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Der geschenkte Weihnachtsstern

14.12. Interessant geträumt, weiß aber nicht mehr was. War ich drüben oder normal? Wir sind beide unsicher. Ich will den Termin heute Nachmittag absagen. Können wir auch am Telefon besprechen. Die Kundschaft der Psychologin treffe ich vor der Tür. Sie geht jetzt ins Marktcafé und wartet noch 20 Minuten. Elisabeth auf dem AB, dass meine „tolle Mitarbeiterin in welcher Firma auch immer“, das ist dann die Frau vom abW mit dem englischen Namen, die hat ein Pillenrezept auf ihren Namen verlangt, da werden Rezepte verteilt, weil die Mudschaheddin wieder da sind. Das alles nur um sie ins Bett zu kriegen, Sex bekommt ihr nicht, davon wird sie blind. Der Kollege psychologisiert im Nebenraum am Telefon. Postit an der Heizung im Flur: „Heizung bitte anlassen, ist mit Herrn V. so abgesprochen.“ Das soll wohl unser Bürocheffe sein und der Hinweis an mich, weil ich so was nachts und am Wochenende herunterdrehe, spontaner Impuls mich zur Weihnachtsfeier krank zu melden.

Die Mitbetreuerin wartet unten, das ist die Mutter mit der ich mir die Betreuung für den Sohn teile, die Analphabetin ist. Ich gehe runter, sie hat Kontoausdrucke zum Kopieren dabei und ist nicht so gut im Treppensteigen. Ich mache die Kopien und bringe sie ihr wieder runter, über 4.000 € auf dem Konto wegen Pflegegeldnachzahlung. Sie fährt in den Urlaub und holt sich neue Couchgarnitur. Hat einen Weihnachtstern für mich dabei. Das passt gut, zumal der Flur dieses Jahr ohne Deko ist und ich gerade auf Weihnachtssterne stehe (fand ich früher grässlich, hat sich geändert).

Habe ich schon so ein Nichts von Hütchen auf, ein Haarreif, der unangenehm drückt mit ein paar Holzperlen versehen und der Vater der geistig Behinderten, der bis 2011 im Staatsdienst war und Linden anregend findet, kommt aus dem Glotzen nicht mehr raus. Er kann mit seiner Tochter nichts anfangen, weil mit der kann man sich nicht unterhalten. Dann gehen sie ins Kino, da muss man weniger reden. Seine Ex, das sei vorbei. Die Tochter hat ihn gefragt, ob er mit geht wenn die Urne im Friedwald beigesetzt wird, nein, das will er nicht und sieht keinen Sinn darin. Seine Tochter unterstützen? Das ist mein Hinweis. Wenn sie ihn fragt, dann vielleicht. Hat sie ja schon. Männer als Autisten.

Die Kumpel meines Kollegen sind alle in der Kantine. Harald ist da und ich freue mich ihn zu sehen und habe richtig gute Laune. Durch die Hochzeitsfotos ist mir wieder ins Bewusstsein gerückt, dass man sich schon so lange kennt und das liegt sicherlich auch an der gemeinsamen Liebe zur Stadt. Das wir nicht abhauen. Harald wundert sich über Frauen, die sich was dabei denken, wenn sie auf einer Party am Unterarm angetoucht werden, was ich allerdings auch verstehen kann. Harald und ich lassen es uns gut gehen mit Vorsuppe und Nachspeise.

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Ich habe leider nur noch einen Ohrring. Harald sagt, Käsespätzle mögen wir und mit einem Schlüssel im juckenden Auge bohren, genau das soll man nicht tun. Helfe Harald gegen seine Kaufhemmung anzukämpfen und zeige ihm das Fairkaufhaus, ein herrliches Puppenhaus mit Bügelperlenvorhang, aber Harald steht nicht so sehr auf Puppenhäuser, weiter in die Haushaltswarenabteilung (auf Haralds Nachfrage: hier gibt es 100 Stockwerke) neue Wolle und den perfekten Retrorahmen für das Kindheitsfoto mit Schildkröte und Geschwister und Oma, aber seine Arme sind zu lang, kein Sakko will passen dafür könnte ich wieder einen Mantel kaufen, Kamelhaar in Grau, ja, der steht mir. Kind mit dem lauten Handyspiel, Harald findet so was Nerviges sollte man Kindern gar nicht geben und ich: und dann wundern sie sich, dass die in den Jihad ziehen. Wir haben denselben Humor. Von mir bekommt er einen Distelteller mit goldenem Rand und ein kleines Sylter Brot als Einstieg in das Bummelprogramm.

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Noch einen Weihnachtstrauß, aber richtig schön mit Amaryllis. Soll man auf einen Kaffee vorbei kommen bei den Architekten am Fluss. Durch den Umzug hat die schmale Frau weitere 7 Pfund abgenommen, ein gewisser stolz schwingt in der Stimme mit, weniger auf den Gewichtsverlust als auf die Energie mit der man noch mal einen Umzug bewältigt hat. Irgendwas scheine ich irgendwie richtig zu machen, wer Ende des Jahres so viele Geschenke bekommt. Das muss auch was heißen.

Beim Yoga soll man sich nicht ärgern, weil man wackelt oder ein schlechtes Gleichgewicht hat. Doch nicht ernsthaft als Erwachsener, oder? Die eine Frau ist wie die Krankenhauskerle und labert unkontrolliert im Yogaunterricht und stört den Ablauf. Wirklich genau der Typ als Frau. Anstrengend so was, aber vermutlich auch für sie selber.

Steffi leiht sich Outfit für die Weihnachtsfeier Winterwonderland und bekommt 5 Armreife, einen Käfer als Bügelbild auf goldenem Strick aus einem Atelier aus Berlin und sogar Sukis Geweih als Leihgabe. Sie hat meistens was von mir an, heute ein blau-braunes Polyesterkleid aus Wien und dann freue ich mich. Der Kollege sagt, ich darf das Foto aus dem Theaterstück auch mit Quellenangabe nicht verwenden oder er weiß es nicht und warnt mich. Dann werde ich eben verhaftet. Soll sie mich verklagen und ruinieren. Habe doch so schön davon geschwärmt.

2te Folge Oliver Kittridge: Depressionen als familiäre Veranlagung. Der Sohn heiratet. Der Schulfreund, zu dem die Mutter einen starken Bezug hat, ist zu Besuch. Die Mutter macht dem Blumenmädchen Angst, weil sie ihr sagt, sie soll die Blumen nicht pflücken, das seien nicht ihre. Die Ehefrau des Sohnes ist nett. Die Mutter fragt den Vater: und bin ich nett zu Dir und die Frage muss man verneinen und „are you happy“ und das bejaht er wohl. Die Braut und ihre Freundinnen zerreißen sich das Maul über das selbstgenähte Kleid der Mutter, die hört mit und klaut darauf einen Ohrring, einen Schuh aus dem Schrank und malt einen rosa Strich auf ein weißes Hemd als Rache. Der fehlende Ohrring fällt der Braut gleich in der Hochzeitsnacht auf, weil alles bei ihr so aufgeräumt und übersichtlich ist und sie zeigt ein wenig ihre andere Seite, die nicht „nice“ ist. Die eine neue Wolle löst sich komplett auf und reißt immer wieder ab. Bei alter Wolle, gerade aus Kunststoff, ist die Substanz manchmal einfach nicht mehr vorhanden. Weichmacher rausgegangen (hihi)? Die 2,50 € hole ich mir aber wieder bzw. tausche die aus gegen andere. Das kommt als Stammkundin nicht in Frage und wehe, die bocken.

Milchreis und Türkish Delight (das ist nicht „kein Geschenk“, sondern mir am liebsten, was zu essen). Das Wiener Burgtheater hat krasse Sachen im Angebot. Ist das dann gut oder eher anstrengend und nervig. Das kann ich heute nicht mehr sagen. Batterie alle, gehe genervt und müde zu Bett. Über Haarspaltereien diskutieren und es führt im Kreis. Die Matratze ist so schön weich und das Bett warm und die Dunkelheit mein Freund.

15.12. Schlafe herrlich durch und sage Stephan, dass Streit dazu gehört und er hat da familiär einen gewissen Nachholbedarf und ich kann immer schlecht aufhören, sondern muss immer noch einen drauf setzen und erwidern. Der Kultursenator soll was unternehmen gegen die Freischützinszenierung. Was nur, Bücherverbrennen oder Menschen oder nur ein Bußgeld, frage ich. Stephan findet es nur lustig, aber vermutlich sehen es viele so. Berlin will keine Touristen. Wusste instinktiv, dass wir da nicht willkommen sind. Rollkoffer haben wir auch. Komme heute Mittag zum Essen nach Hause. Meine Flugsaurier sind so 90er. Hoffentlich verliere ich nicht von jedem alten Ohrring den ich auskrame einen. Nur ein Brillenglas hat den Vorteil, dass nur eines beschlägt, wenn ich mit meinem Atem zu dicht dran komme und auch nur eines geputzt werden muss.

Harald schickt mit Foto Distelteller mit Brot. Sieht schön aus und freut mich.

Distelbrot

Beste Nachricht des Tages, bei Herrn Hodga wurde die Therapie bewilligt. Erst sagt mir Krankenkasse, dass ich bei ihnen keinen Antrag stellen kann, wenn Rentenversicherung zuständig ist, aber ablehnt, wenn nur unzuständig und falscher Kostenträger (keine inhaltliche Entscheidung) geben die das automatisch weiter, aber das war hier nicht der Fall. Freue mich doll, dass das druckvolle Schreiben geklappt hat. Bluffen hilft manchmal, weil ich glaube, die haben 6 Monate Zeit über Widersprüche zu entscheiden und meine kurze Frist wäre mir vermutlich im Gerichtsverfahren um die Ohren geflogen. Glück gehabt.

Die Herzlichkeit reißt nicht ab und Betreute rufen an um mir frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch zu wünschen und mir für meine Arbeit im vergangenen Jahr zu danken. Es sind lustigerweise die Fälle, die kaum Arbeit gemacht haben.

Die Steuermitarbeiterin fragt mich heute nach über einer Woche, ob ich da Creme am Auge habe, eine Entzündung? Was soll ich sagen, bin letzte Nacht davon wach geworden wie ich mir im Auge herumwühle. Im Schlaf kann ich nichts dafür.

AOK automatische Antworten, dass sie nicht da sind und die mail nicht weitergeleitet wird unter Angabe des nächsten Kontaktperson. Beim vierten Mal wird es langsam lustig und ich frage den Mann, ob noch einer da ist bei der AOK?

Der Grundschulfreund von Stephan hat geheiratet nach vielen Jahren der Partnerschaft, am 10.12. Hat ihn Stephan nicht eindringlich genug vor dem Dezember als Eheschließungsmonat gewarnt? Und deswegen will er seinen Sektkühler aus Paris, der bei der Sammlung von Übertöpfen dabei war, zurück haben. Soll er einen Ferrari reinmachen und als Geschenk ausgeben. Heute habe ich an seine Banane gedacht, die eine steht hier und ist sehr unglücklich und es schmerzt ihr beim Sterben zuzusehen. Es ist nicht hell genug, aber in den Wintergarten passt nur eine, zumindest, wenn sie dann ausgewachsen sind und weiter wachsen lassen um sie dann zu töten ist wie mit dem männlichen Küken, wo jetzt sie Geschlechtsbestimmung im Ei stattfinden soll.

Standard-Essenbericht von Cortin Severin oder wie der heißt, der die immer schreibt über einen Laden mit Märchennamen (und der Wolf kommt darin vor, fast wie der Rotkäppchennachfolger). Man bekommt, was gekocht wird, der Typ ist Autodidakt und von Hause aus Unternehmensberater und hat bei Mraz gelernt. Das wäre doch mal was zum Ausprobieren.

Die zierliche Zahnärztin sieht so freudlos und ausgetrocknet aus. Mit der will ich nicht tauschen Wenn man sich die Eltern anschaut, weiß man warum da nichts draus werden konnte. Ich bin so froh um meine Eltern, die lieben konnten und sich auf ein Kind einlassen. Das ist der Grundstein für alles. Apropos Mama. Frage ob sie Rinti besorgen kann, dann müssen wir nicht schwere Hundefutterdosen durch Deutschland schleppen, über Nürnberg nach Bayreuth und das ist kein Problem und wird erledigt. Meine Mutter ist zuverlässig und gut organisiert. Da bin ich froh, dass es etwas abgefärbt hat. Bei manchen, die gelobt werden für ihr Orgatalent denke ich viel: Der Einäugige, der die Blinden führt. Habe den blonden Pelzmantel an, den sie mir in wochenlanger Arbeit zusammengeflickt hat. Ich liebe ihn besonders und entdecke immer neue kleine Kaninchenflicken dazwischen. Post, der erste Kalender ging ohne Zollerklärung in die Schweiz, für die St. Galler muss ich eine machen. Hat das was zu bedeuten? Eine Stunde zuhause reicht für Essen und mehr. Suche Fotos raus für meinen Fanbrief an Frau Arnold. Will Foto von uns beiden, aber nicht so offensichtlich. Wähle eines auf einer Rolltreppe im Museum in Paris. Habe sogar goldenen Umschlag, den ich recyceln kann, passend zum Showoutfit.

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Das Foto von dem Stück habe ich sicherheitshalber gelöscht. Das lohnt nicht, dass man dafür Ärger riskiert, wozu gibt es 24 Buchstaben? Fotografen sollen auch Künstler sein und sind dann beleidigt, keine Ahnung. Immer dieses Copyright. Die lichten doch nur ab und zwar eine öffentliche Veranstaltung. Wenn man wenige Ideen hat muss man umso besorgter sein, dass jemand einem was wegnimmt. Bringe Gabi das Puzzle und den weißen Übertopf aus der weißen Schicki-Micki-Blumenladen in der Galerie Luise, den ich mal gekauft habe und der der ausschaut, als hätte man Latex um eine Metallgestänge gespannt, etwas wie die Lampen mit Tierhäuten bespannt. So eine hatte mal Carsten. 60er? Er gefällt ihr und sie will ihn nach Hause nehmen. Dann ist ja alles gut. Mona bedankt sich für die Koppenhagen-Fotos. Stephan hatte geschimpft, dass es zu viele seien, aber sie scheinen ihnen gefallen zu haben. Die Büroweihnachtsfeier rückt näher. Im Basil gibt es Hokaido-Kürbissuppe mit Mango und „Fischfikadellen“. Das schickt mir Stephan als Auszug auf der Internetspeisekarte. Seiner Schwester war der interessante Schreibfehler aufgefallen.

Dann noch eine schicke Weihnachtskarte von Herrn Ex-Taxifahrer, der Syrer mit der verkrüppelten Hand. Der schreibt mir jedes Jahr mit seiner Ex-Lebensgefährtin, die sich aber um ihn kümmert. Beide unterschreiben. Dieses Jahr finde ich die Karte richtig schick. Treue Seelen. Elisabeth mit geschorenem Kopf und Augenbrauen wie Taxi-Driver, barfuß in den Birkenstöckern. Sie führt Selbstgespräche, wenn sie die Treppe hoch kommt. Will immer wissen, was ich Weihnachten mache, ob ich wegfahre und hat mich auf einem Foto bei Chez Heinz gesehen mit dunklen Haaren, war ich da in letzter Zeit? Sie hat auch zwei Pillenrezepte dabei und sich wohl mit der Praxis angelegt. Außerdem einen Salat in Plastikschale mit Fladenbrot für 3,- €, den sie mir gleich schenken will. Es gibt bei ihr Weihnachten Zuhause Bockwürstchen und Eiersalat, den sie sich gewünscht hat von ihrer Mutter, es geht um polnische Mayo, die sie ganz gut findet, Bio-Eier, aber wichtiger noch ist der Bio-Mais, mit Samen von oben geschwängert werden. Weihnachtsfeier im Ka-Punkt am 24.12., aber am liebsten will sie mit mir mitkommen.

