Komm in mein Wigman – Susann und Dortmund

13.03. Traum wir sind im Hotel und Sabine und Larissa zeige ich die Auslage, was die für leckere Sachen haben. Sabine greift rein und schaut sich eine Cremeschnitte genauer an und merkt nicht, dass eine Mitarbeiterin naht und sie beobachtet. Wir sehen das von oben, weil wir schon die Treppe zu unserem Zimmer hochgehen. Ich entschuldige sie und sage, Freundinnen, denen wir erzählt haben, wie lecker es hier ist. Das sei aber nur für Hotelgäste und sonst geheim, deswegen hätten sie auch keinen öffentlichen Eingang. Kurze Traumsequenz, aber bleibt lange haften.

Die Sehbehinderte hat eigentlich einen Termin um 14 Uhr. Spricht mir auf den AB, dass sie es lieber „am Telefon machen will“, das sagte sie schon gestern. Das sei „immer so unheimlich bei mir“. Die nächste Betreuung, die aufgehoben werden soll, wenn es nach mir geht. Kein Bezug zu den Frau und von total devot und mich anhimmeln und hat Angst mich zu verlieren und ohne mich kann sie nicht leben, bitte bitte, will die Betreuung für 20 Jahre eingerichtet haben statt der Höchstfrist von 7 zu so was. Das scheint nur ein kleiner logischer Schritt zu sein. Ich rufe sie an und es läuft nur der Klingelton von Helene Fischer oder wer das ist und sie geht nicht ran.

WELT am SONNTAG Leserservice Brieffach 2264 20350 Hamburg Tel.: 0800/9267537 E-Mail: leser@wams.de

DIE WELT GEHÖRT DENEN, DIE NEU DENKEN

Sie schreiben mir, dass sie die Forderung gegen meinen Betreuten ausgebucht haben, der ein Probeabo hatte und nicht gekündigt. Die meisten geben dann doch auf, weil die Kombi aus mittellos, Frührentner und Betreuung doch unwiderstehlich wirkt….

Der Jordanier braucht auch einen neuen jordanischen Perso neben dem Pass. Warum doppelte Ausweispflicht frage ich frech zurück. Die Antwort: ist so, Richtlinien der Botschaft, an die sie sich halten müssen. Na dann. Es ist sonnig draußen und kalt. Das für ihn niedergelegte Schriftstück kann ich am E-Damm abholen mit meinem Betreuerausweis und dem gelben Abholschein sagt Herr Thieß, der Filialleiter von Linden. Gut, ich will nämlich nicht umsonst da hinfahren.

Mittags zuhause vorkochen für den Besuch abends. Der Topf ist richtig voll und der Spinat muss noch rein. Das werde ich später auf 2 Töpfe verteilen und wer soll das alles essen? Pasta mit Ziegenkäse und Spinat gibt es für sofort und das schmeckt richtig gut. Ich liebe diesen frischen Spinat und könnte ihn täglich essen. Gästebett beziehen und niedlich machen. Morgenmantel zum Verschenken gefällig?

DSC09936

Totes Tier, auf ganz fies. Ich sehe die Blicke, aber ich stehe dazu. Es unterstützt mein böses Element, Ich stehe da total zu und habe nur ein schlechtes Gewissen wegen eines Pelzaccessoires was ich mal in Rom auf dem Flohmarkt gekauft habe, aber es war Neuware. Echtes Pelztier als Püschel an Haargummis, dafür wird es trotzdem gezüchtet und getötet. Das muss nicht sein, aber second hand hat kein Tier leiden lassen, sondern neues Leid von Menschen und Umwelt verhindert. Wie kann man das vorwurfsvoll sehen, wenn einer schon vorhandene Sachen aufträgt, mehr Schonung gibt es nicht. Das Kaufen und der Konsum ist das Problem. Das Problem sind auch Frauen, die sich die Haare tönen oder färben um das Grau zu überdecken und nur von vorne in den Spiegel gucken und hinten haben sie einen grauen Schließmuskel aus Haaren. So sieht es zumindest aus. Das muss man auch hinten kontrollieren. Mache ich nicht, muss ich aber nicht, weil ich meine schmutzige Echthaarfarbe trage. Susann fand sie total dunkel und Stephan meinte dunkelblond. Nein, das sein kein blond, sondern dunkel und Stephan beharrt darauf und erklärt Susann, dass wir beide „aus der Ecke blond kommen“, das stimmt, sogar aus der Ecke weißblond, aber wir haben uns in Richtung dunkel weiterentwickelt und zwar beide harmonisch, partnerlookmäßig, wie es sich gehört für ein uraltes Paar. Trotzdem ist es so lustig, wie er darauf beharrt.

Die Querulantin schreibt mir einfach, „vielen Dank“, ich habe jetzt noch was ausgefüllt wegen der Rentenanwartschaften in der Türkei.

Beim Sport verquatscht. Diese Körperwelle beim Tanzen kann ich nicht machen. Was sexy aussehen soll, sieht bei mir total stokelig aus, sonst bin ich mit der Tanzchoreo bei mir zufrieden, zu schnelle oder komplizierte Schrittabfolgen und Drehungen werden improvisiert. Wir machen Grace gespickt mit Yogaelementen, Balance und Highheels und der ganze Körper im Einsatz. Als ich fertig bin, ruft Susann an, dass sie am Bahnhof ist.

