08.04. Abends mit Taxi nach Hause fahren. Irgendwas könnte sich geändert haben z.B. dass es das Café Safran nicht mehr gibt. Ist aber nicht so. Ich freue mich über unsere große Wohnung mit hohen Decken. Ein bisschen nach London fühlt es sich auch an, aber XXL. Die haben kleine Wohnungen und halten sich auch noch Hunde darin, große Terrier oder Boxer. Bean sieht man auch sehr viel, d.h. Borderterrier, das ist ein großer Hund kleingeschrumpft. Morgens noch eine Granola-Bar für 2 Pfund. Das macht arm, aber glücklich. 28 Ansagen auf dem AB. Die Bühnenreife erreicht mich und will GEZ kündigen. Das sind freche Miststücke. Immer erzählen die was anderes. Man habe mehr Anträge bekommen als sonst sagen sie jetzt. Sie findet es geht gar nicht, dass die kein Buchstabenregister haben. Sie ist zwei Monate überfällig und telefoniert denen immer hinterher und die „trödeln sich einen ab“ (ich zitiere das jetzt viel) und bauen Mist. Das ist Schrottmist, der im Fernsehen läuft. Hat sie Recht, aber wir können nichts tun. Die können ihr keine Rechnung schreiben, weil sie Grundsicherung bekommt und sie zahlt den Scheiß auch nicht. Was soll ich sagen? Sie hat so Recht und ich mag die Einstellung. Den Jordanier wollen sie los werden. Erst heißt es, der Betreuer muss alles wissen und jeden Spintschlüssel, der quittiert wird gegenzeichnen. Sie rufen 3 x täglich an und schicken 2 Emails. Erst ist er abgetaucht und die Mutter fuhr durch Hannover um ihr zu suchen, dann Wunstorf Entgiftung, da ist es jetzt und sie wollen ihn nicht wiedernehmen und nur die Mutter und der Sozialdienst des Krankenhauses melden sich, sonst still ruht der See. Die Mutter soll was Neues für ihn suchen, damit er nicht auf der Straße landet, sagt die Einrichtung. Die merken es doch nicht mehr. Mein Schuster. Llodys, nee ne? Erst mal die Londonschuhe hinbringen und die aus Köln.
Ich habe einen Haufen Post, mein Mann fährt zu seiner Tante. Die Kollegin fährt vor. Der Hund ist hinten im Korb unter eine durchsichtigen Plastikkuppel in das Körbchen eingezwängt. Der soll laufen und offen fahren und nicht rausspringen. Im Büro kläfft er nicht nur böse, sondern springt die Leute auch böse an, kurz vor Beißen. Wenn der jemanden beißt, sorge ich dafür, dass er eingeschläfert wird. Die Kollegin sucht ihn (kommen, wenn er gerufen wird, kennt er auch nicht). Ist bei mir im Zimmer. Ich schicke ihn raus und er erschreckt sich und ich mich dann auch. Oh Mann, der ist ängstlich-aggressiv und wie null sozialisiert auf Menschen. Ein Trauerspiel ist das. So ein Tier soll doch Freude machen. Wozu hält man sich so einen Hund? Frau Asthma hört Stimmen, auch hier bei mir. Ich aber nicht und ich bin auf ihrer Seite. Ich glaube ihr das und auch, dass es total nervt, wir sind nur unterschiedlicher Meinung, was man dagegen tun kann. Ich sage, Medis nehmen und sie Polizei, Anzeige erstatten. Ich habe von anderen Betreuten mir sagen lassen, dass die Stimmen alles kommentieren und ja, ich würde wahnsinnig werden. Sie hatte mir 3 Emails geschickt als ich über Ostern weg war. Erst wollte sie einen Vertrag für Internet, dann ein Tablett für 69,- € im Monat und dann hatte sie kein Geld und wollte Anzeige erstatten wegen der Sender. Sie hat auch Zeugen, die eine ist aber nach Cuxhaven gefahren. Ich hatte sie einbestellt. Ich versuche Termin mit der Ärztin zu machen, die ins Wohnheim geht. Will sie überreden Medis zu nehmen und dann stattdessen die