Zu Herrn Glocksee, dem dicken im Rollstuhl bin ich heute etwas böse. Wie kann man es schaffen 2 kaputte Rollstühle zu Hause zu haben. Man sollte sich beizeiten um die Reparatur des Ersatzrollstuhls kümmern und nicht erst wenn der andere hin ist und man ohne alles da sitzt. Das war vielleicht nicht so schlau. Oder mich vorher verständigen, dass ich denen in den Hintern trete, weil ich habe keine Ersatzteile und auch das Sanitätshaus muss diese bestellen.

Stephan ist Hellseher. Schicke ihm die ebay Angebote von Herrn Yoga und er fragt, ob er als Fotograf engagiert werden soll um die Kronjuwelen in Szene zu setzen. Alles was angeboten wird, ist wohl total überteuert, Kunst, Handballkarten usw. Den Künstler googelt Stephan und bekommt dann Kaufangebote über facebook. Herr Yoga will sich mit Edelsteinen selbständig machen, wenn der Verkauf erfolgreich ist und auf Messen fahren. Er hat noch Kontakte von damals und Ahnung und überhaupt. Ist ein guter Hochstapler, so würde ich das ausdrücken. Wenig später schreibt mir der Betreute:

„Leider klappt das mit den Fotos nicht so, wie ich mir vorgestellt habe. Der eine Fotograf meldet sich gar nicht und mein Bruder hat keine Lust, nackte Steine zu fotografieren gegen Entgelt und bezahlt stattdessen lieber Modells und Maske dafür. Ich könnte durchdrehen wegen meinem Bruder, man muss sich wirklich für ihn und seine Armseligkeit schämen.

Ich kaufe mir selbst eine Kamera und spare den Fotografen, nur mangelt es mir an Liquidität :(„.

Seit Tagen Aufregung wegen meiner Tante, hat ihre eine Wohnung übertragen und Generalvollmacht erteilt und die Vollmachtnehmerin ist jetzt 5 Wochen auf den Malediven. Das regt ihren Bruder sehr auf.

Mein Betreuter Herr ADHS stinkt nach Rauch, er arbeitet zur Probe an der Kasse der Tankstelle und ich teile ihm sein Geld ein. Auch gut.

Wer ambulant betreutes Wohnen bekommt, bei dem werden seit neustem Unterhaltsansprüche geprüft. Irgendwie geht es um Neufälle und Altfälle. Die Eltern des Architekten mit der Erbkrankheit, der aber einfach nur im Kopf kompliziert ist, Jahrgang 1937 und 39 wohnen in München und sollen nach einer Prüfung vielleicht Unterhalt zahlen, der aber auf einen Betrag um die 30,- € begrenzt ist. Die Betreuerin steigt da auch nicht so durch.

Telefonat mit meiner Patentante. Ja, Aderlass und dann Zusammenbruch bei den Anthroposophen. Warum sagt sie da mal nicht: nein, Finger weg oder: gute Idee, machen wir auch nicht. Ayurveda-Kur in Srilanka macht die Vollmachtnehmerin und verweist auf irgendeinen Typen, den sie als Urlaubsvertretung vorbeischicken will. Ist sicherlich alles nicht optimal gelaufen räumt sie ein. Sie hat schon daran gedacht zum Notar zu fahren und das Testament wieder zu ändern. Heute war sie erst mal mit Taxi beim Arzt und hat mit seiner Hilfe eine Pflegestufe beantragt. Sie sei ja einsichtig und nicht ganz unvernünftig. Sie will sich selber versorgen und beantragt zugleich eine Pflegestufe. Das sei widersprüchlich. Nicht unbedingt wende ich ein und erläutere das. Ich sei ja Expertin für Pflegestufen, das hatte sie ganz vergessen. Sie bedankt sich für die Unterstützung und ihr fällt ein Stein vom Herzen. War was Weiches im Briefkasten, aber ist ja noch nicht Weihnachten (sie hat Disziplin, ich nicht). Will im eigenen Bett schlafen, wäscht sich nicht wenn es ihr kräftemäßig schlecht geht und hat Energie und einen Dickschädel um ihren Willen durchzusetzen (ich auch). Das Telefonat dauert über eine halbe Stunde und ich muss richtig Turbo einlegen um die dienstlichen Faxe noch rauszukriegen vor dem Sport.

Polizei Nordstadt erwischt mich in der Umkleide, ob ich die Mutter sei, Elisabeth höre ich im Hintergrund schimpfen. Hat Mädchen nachgestellt und die geschubst und sexuelle Dinge gesagt. Wirkt verwirrt. Ist aber normal. Ja, sie lassen sie vermutlich wieder laufen, vielleicht stellen sie sie auch einem Arzt vor, der in einer anderen Sache gerufen wurde. Letzter Dienstagsgracekurs 2015 und 2016 gibt es neue Trainerin, die emsig am Rand sitzt und Notizen macht, dass ich sage: alles mitgeschrieben? und Stasi (J). Die Alttrainerin sagt, dass sie sooo viel Lust habe und wenig Zeit, aber das Gegenteil scheint der Fall und ihr fallen keine Übungen ein und sie scheint dem Ende entgegen zu fiebern und wir machen lange Dehnung und hören knapp vorher auf. Rufe nach dem Sport noch mal bei der Polizei an, haben sie wieder gehen lassen. Dann gibt es wie jeden Abend Milchreis mit Apfelkompott mit Sambuca. Ich kriege davon allerdings eine Verdauung wie Hitler.

3ter Teil Oliver Kittridge. Bill Murray in einer ganz kleinen Nebenrolle. Sie sind im Ruhestand und haben einen Rauhaardackel, der Sohn ist nach Kalifornien gezogen und hat sich getrennt und macht eine Therapie. Im Krankenhaus passiert ein Überfall von Junkies und sie werden als Geiseln genommen. Mr. Kittridge hat 8 Monate danach einen Schlaganfall und sie ist viel bei ihm und schimpft mit dem Sohn, der nur medizinische Tests macht und ihm vor dem Gesicht schnippt um die Reaktion zu testen, statt menschlich zu sein. Sie schläft im Heim bei ihrem Mann im Arm ein. Er war immer ein gütiger Mensch, der ein Monster geheiratet hat und trotzdem gütig war. Er darf jetzt sterben. Sie bleibt bei ihm. Das ist schön und traurig. Ich denke an Alex, die ihren Vater auf Friedhof nebenan hat und da abends spazieren geht. Das kann ich auch gut verstehen.

Später Anruf. Das können nur die Hamburger Jungs sein. Theater nicht. Sie gehen zum Feuerwerk in den Park hinter ihrem Haus und wir spielen am vorletzten Tag des Jahres Mahjong. Klingt alles gut. Ich muss am Wochenende packen für 2 Reisen. Die Freischützdiskussion hat es bis Spiegel-Online geschafft. Ich fand es schon merkwürdig als in der Haz stand, dass für ein Theaterstück eine Freigabe ab 16 Grenze eingeführt wird.

16.12. Meinem Schwiegervater geht es besser und er hatte gestern gute Laune, wird mir berichtet. Geht jetzt auch Schwimmen, was wegen Hautirritationen durch Chlor nicht möglich war, weil ihm eine Creme besorgt wurde. Wieder das Freischütz-Thema. Wie peinlich es ist, wenn man öffentlich sagt, das Theater oder die Oper habe zu wenig Glanz, nur 2 x im Jahr beim Opernball. Das kann man vielleicht denken, aber doch nicht als Person der öffentlichen Lebens im Interview sagen. Hat der keine Frau, die ihn korrigiert? Vom Aegi nach Laatzen fahren geht gut. Hier ist das Audrey Hepburn Café. Da wollte ich immer mal rein. Denke an die Modedesignerin, aus Wetzlar, die über Hannover ablästert, die früher auch einen auf Frühstück bei Tiffany gemacht hat und 20 Jahre später weite Stricksachen vertickt. Ich bekomme einen Fahrradplatz in der Bahn und stricke. Er Typ, afghanischer Herkunft tippe ich, reißt mich aus meiner Konzentration um zu fragen, ob mein Pelz echt ist. Ich sage nichts, dachte er will was Ernsthaftes wissen, braucht Orientierung, aber das ist privat und geht ihn nichts an, er steigt aus und denkt bestimmt, so unfreundlich sind die Deutschen, stimmt ja auch. Die Gegensprechanlage im Gesundheitsamt geht nicht und ich sehe die Frau durch das Glas die Lippen bewegen und bekomme den ersten cholerischen Anfall. Bin früh da, stricke weiter im Warteraum. Jes, ein katholisches Magazin liegt aus. Mein Betreuter erzählt, dass er zum Termin um 10 Uhr um 5 aufstehen muss um das hinzubekommen. Das ist krass, merkt man daran, wie krank einer ist. Ich brauche null Vorlauf und kann locker 20 Minuten nach dem Aufstehen gestriegelt und mit Kaffee intus das Haus verlassen. Dafür bin ich auch sehr dankbar. Ich stehe sofort auf und bin volle Energie. Das ist echt praktisch. Die Ärztin hat das Pipilotti Rist Plakat der letzten Ausstellung in der Kestner an der Wand und ist nett. Sie gibt ihm 2 Jahre Ruhe. Er hat den Termin auch gut vorbereitet mit Arztberichten u.a. aus dem Schlaflabor. Diagnose Nakrolepsie steht ihm Raum. Der Gentest steht noch aus bzw. die Ergebnisse. Ist es schlimm, wenn man das Haus nicht verlässt und sich nicht anzieht und mit den Schlafsachen abends wieder ins Bett geht. Das wird er nämlich gefragt und ist ein beliebtes Wochenendspiel bei mir. Ich bin dann konzentriert im Bastelmodus und wozu anziehen. Deswegen habe ich keinen Hund, weil ich dann nicht raus muss.

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Ich sage Tschüss und fahre mit dem Rad zur Station und bekomme so die Bahn, die 3 Minuten später losfährt am „Park der Sinne“ (der Name ist ein Witz, man steigt in einer total trostlosen Gegend aus). Auch hier wird mir Platz gemacht mit Fahrrad in der Bahn. Alles sehr komfortabel. Habe genug Zeit für einen Kaffee bei Audrey. Eine etwas welke Frau mit Neckholder, Hotpants und Beinstulpen, die aber ihrem Idol tatsächlich ähnlich sieht (mit 2 Hunden, der Yorki liegt im Schaufenster), die große Antipasti-Teller liebevoll dekoriert. Der Laden ist bunt und vollgestellt, jetzt noch zusätzlich mit allerlei Weihnachtsgedönse. Bei der Hilfeplanung stricke ich einfach durch und habe so fast die Hälfte geschafft. Frau Perserin vom abW will Kunsttherapeutin werden. Finde ich gut. Stofftiere zum Basteln, ein dickes Kamel oder Dromedar, vielleicht traue ich mich für Wien. Ein handgenähtes Kinderspielkreisel aus Stoff für Suki zum Zerbeißen. Das ist bestimmt gute Qualität und man kann besser anfassen als bei dem harten Gummiball, den ich Virus nenne, weil er so ausschaut. Den Gutschein für Jerwitz nach Hamburg mitnehmen? Den habe ich mal von den Jungs geschenkt bekommen (total nett) und er ist angebrochen. Am 30. kann man da noch einkaufen oder am 31. morgens. Die Hilfeplanung nachmittags am Vahrenheider Markt fällt aus. Das ist mir Recht, zumal es auch regnet und die Arbeit sich stapelt. Nein, mir fällt kein Geschenk für die Steuermitarbeiterin ein. Sie wollte mal Stulpen für die Arme, weil ihr kalt ist am PC und alles ist schwarz bei ihr und voll unmodisch, aber ich halte mich da raus, sehe keine Veranlassung mich in irgendeiner Weise aus dem Fenster zu lehnen. Bei weiß nichts bzw. „keine Ahnung“ ist man auf der sicheren Seite. Hätte ich das Sweatshirt mit Eisbär für Katalin kaufen sollen?

Der russische Alki sagt dem Arzt „glaubhaft“, dass er seit einem Jahr nicht trinkt und die Betreuung nicht mehr will. Dieser thailändische Allgemeinmediziner ohne Titel hat doch keine Ahnung. Mir hat der Betreute erst gestanden sich im Suff das Bein gebrochen zu haben und hat im Moment noch einen Einwilligungsvorbehalt, der müsste ja zunächst mal aufgehoben werden, beteuert am Telefon mir gegenüber das gegenüber dem Arzt ganz anders gesagt zu haben. Dann muss Gutachter her bzw. vom Gericht bestellt werden, weil sein Hausarzt das nicht hinbekommt. Dafür Personalausweis der jordanischen Botschaft. Stimmt neben Pass gibt es auch einen Perso. Den schicke ich ihm.

Die Sozialarbeiterin aus der Klinik, Frau Ruanda will einen Tag in die Gartenallee zurück und am nächsten Tag nach Frankreich auswandern. Was soll ich dazu sagen? Frau Mittelfeld soll Geld für Schwarzfahrten der Vergangenheit vor Weihnachten zahlen und die bieten ihr die Hälfte an, wenn sie sofort zahlt. Da klingt unseriös, sie soll mir das bitte schicken. Ich habe Appetit, aber es stehen nur ganz schlechte Plätzchen in der Küche, wie Hundefutter, die ich selbst bei großem Hunger verschmähe. Wie man so schlecht backen kann ist mir ein Rätsel, Kleingebäck is schließlich aufwendig zu machen und es schmeckt schlechter als jede Aldi-Großtüte. Dann sollte man es vielleicht sein lassen.

Statt Mittagessen gibt es zum Schwarztee mit Milch und Zucker Krabbenchips aus dem Asialaden. Schön fettig, aber dann ist die Verpackung auch mal verschwunden aus der Büroküche. Das wird da ja nicht so gerne gesehen. Heute ist Datev-Update ab 18 Uhr und ich muss die Arbeit so takten, dass ich die letzte Stunde andere Sachen mache, Faxe schicken, Jahresrechnungen z.B. Das muss vorbereitet werden. Die Büronerven liegen blank und die Steuermitarbeiterin schreit wohl ihren Mann am Telefon an.

Ein Betreuter, der kopflose Architekt kommt heute statt Freitag. Der hat Glück gehabt, dass ich da bin, weil der Termin am Vahrenheider Markt ausgefallen ist. Verliere kein Wort über die Verwechslung. Soll ihn abmelden beim Jobcenter über Weihnachten. Diese Hundertprozentigen kann ich nicht verstehen, da bin ich ganz anders sozialisiert worden.

Gela schreibe ich mit dem Betreff „Club der roten Bänder“: Deine Post ist angekommen. Ab 10 Jahre Mitgliedschaft verlange ich allerdings einen Edelweißstrauß, also Vorsicht.

Yoga, die Lehrerin lobt meine Weihnachtshose, die aber zu Plastik ist und ungeeignet, das heißt die habe ich das erste und letzte Mal an. Wir machen die Taube, kann ich nicht so gut, bin vorsichtig wegen Knie, will da nichts kaputt machen, dann eben weniger. Die Balanceübungen klappen dafür heute gut für meine Verhältnisse. Das nehme ich zur Kenntnis. Die Yogalehrerin hat erst rockige Musik instumental im Programm und macht uns darauf aufmerksam, das geht aber über in Disney und Mainstreamklassik und ich frage, was das jetzt sei, ob sie uns zum Heulen bringen wolle. Das sei die Entspannungsmusik. Sie fliegt im Januar nach Tansania zum Tauchen und wird vertreten von der Fußfrau. Auch gut. Es war ein schöner Unterricht und Samstag sehe ich sie noch mal.

Wir haben wenig Weihnachtsbeleuchtung privat. Ihmezentrum wäre total voll mit Bling-Bling Lichterkette in einem vergleichbaren Wohnobjekt in Berlin, auch die Straßenzüge sind total zurück haltend. Das unterscheidet uns von der Hauptstadt. Die scheinen mehr Hang zum Stimmungskitsch zu haben. Ich esse Thunfischsalat mit Mayo und Zwiebeln, habe total Lust auf einen Mayo basierten Salat. Wollte mir schon Kartoffel-Geflügel vom Perser nebenan holen, hatte aber Angst vor der Wartezeit und dachte auch, Stephan hat vielleicht schon gekocht, weil das Licht an war. Das Kochen kam dann noch, aber nicht für mich. Olive Kittridge sparen ich mir auf, die letzte Folge. Traurig genug, dass das dann zu Ende ist.