Der Eintopf schmeckt und das Schokoladeneis von Edeka besteht aus riesigen Schokoladenbrocken und ich denke erst, was ist das für eine harte Stelle, die gar nicht schmilzt, ist alles Schokolade, pur. Susann sagt, sie haben Osterhasen da rein gemacht. Dafür spricht einiges. Susann hat den Kölnerdom als Gummibärchen, scharfe Gummiteile und Neuhauspralinen dabei. Wir reden über früher und heute, immer wieder früher, wie wir uns kennen gelernt haben, welchen Typen von früher wir kannten und welche nicht, eigentlich alle die sie nennt nicht, Stichwort Stadtindianer. Sie hat damals manisch Assemblagen aus Klopapierrollen gebastelt, leere Rollen, in die sie was reingemacht hat und die bemalt und bebastelt wurden und die dann wie Waben an der Wand gewachsen sind. Sie sagt, sie war so ungeduldig, dass sie nicht warten konnte bis die leer waren, sondern hat sie vorher leer gemacht. Sie erzählt von der schlimmen, spießigen und unsolidarischen Generation 27, ohne moralische Ansprüche, die Quiche von Muttern abholen und zuhause essen (und das mehrfach die Woche) und ihre Sparverträge auflösen, wenn sie umziehen und Geld brauchen und sich wegen der Neuanlage einen Beratungstermin geben lassen. Es geht um aktuelle Krankheiten wie Bronchitis und Erklärung, die einen nicht mehr los lassen, um Vitamin B 12, was man oral einnimmt in Köln. Um Männer, die nachts arbeiten und um eine Frau aus Hannover, die aus Dortmund kommt. Ich sage, es gebe für mich diesen deutschen Frauentyp Rheinland, der so ausschaut wie Hannelore Kohl, blond, schlanke Figur, dezent gekleidet, schmale Lippen, breites Gesicht, aber auch was ganz Spitzes darin. Sie weiß was ich meine. Ich sage, das ist Stereotyp, aber aus den USA schauend als Kind habe ich es deutlich erkannt und das war immer urdeutsch für mich, teutonisch, Nibelungensaga nenne ich es heute. Ich versuche nebenbei Röhren zu häkeln, die auch nach Unterwasserwelt ausschauen sollen und das wird nichts und mache dann weiter mit Korallen, aber meine aus dem feinen Garn sieht aus wie eine Faschingsdeko und Spirale, egal, einfach weitermachen, das wird dann schon interessant und für die Zugreise brauche ich ja auch was. Susann kann im Zug nicht gut lesen und ist zu abgelenkt und fährt auch nicht so gerne wie wir. Ich beschwere mich über Freundinnen, die so oft den Partner wechseln und mit oft meine ich alle 6 Jahre, dass ich mich weigere, mir den Vornamen vom jetzigen zu merken, weil mein Kontingent von „sich auf Partner einlassen“, aufgebraucht ist. Keine Lust mehr. Das klingt hart und ich meine es nicht moralisch, aber ich kann dann nicht mehr, mir fehlt die Flexibilität. Ich weiß, dass ich asozial, aber traue mich über meine Schwächen zu sprechen. Irgendwann um 1 Uhr sind wir alle müde und müssen ins Bett. Immerhin haben wir die 23 Uhr Grenze geschafft und eine WE-Zeit eingehalten.

Michi und Markus sind aus dem Urlaub zurück und wollen auch zu Feinkostlampe Morgen. Vielleicht in die Stadt fahren und Fahrkarten kaufen und Eisnachschub von Edeka? Der Kollege liegt auf der West 2.

14.03. Traum. Kathrin hat sich einen Hund angeschafft, einen blonden Langhaarschäferhund, der so was von gut erzogen ist, er bellt nicht, er läuft mit, er respektiert Essen der Menschen. Den nehmen auch Dieter und Marlis und wir auch, wenn sie mal in den Urlaub fährt. Ich wundere mich über die Entscheidung. Er läuft parallel zu den Bahngleisen auf einem Feld und kommt sofort, wenn man ihn ruft. In dem Zielbahnhof ist eine Modenschau von Rentnerinnen und es ist wie eine schicke Hotelpassage. Kathrin schaut sich eine kleine Standuhr an, die alt ausschauen soll aus blau und Gold. Dann essen wir was. Als ich vom Klo wiederkomme, berichten mir die Arnholds das hätte ich sehen müssen, was der Typ mit seinem Hund gerade für ein Theater hatte. Den hat er null im Griff und schafft es kaum ihn zu bändigen. Das liegt an seiner Körperhaltung sagt ein Typ am Nachbartisch, weil er nicht gerade und aufrecht geht und ich denke, der schaut auch Cesar. So was ist mitleiderregend und man fragt sich, warum die Leute sich das antun mit so einem Köter. Unserer sitzt ruhig neben dem Tisch und wundert sich auch über das Fehlverhalten seines Kollegen. Er weiß, dass er alles richtig macht. Kathrin hat meinen blau-grünen Frotteemorgenmantel an und ich will sie überreden, den zu nehmen. Der steht ihr viel besser als mir und passt ihr auch besser. Mir muss er viel zu kurz sein, so knapp wie er bei ihr schon sitzt (das nachdem ich gestern Abend versucht habe Susann einen Polyestermorgenmantel anzudrehen und meine ganze oder halbe Sammlung vorgeführt habe) und sie festgestellt hat, ich habe zu viele Sachen und eine Putzfrau müsste auch ins Ankleidezimmer. Vor dem Einschlafen gehe ich in Gedanken alles durch, was weg kann, fange zumindest damit an, wie Schafe zählen z.B. meine Sammlung mit Zehensocken, die ich alle nicht trage. Ich frage mal Sunla, wie sehr sie darauf steht, sonst Altkleidersammlung und die kaputte Tasche, wo sie drin sind, auch. Ich weiß, es klingt doof, aber wenn Stephan und ich einen Hund hätten, würde der nicht bellen. Das weiß ich. Wir können im Team konsequent erziehen und Stephan hat die nötige Ruhe, die Übungen zu Ende zu bringen.

