Blutfleck

10.02. Morgens Treffen mit dem Bezirksschornsteinfegermeister. Meine Betreute, Frau Crack, hatte gestern den Termin mit dem Mitarbeiter und hat ihn per SMS abgesagt wegen Kopfschmerzen. Er probiert es heute noch mal um 13 Uhr, letzte Chance. Dann Anruf meinerseits, ob es geklappt hat und der Chef widerwillig: jetzt hat sie für Morgen Termin mit Mitarbeiter vereinbart…. Er soll mir Bescheid sagen, ob er geklappt hat.

Fahre zur Ausländerstelle der Region Hannover in der Maschstraße hinter dem Haus der Jugend. Da war ich noch nie. Statt Pförtner ist unten abgeschlossen und ich darf ein Spagat zwischen Tasche und offener Tür machen als einer raus geht. Der Stellenleiter ist ein Körperbehinderter mit langen Haaren, aber unangenehmer Einstellung „im gehobenen Dienst“, wie er sich vorstellt. Faktischer Inländer ist das richtige Stichwort für den Jordanier, der langjährig drogenabhängig ist.

Die Frauenärztin will mit der Kollegin reden weil ich mich beleidigt fühlte. Das muss sie nicht. Sie findet Gebärmutter gut abgrenzbar und ist zufrieden. Insgesamt wenig Veränderungen. Will mir erst Hormone anbieten, die natürlich sind und total gute Laune machen und dann ist davon nicht mehr die Rede. Ich bin glücklich.

Neuer Betreuter, hätte selber Anwalt werden können, so gut kann er formulieren. Jobcenter hat ihm Job als Koch in der IGS angeboten. Da hat er Abi gemacht. Das geht doch nicht. Hat über 4.600 € Mietschulden, bekommt viel zu wenig Geld vom Jobcenter (insgesamt 222,- € Wohnkosten bei 592,- € Miete und 157,- € Stadtwerkeabschlag) und soll bis heute seine Wohnung räumen sagt das Anwaltsschreiben. So genial. Er sieht aus wie ein Toter.

Abends Theater, die reinste Krankenstation. Von überall her hustet es unentwegt. Ich verstehe die Geschichte ganz lange nicht. Ein getrenntes Pärchen trifft sich bei einem Friedhof, weil sie hier ein gemeinsames Grab haben, für welches sie offenbar die Verantwortung tragen. Wie geht das? Sind es doch Geschwister? Eltern sind tot. Ach so, totes Kind. Da bin ich nicht drauf gekommen und das hatten wir doch auch, sogar dieselbe Todesart, Auto, nur dass unseres Fell hatte. Warum müssen Toten wegen Bodenbelastung (Gift) umgebettet werden? Das ist nun echt unlogisch. Die sind doch schon tot. Nach der Vorstellung fühlt es sich komisch an zwischen den Beinen. Das muss ja nicht immer was bedeuten, manchmal läuft man auch farbneutral aus. Schnell nach Hause. Blutung, ich habe ich Unterhose voll geblutet, aber das war noch nicht alles.

11.02. Blutfleck im Schwimmbad auf der Badehose hinten (Traum von neulich und ich dachte, wo schaut er denn hin, war mein Bruder oder so im Traum). Ich bin unausstehlich. Die Mitarbeiterin ist panisch und sagt mir vor dem Mandanten und einem Patienten im Flur, Frau A., sie haben da einen Fleck hinten auf ihrem Kleid. Ja klar, das hat sie mir gestern schon gesagt und da war nichts. Ich sage genau das und sie: das sei aber ein neuer Fleck. Ich stampfe sie zusammen, dass sie sich gefälligst um ihren eigenen Kram kümmern soll und es dann noch mal mittags probieren könne mit ihren Hinweisen. Ich mache weiter, Mandant verarzten, kopieren. Dann später sehe ich den riesigen dunklen Blutfleck auf dem hellblauen Wollkleid. Auswaschen, mit hochgezogenem Kleid da sitzen, damit ich nicht zu sehr friere, Wärmflasche. Ich erkläre dem Kollegen später, das komme davon, wenn man ständig warnt und da ist nichts. Das sei wie im Märchen, in dem immer vergeblich „Wolf“ gerufen wird.

Pralinen von Lindt. Die Betreute habe ich bestimmt 1 Jahr nicht gesehen. Ich bin eine Gute und habe so viel für sie getan.

Nachmittags die Manische, die Traumatherapie machen will wegen Entlassungsberichten der letzten Jahre, die dort verlangt werden. Sie sieht schlecht aus und hat an nichts Freude. Ich sage Yoga ab. Schmerzen zu doll und es kommen rote Stückchen raus.

