Archiv für den Monat: Dezember 2015

Wichtelzeit im Plüschkino

07.12. Schlafe so was von beschissen ein, nämlich gar nicht und muss dann Gästebett von den Holzbügeln und Mänteln frei machen. Traum: Nähere mich mit einer ehemaligen Freundin an. Ich mache den ersten Schritt. Ihr Mann, der mit meinem Vater mal einen Konflikt hatte, hilft mir dabei. Ich weiß gar nicht, was der Grund für die Entzweiung war, es war Ibsen-mäßig: solange Du an mich geglaubt hast, habe ich an Dich geglaubt. Der Mann vor ihr steht auf mit mir zusammen, sie schläft weiter und wir wollen sie nicht stören. Sie schenkt mir was Selbstgemachtes und ich will ein Gegenschenk, eine Rutsche mit beheizbarer Rutschfläche. Wusste gar nicht, dass es so was gibt. Ein Mann kommt bald nach der Bestellung (wohl durch ihren Freund) zum Ortstermin. Wir zeigen ihm den Garten und hinter dem Pool soll die aufgebaut werden. Wie warm wird die Rutschfläche (teste es an einem Probestück) und was wird mich das kosten? Wache auf.

Habe das Gefühl, dass ich eine herrliche Hochzeitswoche zuhause hatte. Ein bisschen wegfahren und dann Nachklang. Die frühe Unterschrift, die Betreute, die mir so nicht geöffnet hätte, aber ich bin ins Haus gekommen. Dann Zahnarzt, fahre immer in die falsche Richtung. Silvester im Treibhaus, sollen wir das mit Tyark machen? Auf die guten, alten Zeiten, wo ich doch gerade in der Großen Pfahlstraße war? Der Zahnarztmann hat echt einen wahnsinnig laschen Händedruck und macht Zahnstein vorne weg an meinen Mäusezähnchen und das Stofflätzchen ab mit den Worten, das sei nicht so stylisch. Ein Blick in den Spiegel und ich muss ihm widersprechen. Ich finde das sehr stylisch zu meinem Outfit, kontrastiert so schön. Zufällig stolpere ich über ein Geschenk für Steffi, meine Schwester, in einem Sanitätshaus am Lister Platz. Halte vor der Tür, lasse das Rad unabgesperrt und mache die Sache klar. Sie ist die einzige, die noch Sachen gebrauchen kann und nicht so im Überfluss lebt wir die restliche Familie. Wir brauchen nichts. Ein edler Pyjama aus Skandinavien mit Muster auch innen, sieht sehr schön aus und wird ihr stehen, die Schaufensterpuppe muss dafür ausgezogen werden. Krasse Plastikkuschelsocken gibt es geschenkt dazu. Nehme Modell Gingerbreadman. Die hässlichen Haflingerschuhe gehen zur Schwiegermutter überlege ich. In der vergessenen Postfiliale 4 Karten mit passenden Sprüche und toller Typographie.“ Wer Männer versteht, kann auch durch null teilen“ oder so ähnlich (hoffe, so als Mathe-Typ findet man das lustig) und: „Ich esse Schokoafe nur an Tagen mit „G“ und mittwochs“ für Alex. Das passt perfekt. Eine japanisch ausschauende Frau bedient. Sie hat schöne Marken für 2,15. Was ist das für eine Einheit, will ich wissen. Die Kindermotive sind für Einschreiben. Ach so. Für Katharina kaufe ich gute Wollstrumpfhosen, eine schwarz und eine weinrot und Sekt, wenn wir hingehen zum Chilieintopf, d.h. dann nur um die Essener zu treffen.

Gute Laune überkommt mich wie sonst die schlechte. Strahle die Menschen an.

Hänsel und Gretel. Die Kinderschlange vor der Oper. Meine Arztpraxis sollte eine Serie machen: Herrn Professor, ich brauche eine Unterschrift, Schwester Andrea, Herr Müller, sie scherzen. Wie Lindenstraße und Schwarzwaldklinik gibt es nicht mehr. Müssen aber ein paar Affären einbauen nur für die Serie. Wir lachen. Es macht Spaß auch mit diesen vertrauten Menschen älter zu werden, Ja, mein Auge. Der Herr Professor kennt sich das auch nicht so aus und schreibt mir Tropfen auf oder doch besser eine Salbe auf, wie hieß die noch mal. Hauptsache das ist keine Vagina-Creme, die ich mir dann ins Auge schmiere. Blättere im Wirtschaftsmagazin. Die Syrer hatten Firmen in Homs, Photovoltaik haben die gemacht und 5 Autos hatten sie und ein Haus am Meer. Hippster in der Apotheke, mehr junge Männer mit Bart. Der ganz junge muss der älteren Türkin was unterzeichnen, scheint eine andere Ausbildung und damit andere Befugnisse haben. Sie muss sich Unterschrift von dem Kollegen holen. Es geht um eine andere Packungsgröße oder so. Der scheibt nur F. Unser Hochzeitstag hängt immer mit dem Welt-Aids Tag zusammen und da hat sich in 21 Jahren viel verändert in der Aids-Werbung. Während es früher hieß: Das ist Thomas mit Claudia, das ist Thomas mit Andrea, das ist Thomas mit Julia und das ist Thomas mit Aids und man sah den jungen Mann auf dem Totenbett heißt es heute: Und was macht ihr wenn euer Stürmer HIV-positiv ist? Hoffentlich viele Tore.

Kollegin hat Nikolaus gemacht. Ich will wichteln für alle, sind nur 6 und ich kann nichts gebrauch, aber alle versorgen.

Kann nicht nach Österreich überweisen (die Tickets an Gela erstatten) muss dafür zur Sparkasse. Stehe ich unter Betreuung? Jasmin kommt als Überraschungsgast zum Fünfzigsten der Freundin.

Liebe das neue Kino, will heute gleich noch mal rein. Der Edelpfefferminztee und Strawberry Cheesecake-Eis mit dem echten Löffel. Mittags tauschen wir Unterlagen. Die Suppen in der Kaffeepause sind nicht mehr so lecker, die hatten Inhaberwechsel. Ein Mann um die fünfzig, der nicht danach ausschaut, will wissen, ob die Suppen vegan sind. Dieser Trend nervt. Hätten mal Sahne rausgemacht, wäre besser gewesen. Die können doch nicht bis Weihnachten durch dieses Radioweihnachtssonggedudel hören. Da wird man wahnsinnig. Habe Auszeichnung für meinen Mann, Dokumentenmanager. Die Rechnungslegungen kommen immer alle ohne Beanstandungen wieder zurück. Er hat es schon richtig drauf und ich habe auch ein gewisses Standing und das macht die Arbeit so viel leichter. 2 Anrufe und ich habe nächsten Mittwoch Termin zur Hilfeplanung gemacht, weil das Stundenkontingent von Herrn Auge ausgelaufen ist. Nach Trier ist er nicht gefahren. Herr Ihme steht vor der Tür als ich mein Fahrrad anschließe. Ich habe keine Zeit verkünde ich ihm. Ich will versuchen, den Gebrauchttypen anzuschreiben, dass er die 250,- € für den Schrottrechner zurück bekommt. Ach so, den hat er schon weiterverkauft. Was sollte er machen, er brauchte das Geld.

P-Monster kommt und hat seine neuen Zähne drin. Frau Spielsüchtig kommt Donnerstag früher, dass wir zum Geburtstag meiner Schwiegermutter in die Reha zu Dieter fahren können. Der Bus geht bei uns vor der Haustür los. Frau Uganda hat 6-Wochen.Beschluss, der mündlich verkündet wurde. Das Wohnheim will sie nicht zurück nehmen. Die sind da für psychisch kranke Frauen, wenn das der Kündigungsgrund sein soll wäre das dämlich. Wenn sie zurück will stelle ich mich auf die Hinterbeine.

Daniel Brühl-Schauspieler an der Haltestelle. In zivil sind sie so was von unscheinbar. Gabi, will ich das Deutschlandpuzzle andrehen, quasi Auffangstation für Puzzle, die keiner haben will. Weihnachtsbühne auf dem Lindener Markt.

Thema beim Yoga: Demut. Das kenne ich, aber da geht mal nicht dieses mit: sich bei sich selber bedanken, das man da war, sich vor sich selber verneigen, das ist Selbstfixiertheit, Selbstverliebheit, Narzissmus (?) und keine Demut, aber wir üben noch und ich auf einem Bein stehen, weil das kann ich null.

Die Vorschauen sind alle schlimm, auch Star Wars, der beim Kinostart in allen Kinos läuft, wie deprimierend. Ich nehme Cola Light und Popcorn. Die frühere Dolby-Surround Werbung war besser. War sie Vorlage für die Minions? Da waren doch welche, obwohl es sie bei Pixar noch nicht gab. Ich glaube, die Idee dafür haben sie hier her. Wie sehen nicht die Silver Linings-Fortsetzung Joy, sondern einen Film über Sherlock Holmes als alter Mann. Kino wie Tretmine, für OmU oder (was besser war, weil man mehr den Film gucken tut und nicht in Verlegenheit gerät zu lesen) OoU gehe ich doch nicht in jeden x-beliebigen BBC 1 Fernsehfilm. Er hat Bienen und eine Freundschaft zu dem verwaisten Sohn der Haushälterin. Rosamunde Pilcher artige Bilder. Mr. Holmes war ein Unschuldslamm. Hat in einem letzten Fall bei einer Frau, die er nicht kannte und der er sagte, ihr Mann liebt sie und sie soll zu ihm gehen angeblich nicht richtig reagiert und ihren Selbstmord damit mit verschuldet und dann Schuldgefühle und aufgehört zu arbeiten?? Ich muss an die Vorschau mit Jonny Depp als glatzköpfigen Mafia-Boss denken, der dem Sechsjährigen beim Essen erklärt, es kommt nicht so sehr darauf an, was Du tust, sondern wann und wo Du es tust, weil wenn es keiner sieht, ist es nicht passiert und man sieht dazwischen Bilder von Folter und Hinrichtungen von Rivalen oder Menschen, die Geld schulden vermutlich. Das sind welche, die Leichen im Keller haben. Großaufgebot Feuerwehr vor Ihmeplatz 1. Ist einer gesprungen? War es Herr Ihme und sie wischen den Fleck gerade weg? Ich bin ja immer knallhart zu denen. Schlimmer als Mr. Holmes, das Weichei. Treffen Herrchen beim Gassi gehen. Jeanie ist sehr auf ihn fixiert, wartet brav, aber aufgeregt, der Fellbus. Für einen Wein in der Haasemannstraße ist es zu spät. Barbara hat auch haufenweise Wollberge und strickt irgendwas was keiner braucht, hey, wie ich. Die Männer sollen eine Selbsthilfegruppe gründen.

Wenn ich vor Stephan ins Bett gehe, kann ich einschlafen. Das scheint die Krux zu sein, dass ich jahrelang darauf konditioniert wurde.

08.12. Traum: Hunde von Schwulen kläffen im Berliner Café und springen auf den Kaminsims und Stephan greift ein und maßregelt sie durch böse fixieren, knurren und „touch“. Das missfällt den Besitzern. Wir kommen durch einen Nebeneingang in die Kneipe und haben Schlüssel für eine Gästewohnung. Ich sage den Männern, vielleicht sieht man sich noch, weil wir zu Besuch sein werden und ergänze dann: o.k. vielleicht auch nicht, ist ja Berlin. Dann auf der grünen Wiese, durch Zaun abgeteilte Fläche, wie für Kaninchen. Sind Katzen, die übereinander liegen auf einem Haufen. Die Katzenbabies sind orange getigert und unten liegen welche, die Schachbrettmuster im Fell haben mit rosa und braun. Das sieht toll aus. Streichelwiese für Kinder. Stephan setzt sich dazu und holt eine raus und sagt, er dürfe das. Die haut dann ab und ich springe hinterher um sie einzufangen. Sie kommt dann in ein Einzelzelt, was vollkommen abgedunkelt ist mit Reißverschluss, wie Abdeckung einer Nähmaschine. Da tut die eine Betreuerin rein die sagt, sie müsse sich jetzt erholen.

Gestern kam die Faschingseinladung von Sunl. Sieht aus wie Lexikon. Coole Wiki-Verarsche. Rabe passt besser zu meiner Figur als Räuber, lange Stelzen, muss mich nur noch schwarz machen.

Ausländerstelle wegen Herrn Depri. Kann das Vierjährige Kind überhaupt bei ihm leben? Muss mit ihm in einem Haushalt und kann er sich ausreichend kümmern? Ja, das ist in der Tat die Frage. Erwerbsobliegenheit m.E. nicht, weil er krank ist und berentet.

Meine Tante endlich in der Reha erreicht. Die Füllhornkette hat schon so viele Komplimente geerntet, das könne ich mir nicht vorstellen. Sie will mit das zierliche Barocksofa der Tanten schenken, weil eine Pflegeperson in ihre Praxis einziehen soll, was ich super finde. Ich will es haben. Wie bringe ich es meinem Mann bei? Sie sagt für die Kanzlei, weil in unserer Wohnung würde der Renaissanceschrank ausschauen wie ein Kinderschrank, da müsste man es mit der Lupe suchen. Weil es klein ist fürs Altersheim, aber dafür will sie es nicht horten und will eine Pflegekraft in die Praxis einziehen lassen und das Wertvollste vorher raus machen. Wie bekommt man es von Stuttgart nach Hannover? Spedition? Sie soll es sich noch mal überlegen und ich muss auch verhandeln. Oma hat die 48 Quadrate auf dem Boden ausgelegt und mit Zahlen und Stecknadeln nummeriert bevor sie zusammengehäkelt wurden. Genau meine Technik, aber bei den Kalendern mit Jan-Dez-Zetteln.

Mit Absatz kann ich übrigens super auf einem Bein balancieren. Ich muss meine Füße durch die Schuhe kaputt gemacht haben, so dass sie nur noch mit Absatz gut stehen können und flach und Barfuß nicht mehr bzw. schon per se Irritation, schon ohne besondere Kunststücke.

Herr Ihme will 4,- € ausgezahlt bekommen, die soll ich mir vom Konto überweisen. Das wird spannend, ob er es schafft um 15 Uhr noch mal vorbei zu kommen. Wahrscheinlichkeit weniger als 1 %. Kühlschrankpolizei war da, weil der Senf abgelaufen ist. Kein Problem, nehme ich mit.

Brief an Elena mit der echten Taufkerze, wie Stephan meint, dem Plastikteelicht aus Lüneburg , vielleicht wird sie dann evangelisch. Claudia bekommt eine Karte zum 1-jährigen Omadasein. Stephan hat sich um den Abfluss im Bad gekümmert, der Körperverletzung mit Gestank verursacht. Ich bin ihm dankbar. Hat sogar neue Teile für den Abfluß gekauft. Wir hatten so neumodisch Designerschickimicki und nicht so typisch mit S-Form. Vielleicht war es auch das? Ich bin jedenfalls froh, weil das Problem haben wir seit Jahren und ich leide darunter.

Schickt mir Foto von der Teenagersause, die mal über uns gestiegen ist als sturmfreie Bude war. Der Inhalt des Jugendtraums, mit allem möglichen Flüssigkeiten versetzt, wurde über unserem Wintergarten entleert. Hhhhmmm, lecker war das. Die Freunde waren in den digitalen Medien jedenfalls begeistert von den Aussichten.

Lennarts Bild vom Pool oben 22.05.12

Mache keine Chili rein und die Pasta schmeckt echt mal gut und besser als im Marktcafé mit Knoblauch, Pilzen, Butter, Radicchio und etwas Sahnequark. Das Sofa kann in die Küche, war sogar Stephans Vorschlag. Das war immer mein Traum, bin auch bereit anderen Scheiß wegzuschmeißen. Zum Beweis gehe ich endlich in den Keller Blumentöpfe aussortieren. Sage irgendwas und Stephan, wenn ich weiter so frech bin, muss ich heute wieder ins Kino.

Dem Sohn von Frau Putzfrau wird heute das zweite Bein abgenommen. Die erste OP habe es so gut weggesteckt und was wolle er mit dem zweiten Bein hätte die Krankenschwester angemerkt. Dann hätte er keine Beine mehr hilft mir die Lebensgefährtin beim Rechnen. Mein Herr XXL sitzt ohne Rollstuhl da und ist frustriert. Seine Ex hat seinen Werkzeugkasten für 500,- € verscherbelt. Der war mehr Wert und er hätte ihn gerne seinem Sohn vermacht. Kann ich verstehen.

Es ist soweit. Das Frauenwohnheim will Frau Ruanda nicht wieder, weil die Bewohnerinnen haben Angst vor ihr. Ja, das sehe ich anders und das wurde auch anders gesagt in der Vergangenheit. Sowas merke ich leider sehr gut. Die Sozialarbeiterin der Klinik soll erst mal einen Vorschlag machen.

Herr Yoga bietet die Kronjuwelen im Internet zum Kauf an und will davon die Schulden abzahlen. Gerichtsvollziehertermin soll abgesagt werden. Der Arzt aus den Deichtorhallen.

Herr Ihme kommt. Verrückt wie ich bin (halt passend zu den Betreuten), sage ich ihm Viertelstunde zu früh, aber es war ¾ Stunde zu spät. Macht nichts. Die Sache grenzt an ein Wunder. In seinem Columbine High School bodenlangem schwarzen Kunstledermantel wartet er vor der Tür und holt sich seine 4,-. € und lobt meine kleine Holzschrotflinte aus Castellabate „schönes Gewehr“. Geldeinteilung will er sich überlegen, aber wie viel wäre das denn pro Woche. Er müsste an Timing arbeiten, weil wenn er einmal nicht kommt und kommt dann einfach so reingeschneit und macht das Büro verrückt, habe ich das das letzte Mal gemacht. Dann bin ich raus. Bin nicht sein Lakai. Er versteht mich und strahlt.

Herrn Iran, den scheiße ich zusammen, dass er selber Verantwortung übernehmen muss. Mit der Tochter herkommen und Thermik machen reicht nicht. Er muss zeigen, dass er väterliche Verantwortung übernehmen kann und dazu gehört nach Jahren den Deutschkurs für die Einbürgerung zu klären. Er: ja er geht morgen um 9 Uhr hin. Er soll mich nicht sagen, dass er es macht. Die Worte habe ich oft gehört und sie nutzen nichts. Er soll den Arsch hochkriegen und es einfach tun. Es kann parallel laufen. Im Iran die Sorgerechtsübertragung und einen Antrag beim dortigen Konsulat auf Familienzusammenführung und hier endlich die Einbürgerung. Er hat die Zeit und kann warten und fragen, sich erkundigen (es geht um den Sprachnachweis) und das wollen die auch sehen, dass das Kind wirklich bei ihm leben kann. Das er was tut außer die Betreuerin Anträge stellen zu lassen. Das reicht nicht. Es können nicht andere für ihn tun. Ich kann nur unterstützen, er muss aus dem Quark kommen. Ich glaube die Botschaft ist angekommen.

In diesem Sinne geht es weiter. Die neuen Bundesländer sind gezeichnet an der Tafel. Der Kollege hatte seine Tochter zu Besuch. Sie hat Stuttgart, Konstanz und Hannover gut eingetragen. Ich lästere über seine Kundschaft, die er mal von mir geerbt hat. Der verarmter Dichter-Charme, den man im Studium süß fand Nickelbrille inklusive, blättert ab. Kinder machen, aber nicht unterhalten können und in Selbstmitleid versinken. Sehr unsexy. Ich würde wahnsinnig werden mit normaler Mandantschaft. Ich könnte das nicht mehr. Bei den Betreuten ist alles gut und stimmig und es flutscht, aber normale Mandanten mit ihren Problemen ekeln mich an. Schon der Gedanke daran und ich will nach Hause fahren und nicht mehr zur Arbeit geben.

Beim Sport taucht eine Bekannte auf. Sie hat den Tipp von einer gemeinsamen Freundin bekommen und „10 Kurse für 25,- € geschossen“ und war schon beim Ballett. Nach langer Zeit mal wieder Hüpfkurs. Das haut rein. Der einen neuen haben die das Portemonnaie geklaut, d.h. als ich Beate in der Umkleide sage, dass ich uns mal zum Ballett anmelden müsste und, dass sie ihres wohl noch hat (um Spaß zu machen), bekennt diese Frau, dass es sie erwischt hat und eine die ich als Versicherungsvertreterin eingeschätzt hätte fragt nach einer Versicherung, die das abdeckt, die aber natürlich kein normaler Mensch hat.

09.12. Traum: Spielbudenplatz in Hamburg soll das sein, lauter kleine Holzhäuser im Kreis gebaut und da läuft Kino, das kannte ich nicht. Second Hand Laden. Höchstens diese Kunstlederhandtasche kaufen mit dem ungewöhnlichen Schnitt. Die politisch Alternativen sind jetzt auf einmal vor unserem Haus und wissen jetzt wo ich wohne.

Lena, die Arbeitskollegin von Claudia geht mit zu den Winzern.

Heike schreibt mir so süß und es geht um eine Lesung, Buchwidmung und ein ganz tolles Überraschungsgeschenk. So was habe ich nicht drauf Geschenk einpacken und Leute überraschen. Das gehört nicht zu meinem Repertoire, umso größer ist die Bewunderung dafür.

Ja, die Springerle-Model dürfen alle nach St. Gallen. Ich habe kein Eifersuchtsproblem damit und genügend Erinnerungen und die Sammlung soll komplett bleiben in dem Originalkarton, wie sie damals in die USA geschickt wurden.

Suki kläfft nicht und entspannt sich immer mehr im Büro. Ich bin so stolz. Mit der ganzen Familie in die Stadt. Die Wolford-Strumpfhose sieht gebraucht aus, weil es die letzte war und der Schaufensterpuppe abgenommen werden musste, quasi getragen, aber es war genau die, die ich vor Augen hatte. Ob das Geburtstagskind das übel nimmt? Da sie markenfixiert ist, ist das schon mal ein Pluspunkt und es passt irgendwie, da sie gerne selber trotz Markenfixiertheit gerne benutzte, alte Sachen verschenkt wie ich aus gutunterrichteten Kreisen weiß. Wir werden sehen.