Susann war schon auf und ist dann irgendwie wieder verschwunden. Ich habe nicht gleich gerufen, weil ich Tagebuch geschrieben habe. Das Wetter ist leider regnerisch und doof. Susann will erst mal wach werden und rauchen und ich nerve sie mit meiner morgendlichen Aktivität und meinem Redefluss. Stoffhosen trägt sie nicht und Ringe will sie auch nicht. Ich muss meine Stoffhosen hingegen alle loswerden und will das auch umsetzen. Ich ziehe sie nicht mehr an (Beweis: Buttermusch). Einen Ring, der perfekt zu ihr passt, auch der Farbton des Steines, den ich vom Juwelier habe ändern lassen, nimmt sie dann mit. Es wird voll heute Abend sagt Stephan, wenn es gestern in der Haz stand, dann halten sie es nicht geheim, wie Sabine meinte und wenn jeder einen darauf anspricht, dann weiß man, es wird richtig voll. Ich schmeiße Sachen weg, z.B. meine Atelierkleidung und das obwohl sie bebastelt sind mit Schrift und selbstgemachten Manschettenknöpfen. Auch die Stollwerkstofftasche. Das Museum ist scheiße, wie wir gestern festgestellt haben. Schnell ist ein gelber Sack voll. Die ganzen Papiersachen in den Keller, inklusive Schneidemaschine, die ich nie benutzt habe. Es riecht überall stark nach Rauch, auch im Wohnzimmer muss ich ewig lüften und finde Asche auf dem Fußboden. So sieht das Rauchen an der Tür also aus.

Schlimme Tierschützer, die eine frei lebende Gans nicht in Ruhe lassen können, sondern die muss eingefangen werden und dann wird ihr ein Plätzchen gesucht, d.h. Knast statt Freiheit, danke Tierschutz. Statt Feinkostlampe schauen wir Baymax und Still Alice. Beide Filme finde ich gut. Der erste ist ein Kinderfilm, aber auch mit guter Grafik und lustigen Einfällen, gerade zu dem Health Care Roboter und der zweite ist gut gespielt und irgendwie beschäftigt mich das Thema sehr. Ich habe das Gefühl auch manchmal Ausfälle im Kurzeitgedächtnis zu haben und da ich sonst ein Elefantengedächtnis habe was alle zum Staunen bringt, ist das dann sehr beängstigend für mich.

Die Neuhauspralinen sind frisch doch sehr lecker. Ich sage nur: belgisches Reinheitsgebot bei der Schokolade. Davon hatte Susann erzählt. Ich häkele ausversehen die Koralle, die für die Zugfahrt gedacht war, zu Ende.

Man trifft sich bei Larissa. Wir bleiben zuhause und Stephan ruft nur kurz an (die sozialen Handlungen, zu denen ich oft nicht fähig bin) und ich gehe um 11 ins Bett. Muss ich doch Morgen vor 8 schon aufstehen.

15.03. Traum: Die vordere Wand vom Haus löst sich ab, das gelb, bemalte Haus, was so schön historisch ausschaut, Publikumsmagnet. So hatte es Karin mir erklärt, aber das es so krass ausschaut. Man fragt sich, wie das hält.

Die Tochter von der Hutmacherin (die ich neulich auf ihrem Rennrad gesehen habe in echt) schaut aus dem Nachbarhaus raus bzw. sitzt auf dem Balkon. In der Innenstadt will ich nicht leben. Komische Leute kommen einem entgegen und schauen komisch, unfreundlich und man fühlt sich unwohl. Wie in einer anderen Stadt.

Wir sitzen in großer Gesellschaft am Tisch. Ich sitze auf einem Kinderstuhl. Mein Vater soll keine Witze erzählen.

