Archiv für den Monat: März 2015
Gestern war Frühling
09.03. Frau Querulantin ruft schon morgens um 8:30 Uhr an. Ich mache kurzen Prozess mit ihr am Telefon und ihre emails am Wochenende lese ich nicht, lasse ich sie gleich wissen. Sie soll mal lieber dem türkischen Arbeitgeber stattdessen auf türkisch eine email schreiben, statt mich zum Konsulat zu schicken oder an die zu verweisen, die auch Deutsche können, sonst ist sie auch so emsig mit emails. Ein alter Mandant aus Braunschweig oder so ruft an. Hat ausstehende Forderung, es geht um Campingplatz und –wagen und über 8.000,- €. Der Typ wohnt in Berlin und müsste dort verklagt werden. Nicht mal das attraktive Reiseziel kann mich reizen mir so was wieder ans Bein zu binden. Ich bitte ihn wo anders anwaltliche Hilfe zu suchen.
Das Theaterstück, was Premiere hatte bekommt einen richtigen Verriss, 3 Stunden hätte man sich gequält, kein Tempo, keine Spannung und die Party danach auch ein Flop. Außerdem hatten die gar keine modischen Punkte im Gesicht. Genau wie bei Sandman muss ich mich generell daran gewöhnen, dass diese gut gemachten Plakate nichts mit den Stücken, die sie bewerben zu tun haben. Das ist irgendwie fies, wie so leckerstes Essen und dann ist es Dosenzeug, also im Prinzip so wie es auch läuft. Haben sich die Kulturschaffenden was bei der Lebensmittelindustrie abgeguckt. Bei uns lief immerhin gute Musik „Psycho-Killer, qu`est-ce se? Fafafafafaa, fafafafaa“ muss ich die ganze Zeit ohrwurmmäßig singen.
Einen Schlussstrich unter Beethoven ziehen. Das erzählt mir Stephan und wir amüsieren uns beide darüber.
Ich versuche mich zu dem Betreuungsrichter durchzufragen, der jetzt am Landgericht arbeitet. Die Vermittlung will mir sagen, er sei nicht mehr zuständig. Ich sage Altfall und ich kann das beurteilen. Sie ist hartnäckig, will Name der Betreuungssache und mich dort mit der Geschäftsstelle verbinden. Da habe ich ja die Durchwahl. Sie weigert sich einfach. Ihr Name ist „Platz 3“. Na, so was weckt meinen Ehrgeiz besonders. Er ist in der12. Strafkammer und die haben heute Sitzung und ich probiere es Morgen wieder. Später überlege ich es mir anders, dass ich ihn anschreiben werde. Das ist auch für ihn angenehmer als am sitzungsfreien Tag telefonisch überfallen zu werden.
Frage Sunla, ob Buchhaltung eine Yogastellung sei, die ich nicht kenne oder warum sie das nicht auf dem Sofa oder im Bett mache, weil sie schrieb nach der Buchhaltung erst mal zuhause angekommen zu sein. Ich schnalle es echt nicht, dass ist so mit Belegen sortieren und so, Einnahme-Überschuss-Rechnung. Haha. Ich find’s lustig. Die wird mir große Binden aus Ungarn besorgen. Ich habe sie darum gebeten. Unterhosenwallpaper „á la grande“ (so sagt sie immer).
Anhörung in meiner Betreuungssache, in der ich Geld einteile. Großes Lob von der Richterin. Sie nimmt keine Psychopharmaka und ist so stabil. Das war wohl früher einer ihrer krassesten und spektakulärsten Fälle (und sie ist eine erfahrene Betreuungsrichterin) und die ist immer abgehauen und keiner wusste, wo sie ist und ganz viel Klinik. Ich denke immer nur, was die? Die kann doch kein Wässerchen trüben und irgendwie scheint es dann auch mit mir zusammen zu hängen, weil es war ein Betreuerwechsel und vorher lief alles schlecht.
Ralf König in Hannover.
Der Vergleich wurde von der Boutiqueinhaberin bzw. dem Anwalt widerrufen. Hatte er mir ja schon angekündigt, weil Vergleichsgebühr zu teuer.
Ich hole Monatshygiene und Hundeleckerlies, teuer, aber sprechen mich an. Schnürsenkel vergesse ich wieder. Es ist wieder Frühling und die Osterblumen vor dem niedersächsischen Innenministerium an der Ecke kommen schon raus, d.h. das Grün das ausschaut wie Bärlauch oder Tulpenblätter. Es ist nur eine Frage der Zeit, habe ich dann gedacht….
Die Afrikanerin spricht mit keinem. Zum Verwaltungsgericht kann ich auch für sie gehen, das sollte nicht das Problem sein. Das Wohnheim will es noch mal probieren und die melden sich bei mir.
Ein Türschild wie im Hotel hängt an meiner Zimmertür im Büro (vom Kollegen nehme ich an). Der Ausschnitt zum Hinhängen zeigt eine Gitarre und es steht drauf: Bitte Zimmer neu einrichten und Minibar auffüllen Rockband war da und dann noch mal auf der Rückseite auf Englisch. Ich denke erst an Halina, aber Jana, die Empfangsfrau von Movenyo ist eine dankbare Abnehmerin. Dafür hatte ich dem Kollegen bunte Haarbänder in zwei Tönen rosa und hellblau für seine Tochter hingelegt. Ich hatte den kleinen kitschigen Stuttgartaschenbecher, bunt mit Goldrand nicht gekauft für seinen nächsten Besuch. Hätte ich vielleicht machen sollen. Ich werde ihn fragen. Es kommt mir so vor, wie eine beginnende Psychose. Immer bevor der Kollege nach Stuttgart fährt, legt einer Zeichen im Fairkaufhaus für mich aus.
Ich schicke meinem Paps die Taschentücher, Mako Baumwolle, die ich für ihn bei Dittmars gefunden habe (wozu warten bis er Geburtstag hat, es kann jetzt für Erheiterung sorgen) und für 3,45 € geht der europäische Großbrief mit den Buttons nach Wien.
Wir nehmen doch die Erdgeschosswohnung in Italien. Hier wird viel hin und her geschrieben (aber nicht von uns) mit Überlegungen wie ist es wärmer im 1. OG etc. Ich hatte angefragt, ob wir uns nächsten Sonntag treffen, wenn wir in Dortmund sind. Mittagstisch oder so. Ruhrgebiet. Das ist ja immer alles um die Ecke.
Heute Abend kann ich mal testen, was der Kombucha so macht, quasi erste Ernte. Nach dem Sport fällt mir ein, dass die Woche erst Morgen vorbei ist. Beim Sportstudio stehen 4 oder 5 Läden leer. Das sieht aus, wie eine Zahnleiste mit sehr vielen Zahnlücken. Irgendwie ähnlich unvorteilhaft. Mikael macht jetzt Aerial Yoga Workshops an Samstagen in Langenhagen. Das kann ich statt in London also mal in Langenhagen ausprobieren.
Nach dem Essen (Pasta mit Brokkoli und Blauschimmelsoße) häkele ich eine braune Koralle aus Wolle von Markus Mutter, die ich langweilig fand und mich schon gefragt habe, warum ich sie genommen habe. Stephan sagt immer Kakao wenn er sie sieht. Dafür bügele ich schon wieder nicht. Shame on me. Es gibt dann auch Kakao von Zotter Cashew-Karamell (meine Neuentdeckung) und Hot Kurkuma (gelbe Farbe). Dieser mit Cashew-Karamell und Chili Birds Eye sind meine neuen Lieblingssorten. Wir schauen eine Folge Simpsons. Marge spielt mit anderen Kirchenmitgliedern im Casino um Geld zu bekommen für die Neuerrichtung der Kirche. Super, wie sie alle das Aussehen ändern, weil sie unter Beobachtung der Casino-Mitarbeiter stehen (Marge mit langem, offenen Haar und tiefem Ausschnitt). Homer erzählt sie, dass sie eine Revue einstudieren. Sie vertraut sich dann den Kindern an und Homer wird entführt. Zum Schluss hält er eine flammende Rede, dass sie erst gehen, wenn das Mitzählen erlaubt wird. That’s how you play the game. Dann auf Spiegel-Online, der Simpsons-Macher ist gestorben mit 59
10.03. Ich träume vom Fremdgehen und kenne den Typen. Irgendwie ist es komisch. Es zieht sich alles hin und im Vordergrund steht seine unaufgeräumte Wohnung und dass er eigentlich was anderes für mich machen will und ich irgendwie über Nacht da bleibe und ich will nicht und er sagt, Stephan müsse es nicht erfahren. Sein Penis sieht aus wie die andere Koralle, die ich noch häkeln will (deswegen finde ich den Traum nach dem Aufwachen auch so lustig). Dick in der Mitte, schmal an den Enden und mit Pickeln drauf und irgendwie halb durchsichtig. Er ist total stolz darauf und ich sage eher, dass ich glaube, dass er nicht passen wird. Dann sind Charlotte und Jörg da und ich erzähle, dass der Typ auf mich steht und Stephan eifersüchtig sei und Charlotte sagt, der habe sie früher auch angesprochen, aber da wollte er Drogen von ihr. Morgens sage ich Stephan, dass meine Fremdgehträume etwa so aufregend und sexy seien wie Fahrradputzen, dieses Ausdiskutieren und es nicht wollen.
Morgens fällt mir ein, dass ich riesigen Schraubenschlüssel doch als Hütchen machen kann (Stephan meinte auf dem Flohmarkt: geht nicht als Hütchen). Aus Schaumstoff und dann grau anmalen, das würde gehen und auch lustig ausschauen. Die Galerie Lunar schließt. Nichts Schönes kann man haben hier in der Provinz, ist meine Reaktion und Stephan: immerhin 6 Jahre und es wird was anderes geben. Hat er auch wieder Recht. Kathrin ist in Ischl. Hier mein Flohmarktfund dazu:
Stephan ist peinlich was ich alles so schreibe. Er kann mich auch so anfassen, dass der Po sich flach anfühlt. Wahnsinn der Unterschied. Nehme an, dass soll eine Strafe sein. Ich sage, dass sei doch ein Lob für seine Fähigkeiten und ich könnte ihn vermieten mit den Talenten, aber das Geheimnis ist wohl Liebe und die spürt man dann halt durch die Hände. Oh, hätte ich wieder nicht schreiben dürfen. Mit Zensur kann ich nicht gut umgehen, dann stelle ich BM lieber wieder ein.
Ich nehme die Häkelwolle mit zur Arbeit….heute hätte ich nach Hameln gemusst, da hätte ich mal schön im Zug häkeln können, und eine Bluse für meine Mama, die soll auch was kriegen. Sie ist weiß und hinten aus der Titanic von Rattelschneck eine Karikatur mit „Du gehst jetzt auf die Bühne und sagst: ich bin der böse Schnee und tu den Blumen weh“ und man sieht durch den Vorhang die Mädchen, die oben als Blüte verkleidet sind und er in einer Gedankenblase: „das nimmt mir doch keiner ab“. Sie ist vergilbt, aber das kriegt Mama wieder hin und ich trage sie nicht und sie trägt dich auch zur Erheiterung bei in Oberfranken. Außerdem unterstütze ich wohl gerne die Post mit Spenden, weil das hätte ich gestern mit rein machen können. So bekommt jeder der Eltern seinen Brief.
Die Betreute von gestern schreibt mir, wie viel nach der Mietsicherheit übrig bleibt für Urlaub. Ich habe das gestern vor der Richterin noch mal thematisiert, dass wir dem Insolvenzverwalter das für Mietsicherheit aus den Rippen geleiert haben und sie es mit Urlaub auf den Kopf hauen will, dabei ist das Thema Wohnung nicht abgeschlossen, sondern brandaktuell und ich sei da dagegen. Ich schreibe ihr, dass ich das nicht weiß und es darauf ankommt, welche Wohnung sie kriegt und sie das selber mit Frau B-E besprechen soll, wenn sie dort einen Vorstellungstermin hat (ich habe das vermittelt). Ruhig bleiben ist vermutlich das Richtige. Der Einwilligungsvorbehalt ist bestätigt worden und die Betreuung verlängert für 3 Jahre. Ich bin am längeren Hebel.
Mein geistig behinderter Betreuter hat seine Freundin einziehen lassen. Die Mutter hat mich schon mit Mails und Anrufen bombardiert. Sie teilt ihm das Geld ein und macht sich Sorgen. Er ruft an, zu welchem Arbeitsamt sie jetzt muss, also er wird jetzt ihre Betreuerin. Ich sage, Termin oder niente. Ich habe immer angeboten, sie war immer krank und ich sehe es nicht, dass sie eigenverantwortlich irgendwas macht, also was ist jetzt? Sie kommen nächsten Dienstag.
Mein Betreuter sollte mich anrufen, dass er seit Freitag aus der Entgiftung raus ist. Ich telefoniere mit der Sozialarbeiterin. Er bleibt unerlaubt in Hannover und ist kurz vor dem Rauswurf. Bisher haben alle ihn immer in Watte gepackt, die Mutter und so. Dann ruft er wenige Minuten später ganz unschuldig an, dass er einen gelben Brief hat, den er mangels Ausweis mit Foto, hat nur einen Wisch ohne Foto, nicht abholen kann. Ich habe ihm schon vor Wochen gesagt, dass es eine Ergänzung mit Foto gibt, aber dazu braucht man Foto.
