Archiv für den Monat: Juni 2017

Venedig – die Quintessenz der Reise

Venedig ist superschön und romantisch und wie ausgedacht oder von einem anderen Planeten.

In Venedig sein ist wie Kindesmissbrauch

Venedig tut einem Leid, aber es ist auch ganz schön geil.

Unsere Reisegruppe war mega und das Rezept für eine gelungene Reisegruppe gebe ich gerne weiter:

Eine Gruppe manisch (d.h. unternehmungslustig und kann immer noch Mehr) und eine Gruppe Torcello (Rentner oder Artverwandte, die lauffaul sind, gerne die Segel streichen oder halblang machen und sagen: das reicht mir dann mal und sich irgendwo hinsetzen und glotzen) und einen Pendler, der manchmal dazu stößt.

Venedig taugt mir mehr als London. In London steht das Konsumieren im Vordergrund, in Venedig die Eindrücke, die dann sofort in Kunst umgesetzt werden können, ja sogar müssen, werde nächsten Hütchen vor Ort machen mit dem Bosch Klebepen (dafür braucht es wieder deutsche Technik, haha). So viel coole Kunst gesehen, dass ich tagelang nicht fernsehen konnte. Eigentlich immer noch nicht (19.06.).

Die fast interessanteste Biennale blieb unfotografiert und war auf dem Klo (die Fließen in den Toiletten, z.B. vor dem Guidecca waren so kleine Fließen in schwarz mit einem weißen Wolkenmuster was scheinbar chaotisch über die einzelnen Fließen hinweg ging und sich wie ein natürliches Muster zog) und auf Arsenale eine Haus auf Stelzen eingerichtet, in dem es permanent regnet, auf Tische und Schreibtische.

Weil Venedig auch so einzigartig geil ist kriegen sie alle, d.h. jeder Künstler will einen Palazzo dort bespielen. Keine Frage.

Italien ist das coolste Land der Welt, schon wegen Caffe. Das kann kein Hippstercafé in Berlin oder SF oder sonst wo. Ich sage nur Caffe Fredo. Espresso mit einem Cocktailshaker kalt geschüttelt á la minute und die Pasta ist immer frisch und á dente und schmeckt selbst am Flughafen. Wenn die wüssten, was wir hier zu essen kriegen, wir würden ihnen unendlich leid tun.

Es gibt die tollsten Palazzi und immer wieder diese Fußböden, dieses Terrazzo (und sie haben es erfunden, wenn ich das richtig sehe) und das geile Glas und ja, es ist geil, nicht nur die Kronleuchter, aber die auch. Welche Stadt hat schon solche charakteristischen Dinger, die man auf der ganzen Welt ihr zuordnet und die trotz aller Globalisierung nicht verwässert sind?

Gut, sie gestikulieren ein bisschen viel, aber was soll man sonst sagen. Dafür hält man mit dem Müllmann ein Schwätzchen aus dem dritten Stock und das ist gut und menschlich und immer schön dort Caffe trinken gehen, wo die Arbeiter in den neonfarbenen Anzügen auch hin gehen.