Archiv für den Monat: Juni 2015

Käse in Kisten

 08.06. Als wir gestern zum High Tea aufgebrochen sind, geht meine Schwägerin ins KKH. Ich schreibe ihr morgens.

Meine Betreute hat bösartigen Eierstockkrebs und wird es vermutlich nicht überleben. Die Oberärztin klingt ernst und weiß nicht, was sie mir am Telefon sagen darf und ich google selber, dass nur 40 % die ersten 5 Jahre überleben und wenn er schon im Bauchraum ist, dann lebt man im Durchschnitt nur so ca. 16 Monate. Sie ist ganz ruhig und will nur über die Mehrkosten der Ernährung sprechen und das sie dann eine Zeit lang nicht schwer heben kann und wie man das organisiert kriegt. Heilt so eine Diagnose vom Hypochrondersein? Die Kinder wollen sie nicht sehen. Hat zu oft Wolf gerufen in der Vergangenheit. Dann geht es wieder los. Wäre beinahe bei der OP gestorben, weil die Lunge kollabiert ist und sie Risikopatientin ist. So was erfüllt sie immer mit Genugtuung. Das klingt alles böse, sagt mein Mann, aber die Frau hat uns alle jahrelang gequält mit ihren Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gluten usw., Schilddrüsenzeug, Hashimoto und lauter Halbgegorenes, was keiner bestätigen oder nachvollziehen konnte. Sie wollte wissen, ob sie zum Heilpraktiker darf. Sie darf einen Schulmediziner mit homöopathischer Zusatzausbildung konsultieren und soll vorher bei der Kasse nachfragen, bevor sie was zahlt oder sich dazu verpflichtet. Die Haushaltshilfe wird schwierig, weil sie nicht im eigenen Haushalt ist. Der Freund führt auch ohne sie seinen Haushalt und bloß weil er Besuch hat, warum soll da einer von der Kasse bezahlt bei ihm Staub wischen. Ich sage ihr, dass ich für sie kämpfe und der Kasse wiederum sage, dass es mir nicht um die Staubschicht bei dem Kerl geht, sondern um meine Betrete, die keine Kaffeetasse heben darf nach der schweren OP und der Freund ist blind und kommt selber nur mit Unterstützung zu Recht, aber der Erfolg ist ungewiss. Jetzt muss sie abwägen, ob er aus Solidarität für sie das Wasser hoch trägt oder sie besteht auf die Haushaltshilfe und dann rate ich zur Rückkehr in die eigene Wohnung, was die Ärzte ohnehin befürworten, eine Nachsorge in Hannover. „Sie sind ein Engel, Frau A.“ bekomme ich zu hören, weil ihr alles vorkommt wie ein großer Berg und ist das etwas strukturiere. Also, dass ich fies sein soll, kommt nicht so bei ihr an.

Die Afrikanerin ist von Gott auserwählt und wir befinden uns in der Apokalypse und selbst wenn sie 666 (ich verstehe die Andeutung mit der Zahl) Tage lang die Medikamente nimmt, wird sie ihre Meinung nicht ändern. Ich will wahlweise, dass sie Moslem wird oder auf der Straße schläft. Ich erkläre ihr auf Englisch, dass dem nicht so sei und ich nicht glaube, dass Gott will, dass sie in der Psychiatrie ist. Das sei alles vorherbestimmt und es stand letztes Mal schon fest, dass sie wiederkommen würde.

Der Vater des Schulfreundes von Stephan ist verstorben. Ist die jugendlich wirkende Frau noch zur See gefahren, jetzt Mann tot, vor einem ¾ Jahr die Mutter. Da müssen meine Schwiegereltern wieder ran und begleiten und aushalten

Nachmittags der Mandant, der Unterhalt zahlen muss und bald keine Lust hat und sich dann arbeitslos meldet, weil er nicht mehr kann oder aufhängt und sie und der Neue machen sich ein lustiges Leben.

Die Boutique-Besitzerin, die es nicht einsieht, dass Mandantin die Raten von 500,- € nicht akzeptieren will, wir hatten es mündlich so vereinbart. Nein, hatten wir nicht, wir wollten es uns überlege und die Sachen sind schmutzig und gebraucht und sie ist nicht second hand und immer erzählt sie mir dieselbe Geschichte. Meine spielt Spiel mit ihr, dann hat sie auch so einen Fall in der Verwandtschaft, aber der ist verrentet. Sie raubt mir den letzten Nerv. Meine Auftraggeberin bestimmt und ich vollstrecke. Wir wollen alles auf einmal. Sie hat die Klamotten und wir wollen das Geld. Sie soll sich das von ihrem Anwalt erklären lassen.

Die coole Sportlehrerin mit dem Iro spricht mit einer Teilnehmerin. Es war heiß und sie ist noch müde, aber nicht Rock am Ring, sondern Kirchentag und was hat sie gesehen? Margot Käsmann, Bibelarbeit war sie und Kofi Annan war der Hammer, Halle voll und er hat gerockt. Ist irgendwie wie Festival, aber anders.

Familienfest 2017 in der Schweiz oder wieder Gernsbach. Also ich fand es da super, malerisch, guter Bäcker, brütender Schwan (habe ich noch nie gesehen), sehr gute Eisdiele, leckeres, preiswertes Essen, sogar das trashige Hotel an der Bahnhaltestelle direkt… alles war supi und ich würde auch wieder vorher in Straßburg absteigen, weil ich es da auch spitze fand. Das hätte den Vorteil, dass wir uns alle gut auskennen und wieder von der Infrastruktur vom letzten Mal profitieren könnten, also weniger Organisationsaufwand (ich buche Stadthotel Gernsbach ohne Frühstück und könnte nächstes Mal eine Gruppe anbieten und Frieda Burda Museum übernehmen, falls da was Gutes läuft zu der Zeit) und auch die Schweiz lieben wir, bei jedem Wetter, also mein Abstimmungsergebnis ist nicht eindeutig.

Die Folge American Dad und der reiche Chinese hat die Serie gekauft, es bleibt sonst alles gleich „the same, funny show you love“ und es wird während der Sendung für seine Produkte geworben und er taucht dann selber als Comicfigur auf und alle lieben ihn und können so sprechen wie er, er verkauft dann an einen Landsman gegen Gewinn, „but he’s shy. He improved it 1000 % and it’s now American-Chinese Dad“. Die Figuren wie computeraminimiert setzen Reisbüschel ins Feld, was unter Wasser steht mit Wasserbüffel, alles sprechen chinesisch mit Untertiteln. Sehr witzig.

09.06. Junger Typ, wurde mit 16 in New York inhaftiert, beteuerte seine Unschuld, wurde dann 3 Jahre ohne Prozess festgehalten, anschließend freigesprochen und hat sich nach einem Jahr umgebracht. Das ist schlimm, finde ich. Die Familie hätte 3000 Dollar Kaution aufbringen müssen und das ging nicht, waren Zeugen Jehovas. Es gibt ein neues Kino unter der Adresse des Heimes meines Betreuten, aus dem er immer abgehauen ist. Wolfstraße. Überhöhte Geschwindigkeit. 47zig Jährige wurde aus den Armen ihres Mannes gerissen, sie ist tot und er unverletzt und sie waren gerade Eis essen. Stephan liest mir die Geschichte vor und findet sie schlimm.

Telefonat mit dem Kollegen. Die Pfändung wurde zurück genommen.

Herr ADHS nervt mich, hat doch heute Nachmittag Termin.