Der Wirt ist der Inhaber vom Chimu und dann kocht eine Frau. Es ist ein Italiener, sie sind umgezogen und ganz oben, nebenan Sternegastronomie und es ist südländisch, wie in Italien, Arkaden, gelblich geputzte Wände mit Fresken und alle Fenster sind offen. Eine weiche Schildkröte, man sieht den Panzer und alles, aber sie ist weich, die Köchin hält sie stolz hoch so nach dem Motto, guck mal was ich auf dem Markt bekommen habe, wird in einen kleinen Topf in eine gebundene Suppe (nicht durchsichtig, so einen Eintopf, wie ich ihn in letzter Zeit immer mache) und unter die Oberfläche gedrückt und es dauert ewig bis sie nicht mehr zappelt und dann – Bauch oben – tot ist. Das finde ich ganz schlimm. Diese Sachen mit Schildkröten kann ich immer gar nicht ertragen. Pflanzen umtopfen, Untertöpfe undicht. Flecken auf dem Holz. Treppen hoch, fasst mir auf den Po drehe mich um und schaue Georg sauer an, es war Stephan der dahinter läuft und einen Scherz machen wollte.

Ich habe Wenzel Storch Gedächtnisohrringe an. Schnecken wegen Reise ins Glück und etwas dazu passende Koralle. Schnell noch mal hoch als wir schon auf die Bahn warten im Treppenhaus. Häkelwolle holen. Kein Bock auf Stricken. Ich bin jetzt ein Häkelmädchen geworden. Das bietet viel mehr Möglichkeiten und dieses Maschen verlieren oder mal was aufmachen und dann alle wieder einfangen, endete immer in einer Katastrophe.

Stephan hat Recht mit den Gleisen der 9 und 1 und frische Neuhaus-Pralinen schmecken sehr gut. Das muss ich Susann noch schreiben. In der Bahnhofspassage strahlt mich ein Mädel an. Ich erkenne sie erst nicht, aber dann mit ihren Begleitern zusammen schon. Es ist die Tochter einer Betreuten, die mich wohl sehr mag. Ich begleite sie halt auch schon seit sie ganz klein ist und bin eine Art positive Bezugsperson und ich glaube sie hätte lieber mich als ihre ganz unvorteilhafte Mutter. Sie wird von den Sozialarbeitern begleitet und es geht nach Frankreich in eine Gastfamilie. Erst zwei Tage Paris. Das beeindruckt nachhaltig, auch Stephan, wie die mich anstrahlt und sonst alles andere nicht sieht. Wir fahren mit demselben Zug, den Susann heute auch nimmt, der sie zurück bringt nach Köln.

Ich habe die Sachen für Jasmin in einer Extratasche dabei. Marc sagt wie immer: das wirst Du nicht tragen, zur Arbeit kannst Du das nicht anziehen. Die Wolljacke (petrolfarben) aus Amsterdam zieht sie gleich an und die Jacke von Blutkarpfen aus Hamburg mit den Edelweißborte und den Flauschärmeln gefällt ihr und ich finde ja, das Jäckchen aus Istanbul, was meine Mutter kunstgestopft hat, mit den alten blauen Knöpfen mit Blumen reingefräst, sieht einfach nur süß an ihr aus, aber da zweifelt sie noch. Ich stecke dafür ausgemusterte Kinderspielsachen ein (10 Stück) und eine Schmuckschatulle von Jasmin. Die Ninja-Turtle-Brille steht mir, sagen Marc und Stephan. Ich spiele mit den Jungs Mau Mau und Leander wünscht sich immer Kreuz, hat aber keines auf der Hand „der Idiot“, wie Marc es kommentiert. Ich sage, hey, der spielt ganz gut und hat schon mehrfach gewonnen, halte Dich da mal raus. Ich finde einen mit Wolle umwickelten Tannenzapfen mit Pfeifenreinigern als Beine, der von einem Polyesterfaden als Spinne hängt. Das war auch ein Kindergeburtstag und es sieht phantastisch aus. Das mache ich eiskalt nach, großartige Bastelidee. Eine hässliche Tasche von einer Personalvermittlung will ich auch geschenkt bekommen zum Basteln und natürlich darf ich sie haben. Da sind Geschäftsmänner in Silhouette drauf, die mit dem Handy telefonieren. Marc ist streng als Leander aufdreht und will, dass Jasmin durchgreift. Er droht damit, dass Leander da bleibt und nicht mit essen geht, sondern die Konsequenzen spüren soll, da bleiben und mit Mama lesen üben. Warum eigentlich nicht mit Papa, dessen erzieherische Idee das ist und der ja schon abends mit ins Theater geht. Wir fahren alle. Ja, Leander liest angeblich noch nicht so gut, zumindest nicht so gut, wie der ältere Bruder in seinem Alter. Beim Einschulen stellen Eltern sich und das Kind vor und Jannis Hobbies sind Ägyptologie und Schach spielen. Da will man doch schon kotzen. Ich sage, da will man doch ein Gegenakzent setzen und sagen und von meinem Kind sind die Hobbies, popeln und fernsehen. Wir kommen an, das Schloss. Ich sage, wie bei Harry Potter schaut das aus. Leander macht ein Foto mit unserer Kamera. Er trinkt einen alkoholfreien Cocktail mit aufgespießten Gummifröschen. Frösche sind das Maskottchen des Ladens. Er ist im siebten Himmel. Dann gibt es Schnitzel und später 2 Kugeln Eis. Er verhält sich sehr anständig und wird aber immer ermahnt, dass er „vernünftig essen soll“. Ich sage: hallo, er ist ein Kind in der ersten Klasse, die Kulturtechniken muss er zum Abi-Ball drauf haben und wenn er etwas lustvoll mit dem Eislöffel spielt, was ist dabei. Kann man Kinder nicht lassen. Ich kann mich an keine Diskussionen aus meiner Kindheit wegen Esstechniken erinnern. Dann hätte ich es bestimmt auch richtig gemacht. Nein, meine Mutter hat mich spielen lassen und fand das süß. Wir Erwachsenen essen Menü, einmal jeweils normal und dann das vegane Tapas-Menü für 42,- €. Ist gut gemacht.