Die blanchierten Salzmandeln, Hausmarke Edeka, sind deutlich zu salzig. Ich esse sie trotzdem auf. Das ist auch nicht gut, wenn man zu Bluthochdruck neigt, rechtfertige ich meine Entscheidung, sie dann nach der Hälfte doch ganz aufzuessen.
Auf dem Markt freut sich der jüdisch-japanische Stand (heute mit Unterstützung einer jungen Mitarbeiterin) bzw. die Inhaber über mein Hütchen. Den Mann erinnere ich an Frieda Kahlo. Das sei ein sehr großes Kompliment. Er begründet es mit den starken Augenbrauen (die bei mir zwar nicht so dunkel seien) und die hohe Stirn und dann das bunte Outfit und das Hütchen eben. Ich will nicht widersprechen und akzeptiere sein Urteil.
Mittags fange ich zuhause an zu häkeln. Das ist verheerend und man will gar nicht mehr zur Arbeit. Das macht meinem Mann Angst. Rege mich auf über den Ring von Milch für 26,- € oder so, der schlecht geklebt ist (der rosa Keramikring, den ich schon das zweite Mal klebe). Zwei Mal verloren und die leere Ringschiene und Panik und dann durch großen Zufall wieder bekommen. Erst Pattex Kraftgel, wie Sekundenkleber von Edeka, jetzt Uhu endfest, aber alt.
In den Blusenumschlag kommen noch die CDs für die Schweiz. Die werden dann persönlich abgeliefert. Magenspiegelung lief gut. Meine Mama ist kerngesund. Das freut mich sehr. Meinen Kollegen frage ich, ob er verschollen sei.
Sunla schreibt so süß, dass Post angekommen ist. Ja, Sachen verschicken macht beiden Seiten Freude, auch dem Versender. Marc kommt mit ins Theater und wir sehen vielleicht die ganze Familie, das wäre auch toll.
Ich schreibe den Richterkollegen so lieb an wie möglich. Er hat jetzt bestimmt andere Sorgen. Er hat vergessen mir eine Betreuungsbestellung zuzufaxen und ich darf jetzt 5 Tage später erst mit der Abrechnung beginnen. Damit bin ich natürlich nicht einverstanden.
Der Kollege hier im Büro war tatsächlich verschollen. Er hatte einen Wasserschaden mit Feuerwehr und Gutachter. Ja, die Stuttgarter wollen die Gebrauchtwaren mit Stuttgartbezug aus Hannover, sonst versteigert er sie im Kurs. Meinen alten Holzbügel vom Breuninger bekommen sie nicht. Da hänge ich selber dran.
Beim Sport denke ich noch mal an Harland Miller (dessen Bilder mich seit damals nach der Ausstellung im White Cube nachhaltig beschäftigen), vielleicht wenigstens als T-shirt „Is Health und Safety killing Bandage?“ (Totenkopf mit aufgeschlagenem Buch mit den Initialen H M). Entweder drauf drucken oder Sunla hilft beim Malen. Gerade zum Yoga mit den Gurten würde das passen wie Faust auf Auge. Bei dem einen Stück tun sie immer so geschockt, die Musik wäre so hart und düster. Sind die so jung, dass sie Marilyn Manson nicht kennen und seine Version von Tainted Love. Das war ein Hit. Ich traue mich nicht zu fragen.
Häkele Koralle bis 12 Uhr und denke, dass ich mal wieder Lust auf High Tea habe. das kommt bestimmt von dem ganzen Tee Gekoche, neuen Tee für Platzi und neuen TCM-Tee. Die Jungs aus Essen, die ich hoffentlich Sonntag sehe freuen sich bestimmt, dass ich auf Koralle häkeln gekommen bin, haben sie mich doch darauf gebracht durch das Geschenk von der Insel, wo ein Korallenriff gehäkelt wurde und von der Seite nehme ich auch die Häkelanleitung.
11.03. Traum, wir sind in einem Café an Stehtischen und neben uns ein Typ, mit dem ich ins Gespräch komme. Wir essen ganz viel und er ganz wenig. Was, will Stephan nach dem ganzen Essen auch noch einen Käseteller? Gut, ich mache mit und helfe ihm. Aussuchen am Tresen. Ist doch Kuchen und ich lasse mir die Sorten erklären und nehme dann vier Stück und verkünde es laut. Dann sind da lauter ältere Ausländer und sie bekommen ihr Essen und die Teigtaschen sind Tortillachips mit Sauce. Ich verteile das Essen und reiche Servietten, die dann gebraucht werden. Wir sind in Hamburg, erst auf einer Brücke über Wasser. Es ist nachts und im Licht der Straßenlampen wird gefischt. Auf den Stufen stehen 3 Männer, die alle gleich aussehen. Es müssen Brüder sein. Ich beobachte sie bei der Arbeit; sie stehen mit Gummistiefeln im Wasser. Durch das Wasser sieht man einen ganz großen Fisch, aber der wird immer nur weg gedrückt wenn er sich vor einen Metallbügel legt, der eine Falle sein muss. Es ist auch ein Tiger unter Wasser. Der Tiger beißt dem Fisch, der ausschaut wie ein Stör ein Stück Fleisch aus dem Hals, was dann aussieht wie gekochter Lachs und dann sehe ich, dem Tiger fehlt auch ein Stück von seinem Mund und der ist schief und er hat nur noch wenige Zähne. Daneben ist eine Ausstellung von Tieren wie bei Hieronymus Bosch. Oben Adlerkopf auf einem Bärenunterkörper und so. Sie sind in Käfigen ausgestellt, ganz nah. Ich will mir die Missgeburten nicht anschauen und finde es doof, dass das Elend und das Andere so zur Schau gestellt wird. Dann sind für bei einem Vortrag von zwei Schauspielerinnen. Sie zeigen ihren Schmuck, den sie aber sonst nicht tragen. Die eine schenkt mir im Anschluss eine große Quaste als Brosche, die mit einem Magnetverschluss befestigt ist, d.h. die Quaste kann man auch abmachen. Erst sollte sie verkauft werden. Ich sage: „ich glaube ihre Kollegin ist nicht damit einverstanden“, weil die schaut böse und sagt nichts mehr. Ich erkläre beiden, dass wir sonst gerne mal auf ganz doofen Konzerten in Hamburg sind, bei denen das Publikum ganz schlimm ist, so dass ich immer Hannover loben muss, aber Theater wäre mal eine Idee gewesen. Sie haben Hemden an und zeigen jetzt beide ihre Brüste, und die sind bemalt und irgendwie überlegen sie damit auch irgendwas auf das Stück bezogen, dramaturgisch quasi. Für die eine will ich jetzt im Gegenzug eine Kette machen. So eine Lange, für die man oben herum zierlich sein muss, die mir also nicht stehen. Ich wache auf und denke, ob mein Ring schon trocken ist und dass ich den mit durchsichtigem Nagellack noch mal versiegeln muss. Es ist erst 7, aber die Blase ist voll und irgendwie ist an Schlaf nicht mehr zu denken, auch wenn ich noch eine Stunde könnte. Das ist ärgerlich, weil ich den Schlaf gebrauchen könnte. Mein Traum wird die Hamburger, sprich Thomas als treuen Leser, wieder ärgern, aber ich kann nichts dafür. Ich träume ja auch für mich und Stephan peinliche Sachen und schreibe sie trotzdem auf und meistens, wenn ich den Text dann reinsetze, kann ich mich an den Traum überhaupt nicht mehr erinnern und lese ihn durch, wie etwas Fremdes. Das ist komisch an Träume, wie nah sie einem zuerst sind, wenn man sie gerade geträumt hat und dann fühlt man das auch so, weil man es ja gerade erlebt hat und kurze Zeit danach sind sie einfach flache und unglaubwürdige Geschichten, wo man sich echt bessere ausdenken könnte.
Stephan weiß noch nicht, ob er Morgen mit in die Stadt will. Es wäre eine gute Gelegenheit Suki etwas zu bewegen und ich ärgere mich, dass ich keinen Parkplatz für den Hund habe, wenn ich kurz beim Gericht bin. „Der Edel-Second-Hand“ Laden um die Ecke fällt mir ein. Die Inhaberin ist Windhundfreundin, vielleicht würde das gehen, aber ich kenne die Frau nicht und kaufe da auch nie was. Das spricht dagegen sie zu fragen, wenn es das Fairkaufhaus wäre, wo ich Stammkundin bin….
Die Schraubarbeiten meines Mannes sehen zwar sexy aus, halten aber nicht lange. Die Tasche fällt wieder in den Sand und ich werde jetzt Kabelbinder nehmen.
Klage gegen GEZ, Termin vor dem Verwaltungsgericht (da bin ich so gut wie nie) ist bald und schnell ging das. Anruf beim Richter, Was erwartet mich da? Der Richter lacht und sagt, die Anforderung sind sehr hoch. Dem oberen Gericht reicht nicht mal der Faxnachweis, ihm schon, aber den habe ich nicht. Ich faxe jetzt erst nach den Erfahrungen in dieser Sache. Was soll ich tun in meinen ganzen Betreuungssachen? Wen schickt die Gegenseite erfahrungsgemäß? Einen Referendar. Er ruft mich an, wenn ihm bei der Terminvorbereitung noch was einfällt. Immerhin ist er nett, weil ich befürchte einen Einlauf.
Die Betreute von gestern hat Morgen ein Vorstellungsgespräch als Reinigungskraft 2 mal die Woche. Gut, aber nicht überfordern. Ich sehe sie ja oft genug, so dass mir das auffallen würde. Eine andere, sehbehindert, gib wieder zu viel Geld auf Shoppingkanälen aus. Sie hat ein schlechtes Gewissen und will mich gar nicht sehen, ob das nicht am Telefon gehen würde. Nein, sage ich.
Stephan schreibt mir: „Man fragt sich schon, wofür man seit 3.11., also in knapp über 4 Monaten für 2152,03 bei QVC einkaufen kann und was das genau ist, ob wir das nicht vielleicht auch brauchen. Anfang Januar haben die alleine 553,08 € eingezogen, das sind 1100 DM.
Vodafone waren die letzte Rechnung 116,88 €, das war aber nicht alles telefonieren, sie scheint damit auch irgendwas/irgendwie zu bezahlen, wie/was zahlt man damit eigentlich?
Kabel-Deutschland, die haben am 29.01.15 erstmals 78,99 abgebucht und am 20.02.15 die nächsten 26,90. Was hat sie da abgeschlossen?
Kontostand ist Minus 444,75.
Was kauft sie eigentlich in der Tiergartenapotheke ein?
Letztes Jahr schon insgesamt für 520 €.
Dieses Jahr bisher 380,63, zuletzt gestern alleine für 161,45 €.
Kontostand ist Minus 606,20 €“.
Das sind so die Themen, die ich besprechen will, weil sie gerade vom Minus auf dem Konto runter gekommen war.
Die neue Wohnbetreuung von Elisabeth Taylor. So schreiben gelernte Sozialarbeiter:
„auch die letzten beiden Termine klappten gut (Frau ET hat sich eine Monatskarte gekauft); gestern hatten wir die erste Situation, in der ich ihr Grenzen setzte und sie sich erst entfernte, ich sie aber weiter zur Kommunikation überreden konnte und sie sich am Ende unseres Treffens für ihren ‚Ausfall‘ entschuldigt hat.“.
Und ich schreibe Michi, dem Vater von Pilz-Bert und dem Betreff Platzis Stuff:
„Hallo Michi,
ich weiß, Du bist im Urlaub, aber ich habe gerade von dem ersten selbstgemachten „Tee“ getrunken und das Zeug wirkt wie Koks bei mir. Hast Du eine Drogenberatungsholtinenummer zur Hand?
Wir sind wohl beide drauf.
Grüße aus dem Astralkörper der F., der allerdings Herzrasen hat“.
Herr Ihme spricht über seine Krankheit d.h. er lehnt das Depot ab und will oral, weil er eine andere Wirkungsweise vermutet (das klappt natürlich nie). Er spricht darüber, wie diese Wahrnehmungsstörungen ihn fertig machen. Das finde ich beachtlich. Ich kündige mich für nächsten Montag an.
Die Alkoholikerin soll Bußgeld bezahlen wegen abgelaufenen Perso. Sie ist das Opfer für alles, rot mit Fahrrad über die Ampel (die Polizisten sitzen im Auto und steigen nicht mal aus, schreiben Anzeige, weil sie polizeibekannt ist), betrunken Rad fahren und sie fährt selber zur Polizei, weil ihre Handtasche in der Kneipe geklaut wurde , 10 andere Dinge, Internetbetrügereien, die sie nicht gemacht hat und jetzt das. Haben die noch andere Sorgen von der Stadt Hannover.
Heimtreffen mit den Eltern nach Ostern. Der Betreute ist aus der MHH wieder dorthin entlassen worden und der Beschluss, der erst Ostern abgelaufen wäre, ist aufgehoben worden. Die Bezugspflegerin arbeitet da nur noch bis 20.03. Neuer Notartermin im Heim auch am 20.03.