Mittag Zuhause mit Pasta aus der Pfanne und Mozzarella und frischen Tomaten und Balsamessig, dazu das David Serdaris Hörspiel, eine Lesung mit Fragen an die einheimischen Taxifahrer, wie macht in ihrem Land der Hahn, weil jedes Land ein eigenes Wort dafür hat und in Deutschland macht der Frosch dasselbe Geräusch wie die Ente und er erfährt so viel über die Länder, dass in manchen amerikanischen Bundesstaaten Blinde jagen dürfen, auch ohne sehende Begleitung. Wie finden sie was auch immer sie erschossen haben? Dann über die verschiedenen Weihnachtsbräuche, ausführlicher die Niederlande mit 6-8 schwarzen Männern als Helfer, früher waren sie Sklaven und dann Freunde und dem St. Nikolaus, der einen bestickten Teewärmer als Hut trägt und ausschaut wie ein Papst. Er verprügelt nicht mehr, sondern tut nur so als ob. Eltern, die ihren Kindern sagen, dass sie mal ein paar Sachen vorsorglich packen sollen. Vielleicht kriegen sie Süßigkeiten in den Schuh, vielleicht werden sie aber auch in einen Sack gesteckt und entführt und dann sollen sie auf alles vorbereitet sein. Solche Einschlafgeschichten und der Staat legt noch einen drauf durch legalisierte Drogen und Prostitution. Er ist neidisch auf das kleine Land.

Auf dem Schreibtisch ein Weihnachtspaket. Die Eltern von Herrn Yoga als Absender, wohl eher die Mutter, haben mir einen Fascinator aus Pfauenfedern mit einer dazu passenden Schachtel (beides handgemacht) geschickt und einem rührendem Brief, dass es durch mich ihrem Sohn so viel besser geht. Das Attest des Arztes wegen Gerichtsvollziehertermin wurde gleichzeitig gefaxt.

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Dann Telefonat mit der Ärztin von Frau Srilanka, von der ich nun eine Diensthandynummer habe. Ich erzähle ihr was zu der Vorgeschichte. Die Auflage des Jugendamtes, dass ständig eine Aufpassperson dabei ist und so die Fixierung auf die Eltern und Abhängigkeit von denen. Andererseits ist sie selber sehr kindlich und kann einem Kind nur bedingt gerecht werden. Es geht viel um ihre Wünsche und Rache am Ex und andere naive Vorstellungen davon wie Dinge zu sein haben.

Von Herrn Schwitzehand, der in der Therapie ist meldet sich der Therapeut nicht. Wollte das Ende letzter Woche tun. Ich rufe meinen Betreuten an und sage, er sei am Wochenende wohl zuhause gewesen in Linden, weil er mit Karte auf der Limmerstraße einkaufen war. Er darauf: „beobachten Sie mich oder was?“ Und dann freute er sich über meinen Anruf und dass ich ihn beobachte findet er gut.

Heute ist mein Glückstag. Will nur ein Basteltipp und Heike bietet an Rabenmaske aus Pappmache mit Federn mit Mann und Sohn für mich anzufertigen. Meint sie das ernst? Was kann es Besseres geben? Endlich mal Star (hey ist auch ein Vogel, aber mit „S“) auf der Faschingsfeier in Wien.

Elisabeth stinkt mir mit Schweißgeruch das Zimmer so voll, dass ich es nicht rausgelüftet bekomme. Herr ADHS kommt mit Freundin, die ich im Wartezimmer lasse. Ärgere mich, dass ich ihm seinen Kontostand nicht mitteilen kann.

Schwein vom Hütchen abgebrochen, es ist kalt und ich überlege vor Shanturanga zu gehen, damit ich nicht zu spät auf den Geburtstag komme, dann habe ich meine Ohrringe im Büro vergessen, das ist das Zeichen zum Schwänzen. Am Küchengarten kehre ich um. Will mit Stephan hinfahren. Eile nach Hause, Suki schläft tiefenentspannt unter Stephans Schreibtisch im Korallenkörbchen. Zuhause muss ich mich aufraffen, das es überhaupt so weit kommt. Stephan hat das Kindershampoo aufbrauchen wollen was ich mal gekauft habe wegen der Verpackung und hat sich extra viel raufgemacht, dann ging das Warmwasser nicht und er voller Schaum. Das alles ist meine Schuld. Für den Schwiegermuttergeburtstag Morgen schlage ich auch das frühere Programm vor. Erst um 18, 19 Uhr mit nach Eilvese, das wird mir zu spät und habe nachmittags extra freigeschaufelt. Taxi statt Fahrrad mit einem Typen, der uns als reich bezeichnet, weil wir zum Flughafen fahren obwohl ich sage, dass wir so selten Taxi fahren, dass wir die Nummer nicht mehr wussten und sonst Fahrrad. Kostet nur so viel wie 2 Stadtfahrten. Er war gerade in Teheran. Frage nach Hunden dort und dann wie der Hahn in seinem Land macht (wegen David Sedaris). Auf dem Geburtstag 2 ältere Männer die ausschauen wie Ratiopharm Zwillinge, die Weibergruppe, alt, faltig und dünn, ärgern sich über ihr Alter, mag ich alle nicht. Eine Dunkelhäutige mit kurzem Haar ist nett und kommt aus Hameln. Die ersten 10 Jahre war sie in Berlin und kannte weder Fachwerk noch Fußgängerzonen, jetzt ist sie bekennendes Landei. Die Modedesignerin hat YSL-Anhänger aus dem 3-D Drucker um und redet ganz viel, auch über Hunde und Hundeerziehung und zu dem einen Zwilling passt ein weiblicher Boxer, die sind lustig und schmusig und er ist ein Mann und da passt ein Weibchen immer ganz gut, wie sie meint und sie haben eine italienische Dogge, an der Rasse wurde wenig herausgezüchtet. Sie zeigt Fotos auf dem Handy. Hat was von Rotweiler und ist misstrauisch gegen Fremde. Sie tut nichts, aber stellt die Leute und zeigt Zähne. Na danke. Dafür ist sie 8 Stunden alleine in der Wohnung, wozu hat man einen Laden, wenn man den Hund nicht mitnehmen kann. Sie hat Stammkunden und Neukunden. Damit ist alles umfasst, was es gibt, jeder der das zweite Mal da ist zählt zu den ersten und die das erste Mal da sind, sind eben Neukunden. Das ist wie die Menschheit in Männer und Frauen einteilen, damit hat man alles abgedeckt. Suki ist im Flur angeleint und das ist eine gute Entscheidung. Er dreht nicht die ganze Zeit durch und ist doch dabei. Kann sich auf meinen Mantel ablegen und wenn Leute Lust auf Hund haben, gehen sie hin und streicheln ihn. Dann geht es um Fleisch aus einer Schlachtung. Jeder bekommt 25 kg und es ist nicht abgehangen und muss 3 x so lange gekocht werden und nach dem backen bei 80 ° über Stunden kann man es einfrieren und dann nie wieder sehen ist mein Einwand nachdem ich eine Weile zugehört habe. Dann geht es um Weihnachtsbräuche. Es sei so hektisch und durchgedreht. Weihnachtsmarkt Lister Meile, auch wenn sie gläubig ist, in eine Kirche will sie nicht gehen. Sie ist in Wetzlar aufgewachsen und lästert ganz viel über Hannover, die Menschen so unmodisch und unlustig. Als ich mal vorbeigefahren bin an ihrem Laden hätte eine Frau gesagt: die ist verrückt. Finde ich gar nicht (was sie über Hannover sagt), aber Widerspruch ist so anstrengend. Stephan sagt, das sei nur in der List so. Sie will sich an der FH bewerben, sei aber zu leidenschaftliche und wenn macht sie es nur wegen der jungen Leute. Sie hat keine Profilneurose. Das Gegenteil scheint mir der Fall zu sein, aber gute Nachricht, dann würde sie ja ganz gut dort reinpassen. Die Frau des Kollegen mag ich doch ganz gerne. Ich war kindisch und habe ihm einen beruflichen Fall, bei dem wir auf entgegengesetzten Seiten gestanden haben übel genommen. Langsam legt sich das. Ihr Patenkind ist mit einem Jahr und einem Monat gestorben. Die Gastgeberin hatte eine schwere Kiefer-OP und sieht total verändert aus im Gericht wie nach einer misslungenen Schönheits-OP. Das war wohl sehr schmerzhaft. Sie sagt was von Schmerzthematik und medizinisch notwendig, aber wir sind weder doof noch blind. Es ist ihre Sache und tut einem eher leid. Die Modefrau hat 3 Freunde verloren, die in den Vierzigern waren. Der Freundin aus Essen ist eine berufliche Belastung losgeworden, die sie jahrelang beschädigt hat. Das freut mich. Ich bekomme von ihr eine Schlafbrille mit Etui, die mit einem Gel-Kissen gefüllt ist und ihre Designerjacke aus Hamburg. Hoffentlich trage ich die auch. Es ist ein offener Abend als die Gruppe kleiner wird und alle wünschen der Gastgeberin Glück in einer neuen Beziehung. Sie hat es verdient nach sehr viel Drama. Und mehr reisen und weniger arbeiten. Wenn nicht jetzt, wann dann. Sagt sie selber. Die Frauen empfehlen dem Uni-Prof das Pui als Ersatz für das Chimu. Chimu sind wir früher in teilweise dieser Besetzung zum Cocktail trinken und ohnmächtig werden und auf den Hinterkopf knallen hingegangen. Gemeinsame Rückfahrt mit der Gästin dem Taxi zum Deisterkreisel. Ihre Haustür steht offen und der liebende Ehemann wartet auf sie, die Weihnachtsbeleuchtung über der Tür. Sie hat recht, dass wir beide da mehr Glück gehabt haben. Wir laufen durch den Park. Ich falle zurück und verstecke mich. Sukis genetisches Programm wird aktiviert. Menschen erschrecken sich, wenn der Hase angesprungen kommt. Das war heute Mittag schon so bei einem riesigen Handwerker, der aus einer Einfahrt kam und aufgeschrien hat, so dass ich dachte, der Hund hätte gebellt. Ein schöner Abend. ich scheine uneitel zu sein und finde die Fotos von meinem Matschauge lustig. Es ist eher ein rotes Glanzauge.

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10.12. Wieder schweres Einschlafen, Suki kratzt und soll das Bett auf dem er liegt nicht zerstören. Denke ich habe noch gar nicht geschlafen bis mir der Traum einfällt. Wechsele dann. Morgens Traum: Ich liege im Siloah und soll Krebs haben. Im Hals- und Nasenbereich. Erst will ich es nicht einsehen, aber dann doch die Chemo machen, was bleibt einem übrig. Heilungschance sind 10 %. Wenn ich vom Würfeln ausgehe ist das sehr wenig. Ich will nicht Memmen, sondern versuchen cool zu bleiben und das Schicksal zu akzeptieren. Man sieht beim Durchfahren Magen-OPs, die blutig sind und ein Elefantenbaby liegt gehäutet da mit Rüssel gekappt und Beine abgebrochen wie ein Hähnchenflügel und es lebt noch und versucht zu schreien (was wegen der Deformationen am Rüssel nicht geht, aber er tut es) und aufzustehen auf die abgebrochenen Beine. Den muss doch einer erlösen von seinen Qualen. Die Mitarbeiter sind nett. Die Schwester will sich merken, welchen Tee ich trinke. Weil ich statt Fenchel zur Abwechslung etwas Kamille beimische. Meine Eltern sind zu Besuch und lassen sich die Stromabrechnung vom Krankenhaus zeigen und erklären und fragen statistische Zahlen ab. Das Gebäude ist hässlich und unscheinbar, da bin ich mir mit dem Pfleger einig. Gegenüber vor hügeliger Landschaft sieht ein Gebäude aus wie eine aufgeklappte Zeitung, eine Haz. Das habe ich noch nie gesehen. Es gibt live-Musik im Krankenhaus und die Mitarbeiter schauen auch vorbei. Die Ärzte kenne ich langsam. Der eine flirtet mit einem Kollegen, der als Frau verkleidet ist. Es ist Krankenhaus Disko. Ich frage mich, wann es bei mir los geht, einen Tag habe ich schon versäumt wegen meiner anfänglichen Absage. Ich bekomme dann Infusionen und wie lange wird es dauern. Ich meine in der Nase und im Rachen schon was zu spüren, so dass ich mir einbilde, ich kann so die Diagnose bestätigen und es handelt sich nicht um einen Fehler. Suki ist entspannt beim Chef und noch im Körbchen. Ich habe die Tasche für den Nachmittagsausflug gepackt. Wir haben das ganz richtig gemacht gestern, dass wir nicht extra wegen Hund Rad fahren. Der Hund kommt mit soweit es irgendwie geht und macht unser Programm mit. Das reicht völlig.

Ziehe die neue Jacke von Jasmin an und versuche die Klamotten danach auszurichten. Keine Armreife damit sie besser zur Geltung kommt- ganz verrückt. Suki macht toll mit bei der Modefotografie, wie immer. Ich versuche gleich nach dem 12 Uhr Termin so nach Hause zu kommen, dass wir um 13 Uhr fahren können. Auf dem Kackstreifen hat ein Typ (um die 60) seinen Chihuahua verloren und ist ganz aufgelöst. Schmusebacke steht auf dem Geschirr. Der kommt irgendwann aus dem Gebüsch und leckt sie die Schnauze, hatte nur besseres vor. Suki und ich staunen nur über diese Probleme.

Frau Borderliner hat Fieber und kann die Termine nicht. Sie soll absagen. Ich mache es vorsorglich, weil ich die Wahrscheinlichkeit unter 30 % einschätze, dass sie es tut. Die Arztpraxis hatte sich natürlich bei ihr gemeldet, was sie gestern verneint hat und bedankt sich bei mir.

Herr Ghana hatte die 60 Monate Rentenversicheurngsbeiträge schon im ersten Halbjahr 2014 voll. Habe ich falsch gerechnet, weil die Ausbildung zählte mit. Hätte ich mal früher die Rentenversicherung anschreiben sollen. Habe ich ganz klar versagt.

Der Termin um 12 kommt und nachdem sie umständlich abgelegt hat an der Garderobe sage ich ihr, das geht heute nicht, weil ich gleich los muss. Die Richterin hat 7 Jahre verlängert und ihr mehrfach gesagt, sie können sich über mich beschweren, aber davon sei ja nicht die Rede. Jetzt könne sie sich ja beschweren, weil ich sie rausschmeißen würde gebe ich ihr als Tipp mit. Ich bin so aufgeregt, dass der Hund wild und ohne Anlass auf der Straße kläfft (Stephan hört ihn schon von oben). Schöner Beweis wie sich das überträgt.

Wir hätten Blumen zum Geburtstag mitbringen sollen statt Bettschuhe und alte Übertöpfe und alles ohne Geschenkpapier. Das ist sehr nüchtern, aber wir sind immerhin da und ich habe mir einen halben Tag frei genommen, hoffe das zählt auch. Die Friseurin aus dem Ort kommt vorbei und sieht unverändert aus mit ihrer Zahnlücke, jung und gut gelaunt. Sie hat Ikea-Elch- Einrichtungskram und isst eine Tasse Käsesuppe mit. Marlis hat auf der Hochzeit von Lea und Christoph (ich brachte das Thema auf) mehr geheult als bei jeder Beerdigung, weil ihre Schwester gerade gestorben war und der Bräutigam stolz war wie ein Pfau und so glücklich gewirkt habe. Bad Nenndorf ist Hölle. Nehme Einmachgummis mit (ja, meine Schwiegermutter hat einen ganzen Sack voll), damit die dünne Wolle sich nicht immer verfriemelt in der Tasche und ich dann das Entwirrspiel spielen darf statt zu häkeln. Im Auto hat die Sonne geblendet und meine Schwiegermutter hat vergessen die Sonnenbrille zurück zu tauschen und schaut aus wie Mafia (herrliches Familienfoto, darf ich nicht veröffentlichen). Hemiparese im Alltag, welche Hilfsmittel sind sinnvoll. Alle laufen mit den Rehabeuteln um den Hals gemacht durch die Gegend (was total bescheuert ausschaut). Der Gang hat Gefälle, über die Fliesen wird ein Wagen geschoben und das ist ohrenbetäubend. Der Heidelbeerkuchen schmeckt künstlich und schlimm. Ein Stück bleibt übrig und es will auch echt keiner essen. Ich hatte schon schlauerweise lieber den Stollen genommen als den Sahnekuchen. Es ist deprimierend da und mein Schwiegervater sagt selber er ist depressiv und will nach Hause, muss aber da bleiben, weil seine Frau zuhause Sommersachen umräumen und Wäsche sortieren muss (??). Sie liebt die Desinfektionsspender im Krankenhaus und benutzt sie so exzessiv, dass es Stephan auffällt und er denkt, das wäre ein schönes Geschenk für Zuhause gewesen. Er muss Geduld haben und durchhalten. Das verstehe ich nicht, ich würde ihn früher nach Hause holen. Reha Ehepartner kann Zimmer nehmen, erzählt er auch noch. Das würde ich tun als Rentnerin und Ehefrau oder wenn das nicht geht ins Hotel einquartieren und die Mahlzeiten zusammen einnehmen und sonst spazieren gehen, fernsehen, schreiben oder häkeln. Die Psyche ist wichtiger als Anwendungen und er kann schon gut laufen. Was ist wenn was passiert ist dann immer die Frage, die dazu führt, dass man sich nicht traut Regeln nach der eigenen Vernunft zu machen. Was soll passieren? Er wird berufsunfähig? Er ist Rentner und wenn sich sein Zustand verschlechtert wird er trotzdem wieder aufgenommen, nein, man muss es so lange machen, wie die sagen und dass die ihre Betten voll kriegen und das Geld kassieren wollen, das hinterfragt keiner. Ich an seiner Stelle würde jetzt richtig anfangen zu saufen, wofür lohnt sich das brav sein oder es einfach selber entscheiden, aber das traut er sich nicht, das Lamm. Überlege ob wir noch mal hinfahren können, Stephan schlägt Skat spielen vor, aber wann. Nächste Woche ist Büroweihnachtsfeier. Eine Frau spricht mich an und gibt mir eine Karte, die ich für sie einwerfen soll. Sie kommt hier nicht raus und unten ist nur City-Post und mir vertraut sie. Vermutlich will sie einen Hilferuf absondern. Ist irgendwie Hölle in der Reha und kein Mensch kann hier gesund werden.

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Der Hund schläft auf dem Fahrersitz. Frage Stephan später, ob er einen Groll hegt gegen seinen Vater wegen früher und ihn deswegen leiden lassen will, was es aber verneint. Wir fahren durch Wunstorf, wo die Witwe ganz kurz nach dem Tod des Mannes eine Wohnung genommen hat. Sie sei sehr entschlussfreudig, aber schwierig und legt sich mit allen an. Die Käufer des Hauses, die eine Katzenauflage haben, lassen sie Katze nachts nicht rein und die ist zu viel draußen und mit dem neuen Vermieter legt sie sich auch an. Ganz schwierig sei sie. Das Leben ist kurz, Suki hat Lust auf ein kleines Menü im Jante. Wir sind zwar satt von der Käsesuppe und dem schlechten Kuchen, aber dafür reicht es trotzdem. Essen gehen hat schließlich nichts mit Hunger zu tun und so viele Gänge und Wein in sich rein machen, das können wir richtig gut. Mona freut sich, sie hat schon von der Kollegin aus Hamburg gehört, es sind aber keine Plätze mehr frei auch nicht am Tresen, dann Morgen. Junger Mann hält Pappschild mit: „Bundeswehr raus aus Syrien“. Ich lächele ihn an. Wir steigen Allerweg aus und gehen durch den Park. Sollen wir bei der Kollegenfrau von gestern nach der Annäherung klingeln und fragen, ob wir den Dackel eine Runde mit in den Park nehmen sollen. Gebackene Bananen in Salzbutter gebraten mit Honig. Das Geburtstagkind schickt ein Danke und unvorteilhafte Fotos, ich mit Matschauge, sollte selber mal unters Messer. Ich merke, dass ich das die Urlaubstage mit meinen Eltern zählen (45 in 2014) meinem Mann übel nehme und mich zurück gesetzt fühle und Rache an seiner Familie nehmen will, zumal wir Istanbul mit meinen vielleicht nicht mehr schaffen. Die Zeit läuft davon.

11.12. Traum: Ich bin mit Brock zusammen und hoffe, er gewöhnt sich an mich. Immerhin kennt man sich von früher. Trudy, seine Tante und Besuch ist verteilt auf 2 Wohnungen. Wir versuchen zu verkuppeln und der Typ aus der Nachbarwohnung (ein bisschen wie D. aus dem Büro) soll mal den Zepter des Kaffeemachens für die Gäste abgeben, weil seine Angebetete (eine Briefträgerin oder Hausmeisterin für die ich mir einen Morgenmantel angezogen habe) drüben bei uns ist und mit ihm Kaffee trinken will und ich hole ihn heimlich. Zack sind meine Eltern auch bei uns drüben. 20 cm oberhalb meines Knies, diesen Abschnitt meiner Beine mag ich. Zungenkuss ist noch total krampfig und fühlt sich nach verschlucken und würgen an. Trotzdem kenne ich ihn lange und seine Familie und das schafft Vertrauen. Das andere wird sich schon geben und ich muss jetzt mehr backen.

Susann hat geschrieben und ist Weihnachten in Hannover und hat eine Wohnung am Rathaus angemietet und will ihre Oma bekochen. Es ist nass. Suki kennt den Weg zur Briefkastenleerung.

Ich schreibe Alex, dass sie Wichteln falsch verstanden hat, da soll man nichts Neues kaufen, sondern irgendwas, was man hat, lustig einpacken. Das sei Schrottwichteln. Von mir aus gibt es nur Schrottwichteln. Das andere ist sinnlos. Stephan sagt in seiner Muckibude kann man auch Wichteln und da steht dran: kein Schrottwichteln. So hätte ich die auch eingeschätzt.

