Archiv für den Monat: August 2015

48 – die Geburtstagswoche

Im Fernsehen ein Bericht. Franzosen sagen wir haben das Reden gelernt, weil der Faustkeil erfunden wurde und wir durch das Quatschen Vertrauen und Mitstreiter gewinnen wollten um nicht im Schlaf abgemurkst zu werden. Ich halte die Theorie für Schwachsinn. Reden hat so viel mehr Vorteile, sich absprechen und verabreden zu können und nicht nur mit Zeichensprache arbeiten zu können z.B. bei der Nahrungsbeschaffung und bei Allem. Diesen Franzosen sollte man es verbieten als Wissenschaftler zu arbeiten. Andererseits ist es der Running Gag, dass Stephan gefährlich lebt, weil er zu wenig redet.

15.07. neuer Jahrestag. Erinnere mich eher wie das vor einem Jahr anfing mit dem Durchfall. Auge war schlimm in Italien und Stephan wird angeblich schon darauf angesprochen, will mir aber nicht sagen von wem. Ich freue mich aber über meine Gesundheit und finde ich strotze vor Gesundheit im Vergleich zu der schlimmen Zeit 2014. Depressionen habe ich nur wegen des guten Kaffees in Italien, mache keinen mehr im Büro, wäre zu krass scheiße. Will Cafe Fredo oder Creme di Caffe. Die Kollegin fährt nach Frankreich. Ich weiß nicht, ich bin doch eher von der Italienfraktion. Alleine der Kaffee ist so gut (während man in Paris Mühe hat einen guten Kaffee zu finden und erst schwule Australier finden muss, gibt es dort in jeder Bahnhofspinte richtig leckeres Zeug. Das ist alleine schon so viel Wert.

16.07. Frau Demenz, soll Fliegenplage haben und ich rufe innerlich schon Martin zur Hilfe. Pflegedienst will sich erst nächste Woche dort treffen, nein Morgen. Bringe Bildzeitung, die im Flur liegt, mit rein. Was Schweinsteiger verdient, was geht uns das an, regt sie sich auf. Wendler gestürzt (wobei nur?) und das Beste, Nürnberg oder Uni Erlangen: Essen aus dem 3-D Drucker für Senioren. Auch hier drehen die Katzen auf mich durch und ich krieg die fetten Biester kaum vom Schoß.

17.07. Scheidung, hätte Termin fast verbaselt, d.h. 9:40 war der Termin, der wegen Italien verschoben wurde. Um 10 vor 9 entdecke ich, dass ich um 9 beim Gericht sein muss und Robe aus dem Büro muss ich auch noch holen. Komme trotzdem kurz vor der Richterin. Sie sind arm und verstehen sich. Alles mit den Kindern ist geregelt und es werden ein paar Rentenanwartschaften hin- und herübertragen. Solche Scheidungen mag ich.

Afrikanerin, hat die erste Spritze schon nicht genommen. Hier ein Foto vom letzten Klinikaufenthalt auf der Besuchertoilette. Der Stationsarzt hat sie definitiv nicht durchschaut, aber darüber habe ich mich ja schon beschwert…

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Öffnet nicht auf Anklopfen, ich gehe rein. Liegt auf dem Bett und hört laut Bibel-TV. Vergleicht sich mit Luther. Der war schwer krank, sie ja nicht. Muss gegen „Witchkraft“ kämpfen und stark und geduldig sein, das ist ihre Mission. Ich werde sie wieder ins Krankenhaus bringen müssen zur Spritze. Gut, wenn es sein muss, wird sie gehen. Wenn sie freiwillig geht, sage ich meine Termine ab und bestelle gleich einen Krankenwagen, nein, nicht freiwillig, sie will die harte Tour mit Polizei usw. Das scheint besser ins Konzept zu passen, obwohl sie mir erklärt, „that it’s a mental war, not a physical one“. Sie führt einen Krieg, gehöre ich zu den Bösen, die sie vom Glauben abbringen wollen, sage ihr, dass dem nicht so sei. Gebe auch zu bedenken, dass ich nicht glaube, dass Luther sich im Zimmer verschanzt hat um den ganzen Tag Bibel-TV zu schauen, gerade weil sie sagt, das reden zählt nicht, sondern die Taten. „The body is still, but the mind is working at the same time“. Da ich länger bei ihr bleibe, bekomme ich eindrucksvoll mit, wie die Psychose bei ihr arbeitet und sie offenbar überall Dinge sieht. Zeigt mir auch ein Foto von einem langhaarigen Typen. Sie hat die Europäer für Engel gehalten, aber „they lie“. Lächeln bedeutet gar nichts, hat sie gelernt. Sie will die Medis nicht, weil ihr Kopfkino dann weg ist.

