert.

Die Ärztin aus der Beratungsstelle, Herr Ihme kann nur in eine Wohngruppe, wenn er aufhört mit den Drogen und ich soll herausfinden, ob er dazu bereit ist.

Meine Schwägerin hat Gutschein für ein Sprüngli-Frühstück. Das weckt auch bei mir gute Erinnerungen. Wir schreiben uns etwas. Sie sagt, das Hunderennen habe Spaß gemacht, ich lasse mein schlechtes Gewissen raus als „Hexe von Schwägerin. Die Häkeltücher perfektionieren den Hexenlook“. Sie schreibt zurück, dass es doch ausreichend sei, wenn man sich in der Familie grds. wohlgesonnen sei und dem anderen nicht die Krätze an den Hals wünsche. O.k. das ist ganz rudimentär und wie bei Neandertalern, dass man sich schon freuen kann, wenn die anderen einen nicht erschlagen oder was. Das liegt bestimmt daran, dass ich immer mich und meine eigenen Ideen so in den Vordergrund stelle, was in meiner Namensfamilie anders ist. Die sind da viel besser. Schreiben ist manchmal voller Missverständnisse ist mein Fazit und ich stelle den email Ping-Pong ein.

Die persische Wohnbetreuung hat den Wohnungsschlüssel von Frau Stimmen und ihr Sachen in die Klinik gebracht. Später die Sozialarbeiterin auf dem Handy wegen Taschengeld. Sie hat Geld schon mitgenommen bis nächsten Dienstag, also für 2 Wochen und keine Reserven. Später rufen sie an wegen Zwangsmedikation. So weit sind wir noch nicht, jetzt muss ich anrücken und vereinbare einen Termin für Freitag (Donnerstag ist Suki-Tag). Wenn es nicht so traurig wäre… nachmittags ruft noch mal die MHH an, ob ich weiß, dass meine Betreute tot sei. Das ist wie bei Loriot oder in einem schlechten Sketch. Es ist das vierte Mal und irgendwie zum Heulen. Jetzt ist neben der Tatsache der Übertragungsweg langsam schmerzlich und traumatisierend. Die Organisation in dem Schuppen ist Katastrophe. Wenn da mal so ein japanischer Effizienzprüfer da, wird der Laden geschlossen.

Peggy ist verheiratet und schickt mir die neue Email Adresse mit dem Nachnamen ihres Manens, hat auf meine letzten Annäherungsversuche nicht reagiert und ich habe keinen Anlass auf eine Rundmail zu antworten. Bin ich vermutlich ausversehen in den Verteiler geraten.

Wasser in den Herzklappen. Die geben den Begutachtungstermin wieder zurück an die Deutsche Rentenversicherung und die sollen die Unterlagen vom Siloah anfordern und dann können wir uns die Begutachtung vielleicht ganz sparen.

Mein Herr Jordanien soll in dem neuen Formular der Botschaft unterschreiben, dass er ein Strafgeld von 100,- € bezahlt falls er den Pass noch mal verliert. Die Mutter ruft an und erklärt mir das.

Hole neue Bindenware, Tena Lady diskret kaufen traue ich mich noch nicht. Stephan sagt, warum, ich pflege meine Oma, o.k. die Uroma. Ich habe einen Beutel voller Rossmann Ware. Er sagt, ich bin kaufsüchtig und ich sage, wenn ich mit der letzten Binde arbeite und beim Sport nur in Schonhaltungen machen kann, weil ich mir so unsicher bin, dann ist das auch nicht Sinn der Sache. Er zeigt mir das Video und man sehe ich scheiße aus beim Sport. Verpasse Gabi im Laden, sie hat auf einmal eine Vertretung, damit hatte ich nicht gerechnet. Esse Zuhause ganz viel, unsere Wohnung an der Rialto-Brücke ist mit Blick nach hinten auf einen Platz (das haben die Recherchen meines Mannes ergeben, der sich an den grauen Steinen und dem Schriftzug orientiert hat. Der wäre echt ein guter Schnüffler geworden wie Columbo oder Kojak) und dann lösche ich noch meine Korrekturen bei BM, weil die Seite zuhause noch geöffnet ist. Fühle mich wie die Schülerin, von der gestern in der Umkleide die Rede war, die ihren Pass vergessen hat und nicht mit in die USA reisen konnte bzw. nachreisen musste und es hat 1.500,- € gekostet. Da meinte eine Mitturnerin, das wird ihr bestimmt nie wieder passieren.

