07.12. Schlafe so was von beschissen ein, nämlich gar nicht und muss dann Gästebett von den Holzbügeln und Mänteln frei machen. Traum: Nähere mich mit einer ehemaligen Freundin an. Ich mache den ersten Schritt. Ihr Mann, der mit meinem Vater mal einen Konflikt hatte, hilft mir dabei. Ich weiß gar nicht, was der Grund für die Entzweiung war, es war Ibsen-mäßig: solange Du an mich geglaubt hast, habe ich an Dich geglaubt. Der Mann vor ihr steht auf mit mir zusammen, sie schläft weiter und wir wollen sie nicht stören. Sie schenkt mir was Selbstgemachtes und ich will ein Gegenschenk, eine Rutsche mit beheizbarer Rutschfläche. Wusste gar nicht, dass es so was gibt. Ein Mann kommt bald nach der Bestellung (wohl durch ihren Freund) zum Ortstermin. Wir zeigen ihm den Garten und hinter dem Pool soll die aufgebaut werden. Wie warm wird die Rutschfläche (teste es an einem Probestück) und was wird mich das kosten? Wache auf.
Habe das Gefühl, dass ich eine herrliche Hochzeitswoche zuhause hatte. Ein bisschen wegfahren und dann Nachklang. Die frühe Unterschrift, die Betreute, die mir so nicht geöffnet hätte, aber ich bin ins Haus gekommen. Dann Zahnarzt, fahre immer in die falsche Richtung. Silvester im Treibhaus, sollen wir das mit Tyark machen? Auf die guten, alten Zeiten, wo ich doch gerade in der Großen Pfahlstraße war? Der Zahnarztmann hat echt einen wahnsinnig laschen Händedruck und macht Zahnstein vorne weg an meinen Mäusezähnchen und das Stofflätzchen ab mit den Worten, das sei nicht so stylisch. Ein Blick in den Spiegel und ich muss ihm widersprechen. Ich finde das sehr stylisch zu meinem Outfit, kontrastiert so schön. Zufällig stolpere ich über ein Geschenk für Steffi, meine Schwester, in einem Sanitätshaus am Lister Platz. Halte vor der Tür, lasse das Rad unabgesperrt und mache die Sache klar. Sie ist die einzige, die noch Sachen gebrauchen kann und nicht so im Überfluss lebt wir die restliche Familie. Wir brauchen nichts. Ein edler Pyjama aus Skandinavien mit Muster auch innen, sieht sehr schön aus und wird ihr stehen, die Schaufensterpuppe muss dafür ausgezogen werden. Krasse Plastikkuschelsocken gibt es geschenkt dazu. Nehme Modell Gingerbreadman. Die hässlichen Haflingerschuhe gehen zur Schwiegermutter überlege ich. In der vergessenen Postfiliale 4 Karten mit passenden Sprüche und toller Typographie.“ Wer Männer versteht, kann auch durch null teilen“ oder so ähnlich (hoffe, so als Mathe-Typ findet man das lustig) und: „Ich esse Schokoafe nur an Tagen mit „G“ und mittwochs“ für Alex. Das passt perfekt. Eine japanisch ausschauende Frau bedient. Sie hat schöne Marken für 2,15. Was ist das für eine Einheit, will ich wissen. Die Kindermotive sind für Einschreiben. Ach so. Für Katharina kaufe ich gute Wollstrumpfhosen, eine schwarz und eine weinrot und Sekt, wenn wir hingehen zum Chilieintopf, d.h. dann nur um die Essener zu treffen.
Gute Laune überkommt mich wie sonst die schlechte. Strahle die Menschen an.
Hänsel und Gretel. Die Kinderschlange vor der Oper. Meine Arztpraxis sollte eine Serie machen: Herrn Professor, ich brauche eine Unterschrift, Schwester Andrea, Herr Müller, sie scherzen. Wie Lindenstraße und Schwarzwaldklinik gibt es nicht mehr. Müssen aber ein paar Affären einbauen nur für die Serie. Wir lachen. Es macht Spaß auch mit diesen vertrauten Menschen älter zu werden, Ja, mein Auge. Der Herr Professor kennt sich das auch nicht so aus und schreibt mir Tropfen auf oder doch besser eine Salbe auf, wie hieß die noch mal. Hauptsache das ist keine Vagina-Creme, die ich mir dann ins Auge schmiere. Blättere im Wirtschaftsmagazin. Die Syrer hatten Firmen in Homs, Photovoltaik haben die gemacht und 5 Autos hatten sie und ein Haus am Meer. Hippster in der Apotheke, mehr junge Männer mit Bart. Der ganz junge muss der älteren Türkin was unterzeichnen, scheint eine andere Ausbildung und damit andere Befugnisse haben. Sie muss sich Unterschrift von dem Kollegen holen. Es geht um eine andere Packungsgröße oder so. Der scheibt nur F. Unser Hochzeitstag hängt immer mit dem Welt-Aids Tag zusammen und da hat sich in 21 Jahren viel verändert in der Aids-Werbung. Während es früher hieß: Das ist Thomas mit Claudia, das ist Thomas mit Andrea, das ist Thomas mit Julia und das ist Thomas mit Aids und man sah den jungen Mann auf dem Totenbett heißt es heute: Und was macht ihr wenn euer Stürmer HIV-positiv ist? Hoffentlich viele Tore.
Kollegin hat Nikolaus gemacht. Ich will wichteln für alle, sind nur 6 und ich kann nichts gebrauch, aber alle versorgen.
Kann nicht nach Österreich überweisen (die Tickets an Gela erstatten) muss dafür zur Sparkasse. Stehe ich unter Betreuung? Jasmin kommt als Überraschungsgast zum Fünfzigsten der Freundin.
Liebe das neue Kino, will heute gleich noch mal rein. Der Edelpfefferminztee und Strawberry Cheesecake-Eis mit dem echten Löffel. Mittags tauschen wir Unterlagen. Die Suppen in der Kaffeepause sind nicht mehr so lecker, die hatten Inhaberwechsel. Ein Mann um die fünfzig, der nicht danach ausschaut, will wissen, ob die Suppen vegan sind. Dieser Trend nervt. Hätten mal Sahne rausgemacht, wäre besser gewesen. Die können doch nicht bis Weihnachten durch dieses Radioweihnachtssonggedudel hören. Da wird man wahnsinnig. Habe Auszeichnung für meinen Mann, Dokumentenmanager. Die Rechnungslegungen kommen immer alle ohne Beanstandungen wieder zurück. Er hat es schon richtig drauf und ich habe auch ein gewisses Standing und das macht die Arbeit so viel leichter. 2 Anrufe und ich habe nächsten Mittwoch Termin zur Hilfeplanung gemacht, weil das Stundenkontingent von Herrn Auge ausgelaufen ist. Nach Trier ist er nicht gefahren. Herr Ihme steht vor der Tür als ich mein Fahrrad anschließe. Ich habe keine Zeit verkünde ich ihm. Ich will versuchen, den Gebrauchttypen anzuschreiben, dass er die 250,- € für den Schrottrechner zurück bekommt. Ach so, den hat er schon weiterverkauft. Was sollte er machen, er brauchte das Geld.
P-Monster kommt und hat seine neuen Zähne drin. Frau Spielsüchtig kommt Donnerstag früher, dass wir zum Geburtstag meiner Schwiegermutter in die Reha zu Dieter fahren können. Der Bus geht bei uns vor der Haustür los. Frau Uganda hat 6-Wochen.Beschluss, der mündlich verkündet wurde. Das Wohnheim will sie nicht zurück nehmen. Die sind da für psychisch kranke Frauen, wenn das der Kündigungsgrund sein soll wäre das dämlich. Wenn sie zurück will stelle ich mich auf die Hinterbeine.