DSC09944 DSC09945 DSC09946 DSC09947 DSC09948 DSC09949 DSC09950

Stephan bemerkt irgendwann, dass es schon kurz vor 17 Uhr ist, wir merken nichts wegen der Helligkeit und die Zeit ist wie im Flug vergangen. Valentin muss um 17:30 Uhr vom Kindergeburtstag abgeholt werden und wir müssen um 18:30 Uhr im Theater in einer anderen Stadt sein. Als wir den Nachtisch wollen, kommt er nicht, als wir zahlen wollen mit der Karte verdrücken sich alle und man spricht einen nach dem anderen an und keiner kommt mit dem Lesegerät. Dann Bargeld hinlegen und gehen und wir sind 10 Minuten im Verzug. Leander wollte Jasmin das Handy nicht wieder geben. Sie erklärt ihm warum sie es wollte und warum das doof war und er entschuldigt sich bei ihr. Jasmin und die Kinder müssen nach Hause laufen und wir müssen konzentriert fahren. Durch Essen hindurch führt die Autobahn. Die Häuser sind ganz eng an die Fahrbahn ran gebaut. Das sieht so gruselig aus, mit dem Wohnzimmer mitten auf der Autobahn wohnen und warten, bis ein LKW mal vor dem Couchtisch steht und man denkt, dass darf es so gar nicht geben. Ohne Stephan als Beifahrer hätte es nicht geklappt. Er hindert Marc daran falsch abzubiegen (das ist auch oft sehr verwirrend mit dem Navi, ob nun hier oder doch in 100 Metern) und das wäre der Todesstoß fürs Theater gewesen. Wir kommen genau 2 Minuten bevor es los geht an, nachdem wir nicht wissen, wo wir genau hin sollen und Stadttheater, Schauspielhaus, alles im Dauerlauf abklappern. Es ist klein, wie Ballhof 2 und dass Stück bringt keine neuen Erkenntnisse und die Kostüme sind ganz nett, aber die Kostüme und Bastelarbeiten in „Die Reise ins Glück“ spielen in einer anderen Liga. Claudia hat recht, der Typ, Wenzel Storch reitet seit 30 Jahren auf denselben Themen herum und findet keine Neuen. Marc fährt uns zum Bahnhof. Die Rückfahrt ist nur im IC und kürzer, d.h. wir sind 2 ICE-Stationen näher an Hannover, trotzdem ist es teurer. Der junge Typ mit Migrationshintergrund von der Bahn hat keine Ahnung und tut so, als seien die Züge je nach Uhrzeit teurer oder billiger, aber wir haben Bahncard und da wird nach Kilometern abgerechnet. Stephan löst das Rätsel, dass wir ohne ICE-Zuschlag hingefahren sind. Das kann man dann immer so machen, wenn das beim Kontrollieren nicht auffällt.

Am anderen Gleis hält ein Zug der SBB und bleibt lange stehen. Der Speisewagen sieht so schick aus. Die sollen mal Lebensmittel rausreichen.

Häkeln hilft gegen unkeusche Gedanken. Das haben wir heute Abend gelernt. Es fahren junge Vollpfosten mit, deren Stimmen sich ans tief sein noch nicht richtig gewöhnt haben und die ihrem Rudel dieselbe langweilige Geschichte 5 mal erzählen. „Bin ich wach geworden, war es 10 Uhr, Mann, dann war ich voll sauer, Mann“. Zum Ende der Zugfahrt ist die Batterie alle bei mir und ich kann auch nicht mehr häkeln. Stephan muss jetzt zusehen, dass er mich schnell nach Hause bekommt. Die 9 kommt erst in 15 Minuten. Taxis alle weg wegen Cebit. Unser Fahrer spricht nicht. Bei Herrn Ihme brennt Licht oder doch nicht? Ich muss auf jeden Fall anrufen bevor ich da Morgen die Exkursion hin mache.

Ein Freund aus Hamburg ist sehr krank. Er ist für mich Mr. Mallorca und war immer älter als wir und das zeigt sich jetzt offenbar. Er hat Leukämie und ihm geht es schlecht. Wir sollen ihm schreiben, schlägt die Lebensgefährtin vor.

16.03. Ich weiß schon welche Karte ich schicken werde und das Krankenhaus mit dem auswärtigen Namen liegt doch in Hamburg. Freitag ist Sonnenfinsternis. Wir meinen beide, dass sie uns bei der letzten gesagt haben, dass wäre die letzte für uns in diesem Leben. Wenn ich die Schutzbrille dafür noch finde, verleihe ich mir selber einen Preis, aber ich glaube, die habe ich doch tatsächlich mal weggeschmissen oder zu irgendwelchen ominösen Flohmarktsachen gepackt.