Anzeige schreiben, als Deal. Die Ärztin kennt sie länger und meint, das wird nicht klappen und, dass sie nur bei einer Einweisung welche nimmt. Ich habe guten Einfluss auf sie und bin außerdem fast allmächtig und will es versuchen. Jetzt nicht am 10. sondern erst am 17.04. Betreuter, der bei meiner Mittagsverabredung Therapiesitzungen macht, treffe ich nach 1,5 Jahren, er hat Segelschein gemacht und sieht gut aus. Fußball gucken mit der Dauerfankarte von der ambulanten Wohnbetreuung, d.h. dem Anbieter, die dann unter den Hilfeempfängern weiter gereicht wird, da warne ich davor. Vielleicht deswegen so vehement, weil Polizei Geld für Einsatz bei Herrn Jung und Heim will. Ich rege mich auf. Der kam in die Psychiatrie und ist krank. Ich bin für Fußball und Alkoholverbot. Wer zahlt die Einsätze? Genauso wie Vollstreckungsankündigung der Krankenkasse beim Jordanier. Die können gerne hinten oder vorne oder in der Mitte noch eine Null reinmachen. Der Typ ist desolat und bekommt jetzt mit Ende Vierzig schon eine Rente und Taschengeld, weil er im Heim lebt und muss vielleicht bald in ein Geschlossenes und nein, davon kann er keine Raten zahlen, warum auch. Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche fassen. Hier passt es, kein Konto, eVs können wir beliebig abgeben, 2010 schon geschehen. „Wie wäre es mit ausbuchen, weil das macht ihnen und mir Arbeit und zumindest ich habe Wichtigeres zu tun, zum Beispiel neue Einrichtung für ihn finden und Kostenträger ist in diesem Fall die Stadt Hannover, sonst Straße und wieder Krankenhaus, dann sind sie wieder dran und die Hauptforderung von unter 3.000,- € ist doch recht wenig für Krankenkassenbeiträge. Es gibt Schlimmeres“. Herr Ihme, ich melde mich nach Ostern und er ist nicht auf Station und auch nicht abgängig und zur Fahndung ausgeschrieben, sondern bei der Ergotherapie. Ich kann es gar nicht glauben. Später habe ich ihn dran. Madalas ausmalen und laminieren und ein Tablett für zuhause daraus machen. Das machte er gerade und eine Pyramide aus Speckstein hat er auch schon gemacht. Die große hat er verloren und macht jetzt noch eine. Das Haldol wirkt gut und Akineton gegen die Nebenwirkungen, wenn er seine Aggressionen in den Griff bekommt kann er zurück wechseln auf die andere Station (so sein O-Ton). Ich soll mit dem Oberarzt reden. Ich bin von den Socken und das erste Mal habe ich das Gefühl, dass es nach oben geht. Werde Stephan fragen, ob wir ihn jetzt adoptieren können. Elisabeth. Lobe die Kurzhaarfrisur. War beim Jazz-Frühstück im k-punkt (das steht für katholisch) für 12,- € und hat die Monatskarte zurück gegeben und die haben ihr 9,- € erstattet, weil sie Geld brauchte. Wie war der Jazz? Sie hatte es Jazz oder auch Ska genannt. Da war eine Frau und die steht auf Elvis, aber Pelz nicht so und Elisabeth wiederum mag Elvis nicht so gerne, dafür mag sie Pelz. Tja, was soll ich sagen. Wir sind uns sehr ähnlich merke ich immer wieder. Sie hat Angst, dass die Polizei kommt, wenn sie mit zwei Männern in der Wohnung ist. Sie hat Angst vor allen in Uniform, auch vor „den Pro Tecs“ –Superbegriff, wie ich finde, vor allen Uniformierten, nur nicht vor der Bundeswehr. Das ist so lustig. Was ich noch lustig fand war das Titanic-Titelbild: woran die Dinosaurier wirklich ausgestorben sind. War Rex Impfmuffel? Mit entsprechender Zeichnung, Dinos mit roten Flecken am Körper wälzen sich am Boden zwischen den Schlingpflanzen.