Ich kann mit dem Scheißprogramm keine Rechnungen erstellen, kein Yoga, sage in letzter Minute ab, weil es echt nicht geht, nachts kein Schlaf. Schaue Tiervideos von 2 bis 4 Uhr. Konan, der US Talker mit einem schwarzen Papagei…

12.02. Meine war betrunken selber zur Polizei gegangen, weil sie ihr in der Kneipe die Handtasche geklaut haben. Rad in der Bahn, Hund dabei, dann die letzten Meter auf dem Rad gefahren, 3,1 Promille, Anzeige. Sie sei doch gerade gefahren. Sie soll dem Richter erklären, warum das eigentlich verboten sei. Oh, weia, Fangfrage, aber sie lässt sich nicht aufs Glatteis locken. 150,- € für Violetta. Der kleine Praktikantenhase und meine Alkoholikerin, die jetzt aber Therapie machen will, gräbt in ihrer Tasche und darin sind verfleckte Briefe in Klarsichthülle, Steuernummer, halbe Rentenbescheide, alles was wir hier nicht brauchen. Sie: „Ich hab alles dabei, was ich brauche, außer Kondome“. Der lernt der Kleine gleich was fürs Leben. Er geht um strenge Richter, die ihre Macht ausnutzen und die Unterschicht quälen wollen. Holger erzählt, dass er und ein Kollege mal bei der Urteilsbegründung aufgestanden und gegangen sind aus Protest: Es ging um eine Junkie-Frau, die einen Diebstahl begangen hatte in Kirchrode (dem Linden der Rentner, wie ich immer sage). die Richterin in der Urteilsbegründung: jetzt ist man nicht mal mehr in unseren Vierteln sicher. Die Perserin vom ambulant betreuten Wohnen fragt den Praktikanten was er später machen will, wohl Jura studieren. Aber er wird mal ein netter Richter, ermahnt sie ihn.

Die Querulantin, die jetzt in der Schweiz beim Heiratsschwindler ist, die Betreuung wird wohl aufgehoben, dafür neuen Straffälligen, der am besten heute schon vorbei kommen will (aus der Kanzlei des Strafverteidigers). Letztes Gespräch mit Deutschen Rentenversicherung in Sachen Frau Q., ob ich in den letzten 2 Wochen noch was klären kann. Sie haben keine Legitimation von mir, ist die neue Ausrede und warum haben sie mich dann als Vertretungsberechtigte angeschrieben im August 2014 und im Oktober. Das sei aus Freundlichkeit gewesen. So ein Blödsinn.

Schornsteinfeger kam doch rein. Vorher hatte ich der Frau von der Anlagensicherheit noch gesagt, dass sie das zu negativ sieht, weil per SMS melden und Termin absagen, das sei total viel Mitarbeit im Universum meiner Betreuten um die es geht. Und jetzt habe ich Recht behalten. Sie sagt dem Vermieter Bescheid. Der hat mich auf den Plan gerufen.

Betreute zum Geld abholen kommen nicht. Frau Wohnheim kommt nicht, ist sonst so zuverlässig. Jetzt muss ich mal wieder nett sein eine Runde zu der Mitarbeiterin. Das Geld bekommt mein Kollege.Das drücke ich ihm auf’s Auge bevor ich zu Kreuze kriechen muss. Das mach ich nämlich nicht.

Die Waschmaschine wird Samstag geliefert. Ich bekomme den Darlehensbetrag auf mein Konto, damit die Bezahlung gewährleistet ist. Mein übergewichtiger Betreuter, da muss täglich gewaschen werden und die Pflegedienstleitung war schon am Durchdrehen. Gut habe ich das alles gemacht und organisiert mit Hilfe meiner Connections. Ich habe Verständnis für die letzte Folge Breaking Bad und wie gut es sich anfühlt, wenn man alles perfekt oder so gut es eben geht durchorganisiert hat. Dann kann man loslassen.

Noch 2 x Fristverlängerungen beim Sozialgericht, wo ich echt nicht weiß, was ich da noch schreiben soll und den Sinn der Klagen nicht verstehe, die ich selber betreibe. Sie ist auch Querulatorin, die Betreuten und ich kriege schon Pickel, wenn sie mit seitenweise emails schreibt (die ich nur überfliege oder gar nicht lese). Ich habe eine innere Abwehr das alles zu Lesen und mich mit dem Scheiß zu beschäftigen und immer sind irgendwelche Fahrtkosten angeblich falsch berechnet, aber dann sich beschweren, dass die Verfahren jahrelang dauern und sie in ihren Grundrechten verletzt ist. Das macht sie selber. Das ist der Lebensinhalt, leider fehlt die Erkenntnis.