Daniel Brühl-Schauspieler an der Haltestelle. In zivil sind sie so was von unscheinbar. Gabi, will ich das Deutschlandpuzzle andrehen, quasi Auffangstation für Puzzle, die keiner haben will. Weihnachtsbühne auf dem Lindener Markt.
Thema beim Yoga: Demut. Das kenne ich, aber da geht mal nicht dieses mit: sich bei sich selber bedanken, das man da war, sich vor sich selber verneigen, das ist Selbstfixiertheit, Selbstverliebheit, Narzissmus (?) und keine Demut, aber wir üben noch und ich auf einem Bein stehen, weil das kann ich null.
Die Vorschauen sind alle schlimm, auch Star Wars, der beim Kinostart in allen Kinos läuft, wie deprimierend. Ich nehme Cola Light und Popcorn. Die frühere Dolby-Surround Werbung war besser. War sie Vorlage für die Minions? Da waren doch welche, obwohl es sie bei Pixar noch nicht gab. Ich glaube, die Idee dafür haben sie hier her. Wie sehen nicht die Silver Linings-Fortsetzung Joy, sondern einen Film über Sherlock Holmes als alter Mann. Kino wie Tretmine, für OmU oder (was besser war, weil man mehr den Film gucken tut und nicht in Verlegenheit gerät zu lesen) OoU gehe ich doch nicht in jeden x-beliebigen BBC 1 Fernsehfilm. Er hat Bienen und eine Freundschaft zu dem verwaisten Sohn der Haushälterin. Rosamunde Pilcher artige Bilder. Mr. Holmes war ein Unschuldslamm. Hat in einem letzten Fall bei einer Frau, die er nicht kannte und der er sagte, ihr Mann liebt sie und sie soll zu ihm gehen angeblich nicht richtig reagiert und ihren Selbstmord damit mit verschuldet und dann Schuldgefühle und aufgehört zu arbeiten?? Ich muss an die Vorschau mit Jonny Depp als glatzköpfigen Mafia-Boss denken, der dem Sechsjährigen beim Essen erklärt, es kommt nicht so sehr darauf an, was Du tust, sondern wann und wo Du es tust, weil wenn es keiner sieht, ist es nicht passiert und man sieht dazwischen Bilder von Folter und Hinrichtungen von Rivalen oder Menschen, die Geld schulden vermutlich. Das sind welche, die Leichen im Keller haben. Großaufgebot Feuerwehr vor Ihmeplatz 1. Ist einer gesprungen? War es Herr Ihme und sie wischen den Fleck gerade weg? Ich bin ja immer knallhart zu denen. Schlimmer als Mr. Holmes, das Weichei. Treffen Herrchen beim Gassi gehen. Jeanie ist sehr auf ihn fixiert, wartet brav, aber aufgeregt, der Fellbus. Für einen Wein in der Haasemannstraße ist es zu spät. Barbara hat auch haufenweise Wollberge und strickt irgendwas was keiner braucht, hey, wie ich. Die Männer sollen eine Selbsthilfegruppe gründen.
Wenn ich vor Stephan ins Bett gehe, kann ich einschlafen. Das scheint die Krux zu sein, dass ich jahrelang darauf konditioniert wurde.
08.12. Traum: Hunde von Schwulen kläffen im Berliner Café und springen auf den Kaminsims und Stephan greift ein und maßregelt sie durch böse fixieren, knurren und „touch“. Das missfällt den Besitzern. Wir kommen durch einen Nebeneingang in die Kneipe und haben Schlüssel für eine Gästewohnung. Ich sage den Männern, vielleicht sieht man sich noch, weil wir zu Besuch sein werden und ergänze dann: o.k. vielleicht auch nicht, ist ja Berlin. Dann auf der grünen Wiese, durch Zaun abgeteilte Fläche, wie für Kaninchen. Sind Katzen, die übereinander liegen auf einem Haufen. Die Katzenbabies sind orange getigert und unten liegen welche, die Schachbrettmuster im Fell haben mit rosa und braun. Das sieht toll aus. Streichelwiese für Kinder. Stephan setzt sich dazu und holt eine raus und sagt, er dürfe das. Die haut dann ab und ich springe hinterher um sie einzufangen. Sie kommt dann in ein Einzelzelt, was vollkommen abgedunkelt ist mit Reißverschluss, wie Abdeckung einer Nähmaschine. Da tut die eine Betreuerin rein die sagt, sie müsse sich jetzt erholen.
Gestern kam die Faschingseinladung von Sunl. Sieht aus wie Lexikon. Coole Wiki-Verarsche. Rabe passt besser zu meiner Figur als Räuber, lange Stelzen, muss mich nur noch schwarz machen.
Ausländerstelle wegen Herrn Depri. Kann das Vierjährige Kind überhaupt bei ihm leben? Muss mit ihm in einem Haushalt und kann er sich ausreichend kümmern? Ja, das ist in der Tat die Frage. Erwerbsobliegenheit m.E. nicht, weil er krank ist und berentet.
Meine Tante endlich in der Reha erreicht. Die Füllhornkette hat schon so viele Komplimente geerntet, das könne ich mir nicht vorstellen. Sie will mit das zierliche Barocksofa der Tanten schenken, weil eine Pflegeperson in ihre Praxis einziehen soll, was ich super finde. Ich will es haben. Wie bringe ich es meinem Mann bei? Sie sagt für die Kanzlei, weil in unserer Wohnung würde der Renaissanceschrank ausschauen wie ein Kinderschrank, da müsste man es mit der Lupe suchen. Weil es klein ist fürs Altersheim, aber dafür will sie es nicht horten und will eine Pflegekraft in die Praxis einziehen lassen und das Wertvollste vorher raus machen. Wie bekommt man es von Stuttgart nach Hannover? Spedition? Sie soll es sich noch mal überlegen und ich muss auch verhandeln. Oma hat die 48 Quadrate auf dem Boden ausgelegt und mit Zahlen und Stecknadeln nummeriert bevor sie zusammengehäkelt wurden. Genau meine Technik, aber bei den Kalendern mit Jan-Dez-Zetteln.
Mit Absatz kann ich übrigens super auf einem Bein balancieren. Ich muss meine Füße durch die Schuhe kaputt gemacht haben, so dass sie nur noch mit Absatz gut stehen können und flach und Barfuß nicht mehr bzw. schon per se Irritation, schon ohne besondere Kunststücke.
Herr Ihme will 4,- € ausgezahlt bekommen, die soll ich mir vom Konto überweisen. Das wird spannend, ob er es schafft um 15 Uhr noch mal vorbei zu kommen. Wahrscheinlichkeit weniger als 1 %. Kühlschrankpolizei war da, weil der Senf abgelaufen ist. Kein Problem, nehme ich mit.
Brief an Elena mit der echten Taufkerze, wie Stephan meint, dem Plastikteelicht aus Lüneburg , vielleicht wird sie dann evangelisch. Claudia bekommt eine Karte zum 1-jährigen Omadasein. Stephan hat sich um den Abfluss im Bad gekümmert, der Körperverletzung mit Gestank verursacht. Ich bin ihm dankbar. Hat sogar neue Teile für den Abfluß gekauft. Wir hatten so neumodisch Designerschickimicki und nicht so typisch mit S-Form. Vielleicht war es auch das? Ich bin jedenfalls froh, weil das Problem haben wir seit Jahren und ich leide darunter.
Schickt mir Foto von der Teenagersause, die mal über uns gestiegen ist als sturmfreie Bude war. Der Inhalt des Jugendtraums, mit allem möglichen Flüssigkeiten versetzt, wurde über unserem Wintergarten entleert. Hhhhmmm, lecker war das. Die Freunde waren in den digitalen Medien jedenfalls begeistert von den Aussichten.