Carsten hat den Tropeano Zeitungsartikel in Papierformat geschickt und einen Artikel über Viagra mit einer Ampelmännchenkarte zusammen. Die nehmen immer viel zu große Briefumschläge. Doppelverdiener, meint Stephan. Ich werde ihnen ein Foto ihres Blumenstraußes zurück schicken. Ich habe schließlich über 1000 Fotos hier liegen und die können nicht alle in Kalender. Freunde, die keine Kalender mögen, wie Claudia, bekommen die Fotos einfach so. Madelaines und Käse aus Straßburg sowie Soleier aus der Nordstadt und eine Freundin, die den Mittelfinger in die Kamera hält. Passt doch alles. Das 1 A Foto von Suki auf der Rennstrecke (miniklein alles und ich stehe am Ende hinter der Ziellinie mit meiner roten Handtasche vor mir auf dem Rasen), kommt hier an die Wand. Schon an der Körperhaltung sieht man, dass er nicht rennt. Großartiges Foto. Der Erlebnistag hat sich gelohnt. Was diese anderen Windhundeltern für den Sport ihrer Sprösslinge ausgeben und dann jedes Wochenende sich beim Fußball- und Tennistraining die Beine in den Bauch stehen und mit den anderen Eltern vergesellschaften. Nee. Die Fotos von den Kollegen im Le Moissonnier aus den guten alten Zeiten werden gleich in die Fächer verteilt.

Mein Bruder will angeblich doch nach Kalifornien und muss das beim Familienrat und Arbeitgeber durchboxen und ich würde meine Mutter doch kennen, was die will. Ich wäre schlecht gelaunt, stellt er fest und wünscht mir gute Besserung.

Mein neuer Betreuter will heute vorbei kommen mit der Liste, dann ist ihm der Termin zu lange hin und er will früher. Er hat eine Liste aus dem Internet genommen und auf einem USB-Stick. Das will ich hier nicht in meinen Rechner stecken oder stecken lassen (weiß nicht, ob zu Recht oder weil ich mich nicht auskenne). Er hat sie ja gerade erst gemacht, dann schreiben wir die Liste aus seinem Gedächtnis. Das kann er nicht. Das war vorgegeben. Ich sage ihm, dass ich nicht weiß, wo er seine Informationen her hat, aber eine individuelle Liste musste bisher jeder einreichen und nicht nur Textbausteine aus dem Internet, das ist normal und keine Schikane. Die Wohnungen sind verschieden, manche haben eine Küche, manche nicht. Das ist nicht San Soucis, ein Schloss mit 50 Zimmern was wir einrichten. Wenn wir in Gedanken die Räume durchgehen. Die Verpflichtungsscheine sind ihm scheißegal, die kann ich ihm in einem Jahr bringen, er will Kohle. Wenn er nicht 1000,- € kriegt, dann kann er sich gleich auf ner Luftmatratze besaufen. Die Frustrationstoleranz ist sehr gering. Er schickt es mir jetzt per Mail. Er will 1.380 € als Pauschale und bloß nicht Fairkaufhaus. Irgendwie kommt der mir vor wie in dem Film gestern, aber weniger gut durchtrainiert.

Versuche Herr Tai Chi im Siloah zu erreichen. Hier geht es weiter, der ist hier nicht, habe ich noch nie gehört den Namen als ich Zimmernummer aufsagen kann findet er ihn doch und bringt mich zu ihm und ich höre den Pfleger sagen: „wer ist denn Herr ….?“.

Ich schreibe den Insolvenzverwalter an wegen meiner Betreuten, die noch mal das Lehramtsreferendariat angetreten hat. Das geht nur 6 Monaten und ist am 25.02. beendet, der Vorbereitungsdienst.

Beim Sport kann ich wieder lächeln. Abends kommt Stephan spät und ich nehme seine Termine an. Dann gibt es heiße Pflaumen, diesmal mit Eis, meine neue Lieblingsspeise, das Kompott. Termin beim Steinmetz für meine Schwiegereltern, bereite sie, d.h. meine Schwiegermutter darauf vor, dass sie ihre Pelzstola und die Klobürste zurückbekommt. Sie ist irritiert, weil sie sich an die Bürste nicht erinnern kann. Dann Larissa, kommt heute auch wegen Treppenhaus mit Steffi, einer Restauratorin und einer Praktikantin. Ich hatte beim Sport an die Perlen gedacht und das Programmheft ist in der Post und ich habe schon gedacht, dass sich das so überschneidet mit Venedig, das wir ab Donnerstag nicht da sind und so ist es auch. Mal wieder graben in den Besitztümern und schauen was schon länger nicht mehr getragen wurde, Unvorteilhaftere Hütchen müssen demontiert werden. Ich habe eine auf einem Knäuel Baumwollgarn gemacht, ein dicker, schwerer Dutt. Das Garn hätte ich zum Häkeln gut gebrauchen können, ich sucht händeringend weitere Baumwolle und habe meine Mama schon verrückt gemacht und das Tuch wird schon getragen, ist also „fertig“. Es muss regelmäßige Kontrollen geben und nur Hütchen, die wirklich gelungen sind und die ich auch noch mal tragen würde, die Elite der Hütchen, die besten der besten der besten dürfen die Selektion überlegen. Das ist hart, aber solange es nur um Hütchen geht, wohl moralischer Konsens.

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