Das Stoffkamel ist ein Dromedar und zu groß, sieht lächerlich aus auf dem Hut, selbst auf einem richtigem Hut sieht es übertrieben und doof aus und als Brosche oder um den Hals auch, wollte ihm Geschirr häkeln und Edelweiß aus Horn vom Flohmarkt ran nähen. Mit dem Eichhörnchen mit den riesigen Auge als Reiter sieht es auch krass aus, aber Reiter ist grds. gut, da eignet er sich für. Steht jetzt erst mal im Bad auf dem Spiegelschrank.

17.12. Traum: Festival. Grufties, ich will Gruppenfoto machen, irgendwas mit Hamburg, ein abgeschnittener Untertitel steht drunter. Collage, ich schneide die Köpfe aus (es sind 3-4 Menschen, die nebeneinander stehen) und dabei die langen Haare weg, die man schlecht ausschneiden kann und mache damit den Frauen in echt verstümmelte Frisuren, aber ich sage, hinten im Zopf sind noch ganz viele Haare, alles verfilzt, zu viele. Beim Ticketverkauf werden immer Freitickets rausgegeben für die nächsten 2 Männer, Stephan steht in der Schlange und beachtet das nicht bei dem Aufruf: „nächste 2 Frauen“ greife ich eine Unbekannte und trete vor. Auch andere versuchen es parallel und der Typ meint, ich sei am schnellsten gewesen und so bekommen wie die Chips. Ich stecke meinen ein. In dem einen Zelt lässt eine Frau sich von vielen Beißen, wie Vampirangriff und stöhnt dazu lustvoll. Dann die Essener. Sage Valentin, dass ich zu alt für ihn bin, wenn er erwachsen ist, bin ich viel zu alt. Er vergießt eine Träne. Jasmin zeige ich, wie verwunschen und romantisch der alte Platz mit Mauerresten ist, viel verwinkelter als der große Platz in Italien, wo wie letztes Jahr den Film open air gesehen haben, hier könnte man auch gut ein Festival machen mit den ganzen Separees für die verschiedenen Szenen. Setze mich auf den Platz vorne und rufe die Jungs und Leander setzt sich vertrauensvoll zu mir und wärmt sich an meinem angewinkelten Bein, ich liege auf dem Rücken. Dann mit Claudi und Elena unterwegs in Hannover, auf Fahrrädern, gegen den Verkehr, kommt aber keiner und dann absteigen und den Bordstein hoch. Claudia kennt das Haus von früher, da kommt ein Typ raus, habe Angst es ist ihr Ex, fahre vor zur Straße, aber es ist Patrick. Da stehen riesige Duschgelspender und ich denke, die sind von einem Fitnessstudio in dem er arbeitet, aber er arbeitet bei Edeka, ich stehe vor der Filiale und er hat die Edeka-Arbeitskittel an und einen Bart. Da ist ein Wochenmarkt. Claudia kauft 6 Eier und öffnet die Packung beim Zahlen um zu schauen, ob alle heile sind, ich sehe ihre Hände und Aprikosen und lauter andere Lebensmittel in einer Kiste. Wie wollen wir das transportieren. Dann sitzen wir mit Elena auf Treppen, die ganz verändert aussieht. Ich hätte sie nicht wiedererkannt. Sie ist dünn und vor allem das Gesicht ist ganz anders. Auch Schönheits-OP? Sie ist jetzt erwachsen und es geht ihr gut. Sie trinkt keine Milch mehr und keinen Alkohol und es liegt bestimmt auch an der Liebe wird gesagt. Außerdem hatte sie eine Psychose seit der Kindheit und nimmt jetzt Medikamente. Werde wach. Welcher Tag ist heute und was habe ich vor?

Homeoffice, Suki mittags, alles ganz anders wie man offenbar morgens feststellt. Wir sind ja flexibel. Muss als erstes im Büro nachschauen, wann ich zuletzt geblutet habe. Das ist immer die erste Frage beim Frauenarzt. Genau wie die Stadtwerke nach Durchgeben der Kundennummer sagen: „Zum Datenabgleich bitte einmal das Geburtsdatum“. Ich habe einen Dresscode wie die Queen und wenn ich zu einer Abendveranstaltung mich nicht extra in Schale werfe, sondern anziehe, was ich schon 2 Tage anhabe, dann sagt das was über das Level der Begeisterung und Vorfreude aus. Großes Hütchen grds. gutes Zeichen. Für die Weihnachtsfeier heute wird nur der Pelzmantel abgelegt zugunsten einer anderen Jacke wegen der Temperaturen. Verschönere die Fanpost für das Schauspielhaus in aller Ruhe und mache hinten noch einen großen Glitzerfächer drauf. Hier die Vorneansicht.

Frau Srilanka braucht eine Beschlussverlängerung. Das hatte ich mir gestern auch überlegt, dass das spätestens Anfang der Woche geklärt werden muss, weil er am 27.12. ausläuft und hatte schon Bedenken keinen Arzt zu erreichen, aber die junge Assistenzärztin denkt offenbar mit. O.k. später an der ärztlichen Stellungnahme sehe ich, es ist die Psychologin.

Verfahrenspflegschaft ohne vorher Bescheid zu sagen, war angeblich in der Vergangenheit zuständig, geschlossene Heimunterbringung bei Analrandkarzinom und Demenz. Freie Willensbildung ausgeschlossen. Ein Anruf genügt und das ist auch erledigt.

Der russische Alki, will noch mal 50, weil „Weihnachten vor der Tür steht“. Ist aber am Saufen, er hat das im Griff, gestern zu viel getrunken, „einen über den Durst“, hat sich vom Kumpel nach Hause bringen lassen. Baut keine Scheiße. Chef ist an Krebs gestorben, daher Gehaltsüberweisung mit Zusatz „Nachlaß“. Das belastet ihn und ich weiß es. Freundin hat ihn ausgenützt und hat 15jährige Tochter, die er sehr mochte und „in dem Alter kann man ja immer Geld gebrauchen“, lacht, ist jetzt auch vorbei. Ich habe ihn gefragt, für wie doof der die Tante hält, er sagt, er will in der Stadt einen Kaffee trinken gehen, aber ich weiß es besser, welches Getränk von dem Geld besorgt wird. Ist ab Samstag bei der Mutter. Ich versuche ihn zu erpressen (so benennt er das), dass er dafür was macht. Ich versuche ihm zu erklären, dass ich es gut mit ihm meine und Geld überweisen ohne Diskussion leichter wäre. Sagt selber, ohne Arbeit fällt ihm die Decke auf den Kopf und mit dem gebrochenen Bein kann er auch nicht ins Fitnessstudio, soll Beratungsstelle anrufen, das bringt ihm nichts, sagt er, kennt die alle. Hat immer seine Tasche für die Entgiftung gepackt. Dann soll er sich Konzept überlegen, wie er die nächsten Wochen und Monate überbrückt, bis er wieder anfängt als Fensterputzer (dann wird nur am Wochenende getrunken). Wir haben jetzt verabredet, dass er Morgen um 14 Uhr noch mal anruft und das wird er tun. Danach dann überweisen oder jetzt schon? Muss mich mit Stephan beraten.

Treffe die Frau des Kollegen vor der Tür, der so viel gesundheitliches Pech hatte. Ich habe an sie gedacht und es geht wohl bergauf. Ja, 2016 muss besser werden (und ich muss noch was schreiben denke ich mir bei der Gelegenheit). Ich drücke ihnen die Daumen und einen Maßschneider kenne ich keinen in Linden. Die Stofffrau bei der sie gefragt hat macht Nähkurse.

Der Blutdruck ist bei 125. Ich muss aufgeregt sein und nein, Impfungen will ich keine. Alles Quatsch, als Kind wurde ich durchgeimpft (was sinnvoll ist), aber jetzt ist zu spät für Kinderlähmung und ich glaube nicht an Tetanus-Impfungen, weil ich nicht in der Landwirtschaft arbeite. Das hat was mit Exkrementen von Huftieren zu tun, außerdem wenn ich mit dem Rad an die rostigen Schienen der Straßenbahn knalle und eine offene Wunde habe, bekomme ich sowieso eine Spitze verpasst. Im Wartezimmer sind alle irritiert, weil die komische Frau in niedlichen Babyfarben strickt, während sonst alle auf ihr Handy gucken und junge Schwangere gutgelaunt vor lauter Hormonen neben den Vätern warten, die mitkommen müssen um den Ultraschall mitzubekommen, weil das Bild vermutlich noch für die Weihnachtskarte gebraucht wird oder um den Frauen die Sitzplätze wegzunehmen. Die erste Hälfte ist fertig und die Nabelschur schneide ich mit einer stumpfen Schere vom Arzthelferinnentresen mühsam durch (hatte angedroht die Adventkerze dafür zu missbrauchen) und fange das zweite Teil an. Ein Resultat einer Schwangerschaft ist mittlerweile auch eingetrudelt. So lange warte ich….

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Ich fange damit an, wie bescheuert meine Strickerei zwischen den Schwangeren und jungen Müttern ankam. Sie fängt damit an, dass bei mir alles schwierig sei, während sie Finger und Stäbchen unten bei mir reinschiebt. Ich sage ihr, dass ich meinem Mann immer sage, er soll sich vorstellen, sein Penis wäre Supermann, der einen ganzen Planeten nach oben drückt, nämlich meine große Gebärmutter, wenn da mal was im Weg ist, irgendein Organ, ist ja ganz weich. Sie muss lachen. Manche Sachen an mir sind ganz zierlich, mein Nacken und meine Handgelenke z.B. Die Gebärmutter ist eben größer (beim Penis ist das doch auch gut und wenn ich schwanger wäre hätte das Kind gleich eine geräumige 3-Zimmer-Wohnung) und dann wird es plötzlich Weihnachten, sie sagt, die sei nicht mehr so groß und kleiner geworden. Als ich „klein“ sage, widerspricht sie, aber sie passe auf ein Bild, immerhin. Ja, das Problem kennt man vom Kölner Dom, den drauf zu kriegen mit Spitze, ist auch schwer. Zysten keine und die Schleimhaut sei schön dünn, also alles gut, mehr als gut, einfach großartig. War das der TCE-Tee im Späteffekt oder doch der Wechsel, der mir langsam zugutekommt, wie sie das sagt. Dafür spricht, dass die letzte Blutung 2 Monate her ist und ich sonst immer einen sehr regelmäßigen und kurzen Zyklus hatte. Es kommt so, wie wir es wollten, dass das mehr zur Ruhe kommt mit den Hormonen und mehr einschrumpft. Ich bin total glücklich. Ein Stockwerk darunter heiraten schwangere Bräute. Die Wolle wird umgetauscht, das schönste und kitschigste Kleid aller Zeichen, in dem ich hammer aussehe (leider habe ich kein Foto gemacht) mit dem Krassmuster des Jahrhunderts und Durchbrechungen, an denen die Haut durchschaut, wie eine spielsüchtige, lila Elfe, ist leider zu eng. Dann kaufe ich 4 50er Jahre Teller á 50 Cent mit Blumendekor, heute darf ich alles.

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Wenn ich mein Antlitz unerwartet in einem Spiegel sehe, schaue ich trotzdem sehr böse, wie Mrs. Kittrigde halt. Der Gang zur Staatsanwaltschaft ist hinten dicht. Ich frage den Typen hinter mir, ob er einen Schlüssel hat, weil ich meinen noch nicht probiert habe. Er hat den Chip, der funktioniert nicht mehr, er sagt doch. Ich: bei uns (Anwälten) nicht mehr, bei ihm schon (Justizmitarbeiter). Er kann damit auch mehr aufschließen, hat mehr Befugnisse. Wir sind nicht in derselben Sicherheitsstufe, so erkläre ich ihm das. Hoffentlich mache ich nichts Schlimmes, er darauf. Ich: na ja. Arbeit bringen. Ist das schon schlimm? Frau Reimann nimmt mir den Chip ab. Ein Kollege, der am Tresen steht und sie hatten gerade das Thema Wechsel des Schließsystems behauptet, dafür habe man ein Pfand gezahlt. Ich sage zu ihr, so sind sie, die Anwälte, versuchen aus allem Geld zu schlagen. Ich hatte übrigens auch 20,- € dafür bezahlt. Als sie protestiert, muss ich ihr sagen, dass es ein Witz war.

Heute hatte Stephan das Essen schon fertig um 13 Uhr, weil ich gestern so einen Aufstand gemacht habe und ich kam erst um 2 vor lauter Freudentaumel in der Stadt. Er ist lieb und ja, die Serie heißt Olive Kittridge und nicht Oliver, wie ich sie nannte, weil es um die böse Frau geht. Er heißt Henry und irgendwie gibt es viele Parallelen zu uns außer, dass meine Schüler erwachsen sind, ich keine Gartenarbeit mache und Stephan keine Drogerie mit Pillenzählen führt, aber sonst.

Mit dem Hund ins Büro. Die Arbeit geht leicht von der Hand, der Hund verhält sich ruhig, selbst bei exzessiven Klingeln der Tür, nur als ich mich mit Herrn P-Monster anlege, der ohne Termin reinschneit und sich mit mir streiten will, ist er unruhig und will besänftigen. Wir haben Stadtwerke gezahlt und er hat gemerkt, dass sein Konto leer ist und bei der Tafel gab es nichts mehr. Seine Handynummer ging nicht, das Geld hat er vom Amt schon bekommen und es fehlen sogar noch 30,- € – dumm gelaufen. Er wird sich Morgen einen Vorschuss geben lassen und ich werde denen schreiben, dass sie Vorschuss zahlen sollen und dann die Stadtwerke lieber direkt. Der Kollege will mit uns Rad fahren und das machen wir auch so. Ich fahre vor – wie immer.

Ich freue mich auf Weihnachten und meine das auch ernst. Könnte von mir aus Morgen los gehen. Silvester kann ich gut basteln in Hamburg. Gebe eine Flasche Rosé Champagner aus. 0,1 muss Entschädigung genug sein für 1 Jahr Scheiße sein. Das Brot steht in umgedrehten Kunstpelzmützen auf dem Tisch. Auf die schwierige Kollegin können wir nicht warten. Das ist gut so, weil sie kommt dann gar nicht und sagt ab per SMS (immerhin nicht MMS): Ist krank. Das kann man nicht ernst nehmen und zum Glück sagt es die fremde Bedingung so wie ich es denke, dass man das wohl früher weiß. Sie fühlt sich bestimmt gemobbt, aber fernbleiben hilft nicht dagegen, wie bei den Hunden, Vermeidung verschlechtert das Problem und dieses auf schwierig machen hat m.E. schon Krankheitswert, extra Extrarechnung einfordern, dann no show, weil Oma krank ist oder man selber. Das nimmt kein Erwachsener ernst. Bekomme das erste Mal mit, dass die Steuerkollegin sehr große gesundheitliche Probleme hat mit 2 Fersenspornen auf beiden Seiten und kann nur auf den Zehenspitzen laufen zum Teil und ist schon sehr genervt, dass es nicht besser wird und die Nerven sind nicht die besten. Ich bin nur von dem Hund genervt und das überträgt sich vermutlich alles. Die Serie wäre vielleicht was für den Psychokollegen. Ich sehe es als Makel, wenn der Partner verstorben ist und das lässt bei mir tief blicken. Das ist mir auch bewusst. Als Ärztin Krebs bekommen ist auch wie ein versagen, sie muss jedenfalls sehr lange gewartet haben, weil zwischen Diagnose und tot nur wenige Monate lagen. Er hat Angst vor Kontrollverlust, trinkt O-Saft und kann auf Nachfrage keine Jugendsünde benennen (laaangweilig). Der Kellner mit den dicken Lippen ist sehr gesprächig, Sven Väth in Asien, am Wasserfall in der Lagune und es wird im Wasser getanzt, da wäre er auch gerne dabei gewesen und die verrückten Japaner, die das 10 fache für Thunfisch und Krabben zahlen und seine Tricks bei der Weinberatung verrät er uns auch (wenn man zu fünft ist, kann man gleich eine Flasche nehmen und hat eine bessere Auswahl). Ist etwas anbiedernd, sie haben 900 Anfragen pro Jahr, insgesamt oder wegen Hochzeiten, es interessiert eigentlich keinen und hat viele lockere Sprüche drauf: „Sie drohen mit Wiederkommen, ich drohe mit Anwesenheit“. Manchmal ist schon eine Zigarette zu viel. Die Zeiten des Rauchens sind vorbei. Der Prof mit der Chimu-Dilemma soll Piu (Empfehlung der Frauen auf dem Geburtstag) ausprobieren und Roma (Stephans Tipp) und eine Rückmeldung geben. Morgen ist Eröffnung der Pizzeria in der Nordstadt vom Kumpel der Kollegen. Aus Roma wurde Oma, finde ich gut. Mein Kollege kann keine Frauen halten, aber er ist nett und fair, wie der Künstler, der nicht filmen sollte offenbar ein herzliches Verhältnis zu seiner Ex hat, die auf der Vernissage in der Walderseestraße war. Das ist immer gutes Zeichen. Er lädt die Ausscheidenden ein und positiv ist auch zu vermerken, dass alle, auch die Mitarbeiter, eher politisch links sind, selbst die Frau aus dem Osten. Anders geht es wohl auch nicht. Landeshauptstadt Hannover in 2 Meter Buchstaben prangt am Ihmezentrum, falls man die Orientierung verloren hat, wo man ist. Jetzt reißt die weinrote Wolle. Muss eh ins Bett, ist 1.