Mache keine Chili rein und die Pasta schmeckt echt mal gut und besser als im Marktcafé mit Knoblauch, Pilzen, Butter, Radicchio und etwas Sahnequark. Das Sofa kann in die Küche, war sogar Stephans Vorschlag. Das war immer mein Traum, bin auch bereit anderen Scheiß wegzuschmeißen. Zum Beweis gehe ich endlich in den Keller Blumentöpfe aussortieren. Sage irgendwas und Stephan, wenn ich weiter so frech bin, muss ich heute wieder ins Kino.
Dem Sohn von Frau Putzfrau wird heute das zweite Bein abgenommen. Die erste OP habe es so gut weggesteckt und was wolle er mit dem zweiten Bein hätte die Krankenschwester angemerkt. Dann hätte er keine Beine mehr hilft mir die Lebensgefährtin beim Rechnen. Mein Herr XXL sitzt ohne Rollstuhl da und ist frustriert. Seine Ex hat seinen Werkzeugkasten für 500,- € verscherbelt. Der war mehr Wert und er hätte ihn gerne seinem Sohn vermacht. Kann ich verstehen.
Es ist soweit. Das Frauenwohnheim will Frau Ruanda nicht wieder, weil die Bewohnerinnen haben Angst vor ihr. Ja, das sehe ich anders und das wurde auch anders gesagt in der Vergangenheit. Sowas merke ich leider sehr gut. Die Sozialarbeiterin der Klinik soll erst mal einen Vorschlag machen.
Herr Yoga bietet die Kronjuwelen im Internet zum Kauf an und will davon die Schulden abzahlen. Gerichtsvollziehertermin soll abgesagt werden. Der Arzt aus den Deichtorhallen.
Herr Ihme kommt. Verrückt wie ich bin (halt passend zu den Betreuten), sage ich ihm Viertelstunde zu früh, aber es war ¾ Stunde zu spät. Macht nichts. Die Sache grenzt an ein Wunder. In seinem Columbine High School bodenlangem schwarzen Kunstledermantel wartet er vor der Tür und holt sich seine 4,-. € und lobt meine kleine Holzschrotflinte aus Castellabate „schönes Gewehr“. Geldeinteilung will er sich überlegen, aber wie viel wäre das denn pro Woche. Er müsste an Timing arbeiten, weil wenn er einmal nicht kommt und kommt dann einfach so reingeschneit und macht das Büro verrückt, habe ich das das letzte Mal gemacht. Dann bin ich raus. Bin nicht sein Lakai. Er versteht mich und strahlt.
Herrn Iran, den scheiße ich zusammen, dass er selber Verantwortung übernehmen muss. Mit der Tochter herkommen und Thermik machen reicht nicht. Er muss zeigen, dass er väterliche Verantwortung übernehmen kann und dazu gehört nach Jahren den Deutschkurs für die Einbürgerung zu klären. Er: ja er geht morgen um 9 Uhr hin. Er soll mich nicht sagen, dass er es macht. Die Worte habe ich oft gehört und sie nutzen nichts. Er soll den Arsch hochkriegen und es einfach tun. Es kann parallel laufen. Im Iran die Sorgerechtsübertragung und einen Antrag beim dortigen Konsulat auf Familienzusammenführung und hier endlich die Einbürgerung. Er hat die Zeit und kann warten und fragen, sich erkundigen (es geht um den Sprachnachweis) und das wollen die auch sehen, dass das Kind wirklich bei ihm leben kann. Das er was tut außer die Betreuerin Anträge stellen zu lassen. Das reicht nicht. Es können nicht andere für ihn tun. Ich kann nur unterstützen, er muss aus dem Quark kommen. Ich glaube die Botschaft ist angekommen.
In diesem Sinne geht es weiter. Die neuen Bundesländer sind gezeichnet an der Tafel. Der Kollege hatte seine Tochter zu Besuch. Sie hat Stuttgart, Konstanz und Hannover gut eingetragen. Ich lästere über seine Kundschaft, die er mal von mir geerbt hat. Der verarmter Dichter-Charme, den man im Studium süß fand Nickelbrille inklusive, blättert ab. Kinder machen, aber nicht unterhalten können und in Selbstmitleid versinken. Sehr unsexy. Ich würde wahnsinnig werden mit normaler Mandantschaft. Ich könnte das nicht mehr. Bei den Betreuten ist alles gut und stimmig und es flutscht, aber normale Mandanten mit ihren Problemen ekeln mich an. Schon der Gedanke daran und ich will nach Hause fahren und nicht mehr zur Arbeit geben.
Beim Sport taucht eine Bekannte auf. Sie hat den Tipp von einer gemeinsamen Freundin bekommen und „10 Kurse für 25,- € geschossen“ und war schon beim Ballett. Nach langer Zeit mal wieder Hüpfkurs. Das haut rein. Der einen neuen haben die das Portemonnaie geklaut, d.h. als ich Beate in der Umkleide sage, dass ich uns mal zum Ballett anmelden müsste und, dass sie ihres wohl noch hat (um Spaß zu machen), bekennt diese Frau, dass es sie erwischt hat und eine die ich als Versicherungsvertreterin eingeschätzt hätte fragt nach einer Versicherung, die das abdeckt, die aber natürlich kein normaler Mensch hat.
09.12. Traum: Spielbudenplatz in Hamburg soll das sein, lauter kleine Holzhäuser im Kreis gebaut und da läuft Kino, das kannte ich nicht. Second Hand Laden. Höchstens diese Kunstlederhandtasche kaufen mit dem ungewöhnlichen Schnitt. Die politisch Alternativen sind jetzt auf einmal vor unserem Haus und wissen jetzt wo ich wohne.
Lena, die Arbeitskollegin von Claudia geht mit zu den Winzern.
Heike schreibt mir so süß und es geht um eine Lesung, Buchwidmung und ein ganz tolles Überraschungsgeschenk. So was habe ich nicht drauf Geschenk einpacken und Leute überraschen. Das gehört nicht zu meinem Repertoire, umso größer ist die Bewunderung dafür.
Ja, die Springerle-Model dürfen alle nach St. Gallen. Ich habe kein Eifersuchtsproblem damit und genügend Erinnerungen und die Sammlung soll komplett bleiben in dem Originalkarton, wie sie damals in die USA geschickt wurden.
Suki kläfft nicht und entspannt sich immer mehr im Büro. Ich bin so stolz. Mit der ganzen Familie in die Stadt. Die Wolford-Strumpfhose sieht gebraucht aus, weil es die letzte war und der Schaufensterpuppe abgenommen werden musste, quasi getragen, aber es war genau die, die ich vor Augen hatte. Ob das Geburtstagskind das übel nimmt? Da sie markenfixiert ist, ist das schon mal ein Pluspunkt und es passt irgendwie, da sie gerne selber trotz Markenfixiertheit gerne benutzte, alte Sachen verschenkt wie ich aus gutunterrichteten Kreisen weiß. Wir werden sehen.
Mittag Zuhause mit Pasta aus der Pfanne und Mozzarella und frischen Tomaten und Balsamessig, dazu das David Serdaris Hörspiel, eine Lesung mit Fragen an die einheimischen Taxifahrer, wie macht in ihrem Land der Hahn, weil jedes Land ein eigenes Wort dafür hat und in Deutschland macht der Frosch dasselbe Geräusch wie die Ente und er erfährt so viel über die Länder, dass in manchen amerikanischen Bundesstaaten Blinde jagen dürfen, auch ohne sehende Begleitung. Wie finden sie was auch immer sie erschossen haben? Dann über die verschiedenen Weihnachtsbräuche, ausführlicher die Niederlande mit 6-8 schwarzen Männern als Helfer, früher waren sie Sklaven und dann Freunde und dem St. Nikolaus, der einen bestickten Teewärmer als Hut trägt und ausschaut wie ein Papst. Er verprügelt nicht mehr, sondern tut nur so als ob. Eltern, die ihren Kindern sagen, dass sie mal ein paar Sachen vorsorglich packen sollen. Vielleicht kriegen sie Süßigkeiten in den Schuh, vielleicht werden sie aber auch in einen Sack gesteckt und entführt und dann sollen sie auf alles vorbereitet sein. Solche Einschlafgeschichten und der Staat legt noch einen drauf durch legalisierte Drogen und Prostitution. Er ist neidisch auf das kleine Land.