09.04.2015 Die Mitbringsel und einen alten Armreif aus meiner Sammlung aber auch aus London (V & A) für Steffi. Habe mich von meiner Schwägerin beraten lassen. Lederoptik und Marke „Butter“ mit einem metallic-grün Ton und einem englischen Namen. Make in India. Irgendwie spricht mich das mehr an seit London. Gibt es da Essen? Für die ganzen Mitarbeiter. Macht einer Dal? Bombay Street Food? Dishoom? Ich kann wohl kaum mit diesem Antrieb und völlig illusorischen Vorstellungen eine Karte für die Industriemesse kaufen. Von Samosas zu Kulfi. So heißt es leider nicht, sondern die Muster sind Industrieteile, die ausschauen wie eine Tapete.
Die Engländer tun mir Leid wegen ihrer Fahrradwege. Schlimmer noch als Wien und da soll was heißen. Hier könnten die bärtigen Männer mit den schmalen Reifen so richtig cruisen. Jobcenter Vahrenwalder Straße 10 vor 8. Warte vor der Tür in einer Gruppe wie Karstadt bevor die Türen morgens geöffnet werden. Meiner sagt, die machen erst um 10 nach auf und ich denke, ich glaube Punkt, sonst kommt es hier zu einer Revolte. Um fünf vor gehen die Mitarbeiter durch einen Paralleleingang ins Gebäude. Wir kriegen nicht die Frau, sondern einen jungen Typen. Was will der Bedarfsfeststellungsdienst sich eine leere Wohnung anschauen. Das macht Sinn, wenn Heizkosten zu hoch sind wegen undichter Fenster oder um zu ermitteln, wie viele Personen zu einer BG gehören (Schnüffeldienst), aber hier doch nicht. Die Teamleiterin sieht es genauso wie ich. Herrlich ansprechende Flyer liegen hier aus mit eins A Karrierechancen.
Wir kriegen die Mietbescheinigung und meiner kann zum 15.04. in die List ziehen. Hornbach Sommerkollektion. Spitzenplakat. Foto wird nachgeliefert. Spreche die Tochter von Feinbein an. Foxterriermischling. Ja, viel Terrier drin. Ich spreche sie auf ihre Mutter an, die ist nicht tot, nur Schlaganfall und von der Krankheit und dem Mann, Scheidung usw. gezeichnet. Ihr Laden mit dem Sand auf dem Fußboden und den Brettern in der Mitte, Steg quasi, wäre heute noch cool in London und das war in den 80ern. Sie ist als Kind immer vor den Ratten geflüchtet. Suki ist super. Bellt morgens nicht. Wir üben bei Fuß laufen. Auch im Büro, nur einmal kurz gebellt, sonst ruhig. Es wird echt besser. Ich treffe meine Lieblingstürsteherin von früher. Sie sieht noch besser aus und hat ihre zwei Jungs dabei, 4 und 9 und einen Fußball unten den Gepäckträger geklemmt. Ach, ich könnte mich neu verlieben. Suki Cherry Blossom.
Dann soll der Kollege mich vor dem Plakat fotografieren (der Hut zur Karriere oder wie war das) und wir trinken einen Kaffee in der Sonne.