18.12. Life of Agony im Capitol? Am zwanzigsten was? Serdar ist nicht mehr der Alte. Das dachte ich schon neulich in der Talkshow, die er nicht machen wollte als er sich bei Stoiber eingeschleimt hat. Jetzt hängt sein Plakat in der Unterführung am, Bahnhof. Das war früher auch nicht sein Stil. Schade. Mochte den echt gerne. Erfolg gönne ich ihm, aber den hatte er auch schon vorher. Ich jetzt halt die Glaubwürdigkeit etwas flöten gegangen, o.k. vielleicht war auch ich die naive, weil ich Person und Rolle vermischt habe.

Versuche bei der Staatanwalt anzurufen, weil ich vor der Tür stehe. Nummer ohne Vorwahl, merke den Fehler. Der lange Flur im 3. Stock der Staatsanwaltschaft ist weihnachtlich geschmückt. An jeder Tür hängt was mit Zweigen und Engeln, immer verschieden und außerdem ein langer Adventskalender aus Jutetüten voll mit Süßigkeiten. Mir gefällt der Kalender sehr gut merke ich beim Durchblättern und ich habe gute Arbeit geleistet. Das was ich griechisch ergänzt habe war Lissabon. Alex war auch im Theater am Aegi mit ihrem Patenkind, der Nachbarstochter. Die Kekse und Pralinen sehen superlecker aus, auch wenn sie mit dem Ergebnis der Pralinen nicht zufrieden ist, zu schokoladig, zu sehr Nussschokolade. Das klingt wie ein Nachteil. Endlich mal leckere Kekse und kein Hundefutter.

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Die Teedose aus Paris gefällt ihr auch (hätte ich auch noch füllen können). Sie bekommt einen Anruf, eine Akte ist verschwunden auf dem Weg zum Amtsgericht. Sie macht mit dem Hasenbleistift Notizen dazu. Ich hole den Betreuten, sie zeigt mir den Schleichweg.

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Alex bringt uns persönlich zu ihrem Kollegen. Das ist schon mal der richtige Einstieg. Er ist wie ein Mann eingerichtet, nämlich noch gar nicht. Kartons stehen herum dafür hat er eine praktische Metallschiene unter dem Schreibtisch auf der die Mehrfachsteckdosen und Kabel liegen. Da bin ich ein bisschen neidisch. An der Wand ein gefüllter Ikearahmen mit Inhalt „Unschuldslämmer“, eine Collage seiner Kollegin. Ich höre besser zu als er. Er muss noch Haftbefehle ausstellen bevor er ins Wochenende geht.

Der Nachbar lässt mich wieder rein bei Frau Renovierung. Kreuz vergessen. Noch nie war ein Insolvenzantrag so schwierig. Sie gibt mir sinnlose Aufgaben. Ich rufe sie dann wieder an aus dem Büro, dass ich nicht bei den Stadtwerken anrufe, ob ein Guthaben Anfang Oktober auf ihr Konto ausgezahlt wurde, es sei denn sie sagt mir, es ist nicht passiert. Sie soll gefälligst ihr Konto checken statt mich los zu hetzen und auch noch sinnlos. Sie sieht das ein. Ob das zu enge Kleid heute nach der Weihnachtsfeier passt? Soll ich es kaufen für einen Abend, 14,- €? Das halte ich durch. Entscheide mich dagegen und das ist ein gutes Gefühl. Eine junge Frau ist überglücklich mit einem bemalten Apfelservice für 15,- €, mindestens 8 Schalen bzw. Schlüsseln gehören dazu.

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Die Kranken sind die einzigen die arbeiten. Ich kann nicht auf Mamsell zugehen und bin nur abgeturnt. Keine Empathie für ihre Show und ihr Selbstmitleid. Haben die alle so eine schwere Störung, diese Therapeuten, lassen sich die Mimik im Ausland wegspritzen und die Nase fast ganz wegmachen und jetzt das. Stephan drangsaliert mich mit Oper heute Abend, freue mich, wenn ich die Arbeit schaffe und freue mich auf die neue Gracetrainerin, eine Junge, die ich sehr sympathisch finde, bloß Sport schaffen dann wird alles gut. Morgen Theater reicht. Er bringt mir ein Brot mittags und ich entlaste das Büro und nehme den abgelaufenen O-Saft von Denn’s mit nach Hause. Das war Thema auf der Weihnachtsfeier, die abgelaufenen Lebensmittel, die die Kühlschrankpolizei erwischt hat und ist so lächerlich für mich. Ich mache den Biosaft in die Kürbissuppe. Der ist völlig in Ordnung bzw. ich werde das testen, aber als meine Oma ins Altersheim kam haben wir Sauerkirschen gegessen, die waren 20 Jahre alt. Diese Wegwerfhysterie ist mir echt suspekt und sie ist völlig irrational. Der Alkoholiker meldet sich fast pünktlich und hat Montag einen Termin bei der Suchtberatung ausgemacht. Er will auf einmal 80 statt 50, nee, das ist schon überwiesen. P-Monster war doch nicht beim Amt. Hat sich vor wenigen Tagen noch 70,- € geholt. Ist wohl doch nicht so ein Drama. Noch mehr Weihnachtspost von einer langjährigen Betreuten, klein und stark untersetzt, die gerade Leih-Oma macht. Das ist so einfach und herzlich geschrieben. Ich bin bewegt. Bei meinen Eltern gibt es Champagner und Rouladen. Sie loben Stephans Trick, die Karotten mit rein zu pürieren zur Bindung der Sauce. Sie bekommen Besuch vom Sohn einer Cousine, der es schlecht geht. Ich finde es gut, dass sie dafür offen sind und die Besucher offenbar gerne zu ihnen kommen. Meine Mutter kocht, mein Vater beobachtet sie und kommentiert das was sie tut. Die perfekte Ergänzung.

Jetzt weiß ich, warum ich meine Brille, wenn ich sie mal aufsetze, nicht sauber geputzt bekomme auf dem linken Auge. Das ist diese Vaseline, die da dick in den Wimpern und sonst wo drin hängt.

Denke auf dem Weg am Nürnberg, dass ich dieses Jahr die Zimtschnecke selbt essen will von Neef, die Suki letztes Jahr unauffällig im Hotelzimmer gemopst haben muss und ich weiß bis heute nicht wie. Ist nicht die Neue, die ich erwartet hatte beim Sport, sondern die andere Neue, macht es trotzdem gut. Neues noch im alten Jahr. Finde ich gut. Will meinen Schwiegervater in der Reha anrufen und gratulieren, dass er es überstanden hat, aber das Telefon ist schon abgemeldet. Die Kekse der Kollegin sind köstlich, ich esse die ganze Packung, d.h. meine Hälfte auf und das restliche Türkish Delight (auch sehr gut) und habe damit meinen Appetit etwas abgebremst und Stephan macht leckerstes Essen mit Pastaresten und Sellerie. Es ist Wochenende und ich habe sehr viel Glück. Muss unbedingt Montag dem Kollegen noch eine Weihnachtskarte schreiben. Werde darin sagen, dass ich das billige Porto noch mal ausnutzen wollte.

Michi und Markus kommen Sonntag zum Rouladen Voressen und wir spielen eine Runde. Das ist schön. Stephan hat schon fast alles eingekauft. Theater Morgen fällt aus, zum Ersatztermin sind wir in Wien. Na ja, man kann nicht alles haben. Ich frage mich, wie Frau Arnold auf meine Fanpost reagieren wird und ob sie sie schon hat. Wir können ja immer noch zur Pizzaeröffnung in die Nordstadt und/oder ins Kino. Nordstadt Bräutigam hat sich von Nordstadtbraut getrennt. Ich kenne die Akteure dahinter nicht.

Männerland-Hannover und Frauenleiden-Hannover

27.06. Früh wach und wieder packen (was soll alles mit nach Italien, braucht es die 30 Hütchen) irgendwie schaffe ich es nicht das nennenswert zu reduzieren und basteln. Was in Berlin ein alter Hut ist, ist in Linden heute eine Premiere. Hofflohmarkt, Andrea macht auch mit mit ihrem Laden, aber ich habe keinen Bock die Wohnung zu verlassen. Hätte selber machen sollen mit Larissa und Sabine. Stephan holt groß vom Markt Obst und Gemüse und ich koche Linseneintopf mit Curry und Kokosmilch.

Stephan will Morgen zu Hartmut El Kurdi. Ich komme mir vor wie eine Stalkerin und kenne seine Texte ja. Andererseits wenn er diese unsägliche Fritz Oblong Show übernimmt, wäre das klasse.

Mache Hütchen, eines mit Minion-Figur (Aufkleber, die ich mir in Bayreuth am Kiosk vom HBF gekauft hatte für 60 Cent zusammen mit der Taz für Stephan), nachdem er mir den geilen Trailer für den Film gezeigt hat. Ich muss da rein, vielleicht gleich zum Start am 2. Sie dienen immer einem bösen Herrn und einen zu finden ist leicht, aber nicht ihn zu behalten. Dann die lustigen Sterbeszenen mit Tyrannosaurus Rex, Dracula, dem man zum Geburtstag gratuliert und die Gardine aufreißt und er zerfällt zu Staub, der Pyramide, die man falsch aufstellt, auf die Spitze, weil der Plan falsch hing, Napoleon wird ausversehen in den Kopf geschossen und das alles begleitet von „Oouooh“ Kommentaren der Minions. Dann auf dem Boot und der Gefräßige sieht die anderen als Bananen mit spitzen gelben Köpfen. Ich muss da rein. Dann noch ein Hütchen mit den Schildkröten aus dem Malteser Laden in Berlin. Das ziehe ich abends gleich an. Ja, die Farben sind gedeckt (Stephans Kritikpunkt). Auf dem Weg allerdings passende Plakat in der Kröpkestation:

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Muss mich richtig überwinden zur Modenschau zu fahren. Mache ich nur, damit ich Suki weiter anfassen darf. In der Bahn häkele ich vor mich hin, man sieht schon wer da alles hin will. Dünne Mädels, unbequeme Schuhe oder welche mit dicken Schaumstoffsohlen. Mixen sich Alkopops selber mit Brausepulver oder sind Türkinnen mit O-Beinen und der Macker dazu kriegt die Arme vor lauter Kraft nicht an den Körper. Die steigen nicht Krügerskamp aus, welche Überraschung. Ach war das schön als hier Expo war, denke ich mir in Rentnermanier. Sie haben mit Neonbändern dekoriert. Es gibt Chari-Tea mit Vodka, man muss was abtrinken aus der Flasche und dann wird aufgefüllt. Die Bestuhlung ist alles „reserviert“ und die meisten stehen dumm herum, aber ich kann heute schlecht stehen, musste schon Bequemlichkeitsschuhe anzeigen. Ist irgendwie wie in der Bahn mit Bahn Comfort ggfs. freigeben. Setze mich. Die jungen Dinger haben Ersatzschuhe dabei, wie vernünftig. So vernünftig war ich früher nie. Vor mir unsympathisches Paar, die einen Typen weggejagt haben, der aber auch schwierig wirkte und gleich eine junge Helferin herbei rief um seine Interessen durchzusetzen. Sie dreht sich um und will Aufkleber mit mir tauschen. Ich sieze sie (Zeichen für unsympathisch finden). Nein, meine sind geiler als ihre und ich will nicht tauschen, habe auch keine doppelt, will auch nicht Panini spielen, sie soll sich wieder umdrehen. Ich kenne keinen nur eine Frau von früher. Sie sitzt uns gegenüber. Hat einen Freund von uns geheiratet nach 8 oder 10 Jahren, hatten schon 3 Kinder und ihn am Tag danach für den Trauzeugen sitzen lassen. Die Alte sieht nach 7 Kindern und 20 Jahren noch unverändert aus. Das nötigt mir Bewunderung ab, andererseits weiß ich, was sie für einen Dachschaden hat und sie sitzt ohne Gefühlsregung da, neben einem neuen Typen, nehme ich an. Hatte mich neulich schon erschrocken als ich ihr nach vielen Jahren vor der Bürotür über den Weg gelaufen war. Es geht los. 19 „Kollektionen“. Die Streetware finde ich überwiegend scheiße. T-Shirt Mode. Der zweite Auftritt ist ganz schlimm. Stoffbahnen in Falten herandrapiert und die Models gehen fast nackt und man merkt ihnen an, wie unwohl sie sich in den Sachen fühlen. Man merkt auch, wer von wem abgeguckt hat in der Klasse. Ein bisschen Falten und Formen verändern durch eine Kapuze an einer falschen Stelle, ein Bein abschneiden und dann Jesuslatschen dazu. Es gibt aber auch schöne Ideen und zum Teil gute Musik und gute Typen. Ein Jamaikaner ist mein Favorit unter den Models. Der sieht spitze aus, etwas älter, jedenfalls schon leicht ergraut, dünner Körper, lange Glieder, schöner Bauch, schöner Bauchnabel, läuft gut. Alle anderen flippen aus bei einer alten, grauhaarigen Frau. Die kann man nackt in der Oper sehen. Da macht sie Statist oder hat es getan für Calixto, eine Wagnerinszenierung war es. Auch ein Prof läuft mit. Das kommt gut, mal andere Typen dazwischen zu streuen. Das macht Kontrast und unterstreicht die eigentlichen Models. Das wird zu wenig gemacht, in Mode allgemein. Zu Screaming Jay Hawkins „I put a spell on you“ wird graue Wäsche gezeigt. Die Sachen sind gut, auch das grauhaarige Modell läuft mit. Die Designerin bekommt später einen Sonderpreis. Sie selber hat eine Venus von Willendorf Figur. Leider hat sie nicht ein Modell mit ihren Köpermaßen laufen lassen. Hätte sie gut selber machen können. Auch mal große runde Brüste und nicht nur kleine Tittchen. Kann man auch mal zeigen, etwas Vielfalt. Was ich noch nicht gesehen habe ist Männer, mittleren Alters mit Platte, d.h. Männer fallen gerne Mitte dreißig schon die Haare aus, genauso wie Frauen, auch mit Anfang 20, gerne schon Cellulite haben. So sehen menschliche Körper aus. Wenn man das gar nicht mag für Modepräsentation, rate ich zu Puppen und gepolsterten Bügeln. Den Publikumspreis aus der ersten Runde gewinnen zwei, die ich auch gewählt habe im zweiten Durchgang. Die machen abgewandelte Matrosenmode (mit Witz und gut umgesetzt) und etwas Fluch der Karibik, mit Knöpfen dekorierte Kragen und Manschetten. Das ganze darf sich auch Kollektion nennen. Bin ich sehr mit einverstanden. Die den Hauptpreis bekommt hat auch gut gearbeitet, eine Asiatin, die Rührung vortäuscht und sich immer wieder an die Augen fasst, die aber trocken sind nur damit sie vor Rührung nichts sagen muss. Ich muss sofort aufs Klo, obwohl man raus soll für den Umbau. Steffi lotst mich. Die Spiegelplätze sind alle besetzt, aber die Kabinen leer. Unfassbar. Ich blute aus wie eine abgestochene Sau. Auf dem Weg dorthin habe ich irgendwie gedacht, vielleicht lande ich auch im Krankenhaus, wenn das literweise raus kommt und mir die Beine runter läuft und ich in einer Blutpfütze da stehe, aber so schlimm ist es wohl nicht. Die Neonschnüre sind nach oben gebunden wir Quallen. Schöne Idee. Erst mal Sushi, die Plastikteller wischen wir sauber für künftige Hütchen, Stephan noch gewissenhafter als ich. Wir bleiben noch, die Musik wird schlechter. Soll er noch mal die Playlist der Modenschau spielen, da waren gute Sachen dabei wie „warm, Leatherette“. Wir sitzen draußen. Ich trinke Vodka mit Roibusch Tee. Der Alkohol betäubt. Ich lerne einen Kollegen von Steffi kennen, der mein Outfit mag. Ist alles Trödel sage ich ihn. Sein Hemd hat über 900,- € gekostet, wie mir Steffi am nächsten Tag verrät. Sah man aber nicht. Er hat Jack Russel Hunde, die aber nicht in eine Tasche gehen. So was gibt es eigentlich nicht, das ein Hund das nicht macht, aber wenn er meint dann macht er es natürlich nicht. Ich stehe an der Tanzfläche und schaue mir das Treiben an und keine Ahnung warum ich daran denken muss, sage zu Stephan, wie sehr ich mich über die Lichtinstallation im Weißen Haus gefreut habe in den Regenbogenfarben. Wie geil das aussah und wie cool von Obama, dass er so seine Befürwortung der Gerichtsentscheidung demonstriert und was hat der für geile Veranstaltungstechniker, die ihm so was auf die Schnelle bauen können.