Die Spielsüchtige, die ich gestern weggeschickt habe. Wo habe ich sie auf dem Fahrrad gesehen? Jam, gestern nach dem Termin auf dem Weg nach Hause noch 3 x und auch sonst sehe ich sie am Schwarzen Bären mit dem Fahrrad zur Suchtquelle fahren. Nebenkostenab- und Arztrechnungen werden genausten unter die Lupe genommen, aber das man mit Spielen kein Geld gewinnen kann und nicht aus 10 20 machen, sondern mit Arbeit, Verbrechen oder Manipulation weiß doch auch jedes Kind. Erzähle die geile Geschichte von meinem schlauen Schwiegervater, der sich die 4 Euro auszahlen lässt, die er gewonnen hat, weil er weiß das war ein Zufall, wie von Vogelkot auf den Kopf getroffen zu werden und die sind sonst wieder weg. Sie ist misstrauisch, Familie soll es nicht wissen, weil die sich sonst Sorgen machen. Vielleicht ja auch zu Recht und die haben sogar ein Anrecht darauf so was zu wissen, wegen familiärer Disposition und Prägung und wer sonst, wenn nicht sie und was soll die Lügerei, was hat es einen Sinn sich was vorzumachen? Wer hat was davon und was soll das Affentheater frage ich sie? Das Amtsgericht will ihre Kontonummer? Alles macht sie misstrauisch. Arme Sau. Nebenjob würde helfen sie abzulenken, aber ehrenamtlich will sie nicht? Warum nicht? Damit man die Automaten besser füttern kann? Geht es ihr um Ablenkung und darum sich einbringen und Kontakt zu Menschen zu haben und eine Aufgabe und seine Fähigkeiten einzubringen oder um was geht es? Sie hat doch ein gutes Auskommen als 77jährige Pensionärin. In den USA machen das alle ehemaligen Lehrer, Ameisenhügel im Naturkundemuseum erklären statt zuhause vor der Glotze zu hängen.

Susann und Alain kommen am 21.12. Käse-Lauch-Suppe zuhause. Wir haben die Wallnüsse vergessen (war mir gestern auch aufgefallen) und Stephan soll Samstag in die Stadt fahren, wenn meine Schwiegermutter mit den Landfrauen ins Neue Theater geht wegen Übergabe. Doch nicht für die alten Nüsse. So viel Kuchen backe ich gar nicht. Dann lieber Montag von 19 bis 21 Uhr Skat spielen in der Horrorreha. Bloß keine neuen Fälle. Forderungseinzug für einen Lindener Unternehmer, bitte den Kollegen aus der ehemaligen Taxizentrale fragen. Ich mache nicht mehr alles gegen Geld, sondern habe meine Dienstleistungen spezialisiert und die Prostitutionsleistungen, die mir keinen Spaß machen habe ich rigoros gestrichen.

Nachmittags ist es mit der Ruhe vorbei, weil zu später Stunde die Kollegin mit ihrem nervigen Hund noch mal ins Büro kommt. Der Hund ist ein nervliches Wrack, der heult wenn sie kurz weggeht, der ist einfach der Gegenteil von balanced, unsicher, unfreundlich nicht auf Menschen sozialisiert und das trotz Stammbaum und Welpenkauf. Wie hat sie das nur geschafft.

Yoga fällt Samstag wieder aus. Das ist scheiße.

Jante, Suki mit Leuchthalsband wie Joda. Ich lasse meine Stofftasche von Lena da für Carine aus dem Jellyfish. Der andere Typ auf meinem Hütchen ist nicht Herrn Tuffentsammer sondern irgendein Schauspieler. Es gibt keine Köche neben ihm. Mona und Tony fahren in den Betriebsferien nach Kopenhagen und waren gerade in Berlin. Nobelhart Schmutzig fand Tony scheiße, Horvath hat er groß gelobt, würde uns gefallen. Schlage Wein am Stein (oder wie der Laden in Würzburg heißt) und Essigbrätlein vor für nächstes Jahr. Mit dem Sommelier kann Mona Sommeliernachwuchs machen, aber nur mit Samenspende, ist ihr sonst vermutlich zu alt. Meine geöffnete Dienstpost habe ich mit abgegeben in der Postfiliale, Nebenkostenabrechnungen, Kontoauszüge. Ärgerlich, aber was soll ich jetzt in Panik verfallen. Alles kann man wieder beschaffen und bei der Post ist es besser aufgehoben als in der Kneipe. Haben die hier neues Geschirr?

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Silvester vielleicht in Hamburg feiern. Wir waren jahrelang in Hannover und es liegt so günstig und man kann die Freunde und das Patenkind besuchen. Schaue das BVG-Video, was Georg und Heike mir geschickt haben. „Mann mit Bauch, ist mir egal, Musik laut, ist mir egal“… „Zwiebeln schneiden, ist mir egal, Käse reiben, ist mir egal“….. „So schmeckt Schal (man sieht eine Baby auf einem herumnuckeln), das ist Karl“. „All diese Sachen, könnt ihr machen, ist mir egal“. Sehr gut. Erstaunlich, dass so was echte Werbung der Verkehrsbetriebe ist und seht fortschrittlich und sympathisch.

12.12. Nachts wird man wach von Sukis Kratzgeräuschen. Das Steppbett was ich hinlege um ihn zu verhätscheln passt ihm nicht, zu glatt, fällt auseinander, was auch immer und er baut es um, so gut das ohne Hände eben geht. Stephan ist auch davon wach geworden, wie wir morgens feststellen und als erste Amtshandlung nehme ich es ihm weg (auch weil er es nicht kaputt machen soll) und mache das normale Häkelkörbchen hin, lege die Morgenmantel rein. Aus die Maus und er scheint damit auch zufriedener. Traum: Missbrauch, sie halten sich männliche jugendliche Sexsklaven festgekettet und haben Schwangerschaftsstreifen auf den Po-Backen. Wir müssen jetzt gehen und es darf nicht mehr gefilmt werden. Ich sei eine unausgesprochene Botschafterin für Schwulenrechte. Ja, das bin ich wohl, bestätige ich. Der Zwergwüchsige mit Bart und Frauenperücke, der nur ca. 40 cm groß ist. Die Mutter ist schwer krank und vertraut mir ihre Geschichte an, scheißt mich dann zusammen, dass ich ihren Sohn in Ruhe lassen soll und woher ich den kenne. Halt, weil er auch im Haus lebt, die Tür ist immer verschlossen und man sieht die Familie eigentlich nie. Hatte mir auch seine Geschichte erzählt und seinen Leidensweg, aber das lasse ich nicht durchblicken. Dann hat sie sich wohl umgebracht. Die hatten Krematorium im Garten aus Ton und eingemauert in den Rasen, mit dem die Sauna geheizt haben und das ist ganz warm (wie sonst die Hundekacke, die man aufsammelt und weiß, dass es das richtige Stück war oder testet, ob Suki heimlich auf dem Sofa gelegen hat).

Zur Post, dann die Nummer auf der Karte aus dem Büro anrufen. Das Putzteam ist gerade fertig mit meinem Zimmer. Neben den Kontoauszügen und meiner Vodafone-Rechnung war auch Streichholzwerbung für Anwälte, die ich für Kalender ausgeschnitten hatte, mit dabei. Ich werde warten müssen, ob die geöffnete Post den Weg zu mir zurück findet, dann ohne die ausgeschnittene Werbung. Crepe auf dem Markt und Kürbisravioli aus Lüneburg.

Suki macht die Tür zum Schlafzimmer zwei Mal auf und zieht sich zurück. Aber nur wenige Minuten. Sieht jedenfalls aus wie bei einer Katze. Ich ziehe mich auch zurück, mir geht es nicht gut. Stephan übernimmt die Gassirunde.

Carsten und Wolfgang wissen, der Typ auf meinem Hütchen spielt heute mit. Wie passend. Habe neue Streichholzschachteln mit Paulinchenmotiv geholt, wie passend. Alle Kollegen der Darsteller, die nicht selber Vorstellung haben, sind gekommen, Hinter uns mit zwei erwachsenen oder fast erwachsenen Kindern.

Hitler hat in der Büttnerstraße von Wien gelebt vor dem ersten Weltkrieg. Ja, klar. Die Diskussionen der Männer dort. Schlomo kümmert sich um ihn wie eine Mutter. Rasiert ihm die Beine und stutzt den Riesenschnurrbart aus brauner Schuhwichse mit Spucke und Taschentuch auf die kleine, markante Größe. Hitler hat aus Versehen braun genommen und das bei schwarzen Schuhen und schmiert damit das Laken voll wie der reinste Durchfall und es spritzt. Da schwarz dunkler ist, kann man das einfach rüber machen und es glänzt richtig gut, weiß Mutti. Hitler beneidet den Juden, weil er heulen kann, was ihn gleichzeitig auch anwidert. Wie hat es das geschafft sich das anzugewöhnen und er scheint eine richtige Übung darin zu haben. Als Hitler an was Trauriges denken soll wie seine Mutter im Sarg, muss er lachen, weil er sie sich im Dirndl vorstellt. Schlomo bekommt Mädchenbesuch von dem Typen dessen Konterfei ich auf meinem Hütchen habe, den ich aber nicht wiederkenne. Das ist Auszeichnung, weil er ist sehr wandlungsfähig und hat nicht immer dieselbe Maske auf der Daniel Nerlich, als Mädchen und Vollwaise. Ist in der Dusche ausgerutscht und das Jungfernhäutchen ist dabei kaputt gegangen, aber es will noch vier Jahre warten und dann mit Schlomo aufs Land ziehen zu den Tieren und eine Familie gründen und so lange will sie ihm die Zehennägel schneiden (die werden lackiert, sehr schöne Szene). Hitler hingegen hat Angst vor dem Weiblichen, dem Dunklen bei dem Frauen zwischen den Beinen und dem Geschlechtsverkehr, so was Zwischenmenschliches  sieht er auf den Straßen Wiens und in den Kneipen und kann damit nichts anfangen. Es macht ihm Angst. Schlomo verkauft Bibeln und hat jede Menge Lebensweisheiten auf Lager, nur als Schriftsteller hat er eine Ladehemmung, als sein Buch „Der Kampf“ beschlagnahmt werden soll, weil es kompromittierende Geschichten vom jungen Hitler enthalten könnte (er litt unter Verstopfung und in so einem Männerwohnheim bleibt so was den Mitbewohnern nicht verborgen), steht nur ein Satz drin, weil sonst alles in seinem Kopf ist. Da kommen Frau Freys Rezepte zum Einsatz, wie man Hühner von innen nach außen dreht. Die Bühne, die Elemente vom Männerwohnheim werden umfunktioniert in die Showbühne, auf der Hitler im Glitzerkostüm „your own personal Jesus“ singend die Treppe herunter steigt. Die Tod, eine Frau, auch gespielt von Nerlich, auf hohen Absätzen mit riesiger Glitzerhandtasche und Coffee to go Becher in der Hand und viel Pelztiere um den Hals, trägt einen hohen Hut, wie ich, die früher bessere Würgeengel und Helfer hatte wie diverse Seuchen und Hitler holen will , als Leiche ist er höchstens Mittelmaß, aber als Helfer kann er gute Dienste leisten. Schwebt die Stange neben der Treppe nach oben, cooler Effekt. Der Vampirwitz. Das Mädchen streckt das silberne Kruzifix in die Höhe und er sagt, das würde nichts nützen, er sei ein jüdischer Vampir. Das beste Stück bisher am Theater Hannover, absolut sehenswert. Topunterhaltung, bis zur Pause sind es 1,5 Stunden, die sich anfühlen wie eine halbe. Innerlich mache ich standing ovations. Wenn man aufsteht, wie der eine Mann bei uns in der Reihe freut sich Frau Arnold und strahlt einen an, aber dazu bin ich zu schüchtern.

Die Vernissage an der Walderseestraße. Marmortreppenhaus, die ehemalige Kanzlei hat 15 Zimmer. Flügeltüren und schönes altes Glas (Einsätze in die Tür mit Muster), die Kabel in Schächten an der Wand, weil die Technik auch Einzug gehalten hat. Frau Desigual ist da und ich könnte auf dem Absatz kehrt machen. Auch die schwache unsympathische Stimme, alles regt mich auf, ich will weg. Desigual, die Marke als Galionsfigur des schlechten Geschmacks. Das meint nicht nur Guido. Ich frage mich manchmal, wer von beiden krank ist und will definitiv die Lamentiergeschichten nicht mehr hören. Werde es nächstes Mal abbrechen.

Jetzt bin ich schon nass und kann noch durch den Park fahren. An der Kreuzung tritt Suki auf die Straße und ein junger sympathischer Mann mit Migrationshintergrund greift beherzt ein mit den Worten: „bleibt hier Kleiner“. Das gefällt mir, auch wenn unnötig, weil wir das im Griff haben, er nur einen Schritt auf die Straßen gemacht hat und gleich umkehrt auf Zuruf mit seinem grünen Blickalarm, aber es war die spontane Reaktion, die mir imponiert hat, das Handeln ohne nachzudenken. Angeblich haben wir eine große Hürde Fremden zu helfen. Im Park überlege ich Frau Arnold einen Fanbrief schreiben und vorschlagen sie zu adoptieren, wir haben das Hilter „H“ noch im Nachnamen wie Stephan zu Recht meint, sonst ändert sich nichts. Würde Suki gerne mal nach Wien mitnehmen.

13.12. Wechsel ins Gästebett ist wie ein ausgedehnter Klogang, nur kann ich bei der Rückkehr nicht mehr einschlafen.

Frühstück. Stephan holt Brötchen, der Hund war voll, richtig voll. Telefonat mit Claudia, Weinprobe, die krank macht, kenne ich. Hilda passt das Stirnband. Das DDR-Kinderfrisierset hätte ich der Mutter schon mal geschenkt. Das weiß ich gar nicht mehr. Silvester in Romeo und Julia, gute Idee. Schlafen geht nicht bei ihr. Verstehe ich, dass man zum Jahreswechsel nicht im Flur auf dem Boden schlafen will, in der eigenen Wohnung. Flohmarkt,

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dann über den Lindener Berg zurück. Weihnachtsdorf am Turm, dann haben wir das auch mal gesehen, Schokobanane, Kreipe macht Baumkuchen. Das ist was für Claudia und Elena. Stimmungsvoll durch die Schrebergärten in der unvorteilhaften Jahreszeit zurück in die Bastelstube, in den gepflegteren Bereichen mit der Symmetrie und den kleinen Zäunen sieht der Rasen aus wie ein Teppich. Der kleine See war mir vorher noch nie aufgefallen.

Steffi kommt wieder mit Jeansstiefelletten und Jeansarmreifen. Ich werde das ehrlich auflösen müssen. Pizza bestellt, Turkey mit Marmelade, zu süß für meinen Geschmack, aber gute Idee. Zum Eis gibt es Apfelkompott von mir. Klingel geht nicht, beide Male. Ja Suki hat viel unternommen und war viel mit dabei: fünfzigster Geburtstag, Bad Nenndorf, Jante. Gerne hätten wir ihn Samstag auf ins Theater mitgenommen. Er hätte so gut zu dem alten Jack Russell der Mitarbeiterin gepasst, aber das ist eh Ballhof und nicht das große Haus. Der Hund ist ein toller Begleithund und mit dem Rudel unterwegs. Fünftes Dreiecktuch angefangen und schon 1/3. Wird die Decke wohl größer. So groß, dass ich das ganze Haus darunter verstecken kann. Das wäre mal was. „Olive Kittridge“ geschaut. Das wusste Claudia gut einzuschätzen, gefällt mir. Die ganze Optik, der Kleinstadt in den 70ern oder welche Zeit soll das sein, schwer zu sagen und die knallharten Szenen. Francis Mc Dermon oder wie die heißt, große Klasse. Dazu der Typ aus Six feet under, der Pillen abzählt in der Drogerie und in der Kleinstadt der Frau erklärt, dass das Ärztehoppen nichts bringt und er ihr nicht das Doppelte an Valium geben darf. Sie soll hellere Glühbirnen besorgen im Winter mit mehr Watt. Seine Mitarbeiterin stirbt und der Sohn, dem er beim Essen sagt, er sei was Trauriges passiert, fragt wer das sei. Darauf der Vater: meine Mitarbeiterin seit zwanzig Jahren. Ja, die blöde Kuh. Olive schlägt ihrem Mann vor, jetzt mal eine junge Gutaussehende einzustellen, die ihn für Gott hält. Die neue, junge dünne Mitarbeiterin mit Brille ist spitze, das junge Glück wird zerstört, weil ihr Freund beim Jagdunfall erschossen wird. Am besten natürlich die knallharte Ehefrau, die die Valentinskarte ihres Mannes am selben Tag in den Müll wirft und als er sie im Müll sieht: „I read it“ sagt und im Garten wütet und passender Weise Lehrerin ist. 25 Jahre später ist sie im Wald mit Radio und Picknickdecke und Waffe und hört die Musik, die sie beim Mann immer doof fand und ausgemacht hat und schaut durch die Baumkronen in den Himmel. Dann fängt die Serie mit der Rückblende an. Sehr gut gemacht. Fesselnd, schaue trotzdem nur die erste Folge. Sind nur vier. Als ich mich endlich von der Häkelarbeit los reißen kann tränt und vor allem juckt das Auge wie verrückt, als wäre ein großes Stück hartes, zusammen geknülltes Papier darin.

21 Jahre

30.11. Komplizierte Träume mit vielen Details und menschlicher Interaktion um die Anni Leibowitz Gedächtnisbibliothek, die mich gleich zum Weinen bringt und lauter Menschen, die ich in dem Zusammenhang neu kennenlerne, überwiegend Frauen nur ein Typ, den ich von früher kenne, der politische Arbeit macht, auch für Critical Mass die Internetseite und Plakate gemacht hat und so eine schöne Schrift hat als er die Adresse auf den Umschlag schreibt. Das Video wo sie von oben im Bett zu sehen ist und sehr intim erzählt, die Stiftungsfrau um die 60. Der Innenausbau. So modern. Wasserbecher, die sich automatisch füllen wie beim Zahnarzt. Ich will mit die Zähne putzen, habe aber keine Bürste, mache es mit dem Finger. Mutter und Tochter, die Filme machen und mich mal besuchen wollen und die ältere Frau, die ich gut kenne lerne. Wir warten an der Bushaltestelle auf ihren Mann. Zu aufwendig für eine morgendliche Rekonstruktion.

Ich denke an Charlie Sheen, der von einer Prostituierten erpresst wurde wegen seiner Medis. Auf dem AB u.a. die Klinik wegen Fixierung von Frau Srilanka, die das Stationszimmer gestürmt und Besucher angepöbelt hat, Elisabeth, die mir mitteilt, dass sie jetzt „irgendwie ist“ und Frau Lustigsprech mit einem ewig langen Monolog, Verbrechersozialarbeiter, Krachnachbarn und mir noch einen schönen Advent wünscht. Ich rufe in der Klinik an und es ist nur die Psychologin da, mir sind wiederholte kurze Fixierungen lieber als eine Dauerfixierung über Tage, wo man sie dann in der Fixierung vergisst.

Meine Mutter gratuliert zum Hochzeitstag und fragt wie der Fisch war. Weiß die nicht mehr, wann wir geheiratet haben?

Eine Haufe Pferdscheiße mit Reste einer Herrenhäuser Bierflasche darin, wie Mettigel der anderen Art. Auch schönes Bild.

Von der Leinstraße Plakate der Madonna-Ausstellung im Landesmuseum mit einer modernen Madonna, nur sieht die nicht aus wie eine. Elena bei der Taufe sah madonnenhaft aus. Der Typ von der Ausländerstelle mit dem ich verabredet bin, arbeitet im Nebentrakt, d.h. weniger Laufkundschaft mehr Entscheidungen vom Schreibtisch aus. Ich habe vergessen was im Vorfeld zu schreiben, so wie ich es angekündigt hatte. Er macht Kopien u.a. vom Betreuungsgutachten und hat das hässlichste Amateurgemälde aller Zeiten an der Wand. Ein Vulkan oder rote Berge mit einer aufgehenden Sonne. Sein Kollege trainiert viel und die gepackte Sporttasche liegt schon bereits auf der Ablage.

David Sedaris steht nicht vorne im Bücherschrank, mit einem anderen Buch von Torberg will ich den öffentlichen Bücherschrank füttern. Da kommt man nicht ran wegen Weihnachtsmarkt, dann stecke ich es beim Fairkaufhaus dazwischen. Einen neuen, sehr süßen schwulen Mitarbeiter wird gerade das Haus gezeigt, er lächelt mir schüchtern zu.

Wo der Zirkus stand Grasen jetzt Vögel, Krähen, Möwen, Tauben. Scheint es nahrhafte Hinterlassenschaften zu geben. Am Schwarzen Bär hat sich die Gruppe der Drogenabhängigen vor der Commerzbank verfestigt. Am süchtigsten ist der Jack Russel, der aktiv und penetrant zum Ball werfen auffordert. Der Mann, der fixiert wird schaut aber auf sein Bier.

Herr Auge kommt und den hatte ich vergessen und habe nicht genug Geld da. Muss Morgen noch mal kommen. Er wird nächsten Dienstag in Trier operiert und fährt vom Sonntagabend um 22 Uhr los und nach 4-mal umsteigen (mit Wartezeiten bis 3 Stunden) morgens um 9 in Trier zu sein zur Voruntersuchung. Bei der Verbindung zahlt er nichts mit seinem Behindertenausweis und wenn er morgens los fährt schafft er es nicht um 11 Uhr da zu sein. Postbank Rückruf. Ich muss Antrag bei Gericht stellen auf Freigabe oberhalb der Pfändungsfreigrenze sonst bleibt die Überzahlung der Vergangenheit gesperrt. Frau Dackelmischling will Erstausstattung und hat gehört, dass der Betreuer 50,- € Geburtstagsgeld beim Amt beantragen kann. Träum weiter.

Apropos Schrottwichteln, morgen bekommt die Kollegin die Kunst aus Istanbul zurück. Die Drucke, die ewig bei mir rumliegen.

Es klingelt und ich weiß schon wieder nicht, was mich erwartet. Der ambulante psychiatrische Pfleger von Herrn Ihme hört Ende des Jahres auf und kommt zur Zeit nicht an ihn ran. Katastrophe für mich, für meinen Betreuten. Er macht dann Pflegeberatung für eine private Krankenversicherung. Das wird langweilig sage ich ihm und sein aufregendes Leben mit Herrn Ihme wird vorbei sei, da geht es immer um Duschhocker und so was. Er braucht noch 2 Unterschriften von mir.