Bahlsenkekse bringe ich bei Mutter und Sohn wobei, wo ich etwas Zeit vertreiben muss. Sie muss lachen und zwar irgendwie hysterisch, wie auf Droge. Sie kauft die nicht, weil bei denen kann sie nicht aufhören bei Bahlsen Kekse und bei Russisch Brot, sonst schon und beim Obst bei Kirschen. Er: Bahlsen, drei Brüder, Locken, sehen alle gleich aus, einer hat die Kekse, einer einen Pflegedienst und der Dritte hat kein Geld. Saß nackt vor ihm und hat „schwul“ gesagt und er sagte, er mag keinen Schwulen. Weil er schwul ist, deswegen wurde er enterbt. Wenn Männer sich küssen ist es ekelhaft, nur wenn Frauen sich küssen ist es in Ordnung. Ich widerspreche seiner Schwulenfeindlichkeit und sage, Schwule mögen wir wie andere Menschen auch und das ist nicht eklig, wenn sie zwei Menschen lieben. Seine Mutter, die im Übrigen Analphabetin ist, sei begabt. Sie widerspricht. Ist sie nicht, lässt sich nur nichts gefallen. Beide, Mutter und Sohn wären gerne Anwälte geworden. Die Nachbarn sind Araber und tragen Röcke. Mutter will mit Enkel in die Türkei fliegen, ist da Krieg? Lobt meine Klamotten. Apropos Kekse….

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Die neue Betreute mit der Leukämie macht sich um einen Rasenmäher sorgen für ein winzige Gartenparzelle, trägt Perücke, hat eine Tüte voller Medikamente und eine kaum eingerichtete Wohnung. Sie war schon überall auf der Welt auf internationalen Schulen, auch in Krisengebieten. Irgendwie werde ich aus der nicht schlau.

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18.07. Schlafe alleine, weil ich was zu „Fenster zu“ gesagt hatte. Merke es erst nachdem ich pinkeln war, dass das halbe Bett leer ist, mache das Fenster zu und schlafe weiter. Auch 7 ist noch zu früh. Traum: erst bayrische Gaststätte, ich bin verknallt in den Wirt und küsse ihn und sage, so lustig und schlau wie er ist könnte er auch studieren, aber vielleicht will er lieber seine Kneipe machen. Er sagt, wir werden gute Freunde und ist leiert (weist mich also quasi zurück, weil ich offenbar mehr wollte). Hotel und so eine Art Familientreffen. Ich fahre ohne Stephan zurück und muss mir Mitfahrgelegenheit suchen. Ein Pärchen hat sich offenbar gemeldet, aber ich weiß nichts davon bis ich angesprochen werde von einem weiblichen Hotelgast. Die müssen doch dann nach mir fragen statt genervt zu sein. Zwei Frauen, eine im Rollstuhl. Es ist schon 16 Uhr und wir wollen bald aufbrechen. Stephan will auch mit, weiß nicht, ob das ins Auto geht, weil die eine doch im Rollstuhl ist. Beim Gehen, will das Hotel noch 229,- € von uns, weil wir als Nichthotelgäste noch einen Tag im Hotel geblieben wären und das Restaurant genutzt hätten. Das kostet kein Geld, sie haben meine Adresse in Hannover und sollen mich verklagen. Wir haben bezahlt im Restaurant und hätten da auch bis 16 Uhr sitzen bleiben können. Der einen flüstere ich ins Ohr, dass es selbst im Barreis nur 40,- € kostet Tagesgast zu sein und da hat man die ganze Wellnessprogramm mit Saunen und Wasserfall im Garten. Relativ klaglos ziehen sie wieder ab als es nicht geklappt hat und ich wundere mich was das sein soll, so auf blöd versuchen, ob einer zahlt. Das ist auch schlecht für den Ruf. Frage andere Hotelgäste ob man es bei ihnen auch versucht hat.

Etwas Schrott und Bastelkram zusammenräumen für Montag. Zu meinen Schwiegereltern und dann heute Abend zum Geburtstag eingeladen. Stephan bestellt mir Twillings zum Geburtstag Rasberry Echniachea und ich suche Einiges dazu um Portofreiheit zu erreichen. Als Prämie kriege ich einen Coco Pops Becher. Yuhu! Geburtstag kann kommen. Lecker Obstteller. Stephan hat Beeren auf dem Markt gekauft.

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Die Knochenlampe ist viel schöner als erwartet. Er hat echt Geschmack und ich hätte ihm blind vertrauen können (hatte ihm noch verboten, den großen Knochen zu zersägen). Siegfried Neuenhausen will, dass wir bei ihm anfangen, aber ich weigere mich, bin wegen Gerd da und der kann was, Dada im besten Kurt Schwitters Sinne, etwas trashiger und moderner. Ich mag nicht alles, aber er hat’s echt drauf und ich weiß nicht, warum er nicht berühmt ist. Schön dazu die abgeblätterte Balisto-Werbung.

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Nehmen eine nette Frau mit vom Bahnhof Nordstadt mit ihrem Fahrrad mit auf unserer Gruppentageskarte. Ihre braucht sie nicht abstempeln und nein, wir wollen keine 3,- € Beteiligung, hätten auch so Gruppentagesticket gekauft. Zwei Söhne, einer in Hamburg, der andere bei Wunstorf. Kastrierte Kühe, ohne Euter und ohne Penis/Hoden. Grillen bei meinen Schwiegereltern, Socken zu Ende bringen ist schwere Geburt. Meine Schwiegermutter schimpft, wenn ich Fäden vernähe, statt aufzupassen. Meine Schwägerin fährt zur Expo nach Mailand mit Anke und Kevin. Würde ich da auch gerne hin? Bin jedenfalls auf den Bericht gespannt.