Wieder ein junges Mädchen was mich so freundlich und hoffnungsvoll anschaut an einem Montagmorgen. Erst als ich vorbeigefahren bin, denke ich, das war doch die Tochter einer Bekannten, die Fotos und Kunst macht und die Tochter will später auch mal Jura studieren. Ich schreibe der Mutter eine Entschuldigung bzw. will auf diesem Wege, verzögert und um Ecken, zurück grüßen.

Krankenhaus, dadurch, dass er immer Glatze hatte sieht er fast aus wie sonst. Familienbilder stehen herum und Blumen und er hat keinen Appetit. Es ist Lungenkrebs und unheilbar, aber die Chemo schlägt gut an und jetzt geht es um 1 Jahr oder 5 Jahre. Woran er es gemerkt hat, will ich wissen. Vor Weihnachten sei er so schlapp gewesen, dass er mittags nach Hause gefahren sei und erst mal vor der Haustür im Auto eingeschlafen ist. Schon Schuh zubinden sei anstrengend gewesen. Pause machen und dann den zweiten Schuh. Das macht Angst, aber auch ich war gut im Verdrängen. Bei der Lähmung wusste ich damals, wenn die Ampel schon grün ist, schaffe ich es nicht über die Straße am Schlump. Dann hieß es, warten auf rot und dann wieder grün und dann los, rüber sprinten, so schnell es ging und ich bin dabei noch arbeiten gegangen und dachte an eine verschleppte Grippe und: das wird schon…

Treffe in der S-Bahn Elisabeth Taylor, die persischen Messegästen geholfen hat, die am Fahrkartenautomaten von Schwarzen bedrängt wurden (ob die Geschichte so stimmt, darf bezweifelt werden). Ich habe sie zuerst gesehen und wollte ihr aus dem Weg gehen, habe aber die falsche Richtung eingeschlagen und irgendwie war es so voll, dass ich kaum eine Wahl hatte. Die Messegäste hatten einen Platz frei im Taxi und sie wäre beinahe mitgefahren nach Langenhagen ins Hotel. Dann ist sie aus dem Schreibkurs rausgeflogen und konnte das nicht einsehen. Sie kann doch lesen, was soll sie dann machen? Auf den Strich gehen? (sie schreit). Und was mache ich hier und warum bin ich nicht im Büro am Arbeiten als RECHTSANWÄLTIN? Ihr Vater gibt ihr 50,- € wenn sie bei der Hochzeit der Schwester nicht auftaucht (Stephan hatte schon den Rückfahrplan für sie ausgedruckt auf meine Bitte hin). Sie fährt bis nach Seelze, also zu weit, weil sie in Ledeburg aussteigen müsste und küsst mir die Hand zum Abschied, so wie einer Königin. Hammer, wie wir aufgefallen sind und wie sie den ganzen vollen Waggon unterhalten hat. Wusste gar nicht, dass mir das peinlich sein würde, war es aber.

Sie geben Herrn Ihme Ausgang bis 14:30 Uhr. Stephan hat es schon geahnt. Ich hatte extra um 12 Uhr noch angerufen. Was soll ich noch machen? Wir sollen dann 10 Minuten warten, schlägt der Stationsarzt vor, das wäre normal. Ja, aber wir sind nicht in normal, wir sind bei Herrn Ihme und da ich es so sicher weiß wie das Amen in der Kirche, brauche ich auch nicht warten. Tue es trotzdem und wer kommt nicht? Wie doof kann man sein, ich rege mich total auf, aber ich lasse den Oberarzt, den ich duze, zurück grüßen. Unfähige Bande, verschwenden meine Zeit. Ich schlage für die Zukunft Telefonkonferenzen vor. Die Bezugspflegerin gibt mir durch leichtes Kopfknicken Recht. Der Arzt bestellt mich rein für ein gemeinsames Gespräch und sie verbocken es. So würde er das nicht sagen, sie hätten es angeregt und es sei doch wichtig…blablabla und vielleicht sei er deswegen weg gegangen. Weil er mich nicht sehen will? Oder was will er jetzt andeuten, der weichgespülte Heini mit seinem Mediationstalk kann er seinen Patienten kommen und nicht mir. Nein, der ist nicht planvoll. Man kann ihm sagen Morgen um 16 Uhr komme ich mit dem Pflegedienst. Wer steht vor der Tür und kommt nicht rein weil keiner da ist? Der Pflegedienst und ich. Wer kommt freudestrahlen um die Ecke? Herr Ihme. Hat er an den Termin gedacht oder ist das Zufall frage ich ihn. Das ist Zufall gibt es freimütig zu. Dieser Arzt hat keine Ahnung und kennt Herrn Ihme nicht. Ich sage, ich kann mir so eine Arbeitsweise nicht leisten. Bei mir müssen die Termine klappen und ihr Teil der Vereinbarung hat nicht geklappt und mehr als kurz vorher anrufen kann ich nicht beitragen und mit ihm kann ich doch auch telefonieren. Wenn wir nicht 10 Minuten hätten warten müssen (wegen akademischer Viertelstunde und Uni und Anstandsregeln und so), dann hätte ich den Zug um 15:09 bekommen, weil ich 15:10 a, Bahnhof bin, aber wegen dem Spielchen des Herrn Doktor fahre ich erst um :25. Zeit anderer Leute verplempern als seien sie der Nabel der Welt. Ich bin immer noch auf 180, auch, dass Stephan wieder so Recht hatte.