Wir fahren in die Innenstadt. Rentner mit Helm auf Fahrrad, sehen so aus als müssten sie auch nach dem Absteigen Sturzhelm tragen lästere ich vor mich hin. Eine ehemalige Nachbarin Fr Schrebergarten/Rathauskantine kommt uns mit Helm entgegen. Gut, die ist mental schon Rentnerin. Es gibt so Leute die sind schon Mitte zwanzig gedanklich wie Rentner sind. Jetzt könnte man meinen, denen mache das älter werden nichts, aber das Gegenteil ist der Fall, weil die Jugend hatten sie nur in Zahlen und die wird ihnen genommen. Ich habe die Jugend immer und mir kann sie nicht genommen werden egal wie faltig ist werde. Ich bin die Jugend.

Mittag mit der Kollegin von der Staatsanwaltschaft, Alex, im 6 Sinne oder wie das heißt. Über den Dächern von Hannover ist auch nicht so pralle. Convenience Food und schlimme, sperrige Sitze. Die Tochter kommt dazu. Trägt eine Bree-Tasche. Alex war mit ihr in Weimar, weil der Lehrer zu faul gewesen sei. Der gemeinsame Kollege feiert heute Geburtstag und Alex macht die Nachspeise, Erdbeeren und Baiser. Mmmhh. Der Koch aus der Ole Deele mit der Sommeliere machen einen neuen Laden in der Südstadt auf. In dieser Gesellschaft sind alle bestens informiert, was Gastronomie anbelangt. Stephan macht Gerichtspost, ich finde Schweine-Salz- und Pfefferstreuer, d.h. die Uni-Frau mit der Sammlung müssen wir auch mal wieder treffen. Sie hatte die Sammlung im AK Museum ausgestellt und danach war sie nicht mehr vollständig. Stephan ist vor mir im Büro. Chico ist es zu teuer und er mag keine Flußkrebse, ist mehr für Steak und Kartoffeln. Warnt mich vor der Langeweile in Karins Haus. Er ist gespannt was ich berichten werde. Wir wollen mal wieder Karten spielen.

Nach dem Sport die Pasta-Reste vom Vortag mit Paprika und Ziegenkäse. Laurie Anderson spielt in Ravello. Das ist uns empfohlen worden von Alex und ist wohl bei uns in der Nähe.

10.06. Träume in Etappen und schließe immer wieder an. Sehr amüsante Szenen. Jasmin kommt vor, die ein rundes Gesicht hat und eine Gesichtsmaske trägt (kriege ich nicht mehr zusammen). Dann eine verrückte alte Frau, die ich bewundere und die einen 22 jährigen Freund hat. Susanne von Kaufrasch und ich haben vergessen Leihfahrräder wieder zurück zu geben und das wird teuer. Wir kramen das Geld zusammen und einer soll sie abgeben. Die verrückte Frau gehört zu dem Verleih. Dann geht es um eine Gitarre, die ich beschädigt haben soll. Drei schwule Männer sind Zeugen. Ich habe das Bein ausgestreckt und es ist etwas Holz abgesplittert an der Seite. Beschädigung soll 1.000,- € kosten. Ich streite ab. Gitarre war gar nicht verliehen und wenn dann meine Haftpflicht und die zahlt nichts für gebrauchte Gitarren, nur Zeitwert.

In der Haz steht, dass die Lehrer jetzt wieder Klassenfahrten machen.

Mein reicher Betreuter, der jetzt mittellos geworden ist, ist 2 Monate mit der Miete im Rückstand. Das Jobcenter nicht mehr zu erreichen. Den Antrag habe ich Ende Februar gestellt, d.h. das jetzt Arbeit auf mich zukommt, Eilverfahren usw. Der ist esoterisch und Yoga usw. Zuletzt schrieb er mir am 30.05. :

„Liebe Frau A,

ein alt befreundetes Ehepaar fragt mich, ob ich mit energetischer Medizin wie Engel oder Reiki ihre 5- und 7jährigen Kinder von ADHS befreien oder lindern oder medikamentenfrei bekommen kann, dazu hat das Mädchen Probleme mit den Ohren und kann nicht richtig hören und sprechen.

Ich traue mir das zu und habe für kommenden Donnerstag zugesagt. Ich muß mich sehr intensiv dafür bei den Kindern empathisch einfühlen und nicht die Symptome, sondern die seelischen Wurzeln behandeln. Ich mache das unentgeltlich, denn sollte ich erfolgreich sein, kennen diese beide Eltern noch Dutzend andere mit denselben Problemen. Der übliche Stundensatz für fähige Reikimeister, ich habe eine einjährige Intensivausbildung absolviert, beträgt etwa 130€, wovon ich mir ein Auskommen vorstellen kann, denn die o.g. Problematik ist nicht in einigen Stunden geheilt.

Wenn ich darüber nachdenke, würde ich das auch sehr gerne aus innerem Ruf her beruflich aufgreifen, aber dafür bedarf es einem ausgetüftelten Heilungssystem mit Erfolg, das ich eigentlich schon im Kopf habe. Diese Aufgabe würde mich erfüllen und mir Energie geben.“

Später schrieb er dann: „es kam leider nicht dazu, weil die Mutter das zu unheimlich findet mit Seelenanteilen usw“

Die Sonne scheint, ich bin gut ausgeschlafen und habe Termin beim Jobcenter. Meine Betreute hat Magen-Darm und sagt ab. Ich gehe alleine dort hin und lass erst mal meinen Ärger an der netten Frau aus. Neulich hatte ein Kollege von ihr mich vor einem Termin angerufen. Meine sehr kranke Betreute zu der ich keinen Kontakt habe, wollte er einladen. Er habe mir ihr telefoniert, was schon zu meiner Verwunderung führte.  Er meinte, der Termin sei nicht so wichtig. Ich äußerte nämlich Zweifel ob sie es schafft und dann müsste ich sonst AU von ihrem Arzt besorgen oder selber hingehen und er noch: nein, kein Problem. Wenn nicht, kein Problem, schickt dann ärztlichen Fragebogen raus. Stattdessen bekam ist eine Anhörung, dass sie die Leistungen kürzen wollen und bin ausgeflippt, weil ich mich nicht so verarschen lasse. Werde Kollegen beauftragen und selber der Zeuge sein. Nachdem ich Dampf abgelassen habe, verstehen wir uns gut und wollen einen neuen Termin vereinbaren, weil diese Betreute ist durchaus vermittlungsfähig und das tut ihr gut von zuhause rauszukommen und sich mehr zu verselbständigen und von den eigenen Eltern abzugrenzen. Der Sohn wird 7 und geht schon zur Schule. Sollte vielleicht eine Umschulung machen, was mit Pflege, spricht gut Deutsch, ist sehr zuverlässig, findet man immer einen Job und verdient besser als beim Putzen und kann sich etwas verselbständigen gegenüber ihrer Familie. Alleinstehende Frauen gibt es hier nicht nur bei den Eltern lebend oder verheiratet. Nur den Gerichtsvollzieher erreiche ich nicht während seiner Sprechstunde von 1 Stunde und Faxe gehen auch nicht. Gestern nicht, heute während der Sprechzeit auch nicht. Da bleibt nur email.