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Im Da Etna Vorspeisen bestellen, wir hätten uns mit dem Sohn fast in Süditalien treffen können, sollen Bescheid sagen, wenn wir mal nach Catania fahren, der Bruder des Inhabers, kann uns was zeigen oder womöglich was zu essen geben. Sie brauchen Crema di Caffe Maschine, ja, der Sohn weiß, dass das süchtig macht. Im Garten der Riesenkakteen als Kulisse. Erzählen dem Gastgeber, dass Claudia seit Jahren Bikramyoga mit seiner Schwester macht. Lernen das Pärchen aus der Gartenstraße kennen, deren Waldkatze ich mag, d.h. ich kann sie jetzt zuordnen. Zeige der Frau Handyfotos ihrer Katze, Echo. Sie gehen Morgen auf den neunzigsten Geburtstag des Vaters von ihm. Hatte das Kalenderblatt nicht umgedreht, dieses Monat, der fast vorbei ist großes Thema Katzen und ich und Echo mittendrin.

20.07. Die lieben Briefe meiner Familie. Meine Schwester hat an die Büroadresse geschrieben und Stephan sagt, ist bestimmt Beschwerdebrief an ihre Betreuerin. Lieb gebastelt.

Hilfeplanung, vorher lieber Anruf von Sunla aus Wien auf meinem AB. Der langhaarige Sozialarbeiter nervt mich und ich ärgere ihn, ist er „rausgeflogen aus der Deisterstraße?“ frage ich ihn. Er meint, abW sei nicht die richtige Maßnahme und er nimmt meinem nicht ab, dass er von THC runter kommen will. Die Ärztin gibt mir Rückendeckung. Kaufe einen Berg voller Klamotten bei Oxfam. Dort habe ich schon ewig nichts mehr gefunden. Leider ist einiges Größe 38. Macht nichts. Eng steht mir.

Eine Betreute, die mir gratuliert und Morgen was vorbei bringen will. Ist doch wieder eine vegetarisches Rezept aus einer 1,- € Frauenzeitschrift oder ein Mandala, was sie ausgemalt hat. War dann ein Kuli zum Wegradieren „für unterwegs“. Wenn ich was nicht brauche, dann ist es die Radierfunktion.

Mein Betreuter aus dem Knast wird heute in die Therapie aufgenommen und es hat geklappt. Freitag war keiner mehr zu erreichen bei der Staatsanwaltschaft und Zurückstellung schwierig und heute erreichen mich doppelt die positiven Nachrichten. Die Anfragen hatte ich Freitag verschickt. Super. Das Aufnahmedatum kann ich mir gut merken.

Als ich gehe ein Ständchen auf dem Lindener Markt. Blasmusik, die sogar gar gut klingt. Crema Caffè bei Piu und zwei Panini. Der Rock ist wohl zu kurz für die Straße. Lauter Einkäufe, nach Hause aufs Sofa und warten bis meine Gäste kommen. Hätte ruhig eine Stunde früher einladen sollen.

Die neuen Ärzte-Freunde bringen tolle Blumen mit und Kalbsleberaufstrich mit Tomate, selbstgemacht, italienisch. Stefanies Geburtstag und die Einstimmung auf Italien durch ihre Erzählungen haben mir schon so gut gefallen, der Abend in der Weinbar. Er war die Inspiration dafür, dass ich eingeladen habe. Ich profitiere stark vom Freundeskreis dieser Freunde. Stefanie schenkt mir einen selbstgemachten Ring, ungewöhnlich, wie Tentakeln und passt zu meinen Korallen. Auf der Rückseite ein Bauchnabel, wie sie mir erklärt und man muss aufpassen beim Gesicht eincremen, sonst sieht man aus wie Scareface. Ich liebe ihn, geschwärztes Silber. Christian als Überraschungsbesuch mit Schleife um den Kopf. Lavendeleis von Markus. Gutschein für das Mera Luna Festival mit meinem Kollegen. Wir gehen zu Einstürzende Neubauten, sein Kumpel Felix spielt mit in der Band und ein Wunschmenü nach Ottolenghi was mir Sabine und Larissa geschenkt haben. Das Buch übergeben sie mir, aber ich muss die Karte lesen (das Riesenrad vom Prater kunstvoll aus Papier klappt auf), die mir erklärt, dass es sich um eine Leihgabe handelt und ich mir 3 Gerichte aussuche, die sie dann für mich kochen. Wie toll, wie einfallsreich. Micha ist der einzige, der konkret einen Auftrag hatte und macht seine Paprikapaste. Alle anderen mussten nichts machen, er schon, der Arme.