Zuhause machen die Fensterputzer Sachen kaputt und kleckern rum. Neuer Ausweis für die Alkoholikerin, ich zahle. Komme am 07.05. mit Suki. Es klappt und die Sozialarbeiterin fährt sie heute. Das hilft, weil ich versuche ein Bußgeld wegen Verletzung der Ausweispflicht weg zu kriegen. Da sollte sie zumindest einen neuen Ausweis gemacht haben…. Der Jordanier soll in ein anderes Haus verlegt werden. Die Sozialarbeiterin meint zu mir, da seien Rückfälle nicht erlaubt. Dann hätte es ja keinen Sinn. Der neue Leiter, ein sympathischer Sozialarbeiter nimmt mir die Angst. Ich sage, Kontinuität ist wichtig und warum immer Wechsel statt an den Problemen zu arbeiten. Vorteil des neuen Hauses sei die Abgelegenheit. Da glaube ich nicht dran. Wenn man trocken bleiben will, schafft man das an jedem Ort und umgekehrt gehe ich davon aus, dass man überall an jede Droge ran kommt. Die Mauer muss innen sein und nicht weil der Kiosk 1 km weiter weg ist. In Linden gibt es viele Trinkhöllen, aber man findet auch Saufkumpanen in Kirchrode. Meiner wird Alkoholiker bleiben und nicht diese Lichtgestalt und vielleicht geht es einfach darum ihn bestmöglich zu stabilisieren und das er nicht tot überm Zaun hängt und dabei wird es immer bessere und schlechtere Phasen geben. Ich verstehe mich mit dem Typen/Einrichtungsleiter und er pflichtet mir bei. Rückfälle sind in Ordnung. Auch kontrolliertes Trinken ist besser für die Gesundheit. Shuttleservice, bietet er an und sie holen mich aus Alfeld vom Bahnhof ich, „wenn ich keine Fahne habe“. Er muss lachen. Rassismus, da habe ich was für sie. Arztschaufenster bei meiner TCM-Ärztin. Ich muss total lachen. Antiidiotikum, Wirkstoff: Placebo. Zur Steigerung der emotionalen Intelligenz.
Mann steht auf der Brücke und lässt Brot ins Wasser fallen. Suki geht hin und ich: „Du bist keine Ente“. Der Typ: „nein, nein“. Ich finde es lustig. Er bettelt und geht im Park immer zu den Bänken, ob besetzt oder unbesetzt. Das ist schlau, weil da findet man was. Hört gut, höre ich von einem Rentner an den Ricklinger Kiesteichen. Na ja, geht so. Sucht Rosinenbrötchen sage ich dazu. An einer Ampel. Wird der größer? Ja, wie Dogge. Echt? Ich dachte in England, dass Suki so groß sei wie die kleinen Windhunde dort, aber er ist viel kleiner, richtig mini. Das ist toll. Er wird viel gekifft an den Kiesteichen und die ganze Strecke dorthin, auch tagsüber.
Bei Mr. Thang muss Suki sitzt machen neben zwei erstklassigen Geschossen. Könnten seine Eltern sein. Gizmo heißt der Vater, grau, früher schwarz mit Stehohren. Alle Hunde, die so ausschauen heißen Gizmo, auch der meiner Alkoholikerin, der jetzt tot ist hieß so.
Die lernbehinderte Italienerin mit Unterleibsschmerzen. Die neue Freundin meines Betreuten, letzten Monat hatte sie nicht und jetzt gar stark. Wenn man sich persönlich trifft, ist es doch was anderes.Sehnde ist ein Kaff, aber Lehrte ist riesig, meint meiner. Er hat nicht schlecht gestaunt. Sie: die haben auch ein Bürgerbüro. Hund ummelden. Kläfft so viel, dass sie die Mutter nicht besuchen darf. Bellt wenn es klingelt, Das ist normal, weil er sich erschreckt, wenn er was Lautes hört, sagt meiner. Suki verhält sich wie ein Vollproll. Immer wird der schwarze Dackelterrier ermahnt, dabei ist es meiner, der knurrt und beißt und die an Leuten hoch springt, Kinder ankläfft. Ihre Familie ist zu Besuch, alle drängen sich an dem kleinen Betonbalkon. Ich muss mich auf meine Besprechung konzentrieren und bin mit Hundeerziehung überfordert. Vermutlich bin ich schon falsch reingegangen in die Wohnung und jetzt hat der Hund die falsche Einstellung.
Bei Frau Yoga, mittlerweile mit starker Gesichtsbehaarung auf einen Spontanbesuch. Wir dürfen nicht rein wegen Hund. Kinder angeblich in der Wohnung. Es riecht streng. Die tun mir echt leid. Der reservierte Kleiderschrank beim Fairkaufhaus, den zahle ich Morgen. Nein, Poco gibt es nicht.