Elisabeth spricht mich auf die Versicherung an. Ich sage ihr, sie braucht keine Hausrat, weil ihre Sachen wertlos sind. Nein, die sind schön. Sie will keine Haftpflicht, weil ihr die Tränen der anderen egal sind. Sie ist sauer und will ihre Bankkarte und sich eine neue Betreuerin suchen. Ich erkläre ihr, dass ich sie davor schützen will eine Versicherung zu bezahlen für nichts und wieder nichts. Sie sagt, es seien Menschen in ihrer Wohnung und dann würde was fehlen und das will sie ersetzt bekommen. Dafür zahlt die Allianz aber nicht, sondern nur, wenn die Bude abfackelt oder bei einem Sturm- und Hagelschaden. Ich nehme die Karte aus der Schublade und kopiere sie, beidseitig. Sie sieht nicht ein, dass sie unterschreiben soll (ich will mir die Rückgabe quittieren lassen) und dann fragt sie mich nach dem PIN, den ich nicht weiß und geht. Das Absetzen der Spritze bekommt ihr nicht, denke ich und dann ist es halt so. Nach 10 Minuten kommt sie wieder. Ich habe ihr ausversehen eine alte Kontokarte gegeben, die 12/2014 schon abgelaufen war und sie will jetzt doch das Geld und schenkt mir einen Kugelschreiber, der hinten Taschenlampe und den sie schon angekündigt hatte von ihrer Mutter, schweres Ding. Sehr lustig, ich behaupte noch, die neue Karte habe ich nicht, hätte ich ihr gegeben. Finde sie dann doch im selben Umschlag in meiner Schublade als sie schon gegangen ist. Jeder bekommt die Betreuung, die er verdient. Mal sehen, wie das nächste Kapitel ausschaut.

Die reiche Rentnerin von Gegenüber mit dem Mietvorvertrag. Ich dachte, das sei erledigt (hatte im Dezember mal was entworfen) und hatte angerufen wegen Rechnung und jetzt lerne ich sie mal kennen, die alte Lindenerin. Yoga macht Spaß. Oft bin ich ganz verpeilt dabei. Eine Teilnehmerin, die sehr strebermäßig wirkt. Sie ist auf jeden Fall ehrgeizig und hat immer ihre eigene Matte dabei, interessiert sich für Noppenhandtücher. Auf welche Seite macht man die Noppen, will sie wissen. Ich erinnere mich daran, wie ich vor meiner ersten Periode mit den Binden meiner Mutter herumexperimentiert habe und sie mir an zwischen die Beine geklebt habe. Das war schmerzhaft. Stephan hat lecker gekocht. Reis aus der Markthalle in Stuttgart, lange abgelaufen und Staubensellerie mit Butter. Ich denke an die Koreanerin in Berlin, die meinte, nur bei den Japanern und Chinesen sei der Reis geschmacksneutral. Bei ihnen hätte er einen Eigengeschmack, eine Melange aus verschiedenen Sorten, die mehr nach Vollkorn schmecken.

11.06. Ob das so langweilig wird, jetzt haben wir auch Karten für Laurie Anderson bei einem Edelfestival für Reiche auf einem Plateau mit Blick aufs Meer in Ravello. Es wird immer besser.

Durch Fahrradkorb und die Gewöhnung  daran ist es noch entspannter mit Suki unterwegs zu sein und er dankt es mir und macht immer mehr Modell für mich. IMG_1394 IMG_1396 IMG_1397

Die Eilenriede ist wieder herrlich, leider verfahre ich mich sehr leicht darin. Frau Bettlägerig hat zu viel Geld. Ich will sie überreden beim Bestatter vorzusorgen. Sie braucht das Geld für Reisen. Nach Kroatien, ob ich mit will. Ja, soll toll das sein, fragen die Wiener Freunde, aber dazu müsste sie mir erst mal die Tür aufmachen, wenn ich komme. Aber sie kommt eh zu ihrem Sohn in die Grabstelle, die er gekauft hat. Nicht automatisch, wenn wir nichts machen, macht es die Stadt Hannover und dann wird sie eingeäschert und kommt irgendwo hin, weil die machen nur nach Kostendeckung und recherchieren nicht. Sie will lieber die Grabpflege in Auftrag geben. Das können wir gerne auch machen. Letztes Mal war sie auf dem Grab kollabiert und ein freundliches Ehepaar aus Hannover hat sie nach Hause gefahren und die Pflanzen eingepflanzt und ihr ein Bild davon geschickt mit einem Brief, dass es vielleicht doch besser wäre dafür eine Firma zu beauftragen. Daran kann ich mich gut erinnern, weil ich die noch angerufen habe um mich zu bedanken. Gegen die Bestattungsgeschichte wehrt sie sich noch, sie hat noch nicht vor zu sterben. Wer hat das schon und durch Vorsorge passiert es zum Glück nicht schneller. Habe ich mein süßes Hündchen nicht dabei heute. Der ist aber leise. Ich hebe ihn hoch und er bekommt ein Stück Leberwurstbrötchen mit Butter. Später Recherchen im Büro. Grab bis 2038 bezahlt, Doppelgrab Laher Stadtfriedhof. Neubepflanzung kostet 450 – 490 €. Machen es nur gegen Vorkasse. Ist gebongt. Dann der Bestatter. Der Mann ist 2000 beerdigt worden und der Sohn 2007, jeweils Eichensarg. Er will Termin bei ihr machen und kennt sie.

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Weil wir gerade so im Flow sind fahren wir zu der Alkoholikerin, die mir gestern hat ausrichten lassen, das ich mich melden soll. Sie hängt am Fenster und sieht mich von oben. Sie färbt sich gerade die Haare und findet es schlimm, dass sie nicht so besuchsfertig ist. Suki und mich stört es nicht. Das Balkon ist wieder prächtig bepflanzt und ihre Avocados sehen viel besser aus als meine, „ach, das ist auch Avocado“. Morgen kommt Willi und sie essen Wildlachs. Der kümmert sich um sie, hat aber eine Freundin. Heute geht sie zu ihrer Schwester in den Garten. Sie hat jetzt Handyflat für 5,- €. Da kann sie mich immer anrufen. Hat ihr Kevin gemacht. Der Name war mir an der Klingel aufgefallen. Der wohnt im Haus, will ich wissen.“ Ja, das ist doch unser Koreaner“ kommt die Antwort. Sie will das wieder in den Griff bekommen mit den Zigaretten und dem Alkohol. Es war wieder schlimm und sie konnte nicht aufhören und richtig depressiv sei sie gewesen. Suki bekommt noch Wurst. Das tue ihr nicht weh, ihm was abzugeben. Ja, das lohnt sich immer mit mir unterwegs zu sein.

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Auf den Rückweg versuchen wir es mit Fahrradwegen und irgendwie dauert es ewig. Suki liegt nach einigen Kilometern im Korb und genießt den Fahrwind und wir sind erst am Kreisel bei der MHH in der Nähe (glaube ich zumindest). Irgendwann wieder Eilenriede und dann den Hauptwegen folgen.

Dittmars, eine Tüte voll, neue Poly-Klamotten und Kittelschürzenkleider, die zu eng sind aber super aussehen für Italien. Vor der Glocksee fragt ein junger Türke (Marke cooler Drogenhändler mit gepflegtem Bart und Migrationshintergrund): „darf ich Deinen Hund streicheln?“ während ich Stephan zu Mr. Thang bestelle. Ich: klar, er macht das Zeichen, Suki springt hoch und setzt sich zu ihm, aber so, dass er sich in Vollkörperkontakt an ihn ran schmiegt und zu mir rüber schaut. Er hat es echt drauf. Ich bin stolz auf ihn. Mr. Thang. Chico läuft vorbei, abends Frau Weißwein um 9, nach dem Sport.