Herr Ihme erscheint ohne Termin, hat jetzt Bandwürmer, Fuchsbandwurm im Kopf und kein Arzt will ihm was dagegen verschreiben, die schieben das alle auf die Psyche. Ob er Geschäfte machen darf, hat PC gekauft für 250 und wurde derbe verarscht und der Typ will ihn nicht zurück nehmen, weil er ihn wohl in Zahlung genommen hat. Schon beim Zahlen hat er gedacht, er macht einen Fehler (wie ich neulich bei der Bluse). Ich frage nach Quittung und die hat er auch nicht. Was soll ich da machen? Entweder man ist entmündigt und auch geschützt oder man kann alles alleine, er will immer alles alleine machen und man soll sein Geld nicht anfassen und er flippt aus beim Thema Geldeinteilung. Was soll ich da machen? Ob ich ihm helfe eine Wohnung zu finden? Wir waren zusammen beim Wohnungsamt, das ist vielleicht ein Jahr her und seit dem kriegt er es nicht hin, die 18,- € für den B-Schein zu zahlen. Dann wird er da auch nicht in die Vermittlung aufgenommen. So ist das. Ich kann das nix machen. Er muss es einsehen und was ändern wollen.

Ich weiß nicht ob und was ich beantragen muss und muss Morgen beim Gericht anrufen.

Der Arzt aus der Königstraße meldet sich bei mir. Ist nächstes Jahr erst wieder im Dienst kümmert sich aber um schwere Fälle und dazu gehört Frau Renovierung. Er muss wieder übersetzen, weil sie nicht direkt bei mir anrufen kann. Ja, Rente und Grusi habe ich neu beantragt.

Gottseidank bietet Stephan seine Hilfe an. Bei Frau Dement ist Kabel Digital zwar storniert, aber die wollen Geräte für fast 400,- € zurück haben. Rufe bei den Nachbarn an, die den digitalen Videorecorder und die Smartcard abgefangen haben und schon sagten, dass meine damit gar nichts anfangen könne und die Sachen bei sich im Keller lagern. Ich weiß nicht, wann ich es schaffe das abzuholen und mache mir Termin nach der „Hochzeitsreise“, dann melde ich, dass ich Morgen meinen Mann vorbei schicke, weil er meinte, das sei ein Botengang für einen Angestellten, der Gute.

Die Post entdecke ich kurz vor Feierabend. Ja, der Mann mit den schmalen Händen und Wasser in der Lunge bekommt jetzt rückwirkend Rente, knapp 120,- € im Monat.

Im Treppenhaus wieder ein gefühlloser Mann, der seinen kleinen Sohn, vielleicht 3 Jahre alt, verfangen in Frust und einem kleinen Trotzanfall selber die Skihose ausziehen lässt und ihm nur Anweisungen gibt (Schuhe muss er vorher ausziehen) als hätte er mit einem Erwachsenen zu tun. Anfassen, helfen, Empathie null. Männer sollten das nicht machen mit der Kleinkinderziehung, zumindest nicht Deutsche. Ich gebe die modernen Handschuhe mit dem Klettverschluss wieder in die Kiste mit den Fundstücken. Klettverschluss und Plastikstoff ist nicht meine Sache da trage ich lieber meine total dreckigen, ja schon schwarzen, Autolederhandschuhe. Yoga, die Frau, die Steffi mehr mag (ich hatte gesagt, ich mag die andere lieber, glaube aber, das liegt daran, dass ich die zuerst kennen gelernt habe und ein Gewohnheitstier bin) bittet uns es ihr direkt zu sagen, wenn uns was nicht gepasst hat und wir uns ärgern bevor wir einen Groll entwickeln. Wir sind nur zu fünft, was ich auf das Scheißwetter zurückführe. Es gab wohl Beschwerden über sie bei der Studioinhaberin, Frau, die sich wie ein Kleinkind behandelt gefühlt hat und beleidigt ist und nicht mehr kommt und behauptet, es ginge vielen so. Frechheit. Ich bestätige ihren Unterricht. Sie lässt total cool und akrobatisch aussehende Partnerübung machen, die aber total simpel ist. Eine im herabschauenden Hund und die andere davor mit Beine 90 ° und auf dem Kreuzbein der Hinterfrau abgestellt. Das spürt man kaum (Mücke auf Elefanten, selbst ich soll total leicht gewesen sein) und es ist ein erhebendes Gefühl. In Shaturanga gibt sie uns eine Nackenmassage, die auch total gut tut und ich bin richtig körperlich verstrahlt von der Berührung, als würde mein Schädel aufgegangen und ein Lichtstrahl eingefallen. Ich weiß mein Nacken ist ganz zierlich und fühlt sich an, wie der einer ganz filigranen Frau. Ich mag sie und will ihr Bestätigung geben, dass der Unterricht fundiert und total gut gemacht ist und gegen das Mobbing aus dem Studio. Sie sagt so süß auf die Nachfrage der Frau, die immer Nachfragen hat, doch, doch ihr Bein sei gestreckt. Das seien die Nachteile eines dicken Oberschenkels.

Stephan kommt von der Demo und erzählt lustig. Ein Dicker, der hinter den Pferden immer laute Geräusche macht oder Bewegungen und dann sagt: „Ich bin behindert, ich darf das“ und ein anderer sagt: „Das stimmt.“.

Die Nachbarin zieht aus, auch so, hatte mich über den Wagen vor der Tür gewundert, der nicht denen von unten gehört und der Typ, der daneben stand, den kannte ich auch nicht. Ein kleines Hütchen von mir, gehäkelter Untergrund ist total zerfressen und die Wolle lässt sich zerkrümeln und ich weiß nicht ob das nicht Spuren der Motten noch zwischen meinen Fingern sind. Das aus der Hütchenschublade. Das macht mir Angst.

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Anruf bei den Jungs, ob wir sie Dienstag schon überfallen sollen und Mahjong spielen. Das kommt nicht so gut an, was ich verstehen kann, ginge mir bestimmt auch so, kurzfristig und dann muss man arbeiten. Hamburg wird nicht olympisch, werde Mittwoch fragen, ob unsere Freunde wählen waren. Wir entwickeln Plan B. Beide denken wir: warum nicht in Lüneburg halten, da waren wir noch nie und es soll schön sein. Dort kaufen wir Stephan in einem speziellen Laden ein neues Portemonnaie, die sitzen da und bei seinem ist seit Jahren der Reißverschluss kaputt (hatte er mal beim Handwerksforum, Weihnachtsausstellung in Hannover vor Jahren gekauft). Die haben sehr schöne Kuhfelltaschen und mal schauen, was der Tag bringt.

Schwierigkeiten einzuschlafen, denke noch an die Dinge die vor der kleinen Reise erledigt werden müssen. Mich erfasst schon die Jahresendzeitpanik/-depression, früher als sonst. Emotional schlechte Zeit zum Verreisen. Wir brauchen doch einen neuen Hochzeitstag.

01.12. Die Schlusssequenzen meines Traums: Familienfeier, riesige weiße Gartenlauben neben dem Haus, wo wir jetzt immer die Feiern veranstalten können. Walzertanz in Dreiergruppen auf dem Wasser. Die Tänzerinnen liegen auf dem Boden und dehnen sich, es sind auch ältere dabei. Ich steige drüber auf dem Weg zum Klo. Ich habe eine Hose an und werde dort von der Gastgeberin für mein Outfit gelobt. Von meinem einen Ohrring fehlt das untere Teil, das habe ich vergessen aufzutischen, weil ich auch Extraohrringe dabei hatte. Freddy ist auch dem Rechner auf einem Video zu sehen, wie er sehr ernst erklärt, warum dieser Veranstaltungsort für die Feier ausgewählt wurde. Es war davor um Krieg gegangen, 2. Weltkrieg, ein Land aus dem keine Juden abtransportiert wurden. sondern nur Bomben fielen und das war angeblich Russland. Dann Restaurantbesuch, ich sitze neben Claudia, wir haben beide dasselbe bestellt, Geschnetzeltes mit Reis. ich habe beim Mischen einen riesigen Soßenfleck auf die Tischdecke gemacht und entferne gerade das Gröbste mit dem Löffel, sie wird vom Kellner gefragt, ob er schmeckt und sagt: geht so und fragt mich, ob sie uns Parmesan aus der Küche holen soll (weil es ist ihr alter Lehrbetrieb). Sie kommt weder mit einem Teller mit allerlei Sachen darauf, u.a. Camenbert in Würfel geschnitten und bietet ihn mir an, dass ich mir was aussuchen darf, ich werde wach.

Ich will Kaffee im Bett servieren trinke aber aus bevor ich mich hinlegen kann. Stephan hat Angst, dass er sich erkältet hat.

Schaue auf das Baumhaus der Kinder im Garten, wurde nie benutzt, war gedacht wie Hundehütte, Kinder sollen woanders wohnen, Rechnung ist nicht aufgegangen.

Am Kiosk treffe ich Nachbarn. Die Mieterin macht wieder Schwierigkeiten. Wieder 3 Monatsmieten nicht gezahlt. Soll wieder was machen. Das normale anwaltliche Geschäft kotzt mich echt an. Später werde ich ihm schreiben, dass ich ihn zu einem Kollegen schicken will. Keine Bock mehr, es macht mir Stress, den ich nicht gebrauchen kann.

Kann die Familienversicherung von einem Elternteil auf den anderen umgestellt werden, wenn Mutter gestorben ist bei meiner Behinderten? Das weiß ich nicht. Dann Fax zur Iranischen Botschaft. Den Kollegen kann ich nicht vorher fragen, ob das so richtig ist, meistens ist es das und es kommen keine neuen Erkenntnisse dabei heraus, sonst muss ich eben nachtragen. Hauptsache was machen und das erledigen. Anruf beim Bundesamt für Migration in meiner Sache Hodscha, Nummer war falsch, aber ich löse das Rätsel, bringt nichts, die Sachbearbeiterin will nicht telefonieren, sondern alles schriftlich haben und Anruf beim Gericht wegen der Kontofreigabe, die ich heute beantragen muss. Ja, muss wohl über das Gericht, werde sehen, was dabei herauskommt. Melde mich beim Therapeuten von Herrn Schwitzehand, der ihn aber noch nicht kennengelernt hat, dass die mich verständigen, wenn der abbrechen will und rufe das Sozialamt an, die Kindergeld erst mal nachzahlen und dann ihn selber, der ganz guter Dinge ist. Die 33,- weniger lag daran, dass die Strom direkt für ihn überweisen und das ist normal. In der Therapie gefällt es ihm, besser als in Wunstorf, die unternehmen wohl viel. Leider kommt meine Post an ihn zurück, weil ich seinen Namen in die oberste Zeile geschrieben habe und darunter „zur Zeit Step“. Das ist ärgerlich, aber ich versuche es nochmal.

Pronova BKK. Pflegegeld für den Sohn muss doch nicht zurückgezahlt werden. Ja, heute wird er in der MHH aufgenommen zum Bein abschneiden und wie schrecklich ist das und wie geht das alles weiter. Wenn erst mal ein Bein ab, sitzt man ja auch nicht besser. Ich muss meine Verzweiflung teilen, nachdem ich raushöre, dass die Sachbearbeiterin offenbar Bescheid weiß.

Stephan kommt mit dem dicken Paket. Der Nachbar ist als Empfänger genannt. Kläre das. Mittagstisch im Marktcafé. Vor uns in der Schlange eine Bekannte, die im Sommer geheiratet hat. Bunte, einfarbige Strumpfhose, langer Rock 7/8 und Turnschuhe. Das schaut nicht sonderlich vorteilhaft aus. Stephan steht bei der Post an und ich bin im Kinderzimmer des Jugendamtes. Die brauchen eine Kantine. Eine Kollegin zeigt ihr Kind und es wird viel gekreischt. Die sind so hysterisch wie ich bei Hunden. Ich kuschele mich an meinen Mann, der kommt als ich schon esse. Wenn Kinder bei einem bleiben ist das keine Kunst. Das ist wie Hund. Das ist keine besondere Auszeichnung. Die haben keine Wahl. Immer mehr Frauen machen einen Jagdschein wegen Bio-Fleisch. Warum fällt mir das ein? Die Bedienung nötigt uns eine Meinung ab zu ihrer neuen Einrichtung. Das Sofa war hin und löcherig und voller Milch, wie Stephan treffend ergänzt.

Betreuungsstelle am Telefon wegen neuer Betreuung. Die Frau hatte mit 20 schweren Autounfall und kann kaum reden. Ihre Eltern haben das Schmerzensgeld i.H.v. 300.000,- € veruntreut und da gibt es irgendein Urteil dazu, ihr 11 jähriger Sohn lebt bei denen. Das klingt wieder spannend. Ich habe da schon zugesagt bei einer Anfrage, Anfang Oktober und weiß davon aber nichts mehr. Lese meine eigenen Mails wie das erste Mal. So was speichere ich offenbar nicht ab und bearbeite das mit irgendeinem Teil der Hirns, was für automatische Abläufe zuständig ist. Keine Ahnung, die von der Betreuungsstelle ist auch irritiert und macht mich wieder auf Grün, d.h. dass ich wieder neue Fälle aufnehmen kann. Will wissen wie viele ich habe und das kann ich auch nicht sagen.

Elisabeth und alle anderen handele ich kurz ab. Bei Elisabeth ist es am schwierigsten und ich muss ihr mit dem ausgestreckten Finger die Tür zeigen. Sie hat 15,- € Kontoführung gezahlt wegen Barabhebungen mit Ausweis. Wenn sie die Bank wechselt, mache ich das nicht mehr. Dazwischen wieder Herr Ihme, der sich vor dem Auszug die Kaution auszahlen lassen will, davon kann er Lebensmittel kaufen und den B-Schein und neue Wohnung finden ist dann ganz einfach. Er wartet im Besprechungszimmer und spielt mit dem Taschenrechner als wäre es eine Playstation. Ich sage ihm, dass ich helfen will, aber irgendeinen Kaufbeleg muss er doch bekommen haben. Ob ich es glaube oder nicht, nein. Ich bin jetzt 2 Tage nicht da, da will ich nicht, dass er vorbeischneit, da ist die Tür hier geschlossen. Oh mein Gott, beide Kollegen rufen mich zurück- Der Iraner ist in Essen und sagt Botschaft kann nichts machen, Ausländerstelle macht das und erst mal Sorgerecht auf den Vater übertragen lassen im Iran und die Entscheidung übersetzen. Ich vergesse ihm zur Heirat zu gratulieren. Der Betreute ruft mich auch noch mal an und ich sage, er soll sich um die Unterlagen für den Deutschkurs kümmern. Für seine Einbürgerung habe ich schon 2011 geschrieben und es hackt immer irgendwie mit der Volkshochschule, „habe ich schon gemacht den Deutschkurs“, aber Nachweis fehlt stecken und an der Stelle ist es steckengeblieben. Ihm ist es angeblich wichtig, er hat Zeit, er soll hingehen und das klären. Der andere Kollege in der Mietrechtssache ruft auch zurück. Mandant will hier um die Ecke gehen, seine Homepage ist scheiße und die Telefonnummer findet man nur unter Impressum. Wie geht es ihm, Kind groß, Frau weg? Und tatsächlich ist es so, er habe sich getrennt. Die Dinge hätten so ihre Halbwertszeit. Nicht bei uns, sage ich ihm. Seit der Butterfahrt vereint. Damals war er immer im Schlepptau mit dem anderen kleinen Jurastudenten und ich habe sie für ein Paar gehalten. Vielleicht hätte er das mal probieren sollen.

Der Mann aus Ghana kommt. Der Termin um die unbefristete Niederlassungserlaubnis muss besser vorbereitet werden von mir. Ich sage ihm zu ihm beizustehen bis zur Einbürgerung auch wenn ich die Betreuung dann aufheben lasse, wenn er was Unbefristetes hat. Das bin ich ihm schuldig und vor der Wegfahrt müssen wir Gerichtspost machen u.a. mein Antrag auf Kontofreigabe, den ich zusammen schustere. Der Bruder von Frau Srilanka hat Post gebracht, alles ist schon geöffnet bis auf den gelben Umschlag. Da haben sie sich wohl nicht rangetraut. Ist ein Vollstreckungsbescheid. Autsch. Sie rief an und wollte wegen Ausgang sprechen, schlussendlich hat sie eingewilligt, dass der Einwilligungsvorbehalt wieder eingerichtet wird. Muss nicht traurig sein, dass Mahjong und Theater nicht geklappt haben. Wäre sich zeitlich auch nicht ausgegangen. Zu viel zu tun, schaffe kaum Sport.

Heute machen die beiden Neuen einen Übungskurs nach dem offiziellen Unterricht. Die hätte ich anhand der Fotos nicht erkannt, d.h. ich kenne sie beide vom Sehen, aber nicht auf den Fotos wieder. Vor 21 Jahren hatte ich noch einen anderen Nachnamen denke ich beim Nachhause fahren. Ich werde die Zeremonie mit den beiden Stofftieren nachstellen Morgen. Ich bin die Ratte, schön weiß, das Brautkleid und Stephan hatte damals auch so eine lustige XXL Mütze auf, da passt der Elch mit dem Schal. Schokolade, die sonst im Flur liegt ist in der Küche. Die Glasscheibe wurde ersetzt. Der Glaser musste wohl noch mal nachschleifen und es hat 50 Euro gekostet. Larissa ruft an und braucht Telefonsupport bei Granny Square. Ich habe sie mit reingezogen, sie hängt jetzt auch an der Nadel. Sie schlägt einen neuen Häkelkreis vor. Ich lese die E-Mail von der Einrichtungsfrau von den Kindern von Frau Borderline. Sie waren beim Vater an der Schweizer Grenze und trauen sich auch alleine da mal hin, aber der Junge hat keinen Ausweis und ich muss eine Unterschrift für die Mutter leisten. Kein Problem, mache ich, aber erst Donnerstagnachmittag oder Freitag, wenn ich wieder im Büro bin. Alex schlägt Mittagstisch bei Ekki vor Weihnachten vor. Das will ich nicht mehr reinzwängen nur den Kalender in der Staatsanwaltschaft vorbei bringen.

Pfannkuchen mit Soja und viel Ei, schmeckt besser als mit Milch und die Salzbutter und Birne statt Apfel. Wir schauen die Fotoalben der Hochzeit und der ersten beiden Italienreisen. Da waren wenig Gäste auf der Hochzeit, viele haben wir erst danach kennen gelernt, wie Susann. Harald mit der damaligen Freundin, die uns nicht mehr grüßt und man weiß nicht warum. Die fährt richtig krass Umwege, damit man auf dem Rad nicht aneinander vorbeifährt. Auch wenn Harald sagt, ich sei so schwierig, sehe ich hier den Grund in der fremden Psyche. Warum waren die Hamburger Jungs nicht da? Das muss ich heute mal erfragen. Stephan hatte komische Klamotten an und hat geraucht, sogar einen schwarz-silbernen Modering am Finger, mein Gott war das Neunziger. Gottseidank ist kein Arschgeweih daraus entstanden, obwohl der Elch dann noch besser passen würde. In dem Romalbum sind Visitenkarten des Restaurants wo wir 3 x waren, der Familienbetrieb mit den Obsttellern mit geschälten und dekorierten Obst kunstvoll mit grobem Zucker verziert, wo Sohnemann uns tagsüber auf der Straße gegrüßt hat und Mutti abends am Nachbartisch Kassensturz gemacht hat und Überschwemmung war mit Feuerwehreinsatz als „am Tisch Unterhaltung“ beim Essen. Er findet den Laden noch und die haben ihn in der Form weitergeführt bis 2012. Kunst und Krempel, Rückschau über 30 Jahre, da sind die Jungen von damals grau. Eine Vogelorgel, die im Wald gefunden wurde macht grauenhafte Geräusche. Eine tragbare Petroleum-Lampe als Nachtlicht. Wir können auch im Dunkeln pinkeln gehen. Heute muss ich im ehelichen Bett schlafen. Wenn ich gar nicht schlafe hat mein Mann auch nichts davon.

02.12. Werde dafür früh wach und gehe wieder ins Schlafzimmer, aber statt zu schlafen überlege ich alles Mögliche, welche Tasche nehme ich mit. Vielleicht wird es unser schönster Hochzeitstag, weil wir es auf einen konzentrieren. 21 geht so gut durch 3. Nach dem ersten Drittel war der Hund tot und wir haben Wien entdeckt, nach dem nächsten sind wir ins Haus gezogen und ich habe Hautprobleme bekommen (Pickel und eine schlechte Gesichtshaut) und jetzt ist heute und da hätte ich eigentlich einen Frauenarzttermin. Komisch, die fühlen sich nicht gleich lang an. Wenn ich heute kurz ins Büro muss wegen dem Ausweis für das Kind ist das sicherlich kein Problem. Das bestätigt Stephan dann auch. Ich dusche zur Feier des Tages in der normalen Glasdusche im Bad statt der Badewanne und Stephan greift meinen Vorschlag auf, dass wir ruhig mit den Fahrrädern in die Stadt fahren und die dort stehen lassen können.

Wir fahren am Innenministerium vorbei (gefühlt Händchen haltend), wo der Radweg besonders breit ist und daneben ein breiter Fußweg und keiner unterwegs. Hinter uns Terrorgebimmel und dann scheißt uns ein Rentner im Radsportdress zusammen. Nebeneinander fahren wäre gegen die Verkehrsregeln. An der Ampel holen wir ihn wieder ein und ich sage, ich habe heute 21. Hochzeitstag und fahre neben meinem Mann und wenn er schechte Laune habe solle er doch frühstücken gehen und oft helfe Kaffee. Er wieder: erst ab 6 dürfte man nebeneinander fahren und verweist wieder auf die vermeintlichen Verkehrsregeln und durch so was habe er seinen Fuß verloren. Scheint der Tag der Bein- und Fußamputationen zu sein an unserem Hochzeitstag.