Steffi telefoniert. Sie sieht richtig gut aus in meinem hellblauen, kurzärmeligen Wollkleid, was sie modifiziert hat passend zur Veranstaltung mit einem Neonband, doppelreihig unten am Saum mit Schleife. Ja, sie ist modisch ganz weit vorne und war es schon immer. Ich sehe sie so gerne in meinen Sachen. Das ist toll, wie Erweiterung meiner eigenen Möglichkeiten. Ich habe die Sachen nicht mehr, aber doch noch. Stephan und ich machen Witze: Ist es Suki und sie soll eine Dose Rinti mitbringen? Der hätte ne SMS geschrieben. Es war Jan. Ihre Professorin sagt mir vorwurfsvoll, dass sie mich immer sieht, jeden zweiten Tag auf dem Rad und in der Kestnergesellschaft und ich würde sie immer ignorieren. Die gibt sich ganz schön die Blöße, dass sie das offenbar so stört. Ich habe sie echt nicht wiedererkannt von früher (aufgrund medizinischer Einschnitten, die das Aussehen verändert haben) und jetzt weiß ich, wie sie ausschaut. Ich muss allerdings sagen, dass modisch sich zu kleiden nicht unbedingt zu ihren Stärken gehört. Ich weiß nicht, was sie so drauf hat, aber die Pluderhose mit den goldenen Alibaba-Schuhen wäre noch gegangen, meinetwegen auch mit der Kaffeetasche am Haarreif (etwas platt), aber spätestens das T-Shirt mit Renaissancegesicht darauf und die Hip Hop Kette mit ihrem Namen, die sie bestimmt von einem Schüler bekommen hat, machen es echt beliebig. Überhaupt sehen hier etliche lächerlich verkleidet aus, wie zum Fasching und das aus meinem Mund. Auch diejenigen die sprechen nach der Modenschau sind alle peinlich, durch die Bank, nicht nur Mehmet, der sich verhaspelt und immer auf dem Schlauch steht. Sponsorinnen, die gefragt werden, was ihnen am besten gefallen hat und denen außer „alles“ nichts einfällt und auch die vermeintlich eloquente Männer der Hochschule langweilen ohne Ende, freie Rede ist nicht unbedingt auch gute Rede. Welche Qualitäten muss man für diese Professionen haben? Der Dekan sagt alle hätten nur an den Bachelor gedacht und ich dachte, was, die RTL-Serie hat die so mitgenommen. Bin hier auch old school was akademische Bildung und die Bezeichnung der Abschlüsse anbelangt. Stephan fragt dann, wo die Absolventen jetzt alle anfangen, bei Kik? Das ist fies, trifft die Sache aber ziemlich. Wir fahren mit Steffi zurück, das Auto macht komische Geräusche. Ja, sie soll Stephan lieber die Tipps für Neapel geben, ich bin gar nicht für die Reiseleitung zuständig und für Mode, die andere gemacht haben, interessiert er sich auch tendenziell mehr für als ich. Sieht man nicht, ist aber so. Die Hunde kläffen bei der Ankunft die ganze Straße zusammen begleitet von „Aus-“ und „Schluss“-rufen des Lebensgefährten.

Ich würde gerne vollgeblutetes Papier laminieren für Schmuck, aber die schöne knallige Farbe geht leider raus.

28.06. Zu früh wach, aber die Sonne scheint. Heute will ich unterwegs sein, werde Steffi späten Nachmittag vorschlagen zum kreativen vor sich hin arbeiten und heute Abend vielleicht draußen was zusammen essen. Stephan geht zu Asian Dub Foundation. Erst mal eine Runde Schmuck machen. Will noch zwei Ketten für Italien, das kleine Messer und eine in den italienischen Farben, aber krass oder doch lieber Hut, das grüne Krokodil steht schon fest.

Etwas Sonne zum Vorbräunen für den Urlaub. Ich würde Stephan modeln lassen und er müsste was tragen, wo man seinen Hintern sieht, wie bei den Frauen gestern. Tanga und zu kurzen Rock.

Pfannkuchen mit Salzbutter und frischen Erdbeeren. Wie lecker ist das denn! Wertvollste Lektion meiner Oma, dass man ranzige oder in meinem Fall alte Butter noch total prima für Pfannkuchen verwenden kann. Da hat sie wieder richtig Aroma und alles. Meine Mutter war Sparfuchs hat früher immer Lebensmittelangebote genutzt und wenn die Butter beim Meisterkauf im Angebot war, hat sie eingekauft wie Loriot und eingefroren und die Putzfrau hat den Stecker gezogen und wir waren in den USA. Da war ich als Kind aufmerksam, was meine Oma gesagt und in die Tat umgesetzt hat.

Ich muss keinen Hofflohmarkt oder heute Hainholzflohmarkt besuchen. Ich habe so viel Kram. Ich schreibe Heike, ich kann Flohmarkt in der eigenen Wohnung machen indem ich die Schränke aufmache und schaue, was ich da alles reingestopft habe und das ist bestimmt mindestens so gut, wie das was ich auswärts finden würde. Ich rate Heike auch mit dem Lesen der Texte abzuwarten bis Stephan ca. 2-5 Tage nach der Veröffentlichung den Text liest und ich die Fehler ausmerze, zumindest einen Teil davon. Lektorat quasi.

Regelbeschwerden und die erste Schmerztablette. Keine Lust mich zu bewegen, sehe schwarz für den Urlaub und Badeanzug geht gar nicht in meinem Zustand. Lachen hilft. Tresen-Yoga Titanic, wie man Körper. Alkohol und Geist in Harmonie bringt und optimiert und verschiedene Stufen der Bewusstlosigkeit erreicht, Koma, Hausverbot. Stephan liest es mir vor und ich kriege mich nicht mehr ein. 1. Stufe: nüchtern am Tresen, beide Arme hängen locker von den Schultern herunter. Einen Punkt im Gesicht des Wirtes fixieren und ein Bier und einen Schnaps bestellen. Dann Happy Hour, beide Arme rudern und bestellen weitere Getränke bis hin zu flach auf dem Bauch vor der Kneipe liegen, die Arme ausgebreitet und der Kopf Richtung Straße. Oberkörper anheben und versuchen Passanten auf sich aufmerksam zu machen und das dann wiederholen bis es wirkt. Gut gesehen und ich mich an früher denken, die Glockseefotos von Bierleichen, die in abartigen Haltungen auf der Tanzfläche liegen, auf dem Tresen schlafen oder über Heizkörper drapiert sind. Lustig war auch wie fortschrittlich die Bahn ist, weil das Essen im ICE Bordrestaurant schon seit Jahren aus dem 3-D Drucker kommt. Lecker Krustenbraten mit angeschmorten Plastikgeschmack, aber saftig. Stephan sagt ich soll zum Arzt gehen, aber der kann nur Hormone verabreichen und das will ich ja nicht. Ist für mich zu unberechenbar. Die jetzigen Anfälle sind besser zu berechnen.

Gestern hatte mich schon über einen alten Gary Larson gefreut als Antwort auf Winnetou:

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Zwinge mich zur Bürgerschule. Die Mitbewohnerin hat die Fahrradstelleplätze mit Kies aufgeschüttet, also ich mag es nicht. Alles muss selber gemacht werden. Ich hätte das lieber von Markus schön pflastern lassen. Immer muss es billig sein, man läuft schlecht darauf und für die Schuhe ist es auch kacke. Irgendwie werde ich nie gefragt, halt Aktionismus und zahlen muss ich auch dafür (da würde Steffi sich aufregen). Ich rege mich über das Ergebnis auf, was ich nicht haben will. Finnisage, kurze Sache, der Typ hat einen ganz guten Strich, die Kuli-Zeichnungen gefallen mir auch am besten. Er hat welche, die auch meine Favoriten gewesen wären, schon verkauft. Auf dem Rückweg ein herrenloser schwarz-weißer Jagdhund auf der Brücke zur Nordstadt. Der war Stephan schon auf dem Hinweg aufgefallen. Er schließt sich immer wieder Menschen an. Eine Mutter mit Kinderwagen und Begleitung. Neues Schuhgeschäft hat gleich einen Tag, das man das hier nicht gebrauchen kann und andere Sorgen hat. Das finde ich echt kleinkariert und wenn man andere Sorgen hat, dürfen sich andere deswegen keine Schuhe kaufen? Genau wie diese Anti-DLH Plakate, dass die Versuchstiere transportieren. Dieses moralisierende, zu Boykott aufrufende hat immer so was: kauft nicht bei Juden, auch wenn es aus der anderen politischen Ecke kommt. Dieser Anwalt verteidigt einen Vergewaltiger usw.

Hey, die TV-Spielfilm hat es nicht verstanden. Die Minions waren keine Stars aus „Ich – einfach unverbesserlich“ sondern Nebenfiguren, wie Drus Mutter oder der Erfinder. Die Schmerztablette wirkt nicht und der Film mit den Minions als Nebendarsteller läuft im Fernsehen.

Ich häkele vor mich hin und Steffi paust einen Tiger ab. „Sieht böse aus, sieht nicht aus wie Kinderbuch“ ist ihr Kommentar und meiner „Gähn“ auf mein Projekt bezogen. Das Empress of Dallas Kleid aus den USA steht ihr beängstigend gut und sie hat den passenden Blazer, der aussieht als würde er dazu gehören, dann Zweiteiler und eh perfekt. Nein, nicht bedrückend, erstaunlich immer wieder, wie unterschiedlich die Trödelkleider an uns ausschauen. Angeblich kann sie keine Falten, das stimmt aber definitiv nicht.

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Das benachbarte Bauprojekt hat kleine Risse entstehen lassen über der Tür des Schlafzimmers. Ihr Freund musste ab morgens früh arbeiten und wir geben das Bett frei und verlegen uns ins Wohnzimmer. Sie zeigt mir ein Modeheft und da ist genau die Streetware-Jesuslatschen-Mode zu sehen, die in der FH gezeigt wurde, also ich scheine mich mit dem Thema, was gerade angesagt ist und als modisch zählt, nicht auszukennen. Muss ich auch nicht. Ich bin die Sonne und kenne mich nur mit BM aus. Immer wieder flucht sie und es herrscht viel Stille und die Stifte sind leer. Dann Mr. Thang. Jan kommt vorbei mit seinem eleganten Whippet, schwarz. Suki ist so viel kleiner wundere ich mich und werde als Non-Checker entlarvt, weil Whippet und italienisches Windspiel verschiedene Rassen sind. Hunderennbahn in Hildesheim, muss man Rennschein machen und in Hannover ist mehr Milieupublikum (Prostitution). Das ist doch super, soll sich der Besitzer einen Pelz mit Fuchskragen besorgen und ich wette auf seinen Hund.

Ich fühle mich heute in etwa so modisch (die Neapeltasche zur Probe).

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29.06. Montag werde ich nicht früh wach, wie am Wochenende, sondern der Wecker weckt mich brutal und ich könnte noch weiter pennen. Ich habe irgendwie von einem Essen geträumt bei der VHV, große Gruppe, eher Büro essen und ich erzähle, dass ich morgens einen Gerichtstermin hatte und die VHV auf der Gegenseite war (Gegenseite darf ich ja erzählen und ich hätte gewonnen). Jasmin sagt, dass sei hier nicht unbemerkt geblieben und die würden mich komisch anschauen. Irgendeiner ist mit einer ganz kleinen Frau zusammen. Das fällt dann erst auf der Straße richtig auf beim zum Bus laufen, sie ist nur kniehoch und ich frage mich, was das für eine Art von Behinderung sein soll und das es aber offenbar schon eine ist, wenn das so krass ist. Stephan erzählt morgens vom Konzert, was wohl erst nach 22 Uhr angefangen hat. da war ich schon im Bett. Movits seien fast so tanzbar gewesen wie die mexikanische Band lese ich in der Haz.

Meine Betreute ist unterwegs als wir kommen und wir setzen uns in den Innenhof. Sie lässt sich Handcreme und ein Bibelbuch mitbringen. Der neue Stationsarzt und die mir bekannte Sozialarbeiterin. Wir zicken uns an. Frau Afrika kann wieder arbeiten und hat eine rosige Zukunft vor sich, so der Arzt. Sie ist so kreativ, muss nur stabil bleiben. Lehnt dann aber im weiteren Gespräch leider die Ergotherapie ab, will nur im Zimmer sein und die Kirchenmitglieder sehen (bei einem religiösen Wahn bin ich misstrauisch und es gefällt mir nicht, was ich höre, aber die anderen hören es nicht). Will Integrationskurs machen. Hatte ich alles schon beantragt, hätte dafür in die Königstraße gehen müssen und sie hat den Termin abgesagt. Sie braucht mich nicht und gleichzeitig ich soll aber den Arzttermin für sie ausmachen und den Krankenschein vom Sozialamt abholen. Die lassen sich ganz schön verarschen von der Guten. Sie sagt: ja gut, Spritze, aber ich spüre, dass sie nicht überzeugt ist und es nicht lange anhalten wird. Zumindest bis nach meinem Urlaub, weil 1. Spritze wird sie nehmen, ist auch die Meinung der Frau von Frauenwohnheim. Eine Musterschülerin von Ihnen, die den Marathon mitlaufen wollte, ist abgeklappt und hat sie nicht mehr erkannt. Ist schon 8 Monate hier. Die Zimmer seien gar nicht eingerichtet, hier könne man nicht gesund werden, sagt die Sozialarbeiterin. Fahrrad in der Bahn. Um 14:36 los in Langenhagen und um 14:59 Allerweg. Gut gemacht. Gerichtspost geholt. Frau von früher getroffen, war Uni-Sekretärin und ist dann schon in meinem Referendariat Rechtspflegerin geworden. Sie bewundert immer meine Outfits und will mich für ihre 14-jährige Tochter fotografieren um der zu zeigen, wenn man kreativ sein will, muss man auch basteln und nicht nur zeichnen.