Ich will die Vollstreckung nicht machen gegen die Boutique-Besitzerin, soll meine Betreute einen Kollegen beauftragen. Dann willigt meine ein, dass die Boutique-Besitzerin 500,- € Raten zahlen darf. Ich erkläre ihr, dass ich kein Bock habe, weil die Zwitterstellung mit Anwalt und Betreuerin gefällt mir daran nicht und ich mache wenig Vollstreckung und dann noch gegen eine GmbH und wenn sie am Ende null bekommt, dann heult sie und dann soll sie mit einem Kollegen ihr Glück versuchen. Wieder Klage Sozialgericht. Drücke mich und dann muss es gemacht werden. Wenn der Widerspruchsbescheid vorschnell in die Welt geblasen wurde, gibt es keine andere Möglichkeit.  In einer anderen Betreuungssache ruft mich der Richter an und ist erstaunt, dass er mich direkt am Apparat hat. Ich hatte wegen Italien eine Terminverschiebung beantragt. Ob das nicht mein Kollege machen kann. Nein, der macht nur Familienrecht und wenn ich jetzt ein Eilverfahren vom Zaun gebrochen hätten, dann müsste ich ihn bitten, aber bei einem Verfahren aus 2012 und ich weiß gar nicht mehr um was es geht, sehe ich das nicht ein. Im Büro eingeschossen werden um 16:20 Uhr  und dann Schlüssel stecken lassen.

Kackstreifen die bekifften tussigen türkischen Mädchen auf der Bank kriegen sich nicht mehr ein, immer wieder schreien sie „süüüß“ und er springt hoch und dann bellt er und ist noch süßer. Er macht das nur, weil es so gut ankommt bei den Menschen und sie es praktisch von ihm einfordern oder belohnen werden. „Hat der blaue Augen?“ fragt mich eine, „ich sehe das nicht so gut“. Dann kiffe weniger hätte ich sagen sollen, ärgere mich auch, dass ich die Hunderassen richtig sage, kennen sie eh nicht. Hätte Fleckenpudel antworten sollen. Ihren stahlgrauen Listenhundwelpen (Kraftpaket, 5 Monate und bald zeugungsfähig) machen sie gerade auf bestem Weg gestört. Er liegt da und kaum kommt ein Hund stürzt sich eine der Grazien auf ihn und drückt ihn runter und hält ihn fest, dass er nicht ran kommt. Möglichst wenig Kontakt, weil der spielt so grob. Ja und? meiner sagt ihm dann schon Bescheid und beißt ihm ein Bein ab. Steffi sagt, der DJ bei der Vernissage im Bodero-Hochhaus Morgen lege gut auf und schenkt mir 2 Kartenspiele von San Francisco und die habe ich dann in der Tasche, wenn wir später Chico und Barbara treffen, dabei wollten wir nur Wein trinken und keine Karten spielen.

Sport, Steffi ist krass, macht Monsterübungen und zu Seedy Monks fragt sie, ob wir was merken. Hat sie uns Drogen gegeben? So ziemlich. Ich werde unten immer mehr undicht und brauche bald Einlagen. Denke zuerst, dass ich wirklich inkontinent bin, so wie das kontinuierlich rauströpfelt, aber es ist dieses rote Ding, was ich nicht mehr kenne. Dieses mal ist es Blut verdünnt mit Flüssigkeit. Schöne Klos hat Frau Weißwein, sogar Slip-Einlagen. Wird doch nicht zur Menstruation, ich kann das nicht mehr richtig.

Steffi schickt mir eine Foto von Suki, der ausschaut wie eine erschlagene Fliege, liegt auf der Seite man sieht nur die dünnen, langen Beine kreuz und quer abstehend in der Luft.

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Brockengeschenk, Hut modifiziert mit schwarzer Madonna. Die gibt es da beim Bäcker.

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Die Kirchenglocken bimmeln ganz doll in Einsiedeln. Hat Barbara mit dem Handy aufgenommen und auch einen Film vom Meer. Die älteren Freunde, manche mag ich und manche nicht. Das schreibende Weichei mit der Karrierefrau z.B. nicht. Das junge Pärchen gegenüber ist sehr sympathisch. Sie essen den Antipasti Teller Mix und der sieht echt lecker aus. Ist er auch, essen sie immer. Ich habe Probleme mich zu beherrschen, dass ich da nicht rangehe an ihre Salami und sage das auch. Der Typ strahlt mich immer so an. Er hat viele Muskeln und spricht von einem Wettkampf. Die weinende Wirtin. Hat Stress mit einer Nachbarin. Warum ziehen diese Leute nicht aufs Land, die keinerlei menschliche Geräusche vertragen? Ich meine, das kann man ausblenden oder sich reinsteigern. Das nervt doch, gerade die Zeit im Sommer und alle sind eh draußen. Ich bin langsam in dem Alter, dass ich mal einen umbringen kann. Welche ist es? Wie viel Fleisch schafft ihr Hund am Tag? Will ich von Chico wissen. Ich habe auch 2 Hunde, die mitessen können. Chico zahlt alles. Ich fühle mich total reich beschenkt, vor allem dass sie für mich in ein Brockenhaus gegangen sind. Ich mag die so gerne und will mich bald wieder treffen. Wein, draußen sitzen, sich nicht ärgern lassen. Linden ist laut. Die freiwillige Feuerwehr macht Joy Rides im Kreisel, Skater fahren vorbei und jetzt soll die Gastro-Frau mit der Holzsitzlandschaft an allem schuld sein.

12.06. Der ehemals reiche Betreute hat verschlafen. Ich formuliere die eidesstattliche Versicherung, dass das geliehene Geld seiner Eltern verbraucht ist und er jetzt arm. Beschwerde Herr Ihme wurde abgelehnt vom Landgericht, lange Begründung. Telefonate, dass Frau Eierstockkrebs doch zurück kommen soll nach Hannover und ich soll sie überreden.

Efendi Bay, haben neue Sachen, auch Pektin mit Früchten und Nüssen. Die Manti sind lecker und die Portion reicht locker für zwei (gerade mit dem ganzen Nachtischverlockungen), das Künefe ist totlecker. Ich liebe den Laden. Gehe zu selten hin. Dort meinen Geburtstag feiern?

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Mein neues Shampoo macht Vorfreude auf den Urlaub, der bald kommt.

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Sport und Uni-Fest. Hacky Sack auf der Wiese. Was soll ich da bei den Studenten? Andi hat entzündendes weißblondes Kind. Seifenblasen XXL mit einem kleinen Schwert. Nein, wir kennen die Clubbetreiber aus Hannover nicht. Schwule Sau hat Stand mit Sofas und Kronleuchter. Onkel Olis Kiosk hat Cocktailmaschine, die nach Blutwäsche aussieht, aber was raus kommt ist schaumig und lecker. Antilopengang sind grottenschlecht und machen mir alles kaputt was ich ja an deutschem Hip Hop gut fand. Zu Recht hatte mich Sabine vor denen gewarnt. Wir wurden gesehen von den Töchtern des Kollegen. Mit Detlef weiter. Der Navi der Versicherung war geklaut und wurde vom Zoll beschlagnahmt. Kunst im 16. Stock. Tolle Blicke durch die verschiedenen Fenster, vor allem auf die Bahngleise. Wollen wir in diese Wohnung ziehen, fragt mich Stephan und draußen verfärbt sich der Himmel rosa beim Sonnenuntergang. Frau mit auffälligem Rückentattoo spricht mich an, wir hätten uns gestern schon gesehen (ich bin irritiert, sie meint bei Frau Weißwein) und sie mag meinen Stil. Ich reagiere auf solche Bekenntnisse immer recht unoriginell und stokelig. Was ist beruflich mache? Antwort: was ganz anderes. Marianne ewig nicht gesehen. Die lokale Kunst ist überwiegend hundsmiserabel, langweilig und achtziger ohne Ende. Will man geschenkt nicht haben. Gespräch mit Aenne über Krankheit als Charakterformer. Hannover kommt einem heute vor wie eine Großstadt. Jeder Platz ist gefüllt auch auf dem Weg zurück aus der Innenstadt und in Linden und überall dazwischen.