Auf dem Schreibtisch ein Weihnachtspaket. Die Eltern von Herrn Yoga als Absender, wohl eher die Mutter, haben mir einen Fascinator aus Pfauenfedern mit einer dazu passenden Schachtel (beides handgemacht) geschickt und einem rührendem Brief, dass es durch mich ihrem Sohn so viel besser geht. Das Attest des Arztes wegen Gerichtsvollziehertermin wurde gleichzeitig gefaxt.
Dann Telefonat mit der Ärztin von Frau Srilanka, von der ich nun eine Diensthandynummer habe. Ich erzähle ihr was zu der Vorgeschichte. Die Auflage des Jugendamtes, dass ständig eine Aufpassperson dabei ist und so die Fixierung auf die Eltern und Abhängigkeit von denen. Andererseits ist sie selber sehr kindlich und kann einem Kind nur bedingt gerecht werden. Es geht viel um ihre Wünsche und Rache am Ex und andere naive Vorstellungen davon wie Dinge zu sein haben.
Von Herrn Schwitzehand, der in der Therapie ist meldet sich der Therapeut nicht. Wollte das Ende letzter Woche tun. Ich rufe meinen Betreuten an und sage, er sei am Wochenende wohl zuhause gewesen in Linden, weil er mit Karte auf der Limmerstraße einkaufen war. Er darauf: „beobachten Sie mich oder was?“ Und dann freute er sich über meinen Anruf und dass ich ihn beobachte findet er gut.
Heute ist mein Glückstag. Will nur ein Basteltipp und Heike bietet an Rabenmaske aus Pappmache mit Federn mit Mann und Sohn für mich anzufertigen. Meint sie das ernst? Was kann es Besseres geben? Endlich mal Star (hey ist auch ein Vogel, aber mit „S“) auf der Faschingsfeier in Wien.
Elisabeth stinkt mir mit Schweißgeruch das Zimmer so voll, dass ich es nicht rausgelüftet bekomme. Herr ADHS kommt mit Freundin, die ich im Wartezimmer lasse. Ärgere mich, dass ich ihm seinen Kontostand nicht mitteilen kann.
Schwein vom Hütchen abgebrochen, es ist kalt und ich überlege vor Shanturanga zu gehen, damit ich nicht zu spät auf den Geburtstag komme, dann habe ich meine Ohrringe im Büro vergessen, das ist das Zeichen zum Schwänzen. Am Küchengarten kehre ich um. Will mit Stephan hinfahren. Eile nach Hause, Suki schläft tiefenentspannt unter Stephans Schreibtisch im Korallenkörbchen. Zuhause muss ich mich aufraffen, das es überhaupt so weit kommt. Stephan hat das Kindershampoo aufbrauchen wollen was ich mal gekauft habe wegen der Verpackung und hat sich extra viel raufgemacht, dann ging das Warmwasser nicht und er voller Schaum. Das alles ist meine Schuld. Für den Schwiegermuttergeburtstag Morgen schlage ich auch das frühere Programm vor. Erst um 18, 19 Uhr mit nach Eilvese, das wird mir zu spät und habe nachmittags extra freigeschaufelt. Taxi statt Fahrrad mit einem Typen, der uns als reich bezeichnet, weil wir zum Flughafen fahren obwohl ich sage, dass wir so selten Taxi fahren, dass wir die Nummer nicht mehr wussten und sonst Fahrrad. Kostet nur so viel wie 2 Stadtfahrten. Er war gerade in Teheran. Frage nach Hunden dort und dann wie der Hahn in seinem Land macht (wegen David Sedaris). Auf dem Geburtstag 2 ältere Männer die ausschauen wie Ratiopharm Zwillinge, die Weibergruppe, alt, faltig und dünn, ärgern sich über ihr Alter, mag ich alle nicht. Eine Dunkelhäutige mit kurzem Haar ist nett und kommt aus Hameln. Die ersten 10 Jahre war sie in Berlin und kannte weder Fachwerk noch Fußgängerzonen, jetzt ist sie bekennendes Landei. Die Modedesignerin hat YSL-Anhänger aus dem 3-D Drucker um und redet ganz viel, auch über Hunde und Hundeerziehung und zu dem einen Zwilling passt ein weiblicher Boxer, die sind lustig und schmusig und er ist ein Mann und da passt ein Weibchen immer ganz gut, wie sie meint und sie haben eine italienische Dogge, an der Rasse wurde wenig herausgezüchtet. Sie zeigt Fotos auf dem Handy. Hat was von Rotweiler und ist misstrauisch gegen Fremde. Sie tut nichts, aber stellt die Leute und zeigt Zähne. Na danke. Dafür ist sie 8 Stunden alleine in der Wohnung, wozu hat man einen Laden, wenn man den Hund nicht mitnehmen kann. Sie hat Stammkunden und Neukunden. Damit ist alles umfasst, was es gibt, jeder der das zweite Mal da ist zählt zu den ersten und die das erste Mal da sind, sind eben Neukunden. Das ist wie die Menschheit in Männer und Frauen einteilen, damit hat man alles abgedeckt. Suki ist im Flur angeleint und das ist eine gute Entscheidung. Er dreht nicht die ganze Zeit durch und ist doch dabei. Kann sich auf meinen Mantel ablegen und wenn Leute Lust auf Hund haben, gehen sie hin und streicheln ihn. Dann geht es um Fleisch aus einer Schlachtung. Jeder bekommt 25 kg und es ist nicht abgehangen und muss 3 x so lange gekocht werden und nach dem backen bei 80 ° über Stunden kann man es einfrieren und dann nie wieder sehen ist mein Einwand nachdem ich eine Weile zugehört habe. Dann geht es um Weihnachtsbräuche. Es sei so hektisch und durchgedreht. Weihnachtsmarkt Lister Meile, auch wenn sie gläubig ist, in eine Kirche will sie nicht gehen. Sie ist in Wetzlar aufgewachsen und lästert ganz viel über Hannover, die Menschen so unmodisch und unlustig. Als ich mal vorbeigefahren bin an ihrem Laden hätte eine Frau gesagt: die ist verrückt. Finde ich gar nicht (was sie über Hannover sagt), aber Widerspruch ist so anstrengend. Stephan sagt, das sei nur in der List so. Sie will sich an der FH bewerben, sei aber zu leidenschaftliche und wenn macht sie es nur wegen der jungen Leute. Sie hat keine Profilneurose. Das Gegenteil scheint mir der Fall zu sein, aber gute Nachricht, dann würde sie ja ganz gut dort reinpassen. Die Frau des Kollegen mag ich doch ganz gerne. Ich war kindisch und habe ihm einen beruflichen Fall, bei dem wir auf entgegengesetzten Seiten gestanden haben übel genommen. Langsam legt sich das. Ihr Patenkind ist mit einem Jahr und einem Monat gestorben. Die Gastgeberin hatte eine schwere Kiefer-OP und sieht total verändert aus im Gericht wie nach einer misslungenen Schönheits-OP. Das war wohl sehr schmerzhaft. Sie sagt was von Schmerzthematik und medizinisch notwendig, aber wir sind weder doof noch blind. Es ist ihre Sache und tut einem eher leid. Die Modefrau hat 3 Freunde verloren, die in den Vierzigern waren. Der Freundin aus Essen ist eine berufliche Belastung losgeworden, die sie jahrelang beschädigt hat. Das freut mich. Ich bekomme von ihr eine Schlafbrille mit Etui, die mit einem Gel-Kissen gefüllt ist und ihre Designerjacke aus Hamburg. Hoffentlich trage ich die auch. Es ist ein offener Abend als die Gruppe kleiner wird und alle wünschen der Gastgeberin Glück in einer neuen Beziehung. Sie hat es verdient nach sehr viel Drama. Und mehr reisen und weniger arbeiten. Wenn nicht jetzt, wann dann. Sagt sie selber. Die Frauen empfehlen dem Uni-Prof das Pui als Ersatz für das Chimu. Chimu sind wir früher in teilweise dieser Besetzung zum Cocktail trinken und ohnmächtig werden und auf den Hinterkopf knallen hingegangen. Gemeinsame Rückfahrt mit der Gästin dem Taxi zum Deisterkreisel. Ihre Haustür steht offen und der liebende Ehemann wartet auf sie, die Weihnachtsbeleuchtung über der Tür. Sie hat recht, dass wir beide da mehr Glück gehabt haben. Wir laufen durch den Park. Ich falle zurück und verstecke mich. Sukis genetisches Programm wird aktiviert. Menschen erschrecken sich, wenn der Hase angesprungen kommt. Das war heute Mittag schon so bei einem riesigen Handwerker, der aus einer Einfahrt kam und aufgeschrien hat, so dass ich dachte, der Hund hätte gebellt. Ein schöner Abend. ich scheine uneitel zu sein und finde die Fotos von meinem Matschauge lustig. Es ist eher ein rotes Glanzauge.