„Alles ist erleuchtet“. Sehr emotional und man hat auch das Gefühl, dass die Schauspieler nach 2 Stunden ohne Pause sich völlig verausgabt haben, wie bei einer sehr fordernden Yoga-Klasse und dann noch emotional sehr angegriffen sind durch die Rollen in die sie hineingeschlüpft sind. Das ist sehr sympathisch und irgendwie springt es über und ich in der ersten Reihe könnte auch heulen. Unser neuer Liebling, heißt fast so wie wir. Die kann die Charaktere wechseln und spielt den übergriffigen Blindenhund des Fahrers, der sich nur für blind hält, der in den Schritt beißt und Brille abschmeckt und rammelt und ein Kleinkind und zig andere Rollen. Toll! Wir sind beide verliebt in sie. Wegen der Hundedarstellung muss Gabi da mal rein. Sie spricht von den verschiedenen Arten der Traurigkeit und isst dabei Melonenstücke. Die Traurigkeiten des Körpers, des Geistes und des Glaubens. Die Traurigkeit nicht auszusehen wie die eigenen Eltern, die Traurigkeit auszusehen wie die eigenen Eltern z.B. Der Übersetzer weiß: Odessa ist wie Miami.
10.04. Mit seinem Ehemann ist man nicht verwandt. Wenn das männliche Gesicht unter der Schlafbrille hervor lugt denke ich: Wer ist der Lokführer neben mir. Das ist ja gerade gut wegen verschiedener Gene, dass ich mir keinen Intellektuellen mit Tricherbrust ausgesucht habe. Die haben wir ausreichend in der Familie.
Der Sandalentyp von gegenüber hat sich drei Jack Russel Welpen geholt. Manchmal ändert sich doch was, wenn man weg ist, aber das ist eigentlich keine Veränderung. Herr Srilanka, der Bareinzahlermandant will wissen, ob Männer heiraten dürfen. Ich verstehe ihn erst nicht, viele Frauen heiraten? Nein, nicht gleichzeitig, nur nacheinander. Ein Mann und ein Mann, das gibt es bei ihnen nicht. Doch, gibt es schon, was er mir erklärt, istGalerie. Das hat uns schwer beeindruckt und alles umsonst oder doch lieber Doppeldeckerbusse als Stadtbusse für Hannover mit enger Taktung um die Leute vom Individualverkehr zu heilen? Ich stehe ja auf Busfahrer und habe immer einen kleinen Flirt mit ihnen abgehalten in London und das hat eigentlich immer geklappt. Warum ist das so, weil sie diese großen Schüsseln so gut lenken können und vor allem weil ich denke, dass sie gesehen werden sollten, als Menschen wahrgenommen. Hunderte gehen vorbei, aber es sich Menschen und keine Fahrroboter, obwohl man es meinen könnte, so abgebrüht, wie sie steuern. Holzschrank auslösen. Dass ich die Betreuerin bin, interessiert keinen. Er wird nächsten Dienstag geliefert. Vollstreckung teilweise eingestellt. Was mache ich damit? Muss bis Montag warten. Der Typ muss so oder so über 1.000 zahlen und weiß nicht wie. Auf allen Fotos von London sieht mein Auge so scheiße aus. Ich muss wohl noch mal zum Arzt und schaue nach, was ich letztes Mal reingeschmiert habe und was nicht geholfen hat. Fürs Protokoll: das hieß Dexagent.
Modeausflug unter Frauen, was ist an der Streetware wo das Logo im Vordergrund steht eigentlich nachhaltig oder Upcycling? Dann Sprengel tanzt. Retrofoto mit Hashtag. Hätten wir eines machen sollen? Hairspray Musik und etwas Run DMC. Der Sound ist außen besser als innen. Gin and Tonic heißt das, Gintonic sagen nur Deutsche. Ein Typ, den ich aus dem Referendariat kenne. Er war damals schon Rentner und sieht unverändert aus. Ich habe ihn bald eingeholt. Hässlicher Volvo, sieht gar nicht mehr aus wie einer. Übertrieben großer Mercedes-Stern. An der Übertreibung der Marke erkennt man das Plagiat. Der Ausflug reicht mir und wir wollen nicht in die Sturmglocke weiter ziehen.