Mittags, keine Karte für das Konzert für mich. Ich bin ausgeschlossen, weil ich immer nein sage. Hektisch gemachte, versalzene Kürbis-Kartoffel-Puffer. Stephan hat keine Lust vor dem Gericht und vor Edeka mit dem Hund auf mich zu warten. Die Tochter vom Kollegen wird Morgen 17. Dem Kollegen gefällt meine Simpsons Handyhülle. Viel Diskussionen zuhause. Stephan kauft mir noch eine Karte nach. Lustiges emailen mit Wien. Neues Piano im Gästezimmer in Wien. Das gibt Hauskonzerte mit Freunden und Tichy Eismarillenknödel, die ich serviere. Dann von anderer Stelle, auch aus Wien, Beschreibungen einer Annäherung. Hallo, Bayern und Österreicher sind doch wie zwei ähnliche Hunderassen. Ich sage immer, das Leben ist kurz, was hast Du zu verlieren. Wenn er auf Dich steht, dann kannst Du nichts falsch machen und wenn nicht, ist es auch gut, das so früh wie möglich herauszufinden oder nicht? ich bin da immer sehr direkt und sage meinen Singlefreundinnen, dieses sich am Anfang zusammenreißen und nur von der besten Seite zeigen, am besten noch verstellen, ist beziehungstechnisch tödlich. Gleich volle Breitseite zeigen (wie bin ich wenn ich launisch bin und PMS habe, weil das muss er auch ertragen oder sogar süß finden) und wenn er das Zeug dazu hat, fährt er eh auf Dich ab und so kannst Du es herausfinden ohne viel Zeit und Energie in eine Enttäuschung zu stecken und etwas, was nicht funktionieren kann.
Abends nach dem yogen gibt es noch mal was Warmes. Das nächste Korallenriff ist gehäkelt. Ich muss mich einfach damit abfinden, dass ich Suki Morgen nicht so ein tolles Programm bieten kann wie letzte Woche. Stephan holt ihn ab und übernimmt und ich mache die Gerichts- Edeka-Rutsche ohne ihn.
12.03. Ring verschenken an Teenager. Sie will ihn gar nicht und immer meine Sachen aufdrängen das muss auch nicht sein, dann trage ich ihn lieber mal wieder selber.
Ein Automotor, das kann doch nur Steffi sein. Ich treffe sie kurz, sie sieht gut aus. Das gelbliche, kamelfarbene Brillengestell steht ihr gut. Suki aus der Wohnung. Warten bis der Hund sich beruhigt hat. Das fordert mein ganzes Maß an Geduld. Zur Post kann ich gleich noch mit ihm, schauen, ob die mir das niedergelegte Schriftstück besorgen. Wir üben an der Leine laufen. Der Jordanier kann es mangels Foto auf der Fiktionsbescheinigung weder abholen noch seiner Mutter eine Vollmacht dafür erteilen auf dem entsprechenden Feld. Wie stellen die sich das vor? Die Post wird bestreikt und wir amüsieren dafür Frauen im Marktkaffee, die sagen, Suki steht mir gut.
Mein Betreuter kommt nicht und ich bin jetzt für die Aufhebung, auch um mein Gesicht zu wahren, auch wenn Stephan sagt, es sei leicht verdientes Geld. Davor Ghee, Soja-Sauce und den Aschenbecher für Stuttgart. Danach Edeka-Großeinkauf 3 x Eis und ähnlich wichtige Grundnahrungsmittel. Ich bin nur knapp über eine Stunde weg. Mittagstisch im Marktkaffee, dann eine große Runde durch den Georgengarten. Auf der Brücke beim Faust, eine Frau, die die Schwester von Elisabeth Taylor sein könnte (erst denke ich, sie sei es beim Überholen) Miniröckchen aus dünnem, zerknitterten Stoff, wie Nachthemd, kaum über dem Po, nackte, sehr stämmig Beine, Cellulite richtig viel, grell geschminkt. Krass wie sich manche Frauen auf die Straße trauen. Das denken andere bestimmt von mir. Hier ist der Hund toll, macht alles, wir fahren kreuz und quer und auch mehrfach demonstrativ am Wilhelm-Busch-Museum vorbei und ich hoffe, die Expertin, die da drin sitzt zufällig zum Fenster raus schaut und uns entdeckt. Sie ist auch Hundefreundin vom blinden Dackel bis zum Foxterrier habe ich die Hundeentwicklung mitbekommen. Der Dackel ist im Büro überall gegen gelaufen und war inkontinent und kaum war man draußen, ging der Schwanz hoch und er machte auf Macho. Zum Schluss läuft Suki bei Fuß am Fahrrad als wäre eine Imaginäre Leine dazwischen, perfekt parallel und wenn ich halte, tut er es. Die Leute schauen alle bewundernd. Ich könnte ihn nur knutschen. Er macht verrückte Fotoshots und traut sich, wenn ich ihm sage, er soll da hoch. Vertrauen und dann die Belohnung, dass sein Ego gestärkt wird nach der bestandenen Prüfung.
Die Kollegin treffen wir auf der Hundeauslauffläche mit ihrem desolaten Bruder, der richtig nach Obdachlosenunterkunft ausschaut. Der Köter habe 800 € gekostet und frisst nur Hunde- und Menschenscheiße. Was mein geschrumpfter Greyhound denn könne will er wissen. Im Gegensatz zum Meisterschüler draußen, hier im Büro ein anderes Bild. Ich habe 5 Termine oder so. Als Suki kläfft und dann immer lauter wird, muss ich ihm mal richtig eine rein hauen, d.h. ich maßregele ihn so, dass er es merkt und drücke ihn am Hals zum Boden um es zu unterbinden. Ich will immer ruhig bleiben, aber es ist doch wie eine Prüfungssituation für mich und ich will sie meistern und dann kann ich nicht ruhig bleiben. Wollte es erst ignorieren, aber als er immer lauter und durchdringender wurde, musste ich es einfach unterbrechen. Hier arbeiten auch Menschen. Elisabeth Taylor peitscht uns zusätzlich alle auf, mich und Suki. Beim nächsten Kunden bin ich besser und erkläre, dass ein eines kleines Hündchen im Büro habe und der vielleicht wufft und wir ihn dann ignorieren und ich versuche das zu unterbinden und wenn er sich beruhigt hat, dann darf er den Gast begrüßen. Das klappt ganz gut. Ich weiß nicht, ob es nur freundlich ist von Suki, er ist halt doch sehr aufdringlich und vor allem aufgeregt und das gefällt mir nicht. Er muss nicht jeden begrüßen. Als er ganz runter gekommen ist, eine Runde schmusen, ganz sanft und leise. Strafen scheint der Liebe und dem Vertrauen keinen Abbruch zu tun. Jetzt schläft er richtig auf der Seite liegend. Das ist gut. Dann übe ich, er bleibt bei offener Tür im Zimmer und die Psychologin kriegt doch noch Mandantschaft. Ich sitze auf dem Klo und muss unterbrechen wegen Bellaction. Das nervt schon wieder. Ich gebe den Hund nur kurz ab, habe dann meinen „verdienten Feierabend“ wie Steffi sagt. Klingt irgendwie anders als die Worte. Sie ruft noch mal an, ob das Baby gefressen hat. ich verstehe es nicht. In Bayreuth hatten wir für jeden Tag nur eine handvoll Futter, einzeln portioniert und mit 1 und kleinere mit ½ beschriftet und das Tier hat gehungert bzw. wir haben kräftig zugefüttert, jetzt bekomme ich einen Sack Mehl und das soll die Tagesportion sein. Ob seine Mutti das so auf dem Schirm hat, frage ich mich.
Ich mach’s wir Sabine, Vollbad nehmen um mich aufzuwärmen. Davor hatte ich es mit Kalorienzufuhr probiert und 2 Snickers und eine Familienpackung Eis, Edeka Hausmarke, Cookies and Creme, sehr lecker, besser als das Original versucht.
Wie scheiße diese jungen Mädels angezogen sind. Dutt oben auf dem Kopf, enge Jeans, Hochwasser, dazu Söckchen, damit man die nackten Knöchel dazwischen sieht, flach Lederschuhe, einen hässlich belanglosen Strickpulli, einfarbig mit Zopfmuster und einen Stoffrucksack, der tief über dem unteren Rücken hängt, asymmetrische Ohrringe, dass man erst denkt, einer sei verloren gegangen, beide hässlich, der kleine und der große. Die blonde Freundin hat eine schwarze Hose, flache weiße Schuhe, Tribalohrringe und ein übergroßes Jeans-Hemd was über die Hose hängt. Man kann noch nicht mal sagen 80er, weil die sahen besser aus. Sonst ist älteres Publikum da. Peinliche Pärchen, die aneinander klammern und der Schuster vom Lindener Markt, der einen farbigen Mann kennt. Toll, Glückwunsch.
Mir gefällt das Konzert, die Sängerin hat eine tolle Stimme und wird immer mehr warm, d.h. es wird besser und sie taut auf. Es sind nur wenige Leute da und die Stimmung ist gut. Sie ist schwanger und hat eine sehr positive Ausstrahlung und bringt mich gut drauf. Was will man mehr? Mir ist sogar nach Knutschen zumute, was der Schuhmacher kommentiert, der hinter uns steht. Sie ist sogar hochschwanger und lässt sich davon nicht beeindrucken, „we make music and we get pregnant“ ihr Kommentar dazu. Sie singt zum Schluss ein Stück, was sie früher immer in der Kirche gesungen hat, was klingt wie eine schöne Ballade für Kinder. Irgendwas mit we live on the bank of some river with a funny name. Sie sieht etwas nach Modell aus, kurze Haare, ausdrucksstarkes Gesicht, lange Glieder und sehr weiße Zähne, die sie viel zeigt und den Kopf dabei nach oben streckt, so dass man in den Mund hineinschauen kann bzw. die weißen Zähne aus dem dunklen Rahmen hervorblitzen. Irgendwie erinnert sie mich auch an meine Betreute aus Afrika, aus Ruanda und dann auch vor Deutschland in Schweden gewesen, die jetzt in der Frauenunterkunft lebt und englisch mit demselben Akzent spricht und auch gerade voll auf dem Jesustrip ist, weil sie wohl wieder krank wird in dem Fall. Meine sieht auch gut aus und singt auch gerne. Jaquee soll sich mal gute Musiker besorgen, sagt Sabine. Die E-Gitarre sei nervig gewesen. Die kann das bestimmt besser beurteilen und ich habe da die Gnade der Ignoranz. Larissa kauft eine CD und überlegt eine Stofftasche zu kaufen, die gibt es auch in grün mit dem Namen der Sängerin Jaquee drauf. Sie kann noch welche gebrauchen und bekommt jetzt meine „Will flirt for gin“. Ich habe zu viele. Wir überlegen einen gemeinsamen Flohmarktstand beim organisierten Garage Sale in Linden und Sabine legt Samstag bei Feinkostlampe auf. Das wäre auch mal was. Nicht zu lang, wegen Ausflug am Sonntag, wenn ich es überhaupt schaffe. Wir sprechen im Raucherknast über den Berlinausflug. Sonntag gehen wir zum Jamaikaner. Das ist super. Wir erzählen von unserem Lieblingscafé im Gräfekiez mit dem leckeren Kaffee und Essen u.a. Eggs Benedict und so günstig, dass meine Schwägerin aus der Schweiz dachte, der Preis seien die Zusatzstoffe, erzählt Stephan. Das finde ich sehr lustig. So nach dem Motto, 3,8 (modern geschriebener Preis ohne Währung Null) was soll das sonst sein, kostet ein Espresso doch schon 5 in Zürich. Larissa und ich würden gerne die Nofretete-Revue im Friedrichstadtpalast sehen mit der hirnrissigen Story und den tollen Kostümen, aber Sabine und Stephan streiken beide gleichermaßen. Es wird immer leerer und die putzen schon. Dann geht die Schiebetür zum Tresen auf, wo auch die Garderobe war und Stephan: „pass auf, jetzt schmeißen sie uns unsere Mäntel rein“. Sehr lustig und so wirkt es tatsächlich, war doch eine der Hippsterfrauen von der Garderobenfrau, die selber mit Schal und Mütze angezogen war, als müsste sie erst mal ihre Sachen abgeben, abgemahnt worden, weil sie einen Schluck aus einer mitgebrachten Flasche genommen hat. Kam die gleich angesprungen ins Publikum als sie das sah. Auch peinlich, dann sollen sie jemanden einstellen, der die Taschen kontrolliert oder sich nicht so anstellen. Mein Fazit: Ich bin froh, dass ich mich aufgerafft habe und statt Sofa mal so was gemacht habe. Kleines Clubkonzert, gute Stimmung, etwas tanzen und knutschen und vor 12 Uhr zuhause. Da kriege ich Lust auf Mehr. Ja, Claudia hat Recht, die Konzerte heutzutage fangen pünktlich an.
Wien-Postkarten Feb 2015
BM-Outfit 08.03.
BM-Outfit 06.03.