10.12. Wieder schweres Einschlafen, Suki kratzt und soll das Bett auf dem er liegt nicht zerstören. Denke ich habe noch gar nicht geschlafen bis mir der Traum einfällt. Wechsele dann. Morgens Traum: Ich liege im Siloah und soll Krebs haben. Im Hals- und Nasenbereich. Erst will ich es nicht einsehen, aber dann doch die Chemo machen, was bleibt einem übrig. Heilungschance sind 10 %. Wenn ich vom Würfeln ausgehe ist das sehr wenig. Ich will nicht Memmen, sondern versuchen cool zu bleiben und das Schicksal zu akzeptieren. Man sieht beim Durchfahren Magen-OPs, die blutig sind und ein Elefantenbaby liegt gehäutet da mit Rüssel gekappt und Beine abgebrochen wie ein Hähnchenflügel und es lebt noch und versucht zu schreien (was wegen der Deformationen am Rüssel nicht geht, aber er tut es) und aufzustehen auf die abgebrochenen Beine. Den muss doch einer erlösen von seinen Qualen. Die Mitarbeiter sind nett. Die Schwester will sich merken, welchen Tee ich trinke. Weil ich statt Fenchel zur Abwechslung etwas Kamille beimische. Meine Eltern sind zu Besuch und lassen sich die Stromabrechnung vom Krankenhaus zeigen und erklären und fragen statistische Zahlen ab. Das Gebäude ist hässlich und unscheinbar, da bin ich mir mit dem Pfleger einig. Gegenüber vor hügeliger Landschaft sieht ein Gebäude aus wie eine aufgeklappte Zeitung, eine Haz. Das habe ich noch nie gesehen. Es gibt live-Musik im Krankenhaus und die Mitarbeiter schauen auch vorbei. Die Ärzte kenne ich langsam. Der eine flirtet mit einem Kollegen, der als Frau verkleidet ist. Es ist Krankenhaus Disko. Ich frage mich, wann es bei mir los geht, einen Tag habe ich schon versäumt wegen meiner anfänglichen Absage. Ich bekomme dann Infusionen und wie lange wird es dauern. Ich meine in der Nase und im Rachen schon was zu spüren, so dass ich mir einbilde, ich kann so die Diagnose bestätigen und es handelt sich nicht um einen Fehler. Suki ist entspannt beim Chef und noch im Körbchen. Ich habe die Tasche für den Nachmittagsausflug gepackt. Wir haben das ganz richtig gemacht gestern, dass wir nicht extra wegen Hund Rad fahren. Der Hund kommt mit soweit es irgendwie geht und macht unser Programm mit. Das reicht völlig.
Ziehe die neue Jacke von Jasmin an und versuche die Klamotten danach auszurichten. Keine Armreife damit sie besser zur Geltung kommt- ganz verrückt. Suki macht toll mit bei der Modefotografie, wie immer. Ich versuche gleich nach dem 12 Uhr Termin so nach Hause zu kommen, dass wir um 13 Uhr fahren können. Auf dem Kackstreifen hat ein Typ (um die 60) seinen Chihuahua verloren und ist ganz aufgelöst. Schmusebacke steht auf dem Geschirr. Der kommt irgendwann aus dem Gebüsch und leckt sie die Schnauze, hatte nur besseres vor. Suki und ich staunen nur über diese Probleme.
Frau Borderliner hat Fieber und kann die Termine nicht. Sie soll absagen. Ich mache es vorsorglich, weil ich die Wahrscheinlichkeit unter 30 % einschätze, dass sie es tut. Die Arztpraxis hatte sich natürlich bei ihr gemeldet, was sie gestern verneint hat und bedankt sich bei mir.
Herr Ghana hatte die 60 Monate Rentenversicheurngsbeiträge schon im ersten Halbjahr 2014 voll. Habe ich falsch gerechnet, weil die Ausbildung zählte mit. Hätte ich mal früher die Rentenversicherung anschreiben sollen. Habe ich ganz klar versagt.
Der Termin um 12 kommt und nachdem sie umständlich abgelegt hat an der Garderobe sage ich ihr, das geht heute nicht, weil ich gleich los muss. Die Richterin hat 7 Jahre verlängert und ihr mehrfach gesagt, sie können sich über mich beschweren, aber davon sei ja nicht die Rede. Jetzt könne sie sich ja beschweren, weil ich sie rausschmeißen würde gebe ich ihr als Tipp mit. Ich bin so aufgeregt, dass der Hund wild und ohne Anlass auf der Straße kläfft (Stephan hört ihn schon von oben). Schöner Beweis wie sich das überträgt.