11.04. Hey, die Rathauspflasterung ist echt gut geworden. Mal nicht scheiße. Der Vermieter aus Straßburg schickt eine Liste aller Kaffeelöffel die in der Wohnung sind, teilweise mit Marken. Will er dasselbe von uns (wie viele Unterhosen und welcher Marke) oder sollen wir alles auf Beschädigungen durchschauen, wie Stephan meint. Stadtteilmagazin Hackney, affordable Yoga drop-in classes für 5 Pfund. Außerdem ein Restaurant was Auszeichnungen bekommen hat „Empress“, junger Koch, sieht süß aus. War bei uns um die Ecke. Ich warte auf Stephan, der mehr als doppelt so lange braucht für die Marktrunde. Meine Schwiegermutter ruft schon an und will wissen, wann wir kommen. Ich bin seit 8 wach und hasse den Zustand des Wartens, kann auch nichts Neues anfangen, weil ich jede Minute mit der Rückkehr rechne, jetzt basteln oder backen geht nicht, alle Energie ist unterschwellig auf das Warten ausgerichtet. Habe Lust mein Nachthemd wieder anzuziehen und den Fernseher anzuwerfen, aber ich will ja eigentlich los. Bin dann entsprechend angefressen, als es um halb 2 endlich los geht. Er hätte auch mal um 10 auf den Markt gehen können und nicht genau warten bis 12. Ich verstehe meinen Mann manchmal nicht. Es muss die Abwehr sein. Hey, aber die Potted Shrimp, die ich nur für die Dose gekauft habe, waren lecker auf Toast. Quasi Krabben in Butter. Norddeutsch, oder? Nordstadt. „It’s the Capitalism, Stupid“. Blauer, runder Fahrstuhl, aber Räder passen nicht rein. Habe Sand in den Ohren vom Sandsturm im Georgengarten. Wie in der Wüste.
Die Diakonie kenne ich von meiner Betreuten, die Lehrerin war und an Krebs gestorben ist. Sie wurde ambulant von hier versorgt. Kicker aus Papier und allerlei Ansprechendes aus den 70ern sowie die NRÜ Osterdeko.
Sterben, ein schmerzlicher Prozess. Die, die immer tot sein wollte, stirbt nicht. Ich denke ja, es liegt nicht in unserer Hand. Auch wenn es weh tut, es ist ein guter Prozess, das Abschied nehmen und besser als einfach tot umfallen und weg. Intensive Gespräche über Rollstühle, die nicht geliefert werden bzw. erst wenn es zu spät ist und man sie nicht mehr gebrauchen kann. Ich sage Stephans Cousin, der aus Mexiko da ist, dass die Erinnerung einen verarscht und ich manchmal an früher denke, wie wir in seinem Auto zum Bad gefahren sind und dort geparkt habe. Es lief KSR-One, Boggie Down Productions: „one, two, three, the Crew is called BDP and if you want to got to the tip top, stop the violence in hip hop“ und es kommt mir so vor als hätten wir das hunderte von Malen gemacht, dabei waren es vielleicht nur drei. Klingeln an den Bahngleisen. Kaum schafft man es hier die Autobahn zu überqueren als Fußgänger. Eine Kurve, man sieht nichts, die Autos rasen wie die Bescheuerten. Fast gleich aussehender Bruder des Patenkindes öffnet mit Schaum im Gesicht in Unterhose die Tür. Ein herrlicher Anblick. Unfall beim Sahne schlagen? Damals hatte er mit Constantin mit Unterhosen bekleidet im Bett gelegen und Tierfilme geguckt, wie ein Schwulenpärchen. Das gibt es ja, dass die sich Partner suchen, die aussehen, wie ein Abbild ihrer Selbst. Er und die Freundin/Frau sind jetzt aufs Land gezogen, in die Wohnung von Opa und wohnen neben seinen Eltern auf demselben Grundstück. Der Bruder ist gestorben, das macht vielleicht anhänglicher. Viel Selbstbestätigung des jungen Paares. Sie hat es offenbar nötig. Ist sie besser im Bett seit sie promoviert hat will ich wissen. Hier wird gebadet wie verrückt als Basis fürs Schick machen. Das verstehe ich nicht. Nein, das gebügelte Wildschwein als Vorleger will ich nicht. Kochen ist Liebe. „What I love most about my home is who I share it with“ steht auf der Tafel und außen herum alles voller Kussfotos. Braucht man das um es zu glauben und den anderen zu bestätigen? Das lässt auf ein schwaches Ego schließen und viel Unsicherheit. Es geht wohl von ihr aus.