13.06. Nähen bei Steffi. Die Hunde lecken an der Holzkäsedose aus Straßburg, die ich zum Basteln mitgebracht habe. Steffi würde sie waschen bevor sie sich auf den Kopf macht. Wir schauen Hochzeit auf Italienisch mit Sofia Loren und Marcello Mastroianni wegen der Neapelimpressionen. Toller Film, auch die Ausstattung und Schauplätze, aber auch die Geschichte, toll zum Nähen. Endlich mache ich Stephan eine neue Schlafbrille, die besser als die alte, obwohl ich sie Pi mal Daumen nähe mit einer Homer Simpson Krawatte als Bezug des Gummis.

Larissas Geburtstag. Sehr leckeres Büffet, Salzzitronen von Ottolenghi mit Humus. Lichtorgel in der Küche und ich tanze, wenn die Gastgeberin es will. Die beste Tänzerin, die sehr unscheinbar ausschaut (ich mag sie sehr) ist leider schon gegangen. Die erneute und eindeutige Bestätigung, dass die anderen auch nicht neutral sind im Falle des Paares in der Krise. Der Nachbar von oben und die Dunstabzugshaube. Er trägt Brille, ich bin der Blindfisch und halte die Schrift, die wohl verkehrt herum ist für koreanische Zeichen. Außerdem weiß er, dass Pipilotti Rist in einer Band gespielt hat. Wir hätten noch ins Lux gehen können. Dort hat mein Kollege mit Freunden zu Diskomusik getanzt in seinen Geburtstag hinein.

14.06. Mein Onkel, der jetzt in Travemünde lebt, ruft morgens um 9:40 Uhr an. Familienfest mal in Hannover oder Steinhuder Meer. Schweiz ist ihm zu weit, aber da wohnt doch sein Sohn mit Familie. Er mag die Berge nicht, die sehen alle gleich aus, da sehe einer aus wie der andere, Travemünde ist geil. Da wollen alle hin, Bombenwetter haben sie und einen Hafen mit frischem Fisch. Der lebt noch, wenn er ihn kauft. In Hamburg ist der Fisch eine Woche alt und war schon eingefroren, wenn man ihn kauft. Hat er im Fernsehen gesehen. Sehr skurriles Gespräch, habe noch nie mit dem Mann telefoniert. Andrea fliegt nach Wien. 1. Flugreise. Ich habe ihr Stephan vermittelt, der auch meine Reiseplaner ist. Hochzeit auf Italienisch ist mein neuer Lieblingsfilm und sonst im Wintergarten sitzen, Basteln und Head bangen zu Dolormite Minor. Das neue Hütchen mit Spitze entsteht in Anleihung an den Film, es soll ausschauen, wie ein verpixelter Pfeil, der auf meinen Kopf deutet. Die Idee entsteht, Suki mit nach Oberfranken zu nehmen. Mit ihm reisen macht es immer sehr viel Spaß und meiner Schwester gefällt es auch. Ich fühle mich gesegnet, weil Hollandaise ist echt einfach für mich. Heute gibt es auch Schnitzel satt.

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Die Hunde haben die Holzkiste gefressen und Steffi ruft besorgt an, wie groß war sie gewesen sei. Auch das ist ein Argument für Erziehung, weil nein, ich hatte sie nicht liegen lassen, sondern in den Mülleimer gemacht.

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Operierte Frauen um die 50 kriegen Einheitsgesichter. Sehen alle aus, wie diese Millionärsgattin. Ganz schlimm. Hässlich, Maske und kein Gesicht. Alles Individuelle weggeschnitten.

Die BM-Zwangspause

01.06. Die Bettlägerige. Geld ist eingegangen von der spanischen Immobilie. Hat geklappt. Knapp über 33.000,- €. Ich bin so froh, dass es abgeschlossen ist. Was sie hatte dort eine Wohnung, sie hat ein Konto bei der Volksbank? Fragt sie mich vor der Pflegerin. MHH mit dem Mutter/Sohn-Gespann. Bin doch Rad gefahren und hinten rangefahren und sie haben gewartet vor dem Haupteingang und sind ganz außer Atem. Hatte sie Sonntag angerufen um an den Termin zu erinnern. Der Enkel war dran gegangen und ich hatte gleich losgelegt. Dann Herr Desolat und nicht mehr im Heim, Überraschungsbesuch. Er in schwarzer Unterhose, darf ich mal rein kommen. Masturbiert er gleich? Pflegedienst macht noch gar nicht Pflegestufe 1 und zusätzliche Betreuungsleistungen, sondern nur Medi-Gabe. Das war anders besprochen. Das sieht da aus wie sau. Frau Klumpfuß haben sie die Katze weggenommen und dabei hat sie schon ein Kind verloren und die überambitionierte Beate will sie nicht mehr sehen. Sie soll jetzt auch ambulant betreutes Wohnen bekommen. 2 x Herr Ihme auf den AB. Frechheit, ich bin nicht da und er soll Ausgang bekommen. Ja, habe Betreuerwechsel beantragt und würde ihn auch gerne loswerden wegen anstrengend, glaube aber nicht, dass das Gericht das macht, weil der Grund lautet, dass ich mich geweigert habe den Beschluss aufheben zu lassen, als die Ärzte das auch so sahen. Dann der Arzt, ja, wenn er die Medis intus hat, können sie es mit Ausgang probieren. Natürlich ist es immer ein Risiko, dass er abhaut oder kifft, aber was soll man machen. Herr ADHS kommt nachmittags und hat eine Teilzeitsteller als Gärtner.

Die Yogalehrerin hört auf. Die Vertretung macht es weiter. Sie stammt aus dem selben Stall. Sie fasst einen gut an und ist mir beim Hund auf die Hände getreten (klingt blöd, war aber gut, mit ihren nackten Füßen) und bei einer Rückbeuge auf die Füße (mit ihren) und das hat richtig gut getan, so dass ich es zuhause von Stephan habe nachspielen lassen! (und das soll was heißen). Spargelbrühe nach dem Sport tut gut. Der köstliche Pfefferminztee von Michi und der Spargelsud führen zu eindrucksvollen Pinkelpausen in der Nacht, die mein Mann kommentiert.