Wir hätten Blumen zum Geburtstag mitbringen sollen statt Bettschuhe und alte Übertöpfe und alles ohne Geschenkpapier. Das ist sehr nüchtern, aber wir sind immerhin da und ich habe mir einen halben Tag frei genommen, hoffe das zählt auch. Die Friseurin aus dem Ort kommt vorbei und sieht unverändert aus mit ihrer Zahnlücke, jung und gut gelaunt. Sie hat Ikea-Elch- Einrichtungskram und isst eine Tasse Käsesuppe mit. Marlis hat auf der Hochzeit von Lea und Christoph (ich brachte das Thema auf) mehr geheult als bei jeder Beerdigung, weil ihre Schwester gerade gestorben war und der Bräutigam stolz war wie ein Pfau und so glücklich gewirkt habe. Bad Nenndorf ist Hölle. Nehme Einmachgummis mit (ja, meine Schwiegermutter hat einen ganzen Sack voll), damit die dünne Wolle sich nicht immer verfriemelt in der Tasche und ich dann das Entwirrspiel spielen darf statt zu häkeln. Im Auto hat die Sonne geblendet und meine Schwiegermutter hat vergessen die Sonnenbrille zurück zu tauschen und schaut aus wie Mafia (herrliches Familienfoto, darf ich nicht veröffentlichen). Hemiparese im Alltag, welche Hilfsmittel sind sinnvoll. Alle laufen mit den Rehabeuteln um den Hals gemacht durch die Gegend (was total bescheuert ausschaut). Der Gang hat Gefälle, über die Fliesen wird ein Wagen geschoben und das ist ohrenbetäubend. Der Heidelbeerkuchen schmeckt künstlich und schlimm. Ein Stück bleibt übrig und es will auch echt keiner essen. Ich hatte schon schlauerweise lieber den Stollen genommen als den Sahnekuchen. Es ist deprimierend da und mein Schwiegervater sagt selber er ist depressiv und will nach Hause, muss aber da bleiben, weil seine Frau zuhause Sommersachen umräumen und Wäsche sortieren muss (??). Sie liebt die Desinfektionsspender im Krankenhaus und benutzt sie so exzessiv, dass es Stephan auffällt und er denkt, das wäre ein schönes Geschenk für Zuhause gewesen. Er muss Geduld haben und durchhalten. Das verstehe ich nicht, ich würde ihn früher nach Hause holen. Reha Ehepartner kann Zimmer nehmen, erzählt er auch noch. Das würde ich tun als Rentnerin und Ehefrau oder wenn das nicht geht ins Hotel einquartieren und die Mahlzeiten zusammen einnehmen und sonst spazieren gehen, fernsehen, schreiben oder häkeln. Die Psyche ist wichtiger als Anwendungen und er kann schon gut laufen. Was ist wenn was passiert ist dann immer die Frage, die dazu führt, dass man sich nicht traut Regeln nach der eigenen Vernunft zu machen. Was soll passieren? Er wird berufsunfähig? Er ist Rentner und wenn sich sein Zustand verschlechtert wird er trotzdem wieder aufgenommen, nein, man muss es so lange machen, wie die sagen und dass die ihre Betten voll kriegen und das Geld kassieren wollen, das hinterfragt keiner. Ich an seiner Stelle würde jetzt richtig anfangen zu saufen, wofür lohnt sich das brav sein oder es einfach selber entscheiden, aber das traut er sich nicht, das Lamm. Überlege ob wir noch mal hinfahren können, Stephan schlägt Skat spielen vor, aber wann. Nächste Woche ist Büroweihnachtsfeier. Eine Frau spricht mich an und gibt mir eine Karte, die ich für sie einwerfen soll. Sie kommt hier nicht raus und unten ist nur City-Post und mir vertraut sie. Vermutlich will sie einen Hilferuf absondern. Ist irgendwie Hölle in der Reha und kein Mensch kann hier gesund werden.
Der Hund schläft auf dem Fahrersitz. Frage Stephan später, ob er einen Groll hegt gegen seinen Vater wegen früher und ihn deswegen leiden lassen will, was es aber verneint. Wir fahren durch Wunstorf, wo die Witwe ganz kurz nach dem Tod des Mannes eine Wohnung genommen hat. Sie sei sehr entschlussfreudig, aber schwierig und legt sich mit allen an. Die Käufer des Hauses, die eine Katzenauflage haben, lassen sie Katze nachts nicht rein und die ist zu viel draußen und mit dem neuen Vermieter legt sie sich auch an. Ganz schwierig sei sie. Das Leben ist kurz, Suki hat Lust auf ein kleines Menü im Jante. Wir sind zwar satt von der Käsesuppe und dem schlechten Kuchen, aber dafür reicht es trotzdem. Essen gehen hat schließlich nichts mit Hunger zu tun und so viele Gänge und Wein in sich rein machen, das können wir richtig gut. Mona freut sich, sie hat schon von der Kollegin aus Hamburg gehört, es sind aber keine Plätze mehr frei auch nicht am Tresen, dann Morgen. Junger Mann hält Pappschild mit: „Bundeswehr raus aus Syrien“. Ich lächele ihn an. Wir steigen Allerweg aus und gehen durch den Park. Sollen wir bei der Kollegenfrau von gestern nach der Annäherung klingeln und fragen, ob wir den Dackel eine Runde mit in den Park nehmen sollen. Gebackene Bananen in Salzbutter gebraten mit Honig. Das Geburtstagkind schickt ein Danke und unvorteilhafte Fotos, ich mit Matschauge, sollte selber mal unters Messer. Ich merke, dass ich das die Urlaubstage mit meinen Eltern zählen (45 in 2014) meinem Mann übel nehme und mich zurück gesetzt fühle und Rache an seiner Familie nehmen will, zumal wir Istanbul mit meinen vielleicht nicht mehr schaffen. Die Zeit läuft davon.
11.12. Traum: Ich bin mit Brock zusammen und hoffe, er gewöhnt sich an mich. Immerhin kennt man sich von früher. Trudy, seine Tante und Besuch ist verteilt auf 2 Wohnungen. Wir versuchen zu verkuppeln und der Typ aus der Nachbarwohnung (ein bisschen wie D. aus dem Büro) soll mal den Zepter des Kaffeemachens für die Gäste abgeben, weil seine Angebetete (eine Briefträgerin oder Hausmeisterin für die ich mir einen Morgenmantel angezogen habe) drüben bei uns ist und mit ihm Kaffee trinken will und ich hole ihn heimlich. Zack sind meine Eltern auch bei uns drüben. 20 cm oberhalb meines Knies, diesen Abschnitt meiner Beine mag ich. Zungenkuss ist noch total krampfig und fühlt sich nach verschlucken und würgen an. Trotzdem kenne ich ihn lange und seine Familie und das schafft Vertrauen. Das andere wird sich schon geben und ich muss jetzt mehr backen.
Susann hat geschrieben und ist Weihnachten in Hannover und hat eine Wohnung am Rathaus angemietet und will ihre Oma bekochen. Es ist nass. Suki kennt den Weg zur Briefkastenleerung.
Ich schreibe Alex, dass sie Wichteln falsch verstanden hat, da soll man nichts Neues kaufen, sondern irgendwas, was man hat, lustig einpacken. Das sei Schrottwichteln. Von mir aus gibt es nur Schrottwichteln. Das andere ist sinnlos. Stephan sagt in seiner Muckibude kann man auch Wichteln und da steht dran: kein Schrottwichteln. So hätte ich die auch eingeschätzt.
Die Spielsüchtige, die ich gestern weggeschickt habe. Wo habe ich sie auf dem Fahrrad gesehen? Jam, gestern nach dem Termin auf dem Weg nach Hause noch 3 x und auch sonst sehe ich sie am Schwarzen Bären mit dem Fahrrad zur Suchtquelle fahren. Nebenkostenab- und Arztrechnungen werden genausten unter die Lupe genommen, aber das man mit Spielen kein Geld gewinnen kann und nicht aus 10 20 machen, sondern mit Arbeit, Verbrechen oder Manipulation weiß doch auch jedes Kind. Erzähle die geile Geschichte von meinem schlauen Schwiegervater, der sich die 4 Euro auszahlen lässt, die er gewonnen hat, weil er weiß das war ein Zufall, wie von Vogelkot auf den Kopf getroffen zu werden und die sind sonst wieder weg. Sie ist misstrauisch, Familie soll es nicht wissen, weil die sich sonst Sorgen machen. Vielleicht ja auch zu Recht und die haben sogar ein Anrecht darauf so was zu wissen, wegen familiärer Disposition und Prägung und wer sonst, wenn nicht sie und was soll die Lügerei, was hat es einen Sinn sich was vorzumachen? Wer hat was davon und was soll das Affentheater frage ich sie? Das Amtsgericht will ihre Kontonummer? Alles macht sie misstrauisch. Arme Sau. Nebenjob würde helfen sie abzulenken, aber ehrenamtlich will sie nicht? Warum nicht? Damit man die Automaten besser füttern kann? Geht es ihr um Ablenkung und darum sich einbringen und Kontakt zu Menschen zu haben und eine Aufgabe und seine Fähigkeiten einzubringen oder um was geht es? Sie hat doch ein gutes Auskommen als 77jährige Pensionärin. In den USA machen das alle ehemaligen Lehrer, Ameisenhügel im Naturkundemuseum erklären statt zuhause vor der Glotze zu hängen.