Dann Regen, unterstellen auf dem Land und hoffen, dass man nicht weggetrieben wird. Es stinkt nach Tierexkremente. Wir kommen viel zu spät bei meinen Schwiegereltern an.
Schwiegervater hat auch seit Monaten ein Gerstenkorn, Michi auch. Alle, die mir nahe stehen. Klobürste aus der DDR. Naturborsten. Ich nehme die Cowboy- und Indianerfiguren meines Mannes mit, sein Spielzeug von früher. In Sachen Recycling kann ich was lernen von meiner Schwiegermutter. Sie hat die alte gemusterte Bettwäsche aufgezogen, die sie vor 25 Jahren uns mal geschenkt hat und die ich letztes Jahr ausgemustert habe. Hat sie umnähen lassen! Das irritiert, die eigene Bettwäsche, in der man so lange geschlafen hat in anderem Zusammenhang zu sehen. Sie zeigt mir, auf meine Bitte hin, wie Socken gestrickt werden. Das ist meine Lösung auf Strickwut, weil die trage ich wenigstens und ich finde es angesichts meiner Erfolge mit Stulpen realistischer als einen Pulli, den ich im Übrigen nicht in selbstgestrickt will. Wir machen die Verse aus meinem wohl ungeeigneten Baumwollgarn und es ist 22:30 Uhr bis wir zurück fahren. Ich wäre auch da geblieben. Ob ich es schneller verstehe als Else, will Dieter wissen. Die ruft wohl immer an. Nach London weiß ich, ich habe etwas von meiner Schwiegerfamilie übernommen. Ich kann auch mal die Klappe halten. Nicht so exzessiv wie sie (was dann vielleicht auch nicht gesund ist), aber von meiner Familie kannte ich nur verbale Diarrhö und das habe ich nicht mehr so stark. Die Vermischung mit dem anderen hat geholfen mich in Teilen davon zu befreien. Ich weiß jetzt, dass labern nicht immer hilft und schweigen bzw. nicht ansprechen oder Themen bewusst ausklammern auch eine Möglichkeit ist.
12.04. Jetzt muss ich anrufen, weil der Socke zu unförmig ist und ich mehr abnehmen muss. Stephan sagt, ich soll eine Selbsthilfegruppe mit Else gründen. Stephan ruft sein Eltern an und meldet sich bei seiner Mutter mit: hier ist Else. Ich glaube für die Spitze brauchen ist wieder Einzelnachhilfe. Bei Stephan ist der Po wie das tollste englische Ledersofa, aber es dürfen nur Stofftiere darauf Platz nehmen. Das ist mein neues Bild. Wollschal war einfach verschwunden (nachdem Elisabeth da war) und mancher Dekoartikel sieht einfach nicht mehr so gut aus. Kann nicht alles so lange bei mir bleiben, wie mein Mann. Elisabeth mag Rosa und dann ist er hoffentlich bei ihr. Ich habe zu viel Zeugs. Wieder Theater. Herrliche gelbe Wiese am Ufer bei der Glocksee. Das Stück passt zu Herrn Schlieckau vom Thema her. Gemeindepsychiatrie. Kommen von einem anderen Planeten, haben eine Mission, die sie erfüllen müssen und sind stark wie 4 Männer, wenn sie manisch sind. Der Grenzregion ist durchaus interessiert. Tolles Bühnenbild, eine Anlage wie aus einer Reinigung, die im Kreis fährt bzw. in Schlangenlinien und alle Requisiten fahren umher, auch starke schauspielerische Leistung. Wir mochten das Stück von Donnerstag trotzdem lieber. Der Hauptdarsteller ist im Stück -mit Brille und Typ verklemmt – nicht wiederzuerkennen, aber er ist derjenige, der im hiesigen Ensemble ausschaut wie Daniel Brühl.