BM-Outfit 04.03. Das Papageienemsemble
März
01.03. Ich träume, dass wir irgendwie nach Hameln fahren. Der Fahrkartenautomat funktioniert nicht und der Typ von der Bahn lässt den Kunden vor mir einfach so fahren, aber ich brauche eine Gruppenkarte für 3 Personen. Die will er vielleicht schon verkaufen. Sie kostet irgendwie 9,70 € oder so. Er stempelt sie von Hand ab, hat aber das Datum falsch eingestellt so auf 2103 als Jahr. Ich sage ihm das. Dann eine neue Betreuungssache, wo das Gericht die Mahnkosten und so was zusammenstreicht. Mir fällt dann aber ein, dass ich vorgerichtlich mit dem Gläubiger, den Stadtwerken oder so, schon einen Vergleich geschlossen habe, der alles umfasste. Das war ein Fehler. Ich hätte warten sollen bis zur Verhandlung. Warum habe ich das nicht getan? Die Differenz werde ich aus eigener Tasche zahlen müssen oder ich biege das irgendwie wieder hin und dazu gehört, die extrem unter Druck zu setzen. Wie konnte mir das nur passieren? Dann sage ich, dass wir jetzt super wohnen für Besucher, weil die mit der Bahn von uns direkt nach Hameln in eine beliebte Einkaufsmall fahren können. Da gibt es alles und Viele wollen das und es gibt sogar zwei zur Auswahl, die so gut erreichbar sind. Irgendwie gehe ich mit Stephan eine Treppe runter, d.h. ich folge ihm und wir wollen zum Ausgang. Da ist aber der Eingang zum Schwimmbad und man wird automatisch abgeduscht unten an der Treppe und ist ganz nass und ich mache ihm Vorwürfe, dass er mich nicht gewarnt hätte. Hätte er gemacht, aber ich hätte ihm nicht geglaubt und was mit „nassen Hintern“ gesagt. Ich sage, ich hätte ihn nicht richtig verstanden. Jetzt bin ich nass geduscht. Dann steht ein großes Kreuzfahrtschiff gleich bei uns. Man kann da einfach drauf oder auch damit statt mit der Straßenbahn fahren. Auf einem der Decks, lauter Schüler. Es gibt Mittagstisch, gefüllte grüne Paprika „Lord Nelson“, aber mit was sind die gefüllt? Nicht mit Hackfleisch, sondern mit Fisch offenbar. Ich gehe weiter und will lieber einen Tee trinken. Da ist es vornehmer, so wie erste Klasse und an den freien Plätzen liegen Hotelschlüssel, d.h. die sind schon gelegt? Eine Frau zahlt. Ich setze mich auf die Bank, die mit Teppichen bezogen ist und bestelle Tee und ein Wallnussbaklava. Die Bedienung ist sogar türkisch. Ich bekomme den Tee, aber als Tea Ceremony mit lauter Matcha-Leckerlies dazu. Milchreis mit Matcha-Geschmack und so was. Ich stelle mich ungeschickt an, weil der Brei unten an der Tasse klebt die darauf stand und eine japanische Bedienung bringt mir ein Tuch zum Abwischen. Auf einmal lauter Japaner, die meine Sachen anschauen. Es fällt mir Einiges runter, meine bunten Plastikringe und ich überlege, dass ich bestimmt irgendwas aus Japan anhabe und sie dann sehen können, dass ich schon mal da war. Auf einmal eine Durchsage, die ich nicht verstehe und an den Fenster ein Kampfflugzeug. Ein Aufstöhnen geht durch die Reihen. Das Schiff hat einen technischen Defekt und alle werden umgeladen auf die Concord. Ich sage auf Englisch, dass ich jetzt nach Hause gehen werde zu Fuß und zeige das mit den Fingern, weil ich nur 200 Meter entfernt wohne. Ich glaube nicht, dass die Concord mit nach Hause bringen kann. Das wird weiter erzählt und alle kichern. Ich sammele meine Sachen vom Fußboden und will zahlen 4,90 €. Ich will 6 geben, aber das Hartgeld ist komisch, zu groß und Gold. Es ist eine Währung, die ich nicht kenne, aber der Kellner kommt ja viel in der Welt herum. Dann bei Betrachten meines Portemonnaie-Inhalts sehe ich, dass ich lauter schlecht gemachtes chinesisches Falschgeld habe als Scheine, schlechte Kopien, nur einseitig und schlecht abgeschnitten. Wie ist das denn passiert? Der Kellner will, dass ich überlege, aber beim Fahrkartenkauf kann es nicht passiert sein (das war so eine Art Polizist) und sonst habe ich kein Geld ausgegeben. Vielleicht wenn ich da noch mal hingehen würde und aus Kulanz, dass sie es mir tauschen. Ich nehme mir eher vor, dass ich es wohl abschreibe und dann werde ich wach und es ist Sonntag um 8 Uhr und Stephan hat schlecht geschlafen und schläft noch eine Runde weiter. Es ist März, aber den Kalender habe ich gestern noch umgeblättert.
Ich fange schon mal an die Linzer Torte zu backen, die dann als Willkommenskuchen hier auf ihn warten soll. Dann wird es doch hektisch, Handy 73 %, der Laptop bleibt doch da. Ist mit Kathrin um 14:30 Uhr im Willy Brandt Haus verabredet. Was ist denn da? Ich gehe noch zum Fenster im Erker, aber die Bahn ist schon in Bewegung. Er muss wohl drin sein, wie hat das denn noch geklappt mit dem Fahrkartenkauf? Jetzt ist er erst mal „weck“. Abends will er anrufen und ich soll rangehen.
Wenig Schreiben, dann doch backen und basteln und „aufräumen“, d.h. alles in die Schränke stopfen, immer wieder weil es wieder rauskracht. Dann schnell die Tür zu und ganz laut eine Runde saugen. Das kriege bestimmt alle im Haus mit. Immer wieder fällt was Größeres von ganz oben nach unten. Jan macht sich mit Leiter im Treppenhaus zu schaffen. Die neuen Eigentumsverhältnisse scheinen ihn zusätzlich zu motivieren. Ich mache den Fernseher aus und gehe.
Heute ist weniger Nähen angesagt. Nur probiere meinen Schlüssel zum Hund abholen für den ich meinen Robbenanhänger gehäkelt habe.
Dann verrichte ich ein paar Handnäharbeiten, sprich Hütchen. Die Gastgeberin steht unter den Zeichen des bevorstehenden Uni-Jobs. Ich gieße das Teewasser auf, aber sie kocht eine leckere Gemüsepfanne. Ja, die Hundeschule am Samstag, das wird zu viel und muss „weck“. Lieber zuhause Fernsehen, ich schlafe sonst hier auf dem Bett ein. Sushi ein andermal.
Es gibt viel nachzudenken über die Endlichkeit des Seins, die eigene Selbstzerstörung, die wir ja alle oder fast alle betreiben. Ich weiß auch, dass man nur essen soll bis zu einem Sättigungsgrad von 80 %, wie die Japaner auf dieser Insel. Die ganz Niveaulosen, wie Liliane-Ex-Matthäus glauben, dass sie in einer bestimmten Liga mitspielen würden und andere, die echt nett, sympathisch und nicht doof sind, unter ihrem Niveau seien, dabei hat sie keines und eine hässliche Wohnung wie aus dem Domäne-Prospekt und versteht Witze nicht, weil sie zu doof ist, selbst lügen kann sie nicht, im Rahmen ein schlechtes Foto von sich, Hauptsache ein US Prominenter ist 3 Meter entfernt. Ein „Freund“. Peinlich ist das. Dann lieber ins Bett.
02.03. Alleine im Bett schlafe ich nur bis halb sieben. Claudia hat sich für Berlin entschieden. Ich koche TCM-Tee und genieße den Morgen zuhause vor der Arbeit. Diese türkischen Männer, die in Röcken ein Zeichen setzen gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen finde ich allesamt unwiderstehlich.
Schön früh ins Büro und eine Runde arbeiten, dann zum Landgericht. Es ist ein Gefühl der Freiheit kein Handy zu haben, einfach unbeschreiblich. Ich weiß, ich bin da hysterisch, aber ich empfinde es als Kontrollorgan wie eine elektronische Fußfessel. Landgericht bin ich selten, muss trotzdem keinen Anwaltsausweis vorzeigen. Die Gegenseite verliert und heult ganz viel. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Das hat doch alles abgezeichnet, meine Mandantin hat ganz lieb gefragt und da wurde ihr erst ja und dann nein gesagt und dann musste sie den Rechtsweg beschreiten. Dann am Ende nicht zahlen können und das obwohl man Jahre hatte sich darauf einzustellen, ist auch erbärmlich und bereits nach dem ersten Gutachten wusste man wo der Hase lang läuft, aber dann Ergänzungsgutachten schreien (das muss man alles bezahlen, wenn man verliert). Die Richterin hat auch eine Kollegin mit bipolarer Störung. Die Klägerin hat mich als Betreuerin, aber die Boutique-Besitzerin ist bemitleidenswert. Sie jammert, sie seien Freundinnen gewesen und „die war so fit“ und „sie hätten Kaffee zusammen getrunken“ und nein so was, wie konnte sie ihr das antun, dass sie jetzt das Geschäft ihres Lebens rückabwickeln muss. Ohh Mann. Nein, ich bleibe hart, wer Raten will, muss die Vergleichsgebühr zahlen. Meine hat keinen Vorteil davon und ich sehe auch nicht ein, dass der Staat das zahlen soll. Ist kein gegenseitiges Nachgeben, sondern ein einseitiges Anliegen der Gegenseite. Dann sollen sie anerkennen ohne Ratenzahlung. Dann fällt die Gebühr auch nicht an. Ich will schon zu meiner fahren, dass sie mir einen Kaffee kocht mit Sahne, wie damals als sie manisch war, aber ich werde ihr nie so in den Ohren hängen mit Freundin, nur weil wir Kaffee getrunken haben. Ich sage ihr das und sie muss lachen und klar würde sie mir Kaffee kochen. Ich kann vorbei kommen. Ihre Tochter ist da, ihr geht es besser als neulich und sie hatten heute Pressetermin.
Den Elite-Partner-Gag, über den wir uns amüsieren bei Kollegen an die Magnetwand. Die Mediationsfreaks, die kommen, passen wir Faust aufs Auge.
Später kommt ein desolater Freund meines Kollegen, der aussieht wie einer meiner methadonsubstituierten Betreuten. Die wollen dann ganz viele Umsonst Milchkaffees und im Regen auf dem Balkon rauchen. Die Steuermitarbeiterin versteht das auch nicht ganz, was ihr Chef da macht bzw. für private Kontakte hat und was sie davon halten soll.
Stephan ruft an und will im Büro vorbei kommen. Gestern hatte er mir geschrieben, dass er was zu Essen dabei hat. Das irritiert mich. Ich fahre zwar nach Hause und wasche den Reis, aber koche ihn nicht. Es gibt nur Brot mit dick Butter. So sieht die überteuerte Dauerwurst vom Urbanek aus Wien aus. Wenn es ein Käse wäre….
Das ist dekadent ohne Ende. Gut, wie hatten Würste aus Süddeutschland, die uns ausgebremst haben, aber trotzdem. Das darf nicht passieren.
Mein Mann ist süß. Es stimmt, wir fallen uns nicht um den Hals, sondern machen uns über die Bahn Mi her, die er mitgebracht hat. Halbes essen, dann Tausch. Das Baguette ist leider alt und ich denke, wie kann das sein, wenn ich darauf spezialisiert bin, muss die Qualität und Frische doch stimmen. Er hat mit Pralinen aus der Oper und Kekse aus unserem Lieblingscafé mitgebracht und ich freue mich, dass er wieder da ist. Er hatte die Eggs, die wir mögen. Wir kommen erst nicht darauf und ich behaupte sogar, ich mag keine Eggs, Doch, Eggs Benedict schon und Fotos von der Fotoausstellung von Vivian Maier, drei Variationen von Gelb heißt das eine.
Sport mache ich nur den ersten Kurs, dann nach Hause. Ein Kollege, mit dem ich am Rande in einer Betreuungssache zu tun habe ist mit Foto in der Zeitung. Er war auf dem hiesigen Opernball mit Anzug und einer Windel auf dem Kopf. Stephan findet eine Anzeige eines Autohauses, wo er mit Foto zu sehen ist. Das Bild erinnert stark an Bilderbuch „Maschin“:
„Andreas G. W. G. ist Rechtsanwalt und Inhaber der Kanzlei Dr. XY & G.
Perfektion und Kompetenz zeichnen diese Kanzlei aus. Mit seinem Anwaltsteam werden vornehmlich bei der Beratung mittelständischer Unternehmen individuelle und kreative Beratungslösungen erarbeitet, die speziell auf das Mandantenprofil zugeschnitten sind.
Als Sportwagenenthusiast kam für RA G. nur ein Fahrzeug in Frage:
Der SLS
Die zukünftige Sportwagenikone aus dem Hause MERCEDES BENZ zeichnet sich durch zeitloses Design, perfekte Verarbeitung und Fahrwerke der Superlative bei gleichzeitig gewohnter Alterstauglichkeit aus.
Der perfekte Kompromiss zwischen Fahrspaß und wertiger Mobilität standen dabei für RA G. im Vordergrund.
Diese Einschätzung ist auch in seiner persönlichen Berufsauffassung wiederzufinden.“
Oh Mann, wie mein Kollege zu Recht anmerkt, sollen wir uns mit unseren rostigen Fahrrädern ablichten lassen und erklären wie die zu unserer Arbeit und unserem Lifestyle passen.
Wir gehen doch nicht ins Kino. Julianne Moore zum Thema Demenz. Hätte gepasst –zumindest bei mir, aber wir können uns nicht aufraffen. Ich habe latente Halsschmerzen seit einiger Zeit und will nicht wirklich krank werden, außerdem ist es dunkel und kalt draußen. Essen, Kuchen, Sofa, Wärmflasche. Seymour Hoffmanns letzter Film war ein Tatort aus Hamburg. Die Sekretärin ist im Eva Braun Stil angezogen. Soll das ausländische Publikum denken, dass bei uns die Zeit stehen geblieben ist und wir jetzt noch im dritten Reich leben? Ganz komisch, wie die alle deutsches English sprechen. Ich erkenne den Arzt aus „Das Weiße Band“. Die Geschichte ist auch so packend wie ein Tatort und die Schauspieler sind in etwa so überzeugend. Alles wird abgehört und es wird im Silbersack gedreht und an anderen Orten, die schwer nach Nostalgie ausschauen, 70er Jahre Kulissen. Das verzerrt etwas, weil man denkt, es wäre insgesamt so ostig dort. Die Geschichte ist laaangweilig und voller Klischees. Der Film ist echt mittelmäßig und ich breche ab.