Wir trennen uns, Stephan kauft die Fahrkarten. In der Staatsanwaltschaft wird das Grafitti im Treppenhaus übermalt und die Wände sind jetzt weiß. Schade wie ich finde, war es ein Imageproblem? Das vermute ich. Nächstes Jahr sollten wir zum Bahnhof und dann spontan entscheiden, wo wir hinfahren auf Hochzeitsreise. Eschede war ich auch noch nicht. Neuer ICE, wie erste Klasse. Wir sitzen alleine und können vorne rausschauen, wie Fahrerkabine. Smogei in China. Maschmeyer hat Flüchtlinge aufgenommen. Irgendein Betreuter hat da einen Job oder hat Markus das erzählt? Ich lese Stephan das Rentengutachten vor aus der Gerichtspost, dass mein ehemals Spielsüchtiger Betreuter durchgehend arbeitsunfähig war und der andere Arzt Diagnosen nicht berücksichtigt hat oder nur sehr wenig Exploration, also Verriss und Erfolg auf ganzer Linie. Latexallergie und nachlassendes sexuelles Interesse ist da zu lesen. Über das Gutachten wird er sich freuen. Später rufe ich ihn an aus Lüneburg, weil er auf der Ergebnis fiebert bzw. sehr angespannt ist deswegen und es ihn beeinträchtigt (siehe Schlafprobleme). Er bedankt sich und kommt Freitag vorbei. Lüneburg hat viele Spielhallen, die freundliche Mitarbeiterinnen suchen, Stephan schlägt vor, dass ich ein Praktikum mache. Wir finden den Weg in die Innenstadt nicht gleich. Es gibt ein Parkhaus für Fahrräder. Gleich nach der Ankunft in der Stadt Anruf der Frauenunterkunft. Frau Ruanda wirft mit Geschirr und pinkelt in den Flur und das ist unzumutbar für die Mitarbeiter. Dann nach dem Mittagessen die Klinik. Monatelang ist nichts und dann immer voll Alarm von null auf hundert. Das scheint nicht anders zu gehen.

Alter dicker, runder Backstein, sehr urig und alter Reichtum, Wohltätigkeitsverein, 14 hundert etwas schon geschlossen. Man merkt die Hanse. Auffallend viele Gehbehinderte bevölkern die Stadt. Ein altes Schulhaus und die Kinder werden abgeholt, einige wenige gehen alleine nach Hause, d.h. ohne Erwachsenenbegleitung. Der kleinste Park der Welt und es gibt rote Kackbeutel. Es ist eine schöne Stadt und eine Mischung aus Lübeck (Backstein, Durchgänge, kleine Läden) und Bamberg, viel Fluss mit Mühle und alten Häusern auf den Brücken. Märchen in Kästen werden auf normal und auf Plattdeutsch vorgelesen, wenn man einen Knopf drückt, die Puppen bewegen sich leicht, der Wolf im Bett der Großmutter atmet schwer. Die Bedienung kommt wohl aus Hamburg denke ich im Deli und betont das ganz krass mit dem Dialekt. Ach, so sprechen die hier alle? Der Sekt ist köstlich. Der süßeste Terrier mit grauer Schnauze wartet total brav vor der Tür. Liegt und geduldet sich. Frauchen war zu Beginn noch mal rausgegangen, kam ohne Leine mit Fahrrad. Sie sind zu dritt und unterhalten sich auf Englisch. So ein süßer Hund, langbeinig, schwarz-grau, Drahthaar, spitze Ohren, lustiges Gesicht. Den würden wir beide sofort nehmen. Überall ist die Gastronomie voll und jeder Platz ist besetzt. Das ist auffällig. Budni gibt es hier auch, so dass ich nicht bis nach Hamburg fahren muss, wie Stephan meint. Neon-Wolle, dicke, reicht nicht für ein paar Socken warnt mich die Verkäuferin, hab eh andere Pläne, aber danke und Zottertrinkschokolade im Dritte Weltladen sowie Plastikteelicht aus der St. Johannis Kirche sind meine Hochzeitstageinkäufe. Die Kirche ist sehr schön mit riesiger Orgel und menschenverspeisende Fischseeungeheuer auf den Säulen. Stephan wartet noch mal 10 Jahre mit dem Portemonnaie-Einkauf. Es sind nur langweilige im Programm. Die Kuhfelltaschen sind schön, aber wir haben keine Verwendung.

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Eine Kirche mit grünen Lichtringen als wir nach Hamburg einfahren. Soll das eine Mentholzigarette darstellen zu Ehren von Helmut Schmidt? Vor uns ein sehr verhaltensauffälliger Pendler, der als Koch arbeitet, der Hase anruft und die Verbindung ist schlecht, einen offenen Hosenstahl auf der Rolltreppe im Bahnhof zumacht, Selbstgespräche führt und lustige Witze und Botschaften mit seinen Kumpels austauscht, die wir mithören. Wir warten vor der Tür des Pennplatzes. Ja, ich plane so schlecht. Stephan schaut Extra-3, dann kommt Thomas. Er leitet Kommunikationsseminare, der Eskalationsprofi vor dem Herrn. Alle Achtung. Die Erdbeermütze hat neue WG. Hat sich doch gelohnt zu kämpfen. Yoga ist abgesagt am Samstag, wie blöd.

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Ein wundervoller Abend im Jellyfish mit einer ausgesprochen kompetenten und sympathischen jungen Weinexpertin, die Mona und Tony kennt. Sie ist Botschafterin des Vinho Verde und halb Französin und halb Portugiesin. Der Spüler sei die wichtigste Kraft nicht umsonst hätte Bocuse den Spüler immer zuerst begrüßt. Nächste Woche sind 3 fränkische Winzer zu Besuch. Da will Thomas mit Claudia als Begleitung hin. Das finde ich prima. Die Weingüter besucht sie oft selber und erzählt sehr lebhaft davon. Der Fisch ist vom Feinsten, es fängt so an, wie ich es wollte, japanisch. Die Fischsuppe ist der Hammer. Die Menüportionen angenehm klein, Fleisch hätte ich gar nicht gebraucht. Die Köche sehen sehr jung und sympathisch aus. Bedenklich schlecht besucht, außer uns nur 4 Gäste. So geht man Pleite.

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03.12. Werde früh wach und sehe die Jungs noch. Thomas legt mir Geld hin, aber ich habe keine Lust auf halbe Sache und es war ein schönes Hochzeitstagsfestmahl in der Gesellschaft alter Freunde und unserer Trauzeugin, die ihre Rolle echt ernst nimmt. Demenz. Marinehof macht erst um 12 Uhr auf und hat kein Frühstück. Fotoausstellung Sarah Moon in den Deichtorhallen um die Zeit zu überbrücken. Die Spinte im Erdgeschoss sind für Gehbehinderte. Im Hinweis geben sind sie ganz groß in Hamburg. Es sind 30 Spinte, aber kein Behinderter in der Ausstellung morgens unter der Woche, aber egal, Hauptsache man hat zurechtgewiesen. Viel Franzosenkram lästere ich. Anruf auf dem Handy, der Arzt, der für den Gerichtsvollziehertermin krankschreiben soll. Es gibt viele Kunstmagazine und Collagematerial zum Mitnehmen. Reich sind sie auch in der Hansestadt. Der Mittagstisch ist köstlich. Wir sitzen bei Claudia, die riesige Pfannen mit Bratkartoffeln schwenkt und parallel viele andere Sachen. Jeder Handgriff sitzt. Es gibt Kürbis mit Orangenaroma und Makadamia-Nüssen aus dem Ofen mit Fenchel-Risotto als Tagesempfehlung für 8,- €. Das ist Hammer Preis-Leistung und ich beneide die vielen Schlipsträger, die hier immer Mittagstisch machen können. Wie kann man einen kleinen Beisalat, liebevoll angerichtet mit einem Büschel Feldsalat nicht essen und auf dem Teller zurück gehen lassen? Es gibt einfach Dinge, die werde ich nie verstehen, weil sie auch nicht zu verstehen sind.

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Stephan wäre zur Bahn gegangen, wir haben aber Fahrräder vor der Tür stehen. Auf dem AB Frau Borderline: Sie will nicht nach Usedom zur Reha, zu weit weg. Ich war so unfreundlich, dass die in der Klinik gesagt haben, sie helfen nicht mehr, das soll die Betreuerin machen. So kann sie ihre Kinder verarschen, ich glaube die Geschichte nicht.

Frau Uganda ist eskaliert und PsychKG Patienten gebissen und mit heißen Wasser angegriffen, ist fixiert.

Das Chimu schließt und der Prof, der zwischen München und Hannover pendelt, ist verzweifelt. Wo kann er hingehen, wenn er alleine was essen will? Unser Hanfmenü bei Dieter ist das originellste Essen was ich je hatte. Nicht einfach Luxuszeug aufkleistern, sondern richtig Ideenreichtum entfalten. Den Rosafarbenen Sekt serviert der Mitarbeiter mit der Bemerkung: frisch gepresster THC-Saft. Die Vorspeise ist geräuchert, was auch gut passt und Dieter bastelt einen Joint aus durchsichtigem Papier mit Filter, perfekte Täuschung, gefüllt mit gerösteten Hanfsamen zum auf den Nachtisch streuen. Schmandkuchen mit Ananas auf Pop-Rocks. Das ist so viel geiler als das übliche Trüffel-Flusskrebs-Edelzeug. Pastinaken als Rohkostsalat mit Pulpo und Mango- köstlich. Der Dieter hätte Carin verdient, die dazu Weine aussucht. Er will keine Schnippelhilfe. Kalender ohne Nummer mit tiefen Fächern von Andorra.

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04.12. Anfrage wegen neuer Betreuung (kaum bin ich auf grün geschaltet). Frau, hat schon Betreuerin, aber Wechsel, ist magersüchtig und hat einen sehr dominanten Freund, der auch unter Betreuung steht. Sage Sport ab und mache mir eine Wärmflasche, beim Notar ist es nett. 4 Minuten nach 12 sind wir schon wieder unten. Mr Thang Fischsuppe und Sushi, ausversehen nicht der Mittagstisch, die fangen mit „M“ an und ich habe „C“ genommen. Die dicken Rollen sind frittiert und warm. Team Wallraff, auch Du scheiße, Theater heute, muss vorher schlafen. P-Monster sagt ab und hat Magen-Darm. Er hat gestern über neue Anwaltskanzlei neue Eigenbedarfskündigung bekommen. Das müssen wir dringend besprechen, kommt Montag.

Will Jogginghose tragen, habe ich beide verschenkt von Lonsdale. Ist auch gut so. Hatte den falschen Mantel an. Der strenge schwarze aus Wien, den hätte ich zum Hochzeitstag tragen sollen, der passte viel besser als der unförmige mit Pelzkragen, ich bin verblendet. Wie unterschiedlich Hemden geschnitten sind verstehe ich nicht. Am Körper zu eng und ganz weiter Halsausschnitt? Wenn passt das? Dünnen Frauen mit Stiernacken. Das mit dem Löwenmuster von Armani ist superweit und hat einen ganz engen Halsausschnitt. Das verstehe ich auch nicht.

Wallraff ist Esser, der in den 80ern Undercover bei Bild gearbeitet hat. Der Stoff hängt mit Hannover zusammen. Der Chefredakteur, der ausschaut wie JR Ewing und laut lacht und einen Hannoveraner Humor hat, ist gut dargestellt. Es gibt keinen Krieg auf Cuba und die Teak Wan Do Schülerin, ist die mal vergewaltigt worden und würde sie dann mit einem tödlichen Schlag töten? Der Beichtstuhl und Wulf. Diese Szenen sind gut, dann: die Kritik unterstützt nur das System und ist Teil davon, unterstützt es quasi als notwendige Komponente und die tun nur so als würden sie in einem Stück von Ibsen spielen wo es um Kapitalismuskritik und Konflikte geht. O.k., das ist sehr abstrakt. Der Theaterhund, alt, wie gemalt liegt er an der Kasse und gehört zum Inventar. Zittert wenn Frauchen weg geht. Die Lichtshow in der Cumberlandschen Galerie, der Bar, hypnotisiert. Beim Gehen hat der langhaarige Einlasstyp, der mir vorher sympathisch war und überambitioniert schon auf Gäste wartet Angst, dass wir uns einen Oberschenkelhalsbruch holen, wir dürfen nicht unter der Plastikkette durchtauchen und er siezt uns penetrant. Warten, warten Sie…..

05.12. 100te von Orca-Walen im Wasser. Muss man sich trauen, reinzuspringen, aber offenbar greifen sie nicht an. Mit amerikanischem Cousin Brock und einem anderen Typen. Die sind die ganze Zeit schon im Wasser und ich rufe sie, sie müssen mir helfen, ich will auch rein. Ganz langsam springe ich rein, Kopfsprung, das Wasser ist nicht tief und man sieht den Grund, strecke die Füße. Die Orca schwimmen vorbei, haben einen festgefrorenen Gesichtsausdruck, ist erhebendes Gefühl. Mein Bruder und Familie sitzt im Café am Wasser, ich schwimme zu ihnen um zu erzählen, wie geil es ist.

Schleifenstirnband für das Patenkind.

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Habe Aschenbecher für die Jungs vergessen. Leere den Fundus der Geschenke, eine große Trader Joe Tasche schon mal und mache einen Haufen für Weihnachten mit allem was ich angesammelt habe. Soll ich graues Lederkostüm verschenken, Steffi kommt heute Abend vorbei. Es ist toll, aber ich trage es nicht. Urwale, Kriechwale waren wie Hunde. Deswegen haben wir angeblich so einen emotionalen Bezug zu den Meeressäugern. Kalender Barbara ist dran. Der ist total schön geworden und ich habe aktuelle Prospekte aus Hamburg von der Sarah Moon Ausstellung, die ich eigentlich nicht so geil fand verbastelt und habe noch prima Material übrig gehalten. Bäume sehen oben wie unten gleich aus. Das sieht man im Winter, Äste, die immer feiner werden, ein Geflecht, wie unten die Wurzeln. Das ist mir noch nie so aufgefallen, wie die Toi Toi Toilette, die seit Monaten wohl vor dem Schuh-Outlet steht. Habe oft Tunnelblick. Diese Jahr keine Fotos der Kalender-Ergebnisse, muss auch nicht sein, nur den für Barbara lasse ich von Stephan dokumentieren. Ich esse ekelhaftes Porridge was ich im Internet bestellt habe und der künstliche Gestank verpestet die ganze Wohnung. Viele gute Zutaten hinzu, damit man es überhaupt herunterbekommt, Quark, Mandeln, Zimt. Stephan tut mir einen Gefallen und schmeißt die letzten 4 Beutel in den Müll. Danke. Er kennt mich gut und weiß, dass ich es sonst reinwürgen würde.

Hochzeitstag von Jasmin, wir haben Theaterkarten und waren jetzt so oft und total befriedigend essen. Der Wunderbrief an Sunl ist jetzt angekommen. Das hat ja Monate gedauert.

Ich habe Vogelaschenbecher für Thomas und Yunfeng vergessen, einfach untergebuddelt im ordentlichen Messyhaushalt.

Graues Wildlederkostüm, roter Wollrock musste entsorgt werden, Erinnerung an Istanbul. Sie nimmt das Dedignbuch mit, bei Turkish Airlines hat man 33 kg. Stephan kann das nicht so perfekt mit den Strecknadeln auf dem Plan. Das was sie da mal gesehen hat mit NY war sein weibliches Pendant, seine Schwester. Stephan fehlt ein Brillenglas und man kann durchfassen. Erst dachte ist, der Rahmen sei gebrochen, dann sehe ich, das Glas fehlt ganz. Schraube hat sich wohl gelöst. Wie konnte das passieren frage ich mich und Stephan: der eine stellt heißen Topf auf Glas und zerstört es, der andere trägt Brille mit Kopfhörern zum Sport….Milchreis wie früher, aber flüssiger und Biss im Reis schmeckt mir besser. Ist auch energieschonender, aufkochen und ziehen lassen. Wo liegt Innsbruck, würde gerne zu der Xenia Hausner Ausstellung. Umsonstkuntsmagazine mitnehmen aus Hamburg war aufschlussreich und jetzt wo ich lese, dass sie in einem Palazzo ausgestellt war, kann ich mir genau das Bild vorstellen, zwei junge Mädchen, eine blonde und eine Asiatin, irgendwas mit Coca Cola im Hintergrund. Der Vater war eher peinlich, aber ihr Stil hat Wiedererkennungswert und gefällt mir, auch die Motivauswahl. Innsbruck ist schön. Da will ich auch mal hin. Mir hat ja Lausanne auch so gut gefallen, das Lichterfest.

06.12. Um 9 steht Stephan auf, das im Bett liegen ist herrlich, aber es zieht mich raus. Toller Kalender für Barbara, die Qualität der Wallnüsse, Kino ist erst abends. Muss mich ranhalten mit dem Stricken. Mache Fächer zwischen dem Schmuck frei für die Kalenderordnung. DDR Kinderetui, weiterschenken, habe keine Haare und keine Kinder, finde es nur so geil, aber die Schrankfächer gehen nicht mehr zu.

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Syrischer Flüchtling, der Tiermedizin studiert hat. Er ist in der Fremde und ganz alleine. Ewig dieses Diskussionen wie schlimm das für uns ist, dass die herkommen??? Sind die Menschen so wenig einfühlsam. Was bedeutet das für die Flüchtlinge, eine Drama und Alptraum ohne Ende, wie kann man das unbeschadet überstehen frage ich mich.

Die Astor-Premiere mit Sabine und Larissa. Ich liebe die plüschige Atmo und die Stimmung mit den Bücherwänden. Man hatte es mir beschrieben, aber so in echt komme ich aus dem Schwärmen nicht raus. Wir genießen es und lassen uns am Platz bedienen. Das war so eine schlaue Idee von dem Flebbe, weniger Sitze, weil ausverkauft war es doch nie und so kann man den Platz besser nutzen als mit freien Stuhlreihen. Es geht um Sternerestaurants. Kenne ich mich besser aus als mit Autorennen. Die kochende Hauptdarstellerin, Sienna Miller nimmt man es ab. Uma Thurmann hat nur einen kurzen Gastauftritt. Die ist m.E, sowieso nur mittelbegabt beim Spieltalent. Daniel Brühl als etwas verklemmte Chefbedienung überzeugt. Der ist echt gut. Es gibt eine Beschwerde. Die Spiegeleier sehen aus wie die Augen eines toten Clowns. Der schwarze Koch, dem er in Paris mal mit Ratten und Gesundheitsamt den Laden hat schließen lassen, zahlt es Bradley Cooper heim, indem er monatelang in seinem Laden arbeitet und dann als die Tester von Guide Michelin da sind das Essen mit Cayenne Pfeffer versaut und so Rache nimmt: „Das war für Paris“. Stephan sagt, das mache ich auch immer so. Das Wetter ist so herrlich mild. Das war eine tolle Idee und er herrlicher Ausklang des Wochenendes.

Glaser – Körperteile haben oder nicht haben

23.11. Morgens noch mal eingeschlafen und aus Träumen gerissen worden durch den Wecker. Hellbrauner Schuh, wieder Fehlkauf, zu groß (41), zu hoch, Absatz mal wellig, mal barock, aber in Bleistift, also unlogischer Traum und für 29,- € kann man auch kein Leder erwarten, wem kann ich sie andrehen? Dann klingelt es um 8:20 (hat man uns erwischt?) wird man zuhause vertrieben. Die Weihnachtswerbung zeigt zwei Männer mit einem Golden Retriever Welpen. Hundenachwuchs als Weihnachtsgeschenk, gilt das Klischee noch? Ein schwules Paar statt Familie, aber das? Stephan sagt, die glauben mit Hundebabies kann man alles verkaufen. Den zweiten Kaffee nehme ich bei Steffi. Mein Dandy-Mantel ist doch ein Frauenmantel, zumindest spricht viel dafür, sagt Steffi. Das Kostüm meiner Oma ist eine Spende an den Fundus. Hatte meiner Mutter gesagt, historische Kleidung und weniger geeignet für Flüchtlinge (das war ihr Vorschlag) es sei denn die wollen auf dem Amt mal Eindruck schinden, weil man sieht derart streng damit aus. Es gibt ein weiteres Dreieckstuch schenke ich Steffi, aber jetzt ist gut. Jasmin hatte eine lange Feier und findet die Handtasche aus Langenhagen elegant. Das freut mich sehr, auch, dass sie den Kalender lobt. Das kann ich heute gebrauchen. Frage mich, wie es wird mit fremden Fotos eine Kalender zu machen. Das wird eine neue Erfahrung. Freitag treffen wir die Auftraggeberin zum Mittagstisch im Jante. Das geht nur noch bis 01.12. Soll ich mein Hütchen tragen oder mal abends. Ich glaube, das ist ein besserer Rahmen. Ramen wäre auch mal lecker. Eine japanische Nudelsuppe. So was fehlt mir hier. Ja, ja, der freie assoziative Fluss geht immer wieder zum Essen zurück bei mir.