Ich lerne die neue Postfiliale auf dem E-Damm kennen, in einem Fotogeschäft. Erst findet die Frau den Brief nicht. Keine Uniform, ganz normale Raucherinnen arbeiten hier und am Güterbahnhof ist nur noch Geschäftskundenverkehr, ah ha, interessant, hat sie den Brief jetzt? Mein Betreuerausweis will sie nicht kopieren und unterschreiben muss ich auch nichts. Sie händigt mir anstandslos den Brief vom Jobcenter aus. Yoga fällt aus. Jana ruft mich auf dem Handy an.

Das was mein Paps sich hat rausschneiden lassen war eine Schuppenflechte. So ist das bei ihm. Wenn er Erkältung hatte, hat er sich ja auch immer die Zähne aufbohren lassen, weil es da weh getan hat. Das war einfach der Druck auf den Zahn durch die Erkältung. Egal, Creme hätte zwar auch geholfen, aber sie hat gut geschnitten. Auf dem 80zigsten Geburtstag hat das Essen nicht geschmeckt, zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse, umgekehrt wäre besser gewesen, heutzutage isst man doch nicht mehr diese Fleischmengen und dann war es kalt, auch das Creme Brulée. Dieses Thema kommt mir bekannt vor bei meinen Eltern.

Morgen MDK Begutachtung und Donnerstag auch. Jeweils Pflegestufe null. Das wird spannend. Um kurz nach 18 Uhr ruft der Richter an, ehemals Betreuungen und jetzt Landgericht. Er bestätigt die mündliche Bestellung gegenüber dem Amtsgericht und ich frage, wie es so ist beim Landgericht. Anders, weniger Akten und dafür dicker. Ich mag ihn, merke ich bei der Gelegenheit.

Beim Sport, Pia, ich mag die Frau und finde sie einfach nur zuckersüß. Sie ist stämmig und sportlich, kurze Locken und hat so eine tolle Ausstrahlung. Ich glaube, solche Frauen werden nicht als das wahrgenommen, was sie eigentlich sind. Zarte, entzückende Wesen mit vielen Muskeln und großem, mütterlichem Busen. So vermeintlich zarte Frauen haben oft was ganz Derbes. Das sehe ich an ihren Bewegungen und der ganzen Mimik, aber die Männer schnallen das oft nicht, sind blind oder nur auf die reinen Körperproportionen geeicht. Das ist echt nicht nur schade, sondern falsch.

Crepes mit Apfel, gutem Schweizer Käse und total leckerem Zuckerrübensirup und Salzbutter von Edeka. Claudia ruft an und ich rufe nach dem Essen zurück. Es geht um den gemeinsamen Freund aus Hamburg. Wir haben alle gedacht, dass es eine Krankheit sei mit der er leben kann als er vor ca. 1,5 Jahren die Diagnose bekommen hat und er war auch zuversichtlich. Jetzt telefoniere ich mit Claudia und er hat sich vor 6 Wochen noch ein Fahrrad bestellt, was jetzt von der Lebensgefährtin zurückgegeben wird während für ihn ein Hospizplatz gesucht wird. Sie macht das mündlich, was ich nicht so gut kann, mit der Lebensgefährtin vor Ort telefonieren und irgendwie in Erfahrung bringen, ob wir kommen sollen und ich werde schreiben. Ja, die Kinder der Freundinnen der Tochter sind auch geboren, alles innerhalb weniger Wochen nacheinander und die Namen der Kinder werden zusammengemorpht wie bei Brangelina, so viel hängen sie zusammen ab, die Eltern auf Kurzkreuzfahrten und die Säuglinge dann auch. Wieder gibt es ein süßes Beweisfoto dazu.

17.03. Traum: meiner Mutter, wir sitzen am Strand, soll ich auch das Toastbrot mit Wasser besprühen, sie nur ihren Körper zur Abkühlung. Das schmeckt doch nicht. Liedtext Peter Fox alles neu, „schmeckt wie ein labbriges Toast“. Irgendwie will man weniger Wurst essen, wenn man das Schwein kannte. Stephan nennt die Salami Moritz oder so und wir versuchen an das Schwein zu denken und wir waren bei der Schlachtung dabei. Dann isst man automatisch weniger Fleisch und Wurst. Gleich nach dem Aufwachen denke ich daran, dass ich Platzi mal mit anderem, nicht aufputschendem Tee bestücken muss. Das wird mir sonst zu viel mit 2 Liter die Woche. Heute Abend ist wieder Windelnwechseln angesagt und ich habe noch von letztem Mal, weil ich den Pipi von dem neuen Haustier nicht alle kriege.