03.03. Traum: Wir sind in Wien, auf dem Dach vom Stephansdom und der ist bebaut mit lauter Türmchen und man rutscht seitlich herunter auf dem steilen Dach bis zu einer geraden Ebene in der Mitte. Mir ist es unheimlich, Stephan hat keine Probleme. Da ist Mozart, eingegossen in eine vergilbte Masse sitzt er vor seinem Klavier, wie in einem Schaukasten für den Schulunterricht Biologie ist alles arrangiert, aber kitschig wie Operette und es schallt Klassik aus den Speakern. Wir treffen Thomas und Yunfeng, die auf einer Bank sitzen und Kaffee trinken. Ich kaufe mir Body Lotion, die köstlich nach Vanille riecht (Anm.: meine von Lush ist etwas schlecht geworden, d.h. die Reste unter im Topf trennen sich) und die wird abgefüllt und soll knapp 500,- € die Tube kosten. Ich bin geschockt, hatte aber nicht vorher gefragt und sehe, dass eine andere schon über 400,- € kostet, also hätte ich gewarnt sein können. ich habe nicht genug Geld dabei und sage, dass ich später wieder komme. Morgen, am letzten Tag müssen wir sie einsammeln. Im Hotel geht Stephan mit mir morgens raus im Nachthemd und will auf den Platz, Leute fotografieren. Die schauen alle uns an. Ich will zurück ins Hotelzimmer. Wenn er mir den Schlüssel nicht sofort gibt, dann bleibe ich den ganzen Tag im Hotel oder einem Café in der Nähe. ich drohe. Er kommt mit zurück und die Tür zu unserem Zimmer steht sperrangelweit offen und es ist eine fremde Frau drin. Ich denke ein weiblicher Hotelgast hat sich verirrt, aber es ist die Putzcrew. Sie putzen zu viert mindestens, synchron. Ob sie es mitbekommen hätten, wie ich meinen Mann zur Sau gemacht habe wegen der Tür, aber wer wolle hier schon was mitnehmen, meine Hütchen trägt sowieso keiner, ich verweise auf einen großen Haufen Schmuck, aber es waren auch unsere Portemonnaies mit Geld und Karten im Zimmer. Die Ältere will mich fragen, wie ich die Schubert–Musik-Beschallung finde, die morgens kommt oder ob mich das stört. Ich war eh schon wach, weil ich Frühaufsteherin bin und senile Bettflucht habe und dann schon was machen will. Ich sei schon wach gewesen und hätte schon mit meinen Eltern telefoniert, aber für die Statistik, ich finde die Musik eher schlecht. Sie nämlich auch. Heute sollen es 23 ° werden. Ich packe, Claudia kommt aufs Zimmer und ist schon fertig, Was soll ich bloß anziehen (bei heißem Wetter ist das noch schwieriger wegen Strumpfhose oder Leggings oder nichts) und was habe ich alle dabei. Zig Röcke, die total ähnlich sind, aus demselben Stoff genäht, nur unterschiedlicher Schnitt (was soll das denn) und viel zu viel. Wie soll das alles in den Koffer passen (das sind bei mir Alpträume, wenn ich nicht weiß, was ich anziehen soll) und ich schaffe es nicht, meine engen Kleider selber über den Kopf zu ziehen und Stephan muss mir helfen und ich mache die Arme lang und er muss an den Klamotten ziehen. Das ist auch erniedrigend und er ist mir immer nicht schnell genug. Ich komme in Zeitpanik. Claudia hat Hunger isst die Pizza und anderen Sachen, die im Zimmer ausliegen und die wir noch nicht beachtet hatten. Es gibt Aufkleber in Tüten, wie die Billa Sticker mit Motiven aus Österreich und sie macht eine Tüte nach der anderen auf und schaut sich die Bilder an. Das würde ich gerne machen, habe aber keine Zeit. Was machen wir heute? Soll ich die Creme einfach nicht abholen? Die haben keinen Namen von mir und ich bin dann aus der Sache raus. Andererseits habe ich sie schon benutzt heute Nacht und dann muss ich sie kaufen. Wir treffen Thomas und Yunfeng im Treppenhaus und sie bemerken, dass es ein zweites Haus des Hotels gibt, was noch nobler ist. Da lohnt es sich mal 400,- € zu investieren, meint Yunfeng. Da bekommt man dann richtig was geboten. Thomas hat nach unserer morgendlichen Begegnung trotz Kaffee noch mal schlafen können, der Glückliche. Die Garageneinfahrt ist wie ein geheimer Abgang. Man sieht sie erst nicht und dann fährt ein Poller hoch und sie öffnet sich – raffiniert. Dann sitzen wir in Öffis und eine Frau fragt mich, dass ich wohl keine Studentin aus Deutschland sei, oder? Nein, dafür sei ich ein bisschen alt oder ich sei ganz oft durchgefallen. Was würden sie denn machen frage ich sie und die Frau neben ihr. Sie machen Buchhaltung und ein Typ sitzt auch daneben. Dann sage ich, was ich mache, was wieder für Erstaunen sorgt. (Anm.: die Klassikanteile haben was mit Stephans Reise nach Berlin und der Oper zu tun. Die studentischen Anteile mit meiner Betreuten, die sich noch mal für das zweite Staatsexamen Lehramt bewirbt und ich helfe bei den Formulierungen und weil heute an der FH das Semester anfängt und ich Sonntag so viel davon mitgekommen habe, (Textiles Gestalten, sage ich nur). Ich werde wach und würde gerne weiterschlafen, will den Traum aber aufschreiben und der ist sonst weg und die Zeit reicht auch nicht. Es ist kurz vor 7 Uhr.
Mein Plastiktütensattelschutz ist „weck“, suche überall, auch in Nachbarsgärten, dabei hat die Tüte aus Süddeutschland von dem Photo-Geschäft optimal gepasst.
Papa hat sich was wegschneiden lassen, eine harmlose Hautwucherung, aber sein Arzt wollte auf der sicheren Seite sein. Man hat immer zu viel Haut, sein cooler Kommentar zu der chirurgischen Technik und lieber etwas Mehr wegschneiden als nachscheiden, sagte die Chirurgin, die Mitte dreißig und damit im besten Schneidealter war. Er hat 4 Arzttermine die Woche, dass die Krankenkasse ihm schon leid tut. Sie gehen heute auf die Beerdigung eines Kollegen, der vier Jahre jünger war als er und noch Doktoranden hatte. Er hat seine Taschenuhr, die Omega, die echt hässlich ist, aber angeblich 4.000,- € Wert selber repariert, weil er den Fehler gefunden hat durch Nachdenken und kombinieren. Die haben für 250,- € gereinigt und die Batterie ausgetauscht und das hat gar nichts gebracht. Reinigen bei einer automatischen Uhr ist sinnlos, hatte er schon angemerkt. Es war der neue magnetische Verschluss von einem Handy, der ein magnetisches Störfeld gemacht hat.
Muss mehrfach an die Feuertaufe meiner Nähfreundin denken. Meine Schwägerin ist gegen den Liveauftritt der Drei Fragezeichen. Sie hat die Tochter entscheiden lassen, die aber vermutlich wenig Erfahrungen mit so was hat auf die sie zurückgreifen kann. Die will lieber eine CD, damit sie dazu basteln kann. Hey, wie ich. Dann gibt es auch CDs und keinen Gutschein für den Zoo, der auf unbestimmte Zeit in der Zukunft ausgestellt ist und man nicht weiß, ob sie ihn vor der Pubertät noch mal einlösen kann.
Heute Abend ist Lagebesprechung bei uns mit den lieben politisch motivierten Nachbarn. Habe zur Feier des Tages das Klo geputzt und 5 Liter Apfelsaft besorgt. Es geht um den Hochbahnsteig und ich entziehe mich dem Ganzen (hole nach dem Sport erst mal meinen neuen Kombucha-Tee ab und dann schaue ich Game of Chefs und stricke dazu), weil ich habe zwar Meinungen für 20, bin aber nicht geneigt mich einer Gruppe anzuschließen. Natürlich sollen die Behinderten freien Zugang haben und nicht wie in London, wo nur die beiden letzten Stationen mit einem Rollstuhlzeichen versehen (so ca. 40 km von Picadilly Circus entfernt), aber warum machen die das hier wie Schildbürger. Statt ebenerdig das Ding abschließen zu lassen, wird die Stadt drum herum erhöht. Und wie kommen die Behinderten auf den Hochbahnsteig, fragt mein Vater zu Recht. Na, mit ner Rampe. So eine Insel vor der Tür, wo man nicht mehr gerade aus über die Straße kann, nervt auch und die Bahn ist größer, kommt näher und nervt vor allem das EG vermutlich, weil man da reinglotzen kann. Dann denke ich, man muss ja nicht jede Station so machen und wir sind so nah am Lindener Markt. Der ist viel wichtiger mit Bürgeramt und Markt und den Geschäften. Hier wohnen doch eh nur die Reichen in Altbauten, die nicht behindertengerecht sind. Reicht nicht dort und dann wieder bei Real (da ist eh so hässlich) und bei uns ist die Bebauung da echt dicht dran, aber das ist wohl wir das Argument, dass das AKW bitte woanders gebaut werden soll.
Mittags gibt es Gemüseeintopf mit Linsen und lauter frischem Zeug. Ist halt sehr heiß. Meine Schwägerin Kathi ist die Beste und hat die Geflügelchorizo aufgetan und zwar reihenweise. Groß!! Auf die ist doch Verlass. Das durchgestrichene Schwein lässt mich immer aufquieken vor Freude. Sie hat die Race gewonnen und zwar noch bevor die anderen Fleischchips bei uns sind.
Jasmin will in Italien in der Villa das andere Stockwerk, die ist wohl schöner und etwas teurer. Wir sind damit einverstanden. Der Blick vom 1. OG soll viel besser sein. EG war wegen der Kinder, dass die freien Zugang zum Garten haben.
Stephan und ich amüsieren uns über die Kommentare im Standard zu Carola Pojer, die total langweilige, zufällige Sachen trägt (Kommentar: so sehe ich auch aus wenn ich am Wochenende den Müll runter bringe), die immer gleich belanglos ausschauen und dennoch einen Modeblog damit betreibt. Lehrerin beim Wandertag und hat die Jacke vergessen und sich eine Strickjacke vom 1,90 m großen Kollegen geliehen. Das trifft es so einigermaßen oder: pubertierendes Mädel, was die Handtasche von Mama geklaut hat um ihr Tschicks darin zu verstecken. So sinngemäß einiger der Kommentare zu Lulu, so heißt der Beitrag.
Abends Sport und das Kombucha-Baby abholen. Michi bekommt getrocknete Marillen im Gegenzug, die sehen aber aus, wie alte Muschis, warne ich ihn. Der nerdige Mitbewohner isst Pizza und macht gelegentlich ein Geräusch. Er will die alte Mischung wegschütten. Quatsch, ich komme vom Sport und habe Durst. Trinke so viel, dass mein Herz anfängt zu rasen. Moooment mal, ist das Teein drin? Ich fühle mich wie auf Koks oder nach High Tea im Balmoral in Edinburgh damals. Ich werde zuhause erst mal verkünden, dass ich froh bin, dass wir uns damals nicht das Erdgeschoss haben andrehen lassen. Das macht bestimmt gute Laune. Michi wünsche ich einen schönen Urlaub und nehme das Augenspülglas wieder mit. Das Antibiotikum-Kortison-Zeug hat bei mir Null geholfen, da muss mal Kamillentee ran. Im Treppenhaus ein Plakat vom Teehaus in Potsdam und wir tauschen uns darüber aus. Wie kitschig wir es beide finden. Harald Glöööckler einer früheren Zeit. In der Küche, die Gruppe um den Tisch. Es geht um die Sicherheit der Kinder. Das ist immer das Totschlagargument. Die Schreie nach Kindeswohl dringend täglich von unten morgens an mein Ohr. Dann natürlich um unsere eigene Sicherheit wegen Feuerwehzufahrt und dann um Denkmalschutz (laangweilig, weil diese nervigen Lindenbesichtígungsgruppen dann keinen freien Blick auf die Häuser haben?) und dann um den Bus, der vielleicht nicht mehr durch passt. An dieser Stelle kommt mein Einsatz: den Bus brauchen wir aber noch um in die Nordstadt zu kommen zum Sprengelkino und so. Ich setze den neuen Tee auf für „Plazenta“, so nenne ich mein neues Haustier. Michi schreibt noch, dass er kein Metall mag, auch nicht mit Metalllöffel umrühren oder mit Metallsieb rausnehmen. Marion empfiehlt kinderfreundliches Hotel im Harz. Da werde ich nie hingehen, sage ich gleich offen.
Susann schickt Fotos von ihr mit Fleisch.