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Ich trinke nicht genug von dem Sirup. Zu fortgeschrittener Sunde versuche ich Klamotten aus meinem Fundus an die weiblichen Gäste zu verteilen und leitete das Ganze ein mit einer Modenschau meiner 20 Retro-Bademäntel. Immerhin einen Frotteebademantel aus Wien mit einem wilden Muster hat Larissa mitgenommen und Stefanie hat eine Hose, ein 60er Jahre Oberteil mit Blumenmuster und einen Leinenrock mit Segelbooten. Mein kariertes Kleid (überwiegend schwarzer Kordstoff), was im Übrigen verboten kurz ist, ist aufgeplatzt und eine Eintagsfliege. Es kann gleich weg. Steffi kommt nicht und das wundert mich.

Wir haben einen exzessiven Abend und Stephan muss übernehmen als ich nicht mehr kann und mich um 1 Uhr grußlos verkrümelt habe und hat dann um halb 4 die letzten Gäste rausgeschmissen (Chico und Michael)….Während ich mich um 8:00 rausgequält habe, lag mein Mann noch zerstört im Bett als ich ging, aber das ist auch klar und ich bin dankbar, dass er dann übernimmt.

21.07. Hangover. Muss mittags aufs Bett. Dann muss ich die Klamotten wechseln und trage seit Jahren rechts keine Armreife, links keinen Ring und vor allem kein Hütchen. Das neue Jahr beginnt super und der Wegwerfdrang hält an, großes Einmachglas und DDR-Magneteinkaufszettel auf die Straße. Yogamatte aus Schaffell mit genähter Tasche müssen auch weg und Vieles mehr. Betreute mit Demenz hat Schlüssel verloren meldet die Nachbarin. Sie haben die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt. Sie weiß nichts davon, „aber zur Bank kann ich kurz“ und will aber nicht mehr. Nein, alles nicht so schlimm. Hausverwaltung ist nachmittags nicht da, email, dann Rückruf und 40 Minuten Zeitfenster um den Schlüssel vom Pflegedienst abzuholen und zum Schlüsseldienst, auch Ricklingen, den die Hausverwaltung vorgeben hat, zu bringen. Schließsystem kostet einer 25,- €. Der Schlüsseldienst ist echt gut, muss ich mir merken, schnell und vertrauenswürdig. Den Wohnungsschlüssel für 6,50 € kann ich ihr gleich bringen. Sie wollte sich umbringen. Doch nicht wegen ein bisschen Schlüssel, sage ich ihr. Alles sei gut.

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Sport tut richtig gut. Mein Autohass steigt ins Grenzenlose. An der Ampel die Vision, wie ich ein Cabrio als Tischmülleimer benutze und einen Pappbecher reinwerfe. Danach die leckeren Partyreste. Jeden Tag Törtchen von Mövenpick. Lavendeleis mit Heidelbeeren. Die Betreute mit den Stimmen will jetzt nicht in die Wohnung, weil sie die Stimmen mitnimmt. Ist zum Mäuse melken. Ich werde deutlich und sage, die Stimmen nimmt sie überall mit hin. Es war so schwer was zu finden, sie soll nicht rumspinnen. Sie will raus aus der Frauenunterkunft und hat so lange was gesucht und endlich gefunden und auch noch in der Nordstadt, optimal praktisch.

22.07. Ausländerstelle. Die Frau ist Minions-Fan. Wohnsitzauflage wird gestrichen und Verlängerung um 5 Monate, sonst wäre Betreute notwendig gewesen wegen Fingerabdrücke.

Kann nicht einschlafen, weil wieder Lohn gepfändet wurde und was muss ich tun und Stephan mich darauf anspricht beim Zubettgehen. Vergleich zustellen. Vollstreckungsabwehrklage. Das treibt mich um und macht meine Beine unruhig.

23.07. Traum mit Hilmar und Jochen, der auf dem Gelände des Ihmezentrums einen Heidepark in klein aufmachen will. Roller Coaster, fühlt sich total schnell an und ist aber dabei langsam, ungefährlich. Die Investoren, wer soll mit denen verhandeln. Ich wohl. Außen herum gibt es eine Rille, in der man eine Kugel laufen lassen kann einmal rings herum. Hauptsache gute Name und auf den Fähnchen lauter Lokalkolorit, z.B. Bahlsen usw. ist mein Vorschlag. Jochens Bruder ist behindert und soll da arbeiten statt in seiner Werkstatt. Wir machen Werbung und gehen dort zur Not selber mehrfach die Woche hin. Wir sollten unbedingt gut duftendes Popcorn anbieten, in sweet and salty. Werde wach.