Postkarte in die Schweiz, Ritterrüstung für Frederik, nachträglich. Ständig ändern sie die Frankierung. Statt 75 kostet eine internationale Postkarte jetzt 80 Cent. Mir fehlt 1 Cent. Will Briefmarke im Automaten kaufen, geht nicht. Neuer Postmitarbeiter schenkt mir zwei 2 Cent Marken mit Werbung für Postbank. Auch gut. Viel Post. Verwaltungsrichterin will, dass ich neuen Vordruck für PKH ausfülle. Fühle mich verarscht und rufe da an.

Der Freund des Kollegen im Büro. Will nicht in Wunstorf bleiben, ist traumatisiert durch die Fixierung, dass er sich mit einem Kugelschreiber in den Arm gehakt hat, das sei nicht so schlimm, die anderen würden sich ritzen und drogeninduzierte Psychose, er sei kein Junkie, er will lieber in eine Klinik nach Lübeck, ans Meer, sich über seine Beziehungen unterhalten. 6-Wochen-Beschluss ist kein Ponyhof und er ist mir so ein bisschen wenig selbstkritisch bei dem Ganzen. Eine Teenagertochter einer Mandantin –ohne Termin – wartet auf mich um 10,- € einzuzahlen. Die Mutter braucht dringend einen Termin bei mir (die ist auch psychisch krank). Ich sage Sport ab. Zu unappetitlich unten herum. Weder Bock auf Yoga noch auf Trampolin. Ich könnte 24/7 auf dem Bidet sitzen und mache mir um die anstehende Reise Gedanken/Sorgen, ob das so geil wird in meinem Zustand und wie lange das noch anhält. Werde ich immer vor Reisen krank und das sei nicht krank, sondern ein natürlicher Vorgang beruhigt mich Stephan, aber so natürlich finde ich das nicht mehr, aber unten zunähen geht auch nicht.

Der Hausarzt von Herrn Minus will die ambulante psychiatrische Pflege verordnen und sieht es genauso wie ich. Hatte morgens mit dem Richter telefoniert, der mich bestärkt hat und dann mit der Steuerung (netter Typ, meldet sich Mittwoch wieder). Die Ärztin will ich gar nicht mehr sprechen nur ihren Vorgesetzten oder irgendjemand von der übergeordneten Stelle für Gemeindepsychiatrie, den Nachfolger von Herrn Schlieckau, wen auch immer.

Es gibt Pasta mit einer Soße aus Ochsenherzen und Fenchel mit Butter und Chili und Wallnusssalami aus Bayreuth. Geht auch das Foto von mir als Hund geschminkt im Wiener Fasching für die Goldene Theaterkarte. Wie flexibel ist das Schauspielhaus. Finde meine Augenentzündung auch langsam deprimierend. Detlef ist zu Besuch. Wie findet er das Teer- und Schwefelshampoo, was Stephan geschenkt bekommen hat. Das rieche nach Teebaumöl, aber noch fieser. Detlef kennt sich mit Zahnpasta aus und probiert gerne ausländische Sorten. Steffi schickt mir email mit dem Einbandentwurf für das Schulbuch bei dem es um Zahlen geht und wie man Kindern durch eine spannende Geschichte um eine Vergrößerungsmaschine das Rechnen schmackhaft machen kann. Mir gefällt der Entwurf total. Grafisch gut gemacht und ansprechend und lässt viel Raum für die Phantasie. Ich hefte Seepferdchen auf Häkeltürme und bin aber wenig unterhaltsam und gehe um 21:30 Uhr ins Bett. Schön Wolldecke auf die Haut um den Bauch und dann immer wieder wach und die kratzt auch. Irgendwann geht Detlef. Da hätte ich mal ein Ibuprofen nehmen sollen. Das tue ich dann als Stephan ins Bett kommt.

30.06. Traum: Besuch bei Verwandten (in Amerika). ich soll immer erklären, wer ich bin (die Tochter von…)., die Frau stellt mir ihre Töchter vor und sagt, beide seien Single und ich sage, ich sei verheiratet und beschreibe Stephan. Ist kräftig gebaut und trägt mittlerweile eine Brille. Hat verschobene Wahrnehmung und denkt immer er sei viel kleiner und schmächtiger. Ruf ihn und als er in den Raum mit Frauen kommt, lachen alle. Ich telefoniere bei Marc und Jasmin und beschimpfe die Gegenseite am Telefon. Die Psychologin bei uns aus dem Büro sitzt vor mir und lächelt und hört aufmerksam zu. Ich gehe raus und verfriemele dabei das Telefonkabel, was an der Treppe in einer Leiste befestigt ist und es ist viel kürzer. Ich versuche das zu korrigieren und kriege es natürlich nicht wieder so hin. Da wird Marc schimpfen. Ist auf einmal das Haus von Marc und Jasmin. Ich bin ganz früh eingeschlafen. Wir wollten noch eine lange Reise in ein Sternerestaurant antreten. War ich denn mit, will ich am nächsten Tag wissen und die Antwort lautet ja. Ich kann mich an nichts erinnern und es hat aber 500 pro Person gekostet. So, jetzt weiß ich, dass sich das nicht mehr lohnt für mich. Meine Eltern haben bei uns geschlafen und können hier frühstücken. Ich habe das Toast offen gelassen und Stephan hat eine ganze Tüte voller Brötchen gekauft, Käsebrötchen und Laugen. Die sind alt und müssen weggeschmissen werden. Meine Familie, Johannes ist auch da mit Familie, will sie essen. Ja, aber dann auftoasten. Kann man hier machen und alles im Kühlschrank darf gegessen werden. Mache ihn auf und da stehen lauter Tassen mit ominösen Flüssigkeiten drin u.a. trübe Flüssigkeit mit weißen Samen wie Froschlaich. Das schmeiße ich mal weg. Das ist ja eklig. Werde wach. Fühle mich nach einer Nacht der Schmerzen nicht gut ausgeschlafen.

Stefanie hat die schwerste Prüfung hinter sich gebracht und es ist gut gelaufen. Ich freue mich. Der Supermarkträuber wird von Holger verteidigt. Der war auch immer im Nordbayerischen Kurier in den Schlagzeilen und pendelte wohl wie wir zwischen Hannover und Oberfranken. Die haben mit Handyüberwachung gearbeitet und Armut war das Motiv. Er musste seine Familie unterstützen und hat sich selber nichts gegönnt und wohl nicht mal im billigsten Hotel übernachtet, sondern im Auto.

Der Kollege hat ein Bild aus der Psychiatrie geschenkt bekommen mit Zahnpasta gemalt. Ja, das hat was. Später Bagels für den Kollegen besorgen, der einen ausgeben will, aber dann noch was zu erledigen hat. 10 vor mir in der Schlange. Dauert eine geschlagene halbe Stunde. Bin ich seine Sekretärin? Gepflegte Schwule, denen gefällt, dass der Energieanbieter ihnen ein persönliches Dankeschön schickt, dann darf es ruhig etwas Mehr kosten, das ist es ihm wert und sie werden im Alter anspruchsvoller, wie sie sich wechselseitig bestätigen und das Wasser muss schmecken. Er muss es Frau Weißwein noch mal sagen und es wird ihr nicht gefallen, dass ihm ihr Wasser nicht schmeckt. Oh Mann, ich muss mensig und in den Wechseljahren sein. Ich halte es kaum aus und bekomme Tourette von so was. Der Inhaber schneidet die Bagels nicht in Viertel mit seinem Beil, sonst drückt er den Belag raus. Wir sollen abbeißen, das sei wie Küssen. Quittung haben sie auch nicht. ES IST EIN MARKTSTAND werde ich dem Kollegen erklären, was erwartet er. Herrgott noch Mal. Ich muss mich zusammen reißen mich mit dazu zu setzen und koche wieder über. Mir habe ich Bananen gekauft wegen der Minions glaube ich: „Banana“ muss ich immer denken.

Nachmittags Insolvenzverfahren und 30 Faxe. Das kostet die letzte Kraft. 5 gehen nicht durch. Ganz guter Schnitt. Die blöde Betreute hat immer noch keinen Hundeführerschein und es der letzte Tag des Monats. Warum ich sie da so unter Druck setze. Sie kann mit Hunden umgehen. Mir ist der Lappen doch wumpe. Weil sie es selber gesagt hat, dass sie es im Juni macht und ihr jeden Monat ca. 50,- € Hundebudget durch die Lappen gehen von denen sie die verdammte Hundesteuer zahlen könnte Herrgott noch mal.

Sonst geht es um Safranwasser und andere persische Getränke bei Elisabeth und heute im Ahoi Brause und Zahnfleischbluten. Sie lässt eine Tüte da, obwohl sie schon einmal zurück gekommen war und ich sie ihr in die Hand gedrückt hatte, aber darin waren nur leere Verpackungen, Vomex A und ein großes Büschel blondierte Haare. Skalp? Schamhaartoupet. Ich mag die Tüte. Die Steuermitarbeiterin hatte sich nicht getraut rein zu schauen.

Die Nachbarin deren Tochter gestern für sie gewartet hat ist durch den Wind. Immobilienverkauf am 02.02. Nicht umgesetzt, Notar gepennt und dann Poststreik, jetzt Schufa-Eintrag und Dispo soll gekündigt werden. Kann die Anwältin da was machen?

Stephan gibt mir den Tipp, falls er mal zu der Jahreszeit im Sterben liegt, ruhig ein Schälchen Himbeeren vorbei bringen. Die Nachbarin kommt bei meiner Tante vorbei als wir telefonieren, hat eingekauft, hoffentlich Vanilleeis. Nach dem Durchfall und vor der anstehenden Zahnversorgung. Sie lacht. Ja, ich bin wie sie unverwüstlich. Sie hat auch immer viel geblutet, dann wurde in England die Gebärmutter entfernt. Im Alter sei es so, dass man an Lapalien zugrunde geht, die eigentlich nebensächlich sind. Der Armbruch spielt bei ihr keine Rolle mehr. Abends denke ich dann, dieses alt werden ist dann richtig krass, Wechseljahre quasi piece of cake. Da spricht dann keiner mehr von.

Während ich mir morgens eingebildet habe, das Blut wird heller und es schleicht sich aus, stelle ich am Nachmittag fest, dass ich wieder alles knallrot vollgeblutet habe. Nach Sport ist mir nicht zu Mute und Suki versuche ich auch los zu werden. Doch lieber zum Arzt, aber was kann der schon machen? Mich zunähen? Ich suche langsam nach schuldigen? Sex und damit mein Mann? Sunla, weil sie mir die Binden geschickt hat, die ich haben wollte.

Abends die Reise ins Glück 20 Minuten schauen. Mir ist kalt und ich habe 37,2 °. Schmerztablette und eine Folge Kunst und Krempel bis sie wirkt. Dann muss ich alle 15 Minuten auf die Toilette und es kommt kaum was. Blasenentzündung? Schmerzen die ganze Nacht und keinen Schlaf, nur Stiche im Unterleib. Schmerzmittel wirkt nicht. Hölle. Aber weniger Blut. Das ändert sich dann morgens wieder.

01.07. Verlasse die Wohnung grußlos als die Zweitfrau kommt. Herr Yoga, Eltern wollen Haus aus der Zwangsversteigerung in Kirchrode kaufen. Er kann nicht in Sozialwohnung ziehen, vorher springt er vom Balkon.

Termin bei TCM-Ärztin, verspricht die Blutung vor dem Urlaub in den Griff zu bekommen, sonst nadeln. Habe Freitag gleich Folgetermin. Hormone verschieben alles nach hinten. Wechseljahre machen Hormonschwankungen und durch Zugabe wird das ausgeglichen, aber dem Körper wird simuliert, er sei nicht in den Wechseljahren und dann wird dann verschoben, aber irgendwann muss man durch und ich will durch wegen meiner Gärten im Unterleib, also Zähne zusammen beißen.

Frau Pflanzenableger, die das Bett bekommen soll rufe ich an. Ob der Kefir auch geschwefelte Trockenfrüchte verträgt. Es muss Bio sein, warum denn das? Weil er ist doch so klein, viel kleiner als ein Mensch und die Giftstoffe und am besten sind getrocknete Feigen. Die würde ich im Laden für arabische Lebensmittel kaufen. Ich kann meinen nicht mehr sehen und die sind unkaputtbar und wachsen wie Hulle. Die vertragen alles, nur ich das Zeug nicht.

Nachmittags eine Betreute, die zu meinen ersten gehört, sie hat eine quadratische Figur und mittlerweile graue, kurze Haare und die ich so gut wie nie sehe. Sie will nach 6 Jahren die Tagesstätte kündigen zum 17.07. Immer muss sie kochen und eine Teilnehmerin hat einen Löffel von ihrem Pudding gegessen und den Rest weggestellt. Sie hat sie dann gefragt, ob es nicht geschmeckt hätte und die Antwort war, sie sei satt. Da macht man alles frisch und es wird in die Tonne geworfen, außerdem sei satt eine schlechte Ausrede. Die anderen seien unhygienisch und benutzten ein Handtuch zum Hände abtrocknen und für das Geschirr. Das gehe doch nicht. Sie sei 50 und weiß wie das alles geht, braucht keine Zettel auf denen steht was man zu tun habe und die Arbeit bleibe an ihr hängen. Es würde sie nur noch runter ziehen. Die Spritze wird von 4 auf 5 Wochen verlängert. Ich sage, dass es ihre Entscheidung sei, aber ich hoffe, dass sie sich dann bei mir meldet, wenn es ihr nicht gut geht. Das hat sonst die Tagesstätte gemacht, weil es ihr dann auch so schlecht gehen kann, dass auch Melden schwierig wird und ambulant betreutes Wohnen will sie auch nicht. Dann gibt es nur mich. Sie sei stabil. Mich kann sie auch los werden. Da lacht sie, „nein, mit Ihnen habe ich einen guten Fang gemacht“.

Schadensfall mit der VHV, auch wenn ich da neulich essen war, will ich bezahlt werden (Unterschrift auf dem Klo quasi). Die Frau des Betreuten, die Mandantin ist hat mir gestern 2 kleine Torten von Efendi Bey vorbeigebracht für mich und meinen Mann als sie den Scheck über 3.500 abgeholt hat.

Frau aus Lehrte ist im Krankenhaus, 100 m von der Wohnung entfernt. Die Blutzuckerwerte sind entgleist.

Stephan spiel Ping Pong und ich habe Fenchelgemüse gemacht und einen Salat. Sabine ruft an, aber 11 A geht nicht. Bin unpässlich. Stephan kommt dann nach Hause. Die ganze Woche begleitet mich das Lied von Screamin Jay Hawkings.

Dreieckstuch aus Mohair/Poly für die kalte Jahreszeit, irgendwie Muster leicht verbockt, aber nur leicht und aufribbeln geht auch nicht bei der Wolle. Ich werde besser und dann Weihnachtsgeschenke für alle.

Schmerzen und Hitze, kann nicht schlafen. 2. Schmerztablette, wirkt auch nicht. Stephan will verständlicherweise keine Berührung zur Wolldecke bei den Temperaturen.

02.07. Irgendwann in den Morgenstunden keine Schmerzen mehr und eine Runde schlafen. Ich bin dankbar. Werde dann wach und bin voller Elan und die Stimmung ist wieder bestens. Eine Runde häkeln während die TCM-Medizin wirken soll und vor dem Kaffee. Dann duschen und Haare wachsen. Auch wenn ich noch blute, die Welt ist schön und ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Freue mich auf das Theaterstück heute. Telefonat mit meinen Eltern. Sie wusste es nicht mit unserem Urlaub und Rick will mich an mein Istanbulversprechen erinnern. Meine Mama meint Ausschabung. Das sei nicht so schlimm. Außerdem bittet sie mich vorsichtig zu sein. Am Meer seien manchmal spitze Steine im Wasser, die man nicht sehen würde. Mama, ich bin fast 50. Das ist so süß! Mein Brief ist angekommen, den ich am 24.06. oder so losgeschickt habe. Schön Poststreik. Mein Paps ist auf Schiller, die Glocke, sein neues Lieblingszitat:

Riesengroß

Hoffnungslos

Weicht der Mensch der Götterstärke

Müßig sieht er seine Werke

Und bewundernd untergehn

Heute keine Strumpfhose. Leider blute ich noch stark, so dass ich anfange am Optimismus der Ärztin zu zweifeln, aber die Schmerzen sind fast weg und die Laune besser. Bei den Homöopathen zählte das immer mehr, wie die Energie ist.