Bücher raussuchen fürs Krankenhaus, Ralf Sotscheck und 2 mal Ralf König, wie die Karnickel und Hempels Sofa. Stephan bucht mir Sparpreis für Bayreuth zum Vierzigsten meiner Schwester. Ist nur die Feier und sie weiß sowieso nicht wann sie Geburtstag hat und dass sie überhaupt hat. Solche Sprüche meines Mannes verletzen mich. Er will es sich offen halten, ob er mitkommt, man spart nur 20,- €. Ich sage, ich scheiße auf die Entscheidungsfreiheit bzw. habe mich schon entschieden und die ganze Freiheit der Entscheidung schon ausgekostet, dann habe ich keine Nachteile, wenn ich schon bestelle, sondern nur Vorteile und für 20,- € bekommt man ein gutes Essen in Oberfranken. Sparpreise für Straßburg gibt es keine mehr.

Micha hat Text von mir ins Spanische übersetzt. Das ist toll!

Susann schreiben, dass Stephan mit der Gleisfrage Recht hatte und ich es jetzt aber verstanden habe mit den verschiedenen Fahrtrichtungen und die scharfen Fruchtgummis zusammen mit Schokolade total lecker geschmeckt haben. Die sahen aus wie Penisse, das war zumindest Susanns Tipp, die ohne Brille eigentlich gar nichts erkennen konnte.

Jasmin schickt die London-Tipps der Anwältin, die dort wohnt (ob uns das szenig genug ist von der Glockseefraktion kommend, frage ich mich) und hat schon zwei Jacken von mir angehabt. Sie missversteht das und denkt, ich will sie wieder und sie soll sie beiseite legen. Sie macht mich aber glücklich, wenn sie sie trägt und ich wollte sie dahin bestärken, dass sie in dem bunten Leinenjäckchen hinreißend aussah, weil ihr Mann da so kritisch war und ich merke, dass das auf ihre Wahrnehmung drückte.

Sonnig, keine Zeit für Markt. D-Blau, knapp 55, Schleier klein und mittel. Ich bekomme von der lieben Andrea ein Kostümjäckchen in Weinrot geschenkt mit Graf Zahl ins Futter eingenäht. Viel zu kurz für den Plausch. O.k. Nicht exakt Graf Zahl, aber ähnlich.

DSC09951

Nach dem Hausbesuch mit etwas Katzenaction meinerseits doch kein Edeka. Keine Zeit. Ich kenne mich jetzt aus in Ricklingen und weiß wie ich am besten fahre. Die Brücke über den Ricklinger Stadtweg habe ich kennen gelernt. Dort ist auch der Frühling ausgebrochen und es sind gut aussehende Leute en masse unterwegs. Dünne, mit schwarzen Klamotten und runden Brille, die nach Karl Lagerfeld und einem Vampirfilm ausschauen. I love it. Auch tolle Installationen am Straßenrand.

IMG_1206 IMG_1207

Vorspeisenteller, weil mein Magen durchhängt. Der Markt hat schon zu. Ich sehe müde aus, sagt der türkische Inhaber, der mich duzt. Ich muss dem MDK Unterlagen zufaxen, weil ich genau nichts dabei hatte. Auf dem AB und Textspreicher 8 Nachrichten bzw. Nummern u.a. Herr Ihme, der angerufen hat und dann wählt das Telefon die Nummer und er ist dran und entschuldigt sich, dass er gestern nicht da gewesen sei als ich extra kam. Er habe es verschwitzt. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, so überrascht bin ich von diesem Anruf. Eine Freundin von ihm sei auf Station und er habe jetzt eine prepaid Karte und meldet noch mal wegen seiner Nummer. Ob ich alles mit dem Arzt habe besprechen können. Ich sage, die Idee sei eine neue orale Medikation, die besser helfen soll. Das Gespräch dauert dann nicht mehr lange. Der Lernbehinderte, der seine Freundin hat einziehen lassen und sein ganzes Geld ausgibt, sagt seinen Termin ab. Die Afrikanerin im Frauenwohnheim spricht mit keinem mehr und wird aggressiv gegen den Hausmeister. Das wird in Kürze eskalieren, dass ich den Verwaltungsgerichtstermin (leider an einem Hundedonnerstag) ohne sie machen muss, darauf hatte ich mich schon eingestellt. Laut und unfreundlich kläfft Alfons wieder die Kanzlei zusammen. Sunla kann Zehensocken gebrauchen für Flip Flops. Sie fragt, ob die alte Putzfrau mit uns überfordert gewesen sei. Schriftsätze, Faxe, Telefonate, Fristen. Komme nicht mal dazu nach Hamburg zu schreiben geschweige denn die Bücher in den Friederikenstift zu fahren.

Es gibt Backfisch von Edeka mit Remoulade und Rotkrautsalat. Außerdem Sahnequark mit Banane und Himbeeren. Ich kann keinen TCM-Tee machen, weil der ganze Kühlschrank voll mit dem Kombuchazeug ist und alle Gefäße blockiert sind. Ich hoffe, dass wird besser, wenn der jetzt nicht mehr so törnt. Ich hoffe vor allem auch, dass Platzi die Ernährungsumstellung verträgt. Ich habe jetzt beschlossen es mit Roibusch natur zu versuchen. Da ist die Farbe wenigstens ähnlich und die Kräutertees, die mir auch sonst nicht schmecken muss ich entsorgen statt sie hierfür zu verwenden. Die Brühe muss ich ja dann auch trinken.