Susann und Alain kommen am 21.12. Käse-Lauch-Suppe zuhause. Wir haben die Wallnüsse vergessen (war mir gestern auch aufgefallen) und Stephan soll Samstag in die Stadt fahren, wenn meine Schwiegermutter mit den Landfrauen ins Neue Theater geht wegen Übergabe. Doch nicht für die alten Nüsse. So viel Kuchen backe ich gar nicht. Dann lieber Montag von 19 bis 21 Uhr Skat spielen in der Horrorreha. Bloß keine neuen Fälle. Forderungseinzug für einen Lindener Unternehmer, bitte den Kollegen aus der ehemaligen Taxizentrale fragen. Ich mache nicht mehr alles gegen Geld, sondern habe meine Dienstleistungen spezialisiert und die Prostitutionsleistungen, die mir keinen Spaß machen habe ich rigoros gestrichen.
Nachmittags ist es mit der Ruhe vorbei, weil zu später Stunde die Kollegin mit ihrem nervigen Hund noch mal ins Büro kommt. Der Hund ist ein nervliches Wrack, der heult wenn sie kurz weggeht, der ist einfach der Gegenteil von balanced, unsicher, unfreundlich nicht auf Menschen sozialisiert und das trotz Stammbaum und Welpenkauf. Wie hat sie das nur geschafft.
Yoga fällt Samstag wieder aus. Das ist scheiße.
Jante, Suki mit Leuchthalsband wie Joda. Ich lasse meine Stofftasche von Lena da für Carine aus dem Jellyfish. Der andere Typ auf meinem Hütchen ist nicht Herrn Tuffentsammer sondern irgendein Schauspieler. Es gibt keine Köche neben ihm. Mona und Tony fahren in den Betriebsferien nach Kopenhagen und waren gerade in Berlin. Nobelhart Schmutzig fand Tony scheiße, Horvath hat er groß gelobt, würde uns gefallen. Schlage Wein am Stein (oder wie der Laden in Würzburg heißt) und Essigbrätlein vor für nächstes Jahr. Mit dem Sommelier kann Mona Sommeliernachwuchs machen, aber nur mit Samenspende, ist ihr sonst vermutlich zu alt. Meine geöffnete Dienstpost habe ich mit abgegeben in der Postfiliale, Nebenkostenabrechnungen, Kontoauszüge. Ärgerlich, aber was soll ich jetzt in Panik verfallen. Alles kann man wieder beschaffen und bei der Post ist es besser aufgehoben als in der Kneipe. Haben die hier neues Geschirr?
Silvester vielleicht in Hamburg feiern. Wir waren jahrelang in Hannover und es liegt so günstig und man kann die Freunde und das Patenkind besuchen. Schaue das BVG-Video, was Georg und Heike mir geschickt haben. „Mann mit Bauch, ist mir egal, Musik laut, ist mir egal“… „Zwiebeln schneiden, ist mir egal, Käse reiben, ist mir egal“….. „So schmeckt Schal (man sieht eine Baby auf einem herumnuckeln), das ist Karl“. „All diese Sachen, könnt ihr machen, ist mir egal“. Sehr gut. Erstaunlich, dass so was echte Werbung der Verkehrsbetriebe ist und seht fortschrittlich und sympathisch.
12.12. Nachts wird man wach von Sukis Kratzgeräuschen. Das Steppbett was ich hinlege um ihn zu verhätscheln passt ihm nicht, zu glatt, fällt auseinander, was auch immer und er baut es um, so gut das ohne Hände eben geht. Stephan ist auch davon wach geworden, wie wir morgens feststellen und als erste Amtshandlung nehme ich es ihm weg (auch weil er es nicht kaputt machen soll) und mache das normale Häkelkörbchen hin, lege die Morgenmantel rein. Aus die Maus und er scheint damit auch zufriedener. Traum: Missbrauch, sie halten sich männliche jugendliche Sexsklaven festgekettet und haben Schwangerschaftsstreifen auf den Po-Backen. Wir müssen jetzt gehen und es darf nicht mehr gefilmt werden. Ich sei eine unausgesprochene Botschafterin für Schwulenrechte. Ja, das bin ich wohl, bestätige ich. Der Zwergwüchsige mit Bart und Frauenperücke, der nur ca. 40 cm groß ist. Die Mutter ist schwer krank und vertraut mir ihre Geschichte an, scheißt mich dann zusammen, dass ich ihren Sohn in Ruhe lassen soll und woher ich den kenne. Halt, weil er auch im Haus lebt, die Tür ist immer verschlossen und man sieht die Familie eigentlich nie. Hatte mir auch seine Geschichte erzählt und seinen Leidensweg, aber das lasse ich nicht durchblicken. Dann hat sie sich wohl umgebracht. Die hatten Krematorium im Garten aus Ton und eingemauert in den Rasen, mit dem die Sauna geheizt haben und das ist ganz warm (wie sonst die Hundekacke, die man aufsammelt und weiß, dass es das richtige Stück war oder testet, ob Suki heimlich auf dem Sofa gelegen hat).
Zur Post, dann die Nummer auf der Karte aus dem Büro anrufen. Das Putzteam ist gerade fertig mit meinem Zimmer. Neben den Kontoauszügen und meiner Vodafone-Rechnung war auch Streichholzwerbung für Anwälte, die ich für Kalender ausgeschnitten hatte, mit dabei. Ich werde warten müssen, ob die geöffnete Post den Weg zu mir zurück findet, dann ohne die ausgeschnittene Werbung. Crepe auf dem Markt und Kürbisravioli aus Lüneburg.
Suki macht die Tür zum Schlafzimmer zwei Mal auf und zieht sich zurück. Aber nur wenige Minuten. Sieht jedenfalls aus wie bei einer Katze. Ich ziehe mich auch zurück, mir geht es nicht gut. Stephan übernimmt die Gassirunde.
Carsten und Wolfgang wissen, der Typ auf meinem Hütchen spielt heute mit. Wie passend. Habe neue Streichholzschachteln mit Paulinchenmotiv geholt, wie passend. Alle Kollegen der Darsteller, die nicht selber Vorstellung haben, sind gekommen, Hinter uns mit zwei erwachsenen oder fast erwachsenen Kindern.