Betreuter mit Fahrkarten, die beim Amt eingereicht werden wegen Besuche seines Sohnes in Hameln. Sie fahren jetzt zum Meer mit Niedersachsenticket, aber die Haftpflicht, die ich ihm angedreht habe und die mir mit über 100,- € auch teuer vorkommt hat gerade abgebucht. Warum wird die nicht vom Kindergeld abgezogen? Das muss dringend geprüft werden. Er war früher auch in Italien. Bambino oder so. Ja, klingt italienisch. Ja, ich habe was am Auge.

Die Frau, die immer lustig redet, hatte sich wegen Nachbarn beschwert und will sich bedanken wegen der GEZ-Befreiung, die endlich geklappt hat und die Wohnbetreuung ist eine blöde Kuh, die einfach in der Urlaub abgehauen ist, aber von dem Guten neuen aus der Tagesstätte hat sie eine Traumatherapeutin vermittelt bekommen unter meiner alten Büroadresse. Ja, wo das ist kann ich ihr gut erklären, so gut ich so was halt kann.

Doch kein italienisches Stück, sondern Chilenen. Ist ja gut, mein Mann hat Recht. Hätte halt gut gepasst für mich. Illusion wäre auch schön gewesen.

Mandant bedankt sich für Anwaltsempfehlung (Steuerstrafsache) und will jetzt noch eine Empfehlung wegen Unterhalt der Tochter. Kriegt er.

Herr Minus. Die Steuerung lehnt sich zurück, ich telefoniere denen immer hinterher. Ich will Entscheidung, rechtsmittelfähigen Bescheid. Schicke Fax. Da habe ich ganz schön mit dem Betreuungsrichter gewunken, wie mit einem Zaunpfahl, der denen Eindruck machen soll wie es juristisch läuft und der mich bestätigt hat.

Elisabeth war beim VPE (ich hatte ihr das Geld mitgegeben und nicht überwiesen, weil die sich ständig umentscheidet und wollte denen das sagen), aber Hamburgfahrt Ende des Monats ist schon voll und in Berlin müsste sie sich ein Zimmer teilen mit einem Mann. Das wird doch nichts. Auch Hamburg hätte man Zimmer teilen müssen und das fahren fast nur Männer mit und die Gruppenleiterin und die will nicht.

Ich blute ohne Ende und kriege Kreislaufprobleme und mir ist schlecht. Streiche mittags die Segel und gehe nach Hause. Muss mich aufs Bett legen. Meine Betreute (12 Uhr Termin) kam nicht und hatte die Termine verwechselt und dachte, das sei Morgen.

Zuhause liege ich auf dem Bett. Der Körper ist kalt und ich decke mich zu. Karins Mutter ist gestorben und Morgen ist die Beerdigung, aber sie fliegen trotzdem mit uns. Noch ca. einer Stunde muss kurz eingeschlafen sein. Traum: Mein Vater steht auf von einer Kirchbank hinter mir und geht nach vorne, will, dass die schlimme Orgelmusik aufhört und auf einmal ist es die Beerdigung meiner Schwester und ich sehe ihn im Gegenlicht wie er da steht und habe Angst, dass er umklappt und mir wird auch ganz anders zumute. Marc und Jasmin haben nur normales Auto, kann Stephan Ausflüge machen und ich bleibe bei Karin und hüte das Haus. Stephan will mit mir sein, aber er will auch Pompeji sehen und ich denke, es nützt nichts, wenn er verzichtet. Er kann mir dann erzählen und Fotos machen. Wenn meine Eltern Istanbul nicht mehr schaffen, kann ich sie in Bayreuth besuchen und wir erzählen. Langweilig wird es mit ihnen nie. Habe mit Zahn um den Hals geschlafen, gut die Kette hätte ich abmachen können. Um 15 Uhr wieder ins Büro. Hatte Post dabei, wo mich eine Frau von der Stadt Hannover locken will den Vergleich in einer Betreuungssache umzusetzen mit: mein Betreuter zahlt Raten und sie meine Gebühren. Denkt sie denn ich bin käuflich? Er zahlt gar nichts und ich scheiß auf die Gebühren. Gleich wieder auf 180. Stephan sagt, er habe mir schon zig mal erklärt, es sei ein guter Deal und meiner der unrechtmäßig Geld bekommen hat aufgrund eines Fehlers muss nur die Hälfte zurück zahlen, aber ich bin immer außer Rand und Band. Meine Aggression ist ein Problem.

Herr Yoga hat irgendwelchen Betrügern Geld gezahlt für einen englischen Führerschein und das klappt nicht. Hatte ich gleich gesagt, aber er hat nicht gefragt im Vorfeld, quasi Alleingang. Jetzt will er beraten werden wegen Klage und Strafanzeige. Ich kümmere mich gerade um sein Eilverfahren vor dem Sozialgericht und soll bei einem Ortstermin bei der Hausverwaltung mit dabei sein in seiner Wohnung (hat der Arzt vorgeschlagen) und will in den Urlaub. Das ist mir jetzt egal und ist vermutlich eh sinnlos.

Pflegedienst Frau Bettlägerig. Warum haben die 1.000,- € abgehoben, will Rückmeldung von seinem Chef. Geld sollte für Vorsorgevollmacht verwendet werden (Grabneugestaltung wollte sie, kostet über 600,- €) und nicht vom Pflegedienst verjuxt. Erwarte Rechtfertigung von seinem Chef, der heute auf einer Beisetzung ist. So haben wir nicht gewettet. Eine Bettlägerige braucht nicht 1.000,- €. Sie kriegt Essen auf Rädern und isst wie ein Spatz.

Herr ADHS taucht nicht auf. Morgens noch AB, dass ich ihn zurück rufen soll, aber wir hätten ja nachmittags den Termin und ich soll ihn zurück rufen. Warum, mach ich natürlich nicht, wir haben ja den Termin. Dann rufe ich an als er nicht kommt. Ist die Treppe runter gefallen und kommt gerade vom Arzt. Absage wäre halt schön gewesen. Kommt jetzt Morgen.

Bei meinem Kollegen sieht das Auge besser aus. War noch mal bei der Ärztin, es geht jetzt wohl auf. Solange es nicht hart wird und sich abkapselt. Ach ja, wie bei mir. Will ich gerade nicht hören. Auge ist nur eitel. Bauch ist wichtig, kann nicht so viele Baustellen auf einmal. Zuhause merke ich, dass Stephan mir einen neuen Schlüssel ran gemacht hat. Sieht aus wie Evva irgendwie. Neulich hat bei mir der Haustürschlüssel geklemmt und die Tür ließ sich nicht öffnen. Der Nachbar stand neben mir und ich meinte zu ihm, ob mein Mann die Schlösser ausgetauscht habe. Stephan hat seinen Sportschlüssel verloren und den Kellerschlüssel abgebrochen. Sind das seine Wechseljahre? Ich fragte ihn neulich, ob er was merken würde von hormonellem Wechsel, weil bei Männern müsse es das ja auch geben. Er meinte nicht und vielleicht wären nicht alle betroffen.

Die Wohnung des Nachbarn wurde als Spielstätte nicht genommen und die ist total geil. Was müssen die für Bewerber haben, Alter?

Ich muss mich schwer aufraffen. Theaterformen. Es ist so heiß, dass die Lift-Apfelschorle verdächtig lecker schmeckt, die wir uns vor der Vorstellung teilen. Wir sitzen am Rand. Typ: er muss mich inkommodieren. Das kann er mit seiner Frau machen. Er muss durch und kann es nicht so sagen, sondern will allen zeigen, dass er studiert hat und mehr noch, Klugscheißer ist. Das Stück finde ich super. Handelt von dem Militärputsch in Chile. Wie würde das heute laufen. Die ganzen Minister als Berater. Er darf die Erklärung an das Volk nicht einfach vor einem roten Vorhang und der Landesfahne abgeben, sondern muss optimistisch/dynamisch wirken mit Kindern. Dann schwanken sie und zeigen uns Roberto, einen 10 jährigen Jungen, den sie aus einer Kiste zaubern. Seine Mutter ist Putzfrau und sein Vater sitzt im Knast. Die Statistik besagt, dass er auch straffällig wird, um das zu verhindern soll jeder Zuschauer 20,- € für Roberto geben, damit ist seine Schulausbildung und die Uni gesichert (und sie sind sich bewusst, dass dieser Moment wenig künstlerischen Reiz und Sex Appeal hat, aber das soziale geht vor der Kunst). Sie kommen mit Klingelbeuteln und mein Mann macht einen Schein rein, der den jungen Schauspieler aufgucken lässt. Dann ein Aufschrei. Sie haben hier einen, der sich weigert. Der wird mit einer Kamera gezeigt. Woran liegt es? Hat er kein Geld? Doch Anzug und teure Schuhe und iphone 6. Hat die Geschichte von Roberto ihm nicht gereicht, dass er sein Herz öffnen kann, will er mehr. Die Schauspielerin dreht richtig auf und ist bereit für Roberto zu strippen und steht mit entblößten Bürsten vor ihm. Was das reicht immer noch nicht, will er, dass sie ihm einen bläst. Das macht sie für Roberto. Sie muss dann von ihren Kollegen weggetragen werden, weil sie sich so in Rage redet vor lauter Roberto-Rettung. Dann sagen sie uns, dass das alles nicht nützt, weil Roberto 2017 von einer verirrten Kugel getroffen wird und mit 12 stirbt. Dann ist die verirrte Kugel zu sehen, einer der Schauspieler, die alle viel tänzerisches Talent haben und Akrobatik können. Immer sei er der Böse, damit ist das doch eher der, der abdrücke und er habe Roberto schon seit Wochen im Kopf und bald wird er ihn im Kopf haben. Wir finden das Stück sehr gut und stehen zu dem Trinkgeld, was wir verteilt haben. Es hat die Richtigen getroffen. Samstag steht in der Haz es sei ein Stück was Antworten geben würde statt Fragen zu stellen und selten lustig sei. Klar, angenehmer ist es wohl, wenn sinnfrei irgendwelche Aktionen stattfinden, die interessant wirken und jeder kann was hinein interpretieren statt das Mal eine politische Aussage getroffen wird. Ich mag es lieber so. Der chilenische Präsident ruft in Amerika an als die Bomben fallen um dem dortigen zu sagen, dass sie seine Kultur nicht haben wollen. Fuck Hannah Montana. Muss später nachschauen, wer das überhaupt sein soll. Zur After Show Party kann ich nicht bleiben wegen Blutverlust und die Schmerzen strahlen in die Beine, aber ein schöner Abend war es trotzdem.

03.07. Letztes Arbeitstag. Um 11 Uhr Termin zum Nadeln. Mein Cousin hatte um Rückruf gebeten. Es geht um den Familienstreit um eine Erbschaftssache. Fakten liefern hilft nichts. Die Schwester einfach mal anrufen, dass sie sich gesehen fühlt. Das bewirkt Mehr. Sagen die Mediatoren und ich kann die ganze Aufregung um Geld nicht verstehen. Geht doch nicht an Vodafone, sondern an ein Geschwister. Ich mache ihm Mut. Er kriegt es vielleicht besser hin, seine Schwestern sind schwer eskaliert. Herr ADHS , dann zur TCM-Tante, keine Nadeln, nur weiter Tee. Den Sport verbietet sie mir. Ist auch besser so. Ich soll mich schonen. Lieber Mittagsschlaf und nein, ich fahre nicht in die Stadt um mir Häkelgarn in einer Neonfarbe zu besorgen. Vorher Schreibtisch leer machen. Alles noch bearbeiten, was noch raus muss. Die Mutter von Herrn Minus ruft an und lobt mich, mein Engagement und das Schreiben hat die Perserin vom abW (ambulant betreuten Wohnen, führe diese Abkürzung mal offiziell ein an dieser Stelle) ihr vorgelesen und was ich für den Sohn tue. Sie wüssten es zu schätzen. Habe jetzt nach dem Urlaub meine erste Clearingskonferenz, was auch immer das heißen mag. Soll eine Lösung gefunden werden. Noch mal dort treffen. Kostet mich alles Zeit. Etliche Betreute wünschen mir per mail einen erholsamen Urlaub. Das tut gut. Band neu besprechen. Die Steuermitarbeiterin fragt nach Notfällen. Gute Idee. Ich spicke sie mit Geld. Das hilft meistens und bei allen Differenzen, vertrauenswürdig ist sie. Eine Betreute schreibt mir nachmittags email was sei wenn ein Notfall eintreten würde, wenn ich weg bin. Das wusste ich, dass sie versucht da Geld rauszuschlagen und schreibe zurück. Notfall, dann zum Arzt. Sie schreibt: sie meint Geld. Ich überlege etwas und antworte ihr dann:

„Ich bin zuversichtlich, dass Sie das hinbekommen. Wir hatten den Turnus ja zwischendurch auf 2-wöchentlich und das hat jedes Mal geklappt. Ansonsten würde Ihnen Frau Perserin sicherlich mit 10 oder 20 € aushelfen, die ich ihr dann erstatte, wenn ich am 15. wieder da bin. Was meinen Sie?“.

Dann wünscht sie mir auch einen schönen Urlaub. Um 19:30 Uhr ist der 50zigste Geburtstag. Ich muss mich richtig zwingen dort hinzugehen und wir kommen 1,5 Stunden zu spät und ich missgelaunt. Beachte die Anwesenden zu wenig und setze mich gleich in eine Ecke. Mein ehemaliger Ausbilder und seine Frau kommen ganz zu kurz. Er erfährt nur als Musikfreund und Peter Gabriel Fan, dass wir zu Laurie Anderson gehen. Eine Kollegin, die neu in der Runde ist begrüßt mich überschwänglich und erklärt, wie sie die Gastgeberin kennen gelernt hat. Ich bin einsilbig und doof. Die zukünftigen Kolleginnen weichen den Freundeskreis auf in Richtung heterosexuell. Alle Ergotherapeutinnen sind blond. Das ist wohl Einstellungsvoraussetzung. Der Oberarzt aus Wunstorf sagt mir, dass Herr Ihme jetzt bei ihm sei und sich nächste Woche bei mir melden wollte. Heute Abend ist es mir sehr sympathisch und sein Freund auch, der viel von Italien erzählt und mich in Stimmung bringt und ich denke die würden gut zu den Hamburgern passt. Vielleicht mal zusammen essen gehen, aber das fällt mir erst am nächsten Morgen ein, sonst hätte ich es gleich vorgeschlagen. Ich belatschere den Fachmann mit meinem Clearingfall und gestehe dadurch, dass ich mich nicht nur mit seinem Haus anlege, sondern auch mit der Gemeindepsychiatrie. Das No-Go war schon, dass sie mir ihre Einschätzung, die schlechten Nachrichten nicht vor dem Betroffenen gesagt haben, sondern draußen vor der Tür. Hat er Recht. Ein Krass-Schimpferin (Geschlecht nicht eindeutig) zieht an den Gaststätten vorbei und lässt sich gerne nieder um dort ihre Tiraden abzulassen und dann muss man sie dezent, aber bestimmt weiter bitten und verscheuchen und die hat echt erstaunliche Schrei- und Schimpfenergie bei den Temperaturen. Jan holt auf Nachfrage seinen superedlen Hund, schwarz und elegant mit blendend weißem Gebiss. Stephan holt Suki.