Vor der Tür, ein kleiner Junge fährt seinem Vater hinterher auf dem Rad auf dem Gehweg und rutscht aus und fällt hin. Der Vater herrscht ihn an: Hast Du geträumt? Sollst aber Fahrrad fahren und nicht träumen. Man spürt die Angst des Mannes vor Emotionen, mit denen er nicht klar kommt, vor allem Tränen und dass er damit nicht umgehen könnte, also Härte zeigen und ermahnen, aber was ist mit dem Mitgefühl und wie soll es gelernt werden? Fensterputzer war da und andere haben abgeräumt. Ich wusste nichts davon. Brief an die Familienkasse Bayern hatte zu wenig Porto. Telefonate und Arbeit. Rufe die Betreuungsrichterin an mit der ich studiert habe. Die ist so kompliziert die Alte, dass ich sie mal richtig abfahren lasse. Sprach mir drauf, ich müsse nicht kommen zur Anhörung, hat letztes Mal prima ohne mich geklappt. Nur wenn ich es anders sehe soll ich mich melden, ich sehe es aber nicht anders und meine Betreute kommt Morgen mit Frau Perser, ist alles organisiert und ich bin in Bad Pyrmont. Wo ist das Problem und warum noch mal auf meinen AB mit gesieze? Das ist so verspießt, weil wir uns duzen, sie aber nicht dazu steht wegen Richter und neutral oder keine Ahnung, so was kann man aber nicht rückgängig machen. Frau Querulantin in der Schweiz bekommt tatsächlich noch mal Krankengeld. Nicht zu glauben vom 01.10. bis Mitte 2016. Was ist denn mit dem Rentenantrag? Jetzt gibt es schon einen Erstattungsanspruch vom Arbeitsamt, die eh Geld von ihr zurück haben wollen und bis zum 12.11. gezahlt haben. Wirkt sich das auf die Erstattung aus? Eigentlich ist diese Nachricht so sensationell, dass ich Feierabend machen könnte. Ich rufe beim Gericht an, warum Her Schwitzehand schon die zweite Gerichtskostenrechnung bekommt und bei Mittellosigkeit und einer beigeordneten Pflichtverteidigung fast 5.000,- € zahlen soll. Das verstehe ich nicht, was hat das mit Pflichtverteidigung für einen Sinn. Bei Prozesskostenhilfe prüft der Rechtspfleger 4 Jahre lang, ob Mittellosigkeit noch vorliegt und schreibt es dann ab. Warum hier anders. Die Frau aus der Geschäftsstelle versteht auch so viel nicht, warum meiner überhaupt straffällig wurde z.B. Doch das verstehe ich, weil er suchtkrank ist und dann säuft und steuerunfähig ist und irgendwelchen Mist macht. Zum Schluss kann ich ihr entlocken, dass es Ermessenssache ist und jetzt die Kollegin, die einen Bänderriss hat und bis nächstes Jahr ausfällt aber so entschieden hat und nun Aurich zuständig ist. Die lehnen eine Stundung ab, was keinen Sinn macht, weil die Vollstreckung zwecklos ist und nur die Kosten in die Höhe treibt und das sind auch meine Steuergelder, die so sinnlos verpulvert werden. Ja, sie sieht es auch so und kennt es auch mit Stundung aus Aurich, weiß nicht, warum es hier schief läuft. Ich will denen Raten anbieten, wenn er die Kindergeldüberzahlung zurückgezahlt hat. Das waren ca. 3.700,- € und er zahlt 25 € pro Monat ab, d.h. das behalten die automatisch ein. Das geht also noch ein paar Jahre so und er stellt sich die Frage, ob das dann überzeugen kann, höchstens die weitere Sinnlosigkeit denen vor Augen führen und sie auffordern es einem Stellenleiter zur Prüfung vorzulegen.

Stephan sucht Adressen in Istanbul, weil ich ihn gebeten habe. Das Frühstück im Privato mit den ganzen salzig-süßen Leckereien und Caymak, der Clotted Cream der Türken. Das sind wichtige Infos, die ich an Steffi weitergeben muss. Der Engadiner Nusstorte schmeckt mir heute total gut. Meine Eltern liegen mit Erkältung im Bett. Das kann kein normaler Glaser machen, der kann nur Scheiben und es muss geschliffen werden, einer der auch Spiegel macht und ärgern nützt nichts. Doof war es trotzdem. Herr Staatsanwalt fragt, wie es in Venedig war. „Gut“. Heute bin ich nicht in Flirtlaune, das ist nur, wenn ich was von ihm will. Er will Bescheinigung, dass meiner in der Therapie ist. Hier braucht man erst mal ein Fax. Ich habe ihn angemeldet, aber egal. Datenschutz heißt meistens, dass die Sozialarbeiter die Arbeit aufschieben wollen. Das ist meine Erfahrung. Theater gibt es heute fast 3 Stunden für 9,- €. Meine Betreute mit dem Haarausfall hat die Rente unbefristet bekommen und war geschockt. Ich war zu überzeugend. Wenn sie Vollzeit anfängt zu arbeiten, wird sie keiner hindern ist immer meine Rede. Morgen Tagesausflug und nichts zu häkeln. Das geht nicht, werde doch was mitnehmen müssen und wenn es bedeutet, dass ich eine ganze Tüte von der dünnen Baumwolle mitschleppen muss. Mittwoch Hilfeplanung in der Podbi. Den Betreuten dazu ist der Vergewaltiger, der in die Türkei abgeschoben werden sollte. Den sehe ich nie, gehe ich mal hin. Die Woche der seltenen Betreuten werde ich es nennen. Wie Sternschildkröten den Inder sollen sie mir Glück bringen. Rufe die Ärztin von Frau Srilanka an wegen der stationären Behandlung, ob sie sich da mal einmischen kann ob die alles so richtig machen bei dem Chaotenhaufen. Das will sie wohl nicht machen und ist gegen eine vorzeitige Entlassung mit Pflegedienst. Das beruhigt mich, weil ich der mehr vertraue und die kennt ihre Patientin schon lange, meint, sie hätte die Medikamente die letzten Monate nicht genommen und muss erst mal wieder complient gemacht werden quasi.

Stephan hat die kaputte Glasplatte rausgebaut und im gelben Sacke weggebracht und vorher mit dem Mann in der Calenberger Neustadt telefoniert. Kostet ca. 50,- €-. Mein Mann ist der Beste.

Ich liebe es, wenn in der Dunkelheit die Äste der Bäume ausschauen wir Finger, schwarz auf schwarz, Tim Burton-Optik. Große Sperrmüllberge aus Körben. Ach, das Zeug wollen sie verkloppen. Weihnachtsmarkt. Da wünscht man sich doch glatt eine neue Terrorwarnung. Wenn man volles Haus haben will im Theater muss man schulrelevanten Stoff wählen, dann ist volles Haus garantiert. Außer uns sind nur Lehrer über 20.

Schüler applaudieren nicht so viel. Stück hat mir besser gefallen als „Floh im Ohr“ und „Borgmann“. Frau Arnold (sie strippt am besten) und die anderen, vor allem Daniel und Mathias waren echt gut und es waren spielerisch viele gute Einfälle und Szenen und ich habe den Geschichtsunterricht auch gut gebrauchen können. Zwischen dem Sturm auf die Bastille und dem Kopf ab beim Monarchen lagen 2 Jahre und die waren überschuldet und Pleite, Staatsbankrott. Offenbar hatte der absolutistische Herrscher einen Schweizer Finanzberater und der hat ihm zu Zugeständnissen geraten. Das Volk will gar nicht die Monarchie abschaffen nur überleben können. So ist es ja noch heute. Die göttliche Gewalt erklärt Frau Arnold und die unmenschliche Variante der Revolution, die aber so zu verstehen ist, dass sie entpersonalisiert ist und menschlicher als die menschliche, wie Terminator, der mehr Gefühle zeigt als der Mensch, obwohl er keiner ist oder Rudger Hauer als Cyborg. Sie sagt so schön „geh scheißen“ als Marie Antoinette und als das Todesurteil bekannt wird und ihre österreichischen Wurzeln durchkommen und sie redet so süß mit dem Gatten: „Luilein, Ständeversammlung ist nicht so eine gute Idee. Die kommen dann alle nach Paris und wir haben so wenig Brot und müssen die dann verpflegen und die Schaulustigen, die mit ihnen kommen“. Ich denke nach der Vorstellung, ob ich Frau Arnold mal ein Foto von uns zur Feier französische Revolution schicken sollte aus den Achtzigern oder frühe Neunzigern, nee, war ja 200 Jahr Feier. Ich als morbide Adelige und mein Mann als Jakobiner mit Teufelspuppe auf Spieß. Natürlich ein Fanbrief dazu.

24.11. Traum: Bin in Berlin und habe keine Orientierung. Zwei Frauen helfen. Da ist Prenzlauer Berg und da Kreuzberg oder Friedrichshain oder Neukölln oder was ist gefragt hatte. Ich will dort hin wo ein großes Geschäft mit Farben ist und daneben ist ein großer Asiamarkt. Asia-Imbiss. Ich nehme eine kleine Suppe. Danach bestellen die Profis. Es gibt Schweinekruste knusprig auf Reis mit Curry und ein Typ, den ich kenne bestellt eine andere Suppe, ein Soja-Getränk und irgendwas mit Vanille. In Wasser eingelegt sind kleine Plastiktüten, wie Milchtüten früher, aber Kindergröße und die schaue ich mir an Vanille, Pomodori und Grapefruit. Die Tomatenverpackung gefällt mir und ich überlege für Zuhause, ob ich welche kaufen kann/soll. Die Bedienung beobachtet mich. Ich frage: tut man die in Wasser, nein, man trinkt sie pur. Sie reißt eine auf und zeigt mir das. Irgendein Mädchen lässt ausrichten, sie will Zuhause angerufen werden. Das nervt. Dann will sie kochen. Wir gehen nach gegenüber und ich tue so als würde ich Blätter zum Kochen, es sind Äste mit Gewürzen, einstecken und man rollt daraus Taschen tue sie aber daneben in den Korb, der zum Geschäft gehört, so dass sie da bleiben. Eine Frau steckt Blumen und ich denke sie schneidet Äste heraus, so Ikebana, aber sie bindet das Grünzeug zu Schleifen, schneidet ein und zieht durch, die dann ganz symmetrisch ausschauen und das überleben die Schnittblumen wundere ich mich. Eine alte Frau bedient Waschmaschinen, es riecht sauber und die sehen futuristisch aus, sind japanische. Ich spiele an der Armatur herum und will ein Wort tippen und mache sie fast aus Versehen an. Muss auf den Stopp-Knopf drücken. Die interessieren sich für mein T-Shirt was durch eine Strickjacke verdeckt ist. Stimmt da steht was Asiatisches drauf, wusste nicht in welcher Sprache. Ist wohl vietnamesisch. Das Mädchen findet es voll peinlich und der Mann sagt, das wäre ein total schöner Spruch irgendwas mit einem Vogel, ein Sprichwort kommt darin vor (Anm.: weil Steffi gefragt hat, ob wir zusammen nach Vietnam reisen wollen im Sommer).

Morgens ist der Himmel rosa-hellblau-rosa gestreift und wir liegen noch etwas im Bett. Ich denke an die Streifen und Häkelmuster und Reihenfolge.

Wusste gar nicht, dass Xavier Naidoo so umstritten ist, beschäftige mich nicht mit dem Typen. Ich habe diese Krankheit, die mein Vater hat und werde eine Wulstnase bekommen bin jetzt schon halb entstellt, er muss es gerade operieren lassen. Da lasse ich mir eine neue aus Glas machen. In einem Monat ist Weihnachten. Das wäre das Beste, schön glatt ohne Beulen. Entscheide spontan doch nicht nach Bad Pyrmont zu reisen, hey, das ist hinter Hameln. Hatte sogar großes Häkelpaket gepackt, aber habe hier genug zu tun. Sage meinem Bereuten Bescheid und sein Sachbearbeiter kann mich anrufen, ich bin am Platz und dann klären wir das so, dazu brauche ich nicht anreisen, das bringt nichts und die haben sich gar nicht bei mir gemeldet, wenn es so wichtig gewesen wäre. Mein Betreuter soll Schule oder Ausbildung machen, habe ich beides schon getan.

Sich aus Freundschaft vor den anwaltlichen Karren spannen lassen, ist schwierig, aber ich will helfen, weil an der Sache ist nichts dran, d.h. ich muss beruhigen und ich hasse es, wenn meine Freunde drangsaliert werden. Die Mitarbeiterin der Steuerberaterin ist geschockt von Mandanten, die überrascht sind, dass Minijobber auch einen Urlaubsanspruch haben. Ja, das ist in dem Bereich weit verbreitet, so nach dem Motto, die arbeiten doch eh so wenig. Die werden nur bezahlt für tatsächlich geleistete Arbeit und nicht wenn die krank waren oder Urlaub haben. Dann geht es noch mal um Theater und Kinderoper. Ihr Sohn (8) hat jetzt 2 Aufführungen an einem Tag (morgens Zauberflöte mit der Schule und abends das Geschenk ihrer Chefin Hänsel und Gretel), das berühmt, berüchtigte. Dann kann man sehen, ob er wagnerianisch veranlagt ist, wenn er danach nach Mehr schreit.

Brauche Bestätigung, dass Aufenthalt von Herrn Jordanien beantragt ist. Landkreis irgendwas mit Holz. Der Sachbearbeiter ist im Urlaub, seine Vertretung lustig. Die Technik nervt und manchmal wolle man einfach davon laufen und nicht wieder kommen, ob ich das kennen würde. Ich mag solche Telefonate. Ich sage, der neue Ausweis ist bestellt bei der Bundesdruckerei in Berlin, aber es kommt zu Verzögerungen wegen der Bestattung von Helmut Schmidt. Er faxt mir was ich brauche zu, druckt es aus während wir telefonieren. Vanessa hat keine Termine mehr frei dieses Jahr, ich muss zum Kollegen, jetzt habe ich den Salat. Wenn was gemacht werden muss, mache ich neuen Termin bei Vanessa. Das ist jetzt nur fürs Bonusheft.

Der befreundete Arzt ist wieder da aus der Serengeti und hat etwas Terror in Europa verpasst. Er schreibt auch was von der sog. Zivilisation an die er sich wieder gewöhnen muss. Ich schreibe: „Wir haben nächste Woche Hochzeitstag und machen normalerweise eine Reise, die ich dieses Jahr zur Enttäuschung meiner Mannes abgesagt habe. Ich habe gesagt, wir machen hier lustiges Programm. Türkisches Frühstückbüffet bei Efendi Bey am Steintor, dann in den 500er Bus (der nämlich da direkt vor der Tür hält) und nach Wunstorf und Dich bei der Arbeit besuchen (keine Angst das war ein Spaß, Busfahrt hatte ich schon vorgeschlagen, sinnlos durch die Gegend fahren und gucken, ob man was Schönes entdeckt oder nur Orte anschauen, an denen man nicht leben will)“. Meine Schwägerin fliegt nach Chicago und merkt an, dass ich immer mit meinem Schwiegervater im Bett lande. Stimmt ja auch. Der Bruder von Frau Srilanka kommt ohne Termin, die Familie braucht Geld. Schreibt mir Bankverbindung des älteren Bruders auf einen Zettel. Kenne den noch als Kind, bin trotzdem genervt von Leuten, die ohne Termin reinschneien. Will über den Gesundheitszustand seiner Schwester mit mir reden. Ich halte mich bedeckt, soll er sie gefälligst selber fragen. Den Beschluss habe er gesehen. Na dann weiß er ja Bescheid und wenn es ihr vorher besser geht, dann wird sie früher entlassen.

Schlage Stephan Mittagstisch bei Karin Klemme vor und gemeinsame Gerichtspost, sich freuen, dass man keine Zahnschmerzen hat. Die sind gerade stark verbreitet im Freundeskreis und ich könnte mir echt nicht Zahnfleischtasche selber ausspülen. Das bringe ich nicht. Den Jungs schlage ich Mahjong am 1. Advent vor. „Die Stimmung mit Kerzen hält sich ja immer in Grenzen bei uns, aber Chips und Alkohol, Spielhallenfeeling und Gewinne und Verluste gibt es zu verteilen“.

Oberfinanzdirektion die Stellenleiterin auf mein Fax. Das ging ja schnell. Andere schafften es auch von ihren kleinen Renten 10,- € abzudrücken. Überzahlung von Kindergeld. Da hat es wohl einer geschafft hier Geld einzustreichen, was ihm nicht zusteht. Da hat die Familienkasse vielleicht auch nicht aufgepasst, weil die gucken sonst 3 x wer einen Erstattungsanspruch hat bevor sie Nachzahlungen auszahlen, weil von Kindergeld kann man bekanntlich nicht leben. Sollte man die Profis eher zur Verantwortung ziehen als einen Betreuten, der betreut wird. Erst wenn die eidesstattliche Versicherung abgegeben wird, kann sie in 2 Jahren einstellen. Verstehe ich nicht, weil der hat Betreuerin und ich kann ihr alle Informationen geben und die nachweisen, da fallen nur Kosten an. Die fängt wieder damit an, meiner sei straffällig geworden und würde die Kosten verursachen und hätte die Frechheit besessen ihr Kontoauszüge mit einer Einzelüberweisung von 100 € an Fitmaxx vorzulegen, aber sie darf sich ja kein Urteil erlauben. Tut sie aber. Karin Klemme. Wieder kein Grünkohl, sondern Königsberger Klopse und Currywurst. Ich habe passend Schweine auf dem Hütchen. Wollreste meiner Oma mit Papier was sie umwickelt hat. Männer in Gruppen regen mich immer stärker auf, dumme Lache, Tumbheit in Gruppen. Die Frauen mümmeln Salat bei der Fleischermeisterin Karin. Das kann mir keiner sagen, dass das schmeckt so mitten im Winter ein bisschen kalte Gurke und geraspelte Möhre. Wien, Wohnung, guterzogener Rotweiler im 7. klingt sehr verlockend. Bin doch kaufsüchtig, obwohl Stephan die Laune trübt und für einen kurzen Stopp sorgt, eine gestreifte, kurzärmelige Bluse (8) muss es doch sein. Beim Zahlen will ich noch abbrechen, aber ziehe durch. Bei der Wolle bin ich wählerischer. Die Bluse ist in der Relation viel teurer als mein Edelmantel, wenn man von den Ausgangspreisen ausgeht. Mein Mann sagt zu Recht, wie schwer das ausmisten fällt und wie schmerzhaft es ist. Auch Leuten was schenken ist keine Wohltat, sondern eher fies. Wer anderen was schenkt, wenn die zum Sammeln neigen, ist grausam. Stephan ist schlau und aufmerksam und sucht die kleinen Körbe an der Kasse durch, wo es einzelne Kleinigkeiten 4 für 1,- € und ich denke erst, was will er da, aber er sucht meinen verlorenen Plastikohrring und das ist eine sehr, sehr gute Idee. Die Wachtmeisterei hat Zimmernummer 1001. Das fällt Stephan auf, der sagt, dass seien orientalische Märchen und die Nummer hätten die sich selber rausgesucht. Betreuung ohne Gesundheit- und Vermögenssorge wurde bis 2022 verlängert. Wenig Verantwortung, langfristige Einnahme. Das ist mal konsequent, welche Richterin war das? Fotodose. Fotos sind schon da. Habe nicht nur Menschen, sondern auch Objektfotos nachmachen lassen. 25 Jahre Hardcore, Scooter. Auf dem Rückweg fällt mir, dass ich die Erdbeerstrickmütze zurück fordere und erst Michi und Markus und dann Gabi für das Theater anbieten da ist sie besser aufgehoben und wäre doch zu lustig die mal auf der Bühne bei „Nordische Nächte“ zu sehen. Steffi ist ja meine Rückrufaktionen mittlerweile gewohnt. Sie holt Suki Donnerstagmittag wieder ab. Herr Russisch-Alkoholiker hat neulich als er in Berlin war noch mal Geld überweisen lassen, damit er dort wegkommt und dann wurde in seinem Kuhkaff mit Karte eingekauft. Fühlt man sich immer verarscht und ich lasse mich aufhetzen, rief heute an, ob Obernwöhren neben Prenzlauer Berg liegen würde, will ich wissen. Hat sich das Bein gebrochen und ist bis Jahresende still gelegt. Hat saisonbedingte Kündigung bekommen bis 01.04. in seinem Fensterputzerjob. Beinbruch war privat, will sich für 600,- € Laptop kaufen.

Überzeugende Widerspruchsbegründung. Therapie wurde abgelehnt bei Herrn Hodscha (weil aussichtslos und er keine Krankheitseinsicht zeigt). Hallo? Der hat für sich selber eine gesetzliche Betreuung beantragt und einrichten lassen und ich bin richtig in Fahrt und setze denen eine kurze Frist um einen rechtsmittelfähigen Bescheid zu erteilen. Will das sonst gerichtlich klären. Dieses den Spieß umdrehen und Druck aufbauen ist wirklich eine gute Idee und ich klopfe mir selber an die Schulter.

Die Kultur hat mich fertig gemacht und von mir aus könnte heute schon Donnerstag oder Freitag sein. Aus Berlin das Zitat des Tages: „Ich beobachte Sie schon seit geraumer Zeit beim Fahrrad fahren. Ihre Art, das Fahrrad zu lenken und in die Pedalen zu treten ähnelt meiner Art, Fahrrad zu fahren ungemein. Lediglich die Art, wie sie klingeln unterscheidet sich (unwesentlich) von meiner und ich fordere sie auf, in Zukunft zu Fuß zu gehen.“ Ich will nur Liebe, Freundschaft und gutes Essen.

Ich trinke gar keinen Kaffee mehr im Büro. Die Psychokollegen hingegen stehen alle 50 Minuten an der Tränke.

Mein Hauptbezugspfleger von Herrn Ihme hat diesen längere Zeit nicht angetroffen und hört zu Ende des Jahres in seiner Firma auf. Das ist schrecklich. Er will vorher noch mal bei mir vorbei kommen um zu klären wie es für Herrn Ihme weitergeht. Dann lieber nicht am Hundetag Donnerstag, sondern Montag früh.

Beim Sport sollen wir auf dem Bauch liegend ein angewinkeltes Bein Richtung Brustkorb ablegen. Ich höre das Stöhnen um mich herum. Das ist eine beliebte Schlafposition bei mir.

Als es Schlafensgehzeit ist erzählt mir Stephan von dem abgeschossenen russischen Kampfjet über der Türkei. Die Piloten wären vermutlich von syrischen Rebellen getötet worden. Über die Grenze geweht oder was? Ich bin sonst echt eher auf der Seite der Türkei, Putin oder Erdogan. Da kann ich nur sagen, wirklich verhaltensauffällige Männer zeigen sich mit nacktem Oberkörper. Der Zimmernachbar von Dieter soll mitunter ganz nackt zu sehen sein nach meiner Schwiegermutter. Oh Gott, wie schrecklich.