04.03. Schlafe schlecht wegen viel Kombucha.
Die Freunde aus Köln, Susann und Alain sind zu Besuch und es ist Silvester. Irgendwie sind sie ewig unzufrieden mit unseren Plänen. Sie ziehen sich auf den Dachboden zurück, wo die Katze immer anhänglicher und zutraulicher wird und malen Kinderzeichnungen von Star Wars ab, die da herum lagen und machen einen Comic dazu. Sie haben eine Küche und braten Eier zum Frühstück. Irgendwie ist unklar ob wir kochen wollen oder essen gehen. Stephan muss sich mal entscheiden sagt Susann, weil die Läden gleich zu machen und wir dann noch einkaufen gehen müssen. Er hat um 19 Uhr einen Tisch bestellt in einem mittelpreisigen Laden. Später sind wir auf eine Privatparty zum Tanzen eingeladen zu Andrea. Wir fahren nach Limmer in das alte Dorf und kehren dort ein in ein Gasthaus, wo wir früher öfter waren, aber irgendwie haben die den Inhaber gewechselt. Schöne alte Straßenschilder aus braunem Holz. Ich erinnere mich an den Franzosen, der hier früher gekellnert hat, weiß aber seinen Namen nicht (es ist der Inhaber vom Le Moissonnier in meinem Traum). Ich bestelle einen Traubensaft, der aber schmecken soll wie eine Spätlese zu meiner Vorspeise. Der Koch kommt raus aus der Küche und findet mich lustig. Er lässt mich in einem kleinen Glas probieren. Wir bestellen essen, unsere Gäste nur Getränke. Irgendwann sagt Susann, dass Alain möglichst vor Mitternacht noch in ihrer Küche zuhause stehen soll. Na ja, wenn sie jetzt aufbrechen, könnten sie es schaffen. ich bin ganz irritiert, was aus alten Freundschaften wird und schütte später mein Herz bei Sabine aus (und werde wach). Es ist wieder kurz vor 7. Steffi hat mir noch um 1 geschrieben, die Arme. Hundeschule ist erst mal ausgesetzt.
Mein Termin beim Jobcenter fällt aus wegen Erkrankung. Habe das Amt und meine Betreute beide auf dem AB.
Mittags nach Hause. Essen und Kombucha trinken und Drei ??? bestellen mit Hilfe meines Mannes. Zwei CDs aus 2015. Die eine erscheint erst am 06.03. Frischware. Dann schlägt er mir ein Theaterstück von Wenzel Storch in Dortmund vor. An einem Sonntag und man könnte nach der Vorstellung wieder nach Hause fahren. Das klingt doch reizvoll.
Man hat sich so an die Flaschensammler gewöhnt. Ältere Menschen, die zum Teil ganz gediegen ausschauen oder „normal“ und am helllichten Tag die Mülleimer kontrollieren. Im Hauptbahnhof Köln war die Frequenz sehr hoch, erst kam der Mann, dann eine Frau, dann wieder der Mann. Als ich das Haus verlasse, kontrolliert einer nicht nur den Mülleimer, sondern auch das Münzfach des öffentlichen Fernsprechers. Ich bringe die Post zum FB Senioren und gebe sie ab. Der Chuck Norris aus Linden, der früher zwei große schwarze Terrier hatte, die er nicht im Griff hatte und die zumindest hundeaggressiv waren und jetzt nur noch einen hat, zieht seine Bahnen. Hilmar ruft an. Ein Kollege, der mit mir studiert hat und sogar in meiner Arbeitsgemeinschaft war, also enger Kontakt, hat Krebs und kann nicht operiert werden. Er hat die dritte Chemo hinter sich. Ich glaube sein jüngster Sohn ist noch vor dem Abi.
Der Richter vom Sozialgericht ruft zurück, den ich bitte meine Arbeit zu machen, weil ich ehrlich gesagt keine Ahnung von Versorgungskrankengeld und der Berechnung habe. Er soll mal schauen, inwiefern die Klagen Sinn machen und Aussichten auf Erfolg haben und dann einen Vorschlag unterbreiten, damit wir die Sachen abschließen können und nicht noch Jahre damit zu tun haben und ich mich auf andere Dinge in der Betreuung konzentrieren kann. Der Mann ist sehr nett am Telefon und ich bedanke mich bei ihm. Ich bin ja immer für das Pragmatische und scheue mich nicht hier die lösungsorientierte Variante zu suchen. Dazu gehört auch mit der Krankenkasse telefonieren, weil wir uns mit denen auch streiten um Fahrtkostenerstattung und Krankenhauszuzahlung. Die haben zuerst Verjährung gerufen und dann alles, alles, alles gezahlt rückwirkend seit 2008. Das nenne ich lösungsorientiert.
Nur ein Drittel der Termine klappt. Wieder eine Abmahnung aus München…..Meine Betreute im St. Nikolai-Stift wechselt die Wohnung und ich frage an wegen Frau ebay aus dem Frauenwohnheim. Ich teile Geld ein und das mit den Mieten wird klappen. Ich lege viele gute Worte für sie an, wie ruhig und zuverlässig sie ist, dass sie eine Chance verdient hat. Sie fragt den Vorstand Morgen, aber vermutlich ist sie mit 48 zu jung.
Die Kollegin telefoniert nicht nur samstags, sie kopiert auch wie nix Gutes. D.h. selten, aber dann werden ganze Papierpakete durchgenudelt und es hört gar nicht mehr auf.
Das Kirchenblatt nehme ich aus dem Treppenhaus mit und was lese ich da in der Konfirmandenliste, wo ich mit spaßeshalber die Namen zu Gemüte führen? Ein mir bekannter Name von früher, aber da war der noch Kleinkind und wir hatten ein gemeinsames Hausprojekt mit den Eltern und dann den Stress und die jahreslangen Rechtsstreitigkeiten und seit wann ist die Türsteherbraut evangelisch, die war Katho.
Komme vor lauter BM zu spät zum Sport und gerate mit meinem Fahrradschloss in die Schlaufe von meinem Kleid. Auch nicht gerade förderlich, wenn man es eilig hat.
Beim Meditieren fällt mir ein, alt werden oder Krankheit, einer der Aufgaben wartet, es sei denn man hat einen Unfall. So einfach ist es, tertium non datur.
Zuhause merke ich, dass ich ganz viel von meinem Wientext wieder gelöscht habe. Mit der heißen Nadel genäht, halt.
Ich hatte Michi gleich nach der Kombucha-Aktion abends noch geschrieben:
„Ich habe zu viel Tee gemacht und das ist Glas ist ganz schön voll, aber das wird schon. Ich bin zuversichtlich. Ich wollte halt nicht so viel von wegschütten, weil der gute Rohrzucker drinne war (kennst mich ja). Ich bin zuversichtlich und werde berichten. Letzte Frage: welche Seite muss nach oben? Glatt oder wellig und er liegt schief im Glas im Moment, aber das gibt sich vielleicht.
Ich bin glücklich und Stephan sagt, er will Leitungswasser trinken.“
Michi antwortet mir: „Ich weiß nicht ob oder wie wichtig das ist welche Seite oben liegt. Bei mir liegt immer die glatte Seite oben. (Streicheltest). Du kannst ja auch einfach was abschneiden, wenn er zu breit ist.
Lieben Gruß an Stephan, er kann ruhig Leitungswasser trinken. Aber dann wachsen ihm Brüste, weil im Trinkwasser Hormone und Medikamentenreste und so. Während wir durch die antioxidative Wirkung von Planzi und Pilz-Bert unsere ewig jungen Astralkörper bewahren.“
Ich muss lachen, meiner heißt Plazenta oder Planzi und seiner Pilz-Bert. Ich bin müde und gehe schlafen nach etlichen überbackenen Käsebroten.
Die Wolken bewegen sich und geben den Blick frei. Der Mond ist hell und gruselig im Zusammenspiel mit den Wolken wie aus einem Werwolf-Film. Mein Herz schlägt kräftig und ich wälze mich im Bett. Der Schlaf ist mittelprächtig, die Träume sind „weck“.
05.03. Früh wach. Lieber Tasche zum Umhängen, wenn Hund am Lenker. Früher hin und vielleicht kurz einen Kaffee mit Steffi oder etwas quatschen denke ich und bin ich zu früh in der Wohnung, sie liegen noch im Bett. Tippe im Flur auf dem Handy und nehme die Leine. Die Hunde sind ahnungslos. Suki ist in der Küche, das ist gut. Er bellt nicht, das ist noch besser und ich lasse ihn noch warten. Dann kläfft Mikrusch. Na toll und als Wachhunde kann man sie auch in der Pfeife rauchen. Ich gehe schnell. Suki hat etwas angezogene Handbremse wenn er an der Leine am Rad laufen muss und der enge Kontakt zum Straßenverkehr scheint ihm unheimlich, aber in der Eilenriede gibt er Speed. Ein anderer Hund reißt sich los um zu uns zu laufen und Frauchen brüllt sich die Seele aus dem Leib nach „Chucky“, die bunte Leine zieht er hinter sich her. Oh Mann, das wirkt so verzweifelt. Ich bin eine halbe Stunde zu früh da, obwohl wir schon die ersten Poser-Fotos machen.
Meine Betreute füttert ihn aus dem Bett mit Maischips, die aussehen wie Verpackungsmaterial und die sie durch die Seitenabsperrung auf den Boden fallen lässt und wohl auch kleben an den Hundezähnen. Gut, sie hat Pflegestufe 3 und darf das. Es geht um Verhinderungspflege. Die private Pflegeperson ist die Frau des Pflegedienstinhabers, nein, sie arbeitet nicht für ihn. Er weist es weit von sich, nein, so was doch nicht. Stellt sich später aufgrund eines Datenabgleiches heraus, das doch. Ihr Mann ist ihr Arbeitgeber. Wie doof kann man sein? Jetzt seit Januar nicht mehr. Das hätte er mal dazu sagen sollen, der Russe. Das war ganz ungeschickt und er soll es wieder ausbügeln. Die Frau von der AOK erkennt mich wieder an meiner Strumpfhose, davon habe sie ihren Kollegen damals erzählt, dass sie eine Betreuerin getroffen habe, die passend gemusterte Strumpfhosen angehabt habe oder so und weiß sogar welchen Fall wir zusammen hatten. Blumenauerstraße. Der Typ ist schon tot. Meine bekommt Fresenius oder so ähnlich, Flüssignahrung, die päppelt. Das kennt die AOK-Frau, die Kinderkrankenschwester gelernt hat. Alte Leute trinken zu wenig und mögen Süßes, also dann lieber ein Götterspeise geben als gar nichts, enthält Flüssigkeit und Kalorien….
Auf dem Rückweg haben wir Zeit. Suki biegt falsch ab, mehrfach und ich denke, o.k. Fußweg ist eh besser mit Hund und da vorne ist die Straße und so schwer kann es nicht sein. Dann sind wir am Steuerndieb und dann am Zoo. In der Eilenriede ist in der Mitte ein Fluss und es sind zarte Frühlingsfarben eingestreut in den Stadtwald, genau wie Sägemehl von den Baumpflegearbeiten, die überall verrichtet werden und bunte Zahlen werde auf die Baumstämme gesprüht. Es gibt hier lauter Plastiken, Tiergruppen und anderes Zeug, was ich gar nicht kenne. Von Müdigkeit bei dem Tier keine Spur. Hat sich Frauchen umsonst Gedanken gemacht. Ich gebe ihm die Schuld, dass wir uns so derbe verfahren haben.
Auf der Lister Meile fragen mich Kinder, wie alt der Hund ist und ich weiß es nicht genau. Ist nicht meiner, das glaubt mir keiner. Bei Frau Dittmar, die Mitarbeiterin hat einen krebskranken Mann (wenn andere klagen weiß sie denen geht es gar nicht schlecht) und ist auch Wienfan, wie sich zufällig herausstellt, die seien alle so nett da und es ist wie in einer anderen Welt. Sie seien aus dem Schwärmen nicht herausgekommen als sie wieder da waren und hätten gleich wieder hinfahren können. Da geht es ihnen wie uns. Sie waren bei einer Malerin aus Hannover, die dort hingezogen ist und an dem Atelier eine Gästewohnung hat und die hätte ihnen alles gezeigt. Ein anderer Kunde, der auf Frau Dittmar wartet ist überrascht, was es gibt Versteigerungen in Hannover? Nein, wir erzählen von Wien, Dorotheum. Auch hier eine Frau, die mir sagt, dass sie früher immer Hunde gerettet hätten, jetzt aber selber alt seien und nicht mehr fit und dann wäre es unverantwortlich und ich sage: sehe ich anders, alles sei besser als Tierheim. Anyway, meinen würde sie sofort mitnehmen. „Na Süßer, suchst Du Dein Fraule“ wird er mehrfach gefragt. Diese Babysprache mit Hunden, it’s typical. Suki muss auch hier für Fotos herhalten. Das ist sein Job am Donnerstag, nach dem Kampf bekommt er ein Handtuch umgelegt, quasi. ich mag das kleine Händehandtuch mit Hummer, aber was soll ich damit? Ich überlege auch, ob ich die Autogramm-Karte von Mohammed Ali in dem zerbrochenen Glasrahmen für 0,75 € kaufen muss, lass es aber. Was soll der Honigfarbene Schrank draußen kosten, will ein schwuler Bürotyp wissen, der einen großen Bogen um Suki macht (o.k., er hat nicht nur Fans, manche Leute mögen einfach keine Hunde, aber wenn man Hundetyp ist, dann fährt man voll auf ihn ab). Das ist sicher wie das Amen in der Kirche.
Suse Schneeweiß kommt raus, sie mag Hannover nicht und hat mich schon von weitem gesehen. Wie komme ich am besten zum nächsten Termin in der Sallstraße. Suki ist souverän bei den Außenterminen. Von Ängstlichkeit keine Spur. Die alten Frauen sind am Essen, keiner redet. Ein grau-lila-Brei und ein tarnfarbener Brei sind auf den Tellern. Selbst die Angestellte sagt, das Essen heute sei schlimm und nicht essbar, ist Calenberger Pfannenschlag. Meine hat Omelette mit Kartoffeln.