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Der Schriftsteller drückt erneut seine Bewunderung für mich aus, die Hütchen und die Selbstverständlichkeit mit der ich sie trage, ich gehöre wie markante Gebäude zum Stadtbild. Mein heutiges (mit den Cowboy- und Indianerfiguren aus Stephans Kindheit) erinnert ihn an die Bundeswehrsoldaten von früher bei ihrem Abschied. Die sind zwischen Dortmund und Vechta gefahren und hatten offenbar passend zum Einsatz Dinge auf dem Hut. Chico verarscht ihn und will wissen, was der NSA in den 80ern für Hütchen getragen habe und ich weiß nur noch, dass man früher als Frau aufgefordert wurde T-Shirts zu unterschreiben. Er ist betrunken- wie immer und seine Frau macht einen auf logisch Argumentieren –auch wie immer- und guckt immer wie eine Schülerin, die Lob vom Vater erheischen will. Es sind langweilige Rhetorikskills und das was Chico sagt macht immer mehr Sinn und ist interessanter und akademischer. Da kann sie machen was sie will, die 50zig jährige Einserschülerin. Chico moniert, dass er darunter leide, dass er (als Schweizer) seit 35 Jahren nicht als Ausländer wahrgenommen werde. Ihr Mann ist ihr peinlich und sie bestimmt, dass sie jetzt gehen. Er gibt mir einen Handkuss. Barbara zeigt mir ihre Crocs, weil ich sie angefasst habe. Sie sehen nicht aus wie die Clogs mit Löchern und sind ganz leicht und wohl ultrabequem. Sie will abgerundete Kacheln vom Strand und Chico eine Postkarte. Ich werde mich erholen und die Füsse in den Pool hängen und mit den Kindern spielen. Stephan fährt hoffentlich auch ohne mich nach Pompeji. Dazu ist die Gruppenreise doch da und ich freue mich über Fotos und wenn er da gewesen ist, dann ist es fast so als sei ich auch da gewesen (Vorteil lange Partnerschaft). Ich gehe mit beiden Windhunden zum Kackstreifen und leine Mona ab. Sie ist ein anderes Kaliber als Suki, jung, doppelt so groß und doppelt so schnell und man merkt ihr das Jagdfieber an, alles was sich schnell bewegt löst den Impuls aus. Suki ist genervt, wenn sie aufdringlich spielt, aber sie übertreibt es nicht und orientiert sich an ihm und so kann ich beide kontrollieren. Beide kacken und Suki kann besser markieren. Da schaut sie nur zu. Sie ist sehr freundlich und gehorsam. Ich weiß noch nicht mal ihren Namen als ich sie mitnehme. Noma finde ich auch besser. Mir macht Kai das Licht an als ich auf dem Klo sitze. Unten herum scheint es halb so schlimm. Die Ladeninhaberin hat tolle Quiche gemacht und sehr aufmerksam bewirtet. Würde ich auch wählen den Laden für eine Feier. Um halb zwei beschließe ich, dass wir gehen sollten.

Die Eltern der Gastgeberin sind übrigens niedlicher als beide Hunde zusammen.

04.07. Traum: Ich suche einen bestimmten Bauernhof mit einem riesigen Ochsen und die haben alle möglichen Nutztiere, versuche mich mit einem Plan durchzufragen. Dann sind wir zu Besuch. Durch riesengroße Fenster im Wohnzimmer, unterteilt durch Rahmen, wie altdeutsch, sieht man das Meer wie durch eine Lupe. Der schwarze Seeelefant packt sich einen schwarzen Seelöwen oder wie heißen die, die eine Nummer kleiner sind und man sieht die weißen Zähne blitzen (wenn das nicht mit dem Vorabend zusammen hängt…..)

Schönes Bett habe ich für Suki gebaut aus dem Podest im Schlafzimmer. Dick gepolstert mit einem Bademantel oben drauf und aus dem Weg. Er schläft wie ein Baby darin, ganz entspannt und ausgestreckt und bewegt sich nicht, wenn ich pinkeln gehe. Morgens Schnappschüsse mit dem Gin von Thomas, den ich nach gestern unbedingt weiter verschenken muss. Jan muss ihn auf der Rennbahn trinken.

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Suki sucht auch einen bösen Meister, dem sie dienen kann bzw. hat einen gefunden. Corgiemischling an der Ihme. Frauchen schmeißt Futter ins Wasser damit er rein geht. Wollte Suki um kurz vor 10 abgeben, aber der Schlüssel steckt. Das monieren immer schon die Pflegedienste, dass sie da nichts tun können trotz Zweitschlüssel. Mein orangefarbener Glasring aus Wien ist bei der Hunderunde kaputt gegangen (hatte sehr lange gehalten) und mein Reißverschluss vom Rock springt auf, aber unten ist definitiv weniger Blut. Das ist gut. Schicke Moritz, dem alten Winnetou-Fan bzw. seiner Mutter Fotos von meinem Cowboy- und Indianerhütchen, auch wenn ihm die Assoziation vielleicht nicht ganz nachvollziehbar ist.

Stephan denkt dran und ich suche Karte für Christoph und Lea, die heute kirchlich heiraten. Papst findet das 11. Gebot auf einer Steintafel: „Du sollst Spaß am Sex haben und denkt“: „Scheiße“. Ich suche Adressen raus und Retrokarten aus Ischia, falls es dort keine lustigen gibt oder überhaupt weil es lustig ist, Karten von einem anderen Ort zu verschicken. Der Psychiater kriegt eine und soll sagen, ob das schon der Beginn einer Schizophrenie sein könnte.

l ´air panache

02.04. Ich will mittags Mangold mit roten Linsen kochen. Hatte Stephan gestern gebeten die Linsen und eine Zitrone zu besorgen und mich dann gewundert welcher Idiot hier im Büro Trockenlinsen in den Kühlschrank tut und dann liegt da auch noch eine Zitrone, genau das, was ich bestellt habe, so ein Zufall….

Freue mich arg darüber, dass mein Osterpaket nach Essen so gut angekommen ist und das selbstgebastelte Buch schon vorgelesen wurde vom älteren Bruder.

Hänge die beiden Pudel unter meine Schäferhundcollage. Da war noch Platz.

PudelSchäferaltar

Bekomme die Vereinbarung vom Kollegen ausformuliert, die wir gestern getroffen haben. Wie einfach sich doch manche Dinge lösen lassen, wenn ich daran denke, dass mich dieser Fall schlaflose Nächte gekostet hat bzw. nach dem Sport an einem Freitag noch mal ins Büro und stundenlang schuldrechtlichen Versorgungsausgleich nachschlagen immer mit dem Gedanken hier böse Fehler gemacht zu haben und Überlegungen was nun zu tun sei und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf.

Die schwierige, schlecht gelaunte Betreute, mit deren Facharzt ich Mama und Papa bin, schreibt mir eine Dankesmail.

Die Haftpflicht zahlt die Flügeltür, die mein übergewichtiger Grobian schon am 07.12. bei einer Weihnachtsfeier kaputt gefahren hat. Gut Eigenbeteiligung 150,- €. Die frühere Haftplicht hatte gekündigt wegen zu vieler Schadensfälle. So ist es nun mal. Strafverteidiger anschreiben, ob das Marihuana-Sohn-als-Einkäufer-Verfahren mit 2.000,- € Geldbuße schon rechtskräftig ist.

Herr Subutex liegt auf der Intensivstation. Sein ambulanter Wohnbetreuer ruft an. Das ist ein tätowierter Bär, der gerne Speedmetal  hört und den man bei Chez Heinz antreffen kann. Der Klient wollte wohl gestern einen Streit schlichten auf dem Schünemannplatz und wurde derbe zusammen geschlagen von einer Gruppe Rumänen mit Tritten ins Gesicht. Er hat schlimme Verletzungen, ist aber wohl ansprechbar. Er will die Nummer der Mutter von mir haben.

Herr Ihme hat sich gestern das Geld für April auszahlen lassen, die Sanktion ist noch im System. Fax mit Androhung eines Eilverfahrens.

Mittags lecker Internetrezept. Mangold mit Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Kurkuma, Curry, Kokosmilch, Zitronensaft. Reis dazu. Ich mag’s. Zum Nachtisch gibt es die leckeren Ostereier von Kreipe. Selbstgemacht. Karamell-Honig, das war das Vollmilch-Ei, schmeckt am besten.

Kreipetrüffel verpackt Kreipetrüffeln nackt

Nachmittags kommt geistig behinderte Betreute, die Montag Geburtstag hatte. Stephan fragt, mag die Dich nicht mehr? Berechtigterweise, war ich doch mindestens 5 Jahre lang immer zusammen mit den Frauen vom ambulant betreuten Wohnen in die Eisdiele am Lister Platz eingeladen gewesen und musste dann meinerseits eine Devotionalie von 96 kaufen, was mir immer sehr unangenehm war, wie anderen Sexshop, nur für den Nachbarn usw.. Dieses Jahr keine Einladung. Sie wollte sich Montag schon 100,- € holen, hatte was im Fanshop zurücklegen lassen und wusste, dass ich wieder sauer sein würde, wenn ich den Preis höre. Ganz Unrecht hat sie nicht.

Die Betreuungsstelle ruft auf dem Handy an. Sie suchen dringend eine Betreuerin für einen neuen Fall. Frau ist Messy und bewohnt 2 Wohnungen in Döhren, hat ewig nichts zu essen und hockt wippend auf einer Matratze. Hat 2 kleine Kinder, die sind beim Mann. Das realisiert sie nicht. Die Familie macht sich Sorgen. Der sozialpsychiatrische Dienst ist eingeschaltet und hat die Betreuung angeregt. Die Frau, die Notdienst hat ist sonst in der Deisterstraße und ich kenne sie. Jetzt hat die Frau Morgen Geburtstag und wird 45 Jahre alt und alle machen sich Sorgen, dass sie sich was antun wird. Das klingt doch nach einem Fall für mich. Laut der Ärztin hat sie ihre Kinder, 9 und 11 Jahre monatelang krank geschrieben und ist mit denen durch Norddeutschland gefahren, Regressionstherapie nannte sie das Ganze. Sie wurde dann polizeilich gesucht und von einem Kollegen oder früheren Kollegen im Rewe entdeckt und zur Wache genommen. Es wird immer interessanter. Krankheitseinsicht ist wohl keine vorhanden und von Betreuung will sie wahrscheinlich auch nichts wissen.

Beim Sport, Gracekurs läuft u.a. folgendes Lied aus meiner Kindheit. „There’s an old ex-con who’s been away, now he’s back, no one says stool pigeon“ habe ich verstanden und mitgesungen. Es heißt aber „no one’s safe, stool pigeon“. Diese Zeile bzw. beim dem ganzen Lied wird aber sonst wenig bis gar nicht mitgesungen im Kurs.

Herr Ihme kommt ohne Termin und mit Muscleshirt. Ich will ihn gleich rausschmeißen, weil ich spät dran bin und los muss. Er hat sich für 100,- € ein Handy gekauft und will mir die neue Nummer geben und seine Schulden begleichen. Dann noch eine Telefonat mit dem Scheißjobcenter in seiner Sache als er schon weg ist und ich rede mich in Rage, weil die alle ihre Arbeit nicht machen und dann bin ich spät dran. Gefährlich Mischung. Auf der Limmerstraße muss ich schon abrupt bremsen für ein Kleinkind auf einem Laufrad. Im Park fährt ein schnarchiger Rentner mit Helm vor mir, den will ich an den Gleisen bei der Uni überholen und übersehe eine Straßenbahn. Lautes Klingeln. „Jetzt gibt’s ne Standpauke“, wie ich den Rentner von hinten sagen höre und ja, der Fahrer steigt aus, kommt um die Bahn herumgelaufen und sagt zu mir: „Für alle Blinden, gibt es hier zwei rote Ampeln und Sie gefährden nicht nur sich, sondern auch andere“. Ich entschuldige mich nur kleinlaut und denke mir, warum gefährde ich andere, weil ich dann tot bin und bei denen die Einkaufstasche umgefallen ist? Der Mann hatte wohl schon mal einen Unfall mit Radfahrer so dünnhäutig wie der ist. Der Termin bei der netten Psychiaterin, die letztes Mal notoperiert wurde. Die Eltern meines Betreuten sitzen schon drin. Ich suche die Wartezimmer ab und werde auch hier von der Rezeption zurück gepfiffen. Es geht u.a. wieder um Fälle, bei denen ein Mal kiffen ausgereicht hat für eine schizophrene Psychose und das Kind war nie wieder wie zuvor. Das ist tragisch, kann aber wohl auch durch Antibiotika ausgelöst werden und dieses Kind geht stramm auf die 30 zu. Ich erkundige mich nach den Bauarbeiten an der Hautklinik und bin neugierig. Dieses Wohnprojekt halte ich für interessant vom Standort her, schön am Fluss, aber ich bin ja versorgt.

Die Architektengattin hat einen schwarzen Wollrollkragen an und ich stelle beim Verlassen des Gebäudes fest, dass der Sommer ausgebrochen ist. Punker barfuß ziehen vorbei. Morgens dachte ich noch unsere Nachbarin spinnt, wie die wieder beim ersten Sonnenstrahl halbnackt herumläuft mit Anfang sechzig, die alte FKK-Freundin, aber es sind wirklich hochsommerliche Temperaturen. Im Büro wartet schon mein Termin (20 Minuten zu früh) und es macht mir Stress, dass die neue Mitarbeiterin meines Kollegen immer meint irgendwelche Dinge für mich machen zu sollen/müssen. Ich bin genervt davon, auch wenn ich weiß, dass sie es wohl gut meint, aber das ändert nichts an meiner Einstellung. Ich denke immer nur, misch Dich nicht ein, it’s none of your business. Sie ist nicht zuständig für mich und ich lasse mir nicht von jedem helfen bzw. empfinde das als Einmischung in meine  Angelegenheiten. Email mit dem Text: Ihr Mann hat angerufen und versucht es gleich noch mal. Ich könnte im Strahl kotzen. Ich glaube, ich habe hier ein starkes Autonomiebedürfnis und bin ein schlechter Teamplayer, würde der Psychologe oder Mediator feststellen. Ich bin wohl eine totale Arschkrampe. Ich kann aber auch charmant und wurscht bei den Betreuten kommt es gut an. Ich schaue wieder lustig aus meint B., die ich duze. Jedenfalls bin ich am 28.03. doch in die Eisdiele eingeladen und darf mir schon mal überlegen, was ich ihr schenke und wir lästern gemeinsam über die Richterin ab. Auch schön.

Die neue Trainerin Katja  nimmt uns hart ran. Sie nimmt mehrfach Blickkontakt zu mir auf und will es heute wissen, weil ich ausnahmsweise bei ihr bin und nicht beim Yoga. Das ist zumindest mein Eindruck als hätte ich eine Privatstunde. Als der Hintern ganz arg brennt will ich mehrfach: „Du blöde Bitch“ rufen, aber lieb gemeint, weil ich nichts gegen ein gutes Training einzuwenden habe, im Gegenteil. Ich mag es, wenn hier einer zeigt, wo der Hammer hängt. Für Muskelkater hat es trotzdem nicht gereicht.

Am Küchengarten eine Art Flashmob der geschmacklos angezogenen Teenager. Ist Abi, wie Steffi uns später aufklärt. Ich denke, Abi Anfang April schon, aber die haben wohl die schriftlichen Prüfungen hinter sich gebracht. Als wir aus dem Kino wieder kommen, sind sie immer noch da und zwei Gruppen, mit unterschiedlicher Musikbeschallung.

Grand Budapest noch mal. Herrlich sind die Stimmen im Original, gerade die Hauptfigur Gustave H., aber auch Dimitri finde ich viel besser und natürlich Ludwig, gespielt von Harvey Keitel. Großartig. Einmal reicht mir nicht bei diesem Film. Lieblingsszene genieße ich bewusst und Vieles sehe und verstehe ich das erste Mal. Die Jahreszahlen, die eingeblendet werden habe ich beim ersten Mal nicht wahrgenommen, vermutlich weil ich irgendeinen Vorhangstoff oder etwas anderes gerade angeschaut habe. Ich finde die Liebesgeschichte auch viel romantischer und rührender als beim ersten Mal und die Poesie gefällt mir auch viel besser, englische Prosa ist einfach unübertrefflich. Ich könnte leben in diesem Film!