02.06. Frau Altstadtboutique wegen der Anlage EKS und dem Drohschreiben an die Boutiquebesitzerin, dann Frau Frauenwohnheim, die Stimmen hört. Mein Hütchen sieht aus wie eine Antenne. Regionsarzt sagt, sie nimmt die Medis, ist aber so verrückt wie immer. Zwischen einer anderen und mir muss er vermitteln. Ich schreibe ihm dazu: „ Sie müssen immer diese P-Mediation machen. Das tut mir leid. Ich bin zu Borderline für die Frau und mal ganz freundschaftlich und bringe ihr Pflanzenableger (und will sie überzeugen, dass die Welt nicht so schlimm ist und man was machen kann) und manchmal zu streng (nicht schwingungsfähig), wenn ich kein Verständnis habe dafür, dass sie einfach sehr hohe Ansprüche stellt, aber weder Hilfe annimmt noch sich in irgendeiner Weise selber rührt (Anruf/email). Ihr neues Bett soll mir wichtiger sein als ihr und das schaffe ich irgendwie nicht. Lande auch noch auf Ihrer Couch….“

Vielleicht mit Chico und Barbara Flußkrebse essen? Da braucht man lustige Tischgesellschaft. Der Braunschweiger Verwandte, der Pferdewirt ist, meldet sich mit süßen Fotos. Es gibt eine Videoaufzeichnung von mir bei einer Familienfeier 2013 oder so. Vorstellung der Gäste über 50 Minuten, freie Rede und so. Es sei genial gewesen. Das ziehen die sich noch rein als Film. Krass, macht mich irgendwie stolz. Ich mag seine Bilder von seinen Rindern, die er mir schickt.

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Abends endlich die Haferkekse, gleich das doppelte Rezept und doch nicht fremde Öfen benutzen. Das ist peinlich. Dann lieber in 3 Tranchen backen. Wir sind zum Künstleressen in der VHV eingeladen, wenn Pipi Lotti kommt. Haben uns schon 3 Jahre darauf gefreut und Stephan hat Recht, sie hat uns nicht vergessen.

Kestner Pippilotti Rist

Vorstadtweiber. Die drei Kerle treffen sich. Döner auf dem Porsche essen. Na und? Er kann doch nicht Döner auf dem Maserati essen. Porsche ist doch nur VW. Ja, aber Maserati ist Fiat. Na ja, dann ist seiner (wie Smart) ja noch der Beste, weil der ist von Mercedes.

03.06. Die Frau, die ausschaut wie ein Mann und die Unterlagen stinken derart nach Rauch. Sie ist wie eine Betreute, die keine ist, versteht nicht was das Amt von ihr will. Hat gestern ihre Katze einschläfern lassen müssen.

Arbeite zu lang und schaffe die Gerichtspost nach dem Außentermin nicht. Ich muss dann auch in der Werkstatt anfangen. Ich mag die Typen dort. 3 Tagen Praktikum? Klingt reizvoll, auch für mich. Mein Herr Heinz Ehrhardt trinkt alleine in der Kantine Kaffee. Er freut sich mich zu sehen und ich dito. Warum sitzt er alleine? Was soll das? Hetze los.

Passefire? Eine Band? So hieß doch Schnuller auf Englisch, aber Pacifier geschrieben, der der Frieden stiftet. Ah hah!

Meine Betreute, die richtig verrückt ist, Elisabeth, mit der bin ich so richtig aneinander geraten, weil sie vor mir im Büro war und ich mich abgehetzt habe und selber 2 Minuten vor der Zeit da war (Funkuhr, durchgeschwitzt), aber es nicht ausreichte um sie zu bändigen und sie hat hier das Büro aufgemischt (wollte grade zu der Psychologin reinschneien, ob sie es noch merkt, falte ich sie zusammen). Was das soll. Ich bin pünktlich und wenn sie mal warten muss. Ruhig hinsetzen, Klappe halten, nicht mein Büro aufmischen. Ich bin außer mir und will Schluss machen. Sie hat Tränen in den Augen. Sie eskaliert auch und sieht ein, dass ich Stress bekomme mit den Kollegen wegen ihr und will ihre Bankkarte wieder. Das hat so keinen Sinn merke ich als ich mich abreagiert habe. Um wieder runter zu kommen, gab sie mir eine kleine Lektion in Persisch.

Dochtahr oder Doghthar; Dust-dochtar = Freund-Mädchen (durchgestrichen) Tochter. Dust-pessar (junge/Sohn). Die Plugs sind rausgefallen (ich spreche sie darauf an) und sie fragt sich auch, ob das was mit Jungfernhäutchen zu tun hat.

Der Barzahler. Jobcenter hatte Leistungen gekürzt, nachdem ich Termin für Frau abgesagt habe, weil sie im Ausland waren. Leider war die Abwesenheit nicht genehmigt. Den Aufhebungsbescheid aus November 2014 kenne ich gar nicht. Das wird wieder lustig. Nicht zugestellt. Wiedereinsetzung?

04.06. Einer duscht in der Wohnung als ich rein komme. Die Hunde kläffen wenig. Als ich schon draußen im Treppenhaus bin, merke ich: kein Halsband. Wieder rein, suche im Schlafzimmer, hoffentlich kommt der Duschende nicht gleich rein und steht nackt vor mir. Das von Mikrusch, was soll’s. Ist so dünn. Finde das breite doch noch und dann schnell weg. Treffen wieder Stelli. Hat es neulich schon nicht über die Ampel geschafft. Eckhard war bei rot mit dem Fahrrad los gefahren am Küchengarten und Stella ganz langsam rüber und hat es gerade geschafft als die Autos anfuhren. Sie ließ sich nicht animieren zum Sprint, echt alt. Ich habe die Luft angehalten. Ja, Hunde werden älter und Menschen auch. Damals, war ich dabei, als Steffi Mikrusch kennen gelernt hat.

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Verpasse einen früheren Zug nur knapp. Segafredo im HBH. Eine langhaarige Bedienung (sieht aus wie nasse Dauerwelle aus der Giotto-Werbung) flippt aus vor Begeisterung als er mich sieht. Italienisches Design? Nein, eigenes Design, dann wohl Deutsch. Orangefarben Schuhe?  Junge Frau vor mir soll nachschauen. Ach, Beige. Foto mit mir machen? Er ist viel kleiner als gedacht so neben mir. Seine Kollegin, die gar nicht will, muss ihm verklickern: Speicher voll. Liegt am What’s App, löscht was, klappt trotzdem nicht. Wann komme ich wieder? Es gibt so viele langweilige Menschen, aber das was ich mache, da muss man erst mal drauf kommen. Er lässt sich die Konstruktion genauer zeigen. Er ist Fan und auf eine sympathische Art.

Meine Betreute muss mich abholen vor dem Lehrter Krankenhaus. Patientengarten, Betreten auf eigene Gefahr, viel gepflegt mit Kräutergarten und Namensschilder für die Pflanzen. Das Badezimmer sieht nach deutscher Küste aus, ist entsprechend dekoriert. Sie will zu König der Löwen nach Hamburg. Sie spricht nicht mehr mit dem Bruder, weil er ihrer Cousine ihre Nummer gegeben hat ohne sie zu fragen. Auch die Frau vom ambulant betreuten Wohnen meint, er hätte sie vorher fragen müssen. Jetzt hat sich sogar überlegt sich eine neue Nummer zuzulegen, aber sie sieht ja, wenn die anruft und geht nicht ran. Ja, so komisch sind die Leute. Meine Betreute ist auch bekennender Expo-Fan und war wie ich 40 mal da (wenn das bei uns reicht). Da kann man in Erinnerungen schwelgen. Ja, der Schweizer Pavillon und das große Freiluftkino. Usw. Die Feuerwerkshow war uns zu kitschig. Ein Herz wurde in die Luft geschossen und dann ging ein Pfeil hindurch….Die habe ich mir nie ganz angeschaut, dafür österreichische Küche kennen gelernt, bei diesem Fernsehkoch, der damals noch keiner war, Lafer. Kürbiskerne aus der Steiermark. Schnitzel und Mehlspeisen. Auch leckere Weine. Suki in am Lehrter Stadtbrunnen. Wie eine Giraffe an der Wasserstelle, er beugt sich auf die vorderen Unterschenkel. Sieht zum Schießen aus. Wir holen neue Kackbeutel aus dem Stadtpark in Lehrte. Da gibt es ein Restaurant was gar nicht so schlecht ausschaut. Suki fährt gut im Fahrradkorb mit und entspannt sich in der Bahn. Wichtig ist, dass ich ganz entspannt bin, dann entspannt der Hund automatisch. Das tue ich bewusst und lasse die Landschaft samt Betonwerk an mir vorbei fahren.

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Österreicher auf unseren Radwegen, begegne ihnen mehrfach, beschweren sich über Hund. Die sollen sich freuen über die geilen Radwege, hallo? Neue Betreuungssache. Ich bin zwar gesperrt, aber sie hat sonst keinen, der es machen kann sagt mir die Frau von der Betreuungsstelle. Muss englisch sprechen. Frau aus Kanada in der MHH, Leukämie und muss transplantiert werden. Toller Nachname. Banal, aber Hammer Schreibweise. Telefoniere mit Arzt, sie ist wohl sehr schlau. Ich schaue Morgen mal vorbei. Mit dem Rad nach HH oder nicht? Wir gehen als Belohnung für die Urlaubsvertretung zu Frau Hoppe. Schöner Radausflug. Freu mich schon.

05.06. MHH. Ich bin eine ¾ Stunde zu spät weil ich im Büro mit Arbeit aufgehalten wurde, dann laufe ich auch noch falsch, weil ich denke, die Stationsnummer sind aufsteigend und merke es erst als ich bei St. 41 bin und hinten angekommen und dann viel Umziehaktion bis ich bei der Frau bin. Alleine im Zimmer. Die Transplantation ist Knochenmarkspende. Das läuft über dunkles Blut in den Arm. Unspektakulär. Hatte 2 Spender und hat den Schweden genommen, der besser passte. Sie ist langweilig und allein stehende Lehrerin. Ich hatte mir vorher nicht überlegt, was Pflegestufe auf Englisch heißt. Haltestelle Kröpke war geschlossen wegen Baustelle. Anderer Eingang, H, merken, wie New York. Auf der Rückfahrt finde ich nur E und F und komme Georgstraße raus statt IG von der Linde. Früher Feierabend.

Meine Porzellanblume blüht und die ganze Wohnung duftet danach.

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Zug hat Verspätung. Wie alles an diesem Tag, den Tisch hatten wir auch von 18:30 Uhr auf 20 Uhr nach hinten verschieben müssen. Thomas hat eine Promotion und wir fragen uns ob er Craftbier im Toom vorstellen muss, aber es war nur ein Ärtzeinterview. Sitzen junge Vollpfosten drin, die ihre leeren Taschen auf dem Sitz liegen lassen um ihn zu blockieren. Die Handys wirken infantil, wie sich alle daran festklammern, wie Schnuller, Pacifier halt oder Kuscheldecken. Er steigt in Harburg aus, vermutlich TU. Ich denke an Morgen und das Treffen mit der Familie von dort.

Thomas ist schon zuhause und es gibt Sekt. Ihre Porzellan-Blume, ein Ableger von meiner, blüht auch, das erste Mal. Wir hatten das Essen zeitlich nach hinten verschoben.  Yunfeng darf erst am Wochenende jemanden mitnehmen auf seiner Monatskarte und nicht mehr unter der Woche. Dafür haben sie das Streckenverzeichnis erweitert. Ja, lauter Orte, wo keine hin will, Barnsbek und Harvestehude, Pinneberg und Veddel, lästere ich ab. Stephan kauft eine Fahrkarte und das nachdem ich in Hannover schon schwarz gefahren bin mit meinem Plus-City, nämlich zur MHH und zurück. Vor allem der Hinweg dürfte schwierig zu argumentieren sein (auch für mich). Manchmal habe ich eben Lust auf Abenteuer. Das Haerlin hat sich gehörig gewandelt und das Essen ist sehr lecker. Ein junger Vietnamese bedient uns. Der konnte letztes Mal noch nicht sprechen als wir vor 17 Jahren zuletzt da waren und Jackettzwang herrschte. Jetzt ist es modern mit sehr schönem, ausgefallen Geschirr und sehr leckerem Essen, Jakobsmuschel vom leckersten, Kaisergranat (schon in der Residence ein Burner) und asiatisch angehaucht und die Weinreise ist ihr Geld wert und es gibt Douglasie zum Nachtisch und nicht nur Schoko-Kuchen. Es gibt keinen Chefkellner als Notnagel um reichen, anstrengenden Krackern Paroli bieten zu können. Mutig. Keiner ist über 30. Ich find’s gut. Bin durch mit dem überteuerten Wolfsburg und Residence ist auch nicht mehr das, aber hier war es echt spitze. Sie machen allerdings die kleinen Rezeptkarten vom Steirereck derbe nach, aber das nur am Rande. Der Wein zeigt seine Wirkung und ich pose auf dem Teppich, dessen Muster herrlich abgenutzt ausschaut. Ich kündige mindestens 2 Runden Mahjong an, bleibe sie aber schuldig.

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06.06. Das fremde Handy was am Kopfende des Bettes auflädt bimmelt und nervt. Trotzdem schlafe ich noch 3 mal ein bevor ich um 9:40 aufstehe und dann tusche.

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Mein Paps mag Motelone, erinnert ihn an Japan.

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Marinehof. Der Ehemann ist netter als gedacht. Die Tochter fährt zum internationalen Pfadfindertreffen nach Japan. Die Frau von früher sucht Zeuge für den Missbrauch der an ihr geschah und ich biete mich bereitwillig an und sage ihr gleich, wie ich es erlebt habe und dass sie immer ihren behinderten Bruder aus dem Autositz rausheben und reinsetzen musste, weil ihre Mutter sich vornehm zurück gehalten hat. Klar, bei uns war das anders. Ich finde trotzdem die durch geknallte Schwester klingt interessanter. Sie war früher schon eher mein Fall und jetzt ist sie mit 39 Koffern mit der Lufthansa ausgewandert und hat ihr Geld systematisch durchgeprasst in Luxusabsteigen. Am 15.01.15 wäre sie pleite gewesen und am 10. hat sie einen Job angenommen (auf Vermittlung der Schwester) und verdient 120.000 in der Internetbranche, was aber hinten und vorne nicht reicht. Die Schwester geht auf Distanz, weil sie sich nicht schon wieder für ein Familienmitglied aufopfern will. Die Mutter hat eine bipolare Störung und einen zugenähten Bauchnabel, deswegen haben wir sie nie bauchfrei gesehen, auch nicht damals in Kalifornien. Der Operateur war ein Verwandter. Claudias hat mexikanische Hühnersuppe gemacht mit gebackenen Pilzen und Tomaten, Avocado und Limette. Der Rhabarberkuchen hat zu viel Teig für unseren Geschmack. Es ist windig. Claudias Freunde sitzen vor der Tür. Die sind alt und haben Kleinkinder. Wenn man Leute kennt, ist das Auge gnädiger. Auf den Weg zur Abendveranstaltung entdecke ich echt coole Pflanzen, die praktisch ohne Erde auf einem Vordach wachsen und nehme mir einen Ableger für Zuhause mit.

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Claudia sagt in der Markthalle fangen sie pünktlich an und legt uns die Vorgruppe ans Herz. Da bin ich ihr sehr dankbar. Ich bin verknallt in die beiden Jungs. So jung und so gut. Die machen einen Klangteppich, dass ich zuerst nicht glauben kann, dass sie die ganze Musik nur zu zweit machen. Hammer. Der Sänger und Gitarrist ist gescheitelt und trägt Matte und Lederjacke. Er hat eine tolle Stimme. Der Schlagzeuger hat Afro und müsste nasse Haare haben, aber sie sehen aus wie frisch gefönt. Manchmal steht er auf und spielt Keyboard und setzt sich dann wieder ans Schlagzeug. So unspektakulär wie die Musik machen, als würde ich häkeln und das Ergebnis rockt ohne Ende. Die sind begabt. Dagegen sind die EODM (Eagles of Death Metal) peinlich alte Männer, die ihre Instrumente nicht spielen können. Dafür laut und große Rockposen. Nur die Selbstironie lässt es erträglich sein und dann man es den alten Herren gönnt noch mal abgefeiert zu werden für alte Hits, die sie einigermaßen abrufen können. Gut, wer zuletzt 2008 veröffentlicht hat. Es war abzusehen. Gottseidank habe ich mir kein T-Shirt gekauft. Außerdem kenne ich jetzt Dolormite Minor, also ein toller Abend. Das Publikum ist rockig in der ausverkauften Markthalle. Ein Gruppe sehr körperlicher Männer, aber dabei hetero. Das sieht man an der Neandertalerausstrahlung, wir vermuten, dass sie sich vom Tollen aus der Umkleide kennen und dadurch, dass sie sehr breit gebaut sind und teilweise auch sehr groß ist der Tipp Handballer von Land auf Gruppenausflug in die Stadt. Dann fragt Stephan mich, warum und wann man sich ein Stacheldrahttattoo am Oberarm hat machen lassen. So nach dem Motto, daran erkennt man so ca. das Alter der Trägerin und wirklich, das steht keinem, so ein dünnes draufgemaltes Oberarmband, es verunstaltet jeden Arm, diese dunkle Unterbrechung und peinlich sieht es auch noch aus. Was nicht fehlen darf ist die Turbo Jugend mit ihren Uniformen in kleinen Gruppen unterwegs, alleine eigentlich nie. Das ist fast auf einem Niveau mit Menschen, die Wachturm verteilen, quasi seine Überzeugung vor sich hertragen auf Teufel komm raus. Aber, wie gesagt, die Jungs von Dolormite Minor sind echt meine Helden und ich will sie kennen lernen und ihnen im Hotelzimmer auflauern. Ich will, dass sie berühmt, reich und glücklich werden.

Auf den letzten Drücker zum Asiaten gegenüber und früh zu Bett. Die lauwarmen Reisnudeln sind mit extra viel Gewürzen und sehr lecker und 2 Gerichte kosten unter 13,- €.

07.06. Wieder schön morgens basteln und dann bei Sonnenschein durchs Viertel laufen. Durch begrünte Wohnpassagen mit Retrokoffer aus denen Pflanzen sprießen und ein weißes Porzellanreh sitzt dazwischen. So mit heimelig basteln haben sie es drauf, die Hamburger. Idyllisch und szenig. Meine Eltern waren überteuert und schlecht Fisch essen in einem Sterneladen. Apropos Fisch, ich laufe am Jelly Fish vorbei und will das nächstes Mal hin. Den hatten unsere Hannoveraner Freunde so geliebt und die Untersetzer liegen bei mir im Badezimmer zur Deko. Der Juwelier klingt auch gut. In der Sonne häkeln bis der Kaffee Kontor aufmacht (so viel Auswahl gibt es nicht Sonntag Morgen). Schweizer wundern sich über die Wiener Kaffeespezialitäten und die junge Frau muss nachschauen: der ist mit Schnaps. Ein älterer Hamburger führt Selbstgespräche und flirtet mit der 40 Jahre jüngeren Bedienung, die nicht weg kann und weil man in der Schanze ist, duzt man sich, was die Sache nicht besser macht: „Wünsche Dir noch einen schönen Tag und so“…Ich gehe zum Yoga und man staunt über meine Papierstempelkarte. Nein, ich bin nicht registriert und habe keine Chip-Karte, einfach Kreuz machen, 3 mal habe ich noch.

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Gut gelaunt zurück und dann duschen und packen und zum High Tea. Ich hatte Thomas gestern angeboten mit ihm in die Lüneburger Heide zu fahren um seine Mutter zum High Tea abzuholen und sie dann zwischen Claudia und mich zu platzieren. Er hat abgelehnt, aber ich erbettele erfolgreich eine kleine Gin-Flache mit Whippet (natürlich für eine Fotosession mit Suki). Während die anderen draußen spielen, machen wir auf gediegene Stubenhocker und treffen Claudia und Manu. Manu ist lustig und zieht 2024 oder so zurück nach Laineck ins Haus der Mutter und hat das passende Autokennzeichen mit HH – BT 2024 oder so ähnlich. Nächstes Mal wollen wir mit ihr Gin Tonics trinken in ihrem alten und Claudis neuem Kiez. Die Clotted Cream geht ihnen aus und sie versuchen uns statt dessen eine Vanille Creme anzudrehen. Wir merken das aber. Sie ist aus, weil das Glas herunter gefallen ist. Ich finde es schlechter als letztes Mal, kleinere Teekannen, Refill kostet extra und für so ein paar Brote einfach sehr teuer. Das Savory High Tea im Fortnum würde ich wohl noch mal machen (der war echt raffiniert), aber das hier ging sich Preis-leistungs-mäßig diesmal nicht so für mich aus. Mit unseren Freunden war es trotzdem total nett und wir treten zufrieden die Heimreise an. Zuvor hatte Claudia mich noch gebeten abzuwarten bis der Kellner im Frack gegangen ist bevor ich den Scone in die Serviette packe. Ich wollte den Scone für meinen Mann einstecken und werde doch noch das Essen mitnehmen dürfen, was ich bezahlt habe und was sonst weggeworfen wird und überhaupt ist es mir zu verklemmt und sind es mir zu Benimmschule, so dass ich ausflippe und mich leider nicht mehr einkriege. Die Bilderzensur macht mir ein schlechtes Gewissen und geht mir auf die Schreib-Libido. Sie lässt die Hamburg-Reise insgesamt kurz ausfallen. Claudia, ich hoffe, ich darf Dich in mein Tagebuch aufnehmen…danke trotzdem an die Jungs. Ich hoffe, das alles gefährdet nicht unsere Freundschaft. Auch, dass ich mein Mahjong-Versprechen gebrochen habe, aber so kennt ihr mich ja.

Zuhause angekommen stehen unsere Nachbarn vor ihrem Haus, der Statiker und seine Frau, die aus Hamburg stammt und richtig mit Hamburger Akzent spricht. Wir versuchen gemeinsam herauszufinden, was unsere Miteigentümer an der Fassade verbessert haben, so nach dem Motto: finde den Fehler für Fortgeschrittene. Unsere Nachbarn sind sehr entspannt und ich mag sie gerne. Die sind immer top gebräunt und so schön gelassen. Das kommt bestimmt auch mit dem Alter.

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