25.11. Irgendwie wie Alptraum, das bewegt sich in eine ganz komische Richtung, fühlt sich an als hätte ich noch gar nicht geschlafen aber dann fallen mir die Bilder ein, o.k. war wohl gerade am Anfang, gehe rüber, Gästebett, liegt voll, drängele mich unter die Sachen, die Tüte mit Lampenmaterial lege ich vorher raus und auf den Boden. Passe kaum unter die Decke und alles ist fest. Morgens habe ich geträumt entweder Urlaub mit Marc und Jasmin oder Familienfest. Wir machen Essen, Salat auch noch frage ich (wegen Markthalle gestern). Ja, den essen sie eigentlich immer sagt meine Mutter. Salat waschen, man ist der dreckig, war teuer und muss voller Vitamine sein rede ich mir ein, da ich ihn besorgt habe. Kann man das orangefarbene Teil an dem die Blätter festgewachsen sind auch essen. Schneide es klein und probiere ein Stück. Stephan soll gefälligst beim Putzen helfen. Die Strecke mit der Fähre, die wir zurück gelegt haben war wohl ganz kurz. Ich sehe unser Haus und da könnte man hinschwimmen. Warum sind wir jetzt hier für 500,- € die Nacht frage ich mich und es ist romantisch lautet die Antwort (haben gestern airbnb Wohnungen in Wien geguckt). Habe einen Kuchen machen lassen mit ganz viel Text. Irgendwer erzählt was drauf stand, nein das war Mehr. Den Text muss ich vom Zettel ablesen, weil der ist zerlaufen und man kann nur noch Spuren davon auf der Torte erkennen. Irgendwas mit Danksagung und Wünschen. Größere Gruppe, spielende Kinder. Komisches Gefühl beim wach werden.

Wer kommt alles mit zu Hader und ja, Stephan hat ihn beim Auftritt in München und Köln verstanden, aber das liegt beides nicht in Niederösterreich. Ich glaube, er überschätzt sich. Unsere Wiener Freunde müssen simultanübersetzen oder wir lachen einfach wenn die anderen lachen.

Das Konto von Frau Srilanka ist dicht und Überweisungen gehen nicht und auch Abbuchungen, trotz Deckung. Ich muss zur Bank wackeln und klären, ob das mit der Pfändung zusammen hängt. Das nervt mich total.

Beichte dem Sozialamt, dass Frau Stimmen auszieht und die Leistungen dann eingestellt werden müssen und alles ist wie vorher und ich die Überzahlung für Dezember zurück überweise. Wollte erst mal schauen, ob das klappt.

Konto ist dicht, Überweisungen, die wir mühsam aufgefüllt haben vom 18.11. sind vernichtet. Das sind ja tolle Nachrichten. Ich verstöre den PIN, weil ich unvorsichtig reiße statt zu rubbeln. Dann zwei Faxe. Fahre nach Misburg. Zum Glück hatte ich den Betreuten vorher angerufen. Der kennt sich aus, wäre sonst in die Grammophonfabrik gefahren, weil man mir die Hilfeplanung hier beschrieben hatte. In Misburg war ich noch nie. Vorbei am Laher Friedhof. Das sind die Gräber von Frau Bettlägerig und ich weiß jetzt so in etwa wo. Hier heißen die Haltestellen was mit Kafka, was wirklich kafkaesk ist. Stephan weiß, wie er es mir beschreiben kann, Tedi und Rossmann und schon bin ich da. Das war großartig von ihm. Der netteste Vergewaltiger den ich kenne begrüßt mich an der Tür und ist echt ruhig und aufmerksam. Superaufgeräumtes Zimmer, großer Teddy sitzt auf dem gemachten Bett. Er zeigt mir alles, wir sitzen dann im Aufenthaltszimmer, hässlich eingerichtet, Heimschick, Deko-Streu auf dem Tisch, immerhin Dartscheibe an der Wand da, wo sie freitags alle zusammen essen an einer langen Tafel. Es sind 16 Bewohner. Er hat sich auch überlegt, dass ich vom Allerweg fahren soll. Genauso habe ich es gemacht. Er ist seit fast 6 Jahren trocken und in der Kochgruppe, letztes Mal haben sie Pizza gemacht aber nicht mit Hefe, sondern einen Quarkteig. Das kannte er auch nicht, aber es hat den anderen geschmeckt. Dann ist er im Heimbeirat, wo man reingewählt wird wie ein Klassensprecher. Er ist auch zuständig für die neue Waschmaschine und Trockner, die Funktionen zu erklären, wenn die Bewohner Fragen haben. Nein, das nervt nicht. Er arbeitet 32 Stunden die Woche in der Garten-AT (Arbeitstherapie) und bekommt 40,-€ im Monat dafür, eigentlich sollten es nur 20 Stunden sein, aber kein Klagen. Sie dekorieren jetzt wieder die verschiedenen Häuser der Einrichtung mit Sträußen und Gestecken und arbeiten für den Bazar. Weil er Zweiradmechaniker gelernt hat, hat er die Fahrradwerkstatt hier im Haus mit aufgebaut. Er spielt gerne Billard mit einem Freund. Das kostet in der Spielhalle nebenan 1,50 € pro Stunde und Fußball. Jetzt ist Hallensaison und das Verletzungsrisiko höher. Mit 52 ist er bei den alten Herren. Er geht zur Sucht- und zur Sportgruppe und am Wochenende machen er und seine Freundin mit deren Eltern einen Ausflug nach Bad Nenndorf. Das lieben Rentner, sage ich. Meine Schwiegermutter fährt da auch gerne hin. Wenn die Freundin rückfällig wird, bricht er in der Zeit den Kontakt ab um sich zu schützen. Die Männergruppe war nicht mehr seins, zu viele Junge. Er könnte sich vorstellen auch mal die Küche auszuprobieren nur die Tischlerei will er nicht, mit Holz arbeiten, das ist nicht seine Sache. Er ist Analphabet und man muss ihm zeigen, wo er unterschreiben soll. Seine Tochter hat studiert und lebt teilweise mit dem Mann in Indonesien, der dort ein internationales Wirtschaftsstudium macht. Er hat regelmäßig Kontakt. Zu der jüngeren, die 27 ist, hat er keinen Kontakt und sie untereinander auch nicht, verschiedene Mütter. Bei der Unterschrift kommt die Frage nach dem Datum und der 26. wäre näher am Wochenende, sagt der Mann aus der Beratungsstelle, aber die Mitarbeiterin will heute noch erleben, weil sie nämlich später ins Theater geht sagt sie stolz. Ich frage nach: Känguru-Chroniken. Eine Kollegin hat Geburtstag und sie begleiten sie und es war schwierig 10 Karten zu bekommen. Das ist lustig kann ich schon mal verraten und verabschiede mich wieder und fahre zurück. Der junge Typ aus der Podbi will sich das Haus zeigen lassen, weil er es nicht kennt. Ich finde zuerst den Zugang zum Gleis nicht. Alki-Treffpunkt. Wieder eine alte grüne Straßenbahn. Das nervt etwas, aber die Verbindung ist eins A. Habe Hunger, bestelle das Toast bei Luis wieder ab, weil er damit anfängt als ich Törtchen und Kaffee schon verzerrt habe. Nix für ungut.

Elisabeth kommt eine halbe Stunde zu früh, führt Selbstgespräche im Flur, sagt mir dass sie mit dem Keksverkauf schon angefangen hätten. Ich sage durch die 30,- € die sie extra abgehoben hat ist das Konto leergeräumt bis auf 27 Cent, alles unter 1,- € ist für mich null und ich habe keine Zeit für Schwätzchen und es nervt, dass sie einfach irgendwann reinschneit. Ich hetzte sie auf und dann klappt das Telefonat mit der Wohnbetreuung auch nicht und sie kündigt ihr. Her mit dem Telefon, entweder neuer Termin oder nicht. Das andere interessiert nicht. Langweilig. Das passiert doch immer so und dann wird sie sie wieder anrufen und sich wieder mit ihr am Kröpke verabreden. Ich habe heute keine Nerven für ihre Spielchen und schmeiße sie wieder raus. Wir müssen uns nächste Woche Dienstag treffen. Wo ich nächsten Mittwoch bin? Das geht sie nichts an.

Bei meiner behinderten Schwester hat der Spiralenwechsel nicht geklappt nach 5 Jahren. Es muss alles in Vollnarkose gemacht werden und so kommt heute nur die Zahnreinigung dran. Meiner Mutter geht es wie mir, die verwechselt immer Eierstöcke und Gebärmutter. Paps hingegen ist der total Experte für weibliche Geschlechtsteile und weiß: die Regel kostet viel Energie. Ich sage, da soll er man einen Aufsatz drüber schreiben. Ich sage, die Gebärmutter von Mama war meine erste Wohnung und gemütlich war es da. Ich sei gebärmutterabhängig kriege ich dann zu hören. Er verdient sich ein Zubrot durch Vorträge über die Gebärmutter und ihre Nachteile und für jede Unterschrift für eine Hisektomie (oder wie das heißt) bekommt er eine Provision und bessert damit seine Rente auf. Nein, Weihnachten gibt es erst mal das Duell binärer Code, er gegen Stephan und anschließend wird es mir erklärt und dann gibt es seinen großen Vortrag: Gebärmutter, das muss nicht sein. Er ist bereit Lampe mit mir zu basteln, aber eine Idee muss ich haben. Es war einer der ersten Wienreisen mit Thomas und Yunfeng und ich habe die Lampen aus alten Dosen gesehen, die ausschauten wie stilisierte Blüten, kam wieder und ging mit Patrick zu Conrad und habe für 100,- € eingekauft. Die Tüte mit Materialen liegt seit dem in den Schubladen und ich weiß gar nicht mehr, wie die ausgeschaut haben. Bastelwillig ist mein Paps. Da braucht man viel Hardware ist seine Einschätzung. Jetzt hetze ich Stephan los wegen Fotos finden, die mich erinnern sollen.

Ein Kollege, der Arbeitsrecht macht ruft an und erzählt wie ein Fall ausgegangen ist, den ich vermittelt habe. Es ging um einen Firmenwagen und sie haben sich verglichen. Er will Mittagstisch machen und zu Rossini geht er nicht. Ich hatte gefragt, weil er da um die Ecke ist. Die betrügen, als ich nachfrage, regt er sich über die Alsterpreispolitik (!) auf. Was soll ich dazu sagen? Der wollte mich zuletzt derbe verarschen. Umsonst auftreten vor Gericht mit hohem Haftungsrisiko und das dann „Fluranwalt“ nennen, aber Schwamm drüber oder noch mal ansprechen. Bringt auch nichts. Mein Kollege schreibt mir aus dem Zug. Das ist auch mal schön von ihm zu lesen. Macht sich etwas Sorgen wegen der Bürostimmung und der anstehenden Weihnachtsfeier. Ich habe dann die Idee zur Auflockerung der Weihnachtsfeier. Jeder muss eine zweite Person mitnehmen, die mit dem Büro nichts zu tun hat und die auch einladen (wegen Weihnachten). Ich nehme Steffi mit oder wenn wir ein Pärchen dürfen Chicco und Barbara, dann sehe ich die auch mal wieder. Durchmischung hilft, Verdünnung, Ablenkung usw. Denen erklären wir, dass es einen therapeutischen Hintergrund hat. Der Psychokollege kann auch Psychospiele mit uns spielen. Das wünsche ich mir ja schon lange. Bis einer heult oder ein Knoten geplatzt ist.

Beim Yoga ist heute eine Vertretungslehrerin und das Thema Füße. Zehen spreizen und einzeln auf der Matte ablegen. Die Angeberin kann das, bei mir sind die Zehen ein unbeweglicher Klumpen. Am Ende der Stunde schöne Massage mit Weleda-Öl. Der Fuß ist angeblich eine Abbildung der Wirbelsäule und wenn man im Nacken verkrampft ist, hat das oft was mit den Füßen zu tun und man soll bei Kopfschmerzen das obere Gelenk des großen Zehs kreisen. Welches obere Gelenk? Gibt es mehrere? Bei manchen macht das wohl Knackgeräusche, bei mir nicht.

Rufe Sunl an, wenn unsere Männer schon miteinander telefonieren. Zielpunkt ist pleite schreibt mir Stephan, aber wir gehen doch immer zu Billa. Was interessiert mich das? War eh ein dämlicher Name. Ist Plus auch pleite. Die hatten früher mal zwei Läden auf der Limmer. Katastrophale Arbeitsbedingungen, das weiß ich noch allzu gut.

26.11. Traum: mein alter Ausbilder, Herr Siemering, der m.E. verstorben ist hält Vortrag über historische Esskultur, kleine tragbare goldene Butterfässer, oben mit Kuhle für Salz und welche Brühe es dazu gab auch Getreide, ganz trüb. Davor sind wir in einem Sternerestaurant im 1. OG. Die Plätze hier kenne ich nicht und die Köche hören alle interessiert zu. Er demonstriert an einem Kissen, wie man Fleisch nicht schneidet auch wenn die bei dem perfekten Diner das immer so machen würden und macht dabei Sägebewegungen. Man würde eher mit dem Messer quetschen. Ein Typ der auf mich steht und den ich morgens in der Küche treffe als ich den Toaster suche will kein Spritgeld von mir nur 100 für das Essen. Das ist genau das was ich gezahlt habe sage ich ihm (er hatte uns angemeldet). Auf einmal schaut er beleidigt. Dann geht es um einen Aufsatz über meinen Vater, den ich geschrieben habe.(Er hatte gestern gesagt, dass einen Vortrag von ihm im Internet ist, den will er kopieren, dass wir in noch sehen können, wenn er tot ist). Ich muss die Quellen aus den Fußnoten noch kopieren (durchnummeriert liegen sie auf einem Haufen und irgendwie sind sie nicht vollständig und das wäre ganz viel Arbeit das noch mal nachzuvollziehen) oder soll ich das lassen, zu viel Aufwand und wann soll ich es machen, wenig Zeit nur noch. Irgendwie sind schon alle da und ich will auch meinen Bruder sehen. Kann ich das noch an der Uni kopieren, weil das ist richtig viel. Das reicht doch, wenn ich die Quellen angebe, wie Spiegel Heft soundso Jahrgang soundso und muss es nicht kopieren (Unterschied zwischen Fußnote und Schriftsatz denke ich in wach), das interessiert doch keinen. Ich soll es vernünftig machen meint Stephan. Das wird auch so gut, aber der Text ist ausgedruckt und ich muss das dann auch durchgehen und noch mal nachtragen.

EODM wollen noch mal im Bataclan auftreten. David Sedaris liest am 03.03. im Gartenbaukino, der perfekten Location und die Übersetzung von Harry Rowohlt fand ich nicht so gut in dem Hörbuch. Shithole als Umschreibung seiner Mutter von der Wohnung seiner griechischen Oma ist nicht Scheißrattenloch. Was hat das mit Ratten zu tun? Dreckloch wäre treffender gewesen. Soll ich mich anbieten?

Das Haus bei Steffi ist fast fertig und sieht entsprechend billig aus, nur die Absperrung, hinter der es schon leer geräumt ist, hindert noch den Verkehr. Mache die Postrunde mit dem Hund bei Herrn Schwitzehand, der in Therapie ist. Hier, wo sonst mal ein Zirkus stand, bauen sie ein buntes Containerhaus für Flüchtlinge. Beneidenswert schöner Standort so im Grünen und am Fluss. Wetter so gut, eine Runde einkaufen im Kaufhaus am Steintor, Wolle (das Knäuel was ich neulich nicht genommen habe und jetzt wollte, ist natürlich weg) und Aufkleber und Armreife für Frauchen sowie Pfannen für den Kinderherd. Eine Frau steht neben mir und sagt, man kann wohl als Oma keine lilane Handtasche tragen. Warum, sie hat doch schon eine lilane Mütze wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf und das ist Leder und 80er total in und cool und kostet nur 6,- €. Und wenn die Leute lachen will sie wissen. Auf meine Verantwortung hin nimmt sie sie. Ja, die sollen sich dann bei mir melden. Mein neuer Mantel mit braun, grau, schwarz und Pelz. Ich habe den perfekten Partnerlook mit Suki. Wie gut sieht das denn aus? Ja, ich weiß es. Ziehe ich mich jetzt passend zum Hund an frage ich mich bei meinem neuen Lieblingsmantel.

Der Strafverteidiger hat einen neuen Fall. Mann hat 7 Jahre in Österreich im Knast gesessen und einen Raubüberfall gemacht mit einer deutschen Polizeiuniform, aber einer alten, grünen Känguru-Chroniken. Holger glaubt der hat Demenz und kommt nicht zu Recht, wenn er entlassen wird, Jahrgang 1947. Ich sollte das pinkeln gehen nicht so aufschieben, wenn ich ein Ganzkörperwollanzug an habe. Das ist dann echt kritisch.

Schreibe Herrn Schwitzhand u.a. „Sie haben nur 157 statt sonst 190 überwiesen bekommen. Vielleicht wird jetzt das überzahlte Kindergeld einbehalten. Da entsteht ja auch eine weitere Überzahlung wie bei allen anderen Kindergeldempfängern, weil Sie bekommen das ganze Jahr schon 188 und die berechneten bei ihm nur 184“. 10 Minuten später ruft er an, dass er die Therapie abbrechen will, wenn er jetzt weniger Geld kriegt (das ist eine Auflage und er steht ein Bewährungswiderruf auf dem Spiel und er ist da, wo er Vollverpflegung hat). Oh mein Gott. Frustrationstoleranz wirklich gleich null. Ich bin beeindruckt.

Agentur für Arbeit, Frau Querulantin, die jetzt doch Krankengeld bekommt und die Meldeauflagen des Arbeitsamtes. Macht Fahrtkosten für Vorstellungsgespräche in der Schweiz geltend und zugleich einen Krankengeldanspruch. Die Frau vom Arbeitsamt wüsste doch, wie das sei, krankgeschrieben hieße nicht, dass man keine Termine machen kann. Man kann ja auch zum Arzt und da im Wartezimmer sitzen und ich wüsste nicht, was das für eine Diagnose sei, ob man ihr das anmerkt und sie einen roten Kopf hat oder es was Inneres sei, außerdem sei es halt meine Betreute mit ihrer Thermik, aber gegen Meldeauflagen verstoßen und zugleich einen Krankengeldanspruch haben beißt sich wohl. Ich verwirrt am Telefon, verwechsele immer die Leistungen und nenn das Arbeitslosengeld Krankengeld und sage immer 01.01. statt 01.10.

Die Betreute, die viele Kinder hat, verwitwet ist, Unterleibskrebs hatte, jetzt auch noch inkontinent ist, 10 Jahre älter als ich und sehr primitiv gestrickt ist kommt heute mit der Lebensgefährtin, die auch unter Betreuung steht. Sie weint und sagt, nächste Woche wird ihr schwerster Tag. Der Sohn, der bei ihr wohnt und im Rollstuhl sitzt wird ein Bein inklusive Hüfte amputiert an unserem Hochzeitstag und zwar wegen Dekubitus bis auf den Knochen. Ich wusste nichts davon, dachte der arbeitet in der Werkstatt im Fahrradbereich. Der Sohn hat auch einen Betreuer bekommen vor einigen Jahren und dem ich wohl schlecht geworden als er es gesehen hat. Seit Juli, viel Krankenhaus, darf nicht mehr im Rollstuhl sitzen, weil da die Wunde ist, hat künstliche Ausgänge bekommen im Frederikenstift, ist abgemagert bis auf unter 50 kg, Betreuer kann die Verantwortung nicht mehr übernehmen und schickt ihn ins Krankenhaus, die schicken ihn wieder nach Hause. Pflegedienst sagt, er hat sich aufgegeben. Er spürt keinen Schmerz und vergammelt bei lebendigem Leib, das Fleisch ist schwarz und es stinkt nach Verwesung. Zwischendurch geht es immer wieder darum den Sohn rauszuschmeißen und was er sich wieder geleistet, gibt zu wenig Geld ab und das er selber schuld ist, weil er raucht z.B. So wenig Liebe, das macht mich hilflos. Sie war jeden Tag im Krankenhaus und ist überfordert. Das ist echt heftig.

Der nächste Betreute , den ich seit über 10 Jahren kenne und der jetzt Anfang dreißig ist und weniger Haare hat, die anfangen grau zu werden fragt wann ich Feierabend mache, warum will er was mit mir trinken gehen, denn so klingt es. Ich muss noch arbeiten, er sagt, dass ich aufhören soll an meinen Fingern zu puhlen. Den Hinweis habe ich auch schon mal gehört.

Suki wurde nicht abgeholt. ½ Tag? Verstehe ich nicht. Bei Frau Dement habe ich Kabel ein Fax geschickt und jetzt geht der Fernseher nicht mehr. Auch schlecht.

Ungeduldig mit Hund der sich an Ampel verhakt, lasse Leine los und bin gestresst, dunkel an Leine durch den Park. Vollmond, bin genervt von Autos und der Dunkelheit. Frauchen war beim Zahnarzt, Geschenk wird einbehalten, Strafe erfolgt bei mir sofort, wenn ich beleidigt bin, auch wenn ich dann denke, lustiger Zufall meine Antwortmail habe ich auch nicht gefunden und gut, dass sie es angeht. Wir sehen uns beim Yoga am Samstag. Das mag ich sehr.

Stephan fragt mich auch, ob was sei. Ich kann Stephan die Sache mit der Amputation nicht sagen, es ist noch zu schlimm. Morgen sage ich rede ich drüber. Er versucht durch Raten herauszufinden um was es geht, Mann oder Frau usw. Ich breche das Spiel ab bzw. gehe nicht darauf ein. Das Menü im Jante klingt Hammer. Doch Hamburg absagen und hier bleiben? Es ist wirklich schlimm mit mir. Morgen kommt Georg und bucht den NY-Flug mit Stephan. Das ist toll. Stephan gibt zu bedenken, dass wir die gar nicht so gut kennen und 2 Wochen lang sind, das könnten wir mit engen Freunden oder meinen Eltern machen. Ich sage, sie sind sehr umgänglich/verträglich, das wird schon werden, sogar gut. Lisa Arnold sieht derart gut aus als Adolf Hitler. Ich freu mich schon ganz arg.

Bleibe häkelnd vor der Glotze hängen, Nachtmagazin war früher ein Fremdwort. Stephan geht sich irgendwann nach 12 Uhr die Zähne putzen, dann wieder das Spiel, er schläft ein, ich liege wach, wechsele ins Gästezimmer auf das weiche Bett, das dauert dann auch noch ewig und ich denke an Häkelfarbreihenfolgen und dass ich das Hütchen rauslegen sollte was Georg sich anschauen soll und um 7 Uhr bin ich wieder wach, eine Stunde vor dem Wecker, Stephan schläft noch. Das ist nicht normal.