Hitler hat in der Büttnerstraße von Wien gelebt vor dem ersten Weltkrieg. Ja, klar. Die Diskussionen der Männer dort. Schlomo kümmert sich um ihn wie eine Mutter. Rasiert ihm die Beine und stutzt den Riesenschnurrbart aus brauner Schuhwichse mit Spucke und Taschentuch auf die kleine, markante Größe. Hitler hat aus Versehen braun genommen und das bei schwarzen Schuhen und schmiert damit das Laken voll wie der reinste Durchfall und es spritzt. Da schwarz dunkler ist, kann man das einfach rüber machen und es glänzt richtig gut, weiß Mutti. Hitler beneidet den Juden, weil er heulen kann, was ihn gleichzeitig auch anwidert. Wie hat es das geschafft sich das anzugewöhnen und er scheint eine richtige Übung darin zu haben. Als Hitler an was Trauriges denken soll wie seine Mutter im Sarg, muss er lachen, weil er sie sich im Dirndl vorstellt. Schlomo bekommt Mädchenbesuch von dem Typen dessen Konterfei ich auf meinem Hütchen habe, den ich aber nicht wiederkenne. Das ist Auszeichnung, weil er ist sehr wandlungsfähig und hat nicht immer dieselbe Maske auf der Daniel Nerlich, als Mädchen und Vollwaise. Ist in der Dusche ausgerutscht und das Jungfernhäutchen ist dabei kaputt gegangen, aber es will noch vier Jahre warten und dann mit Schlomo aufs Land ziehen zu den Tieren und eine Familie gründen und so lange will sie ihm die Zehennägel schneiden (die werden lackiert, sehr schöne Szene). Hitler hingegen hat Angst vor dem Weiblichen, dem Dunklen bei dem Frauen zwischen den Beinen und dem Geschlechtsverkehr, so was Zwischenmenschliches sieht er auf den Straßen Wiens und in den Kneipen und kann damit nichts anfangen. Es macht ihm Angst. Schlomo verkauft Bibeln und hat jede Menge Lebensweisheiten auf Lager, nur als Schriftsteller hat er eine Ladehemmung, als sein Buch „Der Kampf“ beschlagnahmt werden soll, weil es kompromittierende Geschichten vom jungen Hitler enthalten könnte (er litt unter Verstopfung und in so einem Männerwohnheim bleibt so was den Mitbewohnern nicht verborgen), steht nur ein Satz drin, weil sonst alles in seinem Kopf ist. Da kommen Frau Freys Rezepte zum Einsatz, wie man Hühner von innen nach außen dreht. Die Bühne, die Elemente vom Männerwohnheim werden umfunktioniert in die Showbühne, auf der Hitler im Glitzerkostüm „your own personal Jesus“ singend die Treppe herunter steigt. Die Tod, eine Frau, auch gespielt von Nerlich, auf hohen Absätzen mit riesiger Glitzerhandtasche und Coffee to go Becher in der Hand und viel Pelztiere um den Hals, trägt einen hohen Hut, wie ich, die früher bessere Würgeengel und Helfer hatte wie diverse Seuchen und Hitler holen will , als Leiche ist er höchstens Mittelmaß, aber als Helfer kann er gute Dienste leisten. Schwebt die Stange neben der Treppe nach oben, cooler Effekt. Der Vampirwitz. Das Mädchen streckt das silberne Kruzifix in die Höhe und er sagt, das würde nichts nützen, er sei ein jüdischer Vampir. Das beste Stück bisher am Theater Hannover, absolut sehenswert. Topunterhaltung, bis zur Pause sind es 1,5 Stunden, die sich anfühlen wie eine halbe. Innerlich mache ich standing ovations. Wenn man aufsteht, wie der eine Mann bei uns in der Reihe freut sich Frau Arnold und strahlt einen an, aber dazu bin ich zu schüchtern.
Die Vernissage an der Walderseestraße. Marmortreppenhaus, die ehemalige Kanzlei hat 15 Zimmer. Flügeltüren und schönes altes Glas (Einsätze in die Tür mit Muster), die Kabel in Schächten an der Wand, weil die Technik auch Einzug gehalten hat. Frau Desigual ist da und ich könnte auf dem Absatz kehrt machen. Auch die schwache unsympathische Stimme, alles regt mich auf, ich will weg. Desigual, die Marke als Galionsfigur des schlechten Geschmacks. Das meint nicht nur Guido. Ich frage mich manchmal, wer von beiden krank ist und will definitiv die Lamentiergeschichten nicht mehr hören. Werde es nächstes Mal abbrechen.
Jetzt bin ich schon nass und kann noch durch den Park fahren. An der Kreuzung tritt Suki auf die Straße und ein junger sympathischer Mann mit Migrationshintergrund greift beherzt ein mit den Worten: „bleibt hier Kleiner“. Das gefällt mir, auch wenn unnötig, weil wir das im Griff haben, er nur einen Schritt auf die Straßen gemacht hat und gleich umkehrt auf Zuruf mit seinem grünen Blickalarm, aber es war die spontane Reaktion, die mir imponiert hat, das Handeln ohne nachzudenken. Angeblich haben wir eine große Hürde Fremden zu helfen. Im Park überlege ich Frau Arnold einen Fanbrief schreiben und vorschlagen sie zu adoptieren, wir haben das Hilter „H“ noch im Nachnamen wie Stephan zu Recht meint, sonst ändert sich nichts. Würde Suki gerne mal nach Wien mitnehmen.
13.12. Wechsel ins Gästebett ist wie ein ausgedehnter Klogang, nur kann ich bei der Rückkehr nicht mehr einschlafen.
Frühstück. Stephan holt Brötchen, der Hund war voll, richtig voll. Telefonat mit Claudia, Weinprobe, die krank macht, kenne ich. Hilda passt das Stirnband. Das DDR-Kinderfrisierset hätte ich der Mutter schon mal geschenkt. Das weiß ich gar nicht mehr. Silvester in Romeo und Julia, gute Idee. Schlafen geht nicht bei ihr. Verstehe ich, dass man zum Jahreswechsel nicht im Flur auf dem Boden schlafen will, in der eigenen Wohnung. Flohmarkt,
dann über den Lindener Berg zurück. Weihnachtsdorf am Turm, dann haben wir das auch mal gesehen, Schokobanane, Kreipe macht Baumkuchen. Das ist was für Claudia und Elena. Stimmungsvoll durch die Schrebergärten in der unvorteilhaften Jahreszeit zurück in die Bastelstube, in den gepflegteren Bereichen mit der Symmetrie und den kleinen Zäunen sieht der Rasen aus wie ein Teppich. Der kleine See war mir vorher noch nie aufgefallen.
Steffi kommt wieder mit Jeansstiefelletten und Jeansarmreifen. Ich werde das ehrlich auflösen müssen. Pizza bestellt, Turkey mit Marmelade, zu süß für meinen Geschmack, aber gute Idee. Zum Eis gibt es Apfelkompott von mir. Klingel geht nicht, beide Male. Ja Suki hat viel unternommen und war viel mit dabei: fünfzigster Geburtstag, Bad Nenndorf, Jante. Gerne hätten wir ihn Samstag auf ins Theater mitgenommen. Er hätte so gut zu dem alten Jack Russell der Mitarbeiterin gepasst, aber das ist eh Ballhof und nicht das große Haus. Der Hund ist ein toller Begleithund und mit dem Rudel unterwegs. Fünftes Dreiecktuch angefangen und schon 1/3. Wird die Decke wohl größer. So groß, dass ich das ganze Haus darunter verstecken kann. Das wäre mal was. „Olive Kittridge“ geschaut. Das wusste Claudia gut einzuschätzen, gefällt mir. Die ganze Optik, der Kleinstadt in den 70ern oder welche Zeit soll das sein, schwer zu sagen und die knallharten Szenen. Francis Mc Dermon oder wie die heißt, große Klasse. Dazu der Typ aus Six feet under, der Pillen abzählt in der Drogerie und in der Kleinstadt der Frau erklärt, dass das Ärztehoppen nichts bringt und er ihr nicht das Doppelte an Valium geben darf. Sie soll hellere Glühbirnen besorgen im Winter mit mehr Watt. Seine Mitarbeiterin stirbt und der Sohn, dem er beim Essen sagt, er sei was Trauriges passiert, fragt wer das sei. Darauf der Vater: meine Mitarbeiterin seit zwanzig Jahren. Ja, die blöde Kuh. Olive schlägt ihrem Mann vor, jetzt mal eine junge Gutaussehende einzustellen, die ihn für Gott hält. Die neue, junge dünne Mitarbeiterin mit Brille ist spitze, das junge Glück wird zerstört, weil ihr Freund beim Jagdunfall erschossen wird. Am besten natürlich die knallharte Ehefrau, die die Valentinskarte ihres Mannes am selben Tag in den Müll wirft und als er sie im Müll sieht: „I read it“ sagt und im Garten wütet und passender Weise Lehrerin ist. 25 Jahre später ist sie im Wald mit Radio und Picknickdecke und Waffe und hört die Musik, die sie beim Mann immer doof fand und ausgemacht hat und schaut durch die Baumkronen in den Himmel. Dann fängt die Serie mit der Rückblende an. Sehr gut gemacht. Fesselnd, schaue trotzdem nur die erste Folge. Sind nur vier. Als ich mich endlich von der Häkelarbeit los reißen kann tränt und vor allem juckt das Auge wie verrückt, als wäre ein großes Stück hartes, zusammen geknülltes Papier darin.