Eine Schwester in Tracht kommt mit einer Bewohnerin im Rollstuhl und fragt, wo die hin solle, d.h. wo sie den Rollstuhl an en Tisch schieben solle. „Da wo Platz ist“. Es sei aber kein Platz ist. Steht überall Geschirr rum, „dann wegräumen“. „Ist nicht meine Aufgabe“, „meine auch nicht, aber Sie arbeiten doch hier“….Herrliche Stimmung. Der Notar versetzt uns und ich bin stinksauer. Ich soll immer einen Moment Geduld haben und werde verbunden und fliege immer aus der Leitung. Irgendwann kommt die Mitarbeiterin, das Notariat hat dort angerufen, dass seine Beurkundung länger gedauert habe und es heute gar nicht klappt. Suki sei so was von lieb, stellt meine Betreute fest.
Zuhause essen. Die Chorizo ist angekommen aus St. Gallen und es ist die Wurst, die ich suchte nur in neuer Verpackung. Kleinere Scheiben und sie nennen es Chips, aber das Hahn-Logo erkenne ich sofort und jemand hat ein Küken außen drauf gemalt. Danke, liebe Schwägerin Doro. Ist jetzt doch unentschieden, das Race.
Die Vollmacht aus der Türkei auf die ich warte, Brief nach Salzgitter kommt zurück, falsch adressiert . Ich bin zu doof. Meine Termine kommen in falscher Reihenfolge. Herr Aggro-Borderline, der Kleine, der Hypochonder ist, kommt mit der Wohnbetreuung, sie haben Straßenbahnfahren geübt. Alles ist furchtbar. Ich finde, er sieht gut aus, immerhin hat er wieder Zähne, er hat eine kahle Stelle vorne asymmetrisch, das sieht irgendwie modisch aus, er glaubt natürlich, dass es Krebs ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich eher auf ältere Männer stehe, dass ich finde, dass er gut aussieht. Dazu sage ich lieber nichts.
Alle lieben Suki und wie gut sie zu mir passt. Sie wiederum scheint mein Leben auch zu mögen und wälzt sich knurrend auf dem Teppich hier zuhause in der Mittagspause und auch im Büro rollt er sich auf den Rücken und entspannt total. Ich bin wie eine stolze Mutti und deute meinem Kollegen an, er soll doch auch mal schauen und es bemerken und süß finden.
Die Frau aus Süddeutschland, die am 29.01. hier vorgesprochen hat wegen Betreuung will ich gar nicht mehr. Wir haben alles besprochen, ich habe mir Zeit genommen und es ihr haarklein erklärt was jetzt zu tun sei und den Antrag auf Einrichtung der Betreuung, den ich ihr mitgegeben habe, hat sie trotz Räumungsklage gestern erst beim Gericht abgegeben. Jobcenter zahlt nicht, tausend Probleme und sie das größte davon. Das wird nichts mit uns beiden.
Bringe Suki zurück und Steffi und ich sind beide fertig. Ich sehe müde aus, sagt sie. Ich esse Sour Creme Chips aus Schweden aus der Wendland, Chorizo-Salami ohne Brot, Käsebrote, Kekse aus Berlin, Salatquark mit Birne, eine Packung dragierte Erdnüsse. Ich glaube, es ist klar was los ist. Gehe nicht zu Kestner, obwohl ich mich darauf gefreut hatte, weil ich mich nicht fühle, wieder der Zyklus, der mir einen Strich durch die Rechnung macht, die Brüste tun weh. Da denke ich immer an Krebs, ist ja das Monatsding. Rot ist noch nichts. Stephan geht alleine und ich habe Ende des Monats noch eine Chance. Mit Sabine telefonieren wegen unserem Berlinwochenende im April. Erst Potsdam am Freitag, dann doch nicht. ESC-Vorentscheid in Hannover, ja, der Gewinner darf nach Wien. Das entscheidende verpasse ich dann. Der Typ, der gar kein Schlager macht und nicht nach Bühnenshow aussieht, lehnt dankend ab. Eine Folge Cesar 911 und dann ins Bett. Hier geht es um nervige, weiße, kleine Hunde, die bunte Röckchen tragen, alles zusammenkläffen und die Lkw-Hupe bestätigen, wenn es ihnen zu langweilig wird im Fahrzeug und sie warten sollen. Wahnsinn! Wir geben Freunden aus Hannover Wien-Tipps, aber man sollte nicht hinfahren, wenn man gerad fastet und nichts Süßes essen will. Das macht aus meiner Sicht wenig Sinn.
06.03. Träume irgendwas von einem Typen, der Vegetarier ist und den Hund auch so ernähren will oder dem ich irgendwie vorwerfe, sich mit Fleisch nicht auszukennen. Ich musste die Tage schon an den türkisblauen Kragen aus Kopenhagen denke und finde ihn gleich wieder. Das neue Pärchen im Standard sieht langweilig aus. Der Post mit „Franziska?“ steht immer noch da drunter. Den goldenen Garderobenhaken nehme ich mit ins Büro, dann kann ich jetzt meine Sachen zu mir ins Zimmer mitnehmen. Sich mehr zurücknehmen und zuhause wurde er nicht gebraucht.
Anhörung in der neuen Betreuungssache. Ein Hund ist draußen festgemacht. Das ginge halt nicht mit Suki, soll aber trotzdem dokumentiert werden.
Er ist nicht pünktlich und ich rufe an, dass ich schon mal reingehe, dann kommt er angelaufen. Seinen Vermieter in spe kenne ich aus einer anderen Betreuungssache. Ich fahre anschließend an der Wohnung vorbei. Die Richterin ist neu, aber alt. Die Afrikanerin hört Bibel-TV und macht die Tür nicht auf. Sie wird sogar ausgerufen. Na gut, dann habe ich es wenigstens versucht. Zu Edeka, zu viel eingekauft. Hier gibt es auch eine beachtliche Auswahl von Schnürsenkeln, verschiedene Längen, gewachst, Leder, dickere Breite, gemusterte Flache. Nur dunkelblau ist das Problem, schwarz und braun sind offenbar viel gängiger. Hier ein aktuelles Foto vom Landtag. Es geht weiter mit dem Abriss, der Sanierung genannt wird. Ich muss jetzt schon immer lachen, wenn ich vorbei fahre.
Herr Ihme ist wieder in Wunstorf. Stephan muss den Einkauf abholen. Viel Gerichtspost. Ich muss mich um Einiges kümmern. Sport nein, jetzt rot. Nur noch Termine machen und nach Hause. Herr P-Monster, der alte Nassauer mag die Fotopostkarten vom Heizkraftwerk, die der Kollege ausgelegt hat. Die hat sein Nachbar geschossen, drei Türme mit drei Dixi-Klos davor. Darf man davon eine mitnehmen? Ja, er nimmt gleich 5 oder 6 (wenigstens einer der sie gebrauchen kann). Sein Vater habe das Heizkraftwerk gebaut, behauptet er immer. Er soll wieder wegen Eigenbedarf aus seiner Wohnung. Der hat aber auch immer ein Pech und seine Fahrradteile sind aus der Wohnung bzw. den 8 Kellerräume und Schuppen und sonst was aus der er in die jetzige gezogen ist, sind noch nicht ganz geräumt. Das wird wieder schwer mit Krisen und Klinik verbinden sind. Da tue ich mir schon leid. Warum muss das sein nach weniger als 2 Jahren? Und so schön hat er die Küche metallic angemalt und wie teuer das war und die neuen Eigentümer würdigen das gar nicht. An Sport ist nicht zu denken. Ich fahre, der Kollege, der jetzt wohl ins Büro kommt, ruft mir nach, ich ignoriere das erst und drehe mich dann nur genervt um und rufe „jaaa“ und fahre aber weiter in die entgegengesetzte Richtung. Ich schreibe ihm später eine Entschuldigung:
Ich hatte ganz schlimm Unterleibsding und bin deswegen nach Hause und nicht zum Sport. Da hat die Kraft zum Zurückwinken nicht gereicht, geschweige denn freudestrahlend umdrehen und Plausch halten….Jetzt vom Sofa aus schreiben, in Wolldecke gehüllt, geht.
„Trägt Deine Tochter eigentlich Ringe?“. Die Antwort lautet, dass sie eher Ketten mag und sauer auf mich ist der großzügige Kollege auch nicht.
Herr Yoga, der mittellose Reiche hat neue Probleme mit dem Wohnungsverkauf. Abgänge vom Konto waren 4930,71 €. Dabei war ein Fahrrad für 559 bei Bad Bikes Online gekauft, weitere 200 die er überwiesen hat für den nutzlosen ausländischen Führerschein und natürlich 2.045,92 € an den Zahnarzt; man gönnt sich ja sonst nichts. Erst war der Keller nicht als Wohnraum gestattet und jetzt gibt es Probleme, weil die Fenster, die bis zum Boden reichen im Kellergeschoss nicht der vorgeschriebenen Bauweise entsprechen, weil nur 2 geschossig. Mir ist es langsam egal. Zuschütten oder zumauern?
Meine Mama hat meine total kaputte Strumpfhose repariert wie eine Göttin und eine alte Unterhosen eingesetzt in das große Loch im Schritt und schreibt mir viel Vergnügen beim Tragen. Sie ist die Beste.
Ich telefoniere mit meinen Eltern. Die Stimmung ist nicht so gut. Meinem Paps macht nur noch Basteln Spaß. Das kann ich wohl nachvollziehen. Sie lesen mir das Bayreuther Kino-Programm vor. Dann lieber Birdman statt Sponge Bob oder American Sniper….Susann kommt nächsten Freitag und übernachtet wohl bei uns. Ich mache den frischen Spinat mit Knoblauch und viel Butter zu Pasta mit kleinen Kirschtomaten und Pecorino (Edeka-Einkauf). Stephan kommt vom Sport und sagt, dass es ihm schmeckt. Ich bin den ganzen Tag schon am überlegen. Hatte Feininger kein Hundekörbchen? Ich kann mich einfach nicht erinnern, versuche ihn mit vorzustellen, wie er neben dem Bett auf dem Boden liegt (die Rest des Mantels meiner Oma hat ja Suki jetzt im Büro als Decke) und frage den Hundepapa. Der weiß es noch. Es war ein Daunenkissen, für das ich mit Susann aus einem 50er Jahre Tuch von mir und einem Wollstoff auf der anderen Seite einen Bezug genäht hatte. Es wurde nach seinem Tod entsorgt. So war es. Am 17.04. gibt es Blutwurstravioli in Berlin bei Heike und Georg. Yuhuu! Stephan bemüht sich Leggings (Aztekenmuster) für mich im Internet zu finden.
07.03. Schmerzmittel und komische Träume, die ich schon mittendrin lustig finde. Ich gewinne in den Kategorien Sozialrechtsanwältin mit zwei weiteren Frauen und besten Büromischlingshund und noch einer, wo ich mir den Preis aber auch teilen muss. Ich werde abgeholt an den Bahngleisen von Tante Christa und Heike, meiner Cousine, die mich beide nicht erkennen. Ich bin mit einem Türken unterwegs, den ich kaum kenne, aber Montag heiraten werde. Er trägt meine Sachen und ich frage mich, ob das Experiment klappen wird oder er mich langweilen wird. Ich sage aber, dass ich zuversichtlich bin. Irgendwie hatten wir vorher alle unser letztes Geld ausgegeben und uns ohne doppelten Boden irgendwo verabredet, in einem Café in einer fremden Stadt. Stephan taucht in diesem Traum nicht auf. Ich bin Single bzw. mein Mann davor (nicht Stephan) wird Montag auch neu heiraten.
Steffi schreibt, dass ich ihr einen zutiefst glücklichen und zufriedenen Hund da gelassen hätte. Das ist schön. Nächsten Donnerstag habe ich mittags leider einen Termin bei Gericht (Hundesperrzone). Ich werde ihn nicht so anbinden können, wie ich es gestern gesehen habe, weil der wedelt jeden an und geht dann auch einfach mit und würde auch mitgenommen werden. Das sagen Leute ja ganz unverhohlen auch. Da muss Stephan einspringen (was er ja schon angeboten hat) und ich werde ihn fragen oder wir fahren zusammen und essen was in der Stadt. Es ist eine Anhörung und die Betreuung soll aufgehoben werden. Ich habe keinen Kontakt. Der Gutachter drückt sich widersprüchlich aus. Die Betreuung sei erforderlich um eine weitere soziale Verelendung zu vermeiden, aber auch nicht gegen den Willen. Die Richterin will es mit einer Anhörung besprechen. Man weiß gar nicht, ob er kommt. Ich habe dem Gericht geschrieben, dass die Rentenverlängerung durch ist und die Rente jetzt unbefristet und damit ist mein Ziel erreicht. Mehr kann ich nicht machen bei den Begleitumständen (Verweigerung der Zusammenarbeit).
Stephan hat für 2 Konzerte in Hannover Karten gekauft, die auf dem Küchenblock liegen, Faust und Glocksee, aber nicht für mich. Ich sei zu nervig in der Kritik nach Köln und meiner Berlinverweigerung, dass er sich nicht mehr traut, mich überhaupt zu fragen oder keine Lust hat. Ich soll mit einem Kollegen hingehen. Spiegelt der Traum, wie es ist? Thomas kommt zum Bilderbuchkonzert nach Hannover. Er hat Urlaub und dem besorgt Stephan auch noch eine Karte.