27.11. Habe Termin bei der Gerichtsvollzieherin heute um 10 Uhr in meiner Betreuungssache Herr Yoga verschoben bekommen bis Mitte Dezember und gehe mit. Der schreibt mir nachts, weil die Gerichtsvollzieherin den Namen des Vermieters haben will, dass sie bestimmt von der Ablöse weiß und ich sage, nein, es ginge allgemein um pfändbare Forderungen. Die dachte, er lebt in einer Einrichtung. Erster Advent plus 2 Wochen ist der 20.12. und das wiederum der 3. Advent. Schicke wieder kryptische Nachrichten zum Spielenachmittag. Außerdem ergeben meine riesigen Häkeldreiecke kein Quadrat. Da muss mir Stephan erst mal bei der Logik helfen, scheiß auf dies binäre System. Mein Angebermann sagt noch, das sei für ihn kein rechnen…..Nächste Woche Freitag gehe ich mit meiner Betreuten zusammen zum Notar und schlage das Erbe ihrer Mutter aus. Ich hole sie an der Haltestelle Schwarze Bär ab. Der Termin ist um 12 und heute um die Uhrzeit treffen wir die Kollegin, die mit dem Notarbüro zusammen hängt. Solche Symmetrien oder vermeintlichen Muster fallen mir immer auf oder ich reime sie mir zusammen.

Mein Schwiegervater muss sich noch gedulden, aber sein Mitbewohner ist ausgezogen, zum Glück. Wartet in der Reha im 2-Bett-Zimmer auf ihn sagt Stephan zur Belustigung.

½ Stunde mit Kabel Deutschland telefoniert. Wieder abgemeldet als Kundin, war am 04.11.2015 und zum 05.11. abgemeldet. Verbindet mich mit der Technik. Der Typ findet die Vertragsnummer nicht. War digitales Fernsehen. Vorher mit dem Vermieter, nein, hier wurde nichts geändert. Grundversorgung ist in Nebenkosten enthalten. Dann bei der Betreuten und der Frau vom Pflegedienst (Frau Ding, ja ich bin Frau Dong, der Betreuten fallen die Namen nicht ein, was ich echt verstehen kann) gelingt es von Radio auf Fernsehen zu schalten. Die Batterien waren falsch in der Fernbedienung. Wochenende gerettet.

Den schwule Türken rufe ich an wegen Frist GBH für Rauchmelderwartung, steht bei mir im Kalender. Er bedankt sich, hat Termin gemacht, war letzte Woche im Krankenhaus. Ellenbogen wurde repariert, ähhh operiert, war Schleim drin, dauerte aber nur einen Tag, war im Siloah, ganz neu, schaut von außen aus wie ein 5-Sterne-Hotel, alles automatisch und innen wenn man reinkommt wie ein amerikanisches Krankenhaus, die große Lobby. Süß, wie er begeistert ist. Bodrum empfiehlt er mir immer. Der hat echt schwere Krankheiten, HIV, Meningitis, und Krebs am After, aber alles gut überstanden und immer gut drauf. Der Hase aus Mittelfeld ist mein Vorbild.

Nicht nur Steffi kam gestern nicht, gleichzeitig angekündigt und abwesend war auch einer meiner Betreuten mit Drogenproblem, der in einer Einrichtung lebt. Rufe da noch mal an, will ihn aber nicht reinreißen. Dann den Arzt auf dem Handy, dort war er zumindest und es soll verlängert werden, so wie er es will und er vertraut nur mir. Das kommt mir bekannt vor.

Auf dem Weg ins Jante erzählen ist Stephan von der schlimmen Amputation. Während die Welt facebook und What’s App benutzt werden ganz stumm Glieder amputiert wie im Mittelalter. Kommt mir nicht fortschrittlich vor.

Ich bin Viertel vor da. Unterhalte mich mit Mona und sage Tony, dass ich ein Hütchen mit seinem Foto gemacht habe, quasi Fantum in bisher nicht bekanntem Ausmaß, was ich mal abends in Szene setzen will. Ist letzter Tag des Mittagstisches. Ich will Jante Stempelkarte.

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Urlaubsfamilienfotos aus aller Welt, China, Frankreich, Portugal, NY. Großes Format. Apropos groß, Paul ist jetzt 1,80 m. Wir trinken etwas Alkohol und das Essen ist lecker, hellgrüne Sauce und Rotkohlpulver nur das Brot schmeckt uns nicht. Alex hat ein altes Handy. Die Raben habe die Lasagne gegessen und die Kinder musste ¼ wegschmeißen. Sie macht dann noch Panna Cotta. Freunde aus Basel zu Besuch. Alex bastelt zu Weihnachten und es wird schwieriger die Kinder zu motivieren. Pralinen, Tongeschirr haben sie schon bemalt in dem Laden, der das anbietet. Als Stephan sich über das häkeln auslässt erfahre ich, dass sie Topflappen in Türkis, passend zur neuen Küche gebrauchen kann. Alex hat Esterhazy-Torte gemacht und das hat sie auch an ihre Grenzen gebracht. Ich kann nur ganz primitive Sachen, habe keine Geduld für das backen und muss schon über mich selber lachen. Sie hat ihre Mutter auch gefragt, was ihr mehr Spaß machen würde und sie sagte, das Essen. Da kann ich nur beipflichten. Die Tochter, die nächstes Jahr Abi macht, war bei der Berufsberatung. Ich denke an Arbeitsamt, aber nein, das klingt nach Wirtschaftskanzlei und da wird 6 Stunden lang im Assesment Center alles durchgetestet und dann wird den Eltern 2 Stunden ein Vortrag über die Ergebnisse gehalten. Krass, soziale Neigungen der Tochter, keine. Da reizt die Mutter schon eher das Leopardenproramm in Afrika. Dann passt ja doch Jura als Berufswahl. Aabacus, der Discountbestatter ist in der Marienstraße, Kreuzung Berliner Allee.

Marktcafé bekommt einen neuen Schriftzug auf die Scheiben, kursiv. Mein geistig behinderter Betreuter versichert, dass er 1 & 1 alles geregelt habe. Als ich frage was, heißt es, es ist vereinbart, dass „die gleich morgens abbuchen“. Ich verstehe immer nur Bahnhof. Auf die Schulden der Freundin wird eine Rate überwiesen, das haben die ihnen in Baden-Baden so gesagt, dass es nichts nützt und das muss gezahlt werden und da hilft kein Schreien. Er lässt sich von denen bequatschen und das bringt so nichts. Sie soll zum Amtsgericht und einen Beratungsschein holen. Macht sie nicht, die faule Nuss.

Der depressive Perser mit der Tochter mit großen Augen. Bei der Scheidung war sie 9, jetzt ist sie ausgereift. Die spielen immer arabische Prinzessin und kommen mir unaufrichtig und manipulativ vor. Der vierjährige Sohn im Iran wird vom Stiefvater geschlagen und hat schon Narben im Gesicht, die geschiedene Frau will ihn in ein Heim geben und es bricht ihr das Herz, die Frau ist krank und droht damit erst das Kind zu töten und dann sich selber und sie machen sich Sorgen. ihr Halbbruder leidet und ist erst 4 Jahre, versteht aber schon viel und will nach Deutschland. Mein Gott macht meiner Chaos, mit solchen Psychopathinnen Kinder zeugen, das macht man nicht oder man macht sich mit schuldig. Ich weiß von nichts und dann ist es ganz dringend und hätte vorgestern geregelt werden müssen.

Sumo, das wäre ein Sport für mich, oder? Tiefe Kniebeugen, Beweglichkeit und ordentlich Kalorienzufuhr. Ich wundere mich, weil ich die eine Übung mit Terrabändern nicht hinbekomme und dann fällt der Trainerin auf, dass man nur hochrollen soll auf die Schulterblattspitzen und ich versuche in den Sitz zu kommen, die Beine gespreizt in den Bändern, die man dabei zu Boden ziehen soll, das haut mich immer aus dem Gleichgewicht. Wir müssen beide über meinen Übereifer lachen. Manche gehen mit dem Rollkoffer zu Lidl einkaufen, ich will nur Salzbutter holen.

NY gebucht, Kalender mit fremden Fotos legen, soll nicht gleich von Anfang an ins Gästebett, Mann beleidigt, ich wieder zurück, kann nicht schlafen, doch Wechsel, schlafe beschissener denn je.

28.11. Traum aus der Nacht, den ich morgens noch weiß. Das klappt sonst nicht, wenn ich mich richtig bemühe, diesmal hatte ich es nicht versucht, weil er mir egal war: Suche Tier aus dem Aquarium aus, zusammen mit Stephan, aber ich bin federführend. Wasserschildkröte. Transporttupper, sie passt nicht rein und windet sich und immer schaut ein Teil, z.B. Schwanz, aber wie von einer Ratte, über den Rand. Ich gebe es auf, das arme Tier ist sonst traumatisiert. Dann ist es ein Frosch, wird das andere Tier was ich mir ausgesucht habe, ein Insekt, auffressen. Tut es, das war aus Plastik, jetzt stirbt der Frisch elendig. Spuckt es wieder aus. Schlauer Frisch, hat gemerkt, dass es nicht essbar war. Ich küsse den Nachbar seit neustem auf dem Mund. Bin stark geschminkt mit roten Lippen, trotzdem Lindener Markplatz, guckt Stephan. Wir machen das mehrfach, mehr, d.h. Sex im Treppenhaus, würde alles verkomplizieren. Das will ich nicht. Dann geht es um Scheidungssache, ich bin außenstehend. Sie hat was mit dem Anwalt und darf sich nicht verplappern, ihn duzen vor den anderen, sagt falschen Nachnamen. Sie hat ein Café und lädt eine andere Frau (wohl die Nebenbuhlerin) und das Kind ein, dann sollen sich doch zahlen, aber nur 50 Cent für Kaffee und Kakao und bekommen noch 2 m&ms aus einem Automaten und sollen das total großzügig finden. Die Eingeladene spricht es noch mal ihrem Sohn vor, was sie alles bekommen für die 50 Cent, so wie die Cafébesitzer es ihr gesagt hat. Morgens höre ich wie Stephan ins Treppenhaus geht. Er will sich nicht dazu legen ins Gästebett. Warum ziert er sich, wir haben da auch schon zu zweit geschlafen bei Bauarbeiten. Demo gegen AfD und er will hin? Es regnet ziemlich. Ich ziehe meinen Nachtwollschal aus dem Altkleidercontainer an und den Grünkohlpulli. Ich liebe alle Dinge, die ich fast verloren hätte, diesen Pulli, die selbstgestrickte Mütze in blau-weiß. Gestern vor lauter Jante meine Pille vergessen.

Beim Yoga denke ich an die schlimmen Bilder von gestern Abend. Stephan sagt, es liegt am Häkeln, dass ich schlecht schlafe, aber ich glaube eher am Fernsehprogramm. Russlandfeldzug. In den Dörfern haben sie die Juden einfach vor Ort erschlagen, in den Straßen. Viele haben mitgemacht, die Menschen liefen dann nackt, getrieben und verzweifelt durch die Straßen und wurden erschlagen mit Knüppeln und Eisenstangen, Männer, Frauen, Kinder. Was treibt Menschen im Mob dazu so etwas zu tun? Die Zeit wirkt sonst so kultiviert, Frauen mit Hüten, Kaffeehaus. Wir sind immer noch Steinzeitmenschen bzw. zu allen Zeiten gab es solche und solche, Männer, die ihre Frauen geschätzt und als Partner behandelt haben und welche, die sagten, Frau nichts wert. Eine Evolution der Moral, daran glaube ich nicht und einmal mehr muss man die Menschen in Geschlechter einteilen und nicht in Religionen, weil die Männer waren die Täter. Gut man könnte auch sagen, Frauen haben weniger physische Möglichkeiten, aber Kinder können sie auch erschlagen, dennoch tun sie es nur im Einzelfall als Beziehungsdrama und nicht gruppenweise mit Fremden mit denen sie nichts zu tun haben und die ihnen nichts getan haben.

Wallnüsse ein paar und Ingwer ein großes Stück für 3,50 € auf dem Markt. Steffi wartet bei Luis, ich komme bei Istanbul ins Schwärmen und bei David Seradis und die andere kulturelle Veranstaltung bei der ersten Wienreise im Januar ist mir entfallen. Hader klärt mich Stephan später auf. Mein Gott, was jetzt schon alles hinten runter fällt. Steffi lacht weil ich historische Kostüme abgebe und eine Erdbeerstrickmütze wieder zurück haben will, aber versteht es auch wegen NY und der Erinnerungen. Ein brauner Labrador mit Persianerfell, hat tolle Augen. Hör auf mich zu manipulieren sage ich zu Steffi, darauf bezogen. Durch den Park nach Hause schaue ich, ob Stephans rosa Rad von der Tür steht und fahre dann weiter, noch mal Mozzarella DOP holen von Lidl, der schmeckte wie in Italien, ist aber leider ausverkauft. Auf dem Aldiparkplatz lächelt mich ein junger türkischer Autofahrer so nett an, weil ich ihm verkehrswidrig entgegenkomme und eine Entschuldigung ausdrücke mit der Mimik. Es ist ein Blick des Verstehens und der Sympathie. Das macht es ja verwirrend, dass die nicht alle Monster sind. Zuhause im Eingangsbereich zum Garten, wo ich mit meinem Fahrrad rein will, macht die Nachbarin meine Avocado klein, die ich einfach sperrig in die braune Tonne geworfen habe. Will sie Laubarbeiten machen? Ich biete mich an, heute das erste Mal. Sie lobt zwei Mal meinen Mantel und fragt nach passender Kleidung. Ich komme wieder runter mit Jacke und Stiefeln, nein, Handschuhe brauche ich nicht. Ich habe keinen Ekel davor in das nasse, gammelige Laub zu fassen, hey Verwesung ist das Ziel und mache es viel effektiver als sie und tragen kann ich auch besser. Zu irgendwas muss Yoga ja gut sein. Sie fragt, ob was Schlimmes passiert sei, dass ich mich abreagieren müsse. Also doch, das ist der Grund für Gartenarbeit bei ihr. Es war immer meine Theorie. Die Hände wasche ich im Regenwasser und gehe hoch. Larissa und Markus kommen Morgen zu Kaffee und Kuchen am ersten Advent.

Das Adele-Stück mit Roots auf Kinderinstrumenten, was Stephan morgens gespielt hat ist mein Ohrwurm die Tages. Der Kalender für meine Eltern wird echt gut. Stephan kommt von der Demo gegen AfD. Finde ich sehr gut, dass er gegangen ist. Ich mache Ingwertee mit Honig und Zitrone, er zeigt mir einen Trailer zu Ice Age 5, wie das Sonnensystem entstanden ist und die Planeten vorher wie Billardkugel im Dreieck lagen. Er schimpft über meine Lidl-Einkäufe. Parmesan und Rucola schmeckt super auf der Pasta von gestern. Warum soll ich einen winzigen Bund Rucola auf dem Markt für 1,20 € kaufen, wenn es ganz frische Ware eine Schale voll bei Lidl für 99 Cent gibt. Gut, das ganze Verpackungsmaterial nervt. Stephan findet eine Wohnung in NY, die sehr minimalistisch eingerichtet ist, eine umgebaute Kirche. Unsere erste Wahl mit zwei Badezimmern ist schon belegt. Ich bin mit allem einverstanden. Schaffe es nicht bei den Gastgebern in Hamburg anzurufen, einfach weil ich so ungern telefoniere. Muss ich mal tagsüber machen. Die pürierte Gemüsesuppe mit Sellerie, Kohlrabi, Kartoffel, Kürbis und Birnen schmeckt scharf und krass. Muss Morgen Sahne rein vom Kiosk, die gute aus der Wendland brache ich für den Kuchen. Der Topf ist voll und bleibt auf dem Herd stehen und kommt erst sehr viel später in den Flur, weil mit heiße Suppe rausstellen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Das Holzschränkchen ist nackt und ohne Glasplatte und das Holz muss auch geschont werden. Suche bis nachts um halb 1 für den Kalender, das Wohnzimmer ist übersät, 12 Blätter sind fertig im 1. Schritt mit Collagematerial dazu. Der Urlaubsfotovorrat reicht noch 2 Jahre rechne ich aus. Wundere mich teilweise über die Auswahl der Bilder, abgeschnitten, unscharf, aber so ist das wohl mit fremden Bildern. Im Fernsehen läuft Turmspringen von Promis, der eine sieht aus wie ein dicker, türkischer Georg Clooney.

29.11. Nachts herrscht mich Stephan an, ob ich schon wieder abhauen würde und rüber gehen und ich muss nur pinkeln und rede nachts nicht gerne, muss mich aber rechtfertigen. Traum: die Schwester meiner Mutter verteidigt Hitler, den hätte man mussverstanden oder das sei differenziert zu sehen. Will ihr die Filme von den nackten Menschen, die auf offener Straße erschlagen werden vorspielen und sie zwingen sich das anzuschauen, an einen Stuhl festbinden (so Clockwork Orange mäßig) und sage es ihr. Festival, ich habe Wurst weggeworfen und zeige das einem Metzger, d.h. die Verpackungen im Müll und entschuldige mich dafür, das mit das passiert ist, dass sie schlecht wurde. Es geht um ein bestimmtes Produkt und er soll mir bei der Aufklärung helfen. Ein Metzger aus Bayreuth hat ganz tolle Sachen. Habe Glitzerleggings vom Claudia an, metallic und die löst sich schon auf. Die Schichten gehen nicht nur ab, die bekommt Löcher und das nach ein Mal tragen. Gibt es so schlechte Qualität? Alex, für die ich gestern den Kalender gemacht habe schenkt mit lauter kleine Verpackungen aus Wien zum Basteln, für Hütchen darunter auch eine besondere Rarität mit Glitzer, eine kleine eckige Verpackung eines bekannten Ladens und ihr Begleiter wundert sich noch, weil die schwer zu kriegen war und sie sich extra besorgt hat. Dann will ich eine künstlerische Collage mit einem Foto von ihr machen, aber das ist gar nicht so einfach, weil sie immer so normal ausschaut, lieb, harmlos, immer gleich, keine Hintergedanken, wie Fa-Duschdas-Werbung, d.h. da ist die noch verrucht. Sie ist zwei Mal nebeneinander auf dem Bild, was nicht geht, wie Zwillinge, lächelnd mit offenen Locken vor einer Löwenstatue. Ich schneide erst mal nur die Köpfe aus und den Löwen als Hintergrund und frage mich, ob das helfen wird und werde wach. Stephan macht schon Kaffee, es ist 9:20 Uhr. Er lobt, dass ich da geblieben bin und wollte nur beweisen, dass er mein Weggehen bemerkt, wie auf aufmerksamer Wachhund und nicht schläft, wie ich immer behaupte und ich sage, dass nachts zur Rede stellen fand ich scheiße.

Stephan schlägt Paul Anka in New Jersey vor, was ich schon ziemlich Rentnerprogramm finde und Georg schreibt, sie wollen in ein Musical oder Konzert im Central Park. O.k. da sehe ich getrennte Kulturprogramme, zumindest in diesem Punkt. Ich will lieber in eine Late Night oder Comedy Show. Ich bastele und der Rücken tut weh, gleich ist der Kalender mit den fremden Fotos fertig und die 1. Advent Gäste kommen in 30 Minuten. Ich bin stolz, dass ich so passende Collagematerial aus meiner Sammlung habe. Zu den China-Fotos finde ich handschriftliche, chinesische Quittungen von unserer China-Reise. Ich habe mit der Pfanne mit der Walnußmasse einen Abdruck auf dem Holztisch hinterlassen. Tja, da ist mein Mann fein raus, wieder alles klar, hätte er mal helfen können und wer nichts tun, macht keine Fehler und hinterlässt keine Spuren, aber so ist es natürlich nicht, weil man auch backen kann ohne was zu beschädigen, halt ich nicht. Er hat den ganzen Tag schon Borderline Anwandlungen: ich will nicht mehr mit ihm verreisen, letztes Jahr schon musste er sich die Hochzeitsreise mit meinen Verwandten teilen und dann nachdem er gesagt hat, er mag keinen Fisch oder nicht so gern sagt er Thomas und Yunfeng und Claudia wüssten wo er gerne hingehen würde. Mir platzt der Kragen und jetzt bekommt er was er wollte, ich sage ab, d.h. ich schreie Stephan an und bedrohe ihn mit einem Löffel. Dann kommen die Gäste, etwas zusammenreißen, aber sie merken die schlechte Stimmung. Larissa will lernen, wie man Dreieckstücher häkelt. Ich denke sie will mich verarschen. Ich schenke ihr mein letztes buntes, mit dem gelben Rand, was mir so gut gefallen hat, aber nur über dem Stuhl hing und das senffarbene mit Muschelmuster, was ich insgesamt 4 mal gehäkelt habe, weil ich immer wieder Fehler eingebaut und dann 2/3 wieder aufgeribbelt habe u.a. als meine Eltern zu Besuch waren und in Venedig war es dabei und dann noch den Kalender, den sie wohl gut finden. Markus hat das zum Geburtstag bekommen und sie einfach so. Unterschied ist Papier, aber vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Markus nimmt die Erdbeerbommelmütze, das Mottenloch hatte ich vorher geflickt und dabei entdeckt, dass die „Made in Scotland“ ist, was sonst? Meine Engadiner Nusstorte ist richtig lecker geworden, der Mürbteig hat eine leckere, buttrige Konsistenz und schmeckt mit der Salzbutter nach Shortbread. Ich zeige Larissa Granny Square und sie macht Probestück, die Häkelnadel lässt sie liegen. Morgen ist Hagida Gegendemo. Haben die ein langes Wochenende in Hannover gemacht oder was? Später sprechen wir uns aus so gut es uns möglich ist, ich erfahre auch, wo Stephan gerne hingegangen wäre, irgendwas mit Table und er überlegt schon Dienstagabend zu fahren, aber ein Theaterprogramm ist so kurzfristig nicht auf die Beine zu stellen und ich gehe derweil den Bügelberg an. Kalender, Kuchen, Bügeln. Ich war recht produktiv. Das Video mit Adele und den Roots begleitet mich das ganze Wochenende und gefällt mir richtig gut.