Ich muss um 8 Uhr in Laatzen sein und um 7 Uhr aus dem Haus. Frau Türkin kommt mit dem Taxi. Die Ärztin lässt uns 1 Std. 15 Minuten warten, schlimme personelle Probleme. Ne, is klar. Kein Problem, wir wollen ja was von ihr. Zeit genug, dass meine Betreute mir von der letzten Türkeireise erzählt. Sie wird sich verloben in einen Jugendfreund, der eine Spedition hat und mit Obst und Gemüse 60.000 im Monat verdient und ihr eine Wohnung in Istanbul bei ihrer Mutter kaufen will. Er sieht gut aus und bringt sie zum Lachen. Er dachte, ihr sei beim Brustkrebs eine Brust amputiert worden und sagte, er wollte immer eine Amazonin. Intimität gibt es erst nach der Verlobung beim nächsten Mal. Er schickt ihr Flugtickets. Es gibt ihr auch Zeit mir ihre Tätowierungen zu erklären. Sie und ihre Mutter als brennende Vagina mit einem dicken Kitzler in der Mitte (sieht zumindest so aus, hängt mit der Bedeutung der türkischen Namen zusammen) und Vater steht als Schrift darüber. Ist ihr Design, nee klar. Sieht echt scheiße aus. Vom Verlobten den Namen hat sie auch schon auf die Haut schreiben lassen und er hat geweint. Die zweite Frau, die ihr Blut für ihn vergießt (nach seiner Mutter). Oh Mann. Das ist alles anstrengend. Sie bietet an jederzeit ein türkisches Büffet für mich zu kochen. Er kann noch besser kochen als sie und hatte ein Restaurant in Belgien.

Schlüsseldienst Ricklingen auf dem AB. Zweiter Schlüssel ist auch fertig. Schnell hin vor der Mittagspause. Ich zu ihr, probiere den Staubsauger aus und sauge die Katzenhaare aus dem Flur. Der geht (Pflegedienst hat behauptet, sie bräuchte einen neuen), die nutzen ihn nur nicht. Ich versuche sie aufzumuntern. Wir einigen uns auf Grundreinigung. Ich entdecke Ricklingen.

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Brief nach Wien und nach Hagenburg (Darmkette und ein Topflappen für Castellabate). Die dünnen, riesigen Binden aus Ungarn konnte ich gut gebrauchen und ich habe Karin und Georg vermisst beim Wein trinken. Ich habe von den Italienern gelernt und es gab reichlich Nüsschen und Chips.

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Frau Borderline ist so scheiße, dass ich jetzt die neue Mutter sein muss. Will die Tochter Eis essen gehen mit mir? Man muss die Kinder vor ihr schützen sonst redet sie denen noch ein, dass sie schuld sind an ihrem Krebs. Unfassbar, warum kriegen so Leute Kinder? Die sportliche Fahrradfrau und ich freuen uns darauf, die Wohnung zu entrümpeln und tabula rasa zu machen, wenn sie es nicht schafft und zum Freund zieht. Er ist Halbitaliener. Ich greife ein Kochbuch aus einer Sammlung mit „Rezepten für Singles“ und da wird Spaghetti-Bolognese empfohlen. Für eine Person? Hallo? Das kann weg. Hat sich selber disqualifiziert. Was meint der Italiener? Nein, die Kochbücher sind von ihrer Mutter und der böse Ex hat so viel weggeschmissen, dass ihr nur das geblieben ist.

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Ich will mir noch eine Orchidee kaufen, wenn Gabi wieder aus dem Urlaub zurück ist. Meine, die der Nachbar durch Gießen getötet hat, fehlt mir. Thomas kommt zu Besuch und sagt, ich hätte was sagen sollen, wenn er das gewusst hätte. Mit Michael ins Beckmanns. Weimaraner-Welpen- und Chihuahua-Terror an den Nachbartischen. Das ist so peinlich für die Besitzer, fällt so peinlich auf sie zurück. Hunde wie Kinder behandeln und dann auf den Schoß um sie zu beruhigen. Draußen sitzen und essen und Wein trinken. Das zweite Mal in dieser Woche. Lüneburger Heide mit Fahrrädern und Hund? Gehe ins Bett.

24.07. Tipps für Nürnberg, Bratwursthäusel an der Sebalduskirche und unser Friedhof, wie Freiluftmuseum. Di Sumo, der Italiener auf der Brücke, Neues Museum, Violetta das Café und Blumenladen, AEG-Gelände der Italiener im Wartehäuschen macht unter der Woche guten Kaffee oder Stadtpark Fürth und Jüdisches Museum dort mit viel Witz und dem ersten jüdischen Reinigungsbad was ich je gesehen habe.

Georg angeschrieben wegen Zitronensamen aus Castellabate. Bekomme welche. Ist wichtiger als Bananen, denn wir sind keine Babies mehr. Bei Banane mag ich eher die Pflanze als die Früchte.

Herr Palästinenser, der seit dem 20.07. wieder in Therapie ist, ist abgetaucht. Wieder Ausländerstelle wegen seiner Duldungsverlängerung und viel Disney und Prinzessinnen-Zeugs an der Wand. Warum nur Verlängerung 6 Monate, dann doch ein Jahr. Toller Hund, mittelgroß, perfekte Größe, ein Ohr unten und eines oben wartet ohne Leine vor der Tür. Auch als ich wieder rauskomme. Warten ist oberste Pflicht eines Rudelmitgliedes. Nur die Tyrannen aus dem Beckmanns lernen das nicht, weil sie wie Kinder behandelt werden. Später taucht meiner wieder auf.

Email der Sozialarbeiterin: „Herr …. ist vorhin zurück gekommen. Laut eigener Aussage habe er eine Freundin besucht, die ihn eingeschlossen habe“.

Der gut aussehende Bär, der im Anwaltszimmer sitzt. Der sieht nicht gut aus, aber ich mag den Typ. Brummiger Niedersachse. Ich steh drauf. So schön unaufgeregt, scheint die perfekte Ergänzung zu mir zu sein. Frau Reimann ist im Urlaub und die Vertretung ist krank und sie haben ihn ins kalte Wasser geworfen, er weiß doch nicht, wo was ist. Es ist wie ausgestorben im Anwaltszimmer. Er macht um 12 Uhr Feierabend, ist schon seit 5 Uhr im Dienst Kurierfahrten, da ist der Verkehr besser und auch ruhiger wegen Ferien, wenn sonst die Mütter die Kinder abholen und es keinen interessiert, ob da mal einer durch muss.

Learning english for travel. Like having a teacher with you. Ein zusammengeschnürter Typ mit Bart, der sich meldet und auf einem Koffer hockt. Tolles Plakat. Muss ich noch mal fotografieren, bin vorbei gefahren und kriege es nicht mehr zusammen. Tomatenciabatta mit Frischkäse. Die Verkäuferin von Gaues schmiert die Stullen selber.

Der Kollege hatte mich verarscht, suchte einen Fluranwalt, der nur schnell den Versorgungsausgleich ausschließen sollte. Hohes Haftungsrisiko und das für umsonst um ihm und seiner Mandantin einen Gefallen zu tun und den Ehemann abzuzocken. Das kann der befreundete Kollege nicht ernst gemeint habe. Zwei emails, dass er wohl nicht richtig nachgedacht habe….

eV mit Herrn Yoga, die ganze Vorgeschichte von Handelsvertreter bis Psychiatrie und Betreuung. Will das Schoko-Minz-Eis der Berliner Manufaktur von Edeka kaufen. Heute Sport und altes Möhrencurrygemüse und dann früh ins Bett.

Seit 48 setze ich vermehrt die Lesebrille von vor 2 Jahren auf und nehme sie auch übers Wochenende mit nach Hause wegen Nähen.

Gehe ins Bett nach Streit um den Heideausflug. Stephan hat mir auch keinen Quark geholt vom Kiosk. Ich soll die Birne in den Kühlschrank machen und hätte die kleinen Chorizo nicht aufmachen sollen. Esse die überreife Birne. Als ich das zweite Mal von einem Alptraum geweckt werde und Stephan ist noch nicht im Bett ist es halb 1. Alptraum: Ein dicker, blauer Wellensittich um den ich mich nicht genug gekümmert habe. Erst mal das Wasser auffüllen, er ist offenbar ganz schlapp. Trinkt nicht nur, sondern steckt sein ganzes Köpfchen hinein. Ich schneide ihm einen Apfel auf und er frisst und ich denke, er erholt sich langsam. Dann ist er nur eine Gesichtsmaske auf dem Boden, auseinandergerissen, aber nicht tot, er schnappt nach Luft und schaut mich an mit großen Augen. Das geht so eine Weile und ich denke, ich kann ihm nicht helfen und muss ihn erlösen. Er nehme Zeitung und einen Hammer und schlage den Kopf ein, ganz viel talghaltiges Gehirn, übertrieben groß in der Relation, klebt am Hammer. Stephan darf nichts davon erfahren.

Ich schreibe Steffi kurz eine email und gehe zurück ins Bett. Es ist 1 Uhr.

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Unsere Hochzeit auf italienisch

Zu Fuß ins Apartment und ich freue mich erst und sammele Müll ein und freue mich über die Madonnenschreine auf der Straße und die hellblaue Schleife, die wohl die Geburt eines Kindes im Haus anzeigt und fluche dann viel, so dass Stephan völlig durchgeschwitzt bei den Gastgebern ankommt mit den Worten: „I made a mistake“. Sie sind entgeistert und bieten uns kaltes Wasser und Caffe an. Wir fragen unterwegs Rentner, die praktisch auf der Straße wohnen. Man blickt direkt in ihr Wohnzimmer, wo sie neben der Schrankwand am Esstisch sitzen, er im Feinripp. Mit Handzeichen zeigt er die Via, die wir suchen und will dann eine Zigarette. So will ich auch enden. Das Apartment ist eine Oase in der heißen und hektischen Stadt, direkt an die Mauer des Domes gebaut mit einem Innenhof und Dachgarten. Die Gastgeber sprechen nur italienisch, sind aber sehr nett und bemüht. Er ist Fotograf und war schon überall auf der Welt. Sie schlafen bei offener Tür. Wir sind eine entspannte WG. Er empfiehlt die Kirche Misericordia (die 7 Wohltaten des Körpers und des Geistes) mit Caravaggio Bildern und gleich treffen wir ihn unten vor der Tür und er gibt bei seinem Kumpel, einem Antiquitätenhändler ein Zitronen-Granité aus, bei dem man ein Stück Zitrone als Löffel verwendet. Heute ist Pride Napoli. Das passt ja wie Arsch auf Eimer. Ich dachte zuerst, es seien Marshmellows auf der Pizza, aber es ist der weiße Käse…. Am Platz Bellini gibt es arabischen Tee und überall häkele ich Darm für Karin. Zum Abendessen folgen wir seiner Empfehlung und essen typisch neapolitanische Küche. Pasta mit Meeresfrüchten und eine Flasche Rotwein. Die Kirche, die ich aus dem Film kenne ist gleich in unserer Nähe und wir sehen sie schon mal von außen. Im Innenhof neben unserem Apartment lebt ein Mädchen, die selbstbewusst auf mich zugekommen ist und eine Frage zu meinem Katzenhütchen hatte. Bis tief in die Nacht hört man sie auf dem Innenhof rufen. Es ist praktisch ihr Kinderzimmer.

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Die Backwaren sind herrlich und Kirchen gibt es so viele, dass manche auch einfach vor sich hin verfallen mit Taubenkot den man als Dünger abbauen könnte. Ich liebe die Bodenmosaike. Bei Caravaggio gibt es Headsets und eine obere Etage voller Kunst und toller Möbel. Ich kaufe eine gehäkelte Schnecke auf Drogen. Es ist ein Projekt zur Unterstützung von Behinderten. Das muss mir keiner groß erklären. Sie eignet sich sehr gut für Fotos aller Art und ich setze sie als Reisemotiv ein. Es gibt neben den Kirchen den ein oder anderen Klostergarten. 3 Ableger nehme ich mit nach Hause. Ich verstehe jetzt den Neapel-Film besser, die Mutter von Don Domenico hat eine Krippe und die Figuren stehen nicht richtig und Filumena muss den Esel woanders hinstellen. Auch Balotelli als Krippenfigur. Da werde ich fast schwach, aber die sehen nur in der Gruppe gut aus. Ein Behinderter verkauft Lose und hat einen dicken blauen Wellensittich, der weiß was er zu tun hat und Fremden auf die Hand springt als Beitrag zum Lebensunterhalt. Als Stephan ihn bei sich auf dem Arm hat, weil er an mich nicht rankam, dreht er sich um und sagt Ciao. Die Hitze verändert den Geist und das Lebensgefühl. Viel Männer mit dickem Bauch und nacktem Oberkörper auf den Balkonen und ich laufe auch ohne Schmuck mit dem langen T-Shirt durch die Wohnung des Gastgebers, quasi nackt. Es gibt Meeresfrüchte auf der Straße. Die Muscheln spitzen Wasser im Strahl wie Männeken Pis. Die Holzdecke in unserem Zimmer ist bemalt und ich sehe überall nur italienische Nachspeisen, Tiramisu und Profiterol. Ich entdecke Lindt Fruchtgelees, die ich nicht für echt halte und Stephan freut sich, dass der Zebrastreifen gepflastert und nicht gemalt ist, was mir nicht aufgefallen wäre.

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Archäologisches Nationalmuseum am Nachmittag. Marmorfiguren 5 Meter hoch. Vorhaut aus Marmor sage ich immer. Pompei hat unglaublich moderne Möbel und Schmuck, alles könnte von 2015 sein, ist aber 2000 Jahre alt, hat aber auch viel mit Penis, auch schlecht gemalt, zu tun. Fliegende Penisse mit Glöckchen. Stephan entdeckt eine Latte aus Marmor. Ich verstehe ihn erst als ich sie sehe. Es ist ein Gewand bei dem der Faltenwurf, der an dieser Stelle eine Ausbeulung zeigt. Die Barbaren aus Marmor, aber auch die Hunde, haben es mir besonders angetan. Außerdem das charmante Müllhäuschen aus Marmor und natürlich die Mosaike. Immer wieder Kaltgetränke. Ein Typ um die 70 mit seinem Vater, um die 100 (die Abstammung ist unverkennbar), der Anzug trägt, alles sehr abgewetzt und Alki ist, ohne Zähne, aber Hemd, Kragen ausgefranst und Weste, Anzughose und braune Lederschuhe Größe 34.

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Second Hand kann man woanders besser, zum Beispiel in Wien. Wir fahren Bus zum Hafen schwarz und landen zufällig beim angesagten Pizzabäcker der Stadt, wo immer eine Schlange vor der Tür ist in der Altstadt, der hier eine Filiale unterhält. Hier gibt es Mozarella satt. 1 kg auf Pizzabrot mit frischen Tomaten für 4 Personen, sehr eindrucksvoll. Es sind Italiener aus NY da. Abends gibt es Baba bei dem Don um die Ecke. Er scharrt die Männer um sich und lässt sie verschiedene Botengänge und Erledigungen für ihn machen, alle vorbei kommenden grüßen ihn unterwürfig und seine dicke 11-jährige Tochter hat das Selbstbewusstsein einer Königin. Sie macht Tanzmoves und drückt die Speckfalte raus, an der Stelle wo bald ein Busen wachsen wird. Er ist dick und hat Speckfalten im Nacken. Alles klar. Stephan isst Baba und Strega. Nachts wieder die Kleine, deren Stimmen uns schon vertraut ist, die mit der Familie auf dem Hof lebt. Die Eltern betreiben bestimmt eine der Gastronomien am Platz. Dann die Müllabfuhr und die randalieren wirklich.