Floh im Ohr hat heute Premiere im Schauspielhaus. Gehen wir in das falsche Stück? Die haben so lustige Punkte im Gesicht. Das gefällt mir! Michael schenkt mir noch einen Pelz, der aus zwei aneinander genähte Hinterteilen von Nerzen besteht (Schwanz, Pfoten), aber ich liebe es. Ihm schmeckt mein Süßkartoffel-Linsen-Brechbohnen-Spinat-Paprika Eintopf mit Zitronengras. Das freut mich.
Hühner-Chorizo aus der Schweiz bekommt er auch mit. Ich mache das Hütchen mit dem Hund aus einem Tuch, den eine andere gebastelt aus Dittmars Kaufhaus auf einer Papiertüte der Wiener Linie. Wie passend ist das denn? Sonst eine Reihe Buttons, auch welche zum Verschicken. Und sonst einfach noch eine Schmerztablette rein. Erst Ibuprofen Gel und dann eine Dolormin für Frauen. Es muss ja zumindest das Theater klappen. Ich muss mehr Klamotten ausmustern und habe mit zwei Sakkos begonnen. Das eine aus Istanbul liebe ich sehr. Es muss ein gutes neues Zuhause finden. Bei meiner Mama, ist aber oben sehr weit, eher Jasmin…Wir fahren Bahn. Ich mag Ballhof 1, ist irgendwie baulich das Pendant zum Sprengelmuseum, aber ich mag es sehr im Gegensatz zu dem Museum. Ich finde es sehr geeignet als Theater und das Museum eben nicht so geeignet als Museum. In der Bahn große Zurückhaltung mit Glotzen sagt Stephan, der sich freut, dass ich so schön ignoriert werde. Ich habe keine Mütze über dem Hütchen. Die Bar im Ballhof hat nicht einmal geöffnet. Die Mitarbeiter sind an anderer Stelle platziert, wo es aber gar nichts bringt. Das ist mal wieder typisch und wenn man vor dem Theater was trinken wollte? In Wien gibt es eine Kantine. Das Stück ist modern. Der Nachwächter sieht etwas aus wie Drecka, aber in jung, als Nichtraucher mit guten Zähnen. Trägt der Typ eine Perücke? Die Haarfarbe passt zu den Gesichtshaaren, aber warum sind seine Haare so strohig? Ich mag den kleinen Engländer, der in Schillings Räuber den bösen Sohn gespielt hat und sie geben ihm mittlerweile Sprechrollen, was ich auch sehr gut finde. Er spielt sehr gut und ist irgendwie auch Tänzer. Ich habe Carambar in der Blechdose für Binden aus Paris mit. Sie schmecken so schön nach verbranntem Karamell, sind aber schwer zu essen. Beim zweiten wird man besser, meint Stephan. 7 haben reingepasst, 3,5 für jeden. Beim letzten löst sich ein Stück Plombe bei Stephan. Er hatte es davor schon befürchtet und von dem Rolo erzählt und das schlimmste sei gewesen, dass er ihn nicht zu Ende essen konnte. Das war diesmal nicht der Fall, weil nur kleines Stück Zahnersatz. Stephan hat Karten für Wenzel Storch in Dortmund nächsten Sonntag besorgt. „Komm in mein Wigwam“. Das wird auf jeden Fall spannend. Auf dem Hinweg Fußballhinnies, d.h. Männer, die Gröllaute machen, die in jeder Sprache gleich klingen. Auf dem Rückweg muss ich an der Haltestelle Waterlooplatz jetzt immer an Sunla und Linkd In oder wie das heißt denken. Sie erzählte nach dem Abholen am Flughafen Schwechat, dass sie Werbung bekommen würde, wie sie die Haltestelle Waterloo in Hannover gerade umbauen mit geschichtlichen Daten auf graphisch gestalteten Stellwänden. Andras muss ihr mitteilen, dass der Computer weiß, dass er ihr diese Werbung schicken muss und sie in Hannover gelebt hat. The PC is watching us. So wie ich jetzt ganz viel Werbung für bunte Leggings bekomme. Es gibt u.a. Mikado mit Haselnüssen von Edeka.
08.03. Paps schiebt sich Euromünzen ins Ohr. Das soll er nicht machen, kann sein, dass man die nicht mehr rauskriegt oder sich damit verletzt. Mama soll ihm was häkeln aus der braunen Baumwolle, die ich hier habe (Anm.: stammt auch aus Käthes Fundus und ich frage mich, was ich damit soll). Kann sie einen Ring bzw. kleinen Teller häkeln? Suche die gelbe Nadel und finde sie. Lustig, wenn Bastelutensilien von mir in meinen Träumen auftauchen.
Ich mache Boxenstopp unter herum auf dem Bidet, schreibe meinen ersten Traum auf und etwas BM-Text, der Typ ist doch Amerikaner und kommt aus NY schaue nach Flohmarkterminen und gehe dann wieder ins Bett. Schön aufwärmen und dann noch mal einpennen. Koch-Freundin von Claudia soll das sein, hat einen Typen kennen gelernt und will den heiraten und wegziehen aus Hamburg. Ich rate ihr dazu, dann soll es Nürnberg sein. Mag ich eh. Schönes Stadt, gute Gastro, gute Einkaufsmöglichkeiten, second hand und so. Wir liegen am Strand im warmen Sand. Ich soll sie küssen, d.h. sie küsst mich auf dem Mund und fordert mich dazu aus, so provozierend, ob ich das könne. Ich tue es, ihre Lippen sind sehr weich. Meine zu trocken, ich befeuchte sie mit der Zunge. Ich küsse sonst ohne Zungen und ihr nicht ausdauernd genug. Was ist mit dem Typen? Ist sie überhaupt glücklich mit dem? Ja, ich nehme das erst mit homosexuell, aber es gibt ja welche, die mögen beide Geschlechter und Stephan und ich sagen immer, es kommt auf den Menschen an und ich bin eher eine lesbische Frau, die auf Männer steht und ob sie das nicht auch kennt, dass man halt Männer und auch Frauen attraktiv findet. Wenn sie nicht glücklich ist, Na dann rate ich ihr ab vom Heiraten und nach Nürnberg ziehen. Wir gehen in die Wohnung einer älteren Frau, zu der ich einen Schlüssel habe und der ich zu einer Reise in den USA geraten habe und deswegen ist die Wohnung leer. Wir sind zu dritt und hängen bei ihr ab und haben Milchreis gekocht und so. Auf einmal kommt sie rein mit Koffern und ist überrascht und ich: ich wollte nur schauen, ob was gespült werden muss. Sie glaubt mir nicht und habe gar keine Spüle und ist sauer. Ich helfe ihr das Gepäck reinzutragen. In der Küche haben die anderen den Milchreis umgekippt und löffeln ihn wieder in die Schlüssel. Was ist passiert mit ihrer Florida-Reise. Wir liegen auf dem Teppich und essen was zusammen. Ich habe ihr das Esswerkzeug weggenommen und springe in die Küche ein Neues holen. Es sollte Gutschein sein und die haben sie irgendwie verarscht. Ich frage, ob sie nicht ohne Gutschein fliegen können, sie habe sich so gefreut und es sei nicht so teuer und jetzt sei das Wetter hier auch gut. Sie könne in 1-2 Wochen fliegen. Ich könne ihr helfen eine preiswerte Unterkunft zu finden. Dann stellt sich heraus, dass es Entschädigung für irgendwas wie ein Handyvertrag sein sollte. Der Typ aus unserer Gruppe klemmt sich dahinter und am Telefon sagt man ihr doch einen Flug zu. Sie soll fragen, ob sie dann auf ihre anderen Entschädigungsansprüche verzichten muss, souffliert er ihr zu und mit dem sie gesprochen hat (mein Tipp). Wir sitzen in ihrem 70er Jahre Wohnzimmer und der Typ fragt, was das hier kostet, wenn man es als FeWo mietet und ich sage ihr, sie könne ihre Wohnung noch vermieten um extra Geld zu machen. Die Terrasse sei herrlich und der Typ habe sie gleich genutzt (ich würde ja nie rausgehen, aber andere fahren darauf ab) oder als Filmset mit den ganzen Originalmöbeln. Es würde kultig ausschauen. Dann taucht meine Yogalehrerin Kaya auf die gerade auswandert mit einem großen Rucksack auf und die älteren Frau hat ihr einen Hartschalenstuhl mit Muster, wie wir ihn in der Küche zuhause haben geschenkt und ich sage, ich bin neidisch, ich habe auch einen von ihr bekommen und die seien toll und bequem. Nein, sie sei eben großzügig. Dann freue ich mich eher mit, dass der Stuhl jetzt nach Südamerika auswandert. Ich werde wach, die Sonne scheint und die Laune ist top. Noch mal einschlafen und noch mal träumen. Bester Sonntag ever. Wir haben gestern neben dem Souffleur gesessen und er hat mit dem Licht seines Handys gearbeitet. Da es sehr dunkel war und die Schauspieler weit weg u.a. in einem Glaskasten, der auf der Bühne aufgebaut war als Überwachungshäuschen, habe ich mich gefragt, wie das gehen soll, wenn sie ihn mal brauchen. Die Strumpfhose, die Mama im Schritt perfekt geflickt hat, bekommt gleich ein Loch am Zeh. Das sind die fiesesten, weil sie einschnüren ohne Ende und das echt schmerzhaft ist. Da muss ich dann ran und so sieht es auch aus. Stört nachher fast so doll wie vorher.
Wieder Flohmarkt. Es ist so warm und schön. Sogar der Mantel muss runter und in die Tasche. Die Russin, die neben mir einer anderen Kundin eine Perücke verkauft: „ist echtes Chaar“. Dann die Frage der Interessentin: „kann man die auch waschen“. „Natürlich“, jetzt stockt sie, weiß selber nicht wie und hat es noch nie gemacht. „Kann man alles machen, kann man auch kämmen, ist robust“. Die Glasohrringe sind mir zu teuer, sie lässt nicht mit sich handelt und ich nehme nur die Kette, die mich an Jugendstil und Wien erinnert für 2,- €. Die Eierbecher mit schwarzen Pünktchen in Pastelneonfarben sind toll, aber nicht hütchentauglich. Eine Frau aus Berlin, die ich an Emmi von de Maiglöckchen erinnere, „die trägt auch immer so was“, ob ich es selbst gemacht hätte. Ich gefalle ihr, sie hat gefragt und darf mein Hütchen auch fotografieren, ihr Mann verkauft mir 2 Paar alte Holzohrringen 1,- € das Paar, in violett und orangefarbene in eckig, beide toll. Altes Holzspielzeug. Ich berate ein junges Paar ungefragt. Eine Sattelsammlung vom feinsten (hier hole ich nächstes Mal einen) und eine dicke Gürtelschnalle aus Metall mit zwei Männerhänden, die sich gerade schütteln. Passenden Ledergürtel kann man reinmachen. Toll. Auch toll die alte gefütterte Kaffeekanne mit Silberhülle, abgegriffen und innen kein Deckel, aber Stephan gefällt sie und sie ich echt ungewöhnlich. Auch Fahrradkörbe gibt es massenhaft im Angebot. Mit dem Fondue-Buch liebäugele ich wegen der tollen Fotos, aber Doro kann ich es nicht zumuten und auch Handtuchorigami spricht mich an. Ich stehe auf kleine Pferde und großes Werkzeug, das wirkt immer humoristisch auf mich, Witz durch Übertreibung und ich merke, dass nicht Viele diesem Witz folgen können und eher überrascht oder fassungslos schauen. Außerdem finde ich eine Crack-Pfeife aus der Schweiz.
Wir treffen Janine und Nils, der reichlich fündig wurde für seine Affensammlung (einmal hatte ich ihm einen Plastikgorilla weggeschnappt, den schenke ich ihm jetzt für seine Sammlung, nehme ich mir vor). Stephan sagt, mit dem dürfte ich nicht zusammen kommen. Wir seien uns zu ähnlich, praktisch wie eineiige Zwillinge. Ich kaufe nur noch ein altes Brillenetui aus Leder mit Goldprägung und „St. Ischgl“ oder so drauf. Zuhause gibt es sehr süßes Müsli von Migros mit gebrannten Mandeln (Stephan will nichts essen und noch zum Sport) und ich ziehe eine noch buntere Kittelschürze über und putze das erste Mal in meinem Leben ein Fahrrad. Toll. Wie Autowaschen am Sonntag halt. Dass ich das auch mal erleben darf. Ich bin gerne so, d.h. in krasser Putzmontur unterwegs, das unglaubwürdigste Rollenspiel und es steht mir so gut. Dann von dem Ingwer vom Kiosk welchen holen, riesige Knollen, wie gemalt. Da muss eine Ladung abgekommen sein beim Großmarkt und Finduk für 6,99 € und noch eine Milch für Pfannkuchen mit Salzbutter, Zimt und Zucker. Susann schickt mir sehr schönes Bild von sich. Das kommt auf jeden Fall nächstes Jahr in ihren Kalender. Die Pfannkuchen gelingen auch. Die kann es Freitag zum Nachtisch geben, wenn sie zu Besuch kommt. Berlinwohnungen anschauen. Das ist mit sehr vielen Spannungen verbunden. Tim Raue hatte ein unglückliche Kindheit und ist jetzt Fernsehkoch.