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Morgens kaufe ich Waschlappen und es gibt üppiges Frühstück beim Don an der Ecke. Die Bedienung von nachts arbeitet wieder und erinnert mich an Eileen aus Berlin. Ich hatte das erste Mal dienstlich eine mail zu schreiben. Ein Stadtstreicher wäscht sich am öffentlichen Brunnen und man sieht den nackten Arsch. Das haben schon die anderen alle fotografiert. Der Puppenspieler ist auch köstlich und erinnert mich an Being John Malkowich. Museum für moderne Kunst, heute ohne Eintritt. Ich finde wieder Kunst für das Büro im Müll, ein kaputter Spiegel. Der Gastgeber hat alles nass gespitzt, vor allem die Steinböden wegen Abkühlung und ich rutsche auf dem Boden aus und rette die Wasserflasche und den Verschluss, beides aus Glas. Große Aufregung, aber ich will lieber Eis essen. Mein Knie blitzt und auch der Don schaut. Auf den Weg mit dem Funicolare. Lesben schocken die Italiener, d.h. 2 Frauen die sich küssen. Ich glaube, die halten sich für so unwiderstehlich, dass das nicht ins Weltbild reinpasst. Wir laufen zu Fuß runter. Einige Streuner, ein Hund, der harte Kugeln auskackt und schnell wieder frisst und zurück läuft ins Haus. So sieht Gassi gehen hier aus. Enge Gassen, in die die Sonne nicht vor dringt, Menschen essen an großen Tischen draußen. Überall hängt Wäsche. Abschied von Neapel. Noch mal Platz Bellini zu unserem Lieblingscafe, betrieben von einem Araber, der ausschaut wie der Klischeearaber aus einer Karikatur von Charlie Hebdo. Er ist immer im Dienst und emsig bemüht um das Wohl der Gäste. Daneben gibt es Studenten, die ihn unterstützen. Es gibt leckere Getränke. Stephan entdeckt San Bitter Bianco. An jedem Tisch wird geraucht und auf dem Platz daneben gelimmert. Entgegen der Empfehlungen von Steffi haben wir den Touristenbus zur Orientierung nicht genommen und auch keine U-Bahn benutzt, nur mal eine Station betreten. Es hat irgendwie nicht geklappt und wir waren so zentral, dass Altstadt erkunden für die 2,5 Tage ausreichte. In der U-Bahn sollen große Züge fahren und es gibt viel moderne Kunst und wohl auch Führungen, so dass ein Programm für den nächsten Besuch praktisch schon fest steht.

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Zuhause trinken wir Karins Limoncello mit dem Gastgeber. Er lobt ihn. Seine Katze ist verknallt in mich. Frauen in den Wechseljahren müssen unwiderstehlich riechen für Katzen. Das ist meine Theorie, weil früher war das nicht so extrem. Er hat noch eine schwarze Katze, bellisimo, die er aber vermisst und sucht und nicht finden kann erklärt er uns pantomimisch.

Traum Claudia macht modernes Ballett, Improtanz auf spitzen Zehen wie Balletttänzerin mit weißem Hemd bekleidet und will testen, wie das beim Publikum ankommt. Es ist Paartanz mit einem Typen und die Bühne ist zufällig aufgebaut und so legt sie los. Die Frauen neben mir sagen bewundernd, dass man mal auf die spitzen Zehen achten solle. C erklärt mir, dass sei so herrlich und wirklich ihr Ding.

Wir müssen raus. Es klingt wie kaputtes Spielzeug, schwarze Katze der Gastgeber, die vermisst war, liegt unter unserem Bett, geht kurz raus und dann verschanzt sie sich wieder. Luciano macht Caffe und es gibt Zwieback mit Marmelade. Ohne Butter esse ich das nicht, danke. Gegenüber ist nicht nur das Hotel Caravaggio sondern auch ein Stundenhotel. Das ist ganz eindeutig für mich, was ich hier beobachte. Luciano schenkt mir ein Foto vom Vesuv mit Vögeln und Rauch zum Abschied, küsst meine Hand, begleitet uns nach unten zum Taxi wie ein Freund und winkt. Ich glaube, er mochte uns sehr. Ich schenke ihm ein Erdbeerhandtuch von dem Laden gegenüber. Es waren 3 mit verschiedenen Fruchtmotiven (Blaubeeren und Weintrauben), die sind leider aus Kunststoff und nicht zu gebrauchen, was mir beim Kauf nicht aufgefallen war bzw. habe ich mich von der Optik, kariert, gleich Geschirrhandtuch gleich Baumwolle, lenken lassen. Das Frotteehandtuch mit Pasta für 1,- € können wir aber gebrauchen. Das war für Stephans Sport gedacht. Am Flughafen einen letzten Crema di Caffè und Burro di Buffalo. Jetzt heißt es alles kaufen, was da ist, festhalten. Abschied von Süditalien. Was für ein toller Urlaub! Ich komme wieder. Auch Catania steht jetzt oben auf der Wunschliste. Der Spiegel ist leider im Koffer kaputt gegangen, aber das war meine Schuld. Ich arbeite einen halben Tag und es kommt mir vor wie Jetlag. Ich war ganz weit